1 Referat von Walter Listl (DKP Südbayern) zum Thema Fiskalpakt gehalten am 12.4.2012 bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Titel “Weg mit dem Fiskalpak(t)” der DKP Rosenheim und Die Linke Rosenheim. Fiskalpakt Gliederung 1. 2. 3. 4. Was ist der Fiskalpakt (FP) FP als Konzept der Herrschenden gegen die Schuldenkrise Ursachen der Schuldenkrise Schlussfolgerungen 1. Was ist der Fiskalpakt „Vertrag über Stabilität, Koordinierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Währungsunion“ Soll am 1.1.2013 in Kraft treten, wenn bis dahin von den Parlamenten von 12 der 17 €Länder verabschiedet. Am 25. Mai ist die Abstimmung im Bundestag vorgesehen. Was sind die wesentlichen Festlegungen des Paktes: 1. eine “Schuldenbremse” wird in nationalem Recht aller €-Staaten verbindlich verankert. Vorgegeben wird, dass jedes Land maximal ein strukturelles Haushaltsdefizit (jährliche Neuverschuldung) von 0,5% der Wirtschaftsleitung (BIP) haben darf. Strukturell bedeutet unabhängig von konjunkturellen Einflüssen Kaum ein Land hat das bisher je erreicht. Auch Deutschland und Frankreich nicht. Zum Vergleich Der Maastricht-Vertrag schreibt eine Höchstgrenze für die jährliche Neuverschuldung von drei Prozent des BIP vor. In Deutschland gilt für den Bund ab 2016 eine noch striktere Schuldenbremse von 0,35 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Heute liegt die durchschnittliche Neuverschuldung bei den €-Ländern bei ca. 6% 2010: D 3,5% IR 32,3% GR/Sp. 9,6%/9,3% (USA 6,5%, Japan über 11%) Schuldenbremse heißt (nach Memogruppe) Abbau der Staatsausgaben insbesondere bei den Beschäftigten im öffentlichen Dienst und vor allem im Sozialbereich. Den Bundesländern wird es ab 2020 überhaupt verboten sein, Kredite auszunehmen. Das wird Konsum, Nachfrage und damit auch das Steueraufkommen reduzieren und langfristige Zukunftsinvestitionen verhindern und Arbeitsplätze vernichten Private Anleger werden diese Lücke füllen – Weitere Privatisierung der Aufgaben der Daseinsvorsorge ist die Folge. 2. Defizitstaaten müssen der EU-Kommission ihre Haushalts- und Wirtschaftsprogramme vorlegen, die diese dann genehmigen müssen oder dies auch verweigern können. Die EU-Kommission erhält ein Vetorecht gegenüber nationalen Haushaltsplänen 3. 2 Das Einhalten der Schuldengrenzen wird Voraussetzung für den Erhalt von Geldern aus dem Rettungsschirm SZ vom 12.1.12 „Gezahlt wird nur, wenn jemand brav ist“ 4. Verstoßen Unterzeichnerländer gegen die Sparauflagen, dann können sie von anderen Mitgliedstaaten vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt werden. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) überprüft, ob die Staaten die Schuldenbremse und die Defizitregeln umsetzen und kann ansonsten Geldstrafen verhängen. Die Bußen sollen in den permanenten Rettungsfonds ESM eingezahlt werden. 5. Die EU-Kommission überwacht künftig die Entwicklung der Löhne und insbesondere der Lohnstückkosten in allen EU Staaten und kontrolliert, ob sie mit der Entwicklung der Produktivität in Überstimmung stehen. Falls irgendwo die Löhne schneller steigen sollten (zum Beispiel weil ein Nachholbedarf aufzuholen ist), wird von der EU Druck auf das betreffende Land ausgeübt und vor einer "Aushöhlung der Wettbewerbsfähigkeit" durch "zu hohe Lohnabschlüsse" gewarnt. 6. Arbeitsmarktreformen zur Förderung der „Flexicurity“ wörtlich: „Arbeitsschutzvorschriften sollten reformiert werden, um den übermäßigen Schutz von Beschäftigten mit unbefristeten Verträgen zu reduzieren…“ EU-Kommissionspräsident Barroso sprach von einer „stillen und schrittweisen Revolution“ Was wir in Wirklichkeit erleben ist ein „stiller Staatsstreich“ zur Unterhöhlung der Demokratie und der nationalen Souveränität. Interessant ist auch das Konstrukt des Fiskalpaktes als völkerrechtlicher Vertrag zwischen mehreren Staaten als Völkerrechtssubjekten. D.h. Dt. könnte theoretisch aus der EU austreten, aber nicht aus diesem Fiskalpakt, auch eine Parlamentsmehrheit kann diesen Vertrag nicht rückgängig machen. (SZ vom 29.3.12) 2. FP als Konzept der Herrschenden gegen die Schuldenkrise in der EU Man muss die heutige Situation mit den Prognosen vergleichen, die vor 12 Jahren abgegeben wurden: Im Jahr 2000: Zukunftserklärung der EU – bekannt als Lissabon-Strategie: Die EU innerhalb von zehn Jahren zur dynamischsten und wettbewerbsfähigsten Region der Welt zu machen. Stattdessen ist die EU heute die größte Problemzone der kapitalistischen Weltwirtschaft. Dynamisch wachsen allein Staatsschulden und Arbeitslosenzahlen. Kurz vor Ostern meldete die EU-Kommission die höchste Arbeitslosigkeit seit der entsprechenden Aufzeichnung in EU und Euroraum: 10,2% für die EU 27 und 10,8% für den Euroraum. Jeder neunte Einwohner von Euroland ist ohne Arbeit, die verdeckte Arbeitslosigkeit und Statistikmanipulationen noch gar nicht eingerechnet und auch nicht das zunehmende Ausmaß prekärer Arbeit. In Europa sind inzwischen fast 25 Millionen Menschen (24,55 Millionen) ohne Arbeit. 25 Millionen – das entspricht dem Arbeitskräftepotenzial von ganz Frankreich. Konzentriert auf 3 ein Land bedeutet diese Zahl, dass in ganz Frankreich kein eiziger arbeitsfähiger Mensch einer bezahlten Arbeit nachgehen könnte. Die Gesamtarbeitslosigkeit ist in den Peripherieländern inzwischen zwei- bis dreimal so hoch wie vor der Finanz- und Wirtschaftskrise: Spanien Anstieg von 9,0 auf 23,3 Prozent, Griechenland 7,7 auf 21,0 (Dezember 2011), Portugal 8,4 auf 14,8, Irland 4,9 auf 14,8 Prozent (jeweils Januar 2008 – 2012). In Griechenland, das immer tiefer in der Krise versinkt, ist die Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist um 6,3 Prozentpunkte gestiegen. Eurostat berichtet am 8.2.12, dass in der EU27 115 Mill. Menschen, 3,4%, also fast ein Viertel der Bevölkerung von Armut und Ausgrenzung betroffen oder bedroht ist. In einigen EU-Ländern beträgt die Arbeitslosigkeit bis zu 30%, z.B. in Spanien die Jugendarbeitslosigkeit bis zu 50% Als sich im vergangenen Jahr die in Deauville die Staats- und Regierungschefs der „führenden Industrieländer zu ihrem jährlichen G7-Gipfel trafen, tagten sie auf einem Schuldenberg von gut 35 Bill. $, also 35.000 Milliarden $ Die galoppierende Verschuldung der Staaten geriet durch die „Rettung“ der Banken in eine neue Dimension. Der Spiegel rechnete vor, dass diese Bankenrettung rund 15 Bill. $ (also 15.000 Milliarden) kostete, also mehr als das jährliche BIP der USA. Bankenrettung heißt, die Spekulationsverluste der Banken wurden in die Staatshaushalte ausgelagert. Staatsverschuldung 2010: Japan: 9.840 Mrd. (9,8 Bill.) $ = 220% des BIP(=Bruttoinlandsprodukt) USA: 10.600 Mrd. (10,6 Bill.) $ = 96% des BIP GR 350 Mrd. € =143% des BIP Dt. 2.ooo Mrd. (2 Bill.) € = 82% des BIP Pro Kopf der Bevölkerung: 24.450.- € Jährliche Zinszahlungen: 40 Mrd. Das ist mehr als die Haushalte für Forschung, Bildung, Familie und Gesundheit zusammen Zum Vergleich: Nach den Mastrichtkriterien sind 60% des BIP zugelassen. 3. Die Ursachen der Schuldenkrise Der größte Teil der Staatsschulden entspringt neben der „Bankenrettung“ einer finanzpolitischen Entwicklung, bei der die Reichen statt Steuern zu zahlen, dem Staat Geld leihen und der Staat statt Steuereinnahmen zu erzielen, Zinsen an die Gläubiger zu bezahlen hat, für die diese wiederum auch keine Steuern bezahlen. In Dt. wurde der Spitzensteuersatz von der Schröderregierung von 53% auf 42% gesenkt Steuerbefreiung von Veräußerungsgewinnen Die Unternehmenssteuersätze (Körperschafts- und Gewerbesteuer) sind von 1997 bis 2009 von 57,5 auf 29,4 % fast halbiert worden. 4 Addiert man alle Steuervergünstigungen in Dt. für Spitzenverdiener, Reiche und das Kapital zusammen, dann kommt man auf gut 5o Mrd. € im Jahr, die dem Fiskus an Steuereinnahmen verloren gehen. Ähnliche Entwicklungen gab es in allen neoliberal regierten Ländern. Die steuerliche Begünstigung der Reichen und großen Vermögen sind neben den Zinszahlungen der Staaten an die Banken und der Absenkung der Lohnquote („…8 verlorene Jahre…“) die Hauptursache für eine gigantische Umverteilung des Reichtums von unten nach oben und aus den Staatsfinanzen in die Taschen der Reichen und auf die Konten der Großvermögen. Den Staatsschuldenbergen stehen gigantische und schnell wachsende Berge von Vermögen gegenüber. Staatsanleihen begründen für die Geldvermögensbesitzer den staatlich garantierten Anspruch auf zukünftige Einkommensströme in Form von Zinsen und Rückzahlung. Die Staatsschulden steuern also zum Vermögen der Reichen bei, und dies in schnell wachsenden Maße. Folgen: + Immer mehr Geld verteilt sich auf immer weniger Wohlhabende und die Kluft zwischen diesen und den „Habenichtsen“ wir immer größer + Die Reichen sind die Gewinner der Staatsverschuldung und Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Gelddollarmillionäre in Dt. (924.000 = 1,1% der Bev.) besitzen fast die Hälfte des ges. Geldvermögens. Also 1% besitzt so viel wie die restlichen 99% Aber auch diese 924.ooo Millionäre sind verglichen mit den 513 Superreichen des dt. Geldadels eher arme Schlucker: Diese gut 500 samt Familien, etwa ein Zehntel Promille der Bevölkerung, verfügt über mehr Vermögen als die ärmsten zwei Drittel der Bevölkerung. In Dt. verfügen die reichsten 10% der Bevölkerung über ein Geldvermögen von fast 10 Billionen Euro (zehn-tausend-Milliarden), während der Staat eine Verschuldung von 2 Bill. aufweist. Christian Felber (attac) schreibt in seinem neuen Buch „Retten wir den Euro“, die weltweiten privaten Geldvermögen übersteigen die weltweiten Staatsschulden um das Fünffache. Wer sind die Vermögensbesitzer? (Siehe „Herren des Geldes“) Z.B. Blackrock (US-Fond, Institutioneller Anleger) Ist Deutschlands größer Aktionär Größter Aktionär bei der Dt.-Bank und zweitgrößter bei Siemens Verwaltet 3 Bill. $, (Staatsschulden Dt.: 2Bill.) also mehr als das dt. BIP und mehr als alle chin. Devisenreserven Größter Aktionär bei St.&Po und bei Moodys Von Fondsmanagern wird weltweit mittlerweile ein Geldvermögen mit der unvorstellbaren Summe von 121,8 Billionen Dollar verwaltet. 5 Die Diskrepanz zwischen den Geldmärkten und der realen Wirtschaft wird immer größer. Den 70 Billionen Dollar der globalen Wirtschaftsleistung stehen am Devisen-, Derivate-, Aktien- und Anleihenmarkt jährliche Umsätze von 1800 Billionen Dollar gegenüber, also rund das 27fache. Die Akteure an diesen Finanzmärkten sind in erster Linie Banken, Schattenbanken (Hedgefonds und finanzielle Zweckgesellschaften, ohne jede Finanzaufsicht), Versicherungen und Pensionsfonds. Die Folgen: - Schulden und Zinszahlungen steigen und steigen. - Finanzvermögen steigen und steigen. - immer größere Sparprogramme und Privatisierungen sind notwendig, um Zinsen bezahlen zu können - Die Sparprogramme würgen Konjunktur und Wachstum ab. Damit werden genau die Faktoren untergraben, die für die Bedienung der Kredite und den Abbau der Staatsverschuldung zentral wären. Zitieren: Stiglitz und Union Investment Zum Argument: Sparen soll die Wettbewerbsfähigkeit der Länder erhöhen: Keiner der neoliberalen Politiker und Ökonomen konnte bisher erklären, für welche angeblich unentdeckten Märkte diese Ökonomien denn wettbewerbsfähig werden sollten. Wo, bitteschön, sind die zusätzlichen Marktlücken, die es zu decken gilt. Ansonsten sind alles Nullsummenspiele: Einen Weltmarktanteil, den ein wettberbsfähigeres Griechenland erobern würde, ginge einem anderen Exportland verloren. Es sei denn, die kaufkräftige Nachfrage würde durch entsprechende Lohnerhöhungen und wirksame Besteuerung der Reichen, verbunden mit entsprechender öffentlichen Daseinsvorsorge erhöht. Die Verschuldung steigt mit den Sparprogrammen zu ihrer Bekämpfung. Mit der steigenden Verschuldung werden neue Sparprogramme begründet und die Spirale um eine Drehung weitergedreht. Die Macht der Finanzmärkte (Banken, Investmentfonds, Pensionsfonds, Rating-Agenturen) wird immer größer. Wenn wir also über Schulden sprechen, dann müssen wir immer auch über wachsende Vermögen als deren Ursache reden. Es geht bei Rettungsschirmen und Fiskalpakt nicht um den Abbau der Schulden und nicht darum, die Peripheriestaaten wettbewerbsfähiger zu machen, sondern darum, die Zinszahlung an die Reichen zu sichern, also einen immer größeren Teil des gesellschaftlichen Reichtums zu Gunsten der Reichen umzuverteilen. Rettungsschirm und des Fiskalpakt sind eine Kriegsmaschinerie + zur Umverteilung von unten nach oben, + zur Zerstörung von Arbeiterrechten, + der Zerschlagung sozialer Sicherungssysteme, + der Privatisierung öffentlichen Eigentums und + der Aushöhlung der Demokratie … … Noch nie war die Machtübernahme des Finanzkapitals so sichtbar wie heute. 6 Unter dem Begriff „Regierung der Fachleute“ sind Vertreter des Finanzkapitals in den politischen Zentren installiert – nicht gewählt –worden. Der neue ital. Premier Monti war nicht nur EU-Funktionär, sondern zuvor Berater von Goldman Sachs. Griechenlands neuer Premier Papademos war nicht nur EZB-Manager, sondern zuvor Mitarbeiter der US-Notenbank. Der neue span. Wirtschaftsminister Luis Guidinos war einer der Direktoren von Leman Brothers. Der neue Chef der EZB Draghi war lange Jahre führender Manager von Goldmann Sachs, der u.a. damals Griechenland bei Eintritt in die Eurozone beraten hat. Das Personal des Finanzkapitals übernimmt direkte Regierungsgewalt! Das Finanzkapital und sein Personal okkupiert die politischen Machtzentren Es handelt sich beim Fiskalpakt um ein Verarmungsdiktat. Und es wird die direkte Herrschaft von Finanzmanagern installiert. 4. Schlussfolgerungen: Entmachtung der Finanzmärkte durch Überführung der Banken und Finanzkonzerne in öffentliches Eigentum unter demokratischer Kontrolle. Umverteilung über höhere Löhne und stärkere Besteuerung der Reichen, Heraufsetzung des Spitzensteuersatzes Eine Vermögenssteuer von nur 1% auf das Vermögen der reichsten 10% würde jährlich einhundert Milliarden Euro bringen. Eine Finanzumsatzsteuer von nur 0,05% (!) brächte weitere 27 Milliarden. Es geht nicht einfach nur um Verstaatlichung. Das würde, wie die Landesbanken zeigen, wenig ändern. Notwendig ist die öffentliche Kontrolle durch Vertreter aus der Gesellschaft - Kommunen, Mittelstand, Gewerkschaften, Verbraucher, Umweltverbände, globalisierungskritische Bewegungen, Friedensbewegung, „Dritte-Welt“-Bewegung; etc. - die von Unten gewählt werden, und einer anderen Wirtschaftspolitik verpflichtet sind. Dies sind Schritte zur Vergesellschaftung. Die Frage der Demokratie muss auf den Bereich der Wirtschaft ausgedehnt werden: + mehr individuelle und kollektive Rechte der Beschäftigten im Betrieb, + öffentliche, demokratische Kontrolle über Investitionen, d.h. wirksame Mitbestimmung von Belegschaften, Gewerkschaften, Verbraucher- und Umweltverbänden über Investitionen. WER, WAS, WO, WIE produziert, darf nicht nach dem Kriterium des Maximalprofits, sondern muss nach gesellschaftlichen Bedürfnissen entschieden werden. (Stichwort „Wettbewerbsfähigkeit“) Das erfordert neue demokratische Mechanismen und den Aufbau neuer demokratischer Strukturen. Der Protest und Widerstand gegen die Politik der EU sollte aus einer europäischen Perspektive erfolgen, um die gesellschaftlichen und politischen Kräfteverhältnisse auf nationaler und europäischer Ebene nach links zu verschieben und die bisherige Entwicklungsrichtung der EU umzukehren. Linke alternative Vorschläge müssen zu einer besseren Koordination der Kämpfe auf europäischer Ebene beitragen. 7 Dabei geht es um + die Streichung illegitimer Schulden und Neuverhandlung der Schulden + den Widerstand gegen die Sparprogramme und den Fiskalpakt. + eine Strategie zugunsten von Beschäftigung, sozialer Sicherheit, Verbesserung der Arbeitsbedingungen, ökologischem Umbau und Demokratisierung - also eine Strategie für ein anderes, ein solidarisches, demokratisches und soziales Europa. Die Kampagne der Partei der Europäischen Linkspartei gegen die „Sparprogramme“ und für die Schaffung eines „Europäischen Fonds für soziale und ökologische Entwicklung“ ist als ein Angebot an die verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Bewegungen gedacht, gemeinsam aktiv zu werden. Mit einer Reichensteuer soll ein Fond geschaffen werden mit dem öffentliche Investitionen für einen sozialen und ökologischen Umbau finanziert und Arbeitsplätze geschaffen werden. Dieser Fonds soll nicht von den Finanzmärkten abhängen, sondern im Gegenteil die Macht der „Finanzmärkte“ einschränken. Zur Finanzierung des Fonds ist eine Finanztransaktionssteuer nötig, aber nicht ausreichend. Die Banken und die Reichen sollen für die Krise zahlen! Die Rolle der Europäische Zentralbank muss grundlegend geändert werden: Nicht mehr zinsgünstige Kredite an die privaten Banken, sondern direkt an die Staaten; allerdings nach sozialen Kriterien und unter strikter demokratischer Kontrolle und öffentlicher Transparenz. Jean Ziegler: „Der globalisierte Dschungelkapitalismus mit seiner Gier, mit seinem Lug und Betrug muss verschwinden. Das muss wie die Nazis in den Eimer geworfen werden. Es muss ein Übergang kommen vom Kapitalismus zur Zivilisation“