Carl Orff - Stephan Emig

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music listening
(SEMESTER I-IV)
Carl Orff
* 10.7.1895 in München / † 29.3.1982
erhielt bereits in frühester Kindheit Musikunterricht (Klavier, Violoncello) und war früh Teil der
elterlichen Hausmusikabende (beide Eltern musizierten leidenschaftlich gerne, seine Mutter
ausgebildete Konzertpianistin)
als Kind komponierte er Stücke als Untermalung für sein eigenes Puppentheater
im Jugendalter verfasste er einige Liedzyklen (erste Veröffentlichung um 1911)
- ein Konzertbesuch von Wagners „Der fliegende Holländer“ im Alter von 14 Jahren wird für ihn
zum entscheidenden Moment, sich mit Musik als Lebensinhalt zu befassen:
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»Der Eindruck war so stark, dass ich tagelang nichts mehr reden wollte, kaum mehr
gegessen habe und nur meinen Fantasien nachhing oder am Klavier mich austobte.«
(C.O.)
mit 17 brach er die Schule ab und begann ein Kompositionsstudium in München
als frühe Inspiration nennt Orff u.a. Claude Debussy, dessen Klavierwerke und Etüden, sowie
auch die Atonalität der 12-Ton-Kunst von Arnold Schönberg
er tendiert schon während des regulären Studiums zur Theatermusik und lässt sich zum
Korrepetitor ausbilden
zu seinen ersten Theaterengagements gehören: Kapellmeister der Münchener Kammerspiele,
Nationaltheater Mannheim, Hoftheater Darmstadt
1919 kehrte er zurück nach München, um sich weiterzubilden und selbst junge Komponisten zu
unterrichten
er beginnt die alten Meister zu studieren und richtet u.a. Monteverdis „L’Orfeo“ neu ein
1924 gründete seine Weggefährtin, die Malerin und Schriftstellerin Dorothee Günther, eine
Schule für Bewegungserziehung, an der Orff die Musikausbildung übernahm
1931 trägt er seine musikpädagogischen Ideen im „Orffschen Schulwerk“ für Musik- und
Bewegungserziehung zusammen
1937 erfolgt die Uraufführung von „Carmina Burana“ (Bührener Lieder), die zu Orffs größtem
Erfolg werden soll. Danach distanzierte sich Orff von allen seinen vorherigen Kompositionen
1950-1960 leitete er eine Meisterklasse an der staatl. Musikhochschule München
Orffs musikpädagogischer Ansatz fand vielfältige Anwendung, siehe z.B. das Orff-Institut am
Mozarteum Salzburg, sowie die Gründung eines Instituts für Heil- und Sozialpädagogik innerhalb
des Orff-Instituts, diverse Schallplattenserien zu seinem Schulwerk, usw.
Orff bekam viele künstlerische und auch politische Auszeichnungen für seine Arbeit
nach 1945 wurden seine Werke wie Carmina Burana, Die Kluge, Der Mond, uva. weltweit
erfolgreich und in viele Sprachen übersetzt
Orff legte viel Wert auf die enge Verbindung von Sprache und Musik, sichtbar in seinem
Schulwerk, das neben den instrumentalen auch viele sprachliche Bezüge enthält, sowie in seinen
Kompositionen. In Carmina Burana bspw. benutzt er gezielt unterschiedliche Sprachen (lat,
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© 2010 Stephan Emig
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music listening
(SEMESTER I-IV)
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griech., mittelhochdeutsch, u.a) nebeneinander, um unterschiedliche sprachliche Charaktere
darzustellen
er befasst sich intensiv mit griechischer und lateinischer Dichtung und bringt Neufassungen von
Werken wie „Antigonae, Ödipus, der Tyrann, u.a. auf die Bühne
die Verwendung eines bestimmten Instrumentariums in seiner Musikerziehung, sowie auch bei
seinen Kompositionen führte dazu, dass man heute vom sog. „Orff-Instrumentarium“ spricht,
das als Standard in moderner Musikpädagogik zum Einsatz kommt.
Orff – Instrumentarium
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(entstanden in Zusammenarbeit mit dem Instrumentenbauer Karl Maendler)
Glockenspiele, Xylophone, Metallophone (chromatisch und diatonisch in verschiedenen
Stimmlagen)
diverse Pauken, Handtrommeln, Rahmentrommeln, Bongos
Schellentrommeln, Schellenkränze, Triangel, div. Becken
diverse Rasseln
Carmina
Burana
Die kompositorische Grundlage ist Orffs Personalstil, die Beschränkung auf wesentliche Merkmale der
Musik, starke rhythmische Prägung, Ostinati, die Verbindung von Sprache und Musik. Der Name
„Carmina Burana“ bezeichnet die im Kloster Benediktbeuren im Allgäu zusammengetragenen „Beurener
Lieder“ und ist sicher eine Anspielung an Orffs bayerische Heimat.
Einige Texte dieser Lieder finden in Carmina Burana Verwendung, in Liebesliedern, moralisch-satirischen
Dichtungen und Trink- und Spiellieder. Auch die mehrsprachige Dichtung der Beurener Lieder findet man
in Orffs Werk wieder.
Listening
Session
Arnold Schönberg
Claude Debussy
Richard Wagner – „Der fliegende Holländer“
Carl Orff: Carmina Burana
Weitere Vorschläge zum Hören:
Antigonae
Das Spiel vom Ende der Zeiten
L’Orfeo
© 2010 Stephan Emig
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