2.16 Drehmoment lap5/eig/latex/mewae/akt_scr/kap2_16s1_05_11_14 bisher: F → a beim Massenpunkt. Starrer (ausgedehnter) Körper: kennt auch Rotation. z.B. ausgedehnter Körper in Achse A gelagert, F greift außerhalb der Achse im Abstand r von A an , wobei F r) (Skizze) F in Komponente parallel zur Verbindungslinie der Angriffspunkte der Kräfte (am starren Körper entlang ihrer Wirkungslinie verschiebbar!) F und senkrecht dazu F ⊥ zerlegt, wegen .F r ist dann F ⊥ ≠ 0 F wird durch Gegenkraft in A kompensiert, . Nur F ⊥ dreht! Aufgabe jetzt: Quantifizierung des Zusammenhangs zwischen F und Drehung: , hat Drehsinn (Richtung) und Betrag Drehung dω dt Einfache Frage: Drehsinn: ist bei 1 Kraft (einarmiger Hebel) klar. Zweiarmiger Hebel: F i , r i gegeben (i = 1, 2): welches F i bestimmt den Drehsinn, wie rotiert der Körper? Wann rotiert er nicht? (Skizze) Resultierende von F 1,2 bilden, Lage des Angriffspunktes P der resultierenden Kraft relativ zu A bestimmt dann die Drehung . Zweiarmiger Hebel wird auf einarmigen reduziert!! (Diese Methode ist also auf beliebig viele angreifende Kräfte anwendbar, die zukkzessive durch Bildung der Resultierenden auf die Wirkung einer Kraft reduziert werden) Spezialfall bei i = 2: s 1 = r 1 (und damit notwendig: s 2 = r 2 ): keine Rotat. d.h. r 1 F 1⊥ = s 1 F 1⊥ = s 2 F 2⊥ = r 2 F 2⊥ ist aber z.B.: r 1 F 1⊥ < s 1 F 1⊥ = s 2 F 2⊥ < r 2 F 2⊥ : d.h. r 1 F 1⊥ < r 2 F 2⊥ : resultierende Kraft liegt also auf Seite von F 2 relativ zur Achse, Drehung erfolgt in diesem Falle im Uhrzeigersinn (so wie F 2 alleine den Körper drehen würde, also allgemeiner und genauer: im nach der RSR durch r 2 × F 2 definierten Drehsinn, und umgekehrt. F i , für die r i F ⊥i = |r i × F i | größer ist, bestimmt die Drehrichtung. Also ist offensichtlich die Größe r × F die für die Rotation eines Körpers unter der Wirkung einer Kraft ausschlaggebende Größe, wobei weiter gilt: |r × F| = r F ⊥ = r F sin α(r, F) zweckmäßig, eine neue Größe, den Vektor des Drehmoments M einzuführen: M := r × F |M| = r F sin α(r, F) (*) Richtung: RSR: 1.Vektor auf kurzem Wege in 2. Vektor hineingedreht oder auch formal, je nachdem ob |M| 0 nach (*) sin α > 0 r Fsin α > 0 Gegenuhrzeigersinn also für 0 < α < π sin α < 0 r Fsin α < 0 Uhrzeigersinn also für π < α < 2π Erste Folgerung: Hebel ist im Gleichgewicht (dreht sich nicht) wenn Mi = 0 M ist offensichtlich die Ursache einer Rotation (Winkelbeschl.) so wie F die Ursache einer Bewegungsänderung (Beschleunigung) ist. Analoge Beziehung zu a = mF dω für die Rotation zu dr dω erwarten: dr = f(m, Gestalt, ...)·M Dieser Zusammenhang zwischen F und Rotation kann folgendermassen veranschaulicht werden: Ausged. Körper: als m i mit r i dargestellt. F wirkt tangential auf drehbar gelagerten Körper (= Summe von Massenpunkten) entlang einer Strecke ds = rdϕ, verrichtet also dabei die Arbeit dW aussen = |F|ds = Frdϕ (Skizze) Aus dem Satz von der Erhaltung der Energie folgt: diese Arbeit dW aussen der äußeren Kraft muss gleich sein der bei der Rotation an den Massenpunkten des Körpers verrichteten Beschleunigungsarbeit dW Beschl. = F 1 ds 1 + F 2 ds 2 = m i a i ds i = m i a i ρi dϕ i = m i a i ρi dϕ = m i ρi ωρi dϕ dabei wurde verwendet: ρi = |r i × e ω | Abstand der m i von der Drehachse, dϕ i = dϕ , daher auch ωi = ω am starren Körper, ρ dϕ i = ρi ω v i = dsdti = idt = ρi ω, a i = dvdti = ρi dω dt dW aussen = Frdϕ = |M|dϕ = dW Beschl. = m i ρ2i ωdϕ |M| = M = m i ρ2i dω dt und daraus schliesslich: |M| dω = dt ( m i ρ2i ) = M J J die Größe J = m i ρ2i = m i |r(m) × e ω | 2 nennt man das Trägheitsmoment des Körpers bezüglich einer Rotation um e ω . und stellt also - analog zur trägen Masse bei der Beschleunigung unter der Einwirkung einer Kraft - den Widerstand eines Körpers gegen eine Winkelbeschleunigung unter der Einwirkung eines Drehmomentes dar. Neben der Masse selbst spielt auch ihre Verteilung im Körper eine besondere Rolle. Für einen massiven Körper geht diese Summe in ein entsprechendes Integral über J = ρ2 (m)dm = |r(m) × e ω | 2 dm Beispiel: Trägheitsmoment eines Zylinders mit der Massendichte ρ bezüglich seiner Längsachse: Polarkoordinaten gewählt, dann wird: |r(m) × e ω | = r (Skizze) dm = 2rπρhdr, J = 2πρh R 0 4 r 3 dr = 2πρh R4 = 1 2 πR 2 ρhR 2 = 1 2 MR 2 mit R 2 πhρ = M Masse des Zylinders Und jetzt noch zur kinetischen Energie bei der Rotation eines Systems von Teilchen, wegen v i =:ρi ω ist: W kin = 1 2 m i v 2i = 1 2 m i ρ2i ω2 = 1 2 Jω2 Ganz allgemein üernimmt also das Trägheitsmoment bei der Rotation die Rolle der Masse bei der Translation, damit bekommen viele Formeln die gleiche Gestalt für Rotation und Translation. Weitere Beispiele?