15.Magnetostatik, 16. 16. Induktionsgesetz Ablenkung von Teilchenstrahlen im Magnetfeld (Zyklotron u.a.): -> im Magnetfeld B werden geladene Teilchen auf einer Kreisbahn abgelenkt, wenn B senkrecht zu Geschwindigkeit v Kräftegleichgewicht: FZ = FL damit: ⇒ v 02 m ⋅ = e ⋅v0 ⋅B R e v = 0 m R ⋅B Ablenkradius: oder: R= Umlauffrequenz: ω = e 2⋅U = 2 2 m R ⋅B m ⋅ v0 e⋅B v0 e ⋅ B = R m (Zyklotronfrequenz) Versuch: Fadenstrahlröhre (Elektronen) EPI WS 2006/07 Dünnweber / Faessler 15.Magnetostatik, 16. 16. Induktionsgesetz Materie im Magnetfeld: In Analogie zur elektrischen Polarisation gibt es im magnetischen Feld die Magnetisierung M von Materie: r r B r H= −M µ0 Beispiel: stromdurchflossene Spule (Strom I, N Windungen, Länge L) im Vakuum: im Medium: B = µ0 ⋅ I ⋅ N/L B = µ0µr .I. N/L µr = Permeabilitätszahl: Diamagnetisches Medium: Paramagnetisches Medium: Ferromagnetisches Medium: (typisch: µr < 1 µr > 1 µr >> 1 µr ~ 2000) Kreisströme werden induziert, die sich im Inneren aufheben. Übrig bleibt nur ein Oberflächenstrom. EPI WS 2006/07 Dünnweber / Faessler 15.Magnetostatik, 16. 16. Induktionsgesetz Diamagnetismus (µ µr<1): Materialien ohne permanente magnet. Dipole Bringt man Materie in Magnetfelder, so werden immer mikroskopische Kreisströme induziert, die ihrer Ursache entgegenwirken (Lenz’sche Regel) Beispiel: Wasser, Wismut Die Materie wird in einem inhomo- Frosch schwebt im Supraleiter: idealer genen Magnetfeld abgestoßen: B-Feld (B=20T) Diamagnet In allen Substanzen (schwach) vorhanden, oft überdeckt. Paramagnetismus (µ µr>1): Existieren in der Materie bereits atomare magnetische Dipole, so werden diese ausgerichtet und ein resultierendes magnet. Dipolmoment erzeugt. In einem inhomogenen Magnetfeld erfolgt Anziehung in Bereich größerer Feldstärke: EPI WS 2006/07 Dünnweber / Faessler 15.Magnetostatik, 16. 16. Induktionsgesetz Ferromagnetismus (µ µr>>1): Typisch bei z.B. bei Fe, Ni Durch Ausrichtung von permanenten magnet. Dipolen entstehen Bereiche mit starken result. Dipolmomenten (Weißsche Bezirke) Äußeres Feld kann diese Bezirke ausrichten (Barkhausen-Effekt) und starke Magnetisierung bewirken. Die Permeabilität von Eisen ist keine Konstante, sondern hängt stark vom Magnetfeld ab. Bei Eisen ist der Zusammenhang von der Feldstärke H und Flußdichte B stark nichtlinear und zeigt eine Hysterese. EPI WS 2006/07 Dünnweber / Faessler 15.Magnetostatik, 16. 16. Induktionsgesetz Elektrostatik (zeitlich konstante Felder) Coulombkraft Lorentzkraft bewegte Ladungen -> elektr. Ströme I=dQ/dt E~Q elektr. Felder E(t), B(t) ruhende Ladung(en) Q -> elektr. Potentiale Spannungen U Elektrodynamik (zeitlich veränderliche Felder) magnet. Felder B~I 16. Induktionsgesetz (Faraday 1831): zeitlich veränderliche Magnetfelder erzeugen zirkulare elektr. Felder (geschlossene Feldlinien ohne Quellen). In Materie führen diese zu Kreisströmen bzw. durch Verschiebung der Ladungsträger zu elektr. Spannungen. EPI WS 2006/07 Dünnweber / Faessler 15.Magnetostatik, 16. 16. Induktionsgesetz 1. Beobachtung zur Induktion • Wird im Bereich einer offenen Leiterschleife ein Magnet bewegt, so tritt zwischen den Enden der Schleife eine ‘Induktionsspannung’ auf • Alternativ kann der Strom in einer Spule variiert werden (B-Änderung) • Deren Vorzeichen wird durch die Bewegungsrichtung bestimmt. Induktionsspannung U(t) ~ dB/dt konsistent mit der Erzeugung eines zirkularen elektr. Feldes bzw. Stroms, falls Leiter geschlossen EPI WS 2006/07 Dünnweber / Faessler 15.Magnetostatik, 16. 16. Induktionsgesetz 2. Beobachtung zur Induktion • Wird die Fläche A einer solchen Leiterschleife in einem Magnetfeld verändert (durch echtes Verkleinern = Zusammenziehen der Drahtschleife oder durch seitl. Herausziehen), so wird ebenfalls eine Induktionsspannung gemessen. A(t) = x(t)· b U(t) Induktionsspannung U(t) ~ dA/dt Beobachtung 1. und 2. ergibt U(t) ~ d/dt (B·A) Das Produkt aus B-Feld und durchflossener Fläche heißt magnetischer Fluss Φ Φ = B·A EPI WS 2006/07 Dünnweber / Faessler 15.Magnetostatik, 16. 16. Induktionsgesetz 3. Beobachtung zur Induktion (Faraday) •Es tritt auch eine Induktionsspannung auf, wenn die Drahtschleife im Magnetfeld gedreht wird (ihre Fläche bleibt dabei unverändert, aber ihre Projektion senkrecht zum Feld ändert sich) α -> magnetischer Fluss ist ein Skalarprodukt r r φ = ( B ⋅ A) = ( B ⋅ A ⋅ cos(α )) Faradaysches Induktionsgesetz: U (t ) = − dφ d = − ( B ⋅ A ⋅ cos(α )) dt dt EPI WS 2006/07 Dünnweber / Faessler 15.Magnetostatik, 16. 16. Induktionsgesetz 4. Beobachtungen zur Induktion (Lenz’sche Regel) Achtung: das Vorzeichen der induzierten Spannung ist negativ ! Bewegter Magnet Der Aufbau des Schleifenstroms kostet Energie, also muß beim Bewegen des Magneten Arbeit geleistet werden (Energieerhaltung) Induzierter Ringstrom Entgegengesetztes (abstoßendes) B-Feld Lenz’sche Regel: das durch den in einem Leiter induzierten Strom erzeugte Magnetfeld ist so gerichtet, dass es seiner Ursache entgegenwirkt. EPI WS 2006/07 Dünnweber / Faessler >0 15.Magnetostatik, 16. 16. Induktionsgesetz Erklärung des Diamagnetismus (µr<1) Beispiel: Wasser, Wismut Beobachtung: Einige Materialien werden im inhomogenen B-Feld abgestoßen Lenz’sche Regel: Bringt man Materie in Magnetfelder, so werden immer mikroskopische Kreisströme induziert, die ihrer Ursache entgegenwirken Der Effekt ist nur sichtbar, wenn keine para- oder ferromagnetischen Effekte auftreten (sonst Anziehung durch Ausrichtung atomarer magnetischer Dipole) Frosch schwebt im B-Feld (B=20T) Supraleiter: idealer Diamagnet EPI WS 2006/07 Dünnweber / Faessler 15.Magnetostatik, 16. 16. Induktionsgesetz Selbstinduktion einer langen Spule (Lenz’sche Regel) In einer Spule bewirkt eine Änderung des primären Stroms eine Änderung des magnetischen Flusses in der Spule und damit eine induzierte Spannung, die der primären Spannung entgegengesetzt ist - Sie können also eine Spule nicht einfach abschalten Induktionsgesetz für Spule (Selbstinduktion) Induktivität L der Spule Einheit [L] = Henry (1H=1Vs/A) Uind Gespeicherte Energie W= EPI WS 2006/07 Dünnweber / Faessler 1 2 LI 2 15.Magnetostatik, 16. 16. Induktionsgesetz Erzeugung von Wechselspannungen (Dynamo) Eine Leiterschleife rotiert mit einer konstanten Winkelgeschwindigkeit ω in einem homogenen Magnetfeld B Anwendung des Induktionsgesetzes U ind (t ) = − d ( B ⋅ A ⋅ cos( ω t )) = B ⋅ A ⋅ ω ⋅ sin( ω t ) = U 0 ⋅ sin( ω t ) dt Resultat also eine sinusförmige Wechselspannung U0· sin(ωt) EPI WS 2006/07 Dünnweber / Faessler