Beschreibungen der Stücke My Fair Lady

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Beschreibungen der Stücke
Sonntag, 19. Oktober 2014, 18.00 Uhr + Sektempfang
My Fair Lady
Musical in zwei Akten von Frederick Loewe
Text von Alan J. Lerner nach “Pygmalion” von George Bernard Shaw und dem
Film von Gabriel Pascal – Deutsch von Robert Gilbert
Eliza Doolittle, einfaches Blumenmädchen und rotzfreche Göre mit deftigem
Straßenslang, redet gern. Und das Tag und Nacht. Unverhofft kommt der
prahlerische Phonetikprofessor Henry Higgins daher und behauptet, sie durch
intensives Sprachtraining binnen weniger Monate zur feinen Lady umerziehen zu
können: Ihre Gossensprache soll in gesellschaftsfähige Redeweise verwandelt
werden. Denn schließlich machen nicht nur Kleider Leute, sondern eben auch die
Sprache!
Doch das Experiment gestaltet sich komplizierter als gedacht. Ab sofort
heißt es, Vokale kauen und Konsonanten spucken. Die berühmten Blüten, die
nürgens so grün grünen wü ün Spünien, treiben sowohl Higgins als auch Eliza zur
Weißglut. Auf das gemeinsame Ziel hinarbeitend, entwickelt sich zwischen Mentor
und Schülerin plötzlich jedoch mehr als nur die verabredete Zusammenarbeit …
George Bernard Shaws Komödie Pygmalion wurde 1913 uraufgeführt. Als der Autor
um Erlaubnis für eine musikalische Bearbeitung des Stücks gebeten wurde, reagierte
er ablehnend. Erst nach seinem Tod machten sich Frederick Loewe und sein
Librettist Alan Jay Lerner an die Musicaladaption des Stoffs. Mit Erfolg! Am 15. März
1956 brachten sie ihre Version unter dem Titel “My Fair Lady” am Mark Hellinger
Theatre in New York zur Uraufführung. Seit damals gehört die AschenputtelGeschichte um das Blumenmädchen Eliza mit Frederick Loewes unverwechselbarer,
spritziger Musik voller Ohrwürmer und Evergreens wie “Wäre det nich wun-dascheen”, “Mit ‘nem kleenem Stückchen Glück”, “Es grünt so grün” oder “Ich hätt‘
getanzt heut‘ Nacht” zu den beliebtesten Musicals aller Zeiten.
Aufführungsdauer: 2 Std. 50 Min. (eine Pause)
Samstag, 01. November 2014, 16.00 Uhr
Die Schöne und das Biest
Kartenpreis: 20,00 Euro
Kinderoper nach der Oper “Zemire und Azor”
von Louis Spohr (1784 – 1859)
Bearbeitung von Susanne und Karsten Seefing
Für Kinder ab 5 Jahren
Auf dem Rückweg von einer langen Reise suchen der Kaufmann Sander und sein
Neffe Armin vor einem Schneesturm Unterschlupf in einem geheimnisvollen Schloss.
Dort scheint ein unheimliches Wesen zu hausen und verzauberte Dienstboten
bewirten die Fremden. Während Armin es sich an der reich gedeckten Tafel gerne
schmecken lässt, drängt sein Onkel zum Augbruch. Zuvor jedoch pflückt er von
einem prächtigen Rosenstrauch, der trotz eisiger Kälte blüht, eine zauberhafte Blüte
als Geschenk für Isabella, die jüngste seiner drei Töchter – mit ungeahnten Folgen:
Der Schlossherr, ein wütendes Biest, erscheint und erklärt, sein Leben hänge vom
Gedeihen des Rosenstrauches ab. Zur Strafe will das Biest den Kaufmann in den
Kerker sprerren. Als die verzauberten Dienstboten aber erfahren, dass Sander Vater
dreier Töchter ist, kommt ihnen eine gute Idee …
Nach dem Schrecken der ersten Begegnung lernen das Mädchen und das Biest
allmählich, höflich und beherrscht miteinander umzugehen. Isabella verspricht, den
Rosenstrauch zu pflegen. Sie überwindet Furcht und Abscheu, und mit der Zeit
entwickelt sich zwischen ihr und dem Biest Vertrauen, Verständnis und sogar ein
zartes Band der Zuneigung.
Die Geschichte vom verwunschenen Ungeheuer, das trotz seines abstoßenden
Äußeren und rauen Temperaments die erlösende Liebe eines schönen und
gutherzigen Mädchens gewinnt, beruht auf dem berühmten französischen
Volksmärchen La Belle et la Bête und ist ein exzellenter Stoff für großes
Zaubertheater.
Aus diesem Stoff komponierte Louis Spohr, ein Zeitgenosse von Ludwig van
Beethoven und Carl Maria von Weber, der u. a. in Wien, Dresden und Kassel als
Kapellmeister wirkte, seine romantische Oper Zemire und Azor.
Sie inspirierte nun Susanne und Karsten Seefing zu einer kindgerechten Fassung mit
eingängiger Musik und vielen Mitspielaktionen, wie auch schon bei ihrer vorherigen,
erfolgreichen Bearbeitung von Die kleine Seejungfrau Rusalka.
Sonntag, 11. Januar 2015, 18.00 Uhr + Einführung in das Stück
Don Giovanni
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Lorenzo da Ponte
– in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln –
Der größte Verführer aller Zeiten liebt die Frauen: In Italien eroberte er 640, in
Deutschland 231, in Frankreich 100, in der Türkei 91 und im heißen Spanien, da
waren es sogar: 1003! Egal, welche gesellschaftliche Schicht, egal welche
Haarfarbe, egal wie arm oder reich, egal welche Maße – Don Giovanni liebt sie alle!
Mit Donna Anna tritt allerdings zum ersten Mal eine Frau in sein Leben, an
der er sich die Zähne ausbeißen wird. Was wirklich geschah, als er sich nächtens bei
ihr einschlich, bevor er auf der Flucht ihren Vater, den Komtur, ermordete, das wird
für immer ein Geheimnis bleiben. Jedoch, als nach dieser Episode auch die nächste
Eroberung fehlschlägt und sich dafür eine ‚Altlast’ Bahn bricht, hat er gleich drei
Frauen und einen Mord am Hals. Mit Hilfe seines gewieften Dieners Leporello
versucht Don Giovanni, sich aus der immer enger werdenden Schlinge zu befreien,
doch sein Untergang ist unvermeidlich …
In ihrer vorletzten gemeinsamen Arbeit gelingt es Mozart und da Ponte, die
Geschichte des berühmtesten Frauenhelden aller Zeiten so exzellent wie nie zuvor
zu schildern. Die Rezitative sind voller Witz, die Ensembles und Arien voller Poesie.
Ihre Überlegenheit gegenüber allen anderen Don Juan-Bear-beitungen beweisen die
beiden Autoren aber vor allem in der neuen Sicht auf den Titelhelden, die eine
triumphierende Schlussapotheose verweigert! Vielmehr ist ihr Don Giovanni ein
Mensch, der auf menschliche Art irrt und menschlich untergeht.
Sonntag, 01.03.2015, 19.30 Uhr
The Rocky Horror Show
Musical von Richard O′Brien
Deutsche Fassung von Frank Thannhäuser und Iris Schumacher
Mit freundlicher Genehmigung der BB Group GmbH und der The Rocky Horror
Company Ltd.
So ein Pech: Auf dem Weg zu ihrem ehemaligen Lehrer ereilt die Frischverlobten
Brad und Janet eine Reifenpanne. Zu allem Übel regnet es auch noch in Strömen,
sodass dem Spießerpärchen nichts anderes übrig bleibt, als in einem
nahegelegenen Gruselschloss Zuflucht zu suchen. Doch statt der erhofften
Gelegenheit zum Telefonieren erwartet sie hier der exzentrische Außerirdische
Frank’N’Furter nebst seinen reichlich merkwürdigen Hausangestellten und
Partygästen. Just in dieser Nacht will der extraterrestrische Wissenschaftler nämlich
seine neueste und bislang größte Schöpfung präsentieren: Das muskelbepackte
Retortenwesen Rocky, das er in erster Linie zu seinem sexuellen Vergnügen
erschaffen hat. Brads und Janets konservative Moralvorstellungen wirft der potente
Transvestit dabei kurzerhand mit sex, drugs and rock’n’roll über den Haufen und
fasziniert sie für seine sinnliche Welt. Eines ist klar: Es wird ein Ausflug, an den sich
Brad und Janet noch lange erinnern werden …
Kultstatus erreichte dieses 1973 in London uraufgeführte Werk nicht zuletzt durch die
kongeniale Verfilmung The Rocky Horror Picture Show von 1975 mit Tim Curry und
Susan Sarandon. Bis heute zeichnen sich sowohl Bühnen- als auch
Kinovorstellungen der Rocky Horror Show dadurch aus, dass das Publikum
enthusiastisch an der Handlung teilnimmt – beispielsweise durch das Werfen von
Reis und Toilettenpapier, den Einsatz von rosa Gummihandschuhen oder auch durch
das frenetische Mitsingen und Mittanzen der großartigen Gesangsnummern.
Sonntag, 03.05.2015, 18.00 Uhr
Arsen und Spitzenhäubchen
Kriminalkomödie von Joseph Kesselring (1902 – 1967)
Attacke!!!“ – Niemals rennt Teddy ohne diesen markerschütternden Schrei die
Treppe zum oberen Stockwerk hinauf. Aber der durchgeknallte Neffe, der sich für
Präsident Theodore „Teddy“ Roosevelt hält und alle naselang sein Kabinett
einberufen, einen General pensionieren oder einen Hügel erstürmen muss, ist noch
der harmloseste Bewohner der alten, in Würde heruntergekommenen Villa in
Brooklyn.
Es ist wie im wahren Leben, das wirklich Verrückte kann ganz charmant
daherkommen: Auftritt Abby und Martha Brewster, die Tanten von Teddy. Zwei
reizende ältere Damen, die regelmäßig in die Kirche gehen, für den Weihnachtsbasar
spenden und wunderbares Quittengelee kochen. Ihr speziellstes Rezept allerdings
dient der Zubereitung eines Getränks: „Es ist ganz einfach, lieber Junge“, erklären
sie Mortimer, dem Neffen Nummer zwei. „Auf vier Liter Holunderwein nehmen wir
einen Teelöffel Arsen, einen halben Teelöffel Strychnin und eine Prise Zyankali.“
Denn Mortimer hat soeben die Leiche eines älteren Herrn im Wohnzimmer seiner
Tanten entdeckt und verlangt nach einer Erklärung. Kaum hat Mortimer die Villa
verlassen, um sich zu erholen, da taucht Jonathan, Neffe Nummer drei, in Begleitung
seines getreuen Helfershelfer Dr. Einstein auf. Auch sie haben eine Leiche zu
verstauen.
Arsen und Spitzenhäubchen war ursprünglich ein Bühnenstück, das 1941 am
Broadway mit großem Erfolg aufgeführt wurde. Im gleichen Jahr noch wurde es von
Frank Capra verfilmt, mit Cary Grant als Mortimer. Ein unsterblicher Klassiker des
schwarzen Humors – auf der Leinwand und der Bühne!
Freitag, 19. Juni 2015, 19.30 Uhr
Carmina Burana
Ballett von Robert North (Neufassung)
Musik von Carl Orff (1895-1982)
Fortuna hatte es mit mir gut gemeint, als sie mir einen Würzburger
Antiquariatskatalog in die Hände spielte, in dem ich einen Titel fand, der mich mit
magischer Gewalt anzog: Carmina Burana, schreibt Carl Orff über seine Entdeckung
der Benediktbeurer Handschrift aus dem 12. Jahrhundert.
Fasziniert von der geistigen Kraft dieser Texte, die mit philosophischer Tiefe die
Wechselhaftigkeit des Glücks und die Flüchtigkeit des Lebens schildern, wählte Orff
aus der Handschrift 24 Liebes-, Tanz- und Trinklieder als Libretto und schuf ein
monumentales Werk. Mit seinem bewussten Rückbezug auf archaische Elemente ist
es für die kompositorischen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts untypisch und
außergewöhnlich. Denn die Musik bedient sich einer mittelalterlichen Stilistik: Sie
vertraut auf die Suggestivkraft von Rhythmen und eindringlichen Melodien und
kulminiert in großflächigen Chorblöcken. So ist der Erfolg der Carmina Burana seit
ihrer Uraufführung 1937 in Frankfurt am Main ungebrochen.
Für Ballettdirektor Robert North ist die szenisch-choreografische Interpretation von
Orffs einzigartigem Opus Magnus eine reizvolle Herausforderung, zumal die
mitreißende, expressive Musik durch die Präsenz von Solisten, Chor und Orchester
auf der Bühne voll zur Geltung kommt.
Grundlage seiner tänzerischen Gestaltung sind die in den Liedtexten in Latein,
Mittelhochdeutsch und Altfranzösisch erzählten Geschichten. Sie kreisen vor allem
um die Liebe, aber auch um die Natur und um die irdischen Freuden. So zeigt North
in seiner tänzerischen Adaption ein Paar – Mann und Frau –, das all diese Stationen
quasi exemplarisch durchläuft, eine Viel-zahl von Situationen erlebt und dabei
unterschiedliche Emotionen durchlebt, während die allgegenwärtige Schicksalsgöttin
Fortuna den Menschen Chancen und Grenzen aufzeigt: Ihr Schicksalsrad
symbolisiert das fortwährende Auf und Ab des Lebens.
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