F8: Entwicklungsstörungen Entwicklungsstörungen Sprechen und Sprache Schulische Fertigkeiten F8: Entwicklungsstörungen Tiefgreifende Entwicklungsstörungen Motorische Funktionen Entwicklungsstörungen F8: Entwicklungsstörungen Artikulationsstörung Expressive Sprachstörung Sprechen und Sprache Rezeptive Sprachstörung Landau-Kleffner-Syndrom 1 F8: Entwicklungsstörungen 1. Umschriebene Entwicklungsstörung des Sprechens und der Sprache (F80) 1.1. Einführung 1.2. Definition / Allgemeines 1.3. Symptome 1.4. Anamnese & Diagnose 1.5. Differentialdiagnostik 1.6. Ursachen 1.7. Verlauf 1.8. Therapie 1.9. Sonstiges Epidemiologie • Sprachstörung: ca. 10 % der deutschen Kinder • Jungen > Mädchen • !!! Erst im 6. Lebensjahr Feststellung einer Sprachstörung • bei 37,8 Prozent der Jungen • 29,6 Prozent der Mädchen F8: Entwicklungsstörungen 1. Umschriebene Entwicklungsstörung des Sprechens und der Sprache (F80) 1.1. Einführung 1.2. Definition / Allgemeines 1.3. Symptome 1.4. Anamnese & Diagnose 1.5. Differentialdiagnostik 1.6. Ursachen 1.7. Verlauf 1.8. Therapie 1.9. Sonstiges 2 Definitionen • Sprachstörungen • Störung der gedanklichen Erzeugung von Sprache • Sprachaufbau und Sprachvermögen sind beeinträchtigt • Sprechstörungen • Störung in der motorischen Erzeugung von Lauten F8: Entwicklungsstörungen 1. Umschriebene Entwicklungsstörung des Sprechens und der Sprache (F80) 1.1. Einführung 1.2. Definition / Allgemeines 1.3. Symptome 1.4. Anamnese & Diagnose 1.5. Differentialdiagnostik 1.6. Ursachen 1.7. Verlauf 1.8. Therapie 1.9. Sonstiges Entwicklungsstörungen F8: Entwicklungsstörungen Artikulationsstörung Expressive Sprachstörung Sprechen und Sprache Rezeptive Sprachstörung Landau-Kleffner-Syndrom 3 Symptome Artikulationsstörung • früher: Dyslalie, Stammeln • Beispiele • „Totolade“ anstatt „Schokolade“ • „Keppe“ statt „Treppe“ • „Bau“ statt „Baum“ • Oft Schwierigkeiten mit den Lauten: „s“ „sch“ „r“ „g“ • Sonderform: Lispeln • Falsche Aussprache oder das Setzen von Lauten wird falsch eingesetzt • Mehr Artikulationsfehler als unter der Altersnorm und dem Intelligenzalter des Kindes üblich • Keine sensorischen, organischen oder neurologischen Ursachen Anamnese Artikulationsstörung • Eltern erkennen fehlerhafte Aussprache ihres Kindes im Vergleich mit gleichaltrigen Kindern • Kinderarzt Logopäden Auffälligkeiten der Lautbildung (Stammeln, Dyslalie) Alter Fehlen oder Falschbildung der meisten Laute, Gesprochenes unverständlich Ab 3 Jahren Fehlen oder Falschbildung mehrere Laute, Gesprochenes meist verständlich Ab 4,5 Jahren Fehlen einzelner Laute (z.B. „s“ statt „sch“) Ab 5 – 6 Jahren Falschbildung einzelner Laute (z.B. „s“ interdental) Ab 6 – 7 Jahren Entwicklungsstörungen F8: Entwicklungsstörungen Artikulationsstörung Expressive Sprachstörung Sprechen und Sprache Rezeptive Sprachstörung Landau-Kleffner-Syndrom 4 Symptome = Expressive Sprachstörung Störung in der Fähigkeit, die expressiv gesprochene Sprache zu gebrauchen • Wortschatz ist stark eingeschränkt • Sätze kurz gehalten • Grammatik zeigt starke Fehler • Ab 2. Lebensjahr: nicht in der Lage einzelne Worte zu sprechen oder wortähnliche Laute zu erzeugen • 3. Lebensjahr: keine Bildung von einfachen Zwei-Wort-Sätze • Ab 4. LJ: Verwendung nur einiger weniger Vokabeln, keine flüssigen Sätze möglich • Expressive Sprache deutlich unter der Altersnorm und dem Intelligenzalter des Kindes • Normales oder nur gering gestörtes Sprachverständnis • Begleitende Verhaltensauffälligkeiten, emotionale Beeinträchtigungen und leichter Hörverlust sind möglich Entwicklungsstörungen F8: Entwicklungsstörungen Artikulationsstörung Expressive Sprachstörung Sprechen und Sprache Rezeptive Sprachstörung Landau-Kleffner-Syndrom Symptome Rezeptive Sprachstörung • Das Kind kann nicht • Sprachverständnis deutlich • Im Alter von 1 Jahr auf Namen von unter der Altersnorm vertrauten Personen reagieren • Meistens zusätzliche • Im Alter von 18 Monaten auf wenige häufig Beeinträchtigung der vorkommende Gegenstände zeigen expressiven Sprache und der • Im Alter von 2 Jahren einfache Artikulation Aufforderungen befolgen • Begleitende Verhaltensauffälligkeiten, emotionale Beeinträchtigungen und leichter Hörverlust sind möglich 5 Entwicklungsstörungen F8: Entwicklungsstörungen Artikulationsstörung Expressive Sprachstörung Sprechen und Sprache Rezeptive Sprachstörung Landau-Kleffner-Syndrom Symptome Landau-Kleffner-Syndrom • Erworbene Aphasie mit Epilepsie = Fokale Epilepsie mit progredienten Sprachverlust • • • • • Schwerer Verlust von expressiven und rezeptiven Sprachfertigkeiten innerhalb von Jungen > Mädchen 6 Monaten • Vor dem Verlust der Sprache: Erkrankungsalter: 3-7 Jahren normale Sprachentwicklung Abbau der sprachlichen Fähigkeiten innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen • Auftreten von EEGVeränderungen Begleitet von epileptischen Krampfanfällen • Hörvermögen, non-verbale Intelligenz im Normbereich • Keine weitere neurologische Störung F8: Entwicklungsstörungen 1. Umschriebene Entwicklungsstörung des Sprechens und der Sprache (F80) 1.1. Einführung 1.2. Definition / Allgemeines 1.3. Symptome 1.4. Anamnese & Diagnose 1.5. Differentialdiagnostik 1.6. Ursachen 1.7. Verlauf 1.8. Therapie 1.9. Sonstiges 6 Anamnese & Diagnostik • Sprachtests (z.B. Sprachentwicklungstest SETK-2,3,5 – je nach Lebensalter) • Erfassung expressiver Sprache (Aktiver Wortschatztest AWST von Kiese) • Intelligenztests (Leiter-Test; HAWIK-Intelligenztest) • Motorische Tests (Körperkoordinationstest (KTK) von Kiphard F8: Entwicklungsstörungen 1. Umschriebene Entwicklungsstörung des Sprechens und der Sprache (F80) 1.1. Einführung 1.2. Definition / Allgemeines 1.3. Symptome 1.4. Anamnese & Diagnose 1.5. Differentialdiagnostik 1.6. Ursachen 1.7. Verlauf 1.8. Therapie 1.9. Sonstiges Differentialdiagnostik Artikulationsstörung • Intelligenzminderung • Entwicklungsstörung der expressiven oder rezeptiven Sprache Komorbidität • Expressive und rezeptive Entwicklungsstörung • Intelligenzminderung • ADS 7 Differentialdiagnostik Expressive Sprachstörung • Landau-Kleffner-Syndrom • Rezeptive Sprachstörung • Elektiver Mutismus • Intelligenzminderung Differentialdiagnostik Rezeptive Sprachstörung • Landau-Kleffner-Syndrom • Frühkindlicher Autismus • Elektiver Mutismus • Intelligenzminderung • Expressive Sprachstörung Komorbidität • Häufig ADHS • Störungen des Sozialverhaltens • Häufig ist auch expressive Sprache beeinträchtigt Differentialdiagnostik Landau-Kleffner-Syndrom • Andere Epilepsieformen • Asperger-Autismus 8 F8: Entwicklungsstörungen 1. Umschriebene Entwicklungsstörung des Sprechens und der Sprache (F80) 1.1. Einführung 1.2. Definition / Allgemeines 1.3. Symptome 1.4. Anamnese & Diagnose 1.5. Differentialdiagnostik 1.6. Ursachen 1.7. Verlauf 1.8. Therapie 1.9. Sonstiges Ursache Artikulationsstörung • Zu schwache oder schlecht koordinierte Mundmuskulatur • Hörstörungen • Mangelndes Unterscheidungsvermögen für ähnlich klingende Laute bei intaktem Gehör (Beispiel: Kopf und Topf) • Gaumenspalten, Kiefer- oder Zahnanomalien Ursache Expressive Sprachstörung Rezeptive Sprachstörung • Medizinische Faktoren (bes. Hörstörungen) • Genetische Faktoren • Soziokulturelle Faktoren • Umweltfaktoren • Psychische Faktoren Ursache Landau-Kleffner-Syndrom • Unbekannt • Vermutung eines entzündlichen enzephalitischen Prozesses 9 F8: Entwicklungsstörungen 1. Umschriebene Entwicklungsstörung des Sprechens und der Sprache (F80) 1.1. Einführung 1.2. Definition / Allgemeines 1.3. Symptome 1.4. Anamnese & Diagnose 1.5. Differentialdiagnostik 1.6. Ursachen 1.7. Verlauf 1.8. Therapie 1.9. Sonstiges Verlauf/ Prognose Artikulationsstörung • Beste Prognose bei den Sprachentwicklungsstörungen • Je früher, desto schneller kann ein Kind neue Laute unterscheiden lernen und korrekt aussprechen Expressive Sprachstörung • Bei gutem Sprachverständnis: bessere Prognose als Kinder, die sowohl rezeptive als auch expressive Störungen haben Verlauf/ Prognose Rezeptive Sprachstörung • Geringe Remissionsrate • Hohe Resistenz gegenüber Therapiemaßnahmen • 60% der rezeptiv Sprachgestörten: auch lese- und rechtschreibschwach • 9% bewältigten Realschule oder Gymnasium • Im Alter von 8-13 Jahren: nur bei 12% eine signifikante Verbesserung 10 Verlauf/ Prognose Landau-Kleffner-Syndrom • sehr unterschiedlich • Teilweise dauerhafte schwere Sprachbehinderungen • Gewinn der Sprachfähigkeit meist erst nach paar Jahren • Günstigere Prognose bei Erkrankung nach dem 6.Lebensjahr • Die Anfälle verschwinden meist mit der Pubertät F8: Entwicklungsstörungen 1. Umschriebene Entwicklungsstörung des Sprechens und der Sprache (F80) 1.1. Einführung 1.2. Definition / Allgemeines 1.3. Symptome 1.4. Anamnese & Diagnose 1.5. Differentialdiagnostik 1.6. Ursachen 1.7. Verlauf 1.8. Therapie 1.9. Sonstiges Therapie • Logopädie Artikulationsstörung • Übungen zur Mundmotorik • Schulung der Höraufmerksamkeit • Lautbildung • Ergotherapeuten • Psychotherapie 11 Therapie Rezeptive Sprachstörung • logopädische Therapie • spezielle Übungsprogramme • Einzeltherapie • Familientherapie Expressive Sprachstörung Landau-Kleffner-Syndrom • Nur symptomatische Therapie (medikamentös: Antiepileptika) • Symptomorientierte logopädische Therapie Entwicklungsstörungen Sprechen und Sprache Schulische Fertigkeiten F8: Entwicklungsstörungen Tiefgreifende Entwicklungsstörungen Motorische Funktionen Entwicklungsstörungen F8: Entwicklungsstörungen Lese- und Rechtschreibstörung Isolierte Rechtschreibstörung Schulische Fertigkeiten Rechenstörung Kombinierte Störungen schulischer Fertigkeiten 12 F8: Entwicklungsstörungen 2. Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten 2.1. Einführung 2.2. Definition / Allgemeines 2.3. Symptome 2.4. Anamnese & Diagnose 2.5. Differentialdiagnostik 2.6. Ursachen 2.7. Verlauf 2.8. Therapie 2.9. Sonstiges Epidemiologie Lese-Rechtschreibschwäche (Legasthenie) • Bei 30 Kindern: durchschnittlich 2-3 Legastheniker • ca. 3 Mio. in Deutschland • Jungen : Mädchen = 3:1 Rechenstörung (Dyskalkulie) • 5-7% der Weltbevölkerung F8: Entwicklungsstörungen 2. Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten 2.1. Einführung 2.2. Definition / Allgemeines 2.3. Symptome 2.4. Anamnese & Diagnose 2.5. Differentialdiagnostik 2.6. Ursachen 2.7. Verlauf 2.8. Therapie 2.9. Sonstiges 13 Symptome • Auslassen/ Ersetzen von Buchstaben/ Wörtern • Niedrige Lesegeschwindigkeit • Startschwierigkeiten beim Vorlesen mit langem Zögern und Verlieren der Zeile • Geringes Leseverständnis „Legastheniker zu schreipn, das is schwär, Leggasdeniga zu sien noch fil mer“ Lese- und Rechtschreibstörung • Vorgeschichte: ernste Leseschwierigkeiten • Behinderung der Schulausbildung oder alltäglicher Tätigkeiten • Ausschluss von Sehund Hörstörung Symptome • Dyskalkulie bei Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division 3+4=6 9 + 5 = 15 Rechenstörung • Lesegenauigkeit/ Leseverständnis im Normbereich • Seit Beginn des Rechenlernens • Behinderung der Schulausbildung oder alltäglicher Tätigkeiten F8: Entwicklungsstörungen 2. Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten 2.1. Einführung 2.2. Definition / Allgemeines 2.3. Symptome 2.4. Anamnese & Diagnose 2.5. Differentialdiagnostik 2.6. Ursachen 2.7. Verlauf 2.8. Therapie 2.9. Sonstiges 14 Diagnostik Lese- und Rechtschreibstörung Basisdiagnostik • Leseprüfung (z.B. Züricher Lesetest) • Rechtschreibprüfung (z.B. standardisierte Rechtschreibtests) • Buchstabenlesen/ Buchstabendiktat • Abschreiben von Wörtern und Texten • Zahlenlesen Zusatzdiagnostik • Intelligenzdiagnostik • Sprachentwicklungsdiagnostik • Diagnostik weiterer Teilleistungsbereiche (motorische Entwicklung, Konzentration) • Internistische und neurologische Untersuchung (Seh- und Hörfunktionen Diagnostik Rechenstörung Zählfertigkeit • Das Kind wird gebeten, mit „1“ beginnend die Zahlenreihe in der richtigen Reihenfolge vor- und rückwärts zu zählen Zählhandlung • Mit den Händen zeigend ist eine kleinere Anzahl vorgegebener Gegenstände (z.B. Äpfel, Geldstücke, etc.) abzuzählen Transcodieren • Die Zahlen sollen aus der Wortform in die arabischen Ziffernzeichen übertragen werden (z.B. „sieben“ = 7) Diagnostik Rechenstörung Zuordnen von Zahlen zu analogen Repräsentationen: • Auf einem Zahlenstrahl wie z.B. dem Metermaß liegt die kleinere Zahl links, die größere Zahl rechts Lösen von Kopfrechenaufgaben: in den Grundrechenarten Schriftliches Addieren, Subtrahieren,… Lösen von Textaufgaben 15 F8: Entwicklungsstörungen 2. Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten 2.1. Einführung 2.2. Definition / Allgemeines 2.3. Symptome 2.4. Anamnese & Diagnose 2.5. Differentialdiagnostik 2.6. Ursachen 2.7. Verlauf 2.8. Therapie 2.9. Sonstiges Differentialdiagnostik • Hör- oder Sehstörungen • Verlust der bereits erworbenen Lesefertigkeit aufgrund einer erworbenen zerebralen Schädigung • erworbene Lese- Rechtschreib-Hemmung bzw. Rechenschwäche infolge emotionaler Störungen oder anderer psychischer Erkrankungen • Lese- und Rechtschreibstörung bzw. Rechenstörung infolge mangelnder Unterrichtung (Analphabetismus Z55.X) Komorbidität • Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit (psychosomatische Symptome) • Motivationsprobleme (Lernunlust, Überehrgeiz) • Emotionale Beeinträchtigungen (depressive Entwicklung, Angst vor Leistungssituationen) • Aufmerksamkeitsstörungen • Störungen des Sozialverhaltens 16 F8: Entwicklungsstörungen 2. Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten 2.1. Einführung 2.2. Definition / Allgemeines 2.3. Symptome 2.4. Anamnese & Diagnose 2.5. Differentialdiagnostik 2.6. Ursachen 2.7. Verlauf 2.8. Therapie 2.9. Sonstiges Ursache • • • • Genetik Neurologie Risikofaktor Sprachentwicklungsverzögerung Häusliche Lesesozialisation • • • • Genetik Neuropsychologische Ursachen Soziales und familiäres Umfeld Schulische Ursachen Lese- und Rechtschreibstörung Rechenstörung F8: Entwicklungsstörungen 2. Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten 2.1. Einführung 2.2. Definition / Allgemeines 2.3. Symptome 2.4. Anamnese & Diagnose 2.5. Differentialdiagnostik 2.6. Ursachen 2.7. Verlauf 2.8. Therapie 2.9. Sonstiges 17 Verlauf/ Prognose Lese- und Rechtschreibstörung • Probleme in den ersten Monaten des Lesens und Rechtschreibens gute Prognose • Probleme noch in der 2.Klasse schlechte Prognose ohne Hilfe auszukommen • Sehr unterschiedlich • Hängt ab von: • Eigener Motivation • Unterstützung Eltern/ Lehrer/ soziales Umfeld Rechenstörung F8: Entwicklungsstörungen 2. Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten 2.1. Einführung 2.2. Definition / Allgemeines 2.3. Symptome 2.4. Anamnese & Diagnose 2.5. Differentialdiagnostik 2.6. Ursachen 2.7. Verlauf 2.8. Therapie 2.9. Sonstiges Therapie • • • • • Beratung der Patienten, Eltern und Lehrer (Psychoedukation) Übungsbehandlung des Lesens, Rechtschreibens, Rechnens Psychotherapie (man beachte psychosoziale Faktoren) Andere psychische Komorbiditäten mitbehandeln Beratung hinsichtlich sozialrechtlicher Hilfen (zum Schulrecht, zur Eingliederungshilfe gemäß KJHG) 18 Entwicklungsstörungen Sprechen und Sprache Schulische Fertigkeiten F8: Entwicklungsstörungen Tiefgreifende Entwicklungsstörungen Motorische Funktionen F8: Entwicklungsstörungen 3. Umschriebene Entwicklungsstörungen motorischer Fertigkeiten 3.1. Einführung 3.2. Definition / Allgemeines 3.3. Symptome 3.4. Anamnese & Diagnose 3.5. Differentialdiagnostik 3.6. Ursachen 3.7. Verlauf 3.8. Therapie 3.9. Sonstiges Umschriebene Entwicklungsstörungen motorischer Fertigkeiten Grobmotorik Fein- und Graphomotorik 19 Allgemeines • ca. 3-6% aller Kinder zwischen 5 und 11 Jahren sind betroffen • 2/3 der Betroffenen sind Jungen • Die Besserungsrate vom Grundschulalter bis zum Jugendalter liegt bei 50% (Prognose) F8: Entwicklungsstörungen 3. Umschriebene Entwicklungsstörungen motorischer Fertigkeiten 3.1. Einführung 3.2. Definition / Allgemeines 3.3. Symptome 3.4. Anamnese & Diagnose 3.5. Differentialdiagnostik 3.6. Ursachen 3.7. Verlauf 3.8. Therapie 3.9. Sonstiges Symptome • Nicht Intelligenz- und altersadäquate Fein- und Grobmotorik • Wichtige motorische Entwicklungsstufen werden verspätet erworben (z.B. Sitzen, Krabbeln, Laufen, Treppensteigen) • Deutlich schlechter gelingen folgende Aktivitäten: • Schleife binden, Auf- und Zuknöpfen von Kleidung, Werfen und Fangen von Bällen, Zeichnen, saubere Handschrift, Sportunterricht • Kinder neigen dazu, Sachen fallen zu lassen • Sie erlernen z.B. Fahrradfahren erst später 20 F8: Entwicklungsstörungen 3. Umschriebene Entwicklungsstörungen motorischer Fertigkeiten 3.1. Einführung 3.2. Definition / Allgemeines 3.3. Symptome 3.4. Anamnese & Diagnose 3.5. Differentialdiagnostik 3.6. Ursachen 3.7. Verlauf 3.8. Therapie 3.9. Sonstiges Diagnostik • Der Motoriktest (MOT 4-6 – Zimmer) • Der Körperkoordinationstest (KTK – Kiphard) Differentialdiagnostik • Neurologische Störungen • Hyperkinetische Störungen F8: Entwicklungsstörungen 3. Umschriebene Entwicklungsstörungen motorischer Fertigkeiten 3.1. Einführung 3.2. Definition / Allgemeines 3.3. Symptome 3.4. Anamnese & Diagnose 3.5. Differentialdiagnostik 3.6. Ursachen 3.7. Verlauf 3.8. Therapie 3.9. Sonstiges 21 Ursachen • unbekannt • Vermutung genetischer Faktoren • Verstärkung der Symptome durch psychosoziales Umfeld Verlauf • zwischen dem 8.-13. Lebensjahr Verbesserung bei ca. 50% F8: Entwicklungsstörungen 3. Umschriebene Entwicklungsstörungen motorischer Fertigkeiten 3.1. Einführung 3.2. Definition / Allgemeines 3.3. Symptome 3.4. Anamnese & Diagnose 3.5. Differentialdiagnostik 3.6. Ursachen 3.7. Verlauf 3.8. Therapie 3.9. Sonstiges Therapie • Wichtig: Frühbehandlung Vermeidung von inadäquaten Bewegungsmustern • Gezielte motorische Übungen • Steigerung der Koordinationsfähigkeit • Ergotherapie • Ggf. Krankengymnastik 22 Entwicklungsstörungen Sprechen und Sprache Schulische Fertigkeiten F8: Entwicklungsstörungen Tiefgreifende Entwicklungsstörungen Motorische Funktionen Entwicklungsstörungen F8: Entwicklungsstörungen Frühkindlicher Autismus Atypischer Autismus Tiefgreifende Entwicklungsstörungen Rett-Syndrom Asperger-Syndrom F8: Tiefgreifende Entwicklungsstörungen 4. Autismus-Spektrumstörung 4.1. Einführung 4.2. Definition / Allgemeines 4.3. Symptome 4.4. Anamnese & Diagnose 4.5. Differentialdiagnostik 4.6. Ursachen 4.7. Verlauf 4.8. Therapie 4.9. Sonstiges 23 Allgemeines Verwirrung um die Begrifflichkeiten… • Kanner-Autismus • Asperger-Syndrom • Savants • Frühkindlicher Autismus • Atypischer Autismus • Schizoide Störung des Kindesalters • Tiefgreifende Entwicklungsstörung • Autismusspektrumstörungen Definition Autismus (v. gr.αὐτός „selbst“) ist… • eine tiefgreifende Entwicklungsstörung • multidimensionale Diagnose: verschiedene Ausprägungen möglich • Autismusspektrumstörung Frühkindlicher Autismus... „Stellen Sie sich vor, wie irritierend und erschreckend eine Welt wäre, wenn Sie andere Menschen nicht als geistvolle Menschen, sondern als fremdartige Hautsäcke wahrnähmen, die sich zufällig und unvorhersehbar bewegen.“ (Gopnik et al. 1999, S. 54). 24 Epidemiologie Frühkindlicher Autismus: 0,5% • Jungen : Mädchen = 4:1 Asperger-Syndrom: 1,5% • Jungen : Mädchen = 4:1 F8: Tiefgreifende Entwicklungsstörungen 4. Autismus-Spektrumstörung 4.1. Einführung 4.2. Definition / Allgemeines 4.3. Symptome 4.4. Anamnese & Diagnose 4.5. Differentialdiagnostik 4.6. Ursachen 4.7. Verlauf 4.8. Therapie 4.9. Sonstiges Entwicklungsstörungen F8: Entwicklungsstörungen Frühkindlicher Autismus Atypischer Autismus Tiefgreifende Entwicklungsstörungen Rett-Syndrom Asperger-Syndrom 25 Symptome: Frühkindlicher Autismus tiefgreifende Entwicklungsstörung, die sich vor dem 3.Lj zeigt Soziale Beeinträchtigung Kommunikationsprobleme Begrenzte od. sich stereotyp wiederholende Aktivitäten Symptome: Frühkindlicher Autismus Soziale Beeinträchtigung • Mangelnder Kontakt zu Gleichaltrigen • Unfähigkeit Freundschaften zu schließen • Kaum Blickkontakt • Kinder zeigen kaum den Wunsch nach emotionaler Zuwendung • Unfähigkeit Gefühle (Freude, Mitleid, Traurigkeit) mitzuteilen Symptome: Frühkindlicher Autismus Kommunikationsprobleme • Stark eingeschränkte nonverbale Kommunikation (Mangel an Gestik und Mimik) • Wenig Reaktion auf soziale Signale • Kein spontanes phantasievolles Spielen • 50% entwickeln keine Sprache oder sprechen unverständlich 26 Symptome: Frühkindlicher Autismus Begrenzte od. sich stereotyp wiederholende Aktivitäten • Manierismen (wiederkehrende, ungewöhnliche Beziehungsmuster, die „verrückt“ wirken wie z.B. Schaukeln oder Hüpfen) • Fühlen, Schmecken oder Riechen von Gegenständen • Häufig selbstverletzendes und aggressives Verhalten • Starke Erregung bei Störung gewohnter Abläufe Entwicklungsstörungen F8: Entwicklungsstörungen Frühkindlicher Autismus Atypischer Autismus Tiefgreifende Entwicklungsstörungen Rett-Syndrom Asperger-Syndrom Symptome: Asperger-Syndrom Form einer autistischen Entwicklungsstörung mit gestörter Beziehungsfähigkeit und eingeschränkten Interessen und Aktivitäten Unterschied zu frühkindlichem Autismus: - Sprachfähigkeit ist erhalten oder besonders ausgeprägt - Jungen : Mädchen = 8:1 - Intelligenz entspricht meist der Norm oder ist sogar überdurchschnittlich höher 27 Symptome: Asperger-Syndrom Soziale Beeinträchtigung Kommunikationsprobleme Spezielle Interessen Starke Irritation bei Störung gewohnter Abläufe und Routinen Motorische Ungeschicklichkeit Symptome: Asperger-Syndrom Soziale Beeinträchtigung • Schwierigkeiten in sozialen Situationen • • Im Gegensatz zu frühkindlichem Autismus Interesse an anderen Kindern Aber Einzelgängertum aufgrund vieler absonderlicher Verhaltensweisen Symptome: Asperger-Syndrom Kommunikationsprobleme • Z.B. reden, ohne darauf zu achten, ob der andere noch zuhört • Mangelndes Schwingungsvermögen • Sprachfähigkeit meist erheblich besser als bei frühkindlichem Autismus • Sprache hört sich oft formal und steif an 28 Symptome: Asperger-Syndrom Spezielle Interessen • Häufig absonderlich: z.B. Astronomie als 5-jähriger Starke Irritation bei Störung gewohnter Abläufe und Routinen Motorische Ungeschicklichkeit Asperger Syndrom: F84.5 – Fallbeispiel Ein 16-jähriger Junge gilt in der Schule als Sonderling und Außenseiter. „Wenn wir mit ihm reden, schaut er einfach durch uns durch. Er ist unfährig, an der Mimik zu erkennen, ob jemand gerade fröhlich, traurig oder wütend ist. Der fühlt einfach nichts“, meinen seine Mitschüler. Physik und Chemie interessieren ihn sehr, da ist er ein „AS“. In Deutsch und Englisch allerdings schafft er nur mit Mühe die Versetzung. Typische Merkmale und Symptome: • autistische Symptome in Zusammenhang mit einer normalen oder überdurchschnittlichen Intelligenz („er schaut einfach durch uns durch“, ist unfähig, die Mimik anderer zu deuten) • mangelnde Empathie für andere • Sonderinteressen • weitere Symptome wie konkretistische Sprache, stereotype Verhaltensmuster, evtl. motorische Ungeschicklichkeit etc. müssten erfragt werden. Verdachtsdiagnose nach ICD-10: Asperger-Syndrom (F84.5) F8: Tiefgreifende Entwicklungsstörungen 4. Autismus-Spektrumstörung 4.1. Einführung 4.2. Definition / Allgemeines 4.3. Symptome 4.4. Anamnese & Diagnose 4.5. Differentialdiagnostik 4.6. Ursachen 4.7. Verlauf 4.8. Therapie 4.9. Sonstiges 29 Diagnostik: Frühkindlicher Autismus • • • • • Vor dem 3. Lebensjahr Qualitative Beeinträchtigung wechselseitiger sozialer Interaktion Qualitative Beeinträchtigung der Kommunikation (verbal und non-verbal) Eingeschränkte Interessen und stereotype Verhaltensmuster Unspezifische Zusatzprobleme (Selbstverletzung, Aggression, Phobien) Diagnostik – Frühkindlicher Autismus Untersuchung Methoden Früherkennung Beobachtungsskalen und Fragebögen: • Checkliste zur Erfassung früher Symptome des Autismus (CESA) Exploration der Eltern bzw. Bezugspersonen Freies/ strukturiertes Interview und Fragebögen: • Autismus Diagnostisches Interview (ADI) • Komorbiditätscheckliste frühkindlicher Autismus (KCFA) • Fragebogen über Verhalten und soziale Kommunikation (SRS-Test)* Verhaltensbeobachtung/ evtl. Exploration des Kinder Strukturierte / freie Beobachtung: • Diagnostische Beobachtungsskala für autistische Störungen (ADOS) Diagnostik: Asperger-Syndrom • Sprache • Es fehlt eine eindeutige Verzögerung der gesprochenen oder rezeptiven Sprache • Meilensteine der motorischen Entwicklung können verzögert sein • Isolierte Spezialfertigkeiten häufig • Qualitative Beeinträchtigung der gegenseitigen sozialen Interaktion • Repetetive oder stereotypische Verhaltensmuster 30 F8: Tiefgreifende Entwicklungsstörungen 4. Autismus-Spektrumstörung 4.1. Einführung 4.2. Definition / Allgemeines 4.3. Symptome 4.4. Anamnese & Diagnose 4.5. Differentialdiagnostik 4.6. Ursachen 4.7. Verlauf 4.8. Therapie 4.9. Sonstiges Differentialdiagnose: Frühkindlicher Autismus • • • • • Asperger- Autismus Bindungsstörungen Frühkindliche schizophrene Psychose Rett-Syndrom Expressive und rezeptive Sprachstörung Komorbidität • • • • ADHS (ca.50 %) Ticstörungen Epilepsie (ca. 30 %) Intelligenzminderung Differentialdiagnose: Asperger-Syndrom • Frühkindlicher Autismus • Bindungsstörungen • Schizotype Störung • Zwanghafte Persönlichkeitsstörung • Zwangsstörung Komorbidität • ADHS • Zwangsstörungen • Ticstörungen 31 Frühkindlicher Autismus vs. Asperger Syndrom Frühkindlicher Autismus (Kanner) F84.0 Asperger –Syndrom F84.5 Früheste Auffälligkeiten Beginn vor dem 36.Lebensmonat Etwa ab dem 3. Lebensjahr Intellektuelle Leistungsfähigkeit Überwiegend im Bereich der geistigen Behinderung Durchschnittliche bis gute Intelligenz Sprache • Häufig keine Sprachentwicklung sowie kommunikative Funktion (ca. 50%) • Häufige Auffälligkeiten wie Echolalie, Pronominalumkehr und in der Modulation Entwicklung einer kommunikativen Sprache, aber auch hier (seltener) Auffälligkeiten in Wortwahl und Modulation Stereotypen Häufig Selten Blickkontakt Oft fehlend; wenn vorhanden, sehr flüchtig oder ausweichend Flüchtig, aber vorhanden F8: Tiefgreifende Entwicklungsstörungen 4. Autismus-Spektrumstörung 4.1. Einführung 4.2. Definition / Allgemeines 4.3. Symptome 4.4. Anamnese & Diagnose 4.5. Differentialdiagnostik 4.6. Ursachen 4.7. Verlauf 4.8. Therapie 4.9. Sonstiges Ursachen • Wahrscheinlich genetisch • Pathogenetische Hirnfunktionsstörungen • Vergrößertes Hirnvolumen im Bereich der hinteren Hirnregionen 32 F8: Tiefgreifende Entwicklungsstörungen 4. Autismus-Spektrumstörung 4.1. Einführung 4.2. Definition / Allgemeines 4.3. Symptome 4.4. Anamnese & Diagnose 4.5. Differentialdiagnostik 4.6. Ursachen 4.7. Verlauf 4.8. Therapie 4.9. Sonstiges Verlauf/ Prognose: frühkindlicher Autismus • • • • • Als Kinder: sehr auffällige Erscheinung Jugend – und Erwachsenenalter: nur 1-2% auffällig erzieherisch führbar: 25% 75% ungünstige Prognose angewiesen auf lebenslange Hilfe Über 50% leben bereits im Jugendalter in Institutionen Verlauf/ Prognose: Asperger-Autismus • Meist spätere Diagnose • Im frühen Schulalter: Sonderinteressen werden offensichtlich • Im Erwachsenenalter: wirken als kontaktgestörte Sonderlinge beruflich erfolgreich aufgrund ihrer speziellen Begabung 33 F8: Tiefgreifende Entwicklungsstörungen 4. Autismus-Spektrumstörung 4.1. Einführung 4.2. Definition / Allgemeines 4.3. Symptome 4.4. Anamnese & Diagnose 4.5. Differentialdiagnostik 4.6. Ursachen 4.7. Verlauf 4.8. Therapie 4.9. Sonstiges Therapie • Ursächliche Therapie nicht möglich • Förderung der sozialen Kompetenz • Sprach- und Lernförderung • Gezielte Aktivitäten mit Gleichaltrigen • Keine medikamentöse Therapie möglich Entwicklungsstörungen F8: Entwicklungsstörungen Frühkindlicher Autismus Atypischer Autismus Tiefgreifende Entwicklungsstörungen Rett-Syndrom Asperger-Syndrom 34 F8: Tiefgreifende Entwicklungsstörungen 5. Rett-Syndrom 5.1. Einführung 5.2. Definition / Allgemeines 5.3. Symptome 5.4. Anamnese & Diagnose 5.5. Differentialdiagnostik 5.6. Ursachen 5.7. Verlauf 5.8. Therapie 5.9. Sonstiges Kennen Sie das Mädchen... • das sich nach normaler Geburt und Entwicklung in den ersten Lebensmonaten plötzlich verändert hat? • das sich nicht mehr weiterentwickelt, sich "irgendwie anders" verhält, als zwischen dem 6. und 18. Lebensmonat zu erwarten? • das bereits erworbene Fähigkeiten wie Laufen und Sprechen wieder verlernt hat? • ein Mädchen, das ganz normal aussieht, das aber den sinnvollen Gebrauch der Hände verloren und statt dessen stereotype, knetende oder waschende Handbewegungen macht? Dann könnte dieses Mädchen eines von ca. 50 Mädchen sein, die pro Jahr in Deutschland am RETT-SYNDROM erkranken. F8: Tiefgreifende Entwicklungsstörungen 5. Rett-Syndrom 5.1. Einführung 5.2. Definition / Allgemeines 5.3. Symptome 5.4. Anamnese & Diagnose 5.5. Differentialdiagnostik 5.6. Ursachen 5.7. Verlauf 5.8. Therapie 5.9. Sonstiges 35 Symptome • • • • • • • • • Verlangsamung Schädelwachstum Sprachliche Entwicklungsstörungen Stereotypen der Hände Rhythmische Bewegungen des Oberkörpers Unsicherer Gang Ggf. epileptische Anfälle Zähneknirschen Skoliose Schlafstörungen F8: Tiefgreifende Entwicklungsstörungen 5. Rett-Syndrom 5.1. Einführung 5.2. Definition / Allgemeines 5.3. Symptome 5.4. Anamnese & Diagnose 5.5. Differentialdiagnostik 5.6. Ursachen 5.7. Verlauf 5.8. Therapie 5.9. Sonstiges Diagnostik – Rett-Syndrom • Klinische Beobachtung • Bis 5. Lebensmonat keine Veränderung • Abnahme des Kopfwachstums zwischen dem 5. Lebensmonat und dem 4.LJ • Verlust zielgerichteter Handbewegung • Auftreten von kaum koordiniertem, unsicheren Gang und/oder Rumpfbewegungen • Verlust bzw. mangelnde Entwicklung der Sprache • Autistische Züge • Ausschluss anderer Erkrankungen 36 F8: Tiefgreifende Entwicklungsstörungen 5. Rett-Syndrom 5.1. Einführung 5.2. Definition / Allgemeines 5.3. Symptome 5.4. Anamnese & Diagnose 5.5. Differentialdiagnostik 5.6. Ursachen 5.7. Verlauf 5.8. Therapie 5.9. Sonstiges Differentialdiagnose • Frühkindlicher Autismus • Angelmann-Syndrom Ursache • Enzephalopathie, welche einem X-chromosomal dominantem Erbgang folgt F8: Tiefgreifende Entwicklungsstörungen 5. Rett-Syndrom 5.1. Einführung 5.2. Definition / Allgemeines 5.3. Symptome 5.4. Anamnese & Diagnose 5.5. Differentialdiagnostik 5.6. Ursachen 5.7. Verlauf 5.8. Therapie 5.9. Sonstiges 37 Verlauf/ Prognose: Rett-Syndrom • • • • • Zwischen 5. LM und 4. LJ Verlangsamung des Kopfwachstums Progredienter Verlust der Fertigkeiten Remissionen sind begrenzt Kein Aufhalten des Krankheitsverlaufes möglich 1. Phasen gekennzeichnet mit zunächst normalem, dann dementiellen Verlauf (Sprachverlust, Ataxie) • 2. Phase gekennzeichnet durch Spastiken, Wachstumsstillstand, Skoliose und Epilepsie Krankheitsstadien 1. 2. Stadium: Stadium der Stagnation (6.–18. Lebensmonat) Stadium: Phase der Regression (beginnt zwischen dem 1. und 3. Lebensjahr) 3. 4. Stadium: Stadium: Plateauphase (2.–10. Lebensjahr) Phase der motorischen Verschlechterung (ca. ab dem 10. Lebensjahr) F8: Tiefgreifende Entwicklungsstörungen 5. Rett-Syndrom 5.1. Einführung 5.2. Definition / Allgemeines 5.3. Symptome 5.4. Anamnese & Diagnose 5.5. Differentialdiagnostik 5.6. Ursachen 5.7. Verlauf 5.8. Therapie 5.9. Sonstiges 38 Therapie • • • • • • Es gibt bisher keine heilende Therapie Physiotherapie Hippotherapie Ergotherapie Musiktherapie Sprachtherapie & Logopädie 39