Vorbereitung e/m Bestimmung Marc Ganzhorn In diesem Versuch soll das Verhalten von Elektronen in Magnet und elektrischen Feldern beobachtet werden. Ziel ist es die spezifische Ladung des Elektrons mit zwei verschiedenen Methoden zu bestimmen. I Grundlagen ¾ Elektronen erfahren in einem elektrischen Feld eine Beschleunigung proportional zu ihrer Ladung: ma = eE Wird das Feld durch einen Kondensator erzeugt gilt folgende Beziehung: U ma = eE = e d wobei U die Spannung am Kondensator und d der Plattenabstand ist. Für die kinetische Energie ergibt sich dann folgende Beziehung: 1 2 mv = eU 2 und folglich eine Formel für die Geschwindigkeit des Elektrons: 2eU v= (1) m ¾ Werden nun bewegte Elektronen in ein Magnetfeld gesetzt erfahren sie wiederrum eine Kraft. Diese Kraft ist die Lorentzkraft und verläuft senkrecht zur Bewegungsrichtung und dem B-Feld. Allgemein gilt für die Lorentzkraft: G G G G F = q( E + v × B) In unserem Fall gibt es jedoch kein E-Feld. Daher gilt nun mit q=e: G G G FL = e ⋅ v × B ⇔ FL = evB da die Bewegungsrichtung senkrecht zum B-Feld verläuft. Dadurch wird das Elektron in eine Kreisbahn gezwungen deren Radius und Umlaufzeit man mit Hilfe der Zentrifugalkraft berechnen wiefolgt kann: mv 2 mv FL = FZ ⇔ evB = ⇔r= (2) r eB T= 2π r 2π m = v eB ¾ Zur Messung von Magnetfeldern benutzt man eine Hallsonde. Diese besteht aus einem dünnen, stromdurchflossenen Plättchen. Wird nun die Hallsonde in ein Magnetfeld eingeführt erfahren die durch den Strom bewegten Elektronen eine Ablenkung durch die Lorentzkraft. Dadurch entsteht eine Potentialdifferenz an beiden Enden der Platte, die gemessen werden kann. Diese Potentialdifferenz wird Hallspannung genannt und ist wiefolgt definiert: IB UH = nde wobei n die Ladungsträgerdichte und d die Dicke des Plättchens ist. II Fadenstrahlrohr 1. Messung der Hallspannung der Spulenanordnung Das Fadenstrahlrohr und ihre Helmholtzspulenanordnung befinden sich zur Sicherheit hinter einer Plexiglasscheibe. Jedoch braucht man die Abhängigkeit des B-Feldes vom Strom und Hallspannung für folgenden Versuche. Daher wird eine identische Spulenanordnung ausserhalb des Kastens gebaut, an der die Hallspannung in Abhängigkeit verschiedener Spulenströme an verschiedenen Stellen zwischen den beiden Spulen (Mittenfeld) gemessen werden kann. 2. Eichung der Hallsonde Durch die Eichung der Hallsonde erhält man eine Abhängigkeit der Magnetfeldstärke von der Hallspannung. Hierzu wird eine langen Spule verwendet für die folgende Formel des B- Feldes gilt: N B = μ r μ0 I L wobei N die Anzahl der Windungen und L die Länge der Spule ist. Man soll nun bei verschiedenen Spulenströmen die Hallspannung messen. Über die obige Formel folgt aus den Spulenströmen die Feldstärke die nun gegen die Hallspannung aufgetragen werden kann. Die Geradensteigung liefert die Eichung der Hallsonde. B = constU H 3. Homogenitätsbereich der Spule Man vergleicht nun die in Aufgabe 1.1 gemessenen Magnetfeldstärken ( B = constU H ) mit den theoretischen Wert der aus folgender Formel folgt (unter Voraussetzung Spulenradius = Spulenabstand = R): I B = 0, 7155 ⋅ μ0 n (3) R Aus den Ergebnissen kann der Homogenitätsbereich bestimmt werden in dem im folgenden gemessen wird. 4. Messung der Kreisbahnen im Fadenstrahlrohr Dies ist nun der eigentliche Versuch. Die Elektronen werden durch die Anode im Fadenstrahlrohr gebündelt und beschleunigt und durch die Spulenanordnung auf eine Kreisbahn gezwungen. Der Durchmesser der Kreisbahn kann durch verschiedene Marker parallaxenfrei auf einer Spiegelskala gemessen werden bei: ¾ Zwei festen Spulenströmen und ansteigenden Anodenspannungen ¾ Zwei festen Anodenspannungen bei verschiedenen Strömen Setzt man Gleichung (1) in Gleichung (2) ein ergibt sich folgendes: 2mU r2 = eB 2 Bei konstanten Strömen gilt nach Gleichung (3) konstante Feldstärke und somit: r 2 = const ⋅ U Bei konstanter Anodenspannung gilt: 1 r 2 = const ⋅ 2 B Aus beiden Darstellung kann aus der Geradensteigung die e/m Konstante bestimmt werden III Methode von Busch Bei dieser Methode wird eine Kathodenstrahlröhre benutzt. Diese besteht aus einer Röhre die von einer Spule umgeben ist. In der Röhre werden die Elektronen an der Kathode emittiert und durch eine Kondensatoranordnung fokussiert. Es entsteht ein Elektronenstrahl der nun mit bestimmter Geschwindigkeit v parallel zur Magnetfeldrichtung der Spule verläuft und somit auch keine Lorentzkraft erfährt. Der Strahl wird wiederrum durch einen Kondensator geschickt. Dieser Kondensator wird mit Wechselspannung betrieben. Das bedeutet das sich das elektrische Feld laufend ändert und somit auch der Ablenkwinkel θ der Elektronen. Durch die Ablenkung ist das Magnetfeld nicht mehr parallel zur Ausbreitungsrichtung und die Elektronen erfahren eine Lorentzkraft die sie auf Kreisbahnen zwingt. Die Elektronen haben nun ein parallele v p = v cos θ und senkrechte vs = v sin θ Geschwindigkeitskomponente zum Magnetfeld. Durch Überlagerung der Kreisbewegung und Translationbewegung durch die Röhre entstehen „Schraubenbahnen“. Ist nun die Kreisumlaufzeit des Elektrons ein vielfaches der Laufzeit durch die Röhre zum Schirm, treffen alle Elektronen dort in einem Punkt zusammen. Andernfalls kommen auf dem Schirm andere Bilder zustande, bei ausgeschaltetem Magnetfeld sogar nur ein Strich. Daraus kann dann eine Formel für den e/m Wert ermittelt werden: Für die Kreisumlaufzeit gilt: 2π r 2π m = TK = v eB Bei kleinen Winkeln θ ist v ≈ v p , dh für die Laufzeit durch die Röhre gilt: l l l = = vp v 2e U m wobei U die Beschleunigungsspannung ist. TL = daraus folgt: e 8π 2U = m B 2l 2 (4) Vorbereitend auf den eigentlichen Versuch sollen nun die Fokuskondensatoren so eingestellt werden das ein scharfes Bild auf dem Schirm entsteht. Ferner soll der Spulenstrom variiert werden und die Veränderungen auf dem Schirm beobachtet werden. Gleichung (4) lässt sich dann umformen e l2 2 U= B m 8π 2 Da es sich hier nicht um eine lange Spule handelt gilt für die Feldstärke: ⎞ μ nI ⎛ a l−a ⎟ + B= 0 ⎜ 2l ⎜⎝ R 2 + a 2 R 2 + (l − a ) 2 ⎟⎠ wobei R der Radius der Spule und a der Abstand zu einem Spulenende ist. Die Feldstärke kann dann an verschiedenen Stellen in der Spule gemessen werden und gemittelt werden. Betrachtet man diesen Mittelwert so kann das Magnetfeld der Spule als homogen betrachtet werden und es gilt analog zu 1.3 B = const ⋅ I für den ganzen Innenbereich der Spule. Für die Beschleunigungsspannung U gilt dann schlussendlich. e l 2 μ0 2 n 2 c 2 2 e μ0 2 n 2 c 2 2 U= I = I m 8π 2 4l 2 m 36π 2 ⎛ a l −a + wobei c = ⎜ ⎜ R2 + a2 R 2 + (l − a ) 2 ⎝ ⎞ ⎟ gilt ⎟ ⎠ Im Versuch sollen dann für verschiedene Beschleunigungsspannung U der Spulenstrom I ermittelt werden für den die Elektronen im selben Punkt auftreffen. Aus der Geradensteigung kann dann der Wert von e/m bestimmt werden.