Carl ORFF (1895 – 1982) Biographischer Kurzabriss 1895: 1900: 1911: 1912: 1913: bis 1914: 1914: 1915-1919: 1924: 1930-1935: 1935: 1936: 1937: 1939: 1941: 1943-1949: Carl Orff wird am 10. Juli 1895 in München als Sohn eines Offiziers geboren und verbringt als Kind viel Ferienzeit im Haus seiner Großeltern in Unteralting am Ammersee. Orff erhält ersten Unterricht für Klavier, Orgel und Cello. Orff schreibt rund 50 Lieder zu Texten von Heinrich Heine, Friedrich Hölderlin und anderen Klassikern. Komposition des ersten größeren Chorwerkes nach Friedrich Nietzsches „Also sprach Zarathustra“. Nach einer japanischen Sage schreibt Orff die Oper „Gisei“. Studium an der Akademie der Tonkunst in München, darunter bei Heinrich Kaminski. Orffs stilistischer Auseinandersetzung mit Richard Strauss und Hans Pfitzner folgt die intensive Hinwendung zu alter Musik und hier insbesondere das Studium der Werke von Claudio Monteverdi und Heinrich Schütz. Kurzfristiger Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg. Kapellmeister an den Münchener Kammerspielen, am Nationaltheater Mannheim und am Landestheater Darmstadt. Orffs Interesse für Klang, Rhythmus und Bewegung lies ihn gemeinsam mit Dorothee Günther zum Mitbegründer der „Günther-Schule“ in München werden, die eine neue Verbindung von Bewegung und Musik anstrebt. Korrepetitor und Leitung der Abteilung für tänzerische Musikerziehung an der „Günther-Schule“. Hier wurden die Grundlagen für sein Schulwerk (1930/1933) gelegt, das „elementare Musikübung an Urkräfte und Urformen der Musik heran führt“ und als weithin geschätztes Lehrwerk in der Verbindung von Musik, Sprache und Bewegung zugleich eine Vorstufe seiner szenischen Kantaten darstellt. Veröffentlichung seiner umfangreichen pädagogischen Arbeiten im musikalischen „Schulwerk für Kinder“. Veröffentlichung von „Das Paradiesgärtlein“, ein Ballett nach Lautensätzen des 15. Jhs. Komposition des „Kinderreigens“ für die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Berlin. Uraufführung der Bühnenkomposition „Carmina burana“ in Frankfurt/Main. Die Texte dieser weltlichen Gesänge für Soli und Chor mit Begleitung von Instrumenten sind der Benediktbeurer Handschrift aus dem 13. Jahrhundert entnommen. Nach der Uraufführung zog Orff fast sein ganzes, bis dahin entstandenes Werk zurück: Die „Carmina burana“ sollten sein neues „opus 1“ sein. Orffs Märchenoper „Der Mond“ wird in München uraufgeführt. Uraufführung der Bühnentrilogie „Orpheus“, „Klage der Ariadne“ und „Tanz der Spröden“ in Gera. Orff betont, dass seine Vertonungen antiker Tragödien keine Opern seien. „Die Kluge“ (1943), „Catulli Carmina“ (1943), „Die Bernauerin“ (1947), „Antigone“ (1949) werden uraufgeführt. Die „Catulli Carmina“ (Lieder des Catull) – als Auftaktwerk – und „Il Trionfo di Afrodite“, (Der Triumph der Aphrodite, 1953) werden von Orff zyklisch mit den „Carmina Burana“ zu einem Trittico teatrale, unter dem Titel „Trionfi“ (Triumphe) zusammengefasst. 1950-1960: 1952: 1955-1956: ab 1955: 1959: 1961: 1972: 1982: Leitung einer Meisterklasse für musikalische und dramatische Komposition an der staatlichen Hochschule für Musik in München. Zu seinen Schülern zählten u.a. Werner Ekg und Heinrich Sutermeister. Orff verfasst eine musikalische Untermalung von Shakespeares „Sommernachtstraum“. Auszeichnung mit dem Ehrendoktorat der Universität Tübingen, dem Orden „Pour le Mérite“ und der Ehrendoktorwürde der Universität München. Orff kehrt von München in die Landschaft seiner Kindheit zurück; sein Schwager baut ihm in Dießen-Sankt Georgen ein Haus aus dem Jahre 1930 um. „Was mir diese meine enge und weitere Heimat gegeben hat, ist eingegangen in meine Werke und ist mir diesen über die Welt gegangen, um dort nicht zuletzt von meiner Heimat Zeugnis abzulegen.“ Uraufführung des Bühnenwerkes „Ödipus, der Tyrann“ in Stuttgart. Übernahme der Leitung des neugegründeten Orff-Institutes an der damaligen Akademie „Mozarteum“ (heute Universität für Musik und darstellende Kunst) in Salzburg. Orffs Weihnachtsspiel „Ludus de nato infante mirificus“ wird in Stuttgart uraufgeführt. Komposition des Musikstückes „Gruß der Jugend“ zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in München. Carl Orff stirbt im Alter von 86 Jahren – verehrt und gleichermaßen umstritten – am 29. März 1982 in München. Er wird in der „Schmerzhaften Kapelle“ der Klosterkirche zu Andechs beigesetzt, die auf dem Mons Sacer über einem uralten Heiligtum errichtet ist. Zu Lebzeiten hatte Orff von den Fenstern seines Wohnhauses den Turm von Andechs quer über den See vor Augen gehabt.