Programm und Infos (1111 kB, PDF)

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vom 16. - 29. November 2013
in der Aula der Kantonsschule,
Pizolstrasse 14 - 16, 7320 Sargans
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ERWACHSENENTHEATER KINDERTHEATER JUGENDTHEATER ZAUBERCOMEDY LESUNG
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KURSE KRIMINAL SCHAUSPIEL KOMÖDIE MÄRCHEN DRAMA ACTION ROMANTI-
SCHES ERHEITERNDES ERNSTHAFTES FRÖHLICHES NACHDENKLICHES FORDERNDES THEATRALISCHES MELANCHOLISCHES TOLLES GROSSARTIGES UMWERFENDES
GEHEIMNISVOLLES UNGLAUBLICHES PHANTASTISCHES ERHEBENDES PACKENDES
50 Jahre KSS
Kanton St. Gallen
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50 Jahre KSS
Liebe Gäste und Theaterinteressierte
2013 ist für die Kantonsschule Sargans ein ausserordentliches Jahr. Vielleicht waren Sie in den vergangenen Monaten ja bereits einmal bei uns zu
Besuch, weil Sie unserem Ruf gefolgt sind? Für unser 50-jähriges Jubiläum haben wir uns nämlich, übers ganze Jahr verteilt, besondere Anlässe
einfallen lassen und in Szene gesetzt, um uns für den Goodwill wie das
Vertrauen der regionalen Bevölkerung in den vergangenen 50 Jahren
herzlich zu bedanken.
Was bis anhin im Rahmen der Feier geboten wurde, hat beim Publikum
Anklang gefunden. Auch die Vielfalt überzeugte, sei dies etwa die Uraufführung des musikalischen Werks ‚In Sand geschrieben‘, sei dies die
Jubiläumsschrift ‚50 Jahre Kantonsschule Sargans‘, der Tag der offenen
Tür oder das reich frequentierte MiSchuFe.
KSS-Rektor Professor
Stephan Wurster
Mittlerweile ist das Jahr fortgeschritten - und damit auch die Agenda unseres festlichen Rahmens. Ein
Highlight allerdings steht uns noch bevor: das TheaterFESTival ‘13. Unsere Schule wird für zwei Wochen zu einem Theaterzentrum, wie es in der ganzen Region noch nicht vorgekommen ist.
Das TheaterFESTival ‘13 arbeitet in doppelter Hinsicht. Zum einen soll es der Bevölkerung in der ganzen
Region die Möglichkeit bieten, von einem breiten Spektrum an Produktionen zu profitieren. Erwachsene,
Jugendliche wie Kinder sollen auf ihre Rechnung kommen: Von Komödie bis ernst, von Krimi bis Comedy wird alles geboten, was das Herz begehrt. Selbstverständlich bleiben die Eintritte für alle Gäste kostenfrei - wir wollen Ihnen ja ein Geschenk machen!
Zum andern geht es darum, aktiven Theaterschaffenden ein Podium zu bieten. So treten zum Beispiel
auch Schulklassen mit eigens fürs TheaterFESTival ‘13 inszenierten Produktionen auf. Damit wird die
Kantonsschule zum illustren Treffpunkt von Gross und Klein, von Machern und Konsumenten, von Akteuren und Zuschauern.
Wir laden auch Sie, liebe Gäste und Theaterinteressierte, herzlich zu unserem TheaterFESTival ‘13 ein.
Wir freuen uns, wenn auch Sie dabei sind.
Prof. Stephan Wurster, Rektor KSS
Wir bedanken uns herzlich bei unseren Sponsoren:
Familien Looser-Stiftung
Martin Looser
Stiftung Fürstl. Kommerzienrat Guido Feger
9 Lehrpersonen der Kantonsschue Sargans
UBS
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FESTival ‘13 - PROGRAMM Erwachsenen-Theater
Sa, 16.11. 20.00 ‚Der eingebildete Kranke‘, Komödie
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Mo, 18.11. 19.30 ‚Ich habe nichts getan!‘, Jugendstück um Mobbing
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anschl. Podiumsgespräch
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22.11. 20.00 ‚Alte Liebe‘, Stück übers Älterwerden
Sa, 23.11. 20.00 ‚Fieberkurve‘, Kriminalstück
8/9
10/11
Mi, 27.11. 20.00 ‚Die Panne‘, Hörspiel mit Zuschauern
Fr,
29.11. 20.00 ‚Hut ab!‘, ZauberComedy der Weltklasse
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14/15
FESTival ‘13 - PROGRAMM Kinder- und Jugendtheater
Mo, 18.11. 19.30 ‚Ich habe nichts getan!‘, Jugendstück um Mobbing
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Di, 19.11. * 10.00 Märchen mit Elisabeth Mätzler
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* 14.00 Märchen mit Elisabeth Mätzler, 2. Vorstellung
Mi, 20.11. * 10.00 ‚Was für ein Theater!‘, Profis arbeiten mit Schülern
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* 13.30 ‚Was für ein Theater!‘, 2. Vorstellung
Do, 21.11. * 14.30 ‚Kleine Nixe Lillibell‘, Stück für Kinder
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So, 24.11. 16.00 ‚Gangster, Gören, Grossmama‘, Krimi für Jugendliche
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Mo, 25.11. * 10.00 ‚Der König, der die Zeit vergessen hatte‘, Stück für Kinder
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* 14.00 ‚Prinz Pico und die Zaubermasken‘, Stück für Kinder
Di, 26.11. * 14.30 ‚Kraut und Rüben‘, Stück für Kinder
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Sämtliche Aufführungen finden statt in der Aula der Kantonsschule Sargans, Pizolstrasse 14-16.
Eintritt frei zu allen Vorstellungen - mit Ausnahme von ‚Der eingebildete Kranke‘ (18.-/12. Fr.).
Mit * bezeichnet: geschlossene Schülervorstellungen; Eltern sind dazu herzlich eingeladen.
Bei allen Abendvorstellungen erlauben wir uns, zur Unkostendeckung eine Kollekte zu erheben.
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In der Tat wirken seine Komödien auch nach 350 Jahren immer noch so
lebendig, weil sie in der unmittelbaren Theaterpraxis entstanden sind.
Molière war in Personalunion von Dramatiker, Schauspieler und Regisseur eine zwar nicht einmalige, doch einmalig souveräne und erfolgreiche Gestalt der Theatergeschichte. Die Literatur beschreibt ihn als einen
der orginellsten Dramatiker, welche die Welt auf der Bühne dargestellt
haben. Sein schöpferisches Werk wird gerne auch mit der Reichhaltigkeit Shakespeares verglichen - ein Indiz dafür, wie treffsicher und
charakteristisch der literarische Nachlass des Franzosen ist.
„Wenn es die Aufgabe der Komödie ist, die Laster der Menschen anzuprangern, so darf es dabei keine privilegierten Ausnahmen geben“, verkündete Molière 1664 in seiner Verteidigungsschrift zu ‘Tartuffe’,
einem seiner bekanntesten Werke. Hintergrund dieses Statements aus dem Mund des französischen Autors standen die Querelen, die er sich mit seinen angriffigen Stückinhalten eingehandelt hatte: Mit Vorliebe strickte er nämlich Verhaltensmuster der damaligen französischen
Hautevolee in seine Werke ein, über
die er sich mokierte, sie ebenso lustDER EINGEBILDETE KRANKE
voll wie schamlos zerzauste.
Das ist bei „Der eingebildete Kranke“ nicht anders. Zwar kann man
das Stück gerne apolitisch betrachten und auch so geniessen. Dahinter
aber steckt, hört man genauer hin,
eine gehörige Portion Ironie, die der
Autor unverhohlen auftischt. Ziel
seiner Attacke war die damalige
(moderne) Wissenschaft der Medizin
mit ihren neusten Errungenschaften
- und natürlich auch sein Lieblingsfeind, die Pariser Hautevolee des 17.
Jahrhunderts (Uraufführung am 10.
Februar 1673 im Théâtre du PalaisRoyal, Paris).
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Komödie von Molière
Argan
Béline, seine Frau
Angélique, seine Tochter
Louison, jüngere Tochter
Béralde, Argans Bruder
Cléanthe
Diafoirus, Arzt
Thomas Diafoirus, Sohn
Purgon, Argans Arzt
Fleurant, Apotheker
Bonnefois, Notar
Toinette, Bedienstete
Yasmin Zurbrügg
Céline Müller
Sarah-Louisa Rohrer
Maruja Laukas
Ursin Holderegger
Lukas Furrer
Vanessa Bärtsch
Anna Müller
Serpil Yildiz
Sevim Yildiz
Lucas Ackermann
Angela Marjanovic
Regie + Konzept
Elmar Brunner
DER EINGEBILDETE KRANKE
Der eingebildete Kranke, Molière
Komödie, projekt K
Samstag, 16. November 2013, 20.00 h, Aula der KSS
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Molière war und bleibt ein Abenteuer. Ob für Schauspieler, Regisseure
oder Zuschauer. Den Geist jenes Virtuosen zu zähmen, dessen unversiegbarer Quell an Einfällen nur zu bewundern ist, gehört zu den ersten Aufgaben einer Inszenierung. Der manchmal schwindelerregende
Rhythmus fordert auch lustvoll die Zuschauer heraus. „Dank Molière“,
sagt Jean Anouilh im Jahr 1959, „ ist das wahre französische Drama das
einzige, in dem nicht die Messe gelesen wird, sondern in dem man lacht
- lacht über das eigene Elend und das eigene Entsetzen. Dieser kecke
Übermut ist eine der grossen Offenbarungen Frankreichs an die Welt.“
Das Ensemble von ‚Der eingebildete Kranke‘
V.l.n.r. unten: Flavio Baumgartner, Lukas Furrer, Yasmin Zurbrügg, Anna Müller, Sarah-Louisa Rohrer,
Vanessa Bärtsch.
V.l.n.r. oben: Serpil Yildiz, Angela Marjanovic, Céline Müller, Ursin Holderegger, Lucas Ackermann,
Maruja Laukas. Auf dem Bild fehlt: Sevim Yildiz.
Platzreservationen für Abendvorstellungen unter
081 / 720 07 52 oder
[email protected]
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Man hätte so schön zusammen alt werden könALTE LIEBE
nen, die umtriebige Literaturbetriebsnudel und der
gemütliche, pensionierte Baurat. Aber schon beim
nach dem Roman ‚Alte Liebe‘
Frühstück, wenn die Zeitung in Feuilleton und
von Elke Heidenreich / Bernd Schroeder
Sportteil zerteilt wird, beginnt das Gestichel: Er ist
genervt von seiner anstrengenden „KulturschafBühnenfassung
taff-theaterproduktion
fenden“, sie empört über die langweilige SelbstzuRegie
Romy Forlin
friedenheit des Kulturmuffels. Nach vierzig Jahren
Dramaturgie
Annette Windlin
Ehe ist das Feuer weitgehend erloschen, aber
Aufführungsrechte Verlag der Autoren
selbst eine Sparflamme spendet noch Licht, Asche
noch ein bisschen Wärme. Bevor der ZusammenLore
Ute Hoffmann
stoß der Temperamente und Kulturen sich zum
Harry
Thomas Hassler
Scheidungsdrama verschärft, nehmen sich beide
in Erinnerung an bessere Zeiten zurück oder auch
mal zärtlich in den Arm.
Im halb autobiografischen Zwielicht scheinen die Szenen einer Ehe reine Fiktion - und der Schwanengesang ihrer alten Liebe summt munter mit. Heidenreich spielt den Lore-Part (auf der Bühne von Ute Hoffmann verkörpert), manchmal mit sentimentalem Nachdruck, Schroeder (Thomas Hassler) gibt den öfters
grummeligen Harry. Sie ist eher für spritzige Dialoge, satirische Spitzen, Benn- und Virginia Woolf-Zitate zuständig, er mehr für Architektur und ruhige Analyse. Die getrennten Hälften der platonischen Liebeskugel passen so gut zusammen, dass die Nähte und Risse kein Makel sind, sondern Zeichen authentischer
Beziehungsarbeit.
Die Arbeitsteilung funktioniert wie am Schnürchen, aber irgendwann reißt Lore doch der Geduldsfaden.
Kurz vor der Rente überfällt sie die berühmte blöde Sinnkrise. Das kann doch wohl nicht alles gewesen
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Sowohl die Bibliothekarin Lore wie ihr Mann Harry verwahren sich energisch
gegen autobiografische Rück- und Kurzschlüsse in der Literatur: Ein Autor darf
phantasieren, auch mit realen Figuren. Kehlmann macht es ja auch so. Man darf
Lores Abrechnung mit dem Literaturbetrieb also nicht für bare Heidenreich-Münze nehmen. Die Klatschblätter wissen es längst, und auch Elke Heidenreich, 66,
macht keinen Hehl mehr daraus, dass sie mit einem 28 Jahre jüngeren Pianisten
liiert ist. Bernd Schroeder, übrigens auch im wirklichen Leben Hobbygärtner,
hat seinen Segen dazu gegeben, und so ist Harrys Nachruf auf Lore auch frei von
Hintergedanken. Der ewige Kulturbanause hat seine quirlige Allesbesserwisserin
überlebt, aber so das letzte Wort zu behalten ist ihm doch mehr Schmerz
als Genugtuung.
ALTE LIEBE
Alte Liebe, Heidenreich/Schroeder
Komödie mit Ute Hoffmann und Thomas Hassler, tafftheater
Freitag, 22. November 2013, 20.00 h, Aula der KSS
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sein: selbstgefällige, alte Dichter anbeten, Feuilletondebatten nachbuchstabieren,
den Blödsinn im TV toll finden und abends mit ihrem gutmütigen alten Zausel
niederdrückende Gespräche über Patientenverfügungen, Pflegeheim und Prostatavorsorge führen. Altwerden ist ein Massaker, da behält Philip Roth ausnahmsweise Recht.
Apropos halbautobiografisches Zwielicht: Die Autoren von ‚Alte Liebe‘
waren von 1972 bis 1995 ein Paar. Das Ende der gemeinsamen Zeit beschreibt Heidenreich mit „... die letzten beiden Jahre waren die Hölle!“
Trotzdem hat man sich wieder zusammengerauft und mit vorliegendem
Werk bereits die zweite gemeinsame Arbeit herausgegeben. Von autobiografischen Zügen, welche die Presse gerne unterlegt, will die Autorin
allerdings nichts wissen: „Nein, autobiografisch ist nix von alledem! Das
sind wirklich nicht wir!“
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Zu Lebzeiten (1896 - 1938) hätte wohl niemand auch nur einen Pfifferling darauf
gewettet, dass das Werk dieses Mannes einmal die Bedeutung erlangen könnte, die
es heute für die deutsche Krimiszene genießt: Friedrich Glauser war wohl der erste
deutschsprachige Autor, der den Kriminalroman hof- und salonfähig
gemacht hat. Dabei war er Zeit seines Lebens ein Außenseiter, der erst
nach seinem Tode einen gewissen Ruhm erlangte.
Friedrich Glausers Leben war geprägt vom ständigen Wechsel zwischen Internierung und Entlassung, Entziehungskuren und den Versuchen ein bürgerliches Leben zu führen. Seine Morphiumsucht, die ihn
seit dem 21. Lebensjahr begleitete, war zentrales Triebmittel seines
Lebens, brachte ihn ständig in Konflikt mit den Behörden.
FIEBERKURVE
Fieberkurve, Walter Millns, nach Friedrich Glauser
Kriminalstück der Theatergruppe Amden
Samstag, 23. November 2013, 20.00 h, Aula der KSS
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Hauptkommissar Studer trifft auf einen seltsamen Pater. Dieser erzählt ihm von einem Korporal der Fremdenlegion, welcher über hellseherische Fähigkeiten verfüge
und zwei Morde vorausgesagt habe. Obwohl Studer nicht an übersinnliche Kräfte
glaubt, geht er der Sache nach und stösst in Basel und Bern tatsächlich auf zwei getötete Frauen. Die Aufklärung der Verbrechen führt ihn dank einem entschlüsselten
Testament ins ferne Marokko, wo er einem Menschen begegnet, dessen Lebensgeschichte Studer nicht kalt lässt.
In den letzten drei Lebensjahren schrieb Glauser fünf Kriminalromane,
in deren Mittelpunkt Wachtmeister Studer steht, ein eigensinniger
Kriminalpolizist mit Verständnis für die Gestrauchelten.
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FIEBERKURVE
nach dem Roman ‚Die Fieberkurve‘
von Friedrich Glauser
Bühnenfassung
Regie
Bühne
Licht
Soufflage
Bühnenrechte
Friedrich Glauser
Wachtmeister Studer
Hedy Studer
Pater Mathias
Achmed
Fridu, Maulesel
Koller
Marie
Madelin
Godofrey
Lartigue
Tschumi
Rosenzweig
Die drei
Legions-Tambour
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Walter Millns
Kathrin Bischofberger
Urs Ledermann
David Schildknecht
Marcel Stadler
Judith Schildknecht
Theaterverlag Elgg
Ignaz Gmür
Tobias Gmür
Johanna Widmer
Cornelius Glaus
Cornelius Glaus
Emil Bischofberger
Ulrich Panning
Ulrich Panning
Sara Zentner
Emil Bischofberger
Hanspeter Büsser
Hanspeter Büsser
Urs Kundert
Urs Kundert
Mario Figallo
Remo Fischli
Urs Fischli
Rolf Thoma
Dürrenmatt wäre nicht Dürrenmatt, fehlten dem Plot der ‚noch möglichen Geschichte‘ (Untertitel von ‚Die Panne‘, Erzählung aus dem Jahr 1956) unerwartete
und überraschende Wendungen. In bipolarem Feld zwischen Humor und Spannung verstrickt sich das Belanglose in skurriles Hin und Her der Figuren, von
denen sich vordergründig keine kriminell verhält. Trotzdem treibt die Erzählung
weiter, bis ein Toter entdeckt wird - im Fenster hängend.
Der Autor seziert die Figuren psychologisch - und schreitet selbstverständlich in seiner ureigenen Art weiter, stellt die Frage nach der
Bedeutung von Recht und dem, wozu Recht eigentlich dient. Selbstverständlich kann er es nicht lassen, mit seiner spitzen Feder die empirische Vorgehensweise jener Disziplin nach eigenem Bild zu konstruieren und dabei mit lachendem Auge zu kritisieren. In derselben Periode
verfasste er auch eines seiner absoluten Vorzeigewerke, mit
welchen er Weltberühmtheit erlangte: „Der Besuch der alten Dame“.
‚Die Panne‘ wurde letztlich in vier verschiedene Genren verarbeitet: als Hörspiel (1955), als
Erzählung (1956), als Fernsehspiel (1957) und als Komödie (1979). Die Aufführung an der
Kanti ist als Lesung konzipiert und wird ca. 70 Minuten dauern. Anja Schulthess, Ehemalige
von projekt K (Hauptrolle in ‚Der Klassenfeind‘, 2008), liest gemeinsam mit dem FESTivalLeiter Elmar Brunner, welcher über 20 Jahre mit professionellem Theater beschäftigt war.
Anja Schulthess
Elmar Brunner
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DIE PANNE
Die Panne, Friedrich Dürrenmatt
Kriminalistische Lesung mit A. Schulthess und E. Brunner
Mittwoch, 27. November 2013, 20.00 h, Aula der KSS
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Alfredo Traps, in der Textilbranche tätig, widerfährt eine Autopanne. Er bleibt
deshalb irgendwo auf dem Land stecken. Da alle Hotelzimmer der Gegend ausgebucht sind, nimmt er von einem pensionierten Juristen die Einladung an, in dessen
Privathaus zu übernachten. Zum lukullischen Abendessen erscheinen weitere drei
Herren, alt, skurril, abgehoben. Traps‘ anfängliche Skepsis verflüchtigt sich unter
dem Eindruck erlesener Weine bald einmal, und auch an der abendlichen Unterhaltung der Greise, Gericht zu spielen, findet er zunehmend Spass.
Hut ab! - Edition Suisse ist der gewagte Mix aus erstaunlicher und mitreissender
Zauberkunst und quirligem Humor, eine abwechslungsreiche Show
zwischen Revue und Reisefieber, Comedy und Zauberteppich, mit
welchem die Brüder mehrere Kleinkunstpreise gewonnen haben. Und
selbstverständlich sind die Weltmeister der ‚Allgemeinen Magie‘
(1997) gern und oft gesehene Künstler in TV-Shows und renommierten
Festivals auf der ganzen Welt (z.B. France2, Tonight2 Japan, Cuatro
Spanien, Cable TV Taiwan, Show TV Türkei, A-Channel Korea ...).
JUNGE JUNGE
Junge Junge!, Hut ab!
ZauberComedy mit Gernot und Wolfram Bohnenberger
Freitag, 29. November 2013, 20.00 h, Aula der KSS
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Junge Junge! Der Name steht für Gernot und Wolfram Bohnenberger, zwei bezaubernde Brüder aus Stuttgart. Ihre neuartige Zauberkunst hat sie rasant an die
Weltspitze der Zunft katapultiert. Für ihre atemberaubende Magie, ausgezeichnete
Choreografie und die augenzwinkernden Spielereien im Rampenlicht wurde ihnen
als erste Zauberkünstler überhaupt von den Superstars Siegfried & Roy in Las
Vegas der ‚Magic Master of Originality‘ und der ‚Sarmoti-Award‘ verliehen.
Die lockere sympathische Art von JUNGE JUNGE! schafft geschickt
den Kontakt zum Publikum. Die visuelle Show, Stand-up-Zauberkunst
und Close-up-Magie beziehen die Zuschauer kommunikativ mit ein.
Darauf legen es die beiden an: Der ehemalige Arzt Gernot Bohnenberger wie sein Bruder, der gelernte Dipl.-Ingenieur Wolfram, sind
selbstredend auch schlagfertige Wortaktrobaten und ziehen das Publikum von der ersten Minute ihrer Darbietungen in den Bann.
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Zeitungsrezensionen
JUNGE JUNGE! - An Englishman in New York
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Stuttgarter Zeitung: Bei den Bohnenbergers
muss es ein Regal geben, das unter der Last
der Trophäen ächzt. Die Referenzen klingen
beeindruckend: Tropicana in Las Vegas, Paris,
Buenos Aires, Tokio, Her Majestys Theatre in
London, alle denkbaren deutschen Varietés, in
ARD, ZDF, ORF, Arte. Und damit wäre das
Rätsel gelöst, wo sich die Brüder herumgetrieben haben, wenn nicht in Stuttgart. Trickreich
ist das Programm, rasant und vielfältig.
Showbizz Las Vegas: Las Vegas‘ most
popular magicians honors the effort of JUNGE
JUNGE!, talented pair.
Neue Zürcher Zeitung: Bereits zum zweiten
Mal haben uns JUNGE JUNGE! in die Welt
der Magie entführt und verzaubert. Schade,
dass die Nummern nicht länger gedauert haben! Ein grösseres Kompliment kann wohl
kaum gemacht werden.
Bildzeitung: Sie kommen aus dem Ländle und
verzaubern die ganze Welt: JUNGE JUNGE!
Sie alle sagen am Ende: «Das habe ich nicht gewollt. Ich habe doch
nichts getan!» Und gerade weil sie nichts getan haben, wurden sie mitschuldig.
Mobbing – ein heikles Thema, heutzutage in Schulen allgegenwärtig,
das den jungen Schauspielerinnen und Schauspielern aus ihrer unmittelbaren Umgebung oder
sogar aus eigenem Erleben vertraut ist.
Darstellende: Jugendliche (ab 14 Jahren) der Theatergruppe Altes Kino Mels
Spieldauer: 60 Minuten (ohne Pause). Sprache: Hochdeutsch
Regie: Lilian Meier
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HABE NICHTS GETAN!
Luisas Geschichte, die mit harmlosen Hänseleien beginnt und mit dem
Selbstmord des Mädchens endet, zeigt auf, wie ein alltägliches Geschehen in die Katastrophe führen kann. Und sie zeigt vor allem, dass
scheinbar Unbeteiligte dafür mitverantwortlich sind, wenn sie gleichgültig reagieren und es ihnen an Mitgefühl und Zivilcourage fehlt: Die
Klassenkameradinnen, die sich nicht vor das Opfer stellen, die Freundin, die den Anschluss an die Clique nicht verlieren will, der Mitschüler, der die Unsicherheit und Gutmütigkeit des Mädchens ausnutzt, die
Eltern, die sich nicht für die Probleme ihrer Tochter interessieren, der
Lehrer, der nichts mitbekommt...
ICH
Ich habe nichts getan! Brigitte Wilhelmy
Stück über Mobbing für Jugendliche und Erwachsene
Montag, 18. November 2013, 19.30 h, Aula der KSS
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Luisa ist tot. Selbstmord. Sie hat eine Überdosis Schlaftabletten geschluckt, weil sie das wochenlange Ärgern, Hänseln, Bedrohen und
Erpressen, auf Neudeutsch „Mobbing“, nicht mehr ausgehalten hat.
Ihre Mitschülerin Donna spricht freimütig über ihr Verhältnis zu Luisa:
«Warum wir Luisa geärgert haben? Keine Ahnung... machte einfach
Bock. Wir haben immer wieder mal jemanden auf dem Kieker, ganz
egal, wen...» (Auszug aus dem Rollenbuch)
Nach der Vorstellung von ‚Ich habe nichts getan!‘:
PODIUMSGESPRÄCH über MOBBING mit
Martina Gadient
Haennes Kunz
Kantonsrätin, lic.phil. Psychologin,
Stellenleiterin Soziale Dienste Sarganserland
Coach, Supervisor; ZEPRA, Fachstelle für Gewaltprävention
Lehrperson der Volksschule
Mobbingopfer
Gesprächsleitung: Markus Hofer
14
Lehrer für Psychologie KSS
Märchennachmittag mit Elisabeth Mätzler
für geladene Schülerinnen und Schüler
Dienstag, 19. November 2013, 10.00 h/14.00, Aula der KSS
*Agenda
Offene Münder, grosse Augen, verknotete Hände, zappelnde Beine,
steigende Spannung, runzelnde Stirnen, drohende Stimmen, flehende
Figuren, zornige Wesen, glückbringende Feen, liebliche Töne, garstige Riesen, meckernde Tiere, singende Zwerge, verzauberte Schlösser,
verliebte Prinzen - und im Zentrum der Geschichtenkiste jene Frau,
welche all die Gefühle der illustren Zuschauerschar hervorzuzaubern
vermag.
Elisabeth Mätzler lädt die jüngsten Gäste des FESTivals ‘13 ein, mit
ihr einige der unzähligen Märchenfiguren für eine abenteuerliche
Stunde zum Leben zu erwecken. Die reichhaltige Erfahrung der Märchenerzählerin aus Sargans garantiert Genuss und knisternde Spannung im Reich der kindlichen Sinne.
MÄRCHEN
Märchen enthalten
archetypische Bilder, in denen bedeutende Weisheiten
liegen. Liest man ein
Märchen wie einen
Tatsachenbericht
– also nur mit logischem Verstand –, dann
scheint vieles nicht zusammenzupassen.
Doch auch Herz und Psyche hören mit –
vor allem zwischen den Zeilen. Das ist
das Entscheidende, um die klare, einfache
Schönheit der Märchen zu erkennen. Diese
spiegeln das ‚zauberhafte‘ Denken wider,
das jedem Kind eigen ist. Das Kind behilft
sich bei Dingen, die es rational nicht erklären kann, mit magischen Vorstellungen.
Jeder von uns ist ein Königskind und trägt
eine unsichtbare Krone. Das Märchen sagt
uns: ‚Geh, mach dich auf den Weg, du
wirst erwartet‘. Diese Botschaft, die kleine
Kinder zwar nicht so benennen können,
spüren sie aber gleichwohl deutlich. Denn
es gehört zur Entwicklung der kindlichen
Identität, sich selbst im Mittelpunkt zu sehen. Entsprechend leicht fällt es ihnen, sich
in die zauberhaften Abenteuer der Märchen
hineinzuversetzen.
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THEATER!
Joseph Beuys (1967) hatte die Lösung des Problems für sich erkannt:
„Spiele mit allem. Unterhalte das Kind in dir.“ Und: „Jeder Mensch
ist ein Künstler.“ Genau darum geht es der Theaterpädagogik: Kindern und Jugendlichen den Weg aufzuzeigen, ihr Spiel nicht zu
verlernen noch zu vergessen. Spielerisch dem ernsthaften Teil des
Lebens zu begegnen, ohne eine persönliche Verantwortung zu vernachlässigen.
Theaterpädagogik ist eine echte Chance fürs Leben. Es filtert in spielerischer Form Probleme aus, stärkt junge Menschen, fördert Selbstsicherheiten, arbeitet selbstverständlich auch mit gruppendynamischen Elementen, peilt also
ebenso die soziale Katharsis an.
Die Kursleiter Thea Rinderli und Philipp Boos (Bild) studieren im letzten
Jahr des Bachelors Theaterpädagogik an der
Zürcher Hochschule der Künste. Mit lustvollen Spielen, theatralen Übungen wie
ersten Improvisationen erkunden,
befragen und erschaffen sie die Welten
der jugendlichen Kursteilnehmer neu.
Am Kurs nehmen vier ausgewählte
Klassen der Region Sarganserland
teil, die im Vorfeld des
TheaterFESTivals ‘13
ausgewählt
wurden.
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FÜR EIN
Ein paar Jahre später sind die Kinderbeine gewachsen, die Köpfe werden eingespurt. Es folgen Regeln, bislang fremde Strukturen, Gesellschaftsordnungen. Man hat Verpflichtungen einzugehen, die oft daran
hindern, frei zu agieren. Wo ist diese Freiheit verloren gegangen?
Und wie kann man sie wieder finden?
WAS
Was für ein Theater! Mit Thea Rinderli und Philipp Boos
Theater-Erfinden für geladene Schülerinnen und Schüler
Mittwoch, 20. November 2013, 10.00 h - 16.00 h, Aula der KSS
*Agenda
Kinder spielen ihre Spiele. Ununterbrochen. Sie geistern durch den
Wald, phantasieren sich imaginäre Figuren herbei, tollen herum,
lachen, schreien sich die Seele aus dem Leib. Sie geben sich dem Moment hin, tun, was ihnen gerade passt. Erleben, nicht nachdenken!
KLEINE NIXE LILLIBELL
Kleine Nixe Lillibell, Gerlinde Bäck-Moder
Jugendstück für Schülerinnen und Schüler der 1. bis 4. Primar
Donnerstag, 21. November 2013, 14.30 h, Aula der KSS
*Agenda
Das Märchen erzählt von der kleinen Nixe Lillibell, die ein Jahr sowohl
in der Ober- als auch in der Unterwasserwelt lebt. Die Menschen sind
den Wasserbewohnern fremd, sie scheuen ihre Nähe. Doch mit der unvoreingenommenen Neugier von Lillibell ändert sich dieser Umstand.
Die beiden unterschiedlichen Welten beginnen sich einander anzunähern.
Autorin Gerlinde Bäck-Moder war schon als kleines Mädchen Theaterverrückt, wie sie selber sagt. Zur Lehrerin ausgebildet begann sie bald
einmal, Theaterstücke
und Musicals für Kinder zu
verfassen - und diese
natürlich auch mit den eigenen Klassen aufzuführen. Später wagte sie sich
an Kinderromane.
Als Pensionierte
arbeitet sie
heute auch für Erwachsene.
Darstellende: Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse Berneck.
Dauer des Stücks: 50 Minuten (ohne Pause), Sprache: Hochdeutsch.
Regie: Paul Quan
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GANGSTER, GÖREN ...
Gangster, Gören, Grossmama, Monka Busch
Krimi für 12- bis 16-Jährige und die ganze Familie
Sonntag, 24. November 2013, 16.00 h, Aula der KSS
Agenda
Zwei Gangster dringen in die Wohnung eines alten Ehepaares ein. Sie
entwenden dort einen Teppich unter dem Vorwand, ihn in die Reinigung bringen zu wollen. Opa bittet darum, den zweiten Teppich auch
abzuholen. Den Betrug durchschauend, rollt Oma sich in diesen ein und
gelangt so in das «Gaunernest», wo sie als «Teppich-Gespenst» den
Bewacher der heissen Ware in die Flucht schlägt und ihren Teppich an
einen amerikanischen Kunden verkauft.
Beinahe mühelos wandern nun die Teppiche gemeinsam mit dem k.o.
geschlagenen Amerikaner zum verzweifelten Opa zurück, der bald darauf auch die durch das Erfolgserlebnis sichtlich verjüngte Oma wieder
in die Arme schliessen kann.
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Darstellende: zwölf- bis 16-jährige Jugendliche der Theatergruppe Altes Kino Mels
Spieldauer: 55 Minuten (ohne Pause). Sprache: Hochdeutsch
Regie: Lilian Meier
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Der König, der die Zeit vergessen hatte
Kinderstück für Schülerinnen und Schüler der 1. bis 3. Primar
Montag, 25. November 2013, 10.00 h, Aula der KSS
Prinz Pico und die Zaubermasken, Christof Kämmerer
Jugendstück für Schülerinnen und Schüler der 3. bis 5. Primar
Montag, 25.November 2013, 14.00 h, Aula der KSS
*Agenda
*Agenda
DER KÖNIG, DER
DIE
ZEIT
VERGESSEN HATTE
Der König hat die Zeit vergessen. Und das hat schlimme Folgen: So will er am
Abend frühstücken und im Winter Äpfel essen. Die Ärzte können ihm nicht helfen. Deshalb trägt er seinen vier Töchtern auf, die Zeit zu suchen.
Also machen sie sich auf, besuchen in der Folge den Herbst-, den Winter-, den
Frühling- und auch den Sommerkönig. Sie alle haben drei Kinder, welche je ein
Geschenk für den kranken König bereithalten. Als die Prinzessinnen mit den
zwölf Kindern und ihren Geschenken zum Vater zurückkommen, wird er wieder
gesund.
Darstellende: Vier - bis achtjährige Kinder der Theatergruppe Altes Kino Mels.
Dauer des Stücks: 45 Minuten (ohne Pause), Sprache: Dialekt
Regie: Romy Forlin, Daniela Erni, Lilian Meier
Autorinnen: Monika Lehmann, Jeannine Bromundt
PRINZ PICO
UND DIE
ZAUBERMASKEN
Die Hexe Knöttelfax stiehlt Königin Sophola die Kristallkugel, die ihr Weisheit
und Tatkraft verleiht, um klug und gerecht zu regieren. Sofort ziehen die beiden
ältesten Söhne los, um der Hexe die wertvolle Kugel wieder abzujagen. Doch sie
kommen und kommen nicht zurück. So macht sich der Jüngste, Prinz Pico, auf
den Weg, obwohl ihm niemand Erfolg zutraut. Trollinchen, ein guter Waldgeist,
bringt Pico zu Graf Masko, der über Zaubermasken verfügt, die ihrem Träger
gewünschte Eigenschaften verleihen. Prinz Pico ist fasziniert – und darf sich eine
aussuchen. Kaum hat man ihm diese übergestreift, spürt er, wie sie ihn stärkt. Nun
gelingt es ihm, die Knöttelfax zu überwinden, die Kristallkugel zurückzuholen
und auch seine Brüder zu befreien, die verzaubert worden sind.
Darstellende: Neun- bis zwölfjährige Kinder der Theatergruppe Altes Kino Mels.
Dauer des Stücks: 60 Minuten (ohne Pause), Sprache: Hochdeutsch.
Regie: Andrea Fischer-Schlegel
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Nun ist es an den Kindern, eine Lösung für das
Problem zu finden. Allerdings hört niemand auf sie.
Als sie sich gemeinsam bei der Vogelscheuche
besprechen, bemerken sie, dass Herr Kraut gar
keine normale Vogelscheuche ist ...
Ganz so, wie es schon Theaterlegende
Karl Kraus formuliert hat („Ein guter
Schauspieler hat immer seine Kindheit in der Hosentasche“),
dürfte ‚Kraut und Rüben‘
für die jungen Zuschauer
zum spannenden Erlebnis werden. Denn
die Darstellerinnen und Darsteller tragen
ihre Kindheit nicht in der Hosentasche
mit, sondern präsentieren sie quasi stolz
auf der Brust. Kinder spielen für Kinder - man darf sich auf diese und ähnliche Begegnungen freuen.
Darstellende: Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse Vilters-Wangs.
Dauer des Stücks: 50 Minuten (ohne Pause), Sprache: Hochdeutsch.
Regie: Patrick Riederer
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Kraut und Rüben
Kraut und Rüben, Gerlinde Bäck-Moder
Jugendstück für Schülerinnen und Schüler der 4. bis 6. Primar
Dienstag, 26. November 2013, 14.30 h, Aula der KSS
*Agenda
Eine Gruppe von Kindern erhält von Bauer Knolle den
Auftrag, eine Vogelscheuche zu bauen, welche sie
auf den Namen „Herr Kraut“ taufen. Plötzlich taucht
auf der Farm der Vertreter einer Kunstdüngerfirma auf
und überzeugt den Bauern von den giftigen Mitteln aus
seinem Sortiment. Schnell machen sich Veränderungen
bemerkbar. Etliche Tiere verschwinden, auf den Feldern
wächst nichts mehr.
Seit die Bilder laufen lernten, ist der Film der grösste Konkurrent des Theaters. Vor allem hat
die digitale Technik unserer Tage die Diskrepanz der darstellerischen Möglichkeiten vergrössert. Wo der Film kaum mehr Grenzen kennt, versucht das Theater zwar da und dort zu
kompensieren, muss aber meistens klein beigeben. Allerdings darf man bei solcher Betrachtung eines nicht vergessen: Das Theater verfügt über eine Authentizität, wie sie sonst keine
Kunstform anbietet. Lebendes Fleisch und Blut, eckige, fröhliche, gute wie böse Geister und
vor allem unmittelbare Emotionen besetzen den gleichen Raum, in welchem Macher und
Zuschauer zusammen einen Abend verbringen.
Das Theater schafft bei aller räumlichen Nähe mehr Distanz als der Film. Es gibt keine 3DEffekte noch Dolby-Surround-Sounds, die den falschen Anschein einer Wirklichkeit erzeugen. Kulissen sind deutlich als solche erkennbar, die Bühne bleibt stets eine Bühne - man ist
sich in jeder Sekunde bewusst, wo man sich befindet. Sein bleibt Sein, auch wenn der Schein
der Traumwelt verführerisch winkt. Gerade darum muss das Theater überleben. Gerade darum müssen die Konflikte der Menschheit weiterhin per Bühnendasein erlebt werden können.
Für Theater bleibt in der heutigen Zeit nicht viel Geld übrig. Leider. Andere Disziplinen der
Unterhaltung greifen Interessen und Gelder ab. Dabei weiss man: Es ist in der Tat Aufgabe
der Kunst zu unterhalten, aber es bleibt auch Aufgabe Horizonte aufzuzeigen, neue Perspektiven, Sichtweisen darzulegen, ehrlich, ungeschminkt (!) in andere Denk- und Gefühlswelten
vorzudringen. Theater eben! Und diesmal für zwei Wochen in Sargans. Geniessen Sie es.
Elmar Brunner, Leitung TheaterFESTival ‘13
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EPILOG
Ist das Theater heutzutage noch eine zeitgemässe Kunstform?
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