von seiner Schokoladenseite

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LIFESTYLE
Köln...
...von seiner Schokoladenseite
Woran denkt der Besucher, wenn er
sich auf den Weg nach Köln, der mehr
als 2.000 Jahre alten Stadt am Rhein,
macht? Natürlich an den weltberühmten, imposanten Dom – der niemals
fertig wird – und an den Karneval, der
die alte Handelsstadt drei Tage lang
außer Rand und Band geraten lässt.
Vielleicht auch an den 1. FC Köln mit
seinem eigenwilligen Geißbock als
Maskottchen. An Schokolade denkt er
wahrscheinlich nicht spontan, obwohl
es in Köln ein weltweit einzigartiges
Museum gibt, das ausschließlich dem
Thema Schokolade mit all seinen
Facetten gewidmet ist.
Das Kölner Schokoladenmuseum, direkt am
Rheinufer gelegen, wurde 1993 von Dr. Hans
Imhoff, dem damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden
der Kölner Schokoladenfirma Stollwerck, gegründet und finanziert. Es ist heute ein selbstständiges Museum, das auf vielfältige Weise Einblick
in die zahlreichen Aspekte der Geschichte und
Gegenwart der Schokolade und des Kakaos
gewährt, und zwar unabhängig von Marken-,
Firmen- oder Verbandsinteressen.
DAS MUSEUMSKONZEPT Der Ausstellungsrundgang über die drei Ebenen des Museums
gleicht einer Zeitreise durch die 3.000-jährige Kulturgeschichte der Schokolade – von der
„Götterspeise“ der Mayas und Azteken bis
zum modernen Industrieprodukt, wie wir es
heute kennen. Zusätzlich zur Ausstellung können sich vorübergehend ermüdete Besucher
im museumseigenen Restaurant stärken und
in „praktischen Übungen“ bis zu 14 verschiedene Trinkschokoladen degustieren – was aus
Kapazitätsgründen wohl mehr als einen Besuch
erfordern dürfte.
DIE GESCHICHTE DES KAKAOS UND
DER SCHOKOLADE Seinen Ursprung hat
der Kakaobaum im Amazonasgebiet. Von dort
gelangte er nach Mittelamerika. Das erste
Kulturvolk, das den Kakao als Wildpflanze nutzte
und ihn später auch kultivierte, waren bereits um
1.000 v. Chr. die Olmeken. Um 500 v. Chr. wurde
der Kakao von den Mayas auf umfangreichen
Kakaoplantagen angebaut. Die Mayas brachten
den Kakao auf aztekische Märkte. Der Kakao
diente bei den Mayas und den Azteken als
Zahlungsmittel sowie als Medizin, aber auch die
Verwendung des Kakaos als Schokoladengetränk
war zu diesem Zeitpunkt schon bekannt. Das
Getränk ähnelte aber nur sehr entfernt demjenigen Kakaogetränk, das wir heute kennen,
denn die Einwohner Mittelamerikas bevorzugten
eine scharf-würzige Zubereitung mit Chili oder
Pfeffer, die bei uns nach wie vor als extravagante
Zubereitungsart anzusehen ist.
DIE MAYAS Die Maya-Kultur erreichte ihre
Blütezeit zwischen 250 v. Chr. bis 900 n. Chr.
– das Siedlungsgebiet der Mayas erstreckte sich
zu dieser Zeit vom Hochland von Mexiko über
Guatemala, Belize, Honduras und El Salvador. Bis
zu ihrem Untergang im 9. Jahrhundert zeugten
die Maya-Städte von einer Blüte der Kunst und
Architektur. Grabbeigaben der Mayas zeigen,
dass sie den Kakao schon 600 v. Chr. verarbeiteten. Der Kakao stand bei den Mayas in hohem
Ansehen, Kakaobohnen waren von großem Wert
und das Schokoladengetränk vermutlich nur
höchsten Gesellschaftsschichten wie dem Adel
vorbehalten. Das Schokoladengetränk wurde
auch bei staatlichen Empfängen und rituellen
Handlungen gereicht.
DIE AZTEKEN Die Azteken siedelten im Hochland
von Mexiko. Bis zur Ankunft der Spanier im Jahre
1519 lebten unter der aztekischen Herrschaft
im zentralamerikanischen Raum zwischen zehn
und elf Millionen Menschen. Auch bei den
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