1. Eine Metallkugel wird in einen tiefen Schacht fallen

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1. Eine Metallkugel wird in einen tiefen Schacht fallen gelassen, um seine Tiefe zu bestimmen.
Nach einer gewissen Zeit hört man, dass sie auf dem Grund aufgeprallt ist.
8 Punkte
(a) Zeichnen Sie (quantitativ korrekt) direkt in das untenstehende s-t-Diagramm die Bewegung der Kugel ein, die zur Zeit t = 0 s losgelassen wird. Vernachlässigen Sie die
Reibung und nehmen Sie an, dass der Schacht beliebig tief ist.
(b) Zeichnen Sie (quantitativ korrekt) direkt in das untenstehende s-t-Diagramm die
Schallbewegung des Aufprallknalls zurück zur Abwurfstelle der Kugel auf. Von ihr
wissen Sie, dass sie sich gleichförmig mit Schallgeschwindigkeit (u = 344 m s−1 ) ausbreitet und 5.10 s nach dem Loslassen der Kugel oben ankommt.
(c) Bestimmen Sie jetzt aus Ihrer Grafik möglichst genau die Tiefe des Schachtes.
s [m]
1
3
2
4
steigender
Schall
5
t [s]
0
−50
−100
-112
Schachttiefe = 112 m
fallender Stein
Lösung
(a) Fallender Stein: sStein (t) = − 12 gt2
4 Punkte
(b) Steigender Schall: sSchall (t) = u(t − 5.1)
3 Punkte
(c) Schachttiefe: Schnittpunkt ablesen
1 Punkt
1
2. In einer Gasse hängt an einem Tragseil, das zwischen zwei Hauswänden gespannt ist, genau
in der Mitte eine Strassenlampe der Masse m = 7.25 kg. Für die weiteren Berechnungen
nehmen wir an, dass das Tragseil unelastisch, masselos und auf beiden Seiten in gleicher
Höhe über der Gasse befestigt ist.
~r
F
~g
F
4.23 m
~l
F
4.00 m
(a) Zeichnen Sie direkt in die Figur die auf
den Aufhängepunkt der Lampe wirkenden Kräfte ein und benennen Sie sie.
(b) Berechnen Sie die Kraft, die die Seilbefestigung in der Hauswand mindestens aushalten muss, damit das Tragseil diese Befestigung nicht aus der
Wand reisst.
(c) Bei einem Unfall reisst das Tragseil unmittelbar rechts von der Lampe. Mit
welcher Geschwindigkeit prallt sie gegen die linke Hauswand? Nehmen Sie
bei der Berechnung an, dass die gesamte Masse der Lampe im Aufhängepunkt
sitzt.
8 Punkte
5.28 m
Lösung
(a)
Fl
Fr
Fg
Seilkraft links
Seilkraft rechts
Schwerkraft
2 Punkte
(b) Nützliche Grösse: Halbe Seillänge l
l=
Fl
1
2 Fg
=
r
1
2
2
· 5.28 + (4.23 − 4.00)2 = 2.65 m
l
4.23 − 4.00
⇒
Fl =
1
2
·m·g·
2.65
= 410 N
0.23
3 Punkte
(c) Energieerhaltung:
Epot = Ekin
m · g · ∆h =
1
2
·
m · v2
v=
⇒
p
2 · g · ∆h
Mit hoben = 4.00 m und hunten = 4.23 m − 2.65 m = 1.58 m folgt:
v=
p
√
2 · 9.81 · (hoben − hunten ) = 2 · 9.81 · 2.42 = 6.89 m s−1
3 Punkte
2
3. Für eine Feder wurde der Zusammenhang zwischen der auf sie wirkenden Kraft FF und
ihrer Ausdehnung x gemessen und grafisch dargestellt.
(a) Bestimmen Sie aus dieser Grafik so genau wie möglich die Federkonstante
der Feder.
8 Punkte
FF [N]
140
120
(b) Berechnen Sie, wie stark sich die Feder ausdehnt, wenn man einen 1.8 kg
schweren Eisenklotz anhängt?
(c) Berechnen Sie, wie stark sich die Feder
ausdehnt, wenn der Eisenklotz aus obiger Teilaufgabe vollständig in Wasser
eingetaucht wird?
100
80
∆F = 137 N
60
40
20
∆x = 0.4 m
0.1
0.2
x [m]
0.3
0.4
Lösung
(a) Federkonstante D:
∆FF = D · ∆x
D=
⇒
∆FF
137
=
= 342 N m−1
∆x
0.4
2 Punkte
(b) Eisenklotz:
FF = F g
D · ∆x = m · g
⇒
∆x =
m · g 1.8 · 9.81
=
= 5.1 cm
D
342
2 Punkte
(c) Eisenklotz in Wasser:
Eisenvolumen VE =
1.8 kg
m
=
= 2.29 · 10−4 m3
%E
7.86 · 103 kg m−3
FF + FA = F g
D · ∆x + %W · VE · g = m · g
m · g − %W · VE · g
⇒ ∆x =
D
1.8 · 9.81 − 998 · 2.29 · 10−4 · 9.81
=
= 4.5 cm
342
4 Punkte
3
4. In einem Schwimmbecken ist auf der linken Seite auf dem Grund eine Spotlampe montiert,
die einen Lichtkegel schräg hoch zur Wasseroberfläche wirft.
(a) Zeichnen Sie in der Figur den weiteren Verlauf des unteren und des oberen Strahls – ohne Konstruktion aber
qualitativ richtig und unter Berücksichtigung allfälliger Totalreflexion – des
Lichtkegels ein.
∆h
αL
1.6 m
(b) Berechnen Sie den Ort, wo der obere Strahl des Lichtkegels auf die Wand
trifft?
8 Punkte
∆l
αw
45◦
30◦
8.6 m
Lösung
(a) (Nicht explizit verlangte) Grenzwinkelbestimmung:
αG = arcsin
falls
nL
1
= 48.6◦ > αW
= arcsin
nW
1.333
⇒
Totalreflexion
3 Punkte
(b) Lichtbrechung an der Wasseroberfläche:
sin(αL )
nW
=
sin(αW )
nL
∆h
tan(90◦ − αL ) =
∆l
⇒
1.333
αL = arcsin sin(45◦ ) ·
= 70.49◦
1
⇒
∆h = (8.6 m − 1.6 m) · tan(90◦ − 70.49◦ ) = 2.5 m
5 Punkte
4
5. Gegeben ist der untenstehende Stromkreis.
10 Punkte
(a) Berechnen Sie den Ersatzwiderstand
dieses Stromkreises.
(b) Berechnen Sie die Stromstärken durch
die einzelnen Widerstände.
4Ω
12 Ω
(c) Berechnen Sie die Spannung über dem
3 Ω-Widerstand.
(d) Berechnen Sie die elektrische Leistung
beim 4 Ω-Widerstand.
3Ω
24 V
2Ω
1Ω
Lösung
(a) Ersatzwiderstand:
1 Ω und 3 Ω seriell:
4 Ω und R1 parallel:
2 Ω und R2 seriell:
12 Ω und R3 parallel:
R1
1
R2
R3
1
RE
= 1Ω + 3Ω
1
1
2
=
+
=
4Ω 4Ω 4Ω
= 2Ω + 2Ω
1
1
4
=
+
=
12 Ω 4 Ω 12 Ω
⇒
R1 = 4 Ω
⇒
R2 = 2 Ω
⇒
R3 = 4 Ω
⇒
RE = 3 Ω
4 Punkte
(b) Stromstärken:
Itotal :
I12 Ω :
24 V = RE · Itotal = 3 Ω · Itotal
24 V = 12 Ω · I12 Ω
⇒ Itotal = 8 A
⇒ I12 Ω = 2 A
I2 Ω :
I2 Ω + I12 Ω = Itotal
⇒
I2 Ω = 6 A
I4 Ω :
Da R1 auch 4 Ω ist, folgt I4 Ω =
⇒
I4 Ω = 3 A
I1 Ω :
⇒
I1 Ω = 3 A
I3 Ω :
⇒
I3 Ω = 3 A
(c) Spannung über dem 3 Ω-Widerstand:
(d) Leistung beim 4 Ω-Widerstand:
1
2
· I2 Ω
U3 Ω = 3 Ω · I3 Ω = 9 V
P4 Ω = U4 Ω · I4 Ω = R4 Ω · I42 Ω = 36 W
5
4 Punkte
1 Punkt
1 Punkt
6. In einem Atelier möchte ein Künstler zufällige Bleifiguren herstellen, indem er frisch geschmolzenes Blei in ein Wasserbad giesst. Dabei verfestigt sich das flüssige Blei schockartig
und wird am Ende die gleiche Temperatur haben wie das Wasser. Beurteilen Sie aufgrund
einer Rechnung, ob 10 Liter Wasser von 20 ◦C genügen, um 3 kg Blei so zu Figuren zu verarbeiten.
6 Punkte
Lösung
Blei verfestigen:
Blei auf 100 ◦C abkühlen:
→ Total Blei:
Wasser auf 100 ◦C aufheizen:
Q f,B = mB · L f,B = 3 · 0.23 · 105
QB = mB · cB · ∆TB = 3 · 129 · (327.4 − 100)
QW = mW · cW · ∆TW
=
69 000 J
=
88 004 J
= 157 004 J
= 10 · 4182 · (100 − 20) = 3 345 600 J
Resultat: 10 Liter Wasser von 20 ◦C genügen bei Weitem.
(Nebenbei: Im Wortsinne der Aufgabe genügt es zu zeigen, dass die 69 000 J Erstarrungswärme des Bleis vom Wasser aufgenommen werden können. Z.B. ist schon die Verdampfungswärme des Wassers weit grösser als diese Erstarrungswärme.)
6
5 Punkte
1 Punkt
7. Kurzaufgaben: Begründen Sie jeweils in wenigen Sätzen Ihre Antwort.
8 Punkte
(a) Richtig oder falsch: „Wenn keine resultierende Kraft auf einen Körper wirkt, so bewegt
er sich auch nicht.“
(b) Eine quadratische Silberplatte hat in der Mitte ein kreisrundes Loch, durch welches
eine Kupferkugel genau hindurch passt. Platte und Kugel werden zusammen um 80 ◦C
erwärmt. Passt die Kugel immer noch durch das Loch?
(c) Zwei elektrische Ladungen ziehen sich im Abstand von 4 cm mit einer Kraft von 9 N
an. Mit welcher Kraft ziehen sie sich an, wenn man ihren Abstand auf 2 cm verändert?
(d) Richtig oder falsch: „Ein Fisch, der 30 cm unter der Wasseroberfläche schwimmt, kann
einen Fischer, der 5 m entfernt am Ufer sitzt, wegen der Totalreflexion nicht sehen.“
Lösung
(a) Falsch. Der Körper könnte sich nach Newton I auch gleichförmig bewegen.
2 Punkte
(b) Ja. Silber dehnt sich stärker aus als Kupfer: αAg = 19.7 · 10−7 K−1 > 16.8 · 10−7 K−1 = αCu .
2 Punkte
(c) 36 N. Coulomb: FC ∼
1
.
r2
Bei Halbierung des Abstandes wird die Kraft vervierfacht.
(d) Falsch. Licht vom Fischer wird immer ins Wasser eintreten und zum Fisch gelangen.
7
2 Punkte
2 Punkte
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