Informationen im World Wide Web. MARKT:Die globalisierte

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Ausgabe 11/November 2009 Schutzgebühr 5,– 7
Das m:con-Magazin für die Kongress-Branche
WISSEN: Das semantische Web 3.0 Professor Dr. Tolksdorf über die präzise Suche nach
Informationen im World Wide Web. MARKT: Die globalisierte Kundenorientierung
Dienstleistung in Deutschland, Service in der Welt. MAGAZIN: Junge Köpfe, große
Ideen bei der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Von dieser Forschung
profitieren kleine Patienten. Metropolregion: Eis-Fieber
Die Region Rhein-Neckar rüstet sich für die Eishockey-WM 2010.
multivisionaire
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Metropoleposition
Das m:con Congress Center Rosengarten Mannheim ist
die Plattform für internationale Kongresse, Tagungen und
hochkarätige Show Acts. Der Rosengarten eröffnet eine
Welt für Begeisterung, für Menschen, für Emotionen und
für Begegnungen. Gemeinsam mit unseren Partnern aus
Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel heißen wir jährlich
über 180.000 Kongressteilnehmer in der Metropolregion
Rhein-Neckar willkommen und bringen den Rosengarten in
die Pole Position für die Stadt und Region.
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Standpunkt
m:convisions 11/November 2009
Vorhang auf für die Bühnen der Welt
Die Erwartungen müssen übertroffen werden
Liebe Leserinnen und Leser,
für die Inszenierung von Kongressen und Veranstaltungen gelten die gleichen Regeln
wie für jede kreative Konzeption. Das Ziel muss im Fokus stehen, der Weg will gefunden
werden, Erlebniswelten sind gefordert.
Umwege sind auch Wege. In die Herzen, in die Seelen, in das Begeisterungspotenzial der
Kunden (Veranstalter) und ihrer Teilnehmer. Fantasie ist gefragt. Und Kraft, für diese
Fantasie Zustimmung zu finden. Es braucht Mut, um diesen Weg zu gehen. Nur wer den
Mut aufbringt, wird am Ende belohnt.
Michel Maugé
Geschäftsführer m:con
Mannheim und Honorarkonsul
der Republik Frankreich
Beim Wettbewerb der Eitelkeiten sind die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten der
großen Opernbühne genauso gefragt wie die technischen Möglichkeiten des MultimediaSpektakels. Wir stehen im Wettbewerb. Im Wettbewerb mit Hollywood. Die medialen
Reizpunkte von Film und/oder Fernsehen wollen übertroffen werden. Mit Charme, mit
Witz, mit Originalität und mit Eigenständigkeit.
Jede Veranstaltung für sich muss neu gedacht und neu „erfunden“ werden.
Unsere Kongressteilnehmer lassen sich mitnehmen, sie lassen sich begeistern und sie
lassen sich verführen. Verblüffend einfach, einfach verblüffend – wenn in mehreren
Kommunikations- (und Lernstufen) die Ziele nicht nur erreicht, sondern verstanden,
begriffen und erlebt werden – dann haben wir alles richtig gemacht.
Emotion pur statt Einheitsbrei. Das ist mein Appell an unsere Branche – und das braucht
den Mut zur kreativen Besonderheit.
Sehen Sie selbst …
Ihr
Michel Maugé
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Internistenkongress im Frühling
2010: Der 116. Kongress der Gesellschaft für Innere Medizin findet
vom 10. bis 14. April in Wiesbaden
statt. Das m:con-Team ist für die
Vollorganisation verantwortlich.
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Inhalt
m:convisions 11/November 2009
Das m:con-Magazin für die Kongress-Branche
m:convisions
Standpunkt
m:con-Geschäftsführer Michel Maugé über den Mut zur kreativen Besonderheit von Kongressen und Veranstaltungen.
03
WISSEN
Livekommunikation
Die Kunst der direkten Begegnung. Was kann Livekommunikation? Einblicke in Didaktik, Dramaturgie und Inhalte.
09
Erlebnis als Ausweg aus der Informationsflut
Neurowissenschaftler Professor Dr. Christian E. Elger erklärt wie Kongresse zu nachhaltigen Erlebnissen werden.
11
Auf der Suche nach den Dritten Orten
Kommunikationsguru Dr. Christian Mikunda kreiert neue Erlebniswelten auf Grundlage der Strategischen Dramaturgie.
17
„Wenn das Herz voll ist, schwappt der Mund über“
Jean Pütz, TV-Moderator und „Mr. Hobbythek“, spricht über die Kunst der authentischen Moderation. 19
Entwicklung und Chancen der Livekommunikation
Vok Dams stellt klassische Marketingmuster infrage und beschreibt neue Leitbilder der Direktkommunikation
wie Ehrlichkeit, Authentizität, Nachhaltigkeit und Glaubwürdigkeit.
20
Mehr als die Architektur der Teilhabe
Professor Robert Tolksdorf erklärt, wie man mittels semantischer Technologien die Suche nach Informationen
im Web 3.0 präzisiert. 28
MARKT
Die globalisierte Kundenorientierung
Dienstleistung in Deutschland, Service in der Welt.
33
„Partnerschaften sind unsere Brücken zur Wirtschaft“
Ein Gespräch mit Marketing- und Kommunikationsleiterin Marietta Fuhrmann-Koch von der Universität Heidelberg.
34
Seit 119 Jahren ist der Kunde im Hause engelhorn König
Wenn perfekter Service nicht zur Pflichtübung wird, sondern Spaß macht.
37
Kongresse in Asien sind gesellschaftliche Ereignisse
Ob China, Indien oder Saudi-Arabien: Kosmopolit Professor Georg Simbruner empfiehlt, lokale Eigenheiten
zu akzeptieren und Vertrauen aufzubauen.
40
Internationale Anerkennung für Mannheim
m:con belegt zweiten Platz beim 12. ICCA Best Marketing Award in Florenz.
42
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Inhalt
m:convisions 11/November 2009
M:CON
Investitionen in Fortbildung und Qualifikation
Warum es gerade in Krisenzeiten umso wichtiger ist, über qualifiziertes und gut ausgebildetes Personal zu verfügen.
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KongressTicker
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Ludwigshafen hat seine „Gute Stube“ zurück
Großes Theater, komplett ausgestattetes Kongresszentrum und vollwertiges Kulturhaus verbinden sich
im neuen Pfalzbau zu harmonischem Dreiklang.
45
MAGAZIN
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin – eine Fallstudie
Junge Köpfe, große Ideen: Die DGKJ fördert Forschung, von der kleine Patienten profitieren.
47
Fruchtbarer Austausch der Biotechnologen – Kundenporträt DECHEMA
Traditionsreich und modern: Nachhaltigkeit und wissenschaftlicher Nachwuchs spielen eine große Rolle.
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METROPOLREGION
Gut vernetzt in der Metropolregion
Kirsten Korte ist die neue Leiterin des Convention Bureaus der MRN.
51
Eine Stadt auf Eis – eine Region im Sportfieber
15 Spieltage, 16 Mannschaften und drei Arenen: Mannheim ist 2010 einer der Gastgeber der Eishockey-Weltmeisterschaft.
52
OrganisationsTicker
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News
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EventTicker
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Perspektiven
Die Zukunft der Kongress-Branche
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Impressum
57
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Seite 19
Er muss es wissen: „Mr. Hobbythek“ Jean Pütz verrät, wie er
Inhalte spannend vor Publikum
präsentiert. Ihm gelang es als
erstem Moderator, Themen mit
wissenschaftlichem Anspruch
anschaulich und unterhaltsam
im deutschen Fernsehen zu
präsentieren.
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Emotionen in der LiveKommunikation erleichtern
den Rezipienten das Erlebte
nachhaltig zu erinnern.
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Wissen
Livekommunikation –
Die Kunst der direkten
Begegnung
Von Torsten Schall
Livekommunikation bietet heute mehr denn je unterschiedlichste
Optionen, um direkte persönliche Begegnungen sowie das bewusste
Erleben eines Events emotional zu inszenieren. Die globale Wirtschaftskrise, aus der trotz allem Pessimismus viele Unternehmen
gestärkt und mit neuen Methoden gerüstet hervorgehen werden,
bietet eine gute Gelegenheit, innezuhalten und sich „der“ Livekommunikation, ihrer Didaktik, ihrer Dramaturgie und ihrer Inhalte
aus den unterschiedlichen Blickwinkeln renommierter Experten
zu nähern – sie auf den Prüfstand der aktuellen Geschehnisse zu
stellen.
Die Beiträge der Rubrik WISSEN in der vorliegenden m:con visions
sind das Ergebnis des neugierigen Unterfangens, dem „Konzept Livekommunikation“ auf diese Weise so nah wie möglich zu kommen.
Das Spektrum der Begegnungen reicht hierbei vom Blickwinkel des
klassischen Moderators (Jean Pütz) mit jahrzehntelanger TV-Erfahrung über gestandene Event- und Kommunikationsgurus (Vok Dams
und Dr. Christian Mikunda), bis hin zum Neuro-Experten (Prof. Dr.
Christian E. Elger), der mittels empirischer Methoden Vorgänge im
menschlichen Gehirn erforscht und aus Sicht des Wissenschaftlers
darlegt, wie wir lernen, wenn wir lernen.
Fest steht, dass wir an solchen Orten am besten lernen, an denen
wir uns wohlfühlen. Diese („Dritten“) Orte geben uns Kraft und
Inspiration. Hier sind wir offen, damit neues Wissen an Altbekanntes anknüpfen kann. Vielleicht werden Ihnen daher auf den
nächsten Seiten immer wieder drei Begriffe, gleich einem dramaturgischen roten Faden, besonders ins Auge fallen – Kunst, Emotion
und Authentizität.
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Wissen
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m:convisions
Wissen
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Neurowissenschaftler Professor Dr. Christian E. Elger:
Erlebnis als Ausweg aus der Informationsflut
Von Yvonne Struck
Klotzen statt Kleckern. Das ist die Devise vieler Unternehmen, wenn es darum geht, sich und ihre Produkte mit
Events, Kongressen und Produktpräsentationen ins rechte Licht zu rücken. Die Veranschaulichung durch Grafiken und
Powerpoint-Präsentationen genügt schon lange nicht mehr. Werbegeschenke regen Kunden heutzutage nicht mehr
zum Kauf an, eine motivierende Rede reicht nicht mehr aus, um die Mitarbeiter nach einer Fusion für die Zukunft zu
begeistern. Livekommunikation ist ein etablierter Kanal in der alltäglichen Unternehmenskommunikation geworden.
Wie erreicht man die in eine Veranstaltung gesetzten Ziele nachhaltig? Die Neurowissenschaft hat einige spannende
Antworten parat. Professor Dr. Christian Elger hat sie für uns zusammengefasst.
Die Selektionsaufgaben für unser Gehirn sind im multimedialen
Zeitalter enorm gestiegen. Täglich prasseln durch unterschiedliche
Medien Tausende von Informationen auf uns ein. Dem menschlichen Gehirn muss immer mehr geboten werden, damit es sich die
Mühe macht, Informationen aufzunehmen oder gar zu lernen. Kongresse, ereignisreiche Promotion-Aktionen, Themen-Events für die
eigenen Mitarbeiter, für Kunden oder gesamte Branchen: Der Strauß
an Möglichkeiten der Livekommunikation scheint unerschöpflich.
Egal, ob dabei ein Produkt oder die Vermittlung von Wissen im Vordergrund steht, Ziel ist: Es soll „etwas hängen bleiben“!
Unternehmen müssen sich also etwas einfallen lassen, um ihre
Informationen an die Menschen zu „verkaufen“: Livekommunikation soll der Schlüssel dazu sein. Zwei Praktiker aus der Branche
der Livekommunikation, Dr. Marc Domning und André Rasel, haben
zusammen mit dem Neurowissenschaftler Professor Christian Elger
Empfehlungen formuliert, wie man Events neurowissenschaftlich
planbar machen kann.
Wenn Wissenschaft auf Wirtschaft trifft
Neurowissenschaftler befassen sich im Allgemeinen mit dem Aufbau
und der Funktionsweise von Nervensystemen. Ein großer Teilbereich der Neurowissenschaften ist die Hirnforschung. Professor
Christian Elger forscht an der Klinik für Epileptologie der Universität Bonn auf dem Gebiet der Hirnforschung. Mit der Life & Brain
GmbH, dem ersten „akademischen Unternehmen“ in Deutschland,
hat Professor Elger mithilfe von bildgebenden Verfahren Untersuchungen durchgeführt, um die Wirkungsweise von Produkten
und Marketingstrategien neurowissenschaftlich zu testen und
somit ein Werkzeug für die Entwicklung und Rationalisierung
von Marketingstrategien zu etablieren. Wie erkenntnisbringend
bildgebende Verfahren für Untersuchungen von Marketingstrategien sind, erklärt Elger an einem markanten Beispiel: „Vor einigen
Jahren führte ein Unternehmen einer Produktlinie für Körperpflege eine Kampagne mit normalen Frauen statt mit Topmodels
durch. Ganz bewusst wurde die Botschaft herausgearbeitet, dass
die meisten Frauen nicht wie Models aussehen. Das machte die
Marke sympathisch, was sich in allen Umfragen bestätigte. Bei der
neurowissenschaftlichen Untersuchung stellte sich dann heraus,
dass die Hirnaktivitäten der Probanden bei den Topmodels jedoch
eher ansprangen als bei den normalen Frauen.“ Eine Erklärung
könnte sein, dass die Befragung nur die halbe Wahrheit wiedergibt,
nämlich die „politisch korrekte“.
Neurowissenschaft und Livekommunikation. Erste Schritte
Im Gegensatz zum klassischen Marketing kann man im Bereich des
Livemarketings die Wirkungen im Hirn nicht direkt untersuchen,
da es sich um singuläre Ereignisse handelt. Die Autoren übertrugen
deshalb gezielt Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft auf ausgewählte Events der Livekommunikation und interpretierten sie.
Dr. Marc Domning ist Managing Director und Mitglied der
Geschäftsleitung der kogag Bremshey and Domning GmbH. „Unsere
Agentur hat 40 Jahre Erfahrung in der Livekommunikation, und
bisher haben wir viele unserer Erfahrungen auch nach dem ‚Trial
and Error’-Prinzip gemacht. Man probiert eine Maßnahme aus und
sieht dann, ob sie die gewünschte Wirkung erzielt. Nun wollten wir
wissenschaftlich untersuchen, was tatsächlich im Gehirn passiert,
wenn Menschen die Events besuchen, die wir kreieren“, erklärt
Marc Domning. Professor Elger gilt als einer der Pioniere in diesem
Bereich. Diese Zusammenarbeit jedoch war Elgers erster Forschungskontakt mit dem Bereich der Livekommunikation.
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Wissen
m:convisions
Andere Dimensionen:
Aus neurowissenschaftlicher
Sicht führt der Weg zu erinnerbaren Ereignissen nur über den
Einsatz von außergewöhnlichen
Erlebnissen mit möglichst
hohem emotionalem Faktor.
Nur so heben sich diese Ereignisse aus der allgemeinen Flut
von Informationen heraus.
„Ich habe natürlich schon viele Events und Kongresse besucht und
mir dabei gedacht, dass aus neurowissenschaftlicher Sicht einige
Fehler begangen wurden“, erklärt Professor Elger. „In der Praxis
wird oft dem Prinzip gefolgt, dass es einen Knüller nach dem anderen geben muss. Das ist aus neurowissenschaftlicher Sicht nicht
korrekt.“ Dementsprechend positiv reagierte Professor Elger auf
die Anfrage der beiden Praktiker: „Als die beiden mich ansprachen,
ob ich bei ihrem Projekt mitmachen möchte, war ich sofort sehr
interessiert.“
Was wirklich hängen bleibt –
aus neurowissenschaftlicher Sicht
Wie kann es Unternehmen nun gelingen, durch gezielte Livekommunikation beispielsweise die Mitarbeiter stärker an sich als Arbeitseite 12
geber und Kunden stärker an das Produkt zu binden? Wie lernt und
erinnert unser Gehirn im heutigen Informationsüberfluss? Ziel der
drei Experten war es, in einem Buchprojekt klare Handlungsempfehlungen für Praktiker der Livekommunikation zu geben, die mit
den Erkenntnissen der Neurowissenschaften einhergehen.
„Einen Ausweg aus der Informationsflut findet man nur mithilfe
von Erlebnissen“, meint Dr. Marc Domning. Wie eine Veranstaltung
erlebt oder ob das Erlebte auch wirklich im Gedächtnis verankert
wird, hängt von den Emotionen und den angeregten Reizen ab, die
durch die Veranstaltungselemente entstehen: „In der Livekommunikation sind unglaublich viele Elemente im Spiel, die je nach ihrer
Variation und Kombination unterschiedlich wirken“, erklärt Domning.
Ein Event ist aus Sicht der Hirnforscher für die Teilnehmer
ein außergewöhnliches Ereignis, bei dem idealerweise die Emotionalität besonders hoch ist und das damit zu einer bleibenden
Erinnerung führt, die langfristig mit dem gewünschten Inhalt
verknüpft wird.
Ein drastisches, aber dafür einleuchtendes Beispiel ist der 11. September 2001. Fast jeder weiß noch heute, was er getan hat oder wo er
war, als die Attentate auf die Twin Towers in New York geschahen.
Inhalte und Informationen, die mit emotionalen Markern versehen
werden, werden erinnert und gespeichert. Genauso funktioniert
es auch bei positiven Ereignissen: Die meisten Väter können sich
wahrscheinlich noch sehr gut daran erinnern, was sie an dem Tag
gemacht haben, an dem ihr Kind geboren wurde.
Wie erfolgreich ein Event wird oder wie positiv oder negativ
eingestellt die Teilnehmer bereits in das Event gehen und welche
Emotionen vorab bestehen, darüber entscheidet oft schon die
Einladung. Sie sollte emotional und positiv formuliert werden,
damit ein entsprechend positives Image aufgebaut wird. So wird
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das Belohnungssystem im Hirn aktiviert und das Event bereits
vorab positiv im Gehirn positioniert. Man könnte die Einladung
mit einem kleinen Geschenk verbinden. Erhält der Teilnehmer
zu Beginn des Events noch ein zweites Geschenk, so wird das
Belohnungssystem noch besser vorbereitet und die Veranstaltung
weniger kritisch betrachtet.
Das Stichwort „Emotion“ ist unumgänglich in der Livekommunikation. Ohne die Aktivierung von Emotionen wird nicht erinnert.
Emotionen können vom Menschen in der Regel nicht kontrolliert
werden, sondern werden durch Reize ausgelöst.
Oft sollen die Teilnehmer von Events sich nicht nur positiv daran
erinnern, sie sollen auch etwas lernen. Doch lernen ist nicht gleich
lernen! Bei Veranstaltungen ist darauf zu achten, dass die Gehirne
der Teilnehmer in der Lage sind, unterschiedliche Informationen
auf die richtige Weise zu sortieren und miteinander zu verknüpfen.
Dabei spielen Emotionen wieder eine wichtige Rolle.
Elemente des Erlebens
Auf welche Elemente und Faktoren des Erlebens müssen die Veranstalter in der Livekommunikation nun konkret achten?
Wissen
Je größer die Teilnehmerzahl, desto bedeutender wird das Phänomen,
dass sich Grundstimmungen durch Gefühlsübertragungen innerhalb der Gruppe während der Veranstaltungen ändern. Versucht
der Vortragende, die Zuhörer mit Scherzen oder flapsigen Sprüchen
zu amüsieren, um die Atmosphäre krampfhaft aufzulockern, so
kann dies schnell peinlich werden und der Schuss geht nach hinten
los. Beim ersten missglückten Scherz rollen erst zehn Personen die
Augen, schnell überträgt sich aber diese Stimmung, und beim dritten
schlechten Witz oder einer weiteren Worthülse kann die Stimmung
komplett kippen. Deshalb ist es wichtig, dass die Vortragenden auf
der Bühne geschult sind und durch ihre Professionalität in der Lage
sind, Gefühle, die sie vermitteln, auch zu steuern. Insofern ist es
oft sinnvoll, professionelle Moderatoren für Veranstaltungen zu
engagieren.
Symbolik und Mythologie können bei der Planung von Veranstaltungen ebenfalls von Bedeutung sein: Der richtige Einsatz von
Symbolen und symbolisches Handeln können Prozesse des Denkens
und Erinnerns bei den Teilnehmern effektiver ausformen. Wie oft
im „richtigen“ Leben ist auch in der Livekommunikation ein Gespür
für das richtige Timing wichtig. Der Faktor Zeit sollte aus neurowissenschaftlicher Sicht in die Planung von Events einbezogen werden.
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Leistung braucht Leidenschaft
Bildung setzt Zeichen für
die Zukunft
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m:convisions
Der Neurowissenschaftler Prof. Dr. Christian E. Elger (links) und der
Eventpraktiker Dr. Marc Domning (rechts), untersuchen gemeinsam
wie die Wirkung von Events neurowissenschaftlich planbar wird.
Sollen die Teilnehmer etwas lernen, dürfen Reize nicht zu dicht
aufeinander folgen, da das Gehirn dann seine Wahrnehmung immer
wieder innerhalb weniger Sekunden verändert und umspringt.
Um ein Event in der Erinnerung der Teilnehmer zu verankern,
sollten neue Informationen mit bekannten und bereits gespeicherten Informationen verbunden werden. Dabei ist die Reihenfolge
wichtig. Erst sollte das „Neue“ kommuniziert werden, dann das
„Alte“, um Stabilität zu vermitteln, raten die Autoren. So wird erst
Aufmerksamkeit geschaffen, und durch den Rückbezug auf bereits
Bekanntes werden die neuen Informationen dann gefestigt.
Um die Aufmerksamkeit der Teilnehmer zu gewinnen und
sie damit auf die Aufnahme neuer Informationen vorzubereiten,
können sogenannte „Shock Novel“-Reize gesetzt werden. Beispiel:
Die Führungskräfte eines Unternehmens tauschen für kurze Zeit
die Rollen mit den Mitarbeitern oder treten als Kellner auf.
Übertragbare Ergebnisse für die Praxis?
„Die Empfehlungen von Professor Elger aus neurowissenschaftlicher
Sicht sind sehr konkret“, fasst Domning die Ergebnisse zusammen.
Damit hätten Event-Spezialisten gegenüber ihren Kunden sogar die
Möglichkeit, die vorgeschlagenen Maßnahmen für Events besser zu
legitimieren, da eine wissenschaftliche Bestätigung vorliege. „Hier
könnte man als Beispiel die Entscheidung nennen, wer eine Veranstaltung moderiert. Es war in vielen Unternehmen lange üblich,
dass die Geschäftsführer oder Vorstandsvorsitzenden alleine die
Moderation übernahmen. Wir raten den Kunden oft, einen Profi,
wenn möglich sogar ein bekanntes Gesicht zu engagieren. Dadurch
dass die Besucher das Gesicht aus den Medien kennen, wird zum
einen das Belohnungssystem angeregt, zum anderen werden Emotionen geweckt. Die Teilnehmer erinnern sich so besser an das Event“,
erklärt Domning. Ebenso bringe es aus neurowissenschaftlicher
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Sicht sehr viel, wenn Events über mehrere Tage stattfänden. Durch
die Ruhepausen, insbesondere aber Schlaf, wird das Vermittelte so
besser in der Erinnerung der Teilnehmer verankert.
„Bei vielen Erkenntnissen haben wir uns in unseren praktischen
Erfahrungen bestätigt gesehen, oft waren wir auch überrascht. Wir
waren zum Beispiel erstaunt darüber, dass Livekommunikation
sogar lange feststehende Einstellungen und Erinnerungen der Teilnehmer verändern kann“, erklärt Domning.
Klar sei allerdings auch: „Im Livemarketing steckt der Einsatz
von neurowissenschaftlichen Erkenntnissen noch in den Kinderschuhen, aber einen ersten Schritt haben wir gemacht“, resümiert
Domning: „Wir verstehen jetzt vieles besser.“ Auch Professor Dr.
Elger ist zufrieden mit den Ergebnissen: „Wir haben ein gutes
Konzept entwickelt. Nun sollte man es umsetzen und die Wirkung
weiter wissenschaftlich untersuchen.“ n
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Wissen
Der Kommunikationsguru – Dr. Christian Mikunda
Auf der Suche nach den Dritten Orten
Er ist Experte und Vordenker zugleich, versteht es, Erlebnisse und Hochgefühle zu inszenieren:
Dr. Christian Mikunda arbeitete zunächst als Film- und Fernsehdramaturg. Heute kreiert er neue Erlebniswelten
auf Grundlage der Strategischen Dramaturgie. Er lehrte als Dozent unter anderem in Wien, Salzburg und München
und war Guest Speaker an der Harvard University in Boston. m:con-visions-Redakteur Torsten Schall sprach mit
dem „Kommunikationsguru“.
Herr Dr. Mikunda, was sollte ich unbedingt beachten, um mit
man mir damit? Das waren keine angenehmen Zwischentöne für
Ihnen in eine fruchtbare Livekommunikation zu treten?
eine konstruktive Kommunikation.
Die Zwischentöne sind sehr wichtig und das Gefühl, das während einer Kommunikation mitschwingt. Ein Beispiel: Während der In welchem Zusammenhang stehen Kommunikation und
Eröffnung eines großen Marktes stand ich den Verantwortlichen Unterhaltung. Ist erfolgreiche Livekommunikation ohne
als Berater zur Seite. Die Strukturen in dem Unternehmen waren Entertainment künftig überhaupt vorstellbar?
Mit Entertainment erregen Sie natürlich Aufmerksamkeit.
sehr flach, sowohl intern als auch in der Kommunikation mit den
Kunden. Das ist Teil der erklärten Unternehmensphilosophie: es Dafür steht vor allem das aus den USA stammende Konzept der
soll ganz bewusst auf gleicher Ebene kommuniziert werden. Das Experience Economy, also – verkürzt dargestellt – die These, dass die
ist zunächst einmal sehr angenehm.
„gute“ Erfahrung selbst das Produkt ausmacht. Eine Flucht in eine
Im Rahmen meiner Tätigkeit für das Unternehmen habe ich Traumwelt stelle ich allerdings längst nicht mehr fest. Im Gegenteil:
dann vor Ort gefilmt und brauchte dafür einen Ausweis. Für ihn Seit Ende der 90er Jahre wächst eine große Sehnsucht nach Sinn,
sollte ich allerdings fünf Euro hinterlegen – da habe ich mich brüs- nach der Verwendung guter Materialien und ansprechendem Design.
kiert gefühlt. Überlegen Sie mal, was das für ein „Brainscript“ ist, Gerade in den USA ist man da sehr europäisch geworden. Für die
was dies für ein Bild ergibt – bin ich etwa illoyal? Was unterstellt Kongress-Branche ist das Momentum der Aufmerksamkeit dann
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Wissen
m:convisions
Dr. Christian Mikunda bereiste
weltweit sogenannte Dritte
Orte: „Wir wissen heute, dass die
emotionale Ebene bei Rezeptionsprozessen des Gehirns enorm
wichtig ist.“
Mannheimer Congress Center Rosengarten begegnet. Bei einem
kommunalpolitischen Event, bei dem auch die Bürgermeister der
Stadt anwesend waren, trat an der dramaturgisch perfekten Stelle die Band „Söhne Mannheims“ auf. Als sie mit ihrem Auftritt
und ihrem Lied „Meine Stadt“ loslegten, hatten alle anwesenden
Bürgermeister Tränen in den Augen. Solch einen Spannungsbogen
sollten auch Kongresse nutzen. Eine adäquate Erlebnissprache ist
für erfolgreiche Events entscheidend, die emotionale Gestaltung
einer Veranstaltung ist sogar dringend notwendig.
gut, wenn es dazu beiträgt, dass Teilnehmer sich wohlfühlen. Diese
Aufmerksamkeit hat aber nichts mit einer Verkaufsabsicht zu tun,
mit der sie oft verwechselt wird.
Wie viel Inszenierung ist notwendig?
Die Inszenierung selbst sollte auf keinen Fall vom eigentlichen
Sujet ab- oder weglenken. Wir alle wollen gut rüberkommen, und
dazu zählt bei Kongressen auch die räumliche Erschließung. m:con
und der Mannheimer Rosengarten sind dafür ein sehr gelungenes
Beispiel: Geschäftsführer Michel Maugé scheint eine professionelle
räumliche Erschließung sehr wichtig zu sein. Wir wissen heute aus
vielen Studien, dass die emotionale Ebene, das Sich-Wohlfühlen, bei
Lern- und Rezeptionsprozessen des Gehirns sehr wichtig ist. Die
Inszenierung des Ortes ist aus meiner Sicht dabei essenziell.
Wie muss danach ein solcher Ort aussehen?
Ich spreche hier gerne vom sogenannten Dritten Ort. Das ist
beispielsweise eine große Piazza, ein Kongressgebäude oder eine
Hotellobby. Ihre Spezifik besteht darin, dass man sich in ihnen Kraft
und Emotion abholt. Diese Orte sind wie Bühnen. Daher ist auch
die Farb- und Lichtgestaltung sehr wichtig, denn sie nimmt man
dreidimensional wahr. Als ich neulich in Berlin war, ist mir diese
Kraft im Kulturhaus Dussmann begegnet. Ich habe dort nicht nur
schnell ein Buch gekauft – der Ort hat mich inspiriert, emotional
tangiert. Dieser Ort hat Begeisterung in mir ausgelöst, und ich erinnere mich gerne an ihn zurück. Bei allernächster Gelegenheit werde
ich an diesen Dritten Ort zurückkehren.
Welche Bedeutung hat dabei die – wie Sie sie nennen –
„Erlebnissprache“?
Ein Beispiel für gelungene Erlebnissprache – und in diesem
Fall dafür, wie man etwas Erhabenes inszeniert – ist mir im
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Ein Begriff, den Sie maßgeblich geprägt haben, ist der der
Strategischen Dramaturgie.
Wenn man sich die aristotelische Dramaturgie anschaut, dann
geht es bei ihr wesentlich um die Katharsis – das reinigende Element.
Bei der Hamburger Dramaturgie geht es um Aufklärung, Demokratisierung und generell um die Funktion des Theaters.
Verglichen damit zielt das Erklärungsmuster der Strategischen
Dramaturgie auf Interessen. Zum Beispiel soziale Interessen. Bei
Greenpeace lautet das dominierende dramaturgische Muster David
gegen Goliath – beispielsweise Schlauchboote gegen Schiffe.
Aber auch Städte und Plätze können über eine unwiderstehliche
Strategische Dramaturgie verfügen. Man nennt das Urban Design.
Die Placemaker des Platzes vor dem Rockefeller Center haben sich
diese Strategie zunutze gemacht. Der Platz ist ein sehr energievoller
Dritter Ort. Er ist einer von vielen öffentlichen Orten, die ich in
den vergangenen Jahren weltweit erkundet habe und an denen
man sich unweigerlich wie zu Hause fühlt. Diese Grundprinzipien
dramaturgischer Gestaltung kommen auch in der Livekommunikation zum Einsatz. Man erkennt zum Glück sehr schnell, ob etwas
emotional trägt oder nicht.
Wie steht es Ihrer Meinung nach aktuell um die
Livekommunikation?
Im Allgemeinen sind die Strategien und Konzepte der Livekommunikation klar auf dem Vormarsch. Die Krise hat es leider
aber auch mit sich gebracht, dass mancherorts etwa an Keynote
Speakers gespart wird. Das ist schon sehr kurzfristig gedacht, denn
mit einer Powerpoint-Präsentation sollte man eher nicht in einen
Kongress starten. Das ist emotional sehr flach. Andererseits bietet
die Krise auch Chancen, um über neue Ansätze und Konzepte nachzudenken. Da mache ich mir um die äußerst lebendige Disziplin
Livekommunikation aktuell keine Sorgen. n
Wissen
11/November 2009
Jean Pütz, TV-Moderator und „Mr. Hobbythek“
„Wenn das Herz voll ist, schwappt der Mund über“
Von Panja Schollbach
Jean Pütz ist Wissenschaftler, Journalist und Erfinder der berühmten WDR-Sendung „Hobbythek“. Das Kultformat etablierte „Do it yourself“ im deutschen Fernsehen – erstmals wurde auf dem Bildschirm gebastelt, gebacken, gewerkelt.
„Die Hobbythek war ja nichts anderes als ein trojanisches Pferd, um Wissenschaft unter die Leute zu bringen“, verrät
Pütz. Deshalb heißt seine Devise für eine erfolgreiche Livekommunikation: „Authentisch sein und moderat bleiben!“
„Schalt ab und knips dich an!“, so lautete das Motto der beliebten
WDR-Hobbythek, der ersten und ältesten deutschen Ratgebersendung.
Sie machte Frontmann Jean Pütz nicht nur zu einem populären
Moderator, sondern auch zu einer Institution im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Mit wissenschaftlichem Anspruch bereiteten Pütz
und seine WDR-Redaktion von 1974 bis 2004 Verbraucherthemen
handfest und sehr anschaulich auf. „Das Ziel der Hobbythek war
es, Neugier zu wecken, Aktivitäten auszulösen und die Menschen
von der Mattscheibe wegzubringen.“
Mit Schnurrbart und Fliege zeigte Pütz den Fernsehzuschauern,
wie man selbst Brot backt, Wein gärt oder Energie spart – alles frei
nach dem „Do it yourself“-Prinzip – und außerdem sehr trickreich.
Die Sendung bestach durch Originalität, wissenschaftliche Experimente und die einfache Darstellung hochkomplexer Themen. Außerdem gab es originelle Tipps, etwa wie man mit einer Kohlroulade und
einem Staubsauger Seifenblasen herstellen kann. Und die Sendung
war vor allem eines: ein Blockbuster. Dafür sorgte Moderator Jean
Pütz persönlich.
Im Fernsehen wie in der Livekommunikation gilt: „Der beste
Trick ist: Sie müssen glaubwürdig sein“, rät Pütz. „Es kann sein,
dass ich inzwischen ein Faktotum bin, aber ich lebe das, was ich
vermittle – damals wie heute.“ Engagement, Authentizität und Leidenschaft sind das Geheimnis erfolgreicher Auftritte vor Publikum.
„Was ich weiß, das kann ich auch vermitteln. Wenn das Herz voll
ist, schwappt der Mund über – und das kommt an!“
Noch heute hält der 73-Jährige Vorträge in Hobbythek-Manier oder
geht mit seiner „Pütz-Munter-Show“ auf Tour. Eine Livemoderation
sei immer auch ein Glücksfall, findet Pütz: „Wenn Sie live moderieren, können Sie ganz wunderbar auf das Publikum eingehen.“
Die Vorbereitung sei die wichtigste Basis für gelungene Vorträge
und Auftritte. „Zunächst nutze ich heute das Internet, um mich
über die Veranstaltung zu informieren. Wer ist die Zielgruppe, wer
sind die Zuschauer, welches Niveau erwartet mich? Das sind die
entscheidenden Fragen.“
Junge Zuschauer und Kinder bekommen von Jean Pütz ein leicht
verträgliches, aber spannendes Bühnen-Mitmach-Spektakel serviert,
für die Erwachsenen werden anspruchsvolle Themen populärwissenschaftlich aufbereitet. „Wichtig ist es, sich zu fragen, wo es bei
Menschen Vorurteile gibt. Die müssen sie unbedingt mit einbeziehen, durch die Show bestärken oder außer Kraft setzen. Das ist mein
Ziel.“ Die Botschaft lautet immer: Wissenschaft zum Anfassen.
„Das Publikum am besten mit Witz und Anekdoten ködern, die
nicht abgelutscht sind“, rät der Profi. Humor sei in der Livekommunikation ein absolutes Muss und gleichzeitig probates Mittel gegen
Lampenfieber; Texte abzulesen sei jedoch strikt verboten.
Andererseits sei Bescheidenheit gefragt: „Besserwisserei muss
unbedingt vermieden werden! Das darf ich bei einer Livekommunikation nicht vermitteln. Der Moderator muss zeigen: Er ist ein
Mensch wie du und ich.“ Ebenso entscheidend sei guter Stil: „Bei
der Moderation bitte nicht marktschreierisch werden, das ist kontraproduktiv!“ Und Finger weg von Tricks aus der Psychologenkiste,
rät Pütz. „Moderat bleiben, das heißt moderieren.“ Und das kann
man lernen. „Ein gewisses Talent ist natürlich notwendig. Ich würde
sagen, 30 Prozent Talent und 70 Prozent Fleiß und Selbstdisziplin“,
schätzt der Wissenschaftsjournalist. „Mir wurde das auch nicht in
die Wiege gelegt – ich habe das gelernt.“
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Wissen
m:convisions
Entwicklung und Chancen der Livekommunikation
Im Mittelpunkt: Authentizität und Glaubwürdigkeit
Von Vok Dams
Angesichts der Finanzkrise stellt sich die Frage, ob Möglichkeiten der klassischen Marketingkommunikation ausreichen
oder ob nicht neue Denkweisen wie Ehrlichkeit, Authentizität, Nachhaltigkeit und Glaubwürdigkeit als neue Leitbilder
der Direktkommunikation stärker gefragt sind. Sind die Möglichkeiten der klassischen Marketingkommunikation ausgereizt? Verlieren sie künftig vielleicht sogar ihre dominierende Rolle im Kommunikationsmix?
Welchen Schwankungen wird die „Währung Aufmerksamkeit“ in den kommenden Jahren unterliegen und welche Rolle
wird innerhalb dieser Entwicklung dann der Livekommunikation zukommen?
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Wissen
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Vok Dams zählt zu Deutschlands
Eventgurus. Er gründete in den
1970er Jahren die VOK DAMS
Gruppe, die als Pionier der direkten Zielgruppenkommunikation
gilt. Mit seinem Sohn Colja M.
Dams veröffentlichte er 2008
das Standardwerk „Code Rouge,
Gesetze des Erfolgs für Events
und Live-Marketing“.
Das kennen wir alle und zitieren es gern: Alles ist Kommunikation, Hinzu kam ein wachsender Werbedruck, auf den die Konsumenten
aber Kommunikation ist längst nicht alles. Man kann nicht nicht mit Vermeidungsverhalten reagierten. Das Marketing war gefordert,
kommunizieren – sagte uns der Kommunikationstheoretiker Paul neue Instrumente jenseits der klassischen Massenmedien zu entwiWatzlawick (1921–2007) und meinte damit, dass die Kommunikation ckeln. Plötzlich fanden sich die Produkte auf gesättigten Märkten
existenzieller Bestandteil unseres Lebens ist. Aussehen und Auftre- wieder, hinsichtlich Qualität und Funktion unterschieden sie sich
ten, Gebärden und Gesten, Körperhaltung und Bewegung, alles hat nicht mehr von konkurrierenden Angeboten. War die Bezeichnung
seine Bedeutung, alles dient der Verständigung, der Zusammen- „Marke“ bis dahin noch etwas, das Produkte und Dienstleistungen
führung oder der Abschreckung. Die Sprache ist das Feintuning, „markierte“ und auszeichnete, konnte fortan „Marke“ nur noch
mit der wir der Kommunikation Tiefe verleihen und Substanz. bedeuten, Produkte und Dienstleistungen emotional aufzuladen,
In Verbindung mit Bildern und Vorstellungen, mit Erfahrungen sodass sie Teil der Alltagskultur wurden, ins Langzeitgedächtnis
und Projektionen. Inszenieren wir Sprache und Ausdruck, wird eingingen und verhaltensrelevant wurden. Die Marke wandelte sich
die Kommunikation zu einer Kunstform. Zu einer Kunst, mit der von einem Unterscheidungszeichen für Qualität zu einem kulturelwir Wirkung erzielen. Mit der wir Verhalten beeinflussen, indem len Zeichen, aufgeladen mit emotionaler Bedeutung.
wir überzeugen oder begeistern, informieren oder interpretieren,
Obwohl dem Erlebnis- und Event-Marketing damit die Zukunft
motivieren oder aktivieren.
zu gehören schien, stellte sich schnell heraus, dass das ErlebniskonSo müssen wir nicht zurück zur Gebärdensprache der Steinzeit, zept Schwächen hatte, die in der Folge immer deutlicher zutage
den jahrtausendealten Inszenierungen und Ritualen der Religionen, traten: Events blieben meist isolierte Einzelaktionen. Sie wurden
den politischen Aufmärschen der jüngeren Neuzeit oder der Bedeu- weder mit anderen Events noch mit anderen Kommunikationsmaßtung kultureller Veranstaltungen in Vergangenheit und Gegenwart. nahmen abgestimmt. Auch waren sie oft nicht mit der UnternehWenn wir heute von Konsumtempeln als den Kathedralen des 21. menskommunikation vernetzt bzw. auf die Marketingziele bezogen.
Jahrhunderts sprechen (Horst W. Opaschowski), befinden wir uns in Der Corporate Identity und dem Corporate Design entsprach keine
bester Gesellschaft mit den Strategen internationaler Wirtschafts- Event Identity bzw. kein Event Design. Auf Unternehmensseite
unternehmen, die ihre Firmen, ihre Produkte und Dienstleistungen kamen eigenständige Event-Abteilungen auf, die aber nicht an das
emotional aufladen und wirkungsvoll inszenieren, um sich erfolg- Marketing oder an den Vertrieb angebunden waren. Sie verfügten
reich im Markt zu positionieren und den Absatz auch in schwierigen nicht über strategische Vorgaben und hatten keine eigenen Etats.
Zeiten zu sichern.
Die durch Erlebnismarketing erzielten Effekte blieben auch deshalb
Die Inszenierung von Events und Themenwelten (Brand Worlds) oberflächlich, weil es an authentischen, nachvollziehbaren und einwar die Antwort der 1980er Jahre auf einen Wertewandel, der die zigartigen Konzepten mangelte. Die Logik des Steigerungswettlaufs
Konsumenten immer freizeit- und erlebnisorientierter werden ließ. im Sinne eines „schneller, höher, weiter“ führte zur Selbstaufhebung
Der Versorgungskonsum wich dem Erlebniskonsum. Gleichzeitig der Inhalte. An diesem Punkt wurde erkannt, dass dem Erlebnismarwuchs der Wunsch nach mehr Dialog, Service und Unterhaltung.
keting eine strategische Komponente hinzugefügt werden musste.
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Aufmerksamkeit steuern mit spektakulärer Lichtdramaturgie.
Gezielte Ansprache: Wie Zielgruppen fühlen und kommunizieren.
Die zu entwickelnden Konzepte mussten und müssen zum Image
eines Unternehmens und zur Positionierung eines Produktes passen
und das Livemarketing muss kompatibel sein mit dem Kommunikationskonzept des Unternehmens. Der Kreativität wurde ein Ziel
gesetzt und es wurde das Potenzial erkannt, das in der Kombination
von Livemarketing-Maßnahmen mit anderen Kommunikationsinstrumenten steckt. Das bedeutet, dass ein Event als eigenständiges
Kommunikationsinstrument mit einer spezifischen Aufgabe zum
Einsatz kommt, aber abgestimmt mit anderen Instrumenten den
strategischen Marketingzielen des Unternehmens dienen und mit
der allgemeinen Marken- und Kommunikationspolitik des Unternehmens übereinstimmen muss.
Die immer stärkere Einbindung von Events in die langfristige
Unternehmensstrategie, die synergetische Verbindung mit anderen Kommunikationsinstrumenten und -aufgaben im Rahmen
der Unternehmenskommunikation führten zu einer deutlichen
Aufwertung des Marketingaspektes von Events und anderen Formen der unmittelbaren und direkten Zielgruppenansprache. Diese
Aufwertung wurde im Begriff „Livemarketing“ deutlich.
Mit der Dynamik einer sich verändernden Umwelt nahm der
Druck, wirtschaftlich zu denken und zu arbeiten, zu. Effektivität
und Messbarkeit sind die Gebote der Stunde, um im Markt zu bestehen. Die Optimierungspotenziale in den Bereichen der strategischen
Planung, der integrierten Unternehmenskommunikation und des
kommunikativen Designs von Inszenierungen sind bei Weitem
noch nicht ausgeschöpft. Soziografische Daten über Zielgruppen
helfen, diese zu identifizieren („Targeting“), aber um Zielgruppen
zu überzeugen, muss man viel mehr über sie wissen, als diese Daten
verraten. Man muss wissen, wie Zielgruppen denken, wie sie fühlen,
wie sie kommunizieren und welche Medien sie wann für welche
Zwecke bevorzugen.
Neue Strategien auf der Grundlage überzeugender Analyseansätze
und eines vertieften Kommunikationsverständnisses sind gefragt,
um die spezifischen Vorteile des Livemarketings souverän auszuspielen und das Synergiepotenzial von Livemarketing-Instrumenten
im Rahmen der Unternehmenskommunikation voll auszuschöpfen.
Das bedeutet, dass alle notwendigen Maßnahmen vernetzt werden
müssen, um für Unternehmen eine einheitliche Event-Kultur zu
schaffen, die zur vorherrschenden Unternehmenskultur und -philosophie passt. Das bedeutet auch, eine auf den Anspruch des Unternehmens, auf seine Marketingstrategie und Produktpositionierung
ausgerichtete Event-Strategie zu entwickeln. Die Geschlossenheit
und Glaubwürdigkeit des Auftritts, die Klarheit der Aussage, das
Niveau der Inszenierung und die Qualität der Begegnung werden
zu entscheidenden, Werte bildenden Faktoren.
Nur so können in Analogie zum USP-Denken („Unique Selling
Proposition“) auch „Unique Experience Propositions“ aufgebaut
werden, deren Nutzen gemeinsam mit dem Kunden definiert wird
und von denen bekannt ist, was sie den Kunden im Vergleich mit
anderen Nutzenangeboten wert sind. „Thinking beyond“ – das ist
der Anspruch, dem sich das Livemarketing heute stellen muss: eine
unternehmerische Herangehensweise mit ganzheitlichem Kommunikationsverständnis und Beratungskompetenz auf wissenschaftlicher Grundlage. Nur so können auf der Basis einer klar definierten
Strategie alle notwendigen Maßnahmen vernetzt werden, um eine
unverwechselbare und zur Unternehmenskultur und -philosophie
passende Event-Kultur zu schaffen.
Ging es früher vor allem darum, das Livemarketing in der technischen Umsetzung mit Medien- und Produktpräsentationen, GroßEvents, Roadshows und Messeauftritten zu beherrschen, stand in
der zweiten Entwicklungsphase der Branche die Frage nach den
Inhalten und der Vernetzung mit den anderen Marketinginstru-
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Für jede Zielgruppe gibt es die
adäquate Ansprache. Dem Eventund Livemarketing kommt eine
Schlüsselrolle zu, wenn es darum geht, Aufmerksamkeit für
Marken und Unternehmen zu
gewinnen und sie als Attraktion
erlebbar zu machen. Sensibel,
glaubwürdig und überzeugend.
menten des Unternehmens im Mittelpunkt. Die Dramatisierungsund Inszenierungskompetenz bestimmte darüber hinaus den Erfolg
der direkten Zielgruppenansprache in der Zeit des Wechsels in das
21. Jahrhundert. Eine Entwicklung, die aber zunehmend mit der
Veränderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen infrage
gestellt wurde und in eine individuelle Anpassung aller Kommunikationsmaßnahmen, speziell bei der direkten Ansprache der
jeweiligen Zielgruppen und Milieus, mündete.
Komplexität, Anspruch und Effizienz waren die Grundlagen,
auf denen sich der aktuelle Erneuerungsprozess vollzog. Livemarketing als wissenschaftliche Disziplin auf der Basis methodischsystematischer Kommunikationskompetenz mit dem Ziel einer
unternehmerischen Ergebnisorientierung. Die Zielgruppenanpassungskompetenz also als qualitatives Merkmal effizienter und
erfolgreicher Direktkommunikation. Ergebnisse aktueller Untersuchungen zeigen das Bedürfnis der Rezipienten nach Optimismus,
Ehrlichkeit und der Wiederbelebung ethischer Werte. Authentizität
und Glaubwürdigkeit stehen somit im Mittelpunkt erfolgreicher
Kommunikationsprogramme und zeigen uns den Weg in die Zukunft
der erfolgreichen Direktkommunikation.
Schon heute ist erkennbar, dass die Möglichkeiten der klassischen
Marketingkommunikation ausgereizt sind und sie ihre dominierende Rolle im Kommunikationsmix verlieren wird. Unternehmen und
Marken müssen in Zukunft mehr denn je ganzheitlich konzipiert
und nachhaltig kommuniziert werden. Sensibel, glaubwürdig und
überzeugend. Mit dem Fokus auf Zielgruppen und Milieus, in der
effizientesten und direktesten Form.
Aufmerksamkeit ist nach Georg Franck die Währung des
21. Jahrhunderts und somit die Voraussetzung, um überhaupt
eine Botschaft zu platzieren, um Marken und Unternehmen
ins Bewusstsein der jeweiligen Zielgruppen zu bringen. Event-
und Livemarketing kommt deshalb in der Livekommunikation
eine Schlüsselrolle zu, wenn es darum geht, den Kampf um Aufmerksamkeit für Marken und Unternehmen zu gewinnen. Denn
Event- und Livemarketing verfügen über Fähigkeiten, Wissen und
Methoden, um Marken und Unternehmen in Szene zu setzen und
schneller, direkter und nachhaltiger als Attraktion erkennbar
und erlebbar zu machen.
Man kann nicht nicht kommunizieren. Aber man kann mit der
Steuerung, der Inszenierung und Dramatisierung kommunikativer
Prozesse Wirkungen erzielen, die nachhaltig sind – gewollt, geplant
und kontrolliert. Mit der Nutzung und Anwendung des Wissens über
Wirkungsweisen und Strukturen der „Beeinflussungskommunikation“ ist zugleich ein hohes Maß an Verantwortung verbunden. Die
Teilnehmer an Kommunikationsprozessen müssen die Wirkmechanismen kennen und akzeptieren („Media Literacy“), sie müssen sich
auf das Spiel einlassen und bereit sein, die Ergebnisse anzunehmen.
Worauf es bei allen Kommunikationspartnern ankommt, ist, zu
erkennen, dass langfristige Gewinne immer Kooperationsgewinne
sind. Und genau das ist in die Praxis umzusetzen – mit Respekt vor
den Zielgruppen. n
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Visionen brauchen Freiheit
Kommunikation macht
Leistung sichtbar
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Semantische Technologien im Web 3.0
Mehr als die Architektur der Teilhabe
Von Professor Dr.-Ing. Robert Tolksdorf
Moderne Web-Anwendungen zeichnen sich durch hohe Interaktivität und Nutzerbeteiligung aus. Eine neue Stufe der
Nutzerfreundlichkeit werden semantische Technologien ermöglichen, indem sie Suchdienste erheblich verbessern.
Willkommen im Web 3.0! – Keine zehn Jahre nach dem Platzen der New-Economy-Blase stehen Wissenschaftler vor einem weiteren
großen Schritt: Semantik und Ontologie heißen die beiden Zauberwörter, die die Suche nach Informationen in den unendlichen Weiten
des Internets erleichtern sollen.
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Auf die Zukunft der Internet-Wirtschaft hatten vor einigen Jahren flickr.com zeigt eine weitere Dimension des Dilemmas. Sie können
nur wenige gewettet. Zu tief saß die Erinnerung an das Platzen der dort Fotos hochladen und zu Gruppen zusammenstellen. Aber wie
ersten „Internet-Blase“ im Jahr 2000. Schuld waren damals unzu- findet man eigentlich ein Bild mit einer Ansicht von Berlin? Eine
reichende Geschäftsmodelle und die falsche Annahme völlig neuer Suche nach dem Text „Berlin“ ist ja nicht möglich, da es sich um
ökonomischer Regeln für die Internet-Wirtschaft. Technologisch Fotos handelt.
bot das Web damals schon eine sehr gute Basis für Anwendungen.
Web-2.0-Anwendungen nutzen hier das Mittel der VerschlagworGrundlegende Austauschformate waren standardisiert und Web- tung. Nutzer können zu ihren Fotos eine Liste von Worten – den
browser schnell und multimedial. Seither hat sich das Web ohne Tags – angeben, die aus ihrer Sicht das Bild beschreiben. Nach diesen
New-Economy-Getöse stetig weiterentwickelt.
Worten kann dann durch Textvergleich gesucht werden. Die Suche
2005 prägte der US-amerikanische Verleger Tim O'Reilly nach „Berlin“ liefert so eine knappe Million Bilder.
Die Schlagworte sind natürlich nicht eindeutig. Der Nutzer kann
den Begriff „Web 2.0“ für neue Internet-Anwendungen und
-Geschäftsmodelle (http://www.oreillynet.com/pub/a/oreilly/tim/ ja auch ein anderes Berlin meinen. Oder er verwendet lieber das
news/2005/09/30/what-is-web-20.html).
Schlagwort „Hauptstadt“. Ein wirklicher Wildwuchs von SchlüsEr versteht unter Web 2.0 Plattformen, die Dienste realisieren. selwörtern würde sogar eine gute Suche effektiv verhindern. Aber
Es geht nicht mehr um den Verkauf von Web-Software, sondern um wer seine Bilder einstellt, will auch, dass sie gefunden werden. Und
die Anwendungen, die damit realisiert werden. Google verkauft daher wird er sich in den Schlüsselwörtern möglichst allgemeinverkeine Suchmaschinen – Google erbringt täglich milliardenfach ständlich ausdrücken. So entstehen sogenannte Tag Clouds, „Wolken“
einen Suchdienst.
aus Schlüsselwörtern.
Die Abbildung auf der nächsten Seite zeigt die häufigsten Tags bei
Weiterhin dominiert im Web 2.0 die „Architektur der Teilhabe“
(Architecture of Participation). Nutzer können den Gegenstand flickr.com in der typischen Darstellung: Oft verwendete Schlagworte
der Dienste verändern. Ein Beispiel dafür ist die Videoplattform sind größer dargestellt. Je mehr Nutzer Tags vergeben, umso stabiler
YouTube.com. Technologisch bietet sie eine Einstellmöglichkeit für werden diese Wolken – sie stellen genau den gemeinsamen Nenner
Videodateien und eine Komponente zum Einbinden der Filme in der Verschlagwortung dar. Mittlerweile hat sich dafür der Begriff
Web-Seiten. Die Videos stammen von den Nutzern. Ein Jahr nach „Folksonomie“ etabliert – von Nutzern erstellte Taxonomien.
Gründung wurde YouTube 2006 von Google für 1,65 Mrd. US-Dollar
gekauft. Das verdeutlicht die Wertsteigerung der Plattform durch Web 3.0
nutzergetragene Inhalte. „Data is the next Intel inside“ formuliert
O'Reilly dazu. Und es sind die Nutzer, die diese Daten den Betrei- Web-2.0-Daten repräsentieren Informationen. Wir verwenden digibern anliefern sollen. Man ahnt, dass Nutzungsbedingungen inte- tale Symbole, um sie auf Rechnern zu verarbeiten und zu übertraressante Feinheiten zu den Rechten an den Daten enthalten. Die gen. Damit man aber weiß, was ein Datum „15“ eigentlich bedeuBILD-Zeitung mit ihren „Leserreportern“ macht es vor: Hilfspapa- tet, muss man es in einen Zusammenhang stellen. Erst wenn wir
razzi können ihre Digitalfotos auf einer Plattform einstellen. Damit wissen, dass es sich um eine Temperaturangabe in Europa handelt,
geben sie aber nach den dortigen Nutzungsbedingungen sämtliche dann können wir die „15“ als Wetterinformation in Celsius-Graden
Rechte an den Betreiber ab. Die Inhalte können zeitlich unbegrenzt interpretieren.
honorarfrei vervielfältigt werden. Nicht nur online, sondern auch
Daten alleine sind also nicht ausreichend, um einen Sachverhalt
in Druckwerken. Und die Nutzungsrechte können Dritten verkauft wirklich zu erfassen. Bei den Zusatzinformationen über diese Daten
werden. Entstehender wirtschaftlicher Wert wird nicht den Urhe- sprechen wir Informatiker von „Metadaten“. Sie sind Gegenstand
bern Zugute kommen – sie haben ihre Werke praktisch an die Platt- intensiver Forschung zum sogenannten Semantic Web. Statt nur
form verschenkt. Viele Druckmedien mit Online-Ablegern folgen ein Symbol „Berlin“ zu einem Bild zu vergeben, kann man mit dem
mittlerweile diesem Schema.
Semantic Web genauer notieren, dass ein Bild im Netz eine Aufnahme der deutschen Stadt Berlin zeigt. Diese Aussage verwendet
Schlagworte
Verweise auf die Konzepte „deutsch“, „Stadt“ und „Berlin“. Man
braucht natürlich eine Sammlung solcher Konzepte.
Je mehr Daten im Netz stehen, umso schwieriger wird ihre Nutzung,
Im Semantic Web gibt es die „Web-Ontologien“ – Begriffsnetze,
da man etwas wirklich Passendes kaum noch findet. Das Fotoportal die inhaltliche Beziehungen darstellen. So könnte man alle Städte
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Bei flickr.com können Sie Ihren Fotos und Videos ein „Tag“ hinzufügen, das einem Schlüsselwort oder einer Kategorienbezeichnung ähnelt.
Mithilfe von Tags können Sie Fotos und Videos finden, die eine Gemeinsamkeit aufweisen.
der Welt notieren und ihnen jeweils eindeutige Netzadressen zuord- tigkeiten – siehe den honduranischen Namensvetter von Berlin
nen. Man könnte weiter notieren, in welchem Land sie liegen, wel- – sind ausgeschlossen. Für Unternehmen reduziert jegliche hier
che Koordinaten sie haben und wie groß sie sind. Wir würden damit gesparte Zeit Kosten, denn es entfällt die manuelle Zusatzarbeit,
eine Web-Ontologie aller Städte der Welt definieren.
um falsche Treffer auszusortieren.
Die Geonames Ontology macht genau das (http://www.geonames.
org/ontology). Unser Berlin wird dort durch die Netzadresse http:// Besser reisen
sws.geonames.org/2950159 eindeutig bezeichnet. Wenn man so Metadaten zu einem Bild notiert, besteht keine Verwechslungsgefahr mit An der FU Berlin beschäftigen wir uns seit Langem mit dem Semantic
dem Ihnen sicherlich auch bekannten Berlin in Honduras – dann Web (http://www.ag-nbi.de). Wir haben Anwendungen in den Bereimüsste man nämlich http://sws.geonames.org/3614788 verwenden. chen Tourismus, Stellenvermittlung und Gesundheit untersucht.
Hinter den Netzadressen sind übrigens keinerlei Web-Dokumente
In unserem Projekt Reisewissen (http://reisewissen.ag-nbi.de)
hinterlegt – es handelt sich „nur“ um eindeutige Bezeichner.
haben wir mit Förderung der Investitionsbank Berlin eine semanMan kann Ontologien weiter anreichern. Während wir bei flickr tische Hotelsuchmaschine gebaut. Dabei liegt der Nutzen nicht nur
nach Bildern von „Berlin“ suchen können, lassen sich mit zusätzli- darin, dass man Hotels in Berlin auch bei einer Suche nach „Hauptchen Informationen mehr Anfragen beantworten. Wir können in stadthotels“ findet. Normale Hotelsuchmaschinen sortieren die
der Ontologie vermerken, dass Berlin, Rom und Washington Haupt- Ergebnisse aufgrund von Kriterien wie Ort oder Sternen, gefundene
städte sind. Bilder aus Hauptstädten lassen sich dann mittels einer freie Zimmer nach Preis oder vielleicht der Hotelkategorie. Dahinter
einfachen Regelanwendung finden, obwohl bei keinem Bild das Tag steht die Annahme, dass das preisgünstigste Hotel auch immer die
„Hauptstadt“ vergeben wurde.
beste Wahl für den Nutzer ist. Tatsächlich sind die Anforderungen
Das Web 2.0 zusammen mit semantischen Informationen nennt aber komplexer. Für einen sportlichen Geschäftsreisenden ist es
man Web 3.0. Die inhaltliche Beschreibung reduziert die Kosten für vielleicht viel wichtiger, dass er eine gute Unterkunft mit Sportmögdas Auffinden von Informationen. Was sonst nicht zugänglich wäre, lichkeiten im Hotel findet. Dass dadurch höhere Kosten entstehen,
ist aufzufinden, wie das Beispiel mit „Hauptstadt“ zeigt. Mehrdeu- ist in einem gewissen Rahmen tolerierbar.
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Mit semantischen Technologien kann man nun die Reihenfolge
der Suchergebnisse verbessern. In einer Ontologie legt man fest,
dass ein Pool oder ein Fitnessraum Sportangebote sind. Gibt sich
unser Geschäftsreisender nun bei der Suche als sportlich zu erkennen, erhalten Hotels mit Pools eine aus der Ontologie errechnete
höhere Gewichtung in der Ergebnismenge. Diese inhaltliche Suche
kann auch mehrdimensional sein. Für den Geschäftsreisenden würde man auch einbeziehen, ob es in dem Hotel Office Support wie
beispielsweise eine Möglichkeit für Telefonkonferenzen gibt. Die
Ergebnismenge kann nun wirklich nach einem Maß für „passend“
sortiert werden. Die Auswirkungen können massiv sein. So kann
das wirklich „beste“ Hotelangebot erst auf Platz 50 gemäß der Sortierung nach Preis stehen.
Der Nutzer erspart sich die Zeit zur manuellen Durchsicht der
vielen Fehltreffer am Anfang der Liste. Der Portalbetreiber kann
seinen Kunden eine bessere Dienstleistung anbieten und so seinen
Umsatz erhöhen.
In weiteren Projekten haben wir Pilotanwendungen in der Medizin zum Vergleich von Befundberichten, für den Finanzsektor zur
Erkennung von Trends in Wirtschaftsmeldungen, für Portale in
der Stellenvermittlung und zur Produktsuche im Online-Shopping
gebaut. In jedem Fall konnten wir von teilweise vorhandenen
Taxonomien in den Anwendungsbereichen ausgehen, diese durch
den Bau von Ontologien anreichern und aufwerten, um schließlich semantische Dienste darauf zu implementieren. Semantische
Technologien sind also quer durch alle Anwendungsbereiche zu
nutzen.
Analog zu dem Beispiel Stellenmarkt könnte man auch eine
semantische Suchmaschine für Kongresse konzipieren, in der Nutzer die für sie passenden Angebote leichter finden.
Das Semantic Technology Institute International STI ist seit 2008
ein internationaler Verbund von Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die in dem Bereich aktiv sind. Unter http://www.stigermany.de bietet die deutsche Kontaktstelle von STI Veranstaltungen
und auch Schulungen zu semantischen Technologien an.
Passendes einfacher finden
Im Jahr 2008 haben wir aus der Universität heraus die Firma Ontonym (http://www.ontonym.de) gegründet, die semantische Technologien kommerziell anbietet. Ein Showcase findet sich unter
http://www.yapadu.de – eine semantische Stellensuche. Hier
werden Stellenangebote aus verschiedenen Quellen ermittelt und
analysiert. Bezogen auf eine umfassende Berufsontologie wird vermerkt, welches Angebot vorliegt. Innerhalb dieses Bestandes kann
dann semantisch gesucht werden. So wird zum Begriff „Klempner“
der inhaltlich gleiche „Spengler“ gefunden. Ganz weit oben ordnet
yapadu aber auch das Stellenangebot für einen „Gas- und Wasserinstallateur“ ein, weil seine Tätigkeit laut Ontologie hohe Ähnlichkeit
mit dem Klempnerberuf aufweist.
Ontonym bietet Betreibern von themenspezifischen Internetportalen und Unternehmen Hintergrundwissen – im Bedarfsfall
maßgeschneidert – und sorgt für seine kontinuierliche Aktualisierung. Für die Anwendungsbereiche E-Recruitment, Skill- und
Kompetenzmanagement und Wissensmanagement stehen schon
fertige Ontologien bereit. Die als „Software as a Service“ angebotenen
oder lizenzierbaren Dienste können eine komplette semantische
Suche realisieren, eine intelligente Vergleichsfunktion anbieten
oder aktuellstes Hintergrundwissen im Anwendungsbereich des
Kunden bereitstellen. Die Leistungen von Ontonym reichen von der
Beratung zu Ontologien, ihrer Modellierung und Lizenzierung über
semantische Verschlagwortung, semantische Suche und Vergleiche
bis zum quantitativen Vergleich von Suchverfahren. n
Prof. Dr.-Ing. Robert Tolksdorf
leitet den Lehrstuhl Netzbasierte
Informationssysteme am Institut für
Informatik der Freien Universität
Berlin. Er ist Mitbegründer der
Ontonym GmbH.
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Dienstleistung in Deutschland,
Service in der Welt
Die globalisierte
Kundenorientierung
Von Christian Leistritz
Wie wurde dieses Bild in den vergangenen Jahrzehnten so schön
schwarz-weiß gezeichnet: Über dem großen Teich das Eldorado für
Verbraucher, in den USA Kundenorientierung par excellence, hierzulande jedoch nur eine einzige Service-Wüste, die Kunden zu lästigen
Bittstellern degradiert. Das mag in den deutschen Landstrichen, wo
der Fortschritt und die – durchaus vorhandenen – positiven Auswirkungen der Globalisierung noch nicht angekommen sind, noch
immer so sein. In Unternehmen jedoch, die „Customer Relationship
Management“ positiv verinnerlicht haben und in der Kundschaft
die Lebensader der Zukunft sehen, wird Unaufmerksamkeit dem
Kunden gegenüber nicht mehr nur als Nachlässigkeit bewertet, sondern zunehmend als „Sünde“.
Die Universität Heidelberg, immerhin älteste in Deutschland, hatte
schon internationales Renommee, da gab es Globalisierung allenfalls
im Adelsstand. Nicht erst seit heute gehört die „Ruperto Carola“ zu
den Vorbildern im Umgang mit der internationalen Wissenschaft
– aber auch mit internationalen Unternehmen, seien es die Global
Player der Metropolregion Rhein-Neckar wie beispielsweise die BASF,
seien es Pharmakonzerne aus den USA.
Man muss jedoch auch als deutsches Unternehmen nicht unbedingt
ins Ausland gehen, um zu lernen, wie guter Service funktioniert.
Wer sich auf die Wünsche seiner Kunden konzentriert, ein Gespür
für sie hat, weiß automatisch, was eine perfekte Dienstleistung
ausmacht. Das Mannheimer Modeimperium „engelhorn“ macht
das seit mehr als hundert Jahren vor und gilt deutschlandweit als
wegweisend.
Apropos Einzelhandel: Man mag die Freundlichkeit US-amerikanischen Service-Personals als vorgegaukelt ablehnen, doch wir kennen
sie und haben uns daran gewöhnt. So oder so. Doch wie bewerten
wir den Umgang mit Kunden im asiatischen Raum, an den wir ja
durch die Globalisierung erst so richtig „angedockt“ sind? Professor
Georg Simbrunner gewährt uns Einblicke in seine Kongresstätigkeit
und seine Erlebnisse in Asien.
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„Partnerschaften sind unsere Brücke zur Wirtschaft“
Ein Gespräch mit Marketing- und Kommunikationsleiterin
Marietta Fuhrmann-Koch von der Universität Heidelberg
Von Daniel Morawek
Es sind wirtschaftlich schwierige Zeiten für Baden-Württembergs Universitäten: An der Universität Stuttgart spricht
man in diesem Jahr von einem Sanierungsstau in Höhe von 400 Millionen Euro, die Universität Hohenheim klagt
über ein Haushaltsdefizit in siebenstelliger Höhe, und auch die Pädagogische Hochschule Heidelberg wird das laufende Jahr wohl mit neuen Schulden abschließen. Die Hochschulen sind wie alle Landeseinrichtungen gehalten, mit den
vom Landtag bewilligten Geldern auszukommen. Doch gerade wenn es um Neu- und (energetische) Umbauten für die
Forschung geht, reichen die Gelder vonseiten des Landes nicht aus, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Alma mater: Fruchtbarer Austausch mit Wirtschaftsunternehmen gelingt nur, wenn inhaltlich begründete Partnerschaften zustande
kommen und gemeinsame Ideen verfolgt werden.
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MARKT
11/November 2009
Marietta Fuhrmann-Koch:
Leiterin der Abteilung für
Marketing und Kommunikation
an der Rupert-Karls-Universität
Heidelberg. „Forschung ist die
wichtigste Investition in die
Zukunft.“
Eine Entspannung der finanziellen Notsituation erreichen die das der DFG und dem Wissenschaftsrat vorgelegt wurde, klar zur
Universitäten heutzutage nur durch zusätzliche Drittmittel, staat- Ausweitung der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft bekannt. Das
liche und private Fördergelder sowie durch die immer wichtiger Aufgreifen des Themas „Wirtschaftskooperationen“ ist also ein Elewerdenden Kooperationen mit außeruniversitären Forschungs- ment für den Gewinn des Exzellenzstatus. „Die Zusammenarbeit
einrichtungen und mit Partnern in der Wirtschaft. „Unbestritten mit der Wirtschaft ist für unsere Forschung wichtig. Sie ist aber
fehlen finanzielle Ressourcen an den Unis, sowohl für Forschung auch für unsere Studenten wichtig. Es ist ein Anliegen, deutlich zu
als auch für die Lehre. Deshalb ist es ein wichtiger Weg, gemeinsam machen, dass die Universität Heidelberg erstklassige Fachkräfte für
mit der Wirtschaft Forschungsaufgaben zu definieren, um voranzu- Wirtschaft und Gesellschaft ausbildet.“
schreiten“, betont Marietta Fuhrmann-Koch, Leiterin der Abteilung
Eines der Projekte, die bereits seit einigen Jahren laufen und das
Kommunikation und Marketing der Universität Heidelberg.
mittlerweile über die Grenzen von Heidelberg hinaus als ParadebeiJe besser man diese gemeinsamen Ziele definiert, desto größer spiel für eine gelungene Kooperation gilt, ist das „Catalysis Research
sind die Chancen, Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen Laboratory“ – kurz CaRLa. In einer gemeinsamen Initiative der
aufzubauen und die Forschung finanziell zu unterstützen. Das Universität Heidelberg und des Ludwigshafener Chemiekonzerns
weiß man auch in Heidelberg. Die Erfahrungen und Erfolge der BASF SE gegründet, bietet das „Labor“ auf rund 500 Quadratmetern
vergangenen Jahre zeigen, dass man in diesem Bereich auf dem Forschungsbedingungen auf dem neusten Stand der Technik.
richtigen Weg ist.
Die Mitarbeiter haben freien Zugang zu den analytischen AnlaIm Jahr 2007 hat die altehrwürdige Ruperto Carola vom Wis- gen der Fakultät für Chemie und Geowissenschaften in Heidelberg
senschaftsrat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) den sowie zu den Forschungsanlagen der BASF in Ludwigshafen.
Elitestatus verliehen bekommen. Bereits 2006 erhielt sie im Rahmen
Im Gegensatz zu klassischen Partnerschaftsmodellen beruht das
der Exzellenzinitiative Fördermittel im Bereich der Exzellenzcluster Konzept von CaRLa darauf, anwendungsorientierte Forscher aus
und Graduiertenschulen. Im Jahr 2008 schrieb das Bundesministeri- der Wirtschaft mit Grundlagenforschern der Universität in direkum für Bildung und Forschung zum ersten Mal einen Spitzencluster- ten Kontakt zu bringen – gemeinsam in einem Labor. Die Gehälter
Wettbewerb für Projekte aus, in denen sich Wirtschaftsunterneh- der Mitarbeiter werden je zur Hälfte von Universität und BASF SE
men mit Hochschulen zu Forschungsclustern zusammenschließen. getragen.
Weiteres Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation ist das
Fördersumme: rund 40 Millionen Euro pro Projekt. Unter den fünf
Gewinnern waren zwei Cluster, an denen die Heidelberger Univer- „Heidelberg Collaboratory for Image Processing“ (HCI). Bei diesem
„Industry-on-campus“-Projekt arbeitet die Universität seit Januar
sität maßgeblich beteiligt ist.
„Der Stellenwert, der der Zusammenarbeit zwischen Wissen- 2008 mit großen Unternehmen wie Bosch und Heidelberger Druckschaft und Wirtschaft an der Universität Heidelberg zugemessen maschinen zusammen.
wird, könnte nicht höher sein. Traditionell bestehen in diesem
Ein Projekt, das im Rahmen der Spitzencluster-Förderung entBereich gewachsene und belastbare Kooperationen, nicht erst seit standen ist, ist „InnovationLab“. Neben BASF SE und Heidelberger
dem Erfolg in der Exzellenzinitiative oder im Spitzencluster-Bun- Druckmaschinen sind an dieser Forschungsplattform auch Unterdeswettbewerb. Aber durch den Exzellenzstatus hat sich unsere nehmen wie Freudenberg, Merck, Roche Diagnostics und die SAP
Attraktivität für unsere Partner in der Wirtschaft sicherlich noch beteiligt. Auf Universitätsseite sitzt neben Heidelberg auch die Uni
Mannheim mit im Boot. Die Zusammenarbeit entstand auf Initiative
weiter erhöht.“
Bereits im Rahmen der Bewerbung für Fördermittel aus der des Wissenschaftsbeirats der Metropolregion Rhein-Neckar.
Exzellenzinitiative hat man sich an der Universität mit Vertretern
Erklärtes Ziel des im Jahr 2007 gegründeten Wissenschaftsder Wirtschaft ausgetauscht und sich dann im Zukunftskonzept, beirates ist es, die Region zwischen Rhein und Neckar zu einem
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Seit Jahren erfolgreiche Kooperation zwischen der Universität
Heidelberg und der BASF SE:
CaRLa (Catalysis Research Laboratory). Anwendungsorientierte Forscher aus der Wirtschaft treffen auf
Grundlagenforscher der Universität.
Mitarbeiter beider Seiten haben
freien Zugang zu den Anlagen des
Kooperationspartners.
international sichtbaren und wettbewerbsfähigen WissenschaftsCluster zu entwickeln. Der Beirat bezieht Stellung zu aktuellen
Entwicklungen der Wissenschaftslandschaft und setzt sich dafür
ein, Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft durch
konkrete Projekte voranzutreiben. Neben ranghohen Wirtschaftsvertretern, beispielsweise dem ehemaligen SAP-Vorstandsmitglied
Claus E. Heinrich, sitzt auch Professor Dr. Bernhard Eitel, Rektor
der Ruprecht-Karls-Universität, im Wissenschaftsbeirat. „Das ist
ein klares Zeichen für die Bedeutung, die die Universität dieser
Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft und dem Standort
Metropolregion beimisst.“
Wichtigstes Anliegen des Wissenschaftsbeirates ist es, Netzwerke
zu bauen. Und die bisherigen Projekte sprechen dafür, dass dieser
Ansatz gelingt. Wichtig ist es für alle Beteiligten, dass von Anfang
an die nötige Infrastruktur aufgebaut wird, um potenzielle Innovationen später auch vermarkten zu können. Beispiele wie die des
Heidelberger Krebsforschers Professor Harald zur Hausen, der 2008
den Nobelpreis für seine Forschungen im Bereich des Gebärmutterhalskrebses erhalten hat, sind dabei lehrreich: Obwohl zur Hausen
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einen Impfstoff gegen die Krankheit gefunden hat, ist er nicht in
Deutschland, sondern in den USA vermarktet worden.
Bei allen Beteiligten – sowohl aufseiten der Wissenschaft als
auch bei der Wirtschaft – ist das gemeinsame Interesse vorhanden,
die Metropolregion Rhein-Neckar als internationale Spitzenregion
zu etablieren. Auch deshalb setzen sich Unternehmen und Hochschulen gerne dafür ein, weitere Fachkongresse in die Region zu
holen.
„Fachkongresse fördern den wissenschaftlichen Austausch und
steigern die Sichtbarkeit einer Region. Und sie ziehen Wissenschaftler aus aller Welt an, die sich für die Lebens- und Arbeitsbedingungen vor Ort begeistern werden“, ist sich Fuhrmann-Koch sicher.
Die Wirtschaft investiere natürlich nicht uneigennützig. „Die
Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg stellt für die Unternehmen sicher, dass sie einen schnellen Zugang zu aktuellen Ergebnissen der Grundlagenforschung haben. Das ist der wesentliche
Gewinn.“
Und wie sieht es dabei mit der Rolle der Universitäten aus? Müssen sie in Zukunft verstärkt als Dienstleister für Wirtschaftsunternehmen fungieren, damit das Geld für Forschung auch weiterhin
zur Verfügung steht? „Universitäre Forschung ist ihrem Wesen nach
immer frei“, erklärt Marietta Fuhrmann-Koch. „Sicherlich können auch Aspekte wie Dienstleistungen eine Rolle spielen. Aber ein
fruchtbarer Austausch funktioniert nur, wenn inhaltlich begründete Partnerschaften zustande kommen, bei denen man gemeinsame
Ideen verfolgt und für gemeinsame Ziele einsteht.“
Ein zentraler Aspekt bei diesen Kooperationen ist die Grundlagenforschung. „Die Grundlagenforschung ist die Garantie für den
langfristigen Erfolg unserer Gesellschaft.“ Ohne Grundlagenforschung als Basis könne es auch keine angewandte Forschung in den
Labors der Wirtschaftsunternehmen geben.
„Zukunft“ heißt das Stichwort, das Marietta Fuhrmann-Koch
immer wieder betont. Nach allen Überlegungen zu Finanzierung und
Wirtschaftlichkeit kommt sie auf ihre zentrale Einschätzung zurück:
„Forschung, das ist die wichtigste Investition in unsere Zukunft. An
der Universität Heidelberg sagen wir: Zukunft. Seit 1386.“ n
Wissen
11/November 2009
Seit 119 Jahren ist der Kunde im Hause engelhorn König
„Perfekter Service ist keine Pflichtübung – Service am Kunden
macht uns Spaß“
Von Jennifer Scheuermann
Als das Bekleidungshaus engelhorn das erste Mal seine Türen für den modebewussten Mannheimer öffnete, hatte der
damalige Maßschneidereibetrieb ein erklärtes Ziel: ein perfekt auf den Kunden zugeschnittenes Angebot. Auch heute,
119 Jahre später, hat für die rund 1.200 Mitarbeiter der perfekte Service und die Zufriedenheit der Kunden höchste
Priorität. In dem Mannheimer Modehaus ist der Kunde nicht nur König, sondern auch Dreh- und Angelpunkt praktisch
sämtlicher Arbeitsabläufe und Entscheidungsprozesse.
Seit über 17 Jahren ist Harald Zier Serviceleiter im Modehaus engelhorn. 17 Jahre, das sind circa 5.000 Arbeitstage. Dennoch ist für
Harald Zier auch nach fast zwei Jahrzehnten kein Arbeitstag wie
der andere. „Routine gibt es in meinem Job eigentlich nicht. Jeder
Tag ist eine neue Herausforderung mit neuen Problemen und Aufgaben, für die es kreative Lösungen zu finden gilt“, erklärt Harald
Zier. Dass der Berufsalltag des Serviceleiters alles andere als eintönig
ist, wird spätestens dann deutlich, wenn man ihn fragt, welche
Aufgabengebiete im Hause engelhorn zum Service gehören. Insgesamt arbeiten 160 Mitarbeiter unter der Aufsicht von Harald Zier in
den unterschiedlichsten Abteilungen täglich dafür, den perfekten
Service für alle Kunden sicherzustellen. Dazu zählen das Personal
an den Kassen, die Fachkräfte der Änderungsscheiderei oder auch
die Verkaufsberater. Doch das sind längst nicht alle Bereiche des
Mannheimer Premium-Modehauses, die für den perfekten Service
eine entscheidende Rolle spielen. „Eigentlich gibt es bei engelhorn niemanden, der in seinem Job nichts mit Service zu tun hat.
Selbst der EDV- Mitarbeiter, der kaum direkten Kundenkontakt
hat, kümmert sich beispielsweise um die Verwaltung der Daten
unserer Kundenkarten. Jeder einzelne Mitarbeiter stellt ein Glied
in einer langen Organisationskette dar, die notwendig ist, um einen
Rundum-Service zu garantieren“, erklärt Harald Zier.
So vielfältig wie die Aufgabenbereiche sind auch die Herausforderungen, die der Job als Serviceleiter täglich mit sich bringt. Improvisationsfähigkeit und Kreativität sind gefragt, um auf die Anliegen,
Probleme und Fragen der Kunden in jeder Situation entsprechend
reagieren zu können. Da kann es auch schon mal vorkommen, dass
Harald Zier zwischen Sportbekleidung, Tennisschlägern und Trekkingschuhen seine Fähigkeiten im Reifenwechseln beweisen muss.
„Eine Kundin war im engelhorn-Sporthaus mit ihrem Kinderwagen
unbemerkt über ein Sicherungsetikett gefahren. Die Nadeln im
Etikett durchstachen einen der vier Reifen, und der Kinderwagen
hatte natürlich einen Platten. Die Kundin war alleine unterwegs
und wusste nicht, wie sie mit ihrem Baby und ohne Kinderwagen
nach Hause kommen sollte. Da es bereits kurz vor Ladenschluss war,
blieb auch kaum Zeit, um einen neuen Kinderwagen zu besorgen.“
Schließlich kam Harald Zier der rettende Einfall: „Im Sporthaus
stand ein Golfcaddy, dessen Reifen ungefähr die gleiche Größe wie
die des Kinderwagens hatten. Also habe ich spontan einen Reifenwechsel vorgenommen. Und siehe da, der Reifen des Golfcaddys
passte perfekt auf den Kinderwagen – Mutter und Baby konnten
schon wenig später den Heimweg antreten.“
Doch Service im Hause engelhorn ist selbstverständlich nicht
nur das Ergebnis erfolgreicher Improvisation, sondern in den
meisten Fällen das Ziel sorgfältiger und aufwendiger Planung und
Organisation. Gerade in den vergangenen Jahren hat sich die Servicelandschaft in Deutschland entscheidend weiterentwickelt. Serviceleistung ist zu einem Differenzierungsmerkmal geworden, das
den Wettbewerb verschiedenster Branchen in erheblichem Maße
mitbestimmt, erklären Nicole Martinsohn und Thomas Golze, beide Geschäftsführer bei engelhorn. „Der Anspruch, der heute an
einen perfekten Kundenservice gestellt wird, ist deutlich höher
als beispielsweise noch vor 20 Jahren. Der Kunde erwartet mehr als
einfach nur einen freundlichen Verkaufsberater. Kompetenz, Gestik,
Mimik, Ausdruck und das Auftreten spielen ebenso eine Rolle wie
das umfassende und breit gefächerte Sortiment oder die angenehme
Atmosphäre im Verkaufsraum.“ Um diesem hohen Anspruch gerecht
zu werden, bietet engelhorn seinen Kunden unzählige exklusive
und innovative Serviceangebote, die in der Summe ein erklärtes
Ziel haben: „Unsere Gäste sollen sich bei uns im Haus wohlfühlen“,
so die beiden Geschäftsführer. Um den Aufenthalt der Kunden im
Haus optimal zu gestalten, ist engelhorn für seine Kunden mehr
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Markt
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m:convisions
MARKT
11/November
2009
Harald Zier ist seit über
17 Jahren Serviceleiter:
Jeder Tag bringt eine
neue Herausforderung
als nur ein Bekleidungshaus. Zahlreiche Bars und Cafés stehen für keine Pflichtübung. Service macht uns Spaß.“ Daher gibt es für das
Erfrischungen und Erholung während des Einkaufs zur Verfügung, Team bei engelhorn auch keine Beschwerde, die nicht ernst genomim hausinternen Restaurant „le Corange“ verwöhnen die Chefkö- men, und kein Kundenanliegen, das nicht beantwortet wird. „Jede
che Manfred Bantele und Andreas Löffler hungrige Kunden sowie Reklamation betrachten wir als eine Chance. Eine Chance, auf den
sämtliche Freunde der anspruchsvollen Küche mit exquisiten Gau- Kunden zuzugehen, mit ihm ins Gespräch zu kommen und eine
menfreuden. Der hauseigene Kindergarten bietet ein aufregendes Lösung für das Problem zu finden“, so Harald Zier.
Erlebnisparadies für die kleinen Gäste und sorgt für einen entspannDie beiden Geschäftsführer Nicole Martinsohn und Thomas Golten Einkauf der Eltern. Das engelhorn atelier garantiert passgenaue ze erkennen in der Symbiose aus persönlicher Kundenberatung und
Maßkonfektion mittels Hightech-Body-Scanning, und der optimale zukunftsweisenden Serviceinnovationen eine einzigartige Stärke:
Sportschuh wird für jeden Kunden individuell auf einer 25 Meter „Die Kunden erwarten heute eine kompetente und fachkundige
langen Teststrecke durch eine Video-Laufstilanalyse ermittelt. „Die Komplettbedienung, vom Hemd über die Hose bis zum Gürtel und
Palette unserer Serviceangebote umfasst über 50 Leistungen aus der Sonnenbrille, verpackt als ein echtes Einkaufserlebnis. Die Komden verschiedensten Bereichen. Häufig versuchen wir auch, mit- bination aus diesen beiden Leistungen macht unter anderem das
hilfe modernster Technik die Wünsche unserer Kunden zu erfüllen. Besondere am Service im Hause engelhorn aus.“
Dennoch ist im Hause engelhorn das wichtigste Serviceinstrument
Und selbst nach 119 Jahren perfektem Kundenservice hat das
nicht ein Computer, sondern der Mensch. Daher ist es besonders Team bei engelhorn immer wieder neue Ideen und Einfälle, wie der
wichtig, jedem einzelnen Mitarbeiter unsere Servicephilosophie Wohlfühlfaktor für den Kunden noch weiter gesteigert werden kann.
intensiv zu vermitteln“, meint Harald Zier. In speziellen Schulungs- „Einige Ideen entstehen bei der täglichen Arbeit, oft bringen auch
programmen werden die engelhorn-Mitarbeiter zu Premiumbera- Mitarbeiter ihre Gedanken und Vorstellungen mit ein, und nicht
tern ausgebildet. Es soll ein Gespür dafür entwickelt werden, was weniger häufig sind es die konkreten Wünsche und Vorschläge von
die Bedürfnisse der Kunden sind, wie auf jeden Kundenwunsch Kunden, die wir versuchen in unserer Arbeit umzusetzen. Wir sind
individuell eingegangen werden kann und wie man ein optimales wirklich dankbar, dass unsere Kunden so rege mit uns kommuniVerkaufsgespräch gestaltet. Mithilfe fiktiver Verkaufssituationen zieren und unseren Bemühungen ein Feedback geben. Das ist das
und anschließenden Videofeedbacks wird den Mitarbeitern des Fundament, auf dem unsere Arbeit aufbaut“, erklärt Harald Zier.
Teams bei engelhorn die Möglichkeit gegeben, die eigenen Stärken
Spätestens an diesem Punkt wird deutlich, dass über jedem einsowie mögliche Schwächen an sich selbst zu erkennen und genau zelnen Arbeitsschritt im Hause engelhorn der Gedanke an die Wünzu analysieren. „Diese Schulungen vermitteln ein wirklich hohes sche und Bedürfnisse der Kunden steht. Da sind sich auch Nicole
Serviceniveau und stellen daher ernorme Ansprüche an unsere Martinsohn und Thomas Golze einig: „Sämtliche Entscheidungen,
Mitarbeiter. Dennoch sind alle mit Engagement und Spaß dabei, die wir treffen, versuchen wir aus der Sicht des Kunden zu beurund auch anfängliche Ängste bezüglich des Videofeedbacks waren teilen. Wir versuchen uns vorzustellen, wie der Kunde bestimmte
schnell überwunden“, erinnert sich Harald Zier. „Heute muss man Situationen oder Tatsachen empfindet, um die aus Sicht des Kunden
sagen, dass alle unsere Mitarbeiter die wichtigsten Servicegrund- besten Lösungen zu finden. Das Optimum für den Kunden ist das
sätze komplett verinnerlicht haben. Service am Kunden ist für uns Ziel all unserer Anstrengungen.“ n
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Markt
m:convisions
Lokale Eigenheiten akzeptieren, Vertrauen aufbauen
Kongresse in Asien sind gesellschaftliche Ereignisse
Von Daniel Morawek
China, Indien, Saudi-Arabien – diese Länder nehmen einen immer größeren Stellenwert ein, wenn es darum geht
internationale Kongresse auszutragen. Doch was verstehen Asiaten unter Service, und wie sind die Erfahrungen, die
Wissenschaftler im Ausland machen? Der Kosmopolit Professor Georg Simbruner berichtet von seinen Erfahrungen
als Dozent und Mitveranstalter von Kongressen in asiatischen Ländern.
Freitag ist in islamisch-arabischen Ländern Feiertag, Geschäftsprozesse kommen zum Erliegen, E-Mails werden dann eher selten beantwortet.
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2009
„Wenn es um akademische Fragen geht, ist China für mich der natürliche Partner Europas“, sagt Professor Georg Simbruner, Leiter der
Universitätsklinik für Neonatologie in Innsbruck. Vor 29 Jahren
gründete er IPOKRaTES, eine Non-Profit-Organisation, die Seminare und Kongresse im Bereich der Biomedizin veranstaltet. Die
Seminare sind schwerpunktmäßig auf „Postgraduates“ ausgerichtet,
also Mediziner, die bereits ein Studium abgeschlossen haben und
mit beiden Beinen in der Welt der Klinik und der Forschung stehen.
Jedes Jahr veranstaltet IPOKRaTES 25 bis 30 Seminare. In aller Welt.
Viele Veranstaltungen finden in Asien statt. Regelmäßig ist Professor
Simbruner zu Gast in China, Indien oder Saudi-Arabien.
Immer wieder erfährt er, dass die Convention-Branche in Asien
anders funktioniert als bei uns. Das fängt bereits bei den Einladungen und der Werbung für einen Kongress an. Während potenzielle
Seminarteilnehmer in Europa bereits vor der Anmeldung eine Fülle
an Details erwarten, die ebenso präzise wie knapp gehalten sein sollten, geht es in Asien weniger um rasche Informationsvermittlung,
sondern vielmehr darum, Vertrauen aufzubauen. Mit aggressiver
Werbung erreicht man dort nichts.
Gerade in Südostasien wird ein Kongress nicht nur als reines
Treffen zur Wissensvermittlung angesehen. Ein Kongress ist dort
immer vor allem eines: ein gesellschaftliches Event.
„In Indien gibt es einen entscheidenden Vorteil gegenüber den
anderen asiatischen Ländern: Aufgrund der indischen Kolonialgeschichte versteht man dort hervorragend Englisch.“ Andernorts ist
dies nicht vorauszusetzen. Während es in Indien lebhafte Diskussionen nach einem auf Englisch gehaltenen Vortrag gibt, kann es
in China passieren, dass in der anschließenden Diskussionsrunde
MARKT
genau das gefragt wird, was zuvor im Detail erläutert wurde. „Den
schlimmsten Vortrag hatte ich in der Mongolei. Keine einzige der
witzigen Bemerkungen, die ich in meine Ausführung einfließen ließ,
um die Stimmung aufzulockern, kam beim Publikum an.“
Geht es um die Frage der Veranstaltungsräume, so gilt in ganz
Asien: Sie sind durchgehend hervorragend ausgestattet. Neuste
Technik und Hochleistungsprojektoren bestimmen das Bild. „In den
asiatischen Ländern wurden die Kongressräume von Anfang an mit
den neusten Technologien ausgestattet, als vor einigen Jahren der
Wirtschaftsboom dort einsetzte.“ Auch Komfort hat einen hohen
Stellenwert: Bei der Bestuhlung wird auf bequemes Sitzen Wert
gelegt. „Manche Seminarräume sind wie Kinosäle gestaltet.“
Anders als beispielsweise in den USA, wo Veranstalter ihre E-Mails
täglich lesen und in der Regel umgehend antworten, werden E-Mails
in Arabien am Wochenende gar nicht angesehen. Da das Wochenende in islamischen Ländern aber schon am Donnerstag beginnt und
Freitag der Feiertag ist, rät Professor Simbruner: „E-Mails in arabische Länder versuche ich immer an unseren Freitagen, spätestens
am Samstag zu verschicken, damit sie beim islamisch-arabischen
Wochenbeginn gleich ‚obenauf’ liegen. Das erhöht die Chance, dass
eine Antwort noch innerhalb derselben Woche eintrifft.“
Die Disziplin bei Seminarteilnehmern ist in Asien nicht immer
so groß wie im deutschsprachigen Raum. Es kann vorkommen, dass
während eines Vortrags Telefonate mit dem Handy geführt werden
oder dass Teilnehmer ständig aufstehen und den Saal verlassen oder
wieder betreten. „Deshalb sind Seminare mit unter 80 Personen
ratsam. Wir haben auch schon Kongresse mit über 120 Teilnehmern
durchgeführt. Hier wurde es bei den Vorträgen aber sehr schnell
laut und unruhig im Publikum.“
Grundsätzlich kann man in Asien, allen voran in China, eine
große Bereitschaft beobachten, vom Ausland zu lernen. Während das
Land begann, sich dem Westen gegenüber zu öffnen und die ersten
internationalen Kongresse ins Land kamen, haben die Veranstalter
sich sehr gezielt an den etablierten Industrienationen orientiert,
um den bestmöglichen Service zu bieten. Dazu kamen die eigenen
Traditionen asiatischer Gastfreundschaft, und so hat sich eine internationale Convention-Szene etabliert, die gute Bedingungen für den
Austausch mit Europa schafft. n
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Markt
m:convisions
Internationale Anerkennung für Mannheim
m:con belegt zweiten Platz beim 12. ICCA Best Marketing Award
Von Christian Leistritz
Florenz – m:con ist endgültig in der Weltspitze angekommen. Bei den ICCA Best Marketing Awards in Florenz belegte
die Mannheimer Delegation um Michel Maugé und Bastian Fiedler einen hervorragenden zweiten Platz und setzte
sich erfolgreich gegen zahlreiche internationale Konkurrenten durch. Lediglich das Convention Bureau Norwegen, mit
seiner Marketingkonzeption für Norwegen als Kongress-Destination mit touristischen Reizen, lag am Ende bei der Jury
noch vor den Mannheimern. Den dritten Platz belegte das Kuala Lumpur Convention Center aus Malaysia.
Die Finalisten: Norway Convention Bureau, m:con Congress Center
Mannheim´und Kuala Lumpur Convention Center.
Im Rahmen der 48. ICCA Congress & Exhibition vom 07. bis 11. November 2009 wurde zum zwölften Mal der Best Marketing Award der
International Congress and Convention Association (ICCA) für herausragendes Marketing verliehen. Vor über 900 Delegierten präsentierte das m:con-Team der Jury sein strategisches Marketingkonzept,
das hinter der Erfolgsgeschichte m:con steckt – Jury und Publikum
waren gleichermaßen von der Präsentation beeindruckt.
Die Show begann mit einer visuell-animierten Overtüre und
einem Überblick über die Geschichte des Congress Center Rosengarten seit 1991, als dieser noch als reiner Raumanbieter fungierte. Aus
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heutiger Sicht betrachtet sei der Rosengarten damals eine schlafende Schönheit in einer fast unbekannten Stadt gewesen.
m:con wurde als Dachmarke etabliert, und nach und nach wurden fünf Abteilungen gegründet, die für Mannheim und Europa ein
außergewöhnliches Event-Management anbieten können: m:con
Convention- und Event-Management, das m:con Congress Center
Rosengarten, eine eigene technische Service-Abteilung, das congress
center Management sowie die internationale Event- & CongressAkademie IECA. Das m:con Credo „vision into Convention“ wurde
geboren und hat sich seither zu einer einzigartigen Marke entwickelt – vom Raumanbieter zum Full-Service-Dienstleister.
Der Gewinner des ICCA-Awards, Norwegen, setzte mit seiner
Kampagne „For Natural Reasons“ mit dem Bild eines nackten Mannes auf einen ganz besonderen Eyecatcher. Inhaltlich stand die
Verbindung von atemberaubender Natur mit dem Komfort einer
modernen Kongress-Location und deren gute infrastrukturelle
Anbindung an Europa im Vordergrund. Das drittplatzierte Convention Center aus Malaysia setzte auf asiatische Exotik und das
prachtvolle Prestige Kuala Lumpurs sowie den effizienten Umgang
mit seinem Marketing-Budget.
Auch wenn es in diesem Jahr beim ICCA Best Marketing Award
nicht für den ersten Platz gereicht hat, sprechen 460.000 zufriedene
Besucher bei 434 erfolgreichen Events im Jahr 2008 eine deutliche
Sprache zugunsten des innovativen m:con’schen Marketing-Mixes –
zumal viele Konkurrenten ganze Nationen vertraten. „Wir konnten
in Florenz der Welt zeigen, dass wir auf einem sehr hohen internationalen Niveau angekommen sind, und wir verlieren unser Ziel nicht
aus den Augen“, sagte ein optimistisch gestimmter Marketing-Chef
Bastian Fiedler nach seiner Rückkehr aus Italien, auch im Hinblick
auf die nächsten Awards. Success is not a question of destination –
it is a question of strategic marketing … n
M:CON
11/November 2009
„Unsere Mitarbeiter sind das größte Kapital“
Investitionen in Fortbildung und Qualifikation
Von Panja Schollbach
Die Kongress-Branche wirkt mitten in der globalen Wirtschaftskrise wie eine Insel. Krisenstimmung? Fehlanzeige!
Das Mannheimer m:con Congress Center Rosengarten investiert 2009 sogar deutlich in die Mitarbeiterfortbildung.
„Qualifizierte Mitarbeiter sind das größte Kapital, das wir haben“, betont Geschäftsführer Michel Maugé und bringt
damit die m:con-Philosophie auf den Punkt. Eine Tradition inzwischen. „Gerade in Krisenzeiten ist es für uns umso
wichtiger, über qualifiziertes und gut ausgebildetes Personal zu verfügen“, erklärt Michel Maugé die Investition in
die betriebliche „Hardware“.
„Jetzt trennt sich am Markt die Spreu vom Weizen“, fügt m:conProkurist Michael Schnellbach ergänzend hinzu. Anfang des Jahres gab Michel Maugé grünes Licht für die Aufstockung des m:conFortbildungsbudgets. Es fällt damit mehr als doppelt so hoch aus
wie 2008. Und weil engagierte und gut ausgebildete Mitarbeiter
der Schlüssel zum Erfolg sind, entfällt rund ein Drittel des Budgets
dieses Jahr auf die aktuelle „Service-Kampagne“ von m:con.
Die bundesweit einzigartige Kundenoffensive soll das Congress
Center Rosengarten und die Quadratestadt bis 2011 noch weiter voranbringen, Kunden binden und das Image der Stadt stärken. Und
so zielt die Service-Offensive geradewegs ins Schwarze: Nicht nur
m:con präsentiert sich als Initiator der Service-Offensive kundenfreundlich, auch die Quadratestadt und ihre Einzelhändler, Restaurants und Kneipen, Theater und Veranstaltungslocations sind auf
die Kongresse im CC Rosengarten eingestellt – und zwar sichtbar!
Im In-Restaurant schräg gegenüber vom CC Rosengarten tragen
die Kellnerinnen und Kellner die „Herzlich-willkommen-Buttons“
von m:con mit dem Logo des aktuellen Ärztekongresses am Revers.
Ein echter Hingucker. An zentralen Plätzen in der Stadt werden
die Fahnen des jeweiligen Kongresses gehisst, sodass sich die Kongresskunden und Tagungsteilnehmer vom ersten Moment an in
der Kongressstadt Mannheim wohl- und willkommen fühlen. Im
Inneren des Congress Center Rosengarten werden die Gäste dann
bereits von den Mitarbeitern der Service-Counter empfangen, die
ein offenes Ohr für die Fragen der Kongressteilnehmer haben.
Das Kongresszentrum ist von Kopf bis Fuß auf Service eingestellt:
In sechs Fortbildungskursen werden die m:con-Mitarbeiter für den
Kundenkontakt zunächst noch fitter gemacht: guter Stil, Motivation, Engagement und Know-how. Das Thema Fortbildung soll auch
in den kommenden Jahren Konjunktur haben und eine zentrale
Säule des Unternehmens bilden, betont Schnellbach. „Die beste
Richtungsentscheidung, wie etwa unser Service-Konzept, nützt
nichts, wenn bei seiner Umsetzung Fehler passieren, nur weil in
konjunkturell schlechteren Zeiten unsere Mitarbeiter nicht für
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M:CON
m:convisions
KongressTicker
n 27. bis 28. Januar 2010
FONDS professionell KONGRESS 2010
Mit über 200 Ausstellern und mehr als
190 Fachvorträgen von heimischen und
internationalen Top-experten bietet der
erfolgreichste Kongress der deutschen
Finanzdienstleistungsbranche auch im Jahr
2010 wieder ein attraktives Programm.
Zu den Highlights gehören als Gastreferenten die Investmentlegende
Marc Faber, Erfolgsmanager Edouard Carmignac sowie die DWS-Experten
Klaus Kaldemorgen und Markus Koch.
n 01. bis 03. Februar 2010
7th Annual Symposium of the „European LeukemiaNet“
Das siebte Jahressymposium des „European LeukemiaNet” findet
zeitgleich mit dem elften Jahressymposium des deutschen Kompetenznetzes „Akute und chronische Leukämien“ in Mannheim statt.
Am Kompetenznetzwerk beteiligen sich das Universitätsklinikum
Heidelberg, die Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der
Universität Heidelberg und das Klinikum der Johann Wolfgang GoetheUniversität Frankfurt.
n 23. bis 24. Februar 2010
DSAG – Technologietage 2010
Die Technologietage der deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V.
stehen unter dem Motto „Komplexität – erkennen, beherrschen,
vermeiden“. Neben Expertenvorträgen bietet der Kongress die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zum Knüpfen von Netzwerken.
n 17. bis 18. März 2010
VDI-Tagung Kunststoffe im Automobilbau 2010
Die Tagung des Vereins Deutscher
Ingenieure e. V. „Kunststoffe im
Automobilbau“ gibt einen aktuellen
Überblick über neueste Kunststoffanwendungen aus den Anwendungsbereichen Exterieur, Interieur und
Aggregatebau bei Pkw und Nutzfahrzeugen.
n 08. bis 10. April 2010 (Mannheim, Vollorganisation)
76. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für
Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V.
Der Titel der 76. Jahrestagung der Kardiologen lautet „Kardiovaskuläre
Medizin“. Die Deutsche Gesellschaft für
Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V.
bietet mit diesem Kongress ein jährliches Forum
zum Austausch über und zur Diskussion der
neuesten Entwicklungen in der Behandlung von
Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
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die neuen Herausforderungen qualifiziert werden.“ Das Ziel müsse es sein, neue Kunden in Stammkunden zu verwandeln. In der
Kongress-Branche ist gezieltes, sicheres und seriöses Auftreten für
den Kundenkontakt unerlässlich. In Mannheim wird die Pflicht zur
Kür erhoben. Im Mittelpunkt der neuen Kursangebote, die für die
betroffenen Mitarbeiter verpflichtend sind, steht die Vermittlung
von Methodenkompetenz. Auf ein umfangreiches Briefing in gutem
Stil und Umgangsformen wird genauso viel Wert gelegt wie auf die
Theorievermittlung bei „Zeit- und Zielmanagement“, „Präsentationstechniken“ oder „Business-Englisch.“ Die sogenannten Soft Skills
werden in Kursen wie „Protokoll und Etikette“ oder „Treffsicheres
Kleiden“ trainiert.
Englischkurse dienen als Grundlage für den Kontakt mit den
internationalen Geschäftskunden. „Mit der Zunahme englischer
Kunden haben wir festgestellt, dass unsere Mitarbeiter ein viel
spezielleres Business-Englisch brauchen“, sagt Schnellbach.
Denn als PCO (Professional Congress Organizer) organisiert
m:con nicht nur bundesweit Kongresse und Tagungen, sondern
immer häufiger auch im europäischen Ausland. Die Mitarbeiter
sollen aus diesem Grund Allrounder sein: Von den Nuancen des
Smalltalk bis hin zur Bandbreite geschäftlicher Vertragsverhandlung sollen sie die Sprache beherrschen und sich sicher auf dem
Business-Parkett bewegen können. Die Fortbildungen in kleinen
Gruppen von maximal zehn Teilnehmern laufen parallel zur ServiceKampagne bis 2011.
Die Qualifizierung von Mitarbeitern hat eine lange Tradition bei m:con: Vor zehn Jahren gründete das Unternehmen mit
dem Congress College bereits das erste internetbasierte Fortbildungsprogramm der Kongress-Branche. Und das in einer Zeit,
als die berufliche Aus- und Weiterbildung der Branche noch in
den Kinderschuhen steckte. Das Congress College ist inzwischen
Teil der Internationalen Event- & Congress-Akademie (IECA), die
deutschlandweit fachspezifische Seminare und Kurse anbietet.
Am bekanntesten ist die Ausbildung zum „International Event
Organizer“ (IEO). Und so setzt m:con auch mit der ServiceOffensive Maßstäbe und baut auf eine Erfolgsgeschichte made
in Mannheim. n
11/November 2009
M:CON
Ganz Ludwigshafen spiegelt sich im „neuen Pfalzbau“
Architekt Wiesemann: „Wir haben den Pfalzbau
zu sich selbst verändert.“
Von Bastian Strauch
Ludwigshafen hat seine „Gute Stube“ zurück, und die präsentiert sich nach zwei Jahren Vollsanierung mächtig entstaubt: Der Pfalzbau glänzt nicht nur mit neuem, frischem Gesicht, sondern vor allem als deutschlandweit einzigartiges
Veranstaltungshaus: Großes Theater, komplett ausgestattetes Kongresszentrum und vollwertiges Kulturhaus verbinden
sich hier zu einem harmonischen Dreiklang – und machen Ludwigshafen zu einem äußerst attraktiven KongressStandort. Dazu trägt m:con einen entscheidenden Teil bei.
Obwohl der „neue“ Pfalzbau als vollwertiges Kongresszentrum „Dass der Charakter des Hauses unangetastet geblieben ist und denNeuland betritt, kann er von Anfang an mit reichlich Erfahrung noch das Lebensgefühl und ästhetische Empfinden unserer Zeit
aufwarten. Im Tagungsbereich bekommt er tatkräftige Unterstüt- getroffen wurde, begeistert mich besonders“, sagte Ludwigshafens
zung von einem versierten Partner von der anderen Rheinseite: Oberbürgermeisterin Eva Lohse bei der Wiedereröffnung. Genau das
m:con, Betreiber des Mannheimer m:con Congress Center Rosengar- hatte der Architekt auch im Sinn: „Wir haben den Pfalzbau zu sich
ten, übernimmt das komplette Kongress-Marketing und greift dem selbst verändert“, sagt Professor Heribert Wiesemann, der mit seiLUKOM-Team bei der Betreuung der Technik unter die Arme.
nem Kölner Büro den „neuen“ Pfalzbau geplant und gestaltet hat.
Im neuen Pfalzbau verbinden sich Theater, Kongresszentrum und Kulturhaus zu einem harmonischen Dreiklang.
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M:CON
m:convisions
Platz für alle. In sechs Tagungsräumen, drei Sälen und luftigen Foyers
gleichzeitig Workshops, Vorträge und Ausstellungen veranstalten.
Glatt und gleichzeitig charaktervoll. Im vielseitigen Raumangebot
des neuen Pfalzbaus sollen sich alle Gäste wohlfühlen.
Bis in die kleinsten Details spiegelt das Haus das Wesen Ludwigshafens wider: So wie die Stadt es immer wieder schafft, vermeintliche
Gegensätze wie etwa schwere Industrie und feine Kultur miteinander zu verbinden, so beweist auch der Pfalzbau, dass vieles sich
nur scheinbar ausschließt: Grell und zugleich dezent, glatt und
gleichzeitig charaktervoll – all das ist möglich, und Theater- sowie
Kongressbesucher können das im neuen Pfalzbau überall erleben.
Nicht nur ästhetisch bringt der Pfalzbau zusammen, was sonst
selten zusammenkommt: Zwar werden vielerorts Theater für Tagungen genutzt, und auch Kongresszentren vermieten ihre Räume für
Kulturveranstaltungen. Doch dass großes Theater, komplett ausgestattetes Kongresszentrum und vollwertiges Kulturhaus gleichberechtigt in einem Haus untergebracht sind, das gibt es nur in
Ludwigshafen.
Die Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben, faszinieren
sowohl den Pfalzbau-Betreiber LUKOM als auch das PfalzbauTheater. Schon während der Bauarbeiten hatte die LUKOM eine
kleine Kostprobe gegeben, welch außergewöhnliche Rahmenprogramme sich bei Kongressen nun „inszenieren“ lassen. Ulrich
Gaißmayer, Geschäftsführer der LUKOM: „Wir hatten ein KundenEvent auf der Theaterbühne organisiert. Im Rahmen eines GalaDinners konnten die Gäste gemeinsam mit Schauspielern ein
Kriminalspiel aufführen – das kam natürlich sehr gut an.“ Und
auch Pfalzbau-Intendant Professor Hansgünther Heyme freut
sich auf die Bereicherung: „Ich wünsche mir sehr, dass bei einem
großen Kongress die Teilnehmer am Abend in eine Vorstellung
von uns kommen – vielleicht sogar auch welche, die sonst nie
ins Theater gehen.“
Der Kongressbereich wirkt außergewöhnlich „verbindend“,
denn er bietet Raum für jede Art von Verbandstagung. „Jeder Verband ist anders und hat andere Ansprüche bei Tagungen“, sagt Tim
Richter, Chef des Deutschen Verbände Forums. Doch im Pfalzbau,
so das Bestreben der LUKOM, werden sich alle wohlfühlen. Durch
das vielseitige Raumangebot können die verschiedensten KongressKonzepte umgesetzt werden. In sechs Tagungsräumen (vier haben
Tageslicht), drei Sälen und drei luftigen Foyers lassen sich gleichzeitig Workshops, Vorträge und Fachausstellungen veranstalten – und
natürlich mit modernster Technik verbinden.
In Sachen Technik kann der Pfalzbau als neues vollwertiges Kongresszentrum schon mit jeder Menge Erfahrung aufwarten. Denn
m:con unterstützt das LUKOM-Technikteam bei der globalen Ton-,
Licht- und Medientechnik. Zudem unternimmt m:con das komplette
Kongress-Marketing für den Pfalzbau.
Ein Konkurrent für den Mannheimer Rosengarten ist der Pfalzbau übrigens nicht. Im Gegenteil: Die beiden Kongresszentren ergänzen sich perfekt. Während der Rosengarten die ganz großen Tagungen beherbergen kann, lockt der Pfalzbau mittelgroße Kongresse
mit einer Teilnehmerzahl zwischen 200 und 600 an.
Etwa kleinere medizinische Gesellschaften aus ganz Deutschland
werden im Pfalzbau alles finden, was sie brauchen. Denn neben den
Kongressräumen verfügt der Pfalzbau mit seinen großen Foyers – allein
die Erdgeschoss-Foyers ergeben verbunden die größte Wandelhalle der
Pfalz (2.240 Quadratmeter) – auch über außergewöhnlich umfangreiche
Ausstellungsflächen. Wolfgang Müller, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften
freut’s: „Auch bei einer kleineren Teilnehmerzahl sind die Industrieausstellungen oft sehr umfangreich, da ist immer viel Platz gefragt.“
„Pfalzbau und Rosengarten, LUKOM und m:con – das ergänzt sich
perfekt“, sagt Michel Maugé, Geschäftsführer von m:con. „Während
im Rosengarten die ganz großen Kongresse stattfinden, lockt der
Pfalzbau die mittelgroßen Tagungen an – das erweiterte, vielfältige
Angebot stärkt unseren Kongress-Standort im Zentrum der Metropolregion Rhein-Neckar enorm.“ LUKOM-Geschäftsführer Ulrich
Gaißmayer freut sich über die Zusammenarbeit: „Wir verbinden
mit der Kooperation die große Hoffnung, dass sich der Pfalzbau als
Kongresszentrum rasch etablieren wird.“
„Das Ziel ist klar definiert“, so Maugé, „wir wollen den Pfalzbau
als modernstes Tagungszentrum in Rheinland-Pfalz profilieren.“
In seinem Segment – 200 bis 600 Tagungsteilnehmer – ist großes
Marktpotenzial vorhanden. Nach einer Anbieterbefragung des German Convention Bureau sind elf Prozent aller deutschen Tagungen
in dieser Größe angesiedelt. Maugé: „Für eine erfolgreiche Etablierung setzen wir vor allem auf die einmaligen Möglichkeiten, die
der Pfalzbau als Multi-Kulturzentrum bietet.“ Zudem soll die Marke
m:con dem Pfalzbau Rückenwind geben – das Pfalzbau-Angebot ist
bereits ins Portfolio von m:con aufgenommen. n
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11/November 2009
Magazin
Junge Köpfe, große Ideen – eine Investition in die Zukunft
DGKJ fördert Forschung, von der kleine Patienten profitieren
Von Jennifer Scheuermann
Die Gesundheit ist unser höchstes Gut. Das spiegelt sich in den Auslastungszahlen jedes Kongresszentrums wider.
Weltweit! Medizinisch-wissenschaftliche Fachtagungen machen einen Großteil des Branchenumsatzes im Segment
„Livekommunikation“ aus. Während jedoch jeder die großen Namen hinter den Live-Events der Unternehmenskommunikation kennt – in Deutschland genügt ein Blick auf die Liste der DAX-30-Konzerne –, sind die allermeisten
wissenschaftlichen Organisationen dem breiten Publikum unbekannt, obwohl sie häufig mehrere Tausend Mitglieder
haben und indirekt praktisch jeder von uns von ihnen beeinflusst ist – via Haus- oder Facharzt. m:con visions stellt
eine der größten deutschen Fachorganisationen vor: die Vereinigung der 14.500 Kinderärzte, Wissenschaftler und des
zugehörigen Fachpersonals. Korrekte Bezeichnung: Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ).
Praktizierende Kinderärzte und Wissenschaftler zusammenzu Praxisalltag zu integrieren, bedarf es eines konsequenten kommubringen, das Wissen zahlreicher Pädiatrieexperten zu bündeln und nikativen Austauschs zwischen Wissenschaft und praktizierenden
einen ständigen Informationsaustausch herzustellen, das leistet die Ärzten.
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) seit
Dieses Forum stellt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und
nunmehr 126 Jahren. Dabei stehen nicht nur die Belange junger Jugendmedizin her, so Geschäftsführerin Dr. Gudrun Noleppa:
Patienten im Fokus der Arbeit, insbesondere aufstrebende Nach- „Wir möchten, dass die neusten wissenschaftlichen Erkenntniswuchsmediziner, innovative Ideen und der medizinische Fortschritt se auch denjenigen erreichen, für den sie letztendlich entwickelt
in Deutschland werden gefördert und entscheidend vorangetrieben. werden – den Patienten. Das kann nur möglich werden, wenn wir
Bildung und Weiterbildung stehen für die DGKJ an erster Stelle.
alle Kinderärzte regelmäßig an einem ‚Tisch’ versammeln und
Als die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin im auf diese Weise ein umfassender medizinischer Diskurs entsteht.“
Jahr 1883 als wissenschaftliche Fachgesellschaft gegründete wurde, Die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und
steckte die moderne Medizin noch in den Kinderschuhen. Heute Jugendmedizin stellt dabei die zentrale Gelegenheit dar, bei der
zählt die Vereinigung 14.500 Mitglieder aus allen pädiatrischen sich Experten aus sämtlichen pädiatrischen Fachgebieten begegnen:
Fachgebieten und ist erklärter Förderer medizinischer Forschung von der Sport- bis hin zur Tropenmedizin, von Kinderärzten aus
und Entwicklung. Um neue Behandlungsmethoden auf den Weg Kliniken und Praxen über Ärzte in der Facharztausbildung bis hin
zu bringen und medizinische Innovationen in den Klink- und zu Wissenschaftlern und Forscher.
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Magazin
„Wir freuen uns und sind auch ein bisschen stolz auf das stetig wachsende Interesse unserer Mitglieder.“ Tagungen sind bei Weitem nicht
die einzige Möglichkeit für die Mitglieder der DGKJ, Informationen zu den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu erlangen, erklärt Dr. Gudrun Noleppa: „Ein reger Kontakt zu unseren
Mitgliedern ist uns sehr wichtig. Daher ist unsere Homepage stets
aktuell und gibt nicht nur Medizinern Auskünfte, sondern enthält
auch Hinweise und Orientierung für die Eltern unserer kleinen
Patienten. Der regelmäßige Versand von Newslettern gibt uns die
Möglichkeit, auch neueste Nachrichten und Entwicklungen direkt
an unsere Mitglieder weiterzugeben. Eine ganz zentrale Rolle spielt
darüber hinaus unsere Mitgliederzeitschrift ‚Monatsschrift Kinderheilkunde’, eines der angesehensten nationalen Publikationsorgane
für Kinder- und Jugendmedizin.“
Die DGKJ ist nicht nur Sprachrohr für die deutsche Kinder- und
Jugendmedizin, sondern leistet auch einen aktiven Beitrag zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung. „Unser Ziel lässt sich einfach
zusammenfassen: Wir möchten den medizinischen Fortschritt und
medizinische Innovationen national und international fördern. Ein
Forum zu schaffen, in dem sich Fachärzte untereinander austauschen können, ist dafür ein zentraler Baustein. Doch mindestens
genau so wichtig ist es, den medizinischen Nachwuchs zu fördern.
Denn genau dort steckt das Potenzial für zukünftige medizinische
Erfolge“, betont die Geschäftsführerin der DGKJ. Dass ihre Gesellschaft besonderen Wert auf die Bildung und Weiterbildung junger
Mediziner legt, wird auch durch einen Blick auf ihre Mitglieder
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m:convisions
deutlich. So sind über 50 Prozent aller DGKJ-Mitglieder unter 45
Jahre alt. Dass die DGKJ so viele junge Menschen erreicht, ist für
Dr. Noleppa eine außerordentlich positive Entwicklung: „Die Nachwuchsförderung ist wohl mit das Wichtigste, was eine wissenschaftliche Fachgesellschaft leistet.“ So bietet die DGKJ unter anderem
Repetitorien für junge Ärztinnen und Ärzte an, die sich auf ihre
Facharztprüfung vorbereiten. 650 angehende Kinderärzte werden
zweimal jährlich auf diese Weise gezielt in ihrem beruflichen Werdegang unterstützt.
„Ganz zentral im Rahmen der Nachwuchsförderung“, so Dr. Gudrun Noleppa weiter, „ist vor allem der Adalbert-Czerny-Preis, der
jährlich an einen Forscher aus dem wissenschaftlichen Nachwuchs
vergeben wird, dessen Arbeit eine innovative und herausragende
Leistung im Rahmen der medizinischen Forschung darstellt.“ Die
Ehrung mit dem Adalbert-Czerny-Preis, der mit einem Preisgeld
von 10.000 Euro dotiert ist, soll jungen Medizinern und Wissenschaftlern als Ansporn und Motivation dienen, sich wissenschaftlich zu betätigen und damit einen entscheidenden Beitrag zum
medizinischen Fortschritt zu leisten. „Uns erreichen jedes Jahr
sehr viele qualitativ außerordentlich hochwertige Bewerbungen
für den Adalbert-Czerny-Preis.“
In diesem Jahr wurde Dr. Frank Rutsch mit dem Nachwuchspreis
der DGKJ ausgezeichnet. Insgesamt drei Jahre forschte der Mediziner über die Entschlüsselung einer neuen genetischen Erkrankung im Vitamin-B12-Stoffwechsel. Seine Ausdauer hat sich nun
ausgezahlt: „Natürlich ist es auch eine große Ehre, mit einem so
renommierten Preis ausgezeichnet zu werden, aber vor allem ist
es ein enormer Motivationsschub, der mir täglich neue Kraft für
meine Arbeit gibt“, beschreibt Dr. Frank Rutsch seine Freude über
die außergewöhnliche Ehrung.
Dr. Frank Rutsch ist selbst seit Beendigung seines Medizinstudiums Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und lobt das ausgeprägte Engagement der Gesellschaft für
den medizinischen Nachwuchs in Deutschland: „Eine Investition
in junge Köpfe ist eine Investition in die Zukunft. Für viele Ärzte
ist es häufig nicht einfach, neben dem normalen Klinikalltag ein
eigenes Forschungsprojekt auf die Beine zu stellen. Mir ging es da
nicht anders. Nun wurde ich das erste Mal für meine Forschungsarbeit mit einem Preis ausgezeichnet, was mir das Gefühl gibt, auf
dem richtigen Weg zu sein, und zeigt, dass sich die Mühe und die
Doppelbelastung gelohnt haben.“
Innovation und Kommunikation – so lautet das Credo der
Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Nur
durch die Verbindung dieser beiden Aspekte wird medizinischer
Fortschritt überhaupt denkbar, bestätigt Dr. Frank Rutsch: „Ärzte aus unterschiedlichsten Fachgebieten erhalten die Chance,
sich klinik- oder praxisübergreifend zu begegnen, voneinander
zu lernen und über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.
Das ist die große Leistung der DGKJ: Neue Ideen und innovative
Forschung werden nicht nur möglich gemacht, sondern es wird
dafür gesorgt, dass letztlich unsere kleinen Patienten davon
profitieren.“ n
11/November 2009
Magazin
DECHEMA: Fruchtbarer Austausch der Biotechnologen
Nachhaltigkeit und wissenschaftlicher Nachwuchs im Mittelpunkt
Von Annika Kratzmann
Ist es sinnvoll, Pflanzen als Energielieferanten zu verbrennen oder sollte man lieber in Solarzellen investieren, um Strom
zu erzeugen? Wie müssen sich technische Prozesse verändern, wenn eines Tages jeder Mensch ein individualisiertes
Medikament erhalten soll? Wie können solche biotherapeutischen Produkte optimal gereinigt und aufbereitet werden?
Im Herbst beschäftigten sich im Mannheimer m:con Congress Center Rosengarten zahlreiche Forscher und Praktiker
gemeinsam mit Fragen wie diesen – bei der 27. Jahrestagung der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie
DECHEMA. Parallel dazu veranstaltete die Initiative „ProcessNet“ einen internationalen Workshop, der sich mit dem
sogenannten Downstream Processing beschäftigte, dem Abschöpfen von Fermentationsprodukten aus einer Flüssigkeit.
1918 als „Deutsche Gesellschaft für Chemisches Apparatewesen“ Jahrestagungen der beiden Organisationen und der Workshop in
gegründet, als Fachgruppe des Vereins Deutscher Chemiker, ent- diesem Jahr parallel stattfanden, ist daher kein Zufall.
wickelte sich die DECHEMA nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem
Professor Thomas Scheper, Vorsitzender des Programmausschusder wichtigsten deutschen Wissenschaftsverbände. Im Lauf der ses, wies ausdrücklich auf die Vorteile einer gemeinsamen Tagung
Jahre veränderten sich sukzessive ihre Interessensbereiche, zahl- hin: „Die Kombination der drei Veranstaltungen verspricht eine
reiche neue kamen hinzu. Das hatte 1985 die Namenserweiterung fruchtbare Atmosphäre für den Austausch von Ideen. Ich bin davon
zur „Deutschen Gesellschaft für Chemisches Apparatewesen, Che- überzeugt, dass die Vielfalt des gemeinsam gestalteten anspruchsmische Technik und Biotechnologie“ zu Folge – analog zu den vollen Programms Biowissenschaftlern, Biotechnologen und Verwichtigsten wissenschaftlichen Entwicklungen des vergangenen fahrenstechnikern eine Fülle von Anregungen bieten wird.“
Dieser (Leit-)Gedanke hat sich in den Programmen der Tagungen
Jahrhunderts.
Obwohl die Menschen schon vor 5.000 Jahren die Gärung als niedergeschlagen: Neben den Schwerpunktthemen von ProcessNet
erste biotechnologische Anwendung benutzten und Ingenieur Karl mit chemischer Reaktionstechnik, Fluiddynamik und Trenntechnik,
Ereky den Begriff bereits 1919 in seiner heutigen Bedeutung prägte, Partikeltechnik sowie Prozess- und Anlagentechnik finden sich auch
entstammen die wichtigsten Erkenntnisse und Erfolge dieser Diszi- zahlreiche gemeinsame Fachthemen zur Nutzung von nachwachplin erst den vergangenen Jahrzehnten. Beispiel Insulin: Erst Ende senden Rohstoffen und Möglichkeiten der Bioseparation.
der 1970er gelang es, Insulin mithilfe biotechnologischer Verfahren
Außerdem starteten die Teilnehmer gemeinsam in ihre jeweilikünstlich herzustellen.
gen Tagungen: beide mit dem Festvortrag „Modellieren, Simulieren,
Die Initiative „ProcessNet“ ist ein Indiz für die konsequente Optimieren – was ist das aus mathematischer Sicht?“ von Professor
Entwicklung der DECHEMA: Sie wurde 2006 gemeinsam mit dem Martin Grötschel vom Berliner Konrad-Zuse-Zentrum für InformaVerein Deutscher Ingenieure (VDI) gegründet, um künftig die Arbeit tionstechnik. Der Mathematiker zeigte darin, wie seine Disziplin
beider Organisationen auf den Gebieten Verfahrenstechnik, Che- bei der Produktion und Anlagenplanung wichtige Informationen
mieingenieurwesen und Technische Chemie zu bündeln. Dass die liefern kann.
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Magazin
m:convisions
Traditionsreich und modern.
Die DECHEMA widmete sich
unter anderem Fragen zur
Nutzung von nachwachsenden
Rohstoffen. Auch dem wissenschaftlichen Nachwuchs
wurde in diesem Jahr viel Platz
eingeräumt.
Dr. Kathrin Rübberdt, Sprecherin der DECHEMA, findet, dass dieser
Vortrag das Programm besonders auszeichnete: „Professor Grötschel
ist schließlich kein Ingenieur, und das gehört bei der Jahrestagung
der Biotechnologen fast schon zur Tradition, dass wir gleich mit der
Eröffnung den Blick über den Tellerrand wagen.“
Auch der Plenarvortrag „Photosynthese: Ihre Effizienz und
Konsequenzen“ von Professor Hartmut Michel von der Universität
Frankfurt richtete sich an Teilnehmer beider Tagungen, die sich für
die Nutzung nachwachsender Rohstoffe interessierten.
Der Biophysiker verglich die Photosynthese mit modernen Solarzellen auf Siliziumbasis. Er stellte dar, auf welche Weise Sonnenlicht
effizienter in Energie umgewandelt werden kann. Dabei stellte
sich heraus, dass die Verbrennung von Biomasse in diesem Vergleich wesentlich schlechter abschneidet: Ein wesentlicher Grund,
warum die Experten auf der anschließenden Pressekonferenz den
Anbau von Energiepflanzen zur energetischen Nutzung einhellig
ablehnten. Stattdessen sprachen sie sich dafür aus, nur pflanzliche
Reststoffe für die Energiegewinnung zu nutzen und nachwachsende
Ressourcen stärker in die stoffliche Nutzung einzubeziehen.
Neben rein fachlichen Themen beschäftigten sich die Biotechnologen auch intensiv mit ihrem wissenschaftlichen Nachwuchs und sener
Ausbildung. Vor allem der Bologna-Prozess, der eine gemeinsame europäische Hochschullandschaft anstrebt, bereitet Hochschulangehörigen
wie auch Industrievertretern erhebliches Kopfzerbrechen. Mit ihm sei
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die Ausbildungslandschaft – durch zunehmende Ausdifferenzierung
der Studiengänge – immer unübersichtlicher geworden.
Die DECHEMA-Fachgemeinschaft Biotechnologie plant deshalb
für das kommende Jahr ein Großprojekt, das Abhilfe schaffen soll –
eine komplette Übersicht über die verschiedenen Studienmöglichkeiten und ihre Inhalte. Anschließend soll sie Studienanfängern
und Arbeitgebern zu Verfügung gestellt werden, um eine bessere
Orientierung und einen umfassenden Überblick zu liefern.
Auch die fachbegleitende Ausstellung von Unternehmen aus den
Bereichen Chemische Technik und Verfahrenstechnik drehte sich
um die Nachwuchswissenschaftler: Neben allgemeinen Inhalten
über neue industrielle Entwicklungen informierte sie vor allem über
Berufseinstiegsmöglichkeiten für Chemiker und Verfahrenstechniker. Außerdem ist die Ausstellung für „alte Hasen“ ebenso wie für
Berufseinsteiger eine ideale Plattform, um neue Firmenkontakte
zu knüpfen oder bereits bestehende zu pflegen.
Darüber hinaus hatte die Doktoranden- und Studentenorganisation der ProcessNet, die „kreativen jungen Verfahrensingenieure“
(kjVI), erneut ein umfassendes Programm zum Thema Karriere- und
Berufsberatung erstellt.
Aber nicht nur das Informations- und Beratungsprogramm hat
Tradition bei ProcessNet: Bereits seit der ersten Jahrestagung findet
jährlich der beliebte ChemCar-Wettbewerb für junge Chemiker und
Verfahrenstechniker statt, bei dem ein Fahrzeug mit selbst konstruiertem Antrieb gebaut und getestet wird. Dabei geht es weniger darum, den Autoantrieb der Zukunft zu entwickeln, als vielmehr um die
Förderung der Team- und Projektarbeit an Hochschulen. ChemCar
gibt jungen Köpfen die Chance, kreative Ideen einem Fachpublikum
zu präsentieren. Deshalb kommt es bei der Bewertung auch nicht
allein auf die Leistung im eigentlichen Rennen an, auch Konzeption
und Präsentation fließen in die Bewertung mit ein.
Dem Wettkampf stellten sich in diesem Jahr sieben Hochschulteams – erstmals mit der WUT Warschau auch das nicht deutschsprachige Ausland. Neben einem modifizierten Regelwerk, das unter
anderem keine Elektromotoren mehr erlaubte, gab es auch bei den
Platzierungen viel Neues: Zum ersten Mal seit drei Jahren konnte die
TU Clausthal den begehrten ChemCar-Pokal nicht mit nach Hause
nehmen – den Sieg musste sie 2009 der TU Dortmund überlassen. n
Metropolregion
11/November
2009
Kirsten Korte, neue Leiterin des Convention Bureaus MRN
Gut vernetzt in der Metropolregion
Das Convention Bureau der Metropolregion Rhein-Neckar ist das regionale Netzwerk der Kongress-Branche zwischen
Landau und Worms, zwischen Mosbach und Bad Dürkheim mit den Metropolen Mannheim, Ludwigshafen und
Heidelberg. In der Schlossstadt am Neckar hat das Büro seinen Sitz – und seit Kurzem eine neue Leiterin: Kirsten Korte.
m:con-visions-Redakteurin Annika Kratzmann stellt die Tagungsexpertin vor.
Mit Kerstin Korte hat es ein echtes Nordlicht in die Metropolregion verschlagen. In Schleswig-Holstein ist sie aufgewachsen, und
dort sammelte sie auch ihre ersten Berufserfahrungen. Trotzdem
ist Heidelberg kein unbekanntes Pflaster für sie. Als der Konzern
Heidelberger Druckmaschinen 1997 die Kieler Linotype Hell AG übernahm, wurde Kirsten Korte Assistentin des heutigen Vorstandsvorsitzenden Bernhard Schreier und zog deshalb im Herbst 1999 in die
Metropolregion.
2004 verschlug es sie wieder zurück in ihre Heimat, wo sie für
Dräger Medical den Bereich „Internationale Messen und Kongresse“
leitete, bis sie im Frühjahr 2009 dank ihrer guten Kontakte nach
Heidelberg von der freien Stelle beim Convention Bureau der Metropolregion Rhein-Neckar hörte. „Schon die ersten Gespräche in
der Region verliefen sehr gut. Ehemalige Kontakte sind sehr schnell
wieder aufgelebt. Ich bin nach wie vor gut vernetzt in der Metropolregion“, berichtet Kirsten Korte.
Außerdem findet sie den Perspektivenwechsel, den sie als neue
Leiterin des Convention Bureaus vollzogen hat, äußerst reizvoll:
„Früher war ich bei der Kongressplanung immer auf der Kundenseite,
jetzt vertrete ich die Seite der Veranstaltungsstätten. Ich denke,
dass diese Erfahrung vor allem deshalb nützlich ist, weil ich die
Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden sehr gut kenne und
nachvollziehen kann“, erzählt Kirsten Korte. Sie ist davon überzeugt, dass die Metropolregion Rhein-Neckar mit ihrem vielfältigen
Angebot an Veranstaltungsstätten, Hotels, besonderen Locations
für Tagungen und Rahmenprogramme auf die unterschiedlichsten
Anforderungen hervorragend vorbereitet ist, wenn nur noch ein
Hindernis beseitigt wird: Noch wissen einfach zu wenig potenzielle
Tagungskunden von den Vorzügen der Metropolregion als KongressDestination.
Fast 200 Veranstaltungslocations bieten insgesamt mehr als 1.000
Tagungsräume an, die Verkehrslage ist mit ICE-Anbindung sowie
weniger als 30 Minuten Entfernung zum nächsten Flughafen gerade
zu optimal. Außerdem sorgen zahlreiche Forschungs- und Bildungsstätten für die wissenschaftliche Attraktivität des Standorts, und es
steht ein vielfältiges und hochwertiges kulturelles Angebot zur Verfügung. In der Bekanntmachung und Vermarktung dieser Vorteile
sieht Kirsten Korte ihre wichtigsten Aufgaben: „Die Region hier hat
so viel Potenzial, es gibt hier nicht eine Großstadt wie Berlin oder
Hamburg, sondern viele verschiedene
kleinere Städte mit eigenen Profilen,
und dazwischen liegen nur sehr kurze
Wege, die sie quasi zu einer Stadt werden lassen. Das Wissen um diese Vorzüge ist aber überregional noch nicht
so verbreitet, und deswegen möchte ich
die Bekanntheit der Metropolregion
Rhein-Neckar als Kongress- und Tagungsdestination gerne weiter
vorantreiben.“ Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Akquise neuer
Partner für das Convention Bureau, das im Moment elf Mitglieder
hat. Aber es gibt derzeit einige weitere interessante Anwärter. Seit
dem 1. Oktober sitzen übrigens zwei neue Mitglieder mit im Boot:
Das Mercure Hotel Bad Dürkheim an den Salinen und das European
Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg sind ebenfalls
von den Vorteilen der Kooperation überzeugt. Mit der Zahl der Partner wächst natürlich auch der Nutzen des Convention Bureaus für
den einzelnen Partner, weil sich immer mehr Anbieter gegenseitig
die Bälle zuspielen können.
Kirsten Korte versteht sich als Dienstleister für die Partner,
denn sie ist oft der erste Ansprechpartner für deren potenzielle
Kunden und übergibt die Anfragen an die Partner, sobald sich das
Interesse konkretisiert. Dabei legt sie großen Wert auf den NonProfit-Charakter des Convention Bureaus der Metropolregion: „Bei
uns finanzieren die Partner das Convention Bureau, weil sie davon
überzeugt sind, dass seine Arbeit unterm Strich jedem nützt.“
Neben organisatorischen Vorteilen bietet das Convention Bureau
den Partnern aber noch weitere Leistungen. Durch ein gemeinsames
Marketing für die Region und Publikationen in der Fachpresse wird
die eigene Öffentlichkeitsarbeit der Anbieter unterstützt. Daneben
besteht die Möglichkeit zur Präsentation bei branchenspezifischen
Messen. Außerdem hält das Convention Bureau Kontakt zu Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie zu Dachverbänden
und Fachinstituten.
Das Herz von Kirsten Korte hat die Metropolregion Rhein-Neckar
längst erobert: „Hier herrscht einfach ein perfekter Dreiklang aus
hoher Lebensqualität, Freizeitangebot und den Menschen, die es
einem wirklich sehr leicht machen, sich hier niederzulassen und
sich auf Anhieb wohlzufühlen.“ n
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Metropolregion
m:convisions
Eine Stadt auf Eis – eine Region im Sportfieber
Mannheim ist 2010 Gastgeber der Eishockey-Weltmeisterschaft
Von Jennifer Scheuermann
15 Spieltage, 16 Mannschaften und drei Arenen. Im Mai 2010 wird Deutschland Gastgeber der
Eishockey-Weltmeisterschaft. Neben Gelsenkirchen und Köln ist Mannheim einer der Austragungsorte für die
entscheidenden Duelle auf der Jagd nach dem Titel „Beste Eishockeynation der Welt“. Spitzensport der Superlative
und Eishockeyfans aus aller Welt: Die Eishockey-WM macht Mannheim zum internationalen Pflaster. 200.000
Zuschauer werden alleine in der SAP ARENA erwartet, und 800 Millionen (!) weltweit werden die Spiele vom
Fernseher aus verfolgen. Wenn die internationale Eishockeywelt ihre Augen auf die SAP ARENA richtet, sind
Mannheim und die Metropolregion Rhein-Neckar vorbereitet. Dass bei diesem Mega-Event alles reibungslos
abläuft, dafür sorgt Projektmanager Alexander König mit seinem Team.
Jagd nach dem Puck: Die SAP ARENA Mannheim ist einer der Austragungsorte bei der Eishockey-Weltmeisterschaft 2010.
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Metropolregion
11/November
2009
Spitzensport der Extrallasse zu
Gast in der Eishockey-Hochburg
Mannheim. Fans aus aller Welt
freuen sich schon auf die WM
2010. Mit der SAP ARENA
verfügt die Metropolregion
über eine der modernsten
Sportstätten Europas.
Schon vor zweieinhalb Jahren haben in Mannheim die Vorbereitungen für die Eishockey-Weltmeisterschaft 2010 begonnen. Die Infrastruktur für tausende Fans muss geschaffen, diverse Umbauten an
der Veranstaltungsstätte geplant, die Öffentlichkeit involviert und
der Wettkampfablauf minuziös festgelegt werden. Die EishockeyWeltmeisterschaft wird die Metropolregion verändern – und das
nicht nur für 16 Tage.
„Obwohl wir seit dem Beginn unserer Arbeit im Herbst 2008
bereits viele Vorhaben realisieren konnten, laufen einige Wochen
vor der WM die Vorbereitungen natürlich auf Hochtouren“, berichtet Alexander König. Und bis zum Bully des WM-Eröffnungsspiels
gibt es auch noch einiges zu tun für das lokale Organisationskomitee
in der SAP ARENA in Mannheim. Hunderte Volunteers müssen
noch rekrutiert, die Hotelbuchungen für die internationalen Teams
organisiert werden. In der SAP ARENA wird für die Zeit der WM
ein eigenes Media Center eingerichtet – ausgelegt für 300 Journalisten. Außerdem soll ein riesiges Fandorf auf dem Arenagelände
entstehen. „Von dem Stress und unseren Anstrengungen in den
letzten Monaten davor werden die Sportler und Besucher aus aller
Welt nichts mitbekommen“, so der Projektmanager, „wir ziehen
fast unsichtbar die Fäden aus dem Hintergrund und möchten dafür
sorgen, dass die Eishockey-WM 2010 für alle Teilernehmer und Gäste
ein unvergessliches Ereignis wird.“
Die Metropolregion ist vorbereitet auf Sport-Events dieser Größenordnung. Die Mannheimer SAP ARENA ist jedes Jahr Gastgeber für
über 100 Großveranstaltungen und allein 30 Heimspiele der Eishockey-„Adler“. „Egal ob es sich dabei um Sport-Events der Spitzeklasse
oder um Musikspektakel mit Megastars wie Pink oder Lionel Richie
handelt, mit der SAP ARENA verfügt die Metropolregion über eine
der modernsten Multifunktionsarenen Europas, und sie war bisher
jeder Herausforderung gewachsen“, erklärt Alexander König.
Dass sich Mannheim als Veranstaltungsort für die Eishockey-WM
in besonderem Maße auszeichnet, bestätigt auch Daniel Sautter,
Geschäftsführer des Vereins Sportregion Rhein-Neckar: „Die Menschen in unserer Region sind ein begeisterungsfähiges Publikum.
Mannheim ist ohnehin eine echte Eishockeyhochburg, und ich bin
mir sicher, die Weltmeisterschaft wird in der Region wie ein riesiges Volksfest gefeiert. Das ist ein Standortvorteil, den man sich
mit Geld nicht kaufen kann. Genau diese Kombination aus perfekter Infrastruktur, die Mannheim und die SAP ARENA bieten, und
Menschen, deren Herzen für den Eishockeysport schlagen, ist das
Geheimrezept der Metropolregion Rhein-Neckar. Damit werden wir
auch unsere internationalen Gäste überzeugen, dass bei uns in der
Region einfach der Wohlfühlfaktor stimmt.“
Daniel Sautter erwartet darüber hinaus, dass nicht nur die Eishockey-WM von den Vorzügen der Metropolregion, sondern auch die
Metropolregion von der Eishockey-WM profitieren wird. Dass eine
Eishockey-Weltmeisterschaft zu einem entscheidenden Wirtschaftsfaktor einer Region werden kann, bewies bereits die Eishockey-WM
2009 in Bern. Den Organisatoren zufolge hat sich das Eissport-Event
finanziell mehr ausgezahlt als die Fußball-Europameisterschaft im
Jahr zuvor. „Hotelbesitzer, Gastronomen, der Einzelhandel, aber
auch die Region als Ganzes haben im Mai die Chance, eine Visitenkarte abzugeben und sich vor internationalem Publikum zu präsentieren. Folglich liegt es in unseren Händen, Gäste aus aller Welt für
den Rhein-Neckar-Raum zu begeistern und dafür zu sorgen, dass
sie auch wiederkommen“, so Daniel Sautter.
Der nächste Schritt in der Arbeit des lokalen Organisationskomitees in Mannheim wird es daher sein, die Öffentlichkeit genauseite 53
Metropolregion
m:convisions
In der SAP ARENA laufen
die Vorbereitungen für die
Eishockey-WM 2010 bereits
auf Hochtouren.
estens über die Eishockey-WM zu informieren und dafür zu sorgen,
dass das Sport-Event schon bald in aller Munde ist. „Wenn wir erst
richtig mit unserer Öffentlichkeitsarbeit loslegen, kommt keiner
in der Metropolregion mehr an der Eishockey-WM vorbei“, versichert Projektmanager Alexander König. Die erste große Maßnahme
wurde gerade realisiert. In Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen
und Worms wurden an den zentralen Plätzen vier Meter hohe Pylonen aufgestellt, die unübersehbar verkünden, welches Spektakel
der Metropolregion Rhein-Neckar bevorsteht. „Wir wollen sichergehen, dass wirklich jeder in der Region und auch darüber hinaus
Lust bekommt, im Mai nach Mannheim zu kommen und das Event
hautnah mitzuerleben“, so Alexander König. Dass die Taktik des
Organisationskomitees in Mannheim aufgeht, zeigen bereits die
Vorverkaufszahlen, wie der leitende Projektmanager feststellt: „Das
Eröffnungsspiel der WM in Gelsenkirchen ist bereits restlos ausverkauft. 76.000 Menschen werden den Anpfiff der Eishockey-WM 2010
live in der Gelsenkirchener VELTINS-Arena miterleben. Das hört sich
nicht nur viel an – das ist sogar Weltrekord. Und auch für die 26 Spiele in Mannheim wurden bereits über 15.000 Karten verkauft. Für
uns als Organisationskomitee ist dies das sichtbarste Zeichen, dass
viele Menschen in der Region bereits das Eishockeyfieber gepackt
hat.“ Doch nicht nur Eishockeybegeisterte aus dem Rhein-NeckarRaum werden als Zuschauer in der SAP ARENA erwartet, auch zahlreiche Fans aus Schweden, Frankreich, Italien, der Schweiz und
insbesondere Lettland werden im Januar Gäste der Metropolregion
sein. „Während der Spieltage erwarten wir in Mannheim mehrere
tausend Letten. Auch wenn das im ersten Moment ungewöhnlich
klingt, aber in Lettland ist Eishockey Volkssport Nummer eins, und
die eishockeyverrückten Letten sind bekannt dafür, dass sie ihren
Sportidolen auch zu Wettkämpfen im Ausland folgen und sie kräftig
anfeuern. 2001 auf der Eishockey-Weltmeisterschaft in Köln zählte
man alleine 6.000 lettische Fans“, weiß Alexander König. Spätestens
wenn am 7. Mai, dem Tag des Eröffnungsspiels, der erste Puck über
die Eisfläche schießt, werden nicht nur die Letten, sondern Fans
aus aller Welt dem Eishockeywahnsinn verfallen.
In der SAP ARENA Mannheim werden die Mannschaften der
großen Eishockeynationen wie beispielsweise Kanada, Schweden
und Tschechien gegeneinander antreten. „Mannheim und die
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Metropolregion erwartet Eishockey vom Allerfeinsten. Allein vier
der sieben besten Eishockeynationen der Welt werden sich auf
der Eisfläche der SAP ARENA gegenüberstehen. Ich muss gestehen“, verrät Projektmanager Alexander König, „ich finde es fast
schon ein bisschen schade, dass ich wohl kaum die Gelegenheit
haben werde, mir eines der Spiele in Ruhe anzusehen, denn das
gesamte Organisationskomitee und damit auch ich werden während der zwölf Wettkampftage wahrscheinlich nicht mal ausreichend Zeit zum Schlafen finden.“ Denn bei der Ausrichtung
einer Weltmeisterschaft steckt der Teufel im Detail. Unzählige
Kleinigkeiten müssen während des Spielablaufs organisiert und
unerwartete Probleme spontan gelöst werden. Das bedeutet für
Alexander König und sein Team, rund um die Uhr in Bereitschaft
zu sein. „Der Zuschauer kann sich wahrscheinlich nicht vorstellen,
was es alleine für einen logistischen Aufwand bedeutet, einen
Wäscheservice für die teilnehmenden Teams zu managen. Mehr
als 10.000 frische Handtücher müssen wir den Spielern im Laufe
des Turniers zur Verfügung stellen, hinzu kommen die Trikots
und sonstige Sportbekleidung. Das bedeutet, während der Wettkampftage laufen die Waschmaschinen 24 Stunden am Tag. Doch
die Zuschauer sollen sich keine Gedanken über die Organisation
machen, sondern einfach den Sport und die einmalige Atmosphäre
in der Arena genießen“, betont Alexander König.
Wenn schließlich am 23. Mai das letzte Tor der Eishockey-Weltmeisterschaft 2010 geschossen ist und feststeht, welche Nation den
Pokal mit nach Hause nimmt, ist es mit dem Spitzensport in der Metropolregion Rhein-Neckar noch lange nicht vorbei. Schon im Jahr
2013 wartet mit dem Internationalen Deutschen Turnfest das nächste Sport-Event der Spitzenklasse auf Mannheim, Ludwigshafen und
Heidelberg, weiß Daniel Sautter: „Dem Mega-Event Eishockey-WM
wird das Internationale Deutsche Turnfest in nichts nachstehen.
Wir erwarten mehrere zehntausend Sportler und noch mehr Turnerfans und Sportbegeisterte zur größten Breiten- und Wettkampfveranstaltung der Welt. Deutsche Meisterschaften und internationale Wettbewerbe werden ausgetragen, spektakuläre Shows und
Turnakrobatik der Spitzenklasse warten auf den Zuschauer. Kurz
gesagt – die Metropolregion wird auch nach diesem Event um einige
Gänsehautmomente reicher sein.“ n
M:CON
11/November
2009
News
nKinderradiologie in
Deutschland vor dem Aus:
Bei der 46. Jahrestagung
der Pädiatrischen Radiologie, die im September in
Hamburg stattfand, schlugen die Kinderradiologen
Alarm gegen drohende Kürzungen. Experten warnten vor der Entwicklung,
aus Kostengründen immer
mehr junge Patienten von
Erwachsenenradiologen
behandeln zu lassen.
Das Hauptproblem ist, dass
mit einer aufwendigen apparativen Diagnostik wie MR oder Ultraschall bei Kindern nicht viel
Geld zu verdienen ist. Deshalb
werden in weiten Teilen der BRD
die kleinen Patienten in radiologischen Praxen und Instituten
„mitversorgt“, die auf die Diagnostik von Erkrankungen bei
Erwachsenen spezialisiert sind.
Da die Untersuchungen häufig
unzureichend ausgeführt sind
und die Diagnose dann in solchen Fällen unklar bleiben kann,
müssen erneut bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen,
um den Eltern Klarheit über
die Erkrankung ihres Kindes zu
geben. Die Leidtragenden des
Trends sind die kleinen Patienten, die in diesen radiologischen
Praxen oft nicht kindgerecht
behandelt werden.
Für den reibungslosen
Ablauf des Kongresses sorgte
der Mannheimer KongressOrganisator m:con, der besonders auf medizinische Tagungen spezialisiert ist. Seit Jahren
organisiert m:con nicht nur im
News
eigenen m:con Congress Center
Rosengarten Kongresse großer
Ärzteverbände und Wissenschaftsorganisationen, sondern
auch deutschlandweit und im
benachbarten Ausland.
nm:con engagiert sich im
Bereich Kultursponsoring:
Anfang November wurden
Künstler und Konzept der
Ausstellung „BLAU WEISS
ROT – Farben als Botschaft“
vorgestellt, die der Künstlerbund Rhein-Neckar im
Congress Center Rosengarten organisiert.
Die Bezüge der Ausstellung
zur m:con sind dabei vielfältig:
Zum einen stellt der KongressVeranstalter die benötigten
Flächen zur Verfügung, zum
anderen ist m:con einer der
Hauptsponsoren der Ausstellung.
Der Titel nimmt nicht nur Bezug
auf die Stadtfarben Mannheims,
sondern auch auf den europäischen Nachbarn Frankreich –
m:con-Geschäftsführer Michel
Maugé ist Honorarkonsul der
Republik Frankreich. Die Ausstellung wird voraussichtlich
von Dezember 2009 bis Januar
2010 im Foyer Ost des Rosengartens zu sehen sein.
OrganisationsTickerNews
n 19. bis 21. März 2010
2. Dreiländertagung Kopfschmerzsymposium
(Seeon, Oberbayern, Vollorganisation)
Im Kultur- und Bildungszentrum Kloster Seeon diskutieren Kopf­
schmerz-Experten aus aller Welt über die in den nächsten Jahren zu
erwartenden neuen Therapien, die neuen epidemiologischen Daten,
aber auch über weniger bekannte Kopfschmerz-Syndrome und
Therapiemöglichkeiten.
n 10. bis 14. April 2010 (Wiesbaden, Vollorganisation)
116. Kongress der Deutschen Gesellschaft
für Innere Medizin e. V. (DGIM)
Der jährlich stattfindende Internistenkongress in Wiesbaden ist
einer der bedeutendsten Fachkongresse der Inneren Medizin in
Deutschland. Schwerpunktthemen: Bildgebung in der Inneren
Medizin, Infektionskrankheiten und Entzündung, Intensiv- und
Notfallmedizin sowie Schnittstellen
zu benachbarten Fächern.
n 04. bis 05. Juni 2010
37. Jahrestagung der DGPR (Berlin, Vollorganisation)
Die Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation
von Herz-Kreislauf-Erkrankungen e. V. veranstaltet ihre jährliche
Tagung 2010 unter dem Titel „Kardiologische Prävention – Zwischen
Hightech-Medizin und Psychokardiologie“. Die DGPR ist ein Netzwerk
aus Ärzten und Mitarbeitern des interdisziplinären therapeutischen
Teams, die als Dachverband alle Bereiche der ambulanten und
stationären Betreuung von Herz-Kreislauf-Kranken und von Risiko­
patienten koordiniert und vernetzt.
n 17. bis 19. Juni 2010
36. Jahrestagung GNPI & 18. Jahrestagung DGPI
(Saarbrücken, Vollorganisation)
Die Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin
und die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie tagen
2010 gemeinsam. Das umfassende Programm setzt den Schwerpunkt
beim Thema Infektionen und ihre Konsequenzen in der neonatologischen und pädiatrischen Intensivmedizin. Neben Vorträgen bietet
die Tagung Seminare und Pflegeseminare für Ärzte, Pfleger und
Schwestern an.
seite 55
M:CON
m:convisions
News
News
Die Kooperation mit dem Verein
soll anschließend weiter ausgebaut werden: Zwei Mal pro Jahr
werden in Zukunft Kunstausstellungen des Künstlerbundes
Rhein-Neckar e. V. – der 2011
sein 50-jähriges Jubiläum begehen wird – im Congress Center
Rosengarten stattfinden.
ver und vor allem schonender,
da das gesunde Gewebe nicht
beschädigt wird“, erläuterte
Kongresspräsident Prof. Dr.
Dr. Jürgen Debus, Ärztlicher
Direktor der Abteilung Klinische Radiologie der Universität
Heidelberg. Er hat das internationale Symposium an den
Neckar geholt.
Als Spezialist für MedizinKongresse hatte die Mannheimer Kongressagentur m:con die
Vollorganisation in der Heidelberger Stadthalle übernommen
und den Ablauf des Symposiums
umfassend betreut.
nHeidelberg schießt mit
Schwerionen gegen Krebstumoren: Obwohl die vielversprechende Strahlentherapie mit Schwerionen
in Deutschland entwickelt
wurde, konnten sich bislang nur Krebspatienten in
Japan und den USA damit
behandeln lassen. Das
wird sich Ende des Jahres
ändern: Dann nimmt das
Heidelberger IonenstrahlTherapie-Zentrum (HIT)
seine Arbeit auf.
Schon vorab profilierte
sich der Standort in der Metropolregion Rhein-Neckar als
ein Zentrum der Strahlentherapie: Anfang Oktober trafen
sich in der Heidelberger Stadthalle 500 Experten aus aller
Welt zum 48. Symposium der
Particle Therapy Co-Operative
Group (PTCOG).
Anders als die herkömmlich eingesetzte Röntgen- oder
Gammastrahlung entfalten
Schwerionen (Wasserstoffund Kohlenstoffkerne) ihre
Wirkung in der Tiefe und können so Tumoren angreifen, die
bisher schwer oder gar nicht
zu behandeln waren. „Die
Therapie ist präziser, effektiseite 56
nDer Marketing-Club
Rhein-Neckar hat seinen
Vorstand vergrößert und
m:con-Geschäftsführer
Michel Maugé sowie die Leiterin des Clubsekretariats,
Nicole Walz, zu weiteren
Vizepräsidenten gewählt.
Große Aufgaben warten auf
die Marketing-Experten:
Präsident Hans-Joachim
Adler will gemeinsam mit
seinen Kollegen den Deutschen Marketing-Tag 2011
nach Mannheim holen.
News
Das Congress Centrum Rosengarten soll Veranstaltungsort
sein, wenn die Quadratestadt
für 2011 den Zuschlag erhält.
Die Chancen stehen gut, wie
der Präsident auf der Mitgliederversammlung im Oktober
berichtete.
Beim Deutschen MarketingTag treffen sich Führungskräfte
aus Marketing, Marktforschung,
Werbung, Verkauf und Public
Relations, um Reflektionen
auszutauschen und Erfahrungen weiterzugeben. Experten
sprechen in Vorträgen über
die aktuellen Trends der Branche und Workshops laden zum
Diskutieren und Vertiefen ein.
Abendliches Highlight mit entsprechender medialer Resonanz
ist die jährliche Verleihung des
Deutschen Marketingpreises,
die dann ebenfalls im Rahmen
des Marketing-Tages im Rosengarten stattfände.
Um die Großveranstaltung
vorzubereiten, wird Michel Maugé mit der Leitung einer Arbeitsgruppe betraut, der neben dem
m:con-Chef der IHK-Präsident
Dr. Gerhard Vogel, Frank Merkel,
Chef der Viernheimer Werbeagentur wob, sowie Felix Gress von der
Metropolregion angehören.
Der Marketing-Club RheinNeckar erhofft sich von der Kongress-Organisation die Chance,
Meinungsbildnern in Deutschland die Vorzüge der Metropolregion Rhein-Neckar zu präsentieren, und wartet gespannt auf
die Entscheidung des Deutschen
Marketing-Verbandes. Der kennt
den Rosengarten schon: Seine
Jahrestagung wurde dort bereits
sehr erfolgreich ausgerichtet.
n Das Internationale Werbefilmfestival spotlight ist ab
04. März 2010 erstmals im
Mannheimer Rosengarten zu
Gast. Es ist das größte Werbefilmfestival im deutschsprachigen Raum und findet
bereits zum 13. Mal statt.
Auf dem Programm steht
eine Best-of-Auswahl des aktuellen Werbefilmjahrgangs.
Über die besten Filme entscheidet eine Fachjury aus
Kreativen sowie das Publikum
selbst, das per digitaler Abstimmung einen eigenen Preis für
Profi- und Nachwuchsarbeiten vergibt. Ein sehr wahrscheinliches Fazit des Abends
könnte lauten: Wow, so unterhaltsam und geistreich kann
Werbung sein. Infos & Tickets:
www. spotlight-festival.de.
M:CON
11/November
2009
EventTicker
n 02. Dezember 2009
Markus Maria Profitlich
Die Wartezeit für seine Fangemeinde war lang –
aber jetzt ist es endlich soweit: Deutschlands
gewichtigster Comedy-Star meldet sich mit einem
komplett neuen Programm auf die Bühne zurück!
n 09. Dezember 2009
Pro Arte: Bayerisches Staatsorchester mit Kent Nagano
Der Kalifornier Kent Nagano arbeitete sich erfolgreich
und mit außer­gewöhnlichen Auftritten an die Weltspitze. Unter seiner Leitung intoniert das bayerische
Staatsorchester Sinfonien von Schubert und Bruckner.
Impressum
m:con visions
Das m:con-Magazin für die Kongress-Branche
Herausgeber
m:con – mannheim:congress GmbH
Rosengartenplatz 2, 68161 Mannheim
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Redaktion
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Miriam Caroli, Annika Kratzmann, Christian Leistritz (Leitung), Karl Luha,
Daniel Morawek, Oxana Ohlenberger, Torsten Schall, Jennifer Scheuermann,
Panja Schollbach, Pascal Seifenprinz, Bastian Strauch, Yvonne Struck
Gastautoren
Klaus J. Ruppert, Professor Dr.-Ing. Robert Tolksdorf
n 20. Januar 2010
David Garrett: „Classical Romance“-Tournee
Er gilt seit 2008 als schnellster Geiger der Welt und hat es damit
ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft. Seine Konzerte waren
im vergangenen Jahr restlos ausverkauft.
n 19. Februar 2010
Chris Rea: Still So Far To Go, Tour 2010
Auf 30 Jahre Karriere kann Chris Rea zurückblicken. Der Meister sparsamer Gesten und
weniger Worte ist mit seinen besten Songs
unterwegs und lädt seine Fans auf eine biografische Reise ein.
n 04. bis 05. März 2010
Spotlight 2010 – 13. Internationales Werbefilmfestival
Das Internationale Werbefilmfestival spotlight findet erstmals in
Mannheim statt. Das Congress Center Rosengarten ist Gastgeber
für das größte Werbefilmfestival im deutschsprachigen Raum.
Beim Branchentreff für Medien- und Werbewirtschaft werden sowohl
Profi- als auch Nachwuchsarbeiten gezeigt und Kreative und Medienfachleute haben die Möglichkeit, sich zu vernetzen.
Redaktionsbeirat
Univ.-Prof. Dr. Hans H. Bauer, Dekan, Universität Mannheim;
Prof. Dr. Hans Rück, FH Worms; Klaus J. Ruppert, Verleger;
Prof. Helmut Schwägermann, FH Osnabrück; Lutz P. Vogt, GCB
Fotos
BASF SE; BB Promotion; Christoph Kaden; Convention Bureau Metropolregion Rhein-Neckar;
DECHEMA; Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin; Dr. Marius Müller, m:con;
EMI Records; Engelhorn KgaA; FDP Baden-Württemberg; Hafen Mannheim; Helmut Bertl;
Ingried Friedl, Lufthansa AG; IPOKRaTES; LUKOM Ludwigshafener Kongress- und MarketingGesellschaft mbH; Klaus J. Ruppert; kogag Bremshey & Domning GmbH; Mannheimer AG
Holding; Manuela Glawe, INP; Mathias Botor; Max Planck Institut; meine Supermaus GmbH;
Metropolregion Rhein-Neckar GmbH; Norbert Krüger; Olaf Heine; Peter Binder; Pixelio.
de; Professor Dr. Robert Tolksdorf; SAP ARENA Mannheim; Stadtmarketing Mannheim;
Sven Bratulic, m:con; Sven Eichenlaub; Thorsten Krüger; TSG 1899 Hoffenheim; Universität
Heidelberg, Marietta Furhmann-Koch; Vok Dams; Wolfgang Klee
Konzeption & Gestaltung
M.A.D. Kommunikation GmbH
Frankfurter Straße 121, 63067 Offenbach / Main
Telefon +49.69.82998-0, Telefax +49.69.82998-11
www.mad-kommunikation.de
Artdirektion
Michael Hoffmeyer
Druck
Stolzenberger Druck und Werbung GmbH & Co. KG
In der Gerberswiese, 269181 Leimen
Telefon +49.6224.76979-0, Telefax +49.6224.76979-29
www.stolzenberger.com
n 08. Mai 2010
Drittes Rhein-Neckar Comedy-Festival
Wir holen für Sie die beliebtesten Comedians Deutschlands auf die Bühne!
Erleben Sie an einem amüsanten Abend die neusten Pro­gramme lokaler
und überregionaler Künstler und genießen Sie einen entspannten Abend
voller Lacher im Rosengarten in Mannheim.
Verantwortlich: Michel Maugé (m:con)
Ausgabe 11/November 2009. Printed in Germany. Alle Rechte vorbehalten.
seite 57
Spezial
m:convisions
Zukunft der Kongress-Branche
Perspektiven
Für das Event-Marketing müssen dringend die
bisherigen Konzepte und Strategien überdacht
werden und mit erfahrenen Spezialisten neu
auf einen Stapel gesetzt werden. Der Ausbau von
reiner Vertriebs- und Kommunikationskraft ist
in der Folge nicht richtig, sofern die Konzeption
und die Kommunikation und vor allem das bedarfsorientierte
Produkt dahinter nicht steht, man den Kunden eigentlich gar
nicht kennt und in der „Kunst des „Marketings“ herumwurstelt.
Das Treibrad des ROI, des Return on Invest und der Profitgier,
wird ganz bald schon durch den geleisteten Mehrwert überholt
und erlangt hoffentlich alsbald Stillstand. Vielleicht nennen wir
das ROU, Return on Trust and Use. Wir müssen vielmehr darüber
reflektieren, wie wir unseren heutigen Kunden wertvolle Lebenszeit
und Nutzen bieten können und den Kunden wieder bei seinen wirklichen Bedarfen abholen.
Hierzu sollten wir auch das Web endlich wirklich nutzen, denn
dieses Medium bietet uns hierzu gerade die elementaren Möglichkeiten, „Suchende“ genau da zu treffen, wo sie uns ihre Bedürfnisse
kommunizieren.
Sven Eichenlaub
Event-Experte und Ideenschmied
Aller Begeisterung für die neuen Medien zum
Trotz – Kongresse und Tagungen werden sie
zumindest in der Wissenschaft nie auch nur
annähernd ersetzen können. Der direkte Austausch von Angesicht zu Angesicht ist unverzichtbar. Die Dynamik, die Gespräche im Rahmen von Vorträgen, in Workshops oder einfach in der Kaffeepause
entwickeln können, die teilweise zufälligen Kontakte, die sich auf
einer großen Veranstaltung ergeben und bei denen gemeinsame
Themen entdeckt werden, lassen sich in Telefonkonferenzen oder
Webinaren nicht nachbilden.
Die DECHEMA und ProcessNet organisieren pro Jahr etwa 50 größere und kleinere Veranstaltungen zu Themen aus Chemischer Technik und Biotechnologie. Unser Spektrum reicht dabei vom halbtägigen Workshop mit 30 Teilnehmern bis zum mehrtägigen Kongress
mit über 1.000 Besuchern, mehreren parallelen Vortragssträngen
und einem umfangreichen Rahmenprogramm. Das A und O für
eine erfolgreiche Veranstaltung ist dabei die professionelle Organisation und ein Raumangebot, das flexibel genug ist, um verschiedenen Bedürfnissen gerecht zu werden – dem großen Plenarvortrag
ebenso wie der kleinen Diskussionsrunde.
Die dritte ProcessNet-Jahrestagung und die 28. Jahrestagung der
Biotechnologen in der DECHEMA, die gemeinsam vom 7. bis 10. September 2009 in Mannheim im Congress Center Rosengarten stattgefunden haben, haben mit über 1.500 sehr zufriedenen Teilnehmern
einmal mehr bestätigt, dass solche Veranstaltungen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten den Besuch in jedem Sinne wert sind.
Dr. Kurt Wagemann, Geschäftsleiter von ProcessNet und
stellvertretender Geschäftsführer der DECHEMA e. V.
seite 58
Imagine
you were here!
Austria
Congress Graz
HOFBURG Vienna
Belgium
Flanders Congress & Concert Centre, Antwerp
France
Le Palais Beaumont, Pau-Pyrenees
Germany
Festhalle Messe Frankfurt
Hannover Congress Centrum
Heidelberg Convention Center
Kongress Palais Kassel
Gürzenich Köln
Kurfürstliches Schloss, Mainz
m:con Congress Center Rosengarten, Mannheim
Das Kurhaus Wiesbaden
Historische Stadthalle Wuppertal
Greece
Zappeion Conference & Exhibition Centre, Athens
Ireland
Dublin Castle
Italy
Kurhaus Merano
Complesso Monumentale Santo Spirito in Saxia, Rome
Luxembourg
Centre Culturel de Rencontre Abbaye de Neumünster
Malta
Mediterranean Conference Centre, Valletta
The Netherlands
Beurs van Berlage Amsterdam
Pieterskerk Leiden
Slot Zeist
Russia
The National Congress Palace, St. Petersburg
Spain
Guardia de Corps Conference & Convention Centre, Segovia
Switzerland
Casino Kursaal Interlaken
United Kingdom
Central Hall Westminster, London
HCCE office in Amsterdam:
+31 (0) 20 618 95 40
www.hcce.com
A-Zervice
Effektivität und Erfolg durch die umfassenden Serviceleistungen von m:con. Das Full-Service-Verständnis von
m:con beginnt weit vor der Veranstaltungsplanung und
endet nicht nach dem Schlussapplaus. Von der Konzeption
und Organisation über Finanzierung, Marketing und
Sponsoring bis hin zur Referentenbetreuung, technischen
Abwicklung und dem Rahmenprogramm – eine gelungene
Dokumentation und Budgettransparenz gehören ebenso
dazu wie professionelles Feedback-Management.
Das nennen wir Full Service oder A–Zervice.
Besuchen Sie uns online unter www.mcon-mannheim.de
oder rufen Sie uns direkt an: +49 (0)621 4106 - 123 / -125.
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