18 entdecken - Uni Bielefeld

Werbung
18 ENTDECKEN
STUTTGARTER ZEITUNG
Nr. 298 | Donnerstag, 24. Dezember 2015
Jungfernzeugung nicht nur an Weihnachten
Ganz ohne Männchen haben einige Tierarten Nachkommen.
Beide Geschlechter sind aber biologisch sinnvoll. Von Roland Knauer
Biologie
D
Auf dem Müll landen auch viele noch funk­
tionsfähige Smartphones.
Foto: dpa
Ab in den Müll.
Oder was sonst?
Das neueste Smartphone
besitzen wollen viele. Doch der
Berg an alten Geräten wächst.
Umwelt
E
s gibt viele Menschen, die wollen
immer das aktuellste Smartphone
besitzen. Gründe dafür gibt es viele:
Sie wollen auf dem neuesten Stand der Ent­
wicklung sein, ihr Vertrag mit ihrem Han­
dyanbieter beinhaltet das topaktuellste
Modell – oder sie wollen einfach andere
Menschen damit beindrucken. Das alte Ge­
rät (wir sprechen von einem funktionsfähi­
gen, gerade einmal ein oder zwei Jahre al­
ten Modell) landet meist in der untersten
Schreibtischschublade oder – im Müll.
Eine Behörde, das Umweltbundesamt,
hat ausgerechnet, dass es in den Jahren
2011 bis 2015 etwa 96 Millionen Altgeräte
bei uns gibt. Dabei sind die Materialien, aus
denen ein Smartphone besteht, total
schwierig zu beschaffen. Der Berg an ausge­
dienten Notebooks und Digitalkameras
wird ebenso immer größer. Auch diese Ge­
räte sind oft nicht kaputt, wenn wir sie
nicht mehr benutzen. Wir konsumieren, al­
so wir verbrauchen immer mehr Gegen­
stände in immer kürzerer Zeit. Irgendwann
sind unsere Schubladen voll – und die Re­
cyclinghöfe auch. Wir bringen unseren
Elektroschrott sogar in andere Länder,
aber auch da möchte man ihn nicht haben.
Das stellt uns vor ein Problem: wohin
mit den ausgedienten Smartphones? Es
hilft bereits, das alte Handy weiterzugeben.
An einen Verwandten oder Freund. Oder es
zu verkaufen. Ein Smartphone lässt sich
auch technisch aufrüsten. Dann kann man
es problemlos drei oder vier Jahre lang be­
nutzen. Bis es viel­
leicht von alleine
kaputt geht. Das
wäre ein Anfang.
Nachrichten für Dich
Nr. 93 | 24. Dezember 2015 | 87331
Das Jahr 2015
wir
verabschieden
24 Seiten.
mit 32 statt
Ausgabe
Die nächste
gibt es am
8. Januar.
Auch Du kannst
helfen!
Viele Flüchtlinge sind in diesem
Jahr nach Deutschland gekommen.
Wir geben Tipps, wie Du sie
unterstützen kannst. Auch die
Teilnehmer unseres Malwettbewerbs
haben sich mit guten Taten
beschäftigt. Seite 10
Rückblick
Seite 2
Bilder und Momente
des Jahres 2015
Vierschanzentournee
Seite 18
Zu Besuch im
Skisprung-Internat
BERUF GLÜCKSBRIN
GER
Ausprobiert
Seite 30
Im Kino: Snoopy
und seine Freunde
SILVESTER-STYLING
ziemlich
ist
Eine Krawatte zu knoten
Jasper das
schwierig. Ein Profi hat
So bist Du zum
richtige Binden gezeigt.
Seite 25
Jahreswechsel richtig schick.
Unsere Kinderreporter Dominic
und
Rafael haben einen Kaminkehrer
begleitet.
Unterwegs haben sie auch
erfahren,
warum diese so beliebt
sind. Seite 22
www.pauls-kinderwelt.de
Die Kinderzeitung
erscheint Heilig­
abend mit diesen
Themen: Hilfe für
Flüchtlinge und
ein Besuch im
Skisprung­Internat.
as Weihnachtswunder dürfte für werden. Das wiederum erhöht die Chancen
einen Fadenwurm fast schon zum enorm, dass einer der Nachkommen die
Alltag gehören. Ist doch eine Jung­ richtige Mischung mitbekommen hat, um
fernzeugung für einige der von Zoologen sich zu behaupten, sollten sich die Umwelt­
„Nematoden“ genannten Winzlinge durch­ Bedingungen plötzlich stark ändern. Das
aus üblich. In bestimmten Situationen ver­ kann zum Beispiel ein gefährlicher Erreger
zichten die Weibchen also auf männliche sein, der neu auftaucht und dem die meis­
Schützenhilfe bei der Fortpflanzung und ten Tiere einer Art hilflos ausgeliert sind.
bekommen trotzdem Nachwuchs. Auch bei Bis auf ein paar wenige Individuen, die zu­
deutlich größeren Tieren bis hin zu drei fällig die richtige Mischung im Erbgut ha­
Meter langen Echsen und fünf Meter lan­ ben, um mit diesem Erreger fertig zu wer­
gen Python­Riesenschlangen oder auch den. Die Männchen sind demnach eine Art
Truthühnern schaffen die Weibchen die Versicherung für unvorhersehbare Zwi­
Vermehrung notfalls auch ohne das angeb­ schenfälle.
lich starke Geschlecht. In der Natur gibt es
Einen wichtigen Hinweis auf diese Ver­
also durchaus Vorbilder für die Jungfrau sicherungen fand Walter Traunspurger in
Maria, die an Heiligabend in
der Movile­Höhle in der Nähe
einem Stall bei Bethlehem Je­ Zootiere in Chester der rumänischen Schwarz­
sus zur Welt brachte.
und London legten meer­Küste. Diese ist mindes­
Walter
Traunspurger Eier – ohne Kontakt tens seit Beginn der letzten
nennt dann auch eine ganze
Eiszeit von der oberirdischen
Reihe von Tiergruppen, bei zu Männchen.
Welt abgeschnitten. Und doch
denen Jungfernzeugung zum
gibt es dort ein sehr einfaches,
Alltag gehören kann: „Wasserflöhe und aber zuverlässig funktionierendes Ökosys­
Blattläuse können genauso wie Rädertier­ tem. In einer zwei bis drei Millimeter di­
chen und Bärtierchen auch ohne Männ­ cken Schicht schwimmen Bakterien auf der
chen Nachkommen in die Welt setzen“, Oberfläche der von der Außenwelt abge­
fasst der Zoologe zusammen, der an der schlossenen Gewässer der Höhle und er­
Universität in Bielefeld Tierökologie lehrt. nähren sich von den reichlich vorhandenen
„Und natürlich Nematoden“, ergänzt der Verbindungen Schwefelwasserstoff und
Forscher. Fadenwürmer sind anscheinend Methan. Sieben Nematoden­Arten weiden
die häufigsten Tiere auf der Erde, allzu sel­ diesen schwimmenden Rasen von Mikro­
ten scheint die von Biologen Parthenoge­ organismen ab. An der Spitze der unterirdi­
nese genannte Jungfernzeugung daher schen Nahrungskette stehen kleine Krebse,
nicht zu sein: Im Süßwasser kommen rund die sich von den Fadenwürmern ernähren.
30 Prozent aller Nematodenarten ohne
Rund zehntausend Tiere dieser sieben
Männchen aus.
Arten von Fadenwürmern hat Walter
Wenn es auch ohne das männliche Ge­ Traunspurger unter dem Mikroskop unter­
schlecht geht, stellt sich die Frage, weshalb sucht – und er hat kein einziges Männchen
es überhaupt Männchen gibt. Schließlich gefunden. Die aber wären in der stabilen
sind sie ein ziemlich teurer Luxus. Gibt es Umwelt der Höhle schlicht überflüssig. Das
doch bei vielen Arten ähnlich viele Tiere Wasser hat dort jahrein und jahraus 21 Grad
von beiden Geschlechtern. Wären die Celsius und hält diese Temperatur seit vie­
Männchen völlig überflüssig, würden sie len Jahrtausenden. Auch der hohe Kohlen­
den Weibchen ohne weiteren Nutzen die dioxidgehalt und andere Umweltbedin­
Hälfte der vorhandenen Nahrung wegfres­ gungen haben sich offensichtlich seit
sen. Solche Mitesser aber hätte die Evolu­ sehr langer Zeit in der Movile­Höhle
tion längst weg rationalisiert. Genau das nicht geändert. Auf eine Versiche­
aber ist nicht geschehen. Die Männchen rung gegen solche Veränderungen
müssen also für irgendetwas nützlich sein.
können die Fadenwürmer dort
Um diesen Nutzen zu verstehen, sollte also leicht verzichten.
man sich das Erbgut der Tiere ein wenig ge­
Auch im Königssee in den
nauer anschauen, das in jedem Individuum Bayerischen Alpen bei
normalerweise doppelt vorhanden ist. Da­ Berchtesgaden hat Wal­
bei kommt ein Chromosomensatz von der ter Traunspurger
Mutter und der andere vom Vater. Bei der einen deutlichen
geschlechtlichen Fortpflanzung aber geben Hinweis darauf
beide Elternteile jeweils einen einfachen
Satz ihres Erbgutes weiter. Dieser einfache
Satz enthält zwar alle Erbanlagen der Art,
setzt sich aber zufällig aus dem väterlichen
und mütterlichen Teil zusammen.
Im Prinzip kann daher ein Vater zum
Beispiel die Augenfarbe seiner Mutter und
die Haarfarbe seines Vaters an sein Kind
vererben. Das aber bedeutet nichts ande­
res, als dass bei jeder Vermehrung die vor­
handenen Erbeigenschaften neu gemischt
gefunden, dass die Natur in einer stabilen
Umwelt auf Männchen offensichtlich ver­
zichten kann. 45 263 Nematoden von 116
verschiedenen Arten hat der Zoologe in
diesem Gewässer untersucht. In den obe­
ren Wasserschichten kam normalerweise
auf jedes Weibchen auch ein Männchen.
Ganz anders aber sieht es mehr als hundert
Meter unter Wasser bis zur tiefsten Stelle
in 188 Metern aus, wo sich die Temperatur
und andere Verhältnisse mit den Jahreszei­
ten kaum noch ändern. In dieser stabilen
Umwelt sinkt der Wert einer Versicherung
gegen Umweltveränderungen – und
prompt findet Walter Traunspurger dort
bei den gleichen Arten wie oben zehnmal
mehr Weibchen als Männchen.
Mehr als tausend Meter höher als der
Königssee gibt es in den Berchtesgadener
Bergen Seen, in denen die Verhältnisse alles
andere als stabil sind. Mehr als ein halbes
Jahr lang kann das Wasser dort zu Eis er­
starren, während im Hochsommer die Son­
ne den See aufheizt. Trotz solcher Verände­
rungen fand Traunspurger dort bei den Fa­
denwürmern kein einziges Männchen. Und
das sogar bei Arten, von denen im Königs­
see durchaus Männchen unterwegs sind.
Offenbar gibt es also eine weitere Situation,
in der die Jungfernzeugung Vorteile bietet:
Für ein im Schlamm nur langsam voran­
kommendes Weibchen sind bei den har­
schen Bedingungen in einem sehr
isolierten Lebensraum die
Chancen auf eine Be­
gegnung mit einem
Männchen
recht bescheiden. Eine Jungfernzeugung
verspricht da mehr Erfolg.
Aus einem ganz ähnlichen Grund schei­
nen auch verschiedene Wirbeltiere auf die
Parthenogenese zurückzugreifen: Bei Hai­
en und Geckos, Python­Schlangen und Pu­
ten gab es sicher nachweisbare Jungfern­
zeugungen nur dann, wenn die in von Men­
schen gehaltenen Weibchen keinem Männ­
chen begegnet waren. Besonders spektaku­
lär sind die Fälle von Parthenogenese bei
Komodowaranen in den Zoos der engli­
schen Städte Chester und London, die im
21. Jahrhundert ohne Kontakt zu Männ­
chen Eier legten, aus denen gesunde Jung­
tiere schlüpften.
Die bis zu drei Meter langen Komodowa­
rane haben – genau wie alle anderen Echsen
und Vögel – im Erbgut W­ und Z­Ge­
schlechtschromosomen. Während die
Weibchen jeweils ein W­ und ein Z­Chromo­
som haben, besitzen die Männchen zwei Z­
Chromosomen. Die Eier eines Weibchens
enthalten daher entweder ein Z­ oder ein W­
Chromosom. Die Samenzellen des Männ­
chens können nur Z­Chromosomen mit­
bringen, so dass im befruchteten Ei entwe­
der die Kombination ZZ zu einem Männ­
chen heranreift oder aus WZ ein Weibchen
wird. Bei einer Jungfernzeugung dagegen
fehlt das männliche Erbgut, stattdessen ver­
doppelt sich das weibliche Erbgut im Ei.
Dementsprechend sind die Geschlechts­
chromosomen entweder WW und da­
mit nicht lebensfähig oder ZZ und da­
mit ein Männchen.
Da Komodowarane auf kleinen
Inseln in Indonesien leben, kann
leicht ein Weibchen auf einer Insel
landen, auf der noch keine Artgenos­
sen leben. Der offensichtliche Män­
nermangel löst dann eine Jungfern­
zeugung aus, die Hälfte der Eier entwi­
ckelt sich nicht, aus der anderen Hälfte
schlüpfen nur Männchen. Paart sich die
Mutter nun mit diesen Söhnen, schränkt
die unvermeidbare Inzucht zwar die
Vielfalt des Erbgutes und damit die An­
passungsfähigkeit an Umweltverän­
derungen stark ein. Aber immerhin
hat die Art auf der Insel überlebt.
Aus genau diesem Grund würde Thomas
Hildebrandt vom Leibniz­Institut für Zoo­
und Wildtierforschung (IZW) in Berlin
gerne auch bei Säugetieren eine Jungfern­
zeugung auslösen. Erforscht der Fortpflan­
zungsspezialist doch unter anderem die
Vermehrung von seltenen Nashorn­Unter­
arten, von denen nur noch drei oder vier
Tiere überlebt haben. Weil künstliche Be­
fruchtungen bei diesen Tieren sehr schwie­
rig sind, könnte eine Jungfernzeugung sol­
che Unterarten vor dem Aussterben retten.
Bei Säugetieren aber wurde bisher erst ein
einziger Fall von Parthenogenese bekannt,
als vor mehr als zweitausend Jahren in
einem Stall bei Bethlehem die Jungfrau
Maria Jesus zur Welt brachte.
Stuttgarter Kinderzeitung
Mehr Nachrichten für Dich gibt es jeden
Freitag in der Kinderzeitung. Abo bestellen
und vier Wochen gratis lesen unter:
www.stuttgarter­kinderzeitung.de
Bei den Komodowaranen können Weibchen ohne männliche Beteiligung Nachwuchs bekommen – dann aber nur Männchen.
Foto: Mauritius
Medizin
Hilfreiche
Blutdrucksenker
Blutdrucksenkende Medikamente sollten
einer Studie zufolge bei allen Patienten mit
hohem Herzinfarkt­ oder Schlaganfallrisi­
ko eingesetzt werden. Dabei spiele es keine
Rolle, ob der Blutdruck erhöht sei, schrei­
ben die Mediziner in der Fachzeitschrift
„The Lancet“. Der Grenzwert von 140 mm
Hg beim systolischen Blutdruck für die Be­
handlung mit Tabletten sei zu hoch.
Das Team um Kazem Rahimi vom
George Institute for Global Health an der
britischen Universität Oxford wertete 123
Studien mit insgesamt über 600 000 Pa­
tienten aus. Bei deutschen Experten stie­
ßen die Ergebnisse auf Skepsis. Der Leiter
des Hypertoniezentrums München, Mar­
tin Middeke, sagte: „Man kann nicht alles
über einen Kamm scheren. Die Behand­
lung des Blutdrucks ist immer eine indivi­
duelle Therapie.“ Mit erhöhtem Blutdruck
steigt das Risiko für verschiedene Herz­
Kreislauf­Erkrankungen.
dpa
Kontakt
Redaktion Wissenschaft
Telefon: 07 11/72 05­11 31
E­Mail: [email protected]
Viele Gräben auf Ceres
Artenschutz
USA sehen Löwen
als bedrohte Art
Neue Aufnahmen aus dem All zeigen beeindruckende
Details der zerklüfteten Oberfläche des Zwergplaneten.
Astronomie
D
ie Raumsonde „Dawn“ hat die bis­
lang schärfsten Aufnahmen vom
Zwergplaneten Ceres zur Erde ge­
funkt. Aus einer Höhe von nur 385 Kilome­
tern seien noch 35 Meter kleine Details der
Oberfläche zu erkennen, teilte die US­
Raumfahrtbehörde Nasa jetzt im kaliforni­
schen Pasadena mit. Die Sonde habe damit
nun ihre niedrigste und endgültige Um­
laufbahn erreicht.
Die Bilder zeigen die kraterzerklüftete
Oberfläche des Zwergplaneten. Auf einer
Aufnahme ist eine ganze Kette von Ein­
schlagkratern zu sehen, die den Namen
Gerber Catena bekam. Zudem fänden sich
Grabenstrukturen überall auf der Oberflä­
che des Zwergplaneten, erläuterte die Na­
sa. Derartige Oberflächenformen seien
sonst vor allem auf größeren Himmelskör­
pern weit verbreitet.
Viele der Gräben auf Ceres seien ver­
mutlich die Folge von Einschlägen, manche
schienen jedoch auch tektonischen Ur­
sprungs zu sein, erläuterte die US­Raum­
fahrtbehörde. Innere Spannungen hätten
dort vermutlich die Kruste des Zwergpla­
neten aufgebrochen. „Warum sie so auffäl­
lig sind, ist noch nicht verstanden, aber sie
stehen wahrscheinlich in Zusammenhang
mit der komplexen Struktur der Kruste von
Ceres“, erläuterte Paul Schenk vom Lunar
and Planetary Science Institute in Houston
(US­Bundesstaat Texas) in der Nasa­Mit­
teilung.
Die Bilder stammen nach Angaben der
Nasa vom 10. Dezember und sind im Rah­
men eines Tests der Reservekamera der
Raumsonde entstanden. Die Hauptkamera
habe am 16. Dezember planmäßig mit Auf­
nahmen begonnen. Die Nasa veröffentlich­
te auch zwei 3D­Ansichten von Ceres. Auch
sie zeigen anschaulich eine Reihe von Kra­
tern sowie ein längeres Grabensystem.
Ceres hat laut Nasa einen mittleren
Durchmesser von etwa 940 Kilometern. Er
ist ein gescheiterter Planet, der bei der Ent­
stehung des Sonnensystems übrig geblie­
ben ist.
dpa
Krater, Erhebungen und Gräben kennzeich­
nen die Oberfläche von Ceres.
Foto: Nasa
Im Kampf gegen Wilderei und Trophäen­
jagd in Afrika stellen die USA den Löwen
unter besonderen Schutz. In West­ und
Zentralafrika sowie in Indien würden die
Tiere als vom Aussterben bedrohte Art an­
gesehen, in Ost­ und Südafrika zumindest
als bedrohte Art, teilte die US­Tierschutz­
behörde Fish and Wildlife Service mit. Die
Löwenpopulationen seien in den vergange­
nen 20 Jahren um 43 Prozent zurückge­
gangen, hieß es zur Begründung in Wa­
shington. „Der Löwe ist eine der beliebtes­
ten Tierarten auf dem Globus und ein un­
ersetzbarer Teil unseres weltweiten
Erbes“, sagte Behördenchef Dan Ashe.
Tierschützer gehen davon aus, dass in
Afrika nicht mehr als 20 000 Tiere in Frei­
heit leben. Wie konkret die behördliche
Anordnung die Löwen schützt, ist fraglich.
Sie verschärft vor allem ein Importverbot
von Trophäen.Die USA reagieren auf Fälle
von Großwildjägern, die ihre Trophäen in
die USA brachten. Alleine 2014 wurden laut
der Tierschutzorganisation Pro Wildlife
714 von US­Jägern erlegte Löwen in die
USA importiert. Das ist nun nur noch in be­
gründeten Ausnahmefällen möglich. dpa
Herunterladen