Yehudi Menuhin Sir Yehudi Menuhin wurde am 22. April 1916 in New York City geboren. Als Fünfjähriger erhielt er in San Francisco ersten Violinunterricht. Bereits im Alter von sieben Jahren trat er als „Wunderkind” mit dem San Francisco Symphony Orchestra auf. Später studierte er bei dem rumänischen Violinisten und Komponisten George Enescu, und bei dem deutschen Geiger Adolf Busch. 1927 debütierte Menuhin in Paris bei den Concerts Lamoureux unter Paul Paray und gab 1929 sein berühmtes erstes Berliner Konzert, bei dem er die „drei B”, die Violinkonzerte von Bach, Beethoven und Brahms, spielte. 1932 folgte in London eine viel beachtete Aufnahme des Violinkonzerts von Edward Elgar unter der Leitung des Komponisten. Zu diesem Zeitpunkt war Menuhin bereits weltbekannt; 1935 unternahm er eine einjährige Welttournee, auf der er in 63 Städten 110 Konzerte gab. Anschliessend zwang ihn die totale Erschöpfung zu einer zweijährigen Pause, während der er kein einziges Mal öffentlich auftrat. Während des 2. Weltkrieges gab er über 500 Konzerte für die Alliierten und das Rote Kreuz. Menuhin war er der erste jüdische Musiker, der nach der Zeit des Nationalsozialismus wieder in Deutschland auftrat. In den fünfziger Jahren setzte sich Menuhin stark für andere Musiker im Osten ein. Als Präsident des Musikrates der UNESCO (1969-1975) leistete er einen entscheidenden Beitrag zur Verständigung der Musiker untereinander. Daneben öffnete er sich in dieser Zeit auch anderen musikalischen Einflüssen und wandte sich der indischen Musik, später auch dem Jazz zu. Seine Tourneen zusammen mit seiner Schwester, der Pianistin Hephzibah Menuhin, führten ihn in die ganze Welt. 1956 initiierte er in Gstaad ein eigenes Festival. 1963 gründete er in England die Menuhin School of Music. Seit den sechziger Jahren profilierte sich Menuhin auch als Dirigent. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher. 1979 wurde er mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet und erhielt 1993 den Titel eines Lord. Er war Mitglied des britischen Order of Merit und damit Träger einer der höchsten Auszeichnungen Grossbritanniens. Yehudi Menuhin starb am 12. März 1999 in Berlin und wurde in London beigesetzt.