Donnerstag, 7. Juli 2016 Seite 10 glp Glarus: «City»-Fest: Doppelter Pukelsheim gefordert Kleiner, aber feiner Der Landrat wird bis anhin nach demselben Verfahren gewählt wie der Gemeinderat: Jede Glarner Gemeinde bildet einen Wahlkreis und die Sitze werden nach Auszählung der Stimmen in den Gemeinden proportional auf die einzelnen Parteien verteilt. Das alljährliche «City»-Fest wollte sich Wirt Thomy Zimmermann trotz der aussergewöhnlichen auswärtigen Festivaldichte in diesem Jahr dann doch nicht ganz nehmen lassen. Somit darf in dieser Woche bereits ab Donnerstag am «Langen Tisch» nach der Gratis-Pasta das Tanzbein geschwungen werden. D ie Landratswahl besteht somit im Grunde genommen aus drei Teilwahlen. In den separaten Wahlkreisen ergeben sich unterschiedlich hohe Quoren (Glarus Süd: 6,25 %) zur Erreichung eines Sitzes – Wählerinnen und Wähler, die ihre Stimme einer Partei geben, die dieses Quorum nicht erreicht, gehen leer aus und ihre Stimmen werden nicht berücksichtigt. Das Gleichbehandlungsgebot der Wählerinnen und Wähler wird dadurch verletzt. Da es sich beim Landrat um ein Kantonsparlament handelt, wäre es eigentlich nur folgerichtig, dass dieser proportional aus allen im Kanton abgegebenen Stimmen gebildet wird, also die Landratssitze nur in einem einzigen Wahlkreis, nämlich dem Kanton, bestimmt werden. Die glp Kanton Glarus schlägt daher in der Vernehmlassung des Gesetzes über die politischen Rechte vor, dass die Sitzverteilung im Landrat auf der Basis des Volkswillens der Kantonsbürgerinnen und Kantonsbürger erfolgt und nicht wie bisher auf Basis der drei Gemeinden. Dies verhindert, dass Parteien im Landrat proportional zu den erhaltenen Stimmen im Kanton überoder untervertreten sind. Die vorgeschlagene Gesetzesänderung ändert nichts an der Anzahl Landräte je Gemeinde. Auch der Aufwand für die Staatskanzlei würde nicht grösser: Die im Kanton Glarus aktuell verwendete Wahlsoftware «Sesam» könnte weiterhin ohne Probleme verwendet werden. Der doppelte Pukelsheim wurde bereits in sieben Kantonen (Zürich, Schaffhausen, Aargau, Zug, Nidwalden, Schwyz, fortan Wallis) eingeführt und hat sich seither bewährt. Der doppelte Pukelsheim erleichtert es vor allem auch Jungparteien, einen Sitz zu gewinnen, was der notorisch tiefen Stimmbeteiligung bei den Landratswahlen entgegenwirken könnte – und ein weiteres Zeichen für unser Engagement für die Jugend darstellt. Zudem können auch die lästigen und eigentlich unnötigen Listenverbindungen abgeschafft werden. Unser Vorschlag erlaubt es aber, dass Listenverbindungen innerhalb derselben Partei erlaubt bleiben. Bei den letzten Wahlen haben vor allem FDP und BDP davon Gebrauch gemacht. Fazit: Es spricht nichts gegen ein faireres Wahlsystem – die Grünliberalen werden alle politischen Möglichkeiten nutzen, um dieses Vorhaben weiter voranzutreiben. Das Glarner Stimmvolk verdient es, gerecht im Parlament vertreten zu werden. ● Inseraten-Annahme Telefon 055 6474747, Fax 055 647 47 00 D as diesjährige «City»-Fest setzt, im Gegensatz zu anderen Jahren, auf ein abwechslungsreicheres und breiteres Programm, fällt dafür aber auch etwas im kleineren Rahmen aus. Gleich zum Feststart am Donnerstag dürfen sich die Gäste bereits ab 17.00 Uhr am «Langen Tisch» bei leckerer Gratispasta verköstigen. Für die musikalische Unterhaltung wird Anto Smyth (Australien) sorgen, der sich mit seiner gefühlvollen Stimme in so manches Herz singen wird. «Pasta häts, solangs hät, und es hät viel.» Freitag und Samstag Der Freitag steht dann ganz im Zeichen karibischer Rhythmen. Mit leckeren Speisen vom Grill wird die PANCHOS-Steelband für eine sommerliche Atmosphäre sorgen, tatkräftig unterstützt von DJ Luca Loisi sowie dem Lifted Selection Sound System, welches das Beste aus Dancehall, Reaggaton, HipHop und Latin spielen werden. Bereits ab 22.00 Uhr öffnet dann der «Citykeller» mit einer weiteren, heissblütigen, weiblichen DJ. Mit ein wenig Glück konnte Meli Rodriguez aus Costa Rica verpflichtet werden, welche zusammen mit Luca Saredi und Elmir Duljai alias Black’Em, den Keller zu einem wahren Electro- und Ge-HouseMekka verwandeln wird. Der Samstag steht dann ganz im Zeichen der USA und der Weesner Truppe Pepi Hug’s Firewall. Bereits ab 14.00 startet die Day-Party von PAMA Events auf der Holzterrasse, wo sich die Gäste fein köstliche Caipirinhas zu Gemüte führen können. Ab 19 .00 Uhr darf dann am TexMex-Buffet (Bitte reservieren!) so richtig geschlemmt werden. ● pd. Die Vogelspinne: Das etwas andere «Haustier» Die Vogelspinne polarisiert – für die einen ist sie ein äusserst interessantes und faszinierendes Lebewesen, für die anderen ein unheimliches und furchteinflössendes Tier. Sie ist, wenn man sich mit ihr befasst, ein Wunderwerk der Natur. S ie besitzt zum Beispiel zwei Paar Augen, nämlich Haupt- und Nebenaugen. Hauptaugen nehmen Bilder und Farben, Nebenaugen Bewegungen wahr. Einige Arten haben auf dem Hinterleib Brennhaare, die bei Störungen durch schnelles Reiben dem Feind entgegengeschleudert werden und mit ihren Widerhaken Hautreizungen hervorrufen können. Auch die Fortpflanzung der Vogelspinne ist bemerkenswert: Das Weibchen legt auf einem aus Spinnseide bestehenden Teppich seine bereits im Körperinnern befruchteten Eier ab und deckt sie mit einer Lage Spinnseide zu. Aus der Unterlage, den Eiern und der Spinnseide formt das Muttertier dann den Kokon, den sie mit «Argusaugen» bewacht. Die Larven schlüpfen aus den Eiern, wobei sie zu diesem Zeitpunkt noch wenig Ähnlichkeit mit einer Spinne haben; da trifft die Bezeichnung «Ei mit Beinen» eher zu. Nach einer ersten Häutung haben sie schon mehr Ähnlichkeit mit einer Vogelspinne, nehmen jedoch noch keine Nahrung auf. Nach einer weiteren Häutung schlüpfen die Nymphen, auch Spiderlinge genannt, und das Muttertier öffnet den Kokon. Es kann passieren, dass das Muttertier den Kokon zu früh öffnet und durch die Bewegung der Larven animiert wird, diese zu fressen. In der Wildnis fressen Vogelspinnen alles, was sie überwältigen können: Grössere Insekten, kleine Nagetiere, Echsen, Skorpione etc. Entgegen ihrem Namen fressen Vogelspinnen keine Vögel und wenn, dann nur kranke oder verletzte Tiere. Entgegen vieler Überlieferungen ist der Biss einer Vogelspinne zwar schmerzhaft, jedoch für einen gesunden Menschen harmlos. Wie bei Bienenstichen können Komplikationen auftreten, wenn der Mensch allergisch auf das Gift reagiert. Wie halte ich meine Vogelspinne? • Vogelspinnen werden in einem geheizten Terrarium je nach Art bei 20° bis 28° und einer Luftfeuchtigkeit von 60 bis 85% gehalten. Es empfiehlt sich ein relativ hoher Bodengrund von 10 bis 30 cm, da die meisten Vogelspinnen gerne graben. Zur Einrichtung gehört eine Versteckmöglichkeit und für die meisten Arten eine Schale mit Wasser. • Vor der Häutung ziehen sich einige Spinnen bis zu mehreren Wochen in ihre Schlafhöhle zurück und spinnen den Eingang zu. Andere spinnen irgendwo im Terrarium einen Teppich und legen sich auf dem Rücken darauf. Achtung: Spinnen in diesem Zustand sind nicht tot; man darf sie keinesfalls umdrehen, da dies für die Spinne tödlich enden kann. Wie füttere ich die Vogelspinne? • Eine erwachsene Spinne sollte einmal pro Woche gefüttert werden. Es kann sein, dass sich die Spinne vor der Häutung für mehrere Wochen in die Schlafhöhle zurückzieht, und nichts frisst. Das ist jedoch normal; eine gut genährte Spinne kann bis zu mehreren Monaten ohne Nahrung auskommen. ● Kantonaler Glarner Tierschutzverein Nur ein offenes Herz ist ein gesundes EDUARD-AEBERHARDT-STIFTUNG ❤ ZUR FÖRDERUNG DER GESUNDHEIT