Wir spielen für Dich! 9. FREITAGSKONZERT Freitag, 13. Juni 2014, 20 Uhr Beethovenhalle Heidnischer Frühling Pieter Wispelwey Violoncello Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier Dirigent LIVE-CDMITSCHNITT PROGRAMM Wir spielen für Dich! In bester Stimmung! Besuchen Sie uns doch mal bei facebook! Foto: Thilo Beu Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren! www.beethoven-orchester.de Programm Heidnischer Frühling Igor Strawinski (1882-1971) Quatre études pour orchestre (1914-1928, rev. 1952) Danse. Con moto Excentrique. Moderato Cantique. Largo Madrid. Allegro con moto Benjamin Britten (1913-1976) Sinfonie für Violoncello und Orchester op. 68 (1963) Allegro maestoso Presto inquieto Adagio – Cadenza Passacaglia. Andante allegro PAUSE auch Programmhefte rer se un als Pdf auf r. ba üg Homepage verf Igor Strawinski Le sacre du printemps (1913) Teil 1 Die Anbetung der Erde. Introduktion – die Vorboten des Frühlings | Tanz der Jünglinge – Entführungsspiel – Frühlingsreigen – Kampfspiel rivalisierender Stämme – Auftritt des Weisen – Anbetung der Erde | Der Weise | Tanz der Erde Teil 2 Das Opfer. Introduktion – Mystischer Reigen der Mädchen – Verherrlichung der Auserwählten – Anrufung der Ahnen – Rituelle Handlung der Ahnen – Opfertanz der Auserwählten Pieter Wispelwey Violoncello Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier Dirigent 19.25 Uhr: Konzerteinführung mit Stefan Blunier „Sacre, zeitlos modern und radikal“ NachKlang mit Pieter Wispelwey und Stefan Blunier im Anschluss an das Konzert, Nordfoyer der Beethovenhalle Moderation: Dr. Manfred Osten Besetzung Igor Strawinski Quatre études pour orchestre Uraufführung 1930 in Berlin 3 Flöten (3. auch Picc) 3 Oboen (3. auch Eh) 3 Klarinetten (2 + Bkl) 2 Fagotte Pauke Harfe, Klavier Streicher 4 Hörner 4 Trompeten 3 Posaunen 1 Tuba Benjamin Britten Sinfonie für Violoncello und Orchester op. 68 Uraufführung am 12. März 1964 in Moskau 2 Flöten (2. auch Picc) 2 Oboen 2 Klarinetten (2. auch Bkl) 2 Fagotte (1 + Kfg) Pauke, Schlagzeug Streicher Solo-Violoncello 2 Hörner 2 Trompeten 1 Posaunen 1 Tuba Igor Strawinski Le sacre du printemps Uraufführung am 29. Mai 1913 in Paris 5 Flöten (3 + Picc + Altfl) 5 Oboen (4 + Eh) 5 Klarinetten (4 + Bkl) 5 Fagotte (4 + Kfg) Pauke, Schlagzeug Streicher 4 8 Hörner (6 + 2 Tenortuben) 5 Trompeten (4 + Basstrp) 3 Posaunen 2 Tuba Igor Strawinski (ca. 1920-1930) Quatre études pour orchestre Die „Quatre études pour orchestre“ gab Igor Strawinski nach einer umfassenden Überarbeitung im Jahr 1952 heraus. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits amerikanischer Staatsbürger und hatte damit begonnen, zahlreiche frühere Werke zu revidieren. Den Orchesteretüden liegen zwei Werke aus zwei verschiedenen Jahren zugrunde. Zum einen sind dies die „Trois Pièces“ für Streichquartett mit erneuerten Satzbezeichnungen. Sie waren das erste kammermusikalische Werk, das Strawinski 1914 komponierte, das heißt kurz nach dem „Sacre du printemps“. Sie sprechen die gleiche avantgardistische Sprache, allerdings 5 auf vier Streichinstrumente reduziert. Die drei Teile sind bezüglich der technischen Ausführung für Streicher absolut untypisch und recht archaisch geschrieben und verlangen primär ein geräuschhaftes Klangergebnis von provozierender Radikalität. In der Partitur wird dies den Ausführenden mit Anweisungen wie „sehr kurz am Frosch“, „auf dem Griffbrett“ oder „springend und schlagend“ abverlangt. Strawinski arrangierte die „Trois Pièces“ für ein üppiges Orchesterintrumentarium, darunter Klavier, Harfe und Bassklarinette. Das Ergebnis nannte er Orchesteretüden. Den drei ersten Sätzen fügte er noch einen vierten Satzteil an. Diesem liegt ebenfalls ein Arrangement zugrunde, und zwar das der „Étude pour pianola“. Diese 1917 durch eine Spanienreise inspirierte Etüde war für die mechanische Selbstspielapparatur eines Pianolas (selbstspielendes Klavier) geschrieben worden. Bemerkenswert und zugleich typisch für Strawinskis Stil sind in diesem Teil die häufigen Pianola von Chase & Baker (ca. 1885) 6 und raffinierten Taktwechsel. Neben geläufigen Wechseln zwischen Dreiviertel-, Zweihalbe- und Dreiachteltakten ziert er seine Partitur auch mit ungewöhnlichen Neunachtel-, Sieben- und Fünfachteltakten. Berufswunsch: Komponist Benjamin Britten wurde seiner stark ausgeprägten musikalischen Begabung wegen von seiner Familie schmunzelnd „das vierte B“ genannt – nach Bach, Beethoven und Brahms. Er war das vierte und jüngste Kind, geboren am 22. November 1913 in Lowestoft in der britischen Grafschaft Suffolk. Seine Mutter wollte aus ihm ein Wunderkind machen. Sie war seine erste Klavierlehrerin. Später erhielt er zusätzlich Bratschenunterricht. Als Dreizehnjähriger stand sein Entschluss fest, Komponist zu werden, um damit seinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Britten entdeckte Werke aus der Feder des britischen Komponisten Frank Bridge. Sie faszinierten ihn so sehr, dass er während der Schulferien bei ihm Kompositionsunterricht nahm. Bridge war es auch, der seinem Schüler riet, seinen eigenen Weg zu finden und dem Gefundenen treu zu bleiben. Und nicht nur das: Brittens Pazifismus rührte aus dieser Zeit, eine Haltung, die in seinem bekannten „War Requiem“ 1961 ihren adäquaten Ausdruck fand. Auch die Werke Arnold Schönbergs beeindruckten den Heranwachsenden tief. Während seines Klavier- und Kompositionsstudium am Londoner Royal College of Music zählten die Komponisten Vaughan Williams, John Ireland und Arthur Benjamin zu seinen Lehrern. 7 Benjamin Britten (1968) Britten und die Instrumentalmusik Noch während seines Studiums entstanden 1931 „Twelve Variations on a Theme“ für Klavier, die eine Etappe auf dem Weg hin zu Brittens eigenem Stil markieren. Ein Jahr später schrieb er das Doppelkonzert für Violine, Viola und Orchester. Nach dem Tod seiner Mutter im Januar 1937 fand Britten Trost in der beginnenden Freundschaft mit dem Tenor Peter Pears. Weitere Werke für Orchester entstanden, darunter das singulär gebliebene Klavierkonzert D-Dur op. 13, das Violinkonzert d-Moll op. 15 und „The Young Person's Guide to the Orchestra“, Variationen und Fuge über ein Thema von Henry Purcell für Orchester op. 34. Mit seinem Lebenspartner Peter Pears kehrte Britten noch vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges aus der amerikanischen Emigration nach Großbritannien zurück. Er liebte die Grafschaft Suffolk, seine Heimat mit ihrer stillen Landschaft unter einem weiten Himmel über der See. In der kleinen Küstenstadt 8 Aldeburgh ließen sich die beiden Künstler nieder und gründeten 1948 das heute noch existierende Aldeburgh Festival. Hier lebte Britten bis zu seinem Lebensende. Das Festival schuf Raum für Neue Musik und ungewöhnliche Interpretationen, setzte dem Liedgesang ein Denkmal und bildete ein kontrovers und differenziert diskutierendes Publikum heran. In unserer Zeit wird Britten nicht mehr nur wie zu seinen Lebzeiten vorwiegend als Komponist eines umfangreichen Liedschaffens verstanden. Er wird auch nicht mehr allein mit seiner Oper „Peter Grimes“, der englischen Oper des 20. Jahrhunderts schlechthin, in Verbindung gebracht, sondern in zunehmendem Maße auch als Schöpfer hervorragender Instrumentalwerke geschätzt. In diesem Zusammenhang erfreut sich seine „Cello Symphony“ zunehmender Beliebtheit. Brittens Affinität zum Violoncello Wie so oft beeinflussen Begegnungen im Leben eines Komponisten sein kompositorisches Schaffen. Dies gilt auch für die 1963 komponierte „Symphony for Cello and Orchestra” oder „Cello Symphony”. Britten brachte sie mit dem Moskauer Philharmonischen Orchester am 12. März 1964 im großen Saal des Moskauer Konservatoriums zur Uraufführung. Das Konzert wurde live aufgezeichnet. Solist war Mstislaw Rostropowitsch, den Britten 1960 kennen gelernt hatte und mit dem ihn von da an eine enge Freundschaft verband. Ihm widmete Britten seine „Cello Symphony“. Die Nachwelt verdankt Rostropowitsch weitere, herausragende Werke von Britten – darunter drei Cellosuiten und die Sonate für Cello und Klavier op. 65. Sein außergewöhnliches Cellospiel mit dem berühmten sphärenhaften Pianissimo hatte den Komponisten zutiefst inspiriert. 9 Foto: RIA Novosti archive Mstislaw Rostropowitsch und Benjamin Britten nach einem Konzert (1964) Das energiegeladene, leidenschaftliche Werk ist, anders als bei Solokonzerten, vier- statt dreisätzig – neben dem Titel ein eindeutiger Hinweis auf die sinfonische Anlage der Komposition. Die beiden letzten Sätze sind durch eine Cellokadenz miteinander verbunden. Die Musiksprache von Solist und Orchester als gleichberechtigte Partner ist im gesamten Werk einerseits sphärisch-melodiös, andererseits rhythmisch entzweiend. Beschreibungen wie melancholisch träumend, tänzerisch aufbäumend und schließlich seufzerisch weinend vermögen kaum zu charakterisieren, geschweige denn in Worte zu fassen, was die mit Kontrafagott, Tuba und Schlagzeug angereicherten Klangfarben, die oft sehr kurzen Motive und die starken harmonischen Reibungen beim Zuhörer bewirken. Die Begeisterung, mit der das Publikum während der Moskauer Uraufführung auf die „Cello Symphony“ reagierte, machte eine Wiederholung des Finalsatzes erforderlich. 10 „Das Theater schien von einem Erdbeben heimgesucht zu werden.“ Mit diesen Worten beschrieb die Malerin Valentine Gross-Hugo (1887-1968), die beim Entwerfen der Kostüme mitgewirkt hatte und die Choreographie von Vaslav Nijinski zum „Sacre du printemps“ aufzeichnete und dokumentierte, den Tumult, der sich schon wenige Takte nach Beginn der Uraufführung des Balletts unter der Leitung von Pierre Monteux im Pariser Théâtre des Champs-Elysées am 29. Mai 1913 zugetragen hatte. Von Beleidigungen, Schlägereien und Boxhieben war da die Rede, von lautstarkem Gegeifere und vernichtenden Bemerkungen. Die Schreiberin ließ sich schließlich zu der Aussage hinreißen, das Igor Strawinski und Vaslav Nijinski als Petruschka (ca. 1911) Ballett sei atemberaubend schön gewesen. Nur ein Teil des Publikums, die Besucher traditioneller Ballettabende, hatte düpiert auf den „Sacre“ reagiert und verärgert das revoltierende Handgemenge im Saal verlassen. Die versammelten Studenten und avantgardistischen Künstler dagegen, unter ihnen Claude Debussy, Maurice Ravel und Jean Cocteau, hatten alles bejubelt, was neu und „schockierend“ war. Jahre später äußerte sich einer der berühmtesten Dirigenten 11 des 20. Jahrhunderts, Leonard Bernstein, zu einem Besuch des „Sacre“ als Fünfzehnjähriger. Strawinski sei einer der Grundfaktoren seines musikalischen Lebens, seine Musik ihm unentbehrlich geworden. Seine Vielseitigkeit sei ein kostbarer Schatz. Als Zuhörer sei er Enthusiast, als Komponist ehrfürchtiger Bewunderer, als Schaffender im Theater aufmerksamer Schüler, als Dirigent aber sei er unendlich dankbar. Dmitrij Schostakowitsch resümierte dagegen in seinen Memoiren, dass die (musikalische) Konstruktion bei Strawinski wie ein Baugerüst herausrage, ohne natürliche, fließende Übergänge. Das irritiere ihn. Strawinski sei vielleicht der genialste Komponist des 20. Jahrhunderts, aber er habe immer nur für sich gesprochen, ausschließlich für sich. Begegnungen schaffen Neues Der russische Komponist Igor Strawinski – geboren und aufgewachsen war er in St. Petersburg – hatte nach mehrjährigem Aufenthalt mit seiner Familie in der Schweiz (1914-1920) Frankreich zur Wahlheimat gemacht und war nach dem Zweiten Weltkrieg amerikanischer Staatsbürger geworden. Die Begegnung mit dem russischen Impresario Sergei Diaghilew, der die Geschicke der „Ballets russes“ mit sicherem Gespür für erfolgversprechende Sujets Anfang des 20. Jahrhunderts in Frankreich vorantrieb, eröffnete dem jungen Strawinski ungeahnte Möglichkeiten. Er, der sich für das Konservatorium nicht bewährt hatte und daraufhin neben seinem Jurastudium privat unter anderem bei Nikolai Rimski-Korsakow in musikalischer Komposition ausbilden ließ, hatte zum Zeitpunkt der Begegnung mit Diaghilew erst wenige Werke geschrieben. Dennoch erhielt er erstmals den Auftrag, eine Ballettmusik zu schreiben. 12 Gruppe von Tänzerinnen aus der Originalproduktion (1913) Der durchschlagende Erfolg des „Feuervogel“ ermöglichte die Folgekomposition „Petruschka“ und verhalf Strawinski zur Realisierung seiner dritten Ballettmusik zur Frühlingsweihe: „Le sacre du printemps“. Als Gesamtkunstwerk ist dieses Ballett quasi frei von Handlung. Es vereinigt das Szenario eines großen sakralen Opfer-Ritus. Die Opferung einer auserwählten Jungfrau dient dazu, dem Frühling als Naturgewalt die Kraft zurückgeben, die ihm durch die Jugend einst genommen wurde. In der Kombination einer speziell entwickelten Ballett-Choreographie (Vaslav Nijinski), eines Bühnenbildes sowie darauf abgestimmter Kostüme (Nikolai Roerich) und einer zeitlos modernen, radikalen Musik (Strawinski) vergegenwärtigten die beteiligten Künstler ein heidnisches Geschehen aus einer archaischen Vorzeit und verlebendigten es für die Bühne. 13 Visionär und Modernisierer Er, Strawinski, habe die Szene eines heidnischen Rituals geträumt, noch während er an der Arbeit zum Feuervogel saß. Darin habe sich eine auserwählte Opferjungfrau zu Tode getanzt. Die Vision sei nicht von konkreten musikalischen Ideen begleitet gewesen. Für den Inhalt des „Sacre“ zeichnete dann aber der russische Maler und Archäologe Nikolai Roerich verantwortlich. Er ließ die Grenzen zwischen Dokumentation, Rekonstruktion und künstlerischer Freiheit im „Sacre“ fließend verlaufen. Strawinski distanzierte sich im Laufe der Jahre von der umfassenden, minutiösen und radikal-modernen Choreographiearbeit Nijinskis und bevorzugte den „Sacre“ als Konzertstück. Dem Werk liegt kein System zugrunde. Es überwindet jegliche sinfonische Tradition und reiht Einzelelemente scheinbar willkürlich aneinander. Kaum ein Zusammenklang erscheint ein zweites Mal. Entsprechend ereignisreich und dicht ist die musikalische Gestaltung. In Bezug auf das harmonische Geschehen sind die Tonarten und ihre Funktionen nicht mehr eindeutig und zweifelsfrei bestimmbar. Die dicht aufeinander geschichteten Töne erzeugen Akkordballungen und eine Vielzahl an Dissonanzen. Das ist Strawinskis Absicht. Sie geht mit einer gewissen Experimentierfreude beim Komponieren einher. Unter weiteren musikalischen Parametern nimmt die Rhythmik einen prominenten Platz ein. Durch das Werk hindurch stellt sich keine Regelmäßigkeit oder Wiederkehr ein, die auf ein bestimmtes System oder eine Gesetzmäßigkeit deuten würde. Das Rhythmusgerüst beabsichtigt eine bis tief in die Nerven gehende Wirkung. In der Epoche ihres Entstehens spaltete Strawinskis Ballett14 komposition die Zeitgenossen in zwei Lager: ein zustimmendes und ein ganz und gar ablehnendes. Heute symbolisiert der „Sacre“ einen Mythos und ist Inbegriff des Fortschritts künstlerischer Synergien. Dieser Fortschritt begründete die moderne Musik des 20. Jahrhunderts. Julia Beemelmans Skizze von Valentine Gross-Hugo (Ballets russes, Opéra) (1913) 15 Foto: Benjamin Ealovega PIETER WISPELWEY Pieter Wispelwey Das Cellospiel des Holländers Pieter Wispelwey zeichnet sich neben seiner außergewöhnlichen technischen Meisterschaft durch einen sehr persönlichen Interpretationsansatz aus. Als einer der ersten Cellisten seiner Generation widmet er sich sowohl der historischen Aufführungspraxis als auch der Interpretation der jüngsten Celloliteratur. Sein Repertoire reicht dementsprechend von J. S. Bach bis Elliott Carter. Pieter Wispelweys ungewöhnliche künstlerische Vielseitigkeit wurzelt in den umfangreichen Studien, die er bei Dicky Boeke und Anner Bylsma in Amsterdam und später bei Paul Katz in den USA und William Pleeth in England betrieb. Als gebürtiger Holländer erhielt Pieter Wispelwey 1992 als erster und bislang einziger Cellist den Niederländischen Musikpreis, 1997 zudem den belgischen Pressepreis als „Musiker des Jahres“. 16 Pieter Wispelweys künstlerische Aktivitäten umspannen den ganzen Erdball. Ausgehend vom berühmten Concertgebouw in Amsterdam für das er eigens eine Konzertreihe konzipierte, führen ihn Solokonzerte regelmäßig in die wichtigsten Konzertsäle und Metropolen der Welt: Wien (Konzerthaus), Hamburg (Musikhalle), London (Wigmore Hall), Paris (Châtelet), New York (Lincoln Center), Berlin (Konzerthaus), Buenos Aires (Teatro Colón), Bordeaux (Grand Théâtre), Tokio und Sydney. Er konzertiert mit u. a. mit dem Sydney Symphony Orchestra, dem Australian Chamber Orchestra, dem Boston Symphony Orchestra, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, dem Saint Paul Chamber Orchestra, dem Japan Philharmonic Orchestra, dem London Philharmonic, dem BBC Scottish Symphony Orchestra, dem Gewandhaus Orchester Leipzig und der Camerata Salzburg. Dabei arbeitet er mit renommierten Dirigenten wie Ivan Fischer, Esa-Pekka Salonen, Herbert Blomstedt, Jeffrey Tate, Kent Nagano, Sir Neville Marriner, Philippe Herreweghe, Vassily Sinaisky, Marc Minkowski, Ton Koopman und Sir Roger Norrington. Mit dem London Philharmonic Orchester führte Wispelwey die gesamte britische Cellokonzertliteratur sowie beide Haydn Cellokonzerte auf. Mit den großen australischen Sinfonieorchestern folgte ein umfangreiches Konzertprojekt rund um die Rostropowitsch gewidmeten Konzerte. Die Literatur der großen Cellokonzerte spielt Pieter Wispelwey auf einem Cello von Giovanni Battista Guadagnini (1760). Wispelweys umfangreiche Diskographie umfasst mehr als 30 Titel, von denen sechs maßgebliche internationale Auszeichnungen erhielten. Seine zweite Einspielung der sechs Solosuiten von Bach erhielt gleich drei Preise: „Diapason d'or“, „choc de la musique“ und den „Gramophone's Editor's choice“. 17 Foto: Barbara Aumüller STEFAN BLUNIER Stefan Blunier Der 1964 in Bern geborene Dirigent Stefan Blunier studierte in seiner Heimatstadt und an der Folkwang Hochschule Essen Klavier, Horn, Komposition und Dirigieren. Sein dirigentischer Werdegang kann als klassischer Weg durch die Opernhäuser bezeichnet werden. Nach Stationen in Mainz, Augsburg und Mannheim war er 2001-2008 Generalmusikdirektor am Staatstheater Darmstadt. Am 1. August 2008 übernahm Blunier die Position des Generalmusikdirektors (GMD) der Beethovenstadt Bonn und wurde somit gleichzeitig Chefdirigent des Beethoven Orchester Bonn (BOB) und der Oper Bonn. 2011 wurde sein Vertrag in Bonn bis zum Ende der Spielzeit 2015/2016 verlängert. Als Preisträger bei den internationalen Dirigierwettbewerben in Besançon und Malko in Kopenhagen, begann Stefan Blunier früh mit einer regen Konzerttätigkeit. Unterdessen gastierte er bei über 90 Sinfonieorchestern in Europa und Asien. Dirigate übernahm er an den Opernhäusern in London, München, Frankfurt, Hamburg, Leipzig, Stuttgart und Berlin (Komische Oper und Deutsche Oper) sowie in Montpellier, Oslo und Bern. 18 Seine Konzertprogrammgestaltungen haben das Publikum in den vergangenen Spielzeiten begeistert. Der Erfolg des Dirigenten mit dem Beethoven Orchester Bonn hat überregionales Interesse an der Musik aus Bonn geweckt. Stefan Blunier produziert CDs für SONY, CPO, CRYSTAL, HYPERION und MDG. Seine CDEinspielungen (Arnold Schönberg, Franz Schmidt, Eugen d'Albert, Anton Bruckner, Franz Liszt u. a.) offenbaren musikalische Raritäten und werden von der Fachpresse in höchsten Tönen gelobt. Für die CD-Einspielungen der Opern „Der Golem” von Eugen d´Albert und „Irrelohe“ von Franz Schreker wurde er gemeinsam mit dem Beethoven Orchester Bonn 2011 und 2012 jeweils mit dem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Über die Jahreswende 2011/2012 reiste GMD Blunier mit dem Beethoven Orchester Bonn nach China, und gab u. a. in den Metropolen Hong Kong, Shanghai und Peking umjubelte Konzerte. 2013 reiste das BOB auf seiner USA- Tournee an die Ostküste und nach Florida. Der große Erfolg der elf Konzerte veranlasste die Agentur Columbia Artists zu einer Wiedereinladung im Frühjahr 2016. Zu den Aufgaben in 2013/14 gehören die Debüts an der Oper Zürich mit „Rigoletto“ und an der Oper Frankfurt mit „Daphne“. In Oslo dirigiert Blunier die Neuproduktion von „Hoffmanns Erzählungen“ in der Regie von Calixto Bieto und Konzerte finden mit dem Orchestre National de Belgique, den Stuttgarter Philharmonikern und dem NHK Tokyo statt. CD-Aufnahmen sind mit dem DSO Berlin für HYPERION und mit dem Beethoven Orchester Bonn für MDG geplant. 19 Foto: Thilo Beu BEETHOVEN ORCHESTER BONN Beethoven Orchester Bonn Den Ruf der Stadt Bonn im Geiste Beethovens bei Konzerten in die Welt zu tragen, ist den Musikerinnen und Musikern des Orchesters ein wesentliches Anliegen. Die Präsentation ausgefallener Programme ist dabei ein Hauptgedanke der künstlerischen Arbeit. Exemplarisch hierfür stehen die CD- und SACD-Aufnahmen der „Leonore 1806“ – einer Frühfassung von Beethovens Oper „Fidelio“, die SACD-Produktionen des Oratoriums „Christus“ von Franz Liszt und der Oper „Der Golem“ von Eugen D’Albert, beide mit einem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Der „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ sowie ein weiterer ECHO Klassik 2012 für die Einspielung der Oper „Irrelohe“ von Franz Schreker ist eine schöne Bestätigung für dieses Engagement. Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des Orchesters begann, setzten später Max Reger, Sergiu Celibidache, Dennis Russell Davies und Kurt Masur fort: Sie führten das 20 Orchester zur Spitzenklasse in Deutschland. Seit der Saison 2008/2009 ist Stefan Blunier Generalmusikdirektor. Mit großer Leidenschaft berührt er das Publikum und begleitet es auf der überwältigenden musikalischen Reise. Neben der Opern- und Konzerttätigkeit (ca. 40 Konzerte und 120 Opernaufführungen pro Saison) bildet die Kinder- und Jugendarbeit unter dem Titel „Bobbys Klassik“ einen wichtigen Schwerpunkt. 2009 und 2011 wurde das erfolgreiche Education-Programm mit dem begehrten ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Als Botschafter trägt der Bonner Klangkörper den guten Ruf der Beethovenstadt in alle Welt. Über das Neujahrsfest 2012 war das Orchester auf seiner ersten China-Tournee unterwegs. Im März 2013 standen auf einer USA-Tournee elf Konzerte in Städten an der Ostküste und in Florida auf dem Programm. Auch hier konnte das Beethoven Orchester Bonn seinen Ruf als exzellentes Orchester bestätigen. Das Beethoven Orchester Bonn in Worcester, Mechanics Hall 21 Ein Film von Gerhard von Richthofen über das Beethoven Orchester Bonn auf seiner USA-Tournee im März 2013 „Beethovens Orchester“ Das Geheimnis der Sinfonie Die DVD ist für 15 € beim Beethoven Orchester Bonn, beim Beethoven-Haus Bonn und unter www.beethovensorchester-derfilm.de erhältlich. „Wunderbar, wie man ganz ruhig immer tiefer in diesen Film hineingezogen wird.“ „Der Film hat Humor – und die Musiker, so sympathisch!“ Wir spielen für Dich! Konrad Beikirc Mod eration: her Dirigent: Stefan Blunier Sa 28.06. 20 Uhr Beethovenhalle cert Après- con „Rheinisch e italienisch Nacht“ ca. 22 Uhr Eintritt frei! Karten: € 31 | 27 | 23 | 18 | 14 Tel. 0228 - 77 80 08 www.bonnticket.de Tel. 0228 - 50 20 10 www.beethoven-orchester.de THEATER- UND KONZERTKASSE Tel. 0228 - 77 8008 Windeckstraße 1, 53111 Bonn Fax: 0228 - 77 5775, [email protected] Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr, Sa von 9.00 - 16.00 Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 15.30 Uhr, Sa 9.30 - 12.00 Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg Tel. 0228 - 77 8022 Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr, Sa 9.00 - 12.00 Uhr print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected] Karten auch in den Zweigstellen des General-Anzeigers und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel. 0228 - 77 6611 Fax 0228 - 77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Lisa Valdivia Texte Julia Beemelmans Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck Druckerei Scholl, Bonn Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. 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