Abiturprüfung (fachgebundene Hochschulreife)

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Abiturprüfung (fachgebundene Hochschulreife)
an Berufsoberschulen und
Fachoberschulen
2010
Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen
Donnerstag, 20. Mai 2010, 09.00 – 12.00 Uhr
Hinweise:
Bearbeiten Sie alle Aufgaben.
Bei der jeweiligen Lösung sind auch die Ansätze für die einzelnen Lösungsschritte
sowie die dazugehörigen Nebenrechnungen niederzuschreiben. Gebräuchliche Abkürzungen sollen verwendet werden. Geldbeträge, Kennzahlen und Prozentsätze
sind auf zwei Kommastellen zu runden. Die Buchungssätze sind mit vierstelligen
Kontonummern lt. IKR und den jeweiligen Beträgen zu erstellen. Der Umsatzsteuersatz beträgt 19 % bzw. 7 %.
-21
Die AMMER AG fertigt an verschiedenen Standorten Kinderspielsachen.
1.1
Im Werk I der AMMER AG werden die Produkte Dreirad, Laufrad und Roller gefertigt. Für das 1. Quartal liegen folgende Werte vor:
Preis je Stück
variable Stückkosten
hergestellte und
abgesetzte Menge
Dreirad
49,50 €
25,00 €
15.000 Stück
Laufrad
?
18,90 €
8.000 Stück
Roller
65,90 €
32,00 €
5.000 Stück
Außerdem fielen 119.600,00 € unternehmensfixe Kosten an, was 23 % der gesamten Fixkosten entspricht. 35 % der gesamten Fixkosten entfielen auf die Produktion des Dreirads, 25 % auf die Herstellung des Rollers.
Das Betriebsergebnis der AMMER AG betrug im 1. Quartal 89.800,00 €.
1.1.1 Berechnen Sie für das Produkt Laufrad den Preis je Stück sowie den im 1. Quartal
erwirtschafteten Deckungsbeitrag II.
4
1.1.2 Um den Absatz für das Laufrad zu erhöhen, beschließt die AMMER AG zusätzliche Werbemaßnahmen. Die Werbung soll das Laufrad als qualitativ hochwertiges
Produkt darstellen, so dass gleichzeitig eine Preiserhöhung um 8 % realisiert werden kann. Die erforderlichen Werbemaßnahmen kosten die AMMER AG pro
Quartal 9.750,00 €.
Berechnen Sie, um welche Stückzahl der Absatz des Laufrads im kommenden
Quartal mindestens erhöht werden muss, damit das Produkt unter den geänderten
Bedingungen einen positiven Beitrag zum Betriebsergebnis leistet.
3
1.2
Im Werk II der AMMER AG wird u. a. der Kindertraktor Fendy hergestellt.
Für den Monat Januar liegen für den Traktor Fendy u. a. folgende Einzelkosten
vor:
Fertigungsmaterial
Fertigungslöhne
Gussformen
230.400,00 €
? €
57.600,00 €
Die Herstellkosten der Abrechnungsperiode betragen tatsächlich 712.132,00 €, in
der Vorkalkulation wurden 708.480,00 € berechnet.
Der Zuschlagsatz der Rest-Fertigungsgemeinkosten wird in der Vorkalkulation mit
45 % angesetzt; tatsächlich sind an Rest-Fertigungsgemeinkosten 48.384,00 € angefallen, was einem Zuschlagsatz von 42 % entspricht.
Im Materialbereich liegt der Istkostenzuschlagsatz um zwei Prozentpunkte über
dem Normalkostenzuschlagsatz.
-31.2.1 Ermitteln Sie die Höhe der Fertigungslöhne sowie Art und Höhe der Abweichung
bei den Maschinenkosten.
1.2.2 Der Angebotspreis des Kindertraktors Fendy beträgt 45,00 €. Die AMMER AG
gewährt 10 % Rabatt, 2 % Skonto sowie 6 % Vertreterprovision. Alle Vertriebskonditionen wurden stets in Anspruch genommen.
Im Januar konnten 2.040 der fertiggestellten Kindertraktoren mit einem Wert von
62.730,00 € nicht verkauft werden. Bestandsveränderungen an unfertigen Erzeugnissen lagen nicht vor.
Die Verwaltungs-/Vertriebsgemeinkosten wurden im Januar mit einem Zuschlagsatz von 12 % veranschlagt. Die Sondereinzelkosten des Vertriebs betragen 0,06 €
pro Stück.
Berechnen Sie die Höhe der im Januar erzielten Umsatzerlöse sowie den kalkulierten Gewinnzuschlag in Prozent.
2
Bei der REDNITZ AG sind im Zusammenhang mit der Bewertung folgende Aufgaben zu bearbeiten:
2.1
Für einen Hilfsstoff liegen am 28.12.2009 folgende Daten vor:
Anfangsbestand
Zieleinkauf
Zieleinkauf
Zieleinkauf
Datum
01.01.2009
02.03.2009
24.07.2009
30.10.2009
Menge
300 kg
1.000 kg
900 kg
800 kg
Preis
5
5
Gesamtwert
5.790,00 €
21,80 €/kg
19,80 €/kg
20,50 €/kg
Bis zum 28.12.2009 sind 2.010,00 € netto an Bezugskosten angefallen.
Am 29.12.2009 werden der REDNITZ AG weitere 600 kg des Hilfsstoffs zum
Zieleinkaufspreis von 20,00 € pro kg geliefert und in Rechnung gestellt. Die Speditionsfirma erhält 357,00 € bar. Am 30.12.2009 wird die Rechnung unter Abzug
von 3 % Skonto per Banküberweisung beglichen.
Am 31.12.2009 sind von dem Hilfsstoff noch 400 kg auf Lager. Der Marktpreis
am Bilanzstichtag beträgt 21,30 €/kg, der Durchschnittswert 20,51 €/kg.
2.1.1 Ermitteln und begründen Sie den Bilanzansatz der Hilfsstoffe zum 31.12.2009.
2
2.1.2 Berechnen Sie die Höhe der im Jahr 2009 erhaltenen Nachlässe.
4
2.1.3 Ermitteln Sie mit Hilfe des T-Kontos 6020 unter Angabe der Gegenkonten den
Verbrauch an Hilfsstoffen für das Jahr 2009.
4
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-42.2
Die Saldenbilanz der REDNITZ AG weist am 28.12.2009 folgende Werte aus:
2400
3670
3680
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Einzelwertberichtigung zu Forderungen
Pauschalwertberichtigung zu Forderungen
?
5.000,00 €
20.000,00 €
Am 29.12.2009 gehen wider Erwarten von einer im August als uneinbringlich abgeschriebenen Forderung 10.710,00 € ein.
Am 30.12.2009 gehen von einer im Vorjahr einzelwertberichtigten Forderung nur
noch 2.380,00 € ein, was 40 % der ursprünglichen Forderung entspricht.
Außerdem werden eine Ausgangsrechnung über 3.830,00 € brutto sowie der
Rechnungsausgleich eines Kunden gebucht, wobei nach Abzug von 2 % Skonto
6.370,00 € überwiesen wurden.
Zum 31.12.2009 werden folgende Vorabschlussbuchungen durchgeführt:
3670
6953
5.000,00
7.780,00
an
an
5450
3680
5.000,00
7.780,00
Die REDNITZ AG rechnet mit einem Delkrederesatz in Höhe von 1 %.
Begründen Sie die Höhe der zweifelhaften Forderungen zum 31.12.2009 und berechnen Sie den Saldo des Kontos 2400 zum 28.12.2009.
3
Die ALTMÜHL AG stellt medizinische Geräte her.
3.1
Zum 31.12.2008 und zum 31.12.2009 weist das Unternehmen folgende Eigenkapitalpositionen nach vollständiger Ergebnisverwendung aus (in Tsd. €):
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
Gewinnvortrag
2008
?
?
12.000
55
2009
32.500
61.000
14.955
?
Für das Geschäftsjahr 2009 liegen folgende Daten vor (in Tsd. €):
Umsatzerlöse
Zinsaufwendungen
bilanzielle Abschreibungen
kalkulatorische Abschreibungen
181.800
8.530
16.500
13.000
Im Mai 2009 wurde eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Das gezeichnete Kapital
veränderte sich dadurch um 7.500 Tsd. €. Bei einer Ausgabe von 2,5 Millionen
Aktien flossen der ALTMÜHL AG 22.500 Tsd. € zu. Die Hauptversammlung beschließt für 2009 für die alten Aktien eine Dividende in Höhe von 12 % und für
die jungen Aktien eine Dividende in Höhe von 8 %.
6
-53.1.1 Berechnen Sie den Emissionskurs je Aktie in Euro sowie den Bestand der Kapitalrücklage vor der Kapitalerhöhung im Jahr 2009.
3.1.2 Ermitteln Sie den Jahresüberschuss für das Jahr 2009 sowie den Gewinnvortrag
ins neue Jahr, wenn die Selbstfinanzierung für das Jahr 2009 insgesamt
7.000 Tsd. € beträgt.
3.1.3 Begründen Sie, in welcher Weise sich die offene Selbstfinanzierung auf die Kreditwürdigkeit der ALTMÜHL AG auswirkt.
3.1.4 Zum 31.12.2009 ermittelt die ALTMÜHL AG einen statischen Verschuldungskoeffizienten in Höhe von 1,4.
Beurteilen Sie den Verschuldungskoeffizienten anhand des Normwertes und ermitteln Sie den Schlussbestand des Fremdkapitals zum 31.12.2009.
2
6
2
4
3.1.5 Bei der Analyse der Finanz- und Ertragskraft der ALTMÜHL AG ergibt sich für
2009 bezogen auf das Gesamtkapital ein Kapitalumschlag von 0,9.
3.1.5.1 Ermitteln Sie den Anfangsbestand des Gesamtkapitals sowie die Gesamtkapitalrentabilität für 2009 über die Komponenten des Return-on-Investment.
2
3.1.5.2 Die ALTMÜHL AG will im Jahr 2010 den Kapitalumschlag verbessern.
Erklären Sie mit Hilfe zweier konkreter Maßnahmen aus dem Bereich der Finanzierung, wie der Kapitalumschlag der ALTMÜHL AG verbessert werden kann.
3
3.2
4
Die ALTMÜHL AG plant eine Erweiterungsinvestition und beschafft zu Beginn
des Jahres 2010 sechs identische Fertigungsanlagen zu Anschaffungskosten von
jeweils 100.000,00 €. Die Nutzungsdauer beträgt 4 Jahre.
Stellen Sie den Kapazitätserweiterungseffekt in einer Tabelle dar, wenn die Bedingungen des Lohmann-Ruchti-Effektes erfüllt sind. Die Tabelle soll für die Jahre 2010 bis 2014 mindestens die folgenden Spalten umfassen: Jahr, Bestand an
Fertigungsanlagen zum 01.01., jährliche Abschreibung, Abgang am 31.12., Zugang fürs Folgejahr, freie Mittel nach Investition.
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-64
Die NAAB AG stellt in mehreren Zweigwerken elektronische Bauteile her.
4.1
Im Werk I hat sich die NAAB AG auf die Produktion von Leiterplatten spezialisiert. Die monatliche Kapazität liegt bei 20.000 Stück. Aus der flexiblen Plankostenrechnung liegen bei gleich bleibender Kostenstruktur folgende Daten vor:
Monat
Planbeschäftigung
November
85 %
Dezember
?
Istbeschäftigung
80 %
75 %
Sollkosten
Istkosten
1.140.000,00 €
1.090.000,00 €
1.210.000,00 €
?
4.1.1 Berechnen Sie die Gesamtabweichung für den Monat November.
4.1.2 Im Dezember wurde mit einem Plankostenverrechnungssatz von 67,00 € je Leiterplatte gerechnet.
Berechnen Sie die geplante Kapazitätsauslastung in Prozent für den Monat
Dezember.
4.2
4
3
Im Werk II der NAAB AG soll für die Produktion von Schaltmodulen eine Fertigungsmaschine gekauft werden. Es stehen zwei Maschinen zur Auswahl, für die
folgende Daten vorliegen:
Anschaffungskosten
Nutzungsdauer
kalkulatorische Zinsen pro Jahr
variable Stückkosten
sonstige Fixkosten pro Jahr
Maschine 1
?
10 Jahre
39.000,00 €
12,00 €
96.000,00 €
Maschine 2
800.000,00 €
10 Jahre
?
?
126.000,00 €
Die NAAB AG rechnet mit einem Kalkulationszinssatz von 12 %.
4.2.1 Bei einer jährlich gefertigten Stückzahl von 30.000 Schaltmodulen verursachen
beide Maschinen Kosten in gleicher Höhe.
Berechnen Sie die variablen Stückkosten der Maschine 2.
4.2.2 Die Unternehmensleitung entscheidet sich für den Kauf der Maschine, die bei der
Ausbringungsmenge von 28.000 Stück die niedrigeren Kosten verursacht.
Es soll eine Amortisationsdauer von vier Jahren erreicht werden.
Berechnen Sie den mindestens notwendigen Verkaufspreis für ein Schaltmodul,
um die gewünschte Amortisationszeit bei der genannten Ausbringungsmenge zu
erreichen.
3
4
-74.3
Für die Produktion von Spannungswandlern soll eine neue Maschine mit Anschaffungskosten in Höhe von 85.000,00 € und einer Nutzungsdauer von drei Jahren
erworben werden. Pro Jahr fallen für die Produktion Ausgaben in Höhe von
80.000,00 € an. Bei einem gleichbleibenden Absatz von 10.000 Stück wird im
ersten Jahr ein Verkaufspreis von 10,00 € pro Stück erzielt. Im dritten Jahr wird
ein Spannungswandler für 13,50 € verkauft. Bei einem Kalkulationszinssatz von
12 % wird ein Kapitalwert von 7.878,77 € erreicht.
Berechnen Sie den Preis, den die NAAB AG im zweiten Jahr für einen Spannungswandler veranschlagt.
5
Die VILS AG produziert ein mechanisches Bauteil, das vorübergehend nur für
56,00 € pro Stück verkauft werden kann. Die Herstellung verursacht
unternehmensfixe Kosten in Höhe von 14.000,00 € im Monat und erfolgt auf drei
funktionsgleichen Anlagen, für die folgende Daten vorliegen:
Anlage variable Stückkosten
A
54,00 €
B
62,00 €
C
42,00 €
monatliche Fixkosten
12.500,00 €
6.800,00 €
15.000,00 €
4
Kapazität pro Monat
4.000 St.
2.800 St.
3.200 St.
Bei kurzfristigen Beschäftigungsschwankungen passt sich das Unternehmen
zeitlich-selektiv an.
5.1
Ermitteln Sie das Beschäftigungsintervall, in dem Gewinn erzielt wird und berechnen Sie den maximal erzielbaren Gesamtgewinn.
5
5.2
Stellen Sie den Verlauf der Gesamtkosten, des Gesamterlöses und des
Gesamtgewinns über die gesamte Kapazität in einer Skizze dar.
6
5.3
Im Monat Mai betragen die durchschnittlichen variablen Kosten 49,20 € pro
Stück. Alle drei Anlagen werden eingesetzt.
Ermitteln Sie den Beschäftigungsgrad sowie die Nutzkosten für den Monat Mai.
5
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-86
Die ILLER AG will die Produktivität ihres Unternehmens kontinuierlich steigern.
Die Geschäftsleitung und der Betriebsrat sind sich einig, dass eine hohe Zufriedenheit und eine hohe Motivation der Mitarbeiter hierfür eine wichtige Voraussetzung sind.
Der Betriebsratsvorsitzende konkretisiert seinen Vorschlag zur Mitarbeitermotivation in der Hauszeitschrift der ILLER AG mit nachfolgender Grafik:
Zufriedenheit/
Motivation
zufrieden/
motiviert
unzufrieden/
unmotiviert
Gehalt
niedrig
hoch
6.1
Begründen Sie, welches Menschenbild die Skizze zum Ausdruck bringt.
2
6.2
Beurteilen Sie aus der Sicht der Maslowschen Motivationstheorie den in der Grafik dargestellten Zusammenhang.
3
6.3
Nehmen Sie aus der Sicht der Motivationstheorie von Herzberg kritisch Stellung
zu dem in der Grafik aufgezeigten Zusammenhang.
3
6.4
Ordnen Sie die Hauszeitschrift einem Instrument der Corporate-Identity-Politik zu,
und nennen Sie ein Ziel, das mit diesem Instrument verfolgt wird.
2
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