Formelzeichen und Einheiten Formelzeichen SIEinheit 1. Längen Länge Breite Höhe Durchmesser Umfang Eckmaß Weglänge Längendifferenz Teillängen mittlere Länge l b h d, D U e s D/ /1, /2 … lm m m m m m m m m m m Die angeführten SI-Einheiten dienen nur der Veranschaulichung der zugehörigen Größen. 2. Längen mit ihren Potenzen Fläche Mantelfläche A AM m2 m2 m2 00 Oberfläche Querschnitt Volumen AO S V m2 m2 m3 Die Flächen-Umrechnungszahl ist 100; m3 dm3 cm3 mm3 000 000 000 000 Volumenstrom . V m3/s Die Volumen-Umrechnungszahl ist 1 000. 3. Zeit Zeit Geschwindigkeit Umdrehungsfrequenz Vorschubgeschwindigkeit mittlere Geschwindigkeit Fallbeschleunigung t v n vf vm g s m/s 1/min2) mm/min2) m/s m/s2 1 min 5 60 s 4. Mechanik Masse längenbezogene Masse m m9 kg kg/m Mg (t) 000 flächenbezogene Masse Dichte Kraft Teilkräfte Ersatzkraft Gewichtskraft Druck Atmosphärischer Druck Überdruck absoluter Druck Zugfestigkeit m0 r (Rho) F F1, F2 … FR FG, G p pamb pe pabs Rm kg/m2 kg/m3 N N N N Pa, bar1) Pa, hPa bar1) Pa, bar1) N/mm2 2) Die Massen-Umrechnungszahl ist 1 000. 1 g/cm3 5 1 kg/dm3 5 1 t/m3 1 N 5 1 kg ⋅ m/s2 oder achsenbezogen Fx, Fy Normalspannung s (Sigma) N/mm2 2) 1 Schubspannung Kraftmoment, Drehmoment Arbeit, Energie potenzielle Energie kinetische Energie t (Tau) M W Wp Wk N/mm2 2) Nm J J J 1J51N⋅m51W⋅s 5. Wärmelehre und Elektrizität Celsius-Temperatur thermodynamische Temperatur Spannung Strom Widerstand t T U I R °C K V A Z Bedeutung 1) 2) 6 Mathematische Grundlagen weitere Einheit außerhalb des SI Einheiten für spezielle Anwendungsbereiche Bemerkung Die Wahl eines geeigneten dezimalen Vorsatzes ist eine Frage der Zweckmäßigkeit. m 0 dm 0 cm 0 mm 0 Die Längen-Umrechnungszahl ist 10. dm2 00 cm2 00 mm2 00 1 h 5 60 min 1 Tag 5 24 h 1 entfällt bei einer Zahl mit Einheit, z. B. 300/min augenblickliche Geschwindigkeit ungleichförmige Geschwindigkeit Normalbeschleunigung 5 9,80665 m/s2 kg 000 g 000 mg 000 FG 5 m ⋅ g ⇒ Newton ø Kilogramm mal 10 1 Pa 5 1 N/m2 105 Pa 5 1 bar1) 1 pamb 5 1 013 hPa 1 hPa 5 1 mbar1) Unterdruckbereich 5 negativer Überdruck pabs 5 pamb 1 pe N 5 1 MPa mm2 Bei Temperaturdifferenzen gilt 1 °C 5 1 K T 5 273 1 t 1 Z 5 1 V/A Lösen von Aufgaben 1. Allgemeine Hinweise Mathematische Grundlagen Jeder Wert einer physikalischen Größe kann als Produkt aus Zahlenwert und Einheit dargestellt werden: Größenwert 5 Zahlenwert 3 Einheit Länge l Fläche A 5 310 5 248 mm cm2 Hinweis Zwischen Zahlenwert und Einheit wird kein Multiplikationszeichen gesetzt. Zahlenwert und Einheit sind als selbstständige Faktoren zu behandeln. Wenn sich die Einheit ändert, so ändert sich auch der Zahlenwert. 2. Aufgabenstellung Für ein dreieckiges Knotenblech wird eine Fläche von 248 cm2 benötigt. Berechnen Sie für 310 mm Seitenlänge die erforderliche Breite in cm. Lesen Sie den Aufgabentext langsam mit Überlegung und stellen Sie sich den Sachverhalt deutlich vor! Halten Sie dabei möglichst die Zusammenhänge skizzenhaft fest! Schreiben Sie die gesuchten und gegebenen Größen sauber mit Formelzeichen und Einheit heraus: 3. Grundgleichung Gesucht b in cm Gegeben A 5 248 cm2 l 5 310 mm Bringen Sie die erkannten Zusammenhänge auf die jeweilige Grundgleichung, hier: A 5 l⋅b 2 Erst dann ist nach der gesuchten Größe aufzulösen: 2⋅A b 5 l Gesucht b in cm Gegeben A 5 248 cm2 l 5 310 mm 5 31 cm Vorüberlegung Grundgleichung in Worten Lösung A 5 l⋅b 2 2⋅A b 5 l 2 ⋅ 248 cm2 5 31 cm b 5 16 cm Nebenrechnung 496 ; 31 5 16 31 2 186 186 2 0 b 4. Lösungsgang Hinweis Achten Sie auf die schrittweise Ausführung der Rechnung. Es empfiehlt sich, vor der Ausrechnung eine Überschlagsrechnung vorzunehmen. Führen Sie ferner durch das Mitnehmen und Kürzen der eingesetzten Einheiten den Nachweis der Einheitenkontrolle durch. 5. Zusammenfassung Die Problemdurchdringung erfolgt in drei Stufen: Lesen Sie bewusst – erfassen Sie mit Einsicht – überprüfen Sie mit Verständnis. Bringen Sie die Zusammenfassung der Problemlage auf die Grundgleichung. 7 Rechnen mit Brüchen Mathematische Grundlagen Zähler zählt die Teile (Dividend) Nenner nennt die Teilungszahl (Divisor) Bruch Teil vom Ganzen (Quotient) 1. Bruchbegriff Brüche entstehen bei der Teilung eines Ganzen, z. B. Zähler Dividend 1 2 3 4 5 , , , , 5 5 5 Quotient 4 4 4 4 4 Nenner Divisor Folgerung Jeder Bruch stellt eine Division dar. Jede gemischte Zahl lässt 1 5 sich als Bruch darstellen, z. B. 1 5 4 4 2. Addition Gleichnamige Brüche (Brüche mit gleichem Nenner) werden addiert, indem man ihre Zähler addiert und den Nenner beibehält 3 1 311 4 1 5 5 51 4 4 4 4 Ungleichnamige Brüche (Brüche mit ungleichem Nenner) werden addiert, indem man sie zuerst auf einen gemeinsamen Nenner bringt 3 3 2 3 ⋅ 5 1 2 ⋅ 4 23 1 5 5 51 4 5 4⋅5 20 20 3. Subtraktion Gleichnamige Brüche werden subtrahiert, indem man ihre Zähler subtrahiert und den Nenner beibehält 3 1 321 2 1 2 5 5 5 4 4 4 4 2 Ungleichnamige Brüche werden subtrahiert, indem man sie zuerst auf einen gemeinsamen Nenner bringt 3 2 3⋅522⋅4 7 2 5 5 4 5 4⋅5 20 4. Multiplikation Brüche werden multipliziert, indem man Zähler mit Zähler und Nenner mit Nenner multipliziert 6 3 3 2 3⋅2 ⋅ 5 5 5 4 5 4 ⋅ 5 20 10 5. Division Brüche werden dividiert, indem man den ersten Bruch mit dem Kehrwert des zweiten Bruches multipliziert 3 2 3 5 15 7 ; 5 ⋅ 5 51 4 5 4 2 8 8 6. Zusammenfassung Nur gleichnamige Brüche lassen sich addieren und subtrahieren. Eine ganze Zahl kann als Scheinbruch mit dem Nenner 1 dargestellt werden. Multiplikation 5 Bruch I ⋅ Bruch II Division 5 Bruch I ⋅ Kehrwert von Bruch II 7. Beispiele 8 54 2 6/8 gekürzt ergibt 3/4 3/4 mit 2 erweitert 6/8 a b c ayz 1 bxz 1 cxy 1 1 5 x y z xyz 2 3 Kehrwert von ist 3 2 2 x 225 x58 3 3 8;25 14 Divisionszeichen oder Bruchstrich sind gleichwertige Rechenzeichen. Kürzen, d. h. Zähler und Nenner durch die gleiche Zahl dividieren. Erweitern, d. h. Zähler und Nenner mit der gleichen Zahl multiplizieren. Der Hauptnenner ist das kleinste gemeinsame Vielfache aller Einzelnenner. Der Hauptnenner wird unter einen gemeinsamen Bruchstrich gesetzt. Den Kehrwert erhält man, indem Zähler und Nenner vertauscht werden. Bruchgleichungen werden nach den Regeln der Gleichungslehre aufgelöst. Aufgaben Rechnen mit Brüchen Kürzen von Brüchen 24 ⋅ 36 ⋅ 15 ⋅ 16 ⋅ 3 1. a) 12 ⋅ 27 ⋅ 8 3x ⋅ (a 1 b) ⋅ (a 2 b) 2. a) 15 ⋅ (a 2 b) ⋅ (a 1 b) Erweitern von Brüchen 12ax mit 3bz 3. a) 21cy 2x 2 3y 1 5z mit ab 4. a) 24 36a 2 24b 1 12c 2 6 6 6ab 2 12a 1 10b 2 3 b) 6ab 2 12a 2 20b 2 6 b) 5b 1 4c 2 3y mit d 3x 3 b) 5 8 12x 2 15y 2 3z b) abx 2 acx 1 adx 2 ax ax ax 1 ay 1 bx 1 by c) ax 2 bx 1 ay 2 by c) a1b2c1d2e mit 2x a2b 3x 2 12y 5 c) 4 4x 2 4y c) Addition und Subtraktion von gleichnamigen Brüchen 3 5 6 2 5xy 7xy 10xy 1 2 5. a) 1 2 1 b) 7 7 7 7 2x 2x 32x 9a 12b ax 1 z bx 1 z 6a 2 2 2 6. a) b) a2b a2b a2b a2b a2b 2a 1 4b 2a 2 2b 1 3x 3x 3a 2 5b 2a 2 7b 2 c) 2x 2 3y 2x 2 3y c) Addition und Subtraktion von ungleichnamigen Brüchen 3 2 2 2 3 2 1 5 2 6 7. a) 1 2 1 b) x 1 x 1 z c) ab 2 1 a 2 2 a 3 4 5 2 4 5 3 3 3 5 2x 12y 5x 3y 3x 2y 2x 3 9x 2 6y 7x 2 3y 2 1 1 1 1 2 11 2 8. a) b) c) 2x 2 2y 3x 2 3y 3 24 8 12 4 3 3 4 1 2 1 1 Multiplikation von Brüchen 2 4 3 2 12ax 24cy 3 ⋅ ⋅ d 9. a) ⋅ ⋅ ⋅ ⋅ 3,5 b) 3 5 4 7 8dy 36a 4 3x 5x 6x 2 a 2cd ⋅ (2b) 2 1 ⋅ 10. a) a 1 ⋅ b) b ab 4y 6y 9y 3 1 2 Division von Brüchen 2 4 1 1 11. a) ; ; ; ; 2 3 5 2 3 ab 1 bx ; (a 1 x) 12. a) a 1 2 15a 12a 4ab ; ; 35x 3x 6xy bx 1 abx x 1 ax ; b) b a b) Multiplikation und Division von Brüchen 3ab 6ab 36mx 1 2 3⋅2⋅4 ; ⋅ 13. a) ; ⋅ b) 2 3 4⋅6⋅8 4x 3x 24nx 4 (x 1 y) 4x 1 4y (a 1 b) (c 2 d) x ; ⋅ ; 14. a) b) x y y 2x y 2 7 3 2 1 xy ⋅ ⋅ 2 ⋅ 12 ⋅ 8 4x 3 3 1 1 2 1 c) 2 x 2 1 y 1 2 z 1 3 2 3 2 c) 1 2 c) 113 abc2 ; 125 bc2 c) 6abc 4a 2 2b ; 3x 1 9 23x 2 9 c) 11 3 x 1 4 x2 ⋅ 3 x ; 4 xy c) a1b x r1s 1 ⋅ ; ⋅ 2x 3 6x a 1 b 4 2 1 3 2 5 Wissen – Erkennen – Werten Erklären Sie: Bruch und Scheinbruch, Zähler und Nenner. Welcher Zusammenhang besteht zwischen Bruchstrich und Divisionszeichen? Beschreiben Sie mithilfe eines Beispiels das Erweitern und Kürzen. Unter welchen Voraussetzungen können Brüche addiert oder subtrahiert werden? Zeigen sie auf, wie man Dezimalbrüche in gewöhnliche Brüche umwandelt. Nennen sie technische Anwendungsbeispiele für die Bruchrechnung. ap ap c a) b) c) d) e) f) 2 15 Interpretieren von Darstellungen a, b x ZE Fachstützende Grundlagen vorhandene Größen gesuchte Größe Zeicheneinheit Hinweis Größe 5 Zahlenwert 3 Einheit 1. Beziehungen Jede Aufgabe lässt sich auf eine Abhängigkeit von zwei oder mehreren Größen zurückführen. Die abhängige, veränderliche Größe nennt man Funktion. Größen:Dem Kreisumfang ist der Durchmesser zugeordnet U 5 f(d) ⇒ y 5 f(x) v 5 f(t) ⇒ y 5 f(x) Der Geschwindigkeit ist die Zeit zugeordnet Hinweis Zuordnungen können mit Zahlenleitern, Leitertafeln oder in Diagrammen (Netztafeln, Schaubildern) verdeutlicht werden. 2. Zahlenleiter Zahlenleiter werden eingesetzt, wenn zwei veränderliche Größen von einer Konstanten abhängen, z. B. Temperaturvergleich °C mit K. Aufbau: Zwei zueinander in einem bestimmten Verhältnis stehende Größen werden auf einer Zahlenleiter gegenübergestellt. Hinweis Durch eine Zahlenleiter kann eine funktionelle Beziehung übersichtlich auf kleinstem Raum dargestellt werden. 3. Leitertafel Mit Leitertafeln wird die gesuchte Größe in Abhängigkeit von mehreren bekannten Größen grafisch ermittelt. Aufbau: Die drei Leitern haben gleichen, parallelen Abstand voneinander. Die mittlere Leiter hat bei x 5 a 6 b halbe Zeicheneinheit. Hinweis Für eine Gleichung mit drei Größen sind drei parallele Geraden erforderlich, die im gewünschten Ablesebereich mit Zahlen zu versehen sind. 4. Diagramm Grafische Darstellungen im Koordinatensystem nennt man allgemein Diagramme, die durch die Punktverbindung entstandene Linie Graph oder Schaulinie. Graph: Gleicher Zuwachs der Zuordnungen ergibt als Schaulinie eine Gerade. Ungleicher Zuwachs der Zuordnungen ergibt als Schaulinie eine Kurve. Hinweis Bei metrischer Achsenteilung ist die Schaulinie eine Gerade oder Kurve. Bei logarithmischer Achsenteilung ist die Schaulinie stets eine Gerade. 5. Zusammenfassung 6. Beispiel Zahlenleitern, Leitertafeln und Diagramme sind nomografische1) Rechenhilfen, mit denen die gesuchte Größe grafisch ermittelt wird. Die mechanische Arbeit W eines Körpers ist von dem Weg s und der Kraft F abhängig. Überprüfen Sie den Zusammenhang mit nebenstehender Leitertafel. Lösung Schnittpunkt F-W-s Wertetabelle Vorüberlegung F in N 1 2 3 s in cm W in Ncm 1 1 2 4 3 9 4 5 Arbeit 5 Kraft 3 Weg 4 5 16 25 Anmerkung Bei einer Gleichung y 5 a ⋅ b hat die mittlere Leiter mit logarithmischer Teilung die halbe Zeicheneinheit. 1) 34 nomos (griechisch) 5 Gesetz, Regel Aufgaben Wärmedehnung Berechnen Sie die fehlenden Werte für einen Profilstahl: 1. Aufgabe Anfangslänge in mm Temperaturdifferenz in K Längenänderung in mm a b c 1 000 1 ? 1 000 ? 1,2 ? 200 2,4 2. Aufgabe a l 1 in m Dt in °C Dl in mm b 1 2 100 ? ? 4,8 c ? 100 1,8 3. Das Ausdehnungsmaximum einer 20 m langen Eisenbahnschiene ist bei 14 °C 9,36 mm. Welche Ausgangstemperatur wurde zugrunde gelegt? 4. Ein 14 m langer Brückensteg wurde bei 18 °C montiert. Im Sommer erwärmte sich die Brücke auf 48 °C. Um welches Maß verlängert sie sich? 5. Eine 755 mm lange Stahlwelle musste beim Drehen zwischen Stirnseitenmitnehmer und Körnerspitze um 1 mm gelockert werden. Die Werkstatttemperatur betrug 20 °C. Wie hoch war die Erwärmung? 6. Eine Stahlbrücke hat bei 20 °C eine Länge von 80 m. Man rechnet im Sommer mit einer Erwärmung bis auf 65 °C. Wie viel mm Spalt müssen aufgrund der Temperaturschwankung frei bleiben? 7. Eine 3 m lange Profilleiste verlängerte sich bei Erwärmung von 15 °C auf 85 °C um 5,05 mm. Aus welchem Werkstoff besteht das Profil? 8. Eine Cu-Freileitung hat bei 20 °C eine Länge von 52 m. Im Sommer steigt die Temperatur auf 48 °C. Wie groß ist die Längenzunahme? 9. Eine 14 m lange Aluminiumschiene hat sich – bei 18 °C gemessen – im Betrieb auf 14,04 m verlängert. Wie groß war die Erwärmung? 10. Ein Wälzlager von 60 mm Durchmesser wird zum Aufziehen in Öl von 20 °C auf 80 °C erwärmt. Um wie viel mm vergrößert sich der Innendurchmesser? 11. Ein Stahlring mit 79,95 mm Innenbohrung soll auf eine 80 mm dicke Welle aufgeschrumpft werden. Messtemperatur ist 20 °C. Auf welche Temperatur muss der Ring mindestens erwärmt werden? c a) b) c) d) e) f) g) Wissen – Erkennen – Werten Begründen Sie, warum bei Temperaturdifferenzen für 1 °C 5 1 K gesetzt wird. Beweisen Sie die Ausdehnungsgleichung: l 2 5 l 1 ⋅ (1 1 al ⋅ Dt). Zeigen Sie den Zusammenhang zwischen Längen- und Volumenausdehnung auf. Was geschieht, wenn ein erwärmter Körper sich nicht frei ausdehnen kann? Nennen Sie Fälle, bei denen die Wärmeausdehnung berücksichtigt werden muss. Wann können Bauteile aus verschiedenen Werkstoffen gepaart werden? Unterscheiden Sie die Begriffe „Dehnen“ und „Schrumpfen“. Stahl S235 5 S27 Stahl 55 Gestreckte Längen L gestreckte Länge in mm d m mittlerer Durchmesser in mm s Materialdicke in mm Fertigungs- und Prüftechnik D Außendurchmesser in mm d Innendurchmesser in mm n Anzahl der Biegekanten l1, l2 Teillängen in mm Hinweis Gestreckte Länge 5 Ausgangslänge für Biegeteile. Biegelänge Beim Biegen werden die äußeren Werkstofffasern durch Zugspannungen gestreckt, die inneren Fasern durch Druckspannungen verkürzt. Folgerung Man errechnet gestreckte Längen auf einer neutralen Faser, die frei von mechanischen Spannungen ist. 1. Vollring Länge vor dem Biegen 5 mittl. Durchmesser ⋅ L 5 dm ⋅ Hinweis mittl. Durchmesser mittl. Durchmesser 2. Zusammengesetzte Länge p p 5 Außendurchmesser 2 Materialdicke 5 Innendurchmesser 1 Materialdicke Die gestreckte Länge setzt sich aus den Teillängen zusammen. a L 5 dm ⋅ p ⋅ 1 l2 1 … 360° Hinweis Richtwerte für die Wahl von Biegeradien sowie Schwerpunktslagen von Werkstoffprofilen sind den Tabellenbüchern zu entnehmen. 3. Ecke gestaucht Gestreckte Länge 5 Länge der Mittellinie L 5 Summe der Außenmaße 2 n ⋅ s L 5 Summe der Innenmaße 1 n ⋅ s Hinweis Bei symmetrischem Querschnitt geht die neutrale Faser durch den Mittelpunkt. 4. Zusammenfassung 5. Beispiel Für regelmäßige Querschnitte (z. B. Kreis, Quadrat, Rechteck) gilt: Gestreckte Länge 5 Länge ihrer neutralen Faser Aus einem Vierkantstahl mit der Abmessung 30 3 30 mm ist ein Ring mit 200 mm Innendurchmesser herzustellen. Welche Stablänge in mm ist erforderlich? Gesucht L in mm Gegeben s 5 30 mm d 5 200 mm Lösung L 5 dm ⋅ p L 5 230 mm ⋅ p Vorüberlegung Gestr. Länge 5 Länge der Mittellinie L 5 722,6 mm Hinweis Achten Sie stets auf die Durchmesserangabe (Innen- oder Außendurchmesser). 64 Aufgaben Regelmäßige Vierecke 1. Verwandeln Sie in: a) m2: 3,8 dm2, 0,78 cm2, b) cm2: 6,3 m2, 0,66 dm2, c) dm2: 9,8 cm2, 0,31 m2, d) mm2: 4,3 dm2, 0,04 m2, 3 140 mm2, 2 130 mm2, 6 186 mm2, 7 281 cm2, 0,04 cm2, 0,03 dm2, 0,23 m2, 2,12 cm2, 31,4 dm2, 86,4 m2, 22,2 cm2, 0,21 dm2, 3,8 mm2 2,4 mm2 0,2 mm2 0,003 m2 Die fehlenden Werte sind zu berechnen: 2. Rechteck Länge in cm Breite in cm Fläche in cm2 a b c 40 25 ? 50 ? 180 ? 4,5 270 3. Rhomboid l in m b in dm A in cm2 a b c 0,2 1,5 ? 0,3 ? 750 ? 3,5 1 400 4. Es wird eine Abdeckplatte mit den Maßen 760 3 760 mm benötigt. Berechnen Sie den notwendigen Blechbedarf in m2. 5. Für eine Träger-Versteifung wird ein Blech in Rhombusform benötigt. Die Grundseite wird mit 182 mm und die Senkrechte dazu mit 153 mm gemessen. Ermitteln Sie den Flächenbedarf in cm2. 6. Eine Blechtafel ist 1 200 mm lang und 580 mm breit. Berechnen Sie den Flächeninhalt in m2. 7. Für ein Nummernschild werden 5,72 dm2 Blech verarbeitet. Ermitteln Sie bei bekannter Grundseite von 52 cm die Breite in mm. 8. Für eine Blechtür werden 1,89 m2 Blech benötigt. Die Tür ist 0,9 m breit. Berechnen Sie die Türhöhe in mm. 9. Die Grundseiten einer rechteckigen Ölwanne verhalten sich wie 2 : 5 bei einem Flächeninhalt von 0,162 m2. Der Flächeninhalt soll um 3,4 dm2 vergrößert werden. Bestimmen Sie die neuen Seiten in cm. 10. Ein Quadrat von 120 mm Seitenlänge soll in ein flächengleiches Rechteck von 85 mm Breite verwandelt werden. Wie lang wird die Grundseite? 11. Ein Rhomboid von 140 mm Länge und 60 mm Breite soll in ein flächengleiches a) Rechteck von 110 mm Länge, b) Quadrat, c) in einen flächengleichen Rhombus von 80 mm Breite verwandelt werden. c a) b) c) Wissen – Erkennen – Werten Erläutern Sie, wie viel Ausdehnungen eine Fläche besitzt. Worauf ist beim Umrechnen von Flächeneinheiten zu achten? Vergleichen Sie die Bezeichnungen Parallelogramm, geradlinig begrenzte Flächen und regelmäßige Vierecke. Rhomboid (Parallelogramm) 69 Ohm’sches Gesetz U R I Elektrotechnik Spannung, gemessen in V (Volt) Widerstand, gemessen in Z (Ohm) Stromstärke, gemessen in A (Ampere) 1. Grundgrößen Zur Verdeutlichung der elektr. Grundgrößen betrachten wir einen unter Druck stehenden Wasserhahn: Wasserdruck Z Wassermenge Z Drosselung Z 2. Beziehungen Elektronendruck Z Elektronenfluss Z Elektronenbehinderung Z Spannung Stromstärke Widerstand Gleich bleibender Widerstand bewirkt bei Spannungserhöhung gleichzeitige Stromerhöhung. Versuchsreihe: R 5 100 Z (konstant) Spannung in V 100 200 300 1 2 3 Stromstärke in A Gleich bleibende Spannung bewirkt bei Widerstandserhöhung gleichzeitige Stromverringerung. Versuchsreihe: U 5 200 V (konstant) 3. Ohm’sches Gesetz Widerstand in Z 25 50 100 Stromstärke in A 8 4 2 Aus diesen beiden Beziehungen I , U und I , 1/R erhalten wir das Ohm’sche Gesetz: I 5 U R (Zweckmäßig U 5 R ⋅ I geschrieben) Merke Das Ohm’sche Gesetz beschreibt die Wechselbeziehung zwischen U, R und I. 4. Zusammenfassung Das Ohm’sche Gesetz gilt für Gleichstrom, für Wechselstrom nur bei ohmscher Belastung. U5R⋅I 5. Beispiel Eine Glühlampe nimmt bei einer Spannung von 3,6 Volt einen Strom von 0,2 Ampere auf. Welchen Widerstand besitzt der Glühdraht? Gesucht R Gegeben U 5 3,6 V I 5 0,2 A Lösung U 5 R⋅I U R 5 I 3,6 V R 5 0,2 A R 5 18 Z Vorüberlegung U5R⋅I Beachte Setzen Sie die Grundgrößen stets als V, A, Z an. 112 Lernfeldübergreifende Arbeitsaufträge Fertigungs- und Prüftechnik: Druckprüfventil Schwerpunkte – Technische Kommunikation (Skizzieren, Bemaßung) – Werkstofftechnik (Halbzeuge, Kurzname) – Prüftechnik (Gewindegrößen, Maßtoleranzen) – Berechnungen (Masse, Druck, Hebelgesetz) – Fertigungstechnik (Spanen, Fügen, Richtwerte) – Technische Unterlagen (CNC-, vc-d-Diagramm) Allgemeintoleranzen ISO 2768-m 2 1 1 1 1 1 1 Spannstift Rändelschraube Gegengewicht Hebelstange Ventilkörper Lagerbock Ventilgehäuse 4 u 15 M5 u 10 DIN EN ISO 8752 DIN 653 55 Si 7 5.8 S235JRG1 S235JRG1 S235JRG1 S235JRG1 S235JRG1 7 6 5 4 3 2 1 Rundstahl Flachstahl Rundstahl Flachstahl Sechskantstahl DIN EN 10278 – 20 u 18 DIN EN 10278 – 20 u 8 u 125 DIN EN 10278 – 25 u 50 DIN EN 10278 – 15 u 30 DIN EN 10278 – 55 u 60 Lernbereichsübergreifende Arbeitsaufträge P1 Kommunikation 1. Lesen Sie die Gesamtzeichnung, erläutern Sie die Funktion der Einzelteile. 2. Zeigen Sie auf, bei welchen Teilen Kraft-, Form- oder Stoffschluss auftreten. 3. Welche Beanspruchungsarten werden bei Belastung des Ventils wirksam? 4. Warum eignet sich das Gewinde M 42 3 2 besonders als Befestigungsgewinde? 5. Welchen Einfluss hat die Steigung des Gewindes auf die Anpresskraft? 6. Nennen Sie besondere Anforderungen an die Funktionssicherheit des Ventils. P2 Werkstofftechnik 1. Erläutern Sie die in der Stücklistenspalte aufgeführten Halbzeuge. 2. Ermitteln Sie für die erforderlichen Halbzeuge die längenbezogene Masse. 3. Was bedeutet in der Stückliste der Spalte Werkstoff die Angabe S235JRG1? 4. Erläutern Sie den Unterschied zwischen Zugfestigkeit und Streckgrenze. 5. Erklären Sie für den Spannstift (Pos. 7) die Werkstoffangabe 55 Si 7. 6. Entschlüsseln Sie die Bezeichnung: Rändelschraube DIN 653-M5 3 10 – 5.8 P3 Prüftechnik 1. Nennen Sie die Kenngrößen, die zur Überprüfung des Gewindes dienen. 2. Welche Gewindegrößen können mit dem Messschieber ermittelt werden? 3. Zeigen Sie Möglichkeiten auf, das fertige Gewinde M 42 3 2 zu prüfen. 4. Ermitteln Sie für das Befestigungsgewinde M 42 3 2 den Flankendurchmesser. 5. Nennen Sie mögliche Prüffehler bei der Fertigungs- und Funktionskontrolle. 6. Erstellen Sie für die Fertigung eine Liste mit den erforderlichen Prüfgeräten. P4 Fertigungstechnik 1. Zeigen Sie auf, welche Fragen bei der Fertigung im Mittelpunkt stehen. 2. Nach welchen Gesichtspunkten ist die Werkstoffauswahl zu treffen? 3. Begründen Sie die anwendungsbezogenen Fertigungsverfahren. 4. Erläutern Sie grundlegende Vorgänge und Einflüsse beim Spanen. 5. Nennen Sie wichtige Unfallverhütungsvorschriften für die Fertigung der Teile. 6. Welche Maschinen und Werkzeuge sind für die Fertigung bereitzustellen? 126