17 Tonnen Glaskugeln für Tiefbrunnen im Dohnwald

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17 Tonnen Glaskugeln für Tiefbrunnen im Dohnwald
Einer der zehn Tiefbrunnen im Herzogenauracher Wasserschutzgebiet Dohnwald wurde saniert. Die
Stadt ist stolz auf die Wasserqualität, die Grünen verlangen eine Information über den Nitratgehalt.
Zehn Tiefbrunnen sind im Dohnwald verstreut, inmitten des Wasserschutzgebietes. Daraus entnimmt
die Stadt 40 Prozent des Trinkwasserbedarfs ihrer Bürger. "Unser Wasser ist sehr hochwertig", sagt
der Technische Leiter der Herzo Werke, Thomas Hiller. Und wirbt für Trinkwasser als "gesundes und
preisgünstiges Lebensmittel".
Damit das auch so bleibt, werden regelmäßig Proben genommen und im Labor der Erlanger
Stadtwerke untersucht. Im Internet auf der Seite der Herzo Werke ist die Zusammensetzung des
Herzogenauracher Trinkwassers veröffentlicht. Regelmäßig werden die Brunnen auch gereinigt. Und
saniert, wenn die Zeit dafür gegeben ist. So wie jetzt der Brunnen Nummer 13.
Für annähernd 150 000 Euro hat man diesen Tiefbrunnen quasi erneuert, also die "Innereien"
ausgetauscht. 50 Meter tief ist dieser Brunnen in den 70-er Jahren gebohrt worden, erläutert Hiller.
Das Wasser wird durch ein Rohr mit etwa 70 Zentimeter Durchmesser gefördert. Immer dort, wo
Grundwasserschichten sind, ist es durchlässig. Diese so genannten Filterrohre wurden jetzt ersetzt.
Glas statt Kies
Und auch das Material zwischen den Rohren und der Wand des Bohrlochs ist ausgetauscht worden.
Statt Kies setzt man jetzt auf Glaskugeln. "Diese sorgen dafür, dass die Brunnen seltener gereinigt
werden müssen", berichtet der Ingenieur. Denn im Lauf der Zeit trübt sich das Wasser, eine so
genannte Verackerung tritt ein. Das sei aber keine Verschmutzung, sondern werde durch Sand
hervorgerufen. Alle paar Jahre werden die Rohre deshalb von innen mit Bürsten gereinigt. Und alle
paar Jahrzehnte eben saniert. 17 Tonnen dieser Glaskugeln hat man in den Brunnen 13 nun eingesetzt.
Der Großteil des Trinkwassers für Herzogenaurach und die Gemeinde Aurachtal wird über die
Eltersdorfer Gruppe bezogen. Damit wird laut Hiller das Stadtgebiet und Niederndorf versorgt, in den
höher gelegenen Ortsteilen fließt das eigene Dohnwald-Wasser aus den Hähnen. Im übrigen hat die
Stadt noch einen elften Brunnen in Betrieb, der allerdings nicht mehr für die Trinkwasserversorgung
hergenommen wird. Diese Anlage am Galgenhof speist den Golfclub, der ja keine geringen Mengen
Wasser zur Bewässerung des Golfplatzes bei Burgstall benötigt.
Letzte Erhöhung 2012
Zuletzt erhöht hat die Stadt den Wasserpreis im Jahr 2012. Doch man werde den Preis auch künftig
anheben müssen, sagt Thomas Hiller. Das liege auch daran, dass der Wasserverbrauch rückläufig ist.
Es werde immer mehr Wasser gespart, berichtet der technische Leiter und stellt fest: "Eine sinkende
Absatzmenge sorgt für steigende Preise."
Als Trinkwasser sei Leitungswasser nicht nur gesund, sondern auch preisgünstig. Ein Liter koste
gerade mal 0,2 Cent, sagt Hiller. In Herzogenaurach habe man, geologisch bedingt, hartes Wasser. Das
aber sei für das Lebensmittel kein Nachteil, denn Kalzium und Magnesium seien ja wichtige
Bestandteile. "Manche Menschen sagen auch, hartes Wasser schmeckt besser", meint Hiller.
Anfrage der Grünen
Demnächst soll der Stadtrat sich mit dem Herzogenauracher Grundwasser befassen. Das ist Wunsch
der Grünen. Die Landtagsfraktion macht sich über die Zusammensetzung bayernweit Gedanken. Da
geht es um den Nitratwert im Grundwasser. Durchgesickert ist, dass auch die Herzogenauracher
Grünen deshalb diesbezüglich eine Anfrage an die Stadt stellen werden, wie Stadtrat Maximilian
Maydt auf Anfrage bestätigte.
Fränksicher Tag, Herzogenaurach, vom 12. Juni 2015
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