Ev. Kinder- und Jugendzentrum Enger Ringstraße 65 32130 Enger Konzeption des Ev. Kinder- und Jugendzentrums Enger Fassung 03-2007 Tel : 05224 / 979526 Fax : 05224 / 979527 Email: [email protected] Web: www.zebra-jz.de Web 2.0: www.zebra-jz.org Einleitung Gesellschaftliche Bedingungen der Kinder- und Jugendarbeit Im Zeitraum der letzten vierzig Jahre haben sich die Bedingungen für das Aufwachsen von Kinder- und Jugendlichen grundlegend verändert. Dieser Wandel der Lebensphase von Kinder- und Jugendlichen ist in unzähligen Untersuchungen ausführlich dokumentiert und analysiert worden. Nun ist es Zeit, aus der Analyse heraus neue Handlungsmodelle, im Sinne einer, auf die veränderte Situation adäquat reagierenden Kinderund Jugendarbeit zu kreieren. Im Vordergrund der wissenschaftlichen Auseinandersetzung hinsichtlich des fortschreitenden „sozialen Wandels“ steht vor allem die von Ulrich Beck in verschiedenen Arbeiten formulierte These der „Individualisierung“ (Beck - Risikogesellschaft) In seiner Studie über die Risikogesellschaft vertritt Beck die Annahme, daß sich infolge des gesellschaftlichen Modernisierungsprozesses seit Seite 1 von 10 den fünfziger Jahren ein „gesellschaftlicher Individualisierungsschub“ von bislang unerkannter Reichweite und Dynamik vollzogen hat. Hervorgerufen werde dieser neuerliche Individualisierungsschub vor allem durch strukturelle Veränderungen im Bereich des Arbeitsmarktes, durch die Expansion des Bildungssystems sowie durch den Ausbau wohlfahrtsstaatlicher Versorgungssysteme. Unter Individualisierung wird ein historisch langandauernder Prozeß der Auflösung ständisch geprägten Milieus und klassenkultureller Lebensformen verstanden. Historisch betrachtet sind Individualisierungstendenzen seit der Entstehung der modernen Gesellschaft beobachtbar, sie gelten als ein „Grundsachverhalt und Problem“ der Moderne überhaupt. Dieser Prozeß wir nun nach der Überzeugung von Beck in der Nachkriegszeit durch o.g. Faktoren enorm beschleunigt. Dadurch geraten gesellschaftliche Institutionen und kollektive Organisationen unter einen enormen Veränderungsdruck. Klassen- und konfessionsbezogene Milieus verlieren ihre orientierende Funktion und sozialisatorische Bedeutung. Becks These ist nun, daß diese Entwicklungsprozesse schicht- und klassenspezifische Formen sozialer Ungleichheit überlagern, ohne sie letztlich aufzuheben. Vielmehr sei eine Individualisierung sozialer Ungleichheit und sozialer Risiken die Folge. Infolgedessen entstehen im Prozeß der Modernisierung Lebensbedingungen, die Menschen dazu zwingen, sich selbst, um des eigenen Überlebens willen, zum Zentrum ihrer eigenen Lebensplanungen und Lebensführung zu machen. Dadurch übernehmen Menschen in dieser Gesellschaft die Verantwortung für das Gelingen oder für das Scheitern ihres Lebens. Einerseits werden ihnen zunehmend mehr Entscheidungsspielräume zugebilligt ( Mobilität), andererseits ist es die Bewältigung von Unsicherheits- und Risikoerfahrungen die durch den gesellschaftlichen Wandel allen aufgebürdet wird. Individualisierung schafft zwar Möglichkeiten zur Entfaltung der, in einer Person angelegten Potentialen, doch zugleich gehen einst verbindliche Maßstäbe verloren und eigene Entscheidungen müssen permanent reflektiert und immer wieder neu begründet werden. Die Individuen leben in einem Modus der Dauerreflexion, alles ist prinzipiell hinterfragbar und diskursiv zu rechtfertigen. Individualisierungsprozesse stellen zunehmend den traditionellen Lebensrhythmus, das, was als Normalbiographie (Ausbildung in Kindheit und Jugend, aktives Erwachsenenleben, ruhige und zurückgezogene Phase des Alters) bezeichnet werden kann, in Frage. Seite 2 von 10 Diese Auflösung traditioneller Orientierungsmuster und die soziokulturelle Freisetzung des Individuums wird begleitet von „Tendenzen der Institutionalisierung und Standardisierung von Lebenslagen“. Als Gegenseite der Individualisierung bilden sich rechtliche Fixierungen als Produkt massenmedial propagierter Muster. Infolge der Aktivitäten der Propagandisten des Zeitgeistes entwickelt sich ein Spektrum normativ wirkender Regeln, Vorstellungsbilder und Trends. Auf diese vorgefertigten Elemente können die Individuen dann bei der Entwicklung eigener Lebensentwürfe zurückgreifen und verschiedene Fragmente in einem persönlichen Konzept kombinieren. Das Individuum nimmt in diesem Modell einen sehr hohen Stellenwert ein. Doch tritt als Folge der Individualisierung keineswegs das autonome Subjekt in den Vordergrund ( im Sinne einer endgültigen Verwirklichung des bürgerlichen Ideals). Vielmehr wird in Becks Konzept das Individuum als ein funktionales System verstanden, das seine, durch strukturelle Veränderungen erweiterten Handlungsspielräume zur Gestaltung eigener Lebensentwürfe nutzt. Insgesamt betrachtet sind die Auswirkungen des Individualisierungsprozesses als ambivalent einzuschätzen. Gewonnene Freiheit, Entscheidungsspielräume und Wahlmöglichkeiten stehen Gefahren der Überforderung, Vereinzelung und der marktförmigen Zurichtung der Individuen gegenüber. Bezogen auf die Frage nach Orientierungsmustern von Kinder- und Jugendlichen ist jedoch eindeutig eine Tendenz der Verunsicherung festzustellen. Die Überzeugungskraft traditioneller Muster im Prozeß der Individuen läßt stark nach, es kommt zu einem Nebeneinander konkurrierender oder sich widersprechender Orientierungsmuster. Neue Entwürfe müssen zwangsläufig in einem mühsam kommunikativen Prozeß entwickelt und legitimiert werden. Die durch Beck beschriebene Erosion traditioneller Orientierungen sollte jedoch nicht eindimensional als Zerfall interpretiert werden, da in der Auflösung die Notwendigkeit und die Chance zur kreativen Herausbildung neuer, verbindlicher und handlungsleitender Orientierungen entsteht oder möglich wird. Die Bedingungen der Jugendlichen für das Erwachsen werden sind also komplexer und schwieriger geworden. Es kommt zu einem Wandel und einer Ausdifferenzierung der sozialen Orientierungen Jugendlicher. Die Situation, die Interessen und die Wünsche Jugendlicher werden vielfältiger, bunter aber auch widersprüchlicher. Seite 3 von 10 Deshalb steht Kinder- und Jugendarbeit vor neuen Herausforderungen, auf die sie sich einzulassen hat. Wenn sie es schafft, der Individualisierung sozialer Ungleichheit und sozialer Risiken entgegen zu wirken, besteht die Chance sich als Feld zur Einübung in die Praxis solidarischen Handelns innerhalb der Risikogesellschaft zu profilieren. Zum gesellschaftlichen Stellenwert der offenen Kinder- und Jugendarbeit Die soziologischen Prognosen (s.o.) signalisieren einen wachsenden Anspruch an offene Kinder- und Jugendarbeit, weil die klassischen Sozialisationsinsstanzen (Beck) Familie, Schule, Beruf, etc...an Bildungs- und Bindungskraft einbüßen. Offene Kinder- und Jugendarbeit ist also eine Antwort auf die Lebenslage junger Menschen. sie ist eine Antwort auf die Veränderungen in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen und zielt dabei auf: -die Stabilisierung der Persönlichkeit (Ich-Stärkung) -die Einbindung in soziale Gruppen (Identität und Integration) -die Entwicklung persönlicher, sozialer und wirtschaftlicher Perspektiven (Sinngebung), -die sinnhafte Gestaltung von Freizeit und freier Zeit, -die Beendigung von Ausgrenzungsprozessen und die gesellschaftlichen Partizipation von Kinder- und Jugendlichen an politischen Prozessen. Offene Kinder- und Jugendarbeit, die sich auf Veränderung im Sinne einer pädagogischen Innovation statt Resignation einläßt und nicht die Rückbesinnung auf alte Antworten favorisiert, sondern Konzeptionen hinsichtlich der von Beck beschriebenen „Risikogesellschaft“ modifiziert Seite 4 von 10 bzw. neu kreiert, ist zum Teil mit mehreren, ineinander verzahnten Problemlagen konfrontiert. Diese, die gesamte Lebenswelt der Jugendlichen umfassenden Schwierigkeiten äußern sich insbesondere in folgenden Bereichen: -dem fortschreitenden Funktionsverlußt der Familie, -der, in einem immer stärkerem Maße kognitiv - instrumentell ausgerichteten Ausbildung in der Schule, -in der Arbeitswelt, einschließlich der beruflichen Bildung, wo durch neue technologische Entwicklungen der Grad an Anpassung und Belastung des, der Einzelnen erhöht wird, -dem eine wachsender Anteil an arbeitsfreier, aber nicht gleichzeitig sinnvoll ausgefüllter Zeit gegenüber steht, -nicht zuletzt hierdurch muß von einer weiteren Expansion des kommerziellen Freizeitmarktes ausgegangen werden. Diese Prämissen, vor deren Hintergrund engagierte „Offene Kinder- und Jugendarbeit“ nach positiven Lösungen suchen muß, stellen vorgegebene Problemlagen dar, die einer Operationalisierung bedürfen, um adäquate Reaktionen im Sinne einer produktiven Arbeit zu ermöglichen. Offene Kinder- und Jugendarbeit muß demzufolge Stellung beziehen und sich auf bestimmte Zielgruppen von Kinder- und Jugendlichen die durch die aufgeführten Problemfelder tangiert werden konzentrieren. Die Analyse ist jedoch zu kurz gegriffen, wenn neben den beschriebenen Problemlagen die strukturellen Bedingungen unter denen offene Kinder- und Jugendarbeit in den vergangenen Jahren in Schwierigkeiten geraten ist, ausgeklammert werden. Problemanzeige: -Offene Kinder- und Jugendarbeit ist ein Ort, an dem Jugendprobleme und Probleme mit Jugendlichen in besonderer Weise deutlich werden, Seite 5 von 10 -bedingt durch die allgemein beklagte Finanzmisere und den entsprechenden Spardiskussionen der Träger muß offene Kinder- und Jugendarbeit ihre Leistungsfähigkeit (Effizienz) immer wieder neu begründen, -haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen stehen den veränderten Bedingungen und Anforderungen oft ratlos gegenüber (notwendige fachliche Begleitung, Supervision, kollegiale Beratung werden oft vorenthalten), -die Frage der Akzeptanz und Attraktivität offener Kinder- und Jugendarbeit muß durch die Jugendszene dringend überprüft und geklärt werden. Hier stellt sich die Frage der jugendlichen Partizipation, die zwar oft konzeptionell fixiert ist, jedoch faktisch im unmittelbaren Kinder- und Jugendzentrumsalltag ausgeklammert bleibt, -Freizeit und freie Zeit werden zunehmend kommerzialisiert und industrialisiert, Der Prozeß der Kolonialisierung / Verinselung der Lebenswelten schreitet voran (Beck). Industriell hergestellte Waren, Dienstleistungen und Informationen dringen in Lebensbereiche ein , die bis dato den Marktgesetzen nicht unterworfen waren. Es ist davon auszugehen, daß dieser Prozeß zu einer Verengung der psychischen und physischen Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen führt. Offene Kinder und Jugendarbeit hat hier verstärkt ihren Beitrag zur Weiterentwicklung qualifizierter Freizeitpädagogik und Freizeitarbeit zu leisten. Im Zuge der oben erwähnten Operationalisierung lassen sich mögliche Zielgruppen und Schwerpunkte der offenen Kinder- und Jugendarbeit benennen: - Die Problemlage von Kinder- und Jugendlichen hat sich in den letzten Jahren gravierend verschlechtert. Bedingt durch familiäre, persönliche Probleme sowie durch fehlenden Anschluß der Jugendlichen an die Arbeits- und Berufswelt ist die persönliche, sozialpädagogische Begleitung und Vermittlung individueller Hilfeleistungen zunehmend in den Vordergrund getreten. Seite 6 von 10 - Der Strukturwandel der Jugendphase macht sich auch in den Jugendhäusern bemerkbar: Es gibt eine steigende Zahl älterer Jugendlicher, die nach dem Ende ihrer Schul- und Ausbildungszeit keinen Übergang in eine selbständige, gesellschaftlich anerkannten Erwachsenenrolle finden, da sie länger denn je auf Transferleistungen des Staates der Familie angewiesen sind. Neben dieser Verlängerung der Jugendphase existiert auch das Phänomen der jüngeren Jugendliche, die oft hin- und hergerissen zwischen kindlichen und jugendlichen Verhaltensweisen sind. Der Beginn der Adoleszenz verschiebt sich stärker in das Alter der 9 14 jährlichen, die früher jugendtypische Verhaltensweisen zeigen und verstärkt in die Angebote und Räume der älteren Jugendlichen drängen. - Die Erkenntnis, daß Jugendfreizeitarbeit oft durch männliches Freizeitverhalten dominiert wird, hat sich durch diverse Untersuchungen der letzten Jahre bestätigt: Die Ausgestaltung von Räumlichkeiten, die Angebotsstruktur, die Beteiligung von weiblichen sozialpädagogischen Fachkräften und die Beteiligungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten in der offenen Kinderund Jugendarbeit müssen aktuell überprüft werden, um verstärkt Mädchen den Zugang zur offenen Kinder- und Jugendarbeit zu ermöglichen. Eine offensive parteiliche Mädchenarbeit setzt eine kontinuierliche „reflektierte Jungenarbeit“ voraus und umgekehrt. Nur in geschlechtsspezifischen Freiräumen für Mädchen und Jungen wird es den Mut geben, den die offene Kinder- und Jugendarbeit benötigt um Geschlechterstereotyp aufzubrechen. - Offene Kinder- und Jugendarbeit benennt als wichtigste Zielgruppe Jugendliche, Kinder und junge Erwachsene, deren hinreichende gesellschaftliche Partizipation bisher versagt geblieben ist und die von Marginalisierungsprozessen betroffen sind. Erfahrungsgemäß sind diese Jugendlichen weniger angepaßt oder sogar renitent in ihrem Auftreten. Weil Professionelle in der Kinder- und Jugendarbeit in der Regel wissen, was er/sie will, und worauf er/ sie sich eingelassen hat, ist es unverzichtbar, anstehenden und aktuellen Konflikten im Stadtteil und im Kinder- und Jugendhaus durch eine offensive und angemessene Öffentlichkeitsarbeit Rechnung zu tragen. Dies ist schon deshalb notwendig, um durch die Auseinandersetzung über die Inhalte Offener Kinder- und Jugendarbeit gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen und langfristig den bislang alternativlosen Ansatz offener Kinder- und Jugendarbeit zur Korrektur gesellschaftlicher Bedingungen auch politisch zu stabilisieren. Seite 7 von 10 - Da Jugendliche heute schon vor ihren ersten sexuellen Erfahrungen mit Gewalterfahrungen sowie einer potentiellen Infizierung mit Todesfolge (Aids) konfrontiert werden und somit ein unbefangenes Erlernen von Verantwortung im sexuellen, zwischenmenschlichen Bereich erschwert wird, ist die Brisanz von Aids und einer sexuell motivierten Gewalt in den offenen Einrichtungen ein wichtiges Thema geworden. Weiterhin muß es nahezu für jede offene Einrichtung verpflichtend sein, evtl. Reaktionen auf Gewalterfahrungen sowie gesellschaftsbedingte Verunsicherungen (Beck) wie z.B. ein exzessives Handhaben von Drogen und anderen Süchten, in Form einer sensiblen Prävention, Kinder- und Jugendliche zu stärken und zu unterstützen. - Jugendliche ehrenamtliche MitarbeiterInnen innerhalb offener Einrichtungen haben einen unverzichtbaren Platz und Stellenwert. Sie sind ein wichtiger Motor für das sich entwickelnde sozialpolitische Engagement und für eine lebensweltbezogene und am Puls der Jugendszene operierende Pädagogik. Diese Form der Mitarbeit ist sinnstiftend und hat durch das Prinzip der Mitbestimmung und Mitverantwortung, also einer Partizipation an jugendpolitischen Prozessen einen emensen präventiven Charakter. (Wer sich einbeziehen läßt, sich einbringt, mitbestimmt und Verantwortung übt, ist eher in der Lage die eigene Zukunft sinnstiftend zu gestalten). - In der Ausländerpolitik hat sich der Grundsatz der Integration bei gegenseitiger soziokultureller Akzeptanz als Zielvorstellung durchgesetzt, ohne daß dafür die Bedingungen berücksichtigt, geschweige denn geschaffen worden sind. Gerade in einer multikulturellen Gesellschaft ist die Forderung nach Anerkennung unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft sowie die Schaffung eigener Handlungsräume daher gerechtfertigt. Besonders die offene Kinder- und Jugendarbeit, z.B. mit Kinder- und Jugendlichen aus Migrantenfamilien sowie Aussiedlerfamilien verlangt daher spezielle Angebote, die bei der Verarbeitung der Erfahrungen einer Bikulturalität und den dadurch entstehenden Identitätskonflikten stabilisierend wirken. - Gerade in den letzten Jahren sind die Auswirkungen rechtsextremistischer Aktivitäten in einer Gesellschaft, in der Rechtsextremismus nicht an der Peripherie, sonder in mitten dieser präsent ist und sichtbar wird zum Thema jugendpolitischer Debatten in offenen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen geworden. Seite 8 von 10 Dabei setzt sich zunehmend die Erfahrung durch, daß jugendliche “Neonazis“ in der Regel weder ideologisch noch politisch engagiert sind, sondern Jugendliche darstellen, die mit faschistischen Gruppen und deren Gedankengut sympathisieren. Oft sind es Jugendliche, die sich heute die Erfüllung ihrer elementaren menschlichen und sozialen Bedürfnisse eher bei rechtsradikalen als bei demokratischen Gruppierungen versprechen. Gerade rechtsexremistische Deutungen der Lebenswelt Jugendlicher stellen für diese zunehmend einen vermeintlichen Ausweg dar. Unter Verzicht verhängnisvoller Stigmatisierungsprozesse und einer entsprechenden Konzeption kann offene Kinder- und Jugendarbeit ihren Beitrag als Orientierungs- und Anlaufpunkt für Jugendliche mit entsprechender Orientierung leisten. - Offene Kinder- und Jugendarbeit verortet sich heute mehr und mehr im Gemeinwesen. Ohne Vernetzung mit anderen sozialen Einrichtungen kann offene Arbeit ihr Inseldasein und die damit verbundenen Schwierigkeiten für die Zukunft nicht durchbrechen. Maxime des Teams des ev. Kinder und Jugendzentrums Enger Professionalität Fort- und Weiterbildung des hauptamtlichen Teams sowie Supervision als Voraussetzung überhaupt professionell zu arbeiten. Kooperation aller Beteiligten der Versuch eines kollegialen Miteinanders im Bereich des hauptamtlichen, sowie ehrenamtlichen Teams nach dem Prinzip der Mitbestimmung und Mitverantwortung . Interdisziplinarität aller Problemzugänge das kritische Beleuchten des zu bearbeitenden Konfliktpotentials aus unterschiedlichen Positionen in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen. Vernetzung aller Arbeitsbereiche eine konstruktive Zusammenarbeit sämtlicher, von oder durch Jugendarbeit betroffener Institutionen, Gruppierungen, auf Seite 9 von 10 unterschiedlichen Ebenen, in Ausschüssen, Gremien und Versammlungen, um so kooperativ der Isolation von Kinder- und Jugendarbeit im politischen Kontext entgegenzuwirken und offen für den Prozeß der „sozialen Innovation“ einzutreten. Schaffung „repressionsarmer“ Räume z.B. in Bereichen der parteilichen Mädchenarbeit und der reflektierten Jungenarbeit. - klarer christlich, politischer Ansatz mit der Option für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Seite 10 von 10