haus sanieren und profitieren

Werbung
Foto: Josef Aulke
HAUS SANIEREN UND PROFITIEREN
BAUEN SIE AUF DIE ZUKUNFT!
Auf die Zukunft bauen lohnt sich. Das Ganze im Blick zu haben auch.
Deshalb bietet Ihnen die Intrakon GmbH umfangreiche Planungsleistungen rund um privat und gewerblich genutzte Immobilien für Neubau und Sanierung.
Unser besonderes Augenmerk legen wir dabei auf
die Energieeffizienz von Gebäuden. Neben der energetischen Gesamtbetrachtung für Wohn- und Gewerbeimmobilien entwickeln wir maßgeschneiderte
Konzepte für die energetische Gebäudesanierung.
Auch die durch den Klimawandel erhöhten Anforderungen haben wir stets im Blick und sind Ihr Partner
für klimarobustes Bauen.
Sparen Sie Energie - und minimieren Ihre Kosten
durch unseren interdisziplinären Ansatz.
LASSEN SIE UNS AUF
DIE ZUKUNFT BAUEN - GEMEINSAM.
INTRAKON Effizienzhaus Plus
UNSER LEISTUNGSPORTFOLIO
Energieausweise
Energieberatung
Energetische Gebäudesanierung
Statische Berechnung
Schallschutznachweise
Brandschutzkonzepte
Klimarobustes Bauen
INTRAKON GmbH | Maria-von-Linden Str. 30 | 45665 Recklinghausen | Fon: + 49 2361 41926 | Fax: + 49 2361 43565 | www.intrakon.de
Gutes Klima zahlt sich aus!
Energie ist ein unerlässliches Gut für uns Menschen. Sie lässt uns nachts
nicht im Dunkeln sitzen, bringt uns wohlige Wärme in unsere Häuser, lässt
uns auch weite Strecken schnell und bequem zurücklegen. Wir wollen und
können ­dieses Gut nicht mehr missen. Aber diese Energie hat auch ­ihren
Preis. Die Kosten für unsere Energieversorgung machen oftmals einen
­er­heblichen ­Anteil in ­unserem Haushaltsbudget aus.
Der Umstieg von fossilen Energieträgern auf Wind-, Sonnen- oder Bioenergie
ist ein Schritt auf dem Weg der Energiewende, ein Schritt in Richtung Umweltund Klimaschutz.
Aber viel wichtiger noch ist die Energie, die wir gar nicht ver­brauchen. Das
heißt nicht, dass wir abends im dunklen, kalten Haus sitzen sollen. Vielmehr
sollten die Potenziale ausgeschöpft werden, die für uns keine Komfort­
einbußen bedeuten.
Die Energiewende ist und bleibt eine der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Energieeffizienz ist dabei Grundbedingung für das Erreichen der
energiepolitischen Ziele. Das heißt, nur wenn wir den Energiebedarf er­heblich
senken, können wir die Energiewende auch erreichen. Die energe­tische
­Sanierung des Gebäudebestandes stellt dabei ein erhebliches Potenzial dar,
das wir in den nächsten Jahren sukzessive angehen müssen.
Ein Großteil des Gebäudebestandes in Recklinghausen ist älter als 30 Jahre
und bietet dadurch hohe Energieeinsparpotenziale.
Mit der vorliegenden Broschüre erhalten Sie zahlreiche Infor­mationen,
­Anregungen und Ratschläge, wie auch Sie als Hauseigentümer oder ­Bauherr
mit Energieeffizienzmaßnahmen Weitsicht beweisen können. Nebenbei
­leisten Sie so Ihren ganz persönlichen und nicht zu unterschätzenden Beitrag
zum Klima- und Umweltschutz.
Ziel
Lösungen
Wärme
Netzwerke
Elektromobilität
Kraft-Wärme-Kopplung
Wärme
Umweltschutz
Nordrhein-Westfalen
E
Energiemanagement
Sicherheit
Windpark
Gutes Klima zahlt sich aus! Smart Grid
Kosten
Wir sparen Watt
Verantwortung
Solarthermie
Energieeffizienz
Klimaanpassungskonzept
Machbarkeitsstudie
Ökoprofit
Energieversorgung
Verkehr Akzeptanz
Strom Thermografie Förderung Bürgerenergie Photovoltaik
Nachhaltigkeit
Wertschöpfung Lösungen Mission
ISEK
Ziel
Wärmenutzungskonzept
Geothermie
Klimaschutzkonzept
Biomassenutzung
Netzwerke
Lösungen
Investieren
Transport Solarthermie
Verantwortung
Christoph Tesche
Wärmedämmung
Ihr Bürgermeister
Speicherung
Klimaschutz
Strom
Solarthermie
Klimaschutz macht Schule
Partizipation
Nachhaltigkeit
Energiewende
Erneuerbare Energien
Klimaschutz
Energie sparen
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
1
Inhaltsverzeichnis
Gutes Klima zahlt sich aus! 1 Vom Konzept zur Umsetzung
4
4 Energetische Sanierung
12
4.1 Wärmedämmung
12
Gute Gründe für eine energetische Sanierung
12
Die Außendämmung
13
Die Kellerdämmung
13
Die Fenster
13
Die Dachdämmung
15
2 Watt sparen und die Umwelt schützen
5
2.1 Energiesparen zahlt sich aus
5
4.2 Die Technik
17
2.2 Die Energieeinsparverordnung
5
Schön warm im Haus durch Heizungsmodernisierung
17
2.3 Energieausweis ist Pflicht
5
Auch eine Hybridheizung ist möglich!
19
2.4 Bedarfsausweis oder Verbrauchsausweis
5
6
Die Zeiten dicker Luft sind vorbei mit moderner
Lüftungstechnik
20
Infobox: global denken – lokal handeln auch bei der
energetischen Sanierung!
3 Erfolgreich sanieren
7
3.1 Energiekennzahl ermitteln
7
3.2 Energieberatung brauche ich das?
5 Synergieeffekte nutzen – barrierefrei umbauen 21
7
6 Der Staat hilft Ihnen bei der Finanzierung
Ihrer Sanierung!
22
Beratung durch die Verbraucherzentrale
7
Sanierung beschlossen – und wie geht’s jetzt weiter?
22
Der Sanierungskonfigurator – Sanierung am eigenen PC
9
Vor-Ort-Beratung von einem Energieberater
9
Bauen, Wohnen und Energie sparen –
Förderprogramme in der Übersicht
23
Gut geplant ist halb saniert! Auch bei der Umsetzung
können Experten Sie unterstützen
Informationsangebote im Internet
23
Branchenverzeichnis
24
3.3 Feuchtigkeit – der größte Feind des Mauerwerks
2
1
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
9
10




















Petra Schäper-Beckenbach
Dipl.-Ing. / Architektin VFA
Staatlich anerkannte Sachverständige für Schall- und Wärmeschutz
Ernst-Abbe-Weg 2, 45657 Recklinghausen
Tel: 02361/ 1 27 61
Planung, Projektierung, Ausführung und Betreuung von Neubau- und Umbaumaßnahmen (Leistungsbilder HOAI
HOAI 1-9)
1-9) ●• Beratung
Beratung zum
zum Erwerb
Erwerbvon
von Bestandsimmobilien
Bestandsimmobilien●• Energieeinsparund SanierungsSanierungsEnergieeinspar- und
konzepte
für WohnWohn- und
und Gewerbe-Immobilien
Gewerbe-Immobilien● • Energieberatung
beiKfW
KfWMitteln
Mitteln
konzepte für
Energieberatung ●• SV-Leistungen
SV-Leistungen bei
© Kzenon / Fotolia
1 Vom Konzept zur Umsetzung
30 Prozent weniger CO2 bis 2025 und eine klimaneutrale Stadtverwaltung, das sind die Ziele, die sich die Stadt Recklinghausen
gesetzt hat. Um diese ambitionierten Ziele erfüllen zu können, sind
An­strengungen auf den unterschiedlichsten Handlungsebenen er­
forderlich – von der Energieerzeugung bis hin zum Energieverbrauch.
Im Jahr 2013 hat der Recklinghäuser Stadtrat die Umsetzung des
­„Integrierten Klimaschutzkonzeptes“ und der oben dargestellten
Ziele verabschiedet. Damit war der Weg frei für die Umsetzung des
85 Maßnahmen umfassenden Klimaschutzfahrplanes. Die bereits
spürbaren­Folgen des Klimawandels waren und sind ein guter Grund
und Antreiber, um sich verstärkt im Klimaschutz zu engagieren.
Das im Jahr 2012 fertiggestellte Integrierte Klimaschutzkonzept
der Stadt Recklinghausen führt schon vorhandene Einzelmaßnahmen wie die Aktivitäten des betrieblichen Energie- und
Umweltmanagements, KIimaschutz macht Schule – Klimaschutz
und Energiesparen in Kindertageseinrichtungen und Schulen­
und das Kooperationsprojekt Ökoprofit zwischen Stadt, Kreis
und örtlicher Wirtschaft mit neu formulierten Potenzialen bzw.
Klimaschutzmaßnahmen in unterschiedlichen Handlungs­feldern
zusammen: hierzu gehören u. a. Energiesparen, Energie­­erzeugung
auf regenerative Energien umstellen, Energie­effizienzmaßnahmen
fördern und die Stadt an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels anpassen.
Das Konzept ist aber immer nur so gut wie die Menschen, die
es mit Leben erfüllen. Damit die Umsetzung des Klimaschutz­
konzeptes ein Erfolgskonzept werden kann, benötigt es
Menschen, Kümmerer und Zugpferde, die sich mit dem Konzept,­
­seinen Zielen und Inhalten identifizieren können. Bei der
Umsetzung­jeder Maßnahme steht immer auch der Mensch ­
ALTBAUNEU IN RECKLINGHAUSEN
Viele weitere aktuelle Informationen rund um das Thema
der energetischen Sanierung finden Sie ab sofort auf der
Internetseite­des Projektes ALTBAUNEU unter
www.alt-bau-neu.de/recklinghausen
4
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
im Fokus. Die Kümmerer und Zugpferde der Stadt, die die Maß­
nahme unterstützen und befördern, aber auch die Bürgerinnen
und Bürger,­die von einer Vielzahl der Maßnahmen direkt oder
indirekt betroffen sind. Das Thema der energetischen S
­ anierung
ist dafür ein Paradebeispiel: Um die Sanierungsrate in Reckling­
hausen zu erhöhen, braucht es zunächst Bürgerinnen und
Bürger, die ihre Immobilie sanieren (lassen) möchten. Um hierfür einen Anreiz zu schaffen, möchten wir Sie mit aktuellen
Informationen­versorgen und Sie damit bei der Sanierung Ihrer
Immobilie unterstützen.
2 Watt sparen und die Umwelt schützen!
Foto: Andreas Kreyenschulte
Altbauten verschlingen eine unvorstellbare Menge an Heizenergie.
In früheren Jahren war es keine Seltenheit, dass ein Haus in einem
Jahr 200 bis 300 Kilowattstunden pro Quadratmeter verbraucht hat
– das entspricht circa 20 bis 30 Litern Heizöl pro Quadratmeter. In
den achtziger Jahren setzte dann die Entwicklung energiesparender
Maßnahmen ein, die den Verbrauch zunächst auf zehn bis fünfzehn
Liter pro Quadratmeter und Jahr senkten. Dies wurde dann fort­
geführt, bis die ersten Passiv- oder 1,5-Liter-Häuser entstanden,
die heute nur noch von sogenannten Null-Energie-Häusern oder
Energieplushäusern übertroffen werden. So sind Neubauten heutzutage überaus energieeffizient – und auch Altbauten können dank
technischer Erneuerungen so saniert werden, dass ein hohes Maß
an Energie eingespart werden kann.
2.1 Energiesparen zahlt sich aus
Den Energieverbrauch genau im Auge zu behalten, ist eine
Ent­wicklung der letzten Jahrzehnte. Das Verständnis, dass ein umweltbewusstes Verhalten in punkto Heizen und Stromverbrauch
notwendig ist, hat in unserer Gesellschaft einen festen Platz
eingenommen. Nur die Umsetzung liegt noch in den An­fängen
– obwohl gerade jetzt ausreichend technische Möglichkeiten
zur Verfügung stehen: effiziente Fenster, hochwärmedämmende
Außenbauteile sowie modernisierte Abluftanlagen sind nur eine
kleine Auswahl der bestehenden Angebote. Je mehr Energie Sie
durch solche Maßnahmen einsparen, umso mehr schonen Sie die
Umwelt – und das zahlt sich aus: Die Investition in energie­­­effi­ziente Bauteile lohnt sich. Denn Ihre Betriebskosten werden
sich beachtlich verringern und die Anschaffungskosten sind schnell
ausgeglichen. Planen Sie diese baulichen Vorhaben gewissenhaft
und vorausschauend, denn nur durch die richtige Kombination
­verschiedener Faktoren ergibt sich der gewünschte Effekt.
2.2 Die Energieeinsparverordnung
Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
In der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2002 und 2007 wurden
erstmals Bauhülle und Energieversorgung als Einheit betrachtet.
Wichtige Anforderungsgrößen bei dem Nachweisverfahren der EnEV
sind der Endenergie- und der Primärenergiebedarf. Den Hausbe­sitzer
interessiert der tatsächliche Energieverbrauch seiner Immobilie in
Kilowatt pro Quadratmeter und Jahr, der durch den Endenergie­bedarf
beschrieben wird. Diese Größe stellt eine Kennzeichnung für die
energetische Qualität des Gebäudes mit dessen Anlagentechnik dar.
Der Primärenergiebedarf berücksichtigt noch zusätzlich die Energiequelle und die Verluste, die bei der Erzeugung und dem Transport
eines Energieträgers entstehen. Nachdem die EnEV 2007 im Wesent­
lichen Regelungen für Energieausweise für Bestandsgebäude
eingeführt hat, wurde mit der EnEV 2009 das Anforderungsniveau an
Neubau und Gebäudebestand in einem ersten Schritt verschärft. Ziel
war es, den Energieverbrauch für Heizung, Warmwasser, Lüftung und
Kühlung im Gebäudebereich um rund 30 Prozent zu senken. Damit
soll die Senkung der CO2-Emissionen in Deutschland einhergehen.
Auch die EnEV 2014 enthält weitere Verschärfungen, die sich in den
meisten Fällen allerdings auf den Neubau konzentrieren.
2.3 Energieausweis ist Pflicht
Die Energieausweis-Pflicht regelt, dass bei jedem Nutzerwechsel
einer Wohnung oder eines Gebäudes ein Zertifikat über den Energie­
bedarf vorgelegt werden muss. So sollen Verbraucher objektiv
informiert werden. Außerdem ermöglicht der Energieausweis den
Vergleich des Energiebedarfs verschiedener Objekte und wird so
zum maßgeblichen Entscheidungshelfer in Sachen Wohnungs- oder
Hausauswahl. Der Energieausweis gilt für das gesamte Gebäude
und ist zehn Jahre gültig. Kernstück des Energieausweises ist der
Energiekennwert, der in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr
angegeben wird. Nach diesem werden die Gebäude eingeordnet.
2.4 Bedarfsausweis oder Verbrauchsausweis
Den Energieausweis gibt es in zwei Varianten. Der ausführ­
liche Bedarfsausweis basiert auf einer technischen Analyse des
­Gebäudes. Dafür nimmt der Energieausweisaussteller den ener­
getischen Zustand von Dach, Wänden, Fenstern und Heizung
genau unter die Lupe. Ob jemand viel heizt oder wenig, spielt für
die ­Bewertung des Gebäudes im Bedarfsausweis keine Rolle.
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
5
2 Watt sparen und die Umwelt schützen!
nationalen Klimaschutzziele wurden im Rahmen des Energie­
konzeptes 2010 definiert. Demnach sollen bis zum Jahr 2020 die
Treibhausgasemissionen um 40 Prozent gegenüber 1990 sinken.
Bis zum Jahr 2050 soll die Reduktion 80 bis 95 Prozent betragen.
Grundlage für den einfachen Verbrauchsausweis sind dagegen­
die Heizkostenabrechnungen der Bewohner aus den letzten
drei Jahren. Das Ergebnis im Verbrauchsausweis ist deshalb
auch vom individuellen Heizverhalten der Bewohner abhängig.­
Beide Energieausweisvarianten enthalten Empfehlungen für
­Modernisierungsmaßnahmen, mit denen Sie den Energie­
verbrauch im Gebäude senken können.
ENERGIEAUSWEIS
für Wohngebäude
gemäß den §§ 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV) vom 1) 18.11.2013
Erfasster Energieverbrauch des Gebäudes
3
Registriernummer 2) : 123456789
Energieverbrauch
Endenergieverbrauch dieses Gebäudes
216 kWh/(m2 • a)
A+
0
A
25
B
50
75
C
D
100
E
125
150
F
175
G
200
225
H
>250
238 kWh/(m2 • a)
Primärenergieverbrauch dieses Gebäudes
Endenergieverbrauch dieses Gebäudes (Pflichtangaben für Immobilienanzeigen)
216 kWh/(m2 • a)
Der Sektor Gebäude, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen
hat einen wesentlichen Anteil an den Treibhausgasemissionen.
In Nordrhein-Westfalen entfallen elf Prozent der Emissionen auf
diesen Bereich. Insbesondere der Gebäudebestand steht energetisch schlecht dar. Rund 75 Prozent aller Bestandsgebäude
sind vor der ersten Wärmeschutzverordnung von 1978 errichtet
worden und wurden bislang noch nicht saniert.
Die klimapolitischen Ziele der Bunderegierung setzen eine
­Sanierungsquote von zwei Prozent des Gebäudebestands pro
Jahr voraus. Die aktuelle Sanierungsquote liegt deutlich unter
einem Prozent. Eine Nachrüstverpflichtung für den Gebäudebestand ist in der EnEV – bis auf die Dämmung der obersten
Geschossdecke zu unbeheizten Dachböden – nicht verankert.
Die Sanierungsrate soll durch umfangreiche Förderprogramme
erhöht werden.
Verbrauchserfassung – Heizung und Warmwasser
Zeitraum
von
Energieträger 3)
Primärenergiefaktor
Energieverbrauch
Wärme
[kWh]
bis
Anteil
Warmwasser
[kWh]
Anteil
Heizung
[kWh]
01.01.2011
31.12.2011
Erdgas H
1,10
106268
19128
01.01.2012
31.12.2012
Erdgas H
1,10
114826
20669
94157
1,07
01.01.2013
31.12.2013
Erdgas H
1,10
109422
19696
89726
1,03
Bedarfund / oder Verbrauchsausweis
Vergleichswerte Endenergie
A
B
50
C
75
D
100
zie
Effi
E
125
150
F
175
G
200
225
H
>250
Die modellhaft ermittelten Vergleichswerte beziehen sich auf Gebäude, in denen die Wärme
für Heizung und Warmwasser durch Heizkessel
im Gebäude bereitgestellt wird.
GLOBAL DENKEN – LOKAL HANDELN – AUCH
BEI DER ENERGETISCHEN SANIERUNG!
nz
h
MF aus
H N 40
EF euba
HN
u
eu
EF
ba
H
u
gu en
t m erg
od eti
ern sch
isi
ert
25
1,16
Quelle: dena
Wo
hn
ge Dur
bä ch
ud sch
M
eb ni
est tt
we FH e
an
sen ne
d
tlic rge
h m tisc
od h ni
EF
e
r
H
nis cht
we
ier
sen ene
t
tlic rge
h m tisc
od h ni
ern ch
isi t
ert
A+
0
87140
Klimafaktor
Soll ein Energieverbrauch eines mit Fern- oder
Nahwärme beheizten Gebäudes verglichen werden, ist zu beachten, dass hier normalerweise
ein um 15 bis 30 % geringerer Energieverbrauch
als bei vergleichbaren Gebäuden mit Kesselheizung zu erwarten ist.
Grundsätzlich gilt: Wer ein Gebäude errichtet oder umfangreich
saniert, kommt an der Energieeinsparverordnung (EnEV) nicht
vorbei. Je nach Umfang der Bau- oder Sanierungsmaßnahme
Erläuterungen
zum
Verfahren
werden
für den
reinen
Wohnungsbau nicht nur Anforderungen
Das Verfahren
zur Ermittlung des Energieverbrauchs
ist durch
die Energieeinsparverordnung
vorgegeben.
Die Werte
der Skala sind
an
die
Außenhülle,
sondern
auch
an die Heizungsund
Lüftungsspezifische Werte pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche (A ) nach der Energieeinsparverordnung, die im Allgemeinen größer ist als die
Wohnfläche des Gebäudes. Der tatsächliche Energieverbrauch einer Wohnung oder eines Gebäudes weicht insbesondere wegen des
technik
gestellt.
Aber
warum?
Witterungseinflusses und sich ändernden Nutzerverhaltens vom angegebenen Energieverbrauch ab.
4)
N
1) siehe Fußnote 1 auf Seite 1 des Energieausweises 2) siehe Fußnote 2 auf Seite 1 des Energieausweises 3) gegebenenfalls auch Leerstandszuschläge, Warmwasser- oder Kühlpauschale
in kWh 4) EFH: Einfamilienhaus, MFH: Mehrfanilienhaus
Im Jahr 1978 wurde die erste Wärmeschutzverordnung in
Deutschland­eingeführt. Beruhend auf den Energieengpässen­zur
Zeit der Ölkrise, sollte die Versorgungssicherheit auch durch einen­
geringeren­Heizwärmebedarf der Gebäude gestärkt werden.
In der EnEV 2014 ist erstmalig ein ökologischer Leitgedanke als
Zweck dieser Verordnung definiert. Unter dem Grundsatz der wirtschaftlichen Vertretbarkeit soll nun die EnEV dazu beitragen, die
energiepoli­tischen Ziele der Bunderegierung zu erreichen. Konkret soll bis zum Jahre 2050 ein klimaneutraler Gebäudebestand
erreicht werden.
Die Reduktion der CO2-Emissionen im Gebäudebereich ist
­Bestandteil einer Gesamtstrategie zum Schutz des Klimas. Die
6
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
Für den Eigentümer ist der politische Wille, die Treibhausgas­
emissionen zu reduzieren, ein abstraktes Ziel. Wieso sollte ich
das Weltklima retten? Daher ist die Verunsicherung, ob sich
eine Sanierungsmaßnahme überhaupt rentiert, relativ groß. Die
Notwendigkeit einer energetischen Sanierung wurde durch die
zuletzt gesunkenen Energiepreise weiter entschärft. Vielfach
werden Sanierungsmaßnahmen nur zur Bestands­sicherung
durchgeführt. Durch professionelle Energieberatungen können­
jedoch auch kleine und zugleich wirtschaftliche oder umfang­
reiche Sanierungsmaßnahmen, jeweils bezogen auf die
individuelle Nutzung, erarbeitet werden.
Neben der energetischen Sanierung der Gebäude und der
­Reduzierung der Treibhausgase im Allgemeinen haben wir
bereits­jetzt mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen. Der
Sturm, Ela, zu Pfingsten 2014 ist sicherlich als Jahrhundertsturm
einzustufen, doch der Trend ist erkennbar. Wetterextreme
­treten immer häufiger auf. Für das dicht besiedelte Bundesland
Nordrhein-Westfalen bestehen daher besondere Herausforderungen. Langanhaltende Hitzeperioden, Starkregen,
Überschwemmungen,­Sturm und Hagel können die Funktion der
Gebäude beeinträchtigen und große Schäden verursachen.
Das Land NRW hat daher mit dem Klimaschutzgesetz und dem
Klimaschutzplan u. a. den Willen bekräftigt, Gebäude klimarobuster zu gestalten. Durch angepasste Bauweisen in der
Konstruktion, der Architektur und der technischen Gebäude­
ausstattung können Schäden an den Gebäuden minimiert
und Instandhaltungskosten reduziert werden. Darüber hinaus
verpflichtet sich die Landesregierung im Rahmen des Klimaschutzgesetzes, ein Konzept für eine insgesamt klimaneutrale
Landesverwaltung bis 2030 zu erarbeiten.
3 Erfolgreich sanieren
Foto: Andreas Kreyenschulte
An Gebäuden, die vor mehreren Jahrzehnten erbaut ­wurden, macht
sich das Alter meist deutlich bemerkbar. Denn die Witterung,­die
Abnutzung durch die Bewohner sowie weitere Einflüsse ziehen
auch ein standfestes Haus in Mitleidenschaft. Und auch aus energetischer Sicht sind traditionelle Gebäude nicht sehr effektiv. Dennoch
ist der Kauf eines älteren Hauses­eine interessante­Alternative zu
einem Neubau, denn die Käufer­profitieren von den bestehenden
Strukturen und haben die Möglichkeit,­das Haus im Zuge einer
Komplettsanierung den heutigen­Anforderungen anzupassen.
Was bedeutet es nun, ein Gebäude zu „sanieren“? Laut Definition
versteht man unter einer Sanierung die Wiederherstellung oder
Modernisierung eines Bauwerks oder mehrerer Bauwerke, um
Schäden zu beseitigen und/oder den Wohnstandard zu erhöhen.
Hierunter fällt insbesondere die energetische Verbesserung eines
Gebäudes.
3.1 Energiekennzahl ermitteln
Der erste Schritt zu einer energetisch und ökonomisch sinnvollen
Gebäudesanierung ist die Ermittlung des Gebäudeenergie­
standards. Richtwert hierfür ist die sogenannte Energiekennzahl,
die sich aus dem Jahresenergieverbrauch errechnet. Der jährliche
Energieverbrauch pro Quadratmeter ist eine ähnliche Vergleichsgröße wie der Benzinverbrauch eines Autos pro 100 Kilometer.
Die Energiekennzahl kann leicht selbst berechnet werden: Der
Jahresheizenergieverbrauch wird durch die beheizte Wohnfläche
dividiert. Ist in dem Energieverbrauch die Warmwasserbereitung
mit enthalten, so werden pauschal 1.000 Kilowattstunden für jede
im Haushalt lebende Person vor der Division abgezogen.
Formel: (Jahresheizenergieverbrauch – 1000 kWh /pro Person):
Wohnfläche = Energiekennzahl
Der Energieverbrauch – am besten sind gemittelte Werte über
die letzten Jahre – kann den Rechnungen des Energieversorgers
oder der Heizkostenabrechnung entnommen werden. Bei eigenen
­Ablesungen am Gaszähler oder an der Messanzeige des Öltanks
kann der Verbrauch umgerechnet werden:
Faustregel: 1 Liter Öl = ~ 1 Kubikmeter Erdgas = ~ 10 kWh.
3.2 Energieberatung brauche ich das?
Beratung durch die Verbraucherzentrale
Wer sich einen ersten Überblick über eine mögliche Sanierung
verschaffen will und Tipps zum Energiesparen sucht, ist bei den
Verbraucherzentralen und deren Energieberatern an der richtigen
Adresse:
Ihr Informationsangebot reicht von Online- und Telefonberatung über Beratungsgespräche bis hin zu Terminen bei Ihnen zu
­Hause. Interessant für Hauseigentümer ist der „Gebäude-Check“:
In einem­rund zweistündigen Vor-Ort-Termin nimmt ein Energie­
berater der Verbraucherzentrale Ihren Energieverbrauch unter die
Lupe und gibt Ihnen erste Handlungsempfehlungen zum Energie­
sparen mit auf den Weg. Die Kosten betragen für Sie gerade
einmal 20 Euro, denn alle Energieberatungsangebote der Ver­
braucherzentralen werden vom Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie (BMWi) gefördert.
Verbraucherzentrale NRW Beratungsstelle Recklinghausen
Königswall 14
45657 Recklinghausen
Telefon: 02361 40559-01
Fax: 02361 40559-07
Unsere Öffnungs- und Beratungszeiten:
Montag 09:00 – 15:00 Uhr
Mittwoch 10:00 – 13:00 und 14:00 – 18:00 Uhr
Donnerstag 10:00 – 13:00 und 14:00 – 18:00 Uhr
Freitag
09:00 – 15:00 Uhr
1. Sa. im Monat 09:00 – 13:00 Uhr
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
7
Dipl. Ing. Ludger Büchte
Bauunternehmung
Sanierung – Umbau – Neubau
im Wohnungs-, Industrie- und
Gewerbebau
Speckhorner Straße 132
45659 Recklinghausen
Tel. 02361 / 5823470
Fax 02361 / 185363
Mobil 0172 / 5688542
E-Mail [email protected]
Altstadtmarkt, Foto: Luitgard Nolte
Dr.
& Schmidt
Dr.Meinecke
Meinecke
& Schmidt
Partnerschaftsgesellschaft
Partnerschaftsgesellschaft
Boden  Grundwasser  Umwelt
Boden  Grundwasser  Umwelt
Altlasten
Baugrund
Altlasten
Regenwasserversickerung
Baugrund Entsorgungskonzepte
Rückbau-und
ab_innenArchitektur
Vom Konzept zur Realisierung!
private wie öffentliche Räume
Wohnräume, Büros und Praxen
Showräume, Gastronomie,
Bauen im Bestand und im denkmalgeschützten Bereich
Regenwasserversickerung
Bahnhofstraße
18 ⋅ 45701
Herten-Westerholt
Rückbau-und
Entsorgungskonzepte
Anja Bartkowiak
Tel: (0209) 357428 ⋅ Fax: (0209) 357432
Innenarchitektin, Dipl.Ing.
e-mail: [email protected]
internet:
www.meinecke-schmidt.de
Bahnhofstraße
18 ⋅ 45701 Herten-Westerholt
Tel: (0209) 357428 ⋅ Fax: (0209) 357432
e-mail: [email protected]
internet: www.meinecke-schmidt.de
Anton-Bauer-Weg 6
45657 Recklinghausen
Fon 02361.3060810
[email protected]
Bau- und Energieberatung
Rainer Wait
Sachverständiger für Schäden an Gebäuden & Wertermittlung
Gebäudeenergieberater des Handwerks
Mirko Leska
8
LB Leska Bau GmbH
Marienburger Str. 45
45665 Recklinghausen
T. 02361 / 49 30 31
F. 02361 / 48 54 74
M. 0172 / 28 29 691
[email protected]
www.leska-bau.de
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
Bochumer Straße 254
45661 Recklinghausen
Tel.:
02361 / 6586204
Mobil: 0163 / 2709019
E-Mail: [email protected]
www.energieberatung-wait.de
3 Erfolgreich sanieren
Der Sanierungskonfigurator – Sanierung am eigenen PC
Der Sanierungskonfigurator des BMWi ist ein Online-Tool, mit
dem Sie Ihr Haus ganz einfach am PC „sanieren“ können. Dafür
machen Sie zuerst Angaben zum Ist-Zustand Ihres Gebäudes, zum
Beispiel: Wann wurde es gebaut? Wie groß ist es? Welche Heizung­
ist eingebaut? Wie alt ist die Heizung? Anschließend können
Sie zwischen verschiedenen Sanierungsmöglichkeiten wählen:
Möchten­Sie die Fassade dämmen? Neue Fenster einsetzen? Oder
lieber die Heizungsanlage austauschen? Mit dem Online-Tool
können Sie nach ein paar Klicks und Angaben zu Ihrem Gebäude
abschätzen, welche Sanierungsmaßnahmen sich für Sie wirklich
lohnen: www.sanierungskonfigurator.de
Vor-Ort-Beratung von einem Energieberater
Eine verlässliche Grundlage für Ihr Sanierungsvorhaben bietet
eine qualifizierte Energieberatung in Ihrem Haus (Vor-OrtBeratung). Der Energieberater ist Experte für energetische
Sanierungen und nimmt eine gründliche Bestandsaufnahme der
Bausubstanz und der Heizung vor.
Nach der Beratung wissen Sie, welche energetischen Maßnahmen­
– unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit sowie der aktuellen­
Förderprogramme – in Ihrem Haus sinnvoll wären und wie sich
diese­umsetzen lassen. Der Energieberater kann Ihnen auch einen­
detaillierten­Maßnahmenplan für eine Sanierung „Schritt für
Schritt“ erstellen.
Gut geplant ist halb saniert! Auch bei der Umsetzung
können Experten Sie unterstützen
Die notwendigen Sanierungsschritte stehen fest und auch
die Finanzierung ist gemeinsam mit Ihrem Energieberater
­er­arbeitet und gesichert worden: Jetzt kann die Detailplanung
beginnen!
Wenn Sie ein größeres Sanierungsvorhaben umsetzen ­möchten,
an dem mehrere Handwerksbetriebe, sogenannte ­Gewerke
­beteiligt sind, sollten Sie auch hier professionelle Hilfe in
­Anspruch nehmen. Ein Planer kann Ihnen hier helfend unter die
Arme greifen und Entwürfe sowie Zeitpläne erstellen. Die von
Ihrem Energieberater vorgeschlagenen Energiesparmaßnahmen
sollten dabei berücksichtigt werden.
Auch der Einbezug eines Baubegleiters kann von Vorteil sein,
damit die erwünschten Einsparungen auch tatsächlich erreicht
werden. Idealerweise übernimmt der Energieberater, der das
Gebäude bereits kennt diese Funktion. Seine Aufgabe ist es,
die Planung und die Ausführung einer Sanierung zu begleiten
und Baumängel zu vermeiden. Wenn nach den Effizienzhaus-­
Standards der Förderbank KfW saniert wird, ist die Einbindung
eines Baubegleiters in vielen Fällen sogar Pflicht. Der Baubegleiter erleichtert die optimale Abstimmung der einzelnen
Wenn Sie sich für kleinere Maßnahmen entschieden haben,
können­Sie Angebote der entsprechenden Handwerker einholen.
Bei umfassenden Sanierungsmaßnahmen ist es empfehlenswert,
einen Fachplaner für die energetische Gebäudesanierung (dies
kann ein Architekt, Ingenieur oder Berater aus dem Handwerk
sein) zu beauftragen, der den Bauablauf überwacht und auf eine
fachgerechte Umsetzung achtet.
Um einen geeigneten Fachplaner zu finden, sollten Sie sich
Referen­zobjekte von ihm nennen lassen. Vielleicht besteht auch
die Möglichkeit, sich diese anzuschauen und mit den Eigentümern
ins Gespräch zu kommen. Fragen Sie einfach nach!
Zuschuss in Höhe von 60 Prozent der förderfähigen Beratungskosten; maximal 800 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern und
maximal 1.100 Euro bei Wohnhäusern mit mindestens drei Wohneinheiten. Zuschuss in Höhe von 100 Prozent der förderfähigen
Beratungskosten für zusätzliche Erläuterung des Energie­
beratungsberichtes in Wohnungseigentümerversammlung oder
Beiratssitzung; maximal 500 Euro.
© Schulz-Design / Fotolia
SEIT 1. MÄRZ 2015 ATTRAKTIVERE
ZUSCHÜSSE FÜR VOR-ORT-BERATUNGEN
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
9
3 Erfolgreich sanieren
BAUBERATUNG IN RECKLINGHAUSEN
Die Bauberatung findet montags in der Zeit von 08.00 bis
13.00 Uhr und donnerstags in der Zeit von 08.00 bis 18.00 Uhr
durch unsere Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter in der
Bauordnung statt. Außerhalb der Öffnungszeiten ist eine Bauberatung nach telefonischer Terminabsprache möglich.
Ihr erster Ansprechpartner für die Vorprüfung und Abgabe von
Bauanträgen:
Herr Alfred Eigenbrodt
Raum 19, Technisches Rathaus
Westring 51, 45659 Recklinghausen
Telefon:02361 50-2458
Mail: [email protected]
3.3 Feuchtigkeit – der größte Feind des Mauerwerkes
Foto: Luitgard Nolte
Sanierungsschritte und stellt die Qualität der Sanierung sicher.
Außerdem hilft er Ihnen
• Angebote verschiedener Handwerksfirmen einzuholen und
auszuwerten,
• eine realistische Kostenabschätzung vorzunehmen,
• zu prüfen, ob für das Vorhaben eine Baugenehmigung
erforderlich­ist und
• auch bei der Abnahme der Leistungen.
Tipp: Qualifizierte Experten finden Sie in der Energieeffizienz-­
Expertenliste der dena.
Tipp: Die KfW fördert die Planung und professionelle Baubegleitung Ihrer energetischen Sanierung durch qualifizierte
Sachverständige mit einem Zuschuss von bis zu 50 Prozent
(Förder­programm „Energieeffizient Sanieren – Baubegleitung“).
Tipp: Baugenehmigung einholen!
Auch ohne Experten an Ihrer Seite sollten Sie vor Beginn jeder
Baumaßnahme prüfen, ob eine Baugenehmigung notwendig ist.
In Deutschland sind kleinere Veränderungen an Wohnhäusern bis
zu drei Geschossen in der Regel genehmigungsfrei. Hier sollten
Sie sich vorher kundig machen, denn für größere Maßnahmen
oder für Baudenkmale ist meist eine Genehmigung erforderlich.
Beachten Sie bitte auch die örtlichen Gestaltungssatzungen.
10
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
Eine häufige Ursache dafür, dass Häuser einer Sanierung bedürfen,­
sind feuchte Mauern. Ist das Fundament eines Gebäudes­nicht
ordnungsgemäß abgedichtet, kann es schnell dazu kommen, dass
Wasser in das Mauerwerk eindringt. Und das hat folgenschwere
Auswirkungen! Erkennbar wird es an dem typisch­modrigen Geruch,
der sich verbreitet, an den Wandflecken oder der a
­ ufgeweichten
Tapete. Auch die Bausubstanz nimmt großen­Schaden. Nicht zuletzt
besteht ein gesundheitliches Risiko aufgrund von Schimmel­bildung,
wodurch­die Atemwege sowie die Haut angegriffen werden und
Kopfschmerzen auftreten können.
Aus diesen Gründen sollten feuchte Mauern so schnell wie
möglich­trocken gelegt werden. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten: Bei einer Ausgrabung wird das Erdreich rund um die
Hausmauer abgetragen, um eine Isolierung anbringen zu können.
Dieses Verfahren ist relativ aufwendig und eignet sich am besten
für freistehende Häuser. Eine sehr häufig angewendete Technik,
um Feuchtigkeitsschäden zu beheben, ist die Injektion in vorgebohrte Löcher im Mauerwerk. Das Injektionsmittel verdichtet
die Poren im Mauerwerk und sorgt dafür, dass kein Wasser mehr
eindringen kann. Diese Methode ist sehr effektiv und überzeugt
durch ihr günstiges Preis-Leistungsverhältnis, jedoch sollte man
unbedingt auf eine professionelle Anwendung achten.
Viele Altbauten sind noch mit Asbest belastet.
Die Verwendung dieses Materials ist aufgrund der
hohen Gesundheitsrisiken seit 1993 verboten. Sogenannte
„Altlasten“ dürfen allerdings nur von Unternehmen, die eine
behördliche Erlaubnis haben, entfernt­werden. Zuvor wird ein
Gutachten erstellt, welches das Vorhaben­rechtlich absichert.
Wird dabei eine „außergewöhnliche Belastung“­festgestellt,
können die Kosten für die Asbest­sanierung an einem selbst­
genutzten Gebäude von der Steuer abgesetzt werden.
4 Energetische Sanierung
Foto: Andreas Kreyenschulte
Was heutzutage eine große Rolle spielt, ist die Frage, wie ein
Wohnhaus so renoviert werden kann, dass es mit möglichst
geringem­Energieaufwand betrieben werden kann.
© Ingo Bartussek / Fotolia
Durch die Energieeinsparverordnung wird gesetzlich vorgeschrieben, energiesparende Maßnahmen einzuleiten. Bei einer
Sanierung richtet sich deshalb das Hauptaugenmerk auf die
Dämmung,­damit so wenig Heizenergie wie möglich verschwendet
wird. Dabei kann bei alten Häusern, die oft Unmengen von Heizenergie schlucken, der Verbrauch auf drei bis vier Liter im Jahr pro
Quadratmeter gesenkt werden.
Eine funktionstüchtige Wärmedämmung ist die größte Energie­
einsparmöglichkeit: Sie sorgt nicht nur für ein behagliches
Raumklima und körperliches Wohlbefinden, sondern auch für eine
intakte Wärmeregelung. Die Dämmung muss dafür sorgen, dass
die Wärme im Winter gespeichert wird und im Sommer abgehalten
wird. Außerdem soll sie extreme Wärmeschwankungen und das
Eindringen von Feuchtigkeit verhindern.
Gerade denkmalgeschützte Häuser und Gebäude­
prägen das Gesicht von Städten, Dörfern und
Siedlungen. Glauben Sie nicht, Sie müssten sich
entscheiden, entweder­Energie zu sparen oder in e
­ inem
denkmalgeschützten Haus zu leben. Innen­dämmung
ist die Dämmung der Wahl bei denkmalgeschützten
Fassaden,­so bleibt das äußere Erscheinungs­bild eines
Gebäudes unverändert. Bauphysikalische Nachteile, wie
die Gefahr der Kondensation innerhalb der ­Konstruktion,
müssen durch kapillar­aktive Dämmstoffe (zum Beispiel
­Kalziumsilikatplatten) oder eine diffusionsdichte Abdichtung­
sicher aus­geschlossen werden. Es empfiehlt sich, bei der
Sanierung denkmalgeschützter­Objekte einen Spezialisten
hinzuzuziehen.
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
11
4 Energetische Sanierung
4.1 Wärmedämmung
Wärmeschutz
Für eine fachgerechte Dämmung gibt es gute Gründe. Schlecht
oder gar nicht gedämmte Gebäude sind nämlich wahre Energie­
fresser. Den größten Anteil an Wärme verlieren sie dabei über ihre
Außenflächen. Eine Wärmedämmung der Gebäudehülle reduziert
den Heizwärmebedarf daher am effektivsten.
Energiekosten sparen!
Je weniger Heizwärme verschwendet wird, desto mehr sinken auch
die Energiekosten. Und so erwirtschaftet ein fachgerecht und sinnvoll gedämmtes Haus die Anfangsinvestition quasi selbstständig.
Wohnkomfort
Auch die Erhöhung des Wohnkomforts spricht für eine gute
Dämmung. Eine fachgerechte Wärmedämmung hilft bei der Temperaturregulierung und verbessert so das Raumklima – im Winter
wie im Sommer und bei jedem Wetter.
Feuchteschutz
Durch eine (Außen-)Dämmung bleiben die Temperaturunterschiede
zwischen Außen- und Innenwänden gering. In der kalten Jahreszeit
entsteht daher kein Kondenswasser an den Wänden. So beugen Sie
der Entstehung von Schimmel und Feuchteschäden vor.
GUTE GRÜNDE FÜR EINE ENERGETISCHE
SANIERUNG
Ein sehr gut gedämmtes Haus kann im Winter unter opti­
malen Bedingungen fast die Hälfte der Heizkosten einsparen.
Zugleich werden Hausbesitzer und Mieter unabhängiger von
steigenden Energiepreisen. Eine fachgerecht ausge­führte
Dämmung sorgt aber auch in vielen weiteren Bereichen
­unseres Alltages für mehr Lebensqualität.
12
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
Wertsteigerung des Gebäudes
Angesichts der steigenden Energiepreise gehört eine Gebäudedäm­
mung zu einer der wichtigsten werterhaltenden Maßnahmen. Nicht
zuletzt seit der Einführung des Energieausweises ­haben Gebäude
mit niedrigen Verbrauchswerten einen höheren Wiederverkaufswert.
Klimaschutz
Dämmen schützt auch das Klima: Wer sinnvoll und fachgerecht
dämmt, spart Heizenergie, reduziert den CO2-Ausstoß und ver­
ringert damit den Treibhauseffekt.
Die Außendämmung
Es gibt verschiedene Methoden der Außendämmung wie zum
­Beispiel ein Wärmeverbundsystem, bei dem die massive Außenwand aus Stein oder Ziegel zusätzlich mit einer Wärmedämmung
– zum Beispiel in Form von Dämmstoffplatten – a
­ usgestattet
wird, oder auch eine dreischalige Außenwand, die in einem
Zwischen­raum der Massivwand über eine Kerndämmung verfügt.
Hochwirksam ist auch eine so genannte Vorhangfassade, weil sie
die Funk­tionen, Wärmeschutz und Witterungsschutz, konstruktiv
trennt. Bei der vorgehängten Fassade wird von außen nach innen
unterschieden in: die Bekleidung (Wetterschale), die Hinterlüftung
(Luftschicht), die Wärmedämmung und die an der Hauswand verankerte Unterkonstruktion (Latten- oder Metallkonstruktion). Die
Dämmschicht wird so in die Unterkonstruktion eingebracht, dass
zwischen Dämmung und Außenhaut ein zwei bis vier ­Zentimeter
breiter Luftraum bleibt. Dieser Spalt genügt, um Feuchtigkeit
schnell abtrocknen zu lassen oder abzuführen. Lüftungsschlitze
an den Ober- und Unterseiten der Vorhang­fassade begüns­tigen
diesen Effekt. Die Vorhangfassade hat zwei Vorteile:
Sie ist schnell montiert und hält lange, in der Regel mehr als ­
30 J­ ah­re. Einige Experten sprechen vom „System mit der geringsten Schadens­häufigkeit“. Grundsätzlich eignet sich die
vorgehängte hinterlüftete Fassade für jeden Sanierungstyp. Die
Unterkonstruktion (Holz oder Aluminium) kann an jeder Wand
befestigt werden, auch an solchen, die als nur schwach belastbar
eingeschätzt werden. Allerdings ist die Vorhangfassade teurer als
ein Wärmedämm-Verbundsystem.
Die Kellerdämmung
Beheizte Keller müssen wärmegedämmt sein, verlangt die
Energie­einsparverordnung (EnEV). Das spart nicht nur Heiz­
energie, sondern verhindert aufsteigende Kälte und kalte Füße.
Als Wärmedämmung benötigt man bei Kalksandstein- und
­Betonwänden – abhängig von der vorhandenen Konstruktion –
eine 10 bis 14 Zentimeter dicke Perimeterdämmung. Das Gleiche­
gilt für die Kellersohle. Kellerwände aus wärmedämmenden
Leicht­betonsteinen oder Wärmedämmziegeln kommen zwar ohne
weitere Dämmung aus, sollten aber eine ca. 4 Zentimeter dicke
Perimeterdämmung als Schutz der Kellerabdichtung erhalten. Die
einfachste Art der nachträglichen Wärmedämmung von ebenen
Massivdecken ist das Ankleben oder Andübeln von Styropor­
platten an der Deckenunterseite. Die Dämmstoffdicke richtet sich
häufig nach der vorhandenen Raumhöhe im Keller und der verbleibenden Höhe von Fenster- und Türstürzen. Wenn möglich sollten
acht bis zwölf Zentimeter Dämmstoff eingeplant werden. Installationsleitungen (z. B. Wasser, Heizung, Elektro) bedürfen einer
besonderen Beachtung. Deckenleuchten müssen eventuell neu befestigt und deren Anschlüsse verlängert werden. Es besteht auch
die Möglichkeit, erst eine Unterkonstruktion mit Verkleidung einzubauen und nachträglich den Hohlraum mit Dämmstoff ausblasen
zu lassen. Dieses Verfahren bietet sich bei Kellerdecken mit ungerader oder unebener Unterseite (Kappen- oder Gewölbedecken)
an. Wird eine Kellerdeckendämmung zusammen mit einer Außenwanddämmung durchgeführt, so sollte die Außenwand­dämmung
bis unter das Kellerdeckenniveau heruntergezogen werden
(sog. Perimeterdämmung mit wasserabweisenden Platten), um
Wärmebrücken zu vermeiden. Insbesondere bei durchgehenden
Kellerdecken aus Beton besteht aufgrund des Wärmebrücken­
effekts die Gefahr von Bauschäden und Schimmelbildung.
Die Fenster
Besonders hohe Wärmeverluste treten an den Fenstern auf. So
strömt beispielsweise durch einfach verglaste Fenster nahezu
doppelt so viel Wärme nach außen wie durch zweifach v­ erglaste
Fenster. Im Verhältnis zu den Investitionskosten sind m
­ oderne
Fenster die effizienteste Methode, Energie zu sparen. Heute gibt
es komfortable und intelligente Lösungen, Wärmeverluste um
einiges zu reduzieren. Neben der Qualität des Glases spielen
auch die Konstruktion der Rahmen und der Einbau der Fenster
eine wichtige Rolle bei der Einsparung von Heizenergie. In p
­ unkto
Wärme­dämmung ist dabei das Gesamtfenster zu be­trachten und
nicht nur die Verglasung. Die Rahmenkonstruktion hat einen
wesentlichen Einfluss auf die Wärmedämmung. Um eine hohe
Dämmung zu erzielen, ist es wichtig, den Fensterrahmen mit der
Wärmedämmung der angrenzenden Wand abzudecken. Besonders
gute Dämmeigenschaften werden erzielt, wenn die Wärme­
dämmung auf den Blendrahmen geführt wird. Es ist e
­ benso auf
eine gute Abdichtung der Fuge zwischen Rahmen und Mauerwerk
zu achten. Hier ist wichtig, dass sie von außen luft- und wasserdicht ist. Als Rahmenmaterialien werden Aluminium, Kunststoff
und Holz verwendet. Holz zeichnet sich durch gute Wärmedämmeigenschaften und eine geringe Wärmedehnung aus.
Berücksichtigen Sie beim Austausch Ihrer Fenster auch die Lage
und Raumnutzung. Große Fenster fluten die Räume mit Licht – und
das kommt aus Richtung Süden. Selbst die Ost- und Westseite
sind noch hell genug, um das Tageslicht mit bodentiefen Fenstern
nutzen zu können. Gleichzeitig können Sie die Sonnenstrahlung
zur Wärmegewinnung nutzen. Damit der Sommer dann nicht zum
­Problem wird, sollten Sie gleich den passenden Sonnenschutz
zum neuen Fenster einplanen.
Achtung:
Werden nur die Fenster ausgetauscht, wird die Luftdichtheit des
Gebäudes wesentlich erhöht. Wärmebrücken in den Fensterlaibungen bleiben erhalten. Damit sich an solchen Stellen kein
Schimmel bildet, ist der Nachweis der Wärmebrücke erforderlich.
Gegebenenfalls muss an solchen Stellen die Fensterlaibung von
außen g
­ edämmt werden.
Eine weitere Schwachstelle in der Außenwand ­stellen
die Rollladen­kästen dar. Hier können durch den nachträglichen Einbau­von Dämmstoffen Energieverluste reduziert
und Zugluft ins Rauminnere vermieden werden.
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
13
2
etall
PREFA
chuko-m
E-Mail: s
e
t-online.d
ngen@
bedachu
© richterfoto / Fotolia
4 Energetische Sanierung
Tipp:
Eine luftdichte Gebäudehülle trägt in hohem Maße zur Energie­
einsparung bei. Mit dem so genannten „Blower-Door-Test“ können
Sie Ihr Gebäude auf undichte Schwachstellen überprüfen und
diese­daraufhin beseitigen.
Die Dachdämmung
Bei der Sanierung eines Altbaus sollten Sie auch das Dach nicht
vergessen, weil hier ein sehr hohes Einsparpotenzial liegt. Im
Idealfall­wird das Gebäude komplett wärmegedämmt.
Im Bereich der Wände beispielsweise durch eine Hohlschichtdämmung. Im Dachbereich gibt es bei geneigten Dächern die
Möglichkeit der Aufsparrendämmung.
Hier bildet die Dämmschicht eine durchgehende Ebene direkt
unter der Dacheindeckung. Dafür gibt es spezielle Systeme aus
Hartschaum-Platten und -Formelementen sowie aus Mineralwolle.
Wenn ohnehin eine neue Dacheindeckung ansteht, ist die Aufsparrendämmung die beste Lösung. Beim nachträglichen Ausbau
aber wird man sich trotz der Vorteile nur selten für diese Dämmart
entscheiden. Denn oft ist diese Außendämmung von Dächern
nicht möglich oder mit einem zu großen Aufwand ver­bunden.
In diesem Fall hilft nur die zweitbeste Lösung: die Dämmung
von innen. Die Innendämmung ist vor allem zur Komplettierung
des Wärmeschutzes beim Dachausbau sinnvoll. Die Dämmung
zwischen den Sparren ist dabei das am häufigsten ausgeführte­
Dachdämmverfahren. Da hier die Dämmstoffstärke oft durch die
Sparrentiefe begrenzt wird, sollte eine Zwischensparren­dämmung
mit einer Dämmung unter den Sparren kombiniert werden. Die
Sparren bilden sonst Wärmebrücken, die den Wärmeschutz bis
zu 30 Prozent verschlechtern können. Um die erforderlichen
Dämmstoffstärken zu erreichen wird zunehmend die Vollsparren­
dämmung eingesetzt. Hierbei wird die gesamte Sparrentiefe
mit Dämmstoff verfüllt. Dabei empfiehlt sich ein Dämmstoff mit
faseriger­Struktur wie beispielsweise Mineralwolle. So kann
neben­der Wärme­dämmung auch der Schallschutz erhöht werden.
Vorsicht! Dämmt man Dachräume auf der Innen­
seite, entsteht ein Problem: Gelangt warme Luft aus
dem Wohnraum in den Bereich hinter der Dämmung, kühlt
sie ab und es kommt zur Tauwasserbildung. Die allmähliche
Durchfeuchtung des Baukörpers und der Dämmschicht sind
die Folge. Diesem Effekt begegnet man durch den Einbau
einer Dampfsperre vor der Dämmung. Die Ausbildung der
Dampfsperre und der Anschluss an die vorhandenen Bauteile
erfordern eine detaillierte Planung und Überwachung.
Ist der Dachraum nicht ausgebaut, aber frei
zugänglich, besteht seit Einführung der Energieeinsparverordnung eine Nachrüst­verpflichtung. Liegt
der U-Wert bei einem Steildach über 0
­ ,30 W/m2K, muss der
Dachraum gedämmt werden, bei einem Flachdach liegt die
Grenze des U-Wertes bei 0,25 W/m2K.
Dämmmaterialien – auf den Stoff kommt es an
Dämmstoffe gibt es aus unterschiedlichen Materialien und
­Formen: Steinwolle, Zellulose, Polystyrol oder Perlite – Platten,
Matten, Keile oder Schüttungen. Bei der Auswahl des Dämm­
materials sollte daher individuell entschieden werden.
Dämmstoffe sind Materialien mit einer geringen Wärmeleit­
fähigkeit, die in Bau und Industrie zur Wärmedämmung eingesetzt
werden.
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
15
© www.dach.de
4 Energetische Sanierung
Die verschiedenen Dämmmaterialien haben grundsätzlich
­unterschiedliche Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile und
können daher nicht gleichermaßen eingesetzt werden. So ist
die Herstellung synthetischer Dämmmaterialien meist energie­
aufwendig, zudem­werden für deren Herstellung begrenzt
verfüg­bare Rohstoffe eingesetzt. Ökologische Dämm­materialien
aus nachwachsenden Rohstoffen auf der anderen Seite k­ önnen
nicht für jedes Dämmverfahren verwendet werden. In ­Bereichen
mit viel Feuchtigkeit wie beispielsweise Kellerwänden, sind
Dämm­materialen aus nachwachsenden Rohstoffen sogar
ungeeignet.
Stimmt es eigentlich, dass …
Die Ausführung der Dämmstoffe ist wiederum für deren Einsatzort ausschlaggebend. So eignen sich Einblasdämmstoffe vor
allem für Hohlschichten. Kellerdecken oder Außenwände werden
hingegen mit Platten gedämmt.
… von Dämmmaterialien eine erhöhte Brandgefahr ausgeht?
Die chemischen Eigenschaften des Dämmmaterials spielen
insbesondere bei der Schimmelvermeidung eine ausschlaggebende Rolle. Weitere zu berücksichtigende Faktoren sind
Wärmespeichervermögen, Trittfestigkeit, Schalldämmung,
Umwelt­verträglichkeit und nicht zuletzt der Preis.
Um die richtige Auswahl des Dämmstoffes zu treffen müssen­
die verschiedenen Produkte, die Dämmverfahren und die
Anforderungen­an Ihre Immobilie bekannt sein. Lassen Sie sich
bei der Auswahl des passenden Dämmstoffs am besten von
­einem Fachplaner oder einer Fachfirma beraten.
16
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
… die Herstellung der Dämmmaterialien mehr Energieaufwand
verursacht, als die Dämmung selbst einspart?
Die Annahme, dass sich Dämmstoffe über den Lebenszyklus energetisch nicht rechnen würden, ist falsch. Dämmstoffe können die
bei ihrer Herstellung und Entsorgung verbrauchte Energie in der
Regel über Energieeinsparungen innerhalb kürzester Zeit – häufig
sogar bereits innerhalb eines Jahres – wieder hereinholen. Dies
schaffen sonst nur wenige andere Bauteile bzw. -stoffe.
Von Dämmmaterialien geht eine sehr geringe Brandgefahr aus.
Von jährlich 180.000 Wohnungsbränden gehen nur wenige Fälle­
auf gedämmte Fassaden zurück. Insbesondere das derzeit in der
Kritik stehende Polystyrol (bekannt v. a. über seinen Markennamen Styropor) war Auslöser für weniger als fünf Fälle – das
entspricht einem Anteil von lediglich 0,003 Prozent. Eine größere
Brandgefahr geht zum Beispiel von brennbaren Inneneinrichtungsgegenständen, Holzverkleidungen der Fassade oder von
brennbaren Materialien in unmittelbarer Nähe von Gebäuden –
wie etwa Müllcontainern oder Holzschuppen – aus.
… Wärmedämmung Schimmelpilzbildung verursacht?
Die Wärmedämmung wirkt der Schimmelpilzbildung sogar
entgegen, weil sie dafür sorgt, dass die ehemals kalten Bauteil­
oberflächen nun deutlich wärmer und damit weniger feucht
sind. Wärme­dämmung senkt zudem generell die Feuchtigkeit in
der Wand, weil sie diese vor Schlagregen schützt und die Wand
­langsam austrocknen kann.
4.2
Die Technik
Es ist sinnvoll und üblich, das Gebäude mit all seinen Anlagen für
Heizung, Brauchwassererwärmung und Raumlüftung als energetisches Gesamtsystem zu betrachten, sowohl bei der Planung als
auch bei Sanierung und Modernisierung. Gesetze, Verordnungen
und Normen, wie zum Beispiel die Energieeinsparverordnung
(EnEV), sind darauf ausgerichtet, den Energieverbrauch zu reduzieren und effizienter zu gestalten. Eine gelungene energetische
Sanierung setzt eine komplexe Planung aller Maßnahmen voraus
bei Gebäudehülle und Heiztechnik einschließlich Lüftung.
wohl bedacht werden. Auch die Überlegung, ob man in Zukunft
unabhängig von einem Lieferanten oder Versorger sein möchte,
spielt eine Rolle. Natürlich kommt es auch auf das zur Verfügung
stehende Budget an.
Im Schnitt sind alte Heizungen in Deutschland mehr als ­
20 Jahre­alt. Da verwundert es kaum, dass der Heizkessel
in diesem­Alter nicht mehr zuverlässig und energieeffizient­
arbeitet.­­E xperten raten bereits nach 15 Jahren Betrieb zu
­einem Wechsel des Heizkessels. Oftmals lohnt sich das nicht
nur, weil weniger Reparaturen anfallen, sondern auch wegen­
des geringeren Energie­verbrauchs der neuen Anlage. Denn
ein moderner Heizkessel nutzt den Brennstoff effektiver.­
Bei einer Erneuerung der Heizung haben Hausbesitzer die
Schön warm im Haus durch Heizungsmodernisierung
Qual der Wahl. Sie können mit der neuen Heizung bei ihrem
gewohnten B
­ rennstoff bleiben und die Gasheizung oder ÖlSie wollen oder müssen Ihre Heizung sanieren? Dann nutzen Sie
heizung auf neueste­Technik umrüsten, oder auf erneuerbare
die Chance, sich grundlegende Gedanken darüber zu machen,
Energien setzen wie bei Pelletheizung, Scheitholzheizung,
welchen Beitrag Sie sich auf längere Sicht für Ihren G
­ eldbeutel
Hackschnitzel­heizung oder Wärmepumpe. Besonders das
und für die Umwelt leisten wollen und können. Denn eine
Investition­in eine Heizungsanlage oder deren Komponenten sollte­ Heizen mit Holz ist für viele Hausbesitzer in den vergangenen
„Wärme ist unsere Leidenschaft“
Malsbender GmbH
Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Stefan Henrich
Am Stadion 12
45659 Recklinghausen
Tel. 02361 / 290-15
www.malsbender.de
Der Heizkessel-Austausch ist die Kernkompetenz des Heizungsspezialisten
Malsbender. Hierbei geht es nicht einfach darum, das Altgerät eins zu eins
gegen ein baugleiches auszutauschen.
Es kommt vielmehr auf den perfekten
Zuschnitt der Neuanlage auf die bereits vorhandenen Komponenten an.
„Bei der Vielfalt der Anforderungen,
Produkte und technischen Möglichkeiten kann eine perfekte Leistung nur
noch über eine Spezialisierung erzielt
werden“, meint der Geschäftsführer
und Energieexperte der Malsbender
GmbH, Dipl.-lng. Stefan Henrich. „Mehr
als 80 Jahre Erfahrung und tausende
erstellter Anlagen bilden die Substanz
unseres Handelns.“
Drei Generationen haben sich tagtäglich diesem Ziel verschrieben, alle hoch
qualifiziert durch ein Ingenieurstudium
im Heizungsbereich. Diese Erfahrung
und Qualifizierung spürt der Kunde
bereits im ersten Beratungsgespräch.
Durch eine genaue Bedarfsanalyse wird
ein Heizsystem zusammengestellt, das
genau den Erwartungen und Bedürfnissen des Kunden und dem Energiebedarf des Gebäudes entspricht.
Dazu Stefan Henrich: „Das mag sich
einfach anhören. Aber erfahrungsgemäß können dies nur wenige Wettbewerber tatsächlich erfüllen.“
Testen Sie uns und lassen
Sie sich beraten.
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
17
© R. R. Hundt / Fotolia
© Martin Winzer / Fotolia
4 Energetische Sanierung
Jahren wieder attraktiv geworden. Einen Überblick über die
wichtigsten Heizsysteme gibt die nachfolgende Tabelle.
Tipp
Haben Sie vor Ihre Immobilie von Grund auf zu sanieren, sollten Sie
sich an die richtige Reihenfolge halten. Bevor im Inneren des Hauses
saniert werden kann, sollte die Außenhülle geschlossen werden.
- Sanierung des Daches wie Neueindeckung, Verstärkung und
Dämmung
- Dämmung der Kellerwände und -decken, Kellerabdichtung
- Sanierung der Außenwände, Einbau von Wärmedämmung,
­Fenster und Türen mit Wärmeschutzverglasung
- Aufbau der Solaranlage
- Einbau der Anlagentechnik
- Innenausbau
Die Planung sollten Sie in einem solchen Fall gemeinsam mit
einem­Fachplaner vornehmen. Grundsätzlich läuft eine Sanierung­
in folgender Reihenfolge ab:
18
Heizsystem
Energieträger Investition VerbrauchsUmweltund Betriebs-­ belastung
kosten
(CO2e)
Anmerkungen zum Einsatz
Brennwertkessel
Heizöl
Erdgas
niedrig
niedrig
mittel
niedrig
Flüssiggas
niedrig
mittel
Fossile Energieträger, Reserven weltweit begrenzt,
Preissprünge möglich; Brennwerttechnik aus­gereift;
Tanklager (ÖL / Flüssiggas), bzw. Anschluss an Erdgasnetz erforderlich, Schornsteinsanierung evtl.
notwendig
BHKW
(Blockheizkraftwerk)
Heizöl,­
Ergas,
Flüssiggas
hoch
Niedrig ­
bis mittel
BHKW
(Blockheizkraftwerk)
Heizöl,­
Ergas,
Flüssiggas
hoch
Niedrig
bis mittel
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
Hoch
Mittel
bis hoch
Mittel bis
hoch
mittel
mittel
Fossile Energieträger, Reserven weltweit begrenzt,
Preissprünge möglich; BHKW meist erst ab mehreren
Wohneinheiten mit entsprechendem Energie­bedarf
wirtschaftlich, Tanklager (ÖL / Flüssiggas), bzw. Anschluss an Erdgasnetz erforderlich
Fossile Energieträger, Reserven weltweit
begrenzt, Preissprünge möglich; BHKW meist erst
ab mehreren Wohneinheiten mit entsprechendem
Energie­bedarf wirtschaftlich, Tanklager (ÖL / Flüssiggas), bzw. Anschluss an Erdgasnetz erforderlich
Heizsystem
Energieträger Investition VerbrauchsUmweltund Betriebs-­ belastung
kosten
(CO2e)
Anmerkungen zum Einsatz
Dirketheizung /
Infrarotstrahler
Strom
Niedrig bis Sehr hoch
mittel
hoch
Ökologisch nicht sinnvoll, da zusätzliche Stromlasten
im Winterhalbjahr entstehen; ausreichende Elektroin­
stallation erforderlich; hohe Verbrauchskosten,
einfache und schnelle Montage; sehr schnelle Aufheizung; Infrarotstrahlungseffekt wird aber oft überschätzt
Wärmepumpe
Strom
Mittel bis
hoch
gering
Wirtschaftlichkeit hängt stark von Jahresarbeitszahl
ab; optimal in Verbindung mit Flächenheizkörpern;
bei Luft-Wärmepumpen in Außenaufstellung je nach
Typ starke Geräuschbelastung; Erdwärme-Wärme­
pumpen in Investition teurer jedoch im Winter
wirtschaftlicher als Luft-Wärmepumpen
Ökologisch sinnvoll, wenn erneuerbare Energien
und /oder Kraft-Wärme-Kopplung eingesetzt werden;
Bindung an einen Versorger über einen längeren Zeitraum; Raumgewinn durch freigewordene ehe­malige
Brennstoff-Lagerräume
Holz zwar nachhaltiger Brennstoff, aber Reserven
sind begrenzt; fast CO2-neutral; Lagerplatz/ -raum erforderlich; viel Handarbeit notwendig
Holz zwar nachhaltiger Brennstoff, aber Reserven
sind begrenzt; fast CO2-neutral; Lagerplatz/-raum erforderlich; etwas Handarbeit notwendig
Kann auf Dach oder an Wandfläche montiert werden,­
CO2-freie Wärmegewinnung
mittel
Nah- und Fernwärme Je nach
­Erzeugung
mehr oder
weniger
fossil
Holzkessel /-ofen
Scheitholz
Niedrig bis Niedrig
mittel
bis
mittel
gering
Mittel bis
hoch
niedrig
Sehr
niedrig
Pelletkessel /-ofen
Holzpellets
hoch
niedrig
Sehr
niedrig
Solarthermie
Solarenergie
mittel
Sehr niedrig
Sehr
gering
Auch eine Hybridheizung ist möglich!
Tipp: Neue Heizungspumpe erhöht Effizienz und spart Strom
Es muss nicht immer alles oder nichts sein! Fossile Brennstoffe­
lassen sich oftmals sehr gut mit erneuerbaren Energien bei
der Heizungsmodernisierung kombinieren. Wer kennt nicht
die Gasheizung oder Ölheizung in Kombination mit einer
Solarthermie-Anlage zur Warmwasserbereitung und Heizungs­
unterstützung. Experten sprechen dann von einer Hybridheizung.
Das bedeutet, dass ein Heizsystem mehrere Wärmequellen nutzt.
So lassen sich verschiedene Systeme miteinander vereinbaren:
Gasheizung mit Solarthermie und Kaminofen oder Ölheizung mit
Pelletofen. Ebenso ist eine Luft- / Wasser-Wärmepumpe plus Gasheizung möglich.
Alte Heizungspumpen können häufig unbemerkt die Stromkosten
in die Höhe treiben lassen, wenn sie in der Heizperiode rund um
die Uhr laufen. Eine neue Hocheffizienzpumpe passt dagegen ihre
Stromleistungsaufnahme den wechselnden Druckverhältnissen im
Rohrnetz an. Werden die Thermostatventile zugedreht, sinkt die
Leistung der Pumpe und damit der Stromverbrauch. Kommt dann
noch eine Optimierung der Heizungsregelung dazu, läuft der Heizkessel wieder rund. Schon diese preiswerten Maßnahmen können
zehn Prozent der Heizkosten einsparen. Sie machen sich in der
Regel nach drei bis vier Jahren bezahlt.
Tipp: Hydraulischer Abgleich der Heizung spart Energie
Der Vorteil einer Hybridheizung für Hausbesitzer ist, dass das
Heizungssystem nach und nach aufgebaut werden kann. Sie benötigen lediglich eine vorausschauende Planung. Denn Herzstück
der Hybridheizung ist ein Pufferspeicher, an den alle Heizungsbestandteile Wärme abgeben. Damit das möglich ist, muss
von vornherein an eine ausreichende Anzahl von Anschlüssen­
am Speicher­gedacht werden. Wenn Sie in Ihrem Haus über
ausreichend viel Platz für den Pufferspeicher verfügen (ein
750-Liter-Speicher ist mannshoch und benötigt ungefähr einen
Quadratmeter Fläche), kann eine Hybridheizung auch für Ihre
­Immobilie eine mögliche Alternative sein.
Wenn nicht alle Heizkörper im Haus gleich warm werden oder
die Thermostatventile Geräusche machen, hilft ein hydraulischer
Abgleich. Das klingt kompliziert, hat aber einen einfachen Hinter­
grund: Für jeden Heizkörper im Haus muss eine ausreichende
Menge Wasser eingestellt sein. Das reguliert sich aber nicht von
allein durch vorhandene Thermostate an den Heizkörpern. Wer
KfW-Fördermittel für eine Heizungsmodernisierung in Anspruch
nehmen möchte, muss den hydraulischen Abgleich auf jeden Fall
durchführen lassen und einen Berechnungsnachweis mit Fachunter­
nehmererklärung vorlegen. Bei einem Einfamilienhaus fallen für den
hydraulischen Abgleich Kosten zwischen 600 und 1.000 Kosten an.
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
19
4 Energetische Sanierung
Die Zeiten dicker Luft sind vorbei mit moderner
Lüftungstechnik
Noch vor einigen Jahren brauchte man sich um eine aus­
reichende­Lüftung in unseren Häusern keine Gedanken machen.­
Die Fensterfugen, das Mauerwerk oder auch das Dach ließen
unfreiwilliger Weise eher zu viel Frischluft in die Räume­als zu
wenig. Seitdem hat sich energetisch viel verändert.
Gerade neue oder modernisierte,­gut gedämmte Gebäude
und Dächer zeichnen­sich unter anderem dadurch aus, dass
bei geschlossenen Fenstern kein Luftzug mehr durch undichte­
Fugen­oder Ritzen dringt. Das ergibt jedoch ein neues ­Problem:
dicke Luft. Kochen, Waschen,­Duschen, Atmen – täglich­
­produziert jeder­Mensch bis zu vier Liter Wasser, die an die
Luft abgegeben­werden. Wird diese Feuchtigkeit­nicht aus der
Wohnung transportiert, schlägt sie sich an kalten Stellen wie
etwa Außenwänden nieder. Ein regelmäßiger Austausch der
verbrauchten Raumluft gegen frische­Außenluft verhindert,
dass sich Schimmel­bildet. Experten empfehlen­alle zwei bis
RUNDUM
SORGLOS
HEIZEN!
HEIZUNGS-SERVICE
FÜR EIGENHEIMBESITZER.
www.gelsenwasser.de
20
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
drei Stunden für fünf Minuten zu lüften und im Optimalfall­
für Durchzug zu sorgen. Einfacher geht es mit steuerbaren
Fenstern.­So ­können Mieter und Eigentümer mit der Fern­
bedienung i­ ndividuelle A
­ bläufe festlegen, die den Expertenrat­
berücksichtigen. Die Fenster öffnen und schließen sich, auch
wenn die Bewohner nicht zu Hause sind oder das Lüften
vergessen. Eine kontrollierte­Be- und Entlüftung – idealerweise mit Wärmerückgewinnung – sorgt für nie da gewesene
Luftqualität in Ihren Wohnräumen. Außerdem können Hausstauballergiker genauso frei durchatmen­wie Pollen­allergiker.
Ein positiver Nebeneffekt: Der kurze Zeitraum beim automatischen Lüften sorgt für einen geringen Energie­verlust. Es
genügt, den Ablauf einmal einzugeben,­um jeden Tag für ausreichend Luftaustausch zu sorgen.
Tipp: Bevor Sie sich für eine Lüftungsanlage entscheiden, sollten
Sie sich vorab die Anlage möglichst in einem Gebäude vorführen
lassen, damit Sie eine sichere Entscheidung treffen können. Der
Komfortgewinn ist nur schwer in Worte zu fassen, die Energie­
einsparung ist deutlich spürbar.
DURCH UND DURCH
WÄRME!
© WavebreakMediaMicro / Fotolia
5 Synergieeffekte nutzen – barrierefrei umbauen
Durch eine Beeinträchtigung des Körpers kann sich das gewohnte­
Umfeld in einen Hindernisparcours verwandeln, in dem die Treppe
zu lang und ohne Halterung nicht zu bezwingen ist, Armaturen­
sowie Lichtschalter unerreichbar entfernt sind und Stufen oder
Kanten sich in Stolperfallen verwandeln.
Einige gesetzliche Rahmenbedingungen und Regeln s­ owie
die DIN-Normen 18024 und 18025 liefern Richtlinien zu den
allgemeinen Aspekten der Architektur wie beispielsweise
Bewegungs­flächen, Zugängen­oder dem Boden und den
Merkmalen einzelner Produkte­wie Toilette, Waschbecken und
Griffe. Deutlich muss jedoch gesagt werden, dass es keine
allgemeingültigen­Vorschriften geben kann, denn die Bedürfnisse­
der einzelnen Menschen sind sehr unterschiedlich und müssen
individuell­­gelöst werden. Dabei sind sicherlich Kompromisse
mit den Vorgaben­einzugehen, weil hier gilt: Der Mensch ist der
­Maßstab für Planung und Bau.
Erkundigen­Sie sich auch nach finanzieller Unterstützung – es gibt
verschiedene­Anlaufstellen,­die solche Projekte fördern.
© angelo.gi / Fotolia
Vor allem das Bad möchte jeder möglichst lange ohne fremde
Unterstützung nutzen­können. Eine innovative Gestaltung des
­Sanitärbereichs, die einen barrierefreien Zugang ermöglicht,
verhilft körperlich eingeschränkten­Menschen, die eventuell
auf einen Rollstuhl angewiesen sind, zu einer unkomplizierten
Nutzung.
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
21
6 Der Staat hilft Ihnen bei der Finanzierung Ihrer Sanierung!
Nach der Energieberatung wissen Sie, wie groß der Sanierungsbedarf in Ihrem Haus ist. Nun gilt es, sich über die passende
Finanzierung Gedanken zu machen.
Im Vordergrund sollten dabei folgende Fragen stehen:
• Wie hoch ist Ihr Budget und wie setzen Sie es am sinnvollsten ein?
• Soll die Sanierung in einem Schritt erfolgen oder setzen Sie einzelne Maßnahmen wie eine bessere Dämmung, eine moderne
Heizung oder neue Fenster Stück für Stück über einen längeren
Zeitraum um?
• Wie finden Sie die beste Finanzierungslösung für Ihr Vorhaben
und wer unterstützt Sie dabei?
• Welche Förderung können Sie für die geplanten Maßnahmen in
Anspruch nehmen?
Am besten ist, Sie überprüfen Ihre finanziellen Spielräume und
erstellen­einen Finanzierungsplan. Bei der Kostenabschätzung
kann Sie wiederum Ihr Energieberater oder Planer unterstützen.
Außerdem kann er Ihnen geeignete Fördermöglichkeiten nennen.
Denn staatliche Zuschüsse und zinsgünstige Kredite erleichtern
Ihnen die Umsetzung Ihrer Sanierung. Über eine Unterstützung
durch die staatliche Förderbank KfW können Sie sich z. B. direkt
bei Ihrer Hausbank informieren. Auch die Beantragung der KfWFörder­mittel erfolgt über Ihre Hausbank.
Foto: Luitgard Nolte
Tipp: Wenn die Sanierung durch die KfW gefördert werden soll,
müssen sich die geplanten Maßnahmen an den „EffizienzhausStandards“ orientieren. Es gibt hier die Standards Effizienzhaus
55, 70, 85, 100, 115 und „Effizienzhaus Denkmal“. Dabei gilt:
Je kleiner die Zahl, desto energieeffizienter ist das Haus nach
der Sanierung. Und je energieeffizienter das Haus geplant wird,
desto höher fällt der Zuschuss aus bzw. desto besser sind die
Kredit­konditionen.
en
Wert
re
Sie Ih ilie
b
Immo
auf!
Mit einer gezielten Modernisierung, wie
zum Beispiel der Neueindeckung Ihres
Daches, der Modernisierung Ihres Bades
oder der Umgestaltung Ihres Treppenhauses sichern Sie den Wert Ihrer Immobilie und steigern Ihren Wohnkomfort.
Informieren Sie sich jetzt über unsere
Finanzierungsmöglichkeiten!
vb-marl-recklinghausen.de
22
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
Weitere Infos zur Förderung finden Sie unter:
https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/­
Bestandsimmobilien/
Sanierung beschlossen – und wie geht’s jetzt weiter?
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet mehrere zinsgünstige Darlehen und Förderprogramme an. Mit der Maßnahme
darf häufig erst begonnen werden, wenn ein schriftlicher
Förder­bescheid vorliegt. Deswegen sollten Sie sich im Vorfeld
­informieren und verschiedene Angebote vergleichen.
Egal welche offizielle Stelle für die Förderung einspringen soll,
beantragen Sie auf jeden Fall frühzeitig die finanziellen Mittel.
Außerdem­ist es ratsam, möglichst mehrere Sanierungsmaßnahmen
zusammenzufassen – gefördert werden in erster Linie Maßnahmenkombinationen. Energieberater helfen Ihnen bei der Abstimmung des
Energiekonzepts auf mögliche Förderprogramme. Fördermittel sind in
der Regel auf eine bestimmte jährliche Höhe begrenzt.
Bauen, Wohnen und Energie sparen – Förderprogramme in der Übersicht
KfW-Förderprogramme
Energieeffizientes Sanieren
unterstützt die Sanierung von Altbauten, mit dem Ziel, den Energieverbrauch zu
senken­(seit März 2011 auch Förderung von Einzelmaßnahmen)
Energieeffizientes Bauen
unterstützt den Neubau oder Kauf eines KfW-Effizienzhauses 70, 55 oder 40
(oder eines besseren energetischen Standards)
Erneuerbare Energien
unterstützt den Bau von Solaranlagen und kombinierte Anlagen zur Strom- und
Wärme­erzeugung (für dieses Programm gibt es mehrere Varianten, so wird beispielsweise auch Tiefengeothermie gefördert)
Förderung von Baudenkmalen
eingeführt wurde ein Effizienzhausstandard „KfW-Effizienzhaus Denkmal“ für öffentliche Gebäude und Wohnhäuser
Optimierung der Wärmeverteilung
gefördert wird die Optimierung der Wärmeverteilung bei bestehenden Heizungs­
anlagen als Einzelmaßnahme
KfW-Wohneigentumsprogramm
fördert den Bau oder Kauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung (2012 wurde der
Finanzierungsteil für den Erwerb von Wohneigentum von 30 auf 100 Prozent erhöht)
Altersgerecht Umbauen
unterstützt die Beseitigung von störenden Hindernissen und Baumaßnahmen, die zur
Barrierefreiheit beitragen
BAFA-Förderprogramme
Energiesparberatung – „Vor-Ort-Beratung“
unterstützt wird eine Energieberatung für Gebäudeeigentümer sowie Mieter und Pächter
Förderprogramm „Erneuerbare Energien“
unterstützt werden Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbaren Energien wie
z. B. Solaranlagen
Förderprogramm „Kraft-Wärme-Kopplung“
unterstützt die Stromerzeugung mithilfe von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, seit
April 2012 können auch Anträge für Mini-KWK-Anlagen bis 20 kW eingereicht werden
Maßnahme zur Nutzung erneuerbarer Energien gemeinsam mit der KfW bezuschusst dieses Programm die Förderung der Erzeugung
im „Wärmemarkt“ (Marktanreizprogtamm)
und Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt
Förderung von Solarkollektoranlagen
unterstützt den Betrieb einer Solarkollektoranlage
Förderdatenbank der Deutschen Energie-Agentur
Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Förderprogramme auf
Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Einen umfassenden
Überblick können Sie sich mit Hilfe der Förderdatenbank der
­Deutschen Energie Agentur im Internet verschaffen. Oder Sie
­wenden sich direkt an die kostenlose Energie-Hotline der Dena:
Deutsche Energie Agentur
Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin
Info-Telefon: 08000-736734 (täglich rund um die Uhr)
Informationsangebote im Internet:
www.alt-bau-neu.de/recklinghausen
ALTBAUNEU® ist ein kommunales Netzwerk zur energetischen
Gebäudesanierung in NRW, das von der EnergieAgentur.NRW
im Auftrag des NRW-Klimaschutzminis­teriums koordiniert wird.
Neben der Stadt Recklinghausen haben sich 18 weitere Kommunen und Kreise aus Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen,
um bei der energetischen Sanierung von Gebäuden umfassende
Hilfestellung zu leisten.
www.thema-energie.de
Energie-Spartipps für Haus und Wohnung, Finanzierungs­infos
sowie Fakten zur Sonnenenergie und anderen erneuerbaren
Energien.
www.initiative-energieeffizienz.de
Tipps und praktische Informationen rund um die effiziente Stromnutzung im Haushalt.
www.energiepass-aussteller-verzeichnis.de
Hier finden Sie schnell und einfach den Energiepass-Aussteller in
Ihrer Nähe.
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
23
Branchenverzeichnis
Liebe Leser! Als wertvolle Orientierungshilfe finden Sie hier eine Auflistung leistungsfähiger Betriebe aus Handel, Gewerbe und
Industrie. Die alphabetische Anordnung ermöglicht Ihnen ein schnelles Auffinden der gewünschten Branche. Alle diese Betriebe haben
die kostenlose Verteilung Ihrer Broschüre ermöglicht. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.total-lokal.de
Architektin
3
Haustechnik
Badsanierung
2
Heizkesselaustausch
Baugutachten
8
Bauunternehmung
8
Elektro
U3
Energie
20, U3
Energieausweis
U2, U3
IMPRESSUM
Energieberatung
24
8
Heizung
Ingenieurbüro
Innenarchitektin
2
17
17, 24
12
8
Klempner
14
Metallbedachungen
14
Sachverständige für Schallund Wärmeschutz
3
Sanieren
8
Sanitär
24
Schornsteinfeger
U3
Statik
Volksbank
in Zusammenarbeit mit:
Stadt Recklinghausen
– Abteilung Umwelt- und Klimaschutz –
Fachbereich Planen, Umwelt, Bauen
Westring 51, 45659 Recklinghausen
Herausgeber:
mediaprint infoverlag gmbh
Lechstr. 2, 86415 Mering
Registergericht Augsburg, HRB 10852
USt-IdNr.: DE 811190608
Geschäftsführung:
Ulf Stornebel,
Dr. Otto W. Drosihn
Tel.: 08233 384-0
Fax: 08233 384-247
[email protected]
HAUS SANIEREN – PROFITIEREN
Redaktion:
Verantwortlich für den amtlichen Inhalt: Anne Wiesen
Verantwortlich für den sonstigen redaktionellen Inhalt: Jennifer Geischberg,
mediaprint infoverlag gmbh
Verantwortlich für den Anzeigenteil: mediaprint info­verlag gmbh – Goran Petrasevic
Angaben nach Art. 8 Abs. 3 BayPrG: Alleinige Gesellschafterin der mediaprint infoverlag gmbh ist
die Media-Print Group GmbH, Paderborn
Quellennachweis für Fotos / Abbildungen:
Die Bildnachweise stehen bei den jeweiligen Fotos.
U2, 12
22
U= Umschlagseite
45657038 / 1. Auflage / 2016
Druck:
Mundschenk Druck + Medien
J. u. M. Radlbeck GbR
Mundschenkstraße 5
06889 Lutherstadt Wittenberg
Papier:
Umschlag: Recyclingpapier Envirotop 250 g/m²
Inhalt: Recyclingpapier Envirotop 115 g/m²
Titel, Umschlaggestaltung sowie Art und Anordnung
des Inhalts sind zugunsten des jeweiligen Inhabers
dieser Rechte urheberrechtlich geschützt. Nachdruck
und Übersetzungen in Print und Online sind – auch
auszugsweise – nicht gestattet.
Martin Dodot
Schornsteinfegermeister
Energie- und Umweltschutzberater (HWK)
Preisträger: Umweltschutzpreis NRW 1992
Energieausweis
neutral + unabhängig erstellt
Förderanträge
45661 Recklinghausen
Telefon:
02361 9600 513
Hochlarmarkstr. 39
mail: [email protected]
Telekommunikationstechnik • Elektroinstallationen • Photovoltaik • Antennen- & SAT-Technik
Elektro Drämer bietet umfassende Elektroinstallationen,
abgestimmt auf Ihre Bedürfnisse
und Ihr Bauvorhaben.
Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
www.elektro-draemer.de
Tel.: 02361 / 40 46 4-0
Fax.: 02361 / 40 46 4-11
Elektro Drämer GmbH
Elektroarbeiten Meisterbetrieb
Tiroler Straße 8
45659 Recklinghausen
E-Mail: [email protected]
Foto: Luitgard Nolte
Herunterladen