Schweinehaltung

Werbung
Tierschutz? Wir sind dabei!
Schweinehaltung
www.lbv-bw.de
Unsere Tiere. Unsere Verantwortung.
LBV
Landwirte und Tierhalter aus Baden-Württemberg
LL B
BV
V
www.lbv-bw.de
www.lbv-bw.de
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger
wir als Landwirte tragen eine besondere Verantwortung für das Wohlbefinden unserer Nutztiere. An erster Stelle steht für uns die tiergerechte
Haltung und ein tiergerechter Umgang. Dabei dürfen wir die Tiere nicht
vermenschlichen, sondern müssen ihren Bedürfnissen gerecht werden.
Ein achtsamer Umgang mit Tieren setzt besondere Kenntnisse voraus.
Tierische Lebensmittel sind ein wichtiger Teil der menschlichen Ernährung.
Als Verbraucher entscheiden Sie mit, wie diese produziert werden. Wir
Landwirte sind stets bemüht, Ihren Wunsch nach qualitativ hochwertigen
Produkten zu günstigen Preisen zu erfüllen. Dabei müssen wir das Wohl
unserer Tiere wahren und das notwendige Einkommen für unsere Familienbetriebe erwirtschaften.
Medien berichten häufig über angebliche Missstände in der Tierhaltung.
Ohne die Hintergründe zu kennen, wirft die Kritik vielleicht auch bei Ihnen
Fragen auf. Damit kein falsches Bild über unsere Arbeit entsteht, möchten
wir Sie mit dieser Broschüre gerne informieren. Vielen Dank, dass Sie sich
die Zeit zum Lesen nehmen. Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie uns
an.
Landwirte und Tierhalter aus Baden-Württemberg
Landwirte und Tierhalter aus Baden-Württemberg
1
Tierschutz? Wir sind dabei!
LL BB VV
www. lbv-bw.de
www.lbv-bw.de
Landwirtschaft im Dialog
Mit dieser Broschüre möchte die Landwirtschaft über die Haltungsbedingungen aufklären und Antworten auf drängende Fragen geben: Warum kastriert man Ferkel? Welche Rolle spielen Antibiotika
in der Tierhaltung? Sind große Betriebe schlechter als kleine?
Massentierhaltung? – Größe ist nicht entscheidend
Die Landwirtschaft in Baden-Württemberg ist kleinstrukturiert,
handwerklich geprägt und in Familienbesitz. Landwirtschaft bei
uns wird sich selbst bei wachsenden Betrieben nicht industrialisieren, aber weiter professionalisieren.
Ferkel in der Abferkelbucht
2
Unsere Tiere. Unsere Verantwortung.
Tierbestände brauchen ein professionelles Management. Sie bedürfen einer intensiven Betreuung durch qualifiziertes Fachpersonal. Gleichzeitig gewährleisten moderne Ställe ein hohes Maß an
Tierkomfort. Wissenschaftliche Studien bestätigen: Das Wohlbefinden der Tiere hängt nicht von der Größe der Betriebe ab. Ob groß
oder klein: Schweinewellness oder Kuhkomfort sind entscheidende Faktoren für den Betriebserfolg.
Landwirte und Tierhalter aus Baden-Württemberg
3
Wir
sindTierschutz!
dabei!
WirTierschutz?
können alles.
Auch
LL BB VV
www.lbv-bw.de
www.lbv-bw.de
Moderne Einrichtung der Ställe
Bei der Entwicklung artgerechter Ställe und Einrichtungsgegenstände stehen die Bedürfnisse der Tiere an erster Stelle. Optimales
Klima in hellen Ställen, Beschäftigungsmaterial wie Stroh, Bälle
oder Spielhölzer sind Erfolgsgrößen der modernen Schweinehaltung.
Schweinestall in Baden-Württemberg
Tierschutz durch moderne Technik
Die Muttersau mit einer Schar junger Ferkel im Stroh. Für viele
Menschen schöne Bilder der landwirtschaftlichen Tierhaltung.
Wäre da nur nicht das Problem, dass die Muttersau ihre Jungen
beim Abliegen häufig erdrückt und die Ferkel unabsichtlich tötet.
Diese Verluste sind in der Ferkelzucht aus Gründen des Tierschutzes und der Ökonomie nicht tragbar. Deshalb schützen die Landwirte die Jungtiere in den ersten Wochen durch den Ferkelschutzkorb.
4
Unsere Tiere. Unsere Verantwortung.
Landwirte und Tierhalter aus Baden-Württemberg
5
Tierschutz? Wir sind dabei!
LL BB VV
www.lbv-bw.de
www.lbv-bw.de
Zwischen Lebensmittelqualität und Tierschutz
Mit zunehmender Geschlechtsreife entwickeln männliche Schweine einen für den Menschen unangenehmen Geruch. Diesen sogenannten Ebergeruch finden weibliche Schweine sehr ansprechend.
Bei wenigen Schweinefleischspezialitäten ist dieser Ebergeruch
auch erwünscht. Viele Verbraucher in Deutschland empfinden
diese Geruchsnote bei der Fleischzubereitung jedoch als sehr
abstoßend. Um diese Geruchsbelastung von Schweinefleisch zu
verhindern, kastrieren bisher die Landwirte die männlichen Ferkel.
Ferkelkastration in der Praxis
Ein frühzeitiger chirurgischer Eingriff mit Schmerzmittelgabe gewährleistet eine schonende Behandlung der Tiere. Mit dem Ziel
das Tierwohl weiter zu steigern, versuchen die Landwirte auf die
Kastration ganz zu verzichten oder neue Betäubungsverfahren
zu entwickeln. Mit Unterstützung der Wissenschaft wird der Tierschutz weiter vorangetrieben. Die Entwicklung neuer Verfahren
kostet jedoch noch Zeit.
6
Unsere Tiere. Unsere Verantwortung.
Einsatz von Antibiotika in der Schweinehaltung
Häufig wird behauptet, dass in der modernen Nutztierhaltung
Antibiotika unverantwortlich eingesetzt werden. Das ist nicht
richtig. Die Abgabe von Antibiotika ist streng kontrolliert und darf
ausschließlich vom Tierarzt angeordnet werden. Diese dürfen nur
nach der Diagnose einer entsprechenden Erkrankung eingesetzt
werden. Damit es später nicht zu Rückständen im Fleisch kommt,
gibt es festgesetzte Wartezeiten. Umfangreiche Rückstandskontrollen der Lebensmittelbehörden zeigen: Fleisch aus Deutschland
ist rückstandsfrei.
Dokumentation und Medikamenteneinsatz
Jeder Medikamenteneinsatz muss umfangreich dokumentiert werden. Der Antibiotikaeinsatz wird in einer zentralen Datenbank der
QS Qualität und Sicherheit GmbH erfasst. Auch Behörden führen
dazu Kontrollen durch. Schon aus Kostengründen ist der Tierhalter
an einem möglichst geringen Antibiotikaeinsatz interessiert. Minimierungsstrategien sollen den gesamten Medikamenteneinsatz
gering halten. Allerdings müssen und sollten kranke Tiere behandelt werden.
Landwirte und Tierhalter aus Baden-Württemberg
7
Tierschutz? Wir sind dabei!
LL BB VV
www.lbv-bw.de
www.lbv-bw.de
Foto: VBLZ Haus Düsse
Deshalb gilt das Motto: So viel wie
nötig – so wenig wie möglich.
Beschäftigung mit Stroh –
der Düsser Wühlturm
8
Antibiotikaresistente Keime
Die Ursachen für die Entwicklung
antibiotikaresistenter Keime sind
vielschichtig. Welche Rolle spielt der
Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung?
Führen intensive Desinfektionsmaßnahmen in Krankenhäusern zu immer
agressiveren Keimen? Oder: Welche
Rolle spielt die Antibiotikaanwendung
beim Menschen? Viele Fragen im
Bereich der Entstehung und Verbreitung von antibiotikaresistenten Keimen sind weitgehend unbeantwortet.
Hierfür ist künftig eine intensive Forschung in der Humanmedizin, aber
auch im Agrarsektor notwendig.
Unsere Tiere. Unsere Verantwortung.
Ferkel in der Abferkelbucht
Landwirte und Tierhalter aus Baden-Württemberg
9
Tierschutz? Wir sind dabei!
LL BB VV
www.lbv-bw.de
www.lbv-bw.de
Wir wissen, wie es geht – Tierwohl durch Fachwissen
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Tieren setzt besondere
Kenntnisse über die Tierart voraus. In der Ausbildung zum/zur Landwirt/in werden Fähigkeiten und Kenntnisse zur Tiergesundheit, den
Haltungsbedingungen, der Fütterung oder dem Tierverhalten vermittelt. Ergänzt durch einen umfangreichen Erfahrungsschatz sorgen
die Halter täglich mit ihrem Fachwissen für das Wohl der Tiere im
Stall.
Foto: AGRARMOTIVE
10
Ferkel wärmen sich unter
der Rotlichtlampe
Intensive Betreuung durch qualifiziertes Fachpersonal
Unsere Tiere. Unsere Verantwortung.
Landwirte und Tierhalter aus Baden-Württemberg
11
Tierschutz? Wir sind dabei!
LBV
www.lbv-bw.de
Die Schweine-WG
Nach vier Wochen werden die Ferkel von der Mutter abgesetzt und
leben fortan in übersichtlichen Gruppen mit ausreichend Platz zusammen. Die Tiere können gemeinsam mit ihren Artgenossen spielen und
herumtollen, aber auch Rangkämpfe bestreiten. Der Nutztierhalter
kann auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Tieres eingehen.
Trächtige Sauen werden ebenfalls in Gruppen gehalten. In der Natur sondern sie sich zur Geburt ihrer Ferkel von der Herde ab. Auch
im Stall werden sie eine Woche vor der erwarteten Geburt von ihren
Artgenossen getrennt. Das erleichtert die besondere Betreuung und
Fütterung.
Abgesetzte Ferkel in der Gruppenhaltung
12
Unsere Tiere. Unsere Verantwortung.
Wussten Sie schon, dass
Schweine gerne zusammen mit ihren Artgenossen liegen?
Ob Sau, Ferkel oder Mastschwein – bei den Tieren lässt sich oft eine
soziale Körperpflege beobachten. Gegenseitig durchkämmen die
Schweine dem anderen die Haare oder Borsten mit Lippen und Zähnen. Mit der Rüsselscheibe massieren sie die Haut ihrer Artgenossen.
Landwirte und Tierhalter aus Baden-Württemberg
13
Tierschutz? Wir sind dabei!
LBV
www.lbv-bw.de
Wussten Sie schon, dass
Schweine fast gar nicht schwitzen können?
Sie besitzen nämlich, mit Ausnahme des Rüssels, keine Schweißdrüsen. Auch mit der Speicherung der Wärme haben die Schweine
aufgrund ihres fehlenden Haarkleids Probleme. Deshalb passen die
Landwirte die Raumtemperatur an die Bedürfnisse der Tiere unter anderem mit Hilfe von Lüftungsanlagen und Sprühbefeuchtungstechnik
an. Ferkel, Mastschweine und Sauen haben aber sehr unterschiedliche Ansprüche an die Klimaverhältnisse im Stall. Moderne Schweineställe bieten daher verschiedene Klimazonen.
Wussten Sie schon, dass
Schweine ein Kilo Nahrung in fünf
Minuten verputzen können?
Wichtig ist, dass die Tiere alle ausreichend und bedarfsgerecht Futter
und Wasser bekommen, damit kein
unnötiger Stress durch Konkurrenz
entsteht. Dafür sorgen Tränken und
moderne Fütterungsautomaten.
Regionales Futter für Feinschmecker
Schweine sind Allesfresser, sie brauchen vollwertiges und energiereiches Futter. Trächtige oder säugende Sauen, Mastschweine oder
junge Ferkel erhalten speziell angepasste Futtermischungen. Die
Schweine bekommen Getreide aus eigenem Anbau sowie Mineralstoffe, Vitamine und Eiweißträger. Die Inhaltsstoffe werden zerkleinert
und mit Wasser vermischt.
Mastschweine beim Fressen
14
Unsere Tiere. Unsere Verantwortung.
Landwirte und Tierhalter aus Baden-Württemberg
15
Tierschutz? Wir sind dabei!
EinSichten in die Tierhaltung
Seit 2012 gibt es das Projekt „EinSichten in die Tierhaltung“ der Organisation information.medien.agrar (i.m.a). Interessierte Verbraucher
oder Schulklassen können auf teilnehmenden Betrieben die moderne
Tierhaltung authentisch erleben und sich objektiv ein Bild machen.
Bundesweit nehmen zahlreiche Schweine-, Geflügel- und Rinderhalter
am Projekt teil. In Baden-Württemberg machen schweinehaltende
Betriebe mit, die Schulklassen, Lehrergruppen und
Verbraucher über ihre Arbeit informieren.
Mehr zum Projekt auf www.einsichten-tierhaltung.de
16
Unsere Tiere. Unsere Verantwortung.
Impressum
Herausgeber: Landesbauernverband in Baden-Württemberg e. V. (LBV),
Bopserstraße 17, 70180 Stuttgart, Tel. 0711/2140-0, E-Mail: [email protected]
Redaktion: LBV-Pressestelle: Ariane Amstutz, LBV-Referat Produktion &
Vermarktung, Marco Eberle
Layout/Produktion: LBV-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Ariane Amstutz &
Julia Kottler
Fotos: Amstutz mit freundlicher Unterstützung der Familien Müller, Gahse &
Irmler
www.lbv-bw.de – www.agrarmarkt-bw.de
Herunterladen