Prof. Dr. H.-D. Hardes FB IV/VWL WS 2002/03 Grundzüge der Volkswirtschaftslehre Übungsblatt zu Kap. 4 Schlüsselbegriffe • • • • • • • • • • • • • Gewinn, Gewinnmaximierung Produktionsfunktion Produktionsfaktoren (Inputs) fixe, variable Durchschnittsproduktivität, GrenzIsoquanten limitationale/substitutionale Produktionsbedingungen (Grenz-) Rate der Substitution Skalenerträge (-effekte) Verbundproduktion Synergievorteile Isokosten-Linien, Kostenminimierung fixe und variable Produktionskosten Theoretische Ansätze/Konzepte • • • • • • • • • • • Produktionsfunktion Cobb – Douglas – Produktionsfunktion Gesetz des abnehmenden Grenzprodukts Ertragsgesetz Wahl der kostenminimalen Input-Kombination Faktorpreise und Substitution Kostenfunktionen Preis-Grenzkosten-Regel einzelwirtschaftliche Angebotsplanung Angebotsfunktion Marktangebot und Marktaustritte, -eintritte • • • • • • • • • • • • Grenzkosten Durchschnittskosten Betriebsoptimum kurzfristige Preisuntergrenze (Betriebsminimum) break even point (Gewinnschwelle) Betriebsgrößenoptimum Polypol einzelwirtschaftliche Angebotsfunktion Marktangebot kurz-/langfristige Angebotsfunktion Marktaustritte, -eintritte Angebotselastizität Transfers • Produktionsplanung zur Weizenproduktion • Substitution von Arbeit durch Kapital (Kapitalintensivierung) • Größenvorteile und Bankfilialen • Lernkurven in der Airbus-Produktion • Empirische Kostenfunktion der Automobilindustrie • Mazda versus US-Autofirmen Übungsaufgaben 1) 2) Erläutern Sie den Unterschied zwischen einer kurzfristigen und einer längerfristigen Produktionsfunktion! Vergleichen und erläutern Sie zwei Varianten der Produktionsfunktion eines Ein-ProduktsUnternehmens (EPU) - eine Cobb-Douglas-Produktionsfunktion x = v10,5 * v20,5, - eine Produktionsfunktion nach dem klassischen Ertragsgesetz. Übungsblatt Kap 4 WS 02-03.doc 2 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) 10) 11) 12) 13) „Die Annahmen einer abnehmenden ... Rate der Substitution und eines abnehmenden Grenzprodukts hängen eng zusammen, sind aber nicht genau dasselbe“ (Varian, H. R., Grundzüge der Mikroökonomik, 5. Aufl., München/Wien 2001, S. 310). Klären Sie die Zusammenhänge beider Annahmen! Definieren und erläutern Sie den Begriff fixer Produktionskosten (mittels relevanter Beispiele)! Erläutern Sie in verbaler Form das analytische Problem der Bestimmung der Minimalkostenkombination! Ein Rindfleischproduzent erhalte von einem Tierzuchtinstitut den Hinweis, dass zwischen Rindfleischmenge x sowie Futterkonzentrat v1 und Grundfutter v2 die Beziehung x = v1 * v2 besteht. Zudem weiß er, dass der Preis für eine Mengeneinheit Grundfutter Pv1 = 1 und für eine Mengeneinheit Futterkonzentrat Pv2 = 3 beträgt. Berechnen Sie die Mengen einer optimalen Futtermischung für die Produktionsmenge x = 8! Gegeben sei die Kostenfunktion K(x) = 1 + 2x + 3x2. Bestimmen Sie (a) die variablen Kosten (b) die Fixkosten (c) die Funktion der durchschnittlichen variablen Kosten (d) die Funktion der durchschnittlichen Fixkosten (e) die Durchschnittskostenkurve (f) die Grenzkostenkurve (g) das Minimum der Durchschnittskostenkurve! Beschreiben und begründen Sie den Verlauf der Grenzkosten und der Durchschnittskosten um den Punkt des Betriebsoptimums! Ein Buchverlag produziert ein Taschenbuch mit einer Auflagenhöhe von 10.000 Exemplaren. Die Fixkosten der Auflage betragen 50.000 €. Dem Verlag entstehen ferner variable Kosten der Verpackung und Versendung, die in Höhe von 3,56 € je Taschenbuch kalkuliert werden. Als Verkaufspreis werden 17 € geplant, von dem 20 % als Händlerspanne und 12 % als Autorenhonorar abzuziehen sind. Bei welcher Absatzmenge erreicht der Verlag die Gewinnschwelle? Das Prinzip der kurzfristigen Preisuntergrenze bzw. des Betriebsminimums führt zu dem erstaunlichen Schluss, dass Unternehmen ihre Tätigkeit fortsetzen, obgleich sie mit hohen Verlusten arbeiten (nach Samuelson): Versuchen Sie diesen Satz des bekannten Lehrbuchautors zu präzisieren! Prüfen und klären Sie die Aussagen des folgenden Zitats: „Zeigt die kurzfristige Produktionsfunktion einen klassischen Verlauf, also zunächst steigende und dann fallende Grenz- bzw. Durchschnittserträge, dann erscheinen auch die (kurzfristigen) Grenz- und Durchschnittskostenfunktionen zunächst mit negativen, schließlich also doch mit positivem Anstieg. Damit dominiert das Gesetz des zunächst steigenden und dann abnehmenden Grenzertrags die Kostenverläufe (einer) Unternehmung“. (F. Stocker, Spaß mit Mikro ..., 6. Aufl., München 2002, S. 76). Erläutern und begründen Sie jeweils die Annahme U-förmiger Verläufe der Durchschnittskosten mit Bezug zu kurz- bzw. langfristigen Kostenfunktion. Wenn Airbus pro Monat 9 Düsenflugzeuge herstellt, betragen die langfristigen Gesamtkosten 9 Millionen € pro Monat. Bei 10 Flugzeugen pro Monat belaufen sich die langfristigen Gesamtkosten auf 9,5 Millionen € pro Monat. Hat Airbus zunehmende oder abnehmende Skalenerträge zu verzeichnen? (Mankiw, 2. Aufl., 2001, S. 308) Übungsblatt-Kap 4 WS 02-03.doc 3 14) Der Zentralverband des deutschen Bäckerhandwerks klagte über einen unfairen „Verdrängungswettbewerb“ der großen Supermärkte und der Brotindustrie zulasten der Bäckereien. Deuten Sie demgegenüber die folgenden Informationen unter Berücksichtigung des Konzepts der optimalen Betriebsgröße und der Frage der branchenbezogenen Betriebsgrößenvorteile: „Zwar ist die Zahl der Bäckereibetriebe in den letzten 10 Jahren gesunken. Jedoch ist die Zahl der Verkaufsstellen oder Filialen größerer Bäckereibetriebe gestiegen. Der Anteil der Brotindustrie verblieb trotz des überwiegenden Vertriebs der industriellen Backwaren über Supermärkte etwa bei einem Fünftel des gesamten Backwarenumsatzes in der Bundesrepublik.“ 15) Die Kostenkurve eines Unternehmens in einem polypolistischen Wettbewerbsmarkt lautet K(x) = 10x2 + 1000. a) Wie lautet seine Angebotskurve? b) Bei welcher Outputmenge erreichen die Durchschnittskosten ein Minimum? Multiple choice Aufgaben 16) „Je höher die Produktion, desto geringer die Kosten und um so höher die Kostenersparnis, die wir an den Kunden weitergeben.“ Wesentliche Grundlage dieses Werbeslogans ist, dass ( ) die Gesamtkosten nach Erreichen des Betriebsminimums einen ertragsgesetzlichen Verlauf mit steigender Produktionsmenge nehmen; ( ) das Unternehmen steigende Skalenerträge erwarten kann; ( ) die durchschnittlichen Fixkosten kurzfristig mit steigender Produktionsmenge sinken; ( ) das Unternehmen fallende Preise für die Produktionsfaktoren schon in naher Zukunft erwarten kann. 17) Die Durchschnittskosten eines Betriebs verringern sich mit steigender Produktionsmenge, sofern ( ) die durchschnittlichen variablen Kosten sinken, ( ) die Grenzkosten sinken, ( ) die Grenzkosten die Durchschnittskosten unterschreiten, ( ) die durchschnittlichen Fixkosten sinken. 18) ( ) ( ) ( ) ( ) Positive „economies of scale“ entsprechen einem sinkenden Verlauf der langfristigen Stückkostenkurve; einem sinkenden Verlauf der langfristigen Grenzkostenkurve; einem horizontalem Verlauf der langfristigen Stückkostenkurve; einem steigendem Verlauf der langfristigen Grenzkostenkurve. 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