zeitreise - Uni Bielefeld

Werbung
Klaus-Ove Kahrmann
ZEITREISE
Ästhetische Bildung und Erziehung am Scheideweg
1.
AKTUELLE IMPRESSIONEN
Wir erleben zur Zeit Widersprüchliches. Einerseits werden in den Rahmenrichtlinien und
Lehrplänen die Inhalte und Funktionen der Ästhetischen Erziehung mehr betont als je
zuvor, insbesondere in Hinblick auf die Entwicklung der Persönlichkeit junger Menschen.
Andererseits ist der ästhetische Bereich an Schulen zunehmende unterrepräsentiert,
und Abteilungen für Kunst- und Musikpädagogik an Kunst- und Musikhochschulen sowie
Universitäten werden geschlossen.
Blicken wir kurz zurück, was in den letzten Jahren geschehen ist.
In den beiden letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts bildete sich im Bereich der
Ästhetischen Erziehung in breites Spektrum von neuen Strukturen heraus. Das hatte
unter anderem damit zu tun, daß die vorher eher selten vorkommenden Projekte und
längerfristigen Vorhaben an den Schulen und Hochschulen einen anderen Stellenwert
erhalten haben.
Seit der Jahrtausendwende wird diese Entwicklung jedoch zunehmend durch die
Ökonomiekrise in Deutschland und Europa belastet. Die alte Einstellung, daß
Ästhetische Erziehung eher eine ‚freiwillige‘, nicht unbedingt erforderliche Aufgabe und
am ehesten verzichtbar sei, kommt wieder hervor. Kunst- und MusiklehrerInnen-Stellen
werden gestrichen, nicht wieder besetzt, verlagert, zusammengelegt. Freiräume für AGs
und Projekte schwinden.
Eine weitere Gefahr steht durch die Beschlüsse von Bologna ins Haus. Die Regierungen
der europäischen Staaten haben sich darauf geeinigt, die Studienstrukturen in Europa
zu vereinheitlichen, und zwar noch in diesem Jahrzehnt. Natürlich spielten auch
Sparmaßnahmen dabei eine große Rolle, nicht nur die – durchaus wünschenswerte –
Überschaubarbeit der Studiengänge in Europa. Als Grundlage dient das
Bachelor/Masterstudium mit seiner Credit-Point-Struktur. So können die Studierenden
die Länder wechseln, ohne Nachteile hinnehmen zu müssen. Damit verbunden ist die
Abschaffung der alten Lehrerausbildungs-Studiengänge. Wer Lehrer werden will, soll
sein BA/MA-Profil so aufbauen, daß er sich für den Schuldienst bewerben kann. Auch
die deutsche Kultusministerkonferenz hat dieser Überlegung grundsätzlich zugestimmt.
Nun ist das BA/MA-Studium vom Charakter her ein Ein-Fach-Studium, also für eine
Schullaufbahn denkbar ungeeignet. Angehende Pädagoginnen und Pädagogen
benötigen in Deutschland in der Regel zwei Fächer. Und so wurde das ‚Nebenfach‘
wiederentdeckt . Es wird mit erheblich geringerer Stundenzahl in das Bachelorstudium
hineingeschoben. Das Hauptfach bestimmt, das Nebenfach muß sich unterordnen. Es
besteht die Gefahr, daß durch diese Neuerung das Fach Kunst wieder in seiner alte
50er Jahre-Rolle als Nebenfach zurücksinken wird. Dementsprechend ‚nebenfächlich‘
wird die Hochschulausbildung sein. Kunst als Hauptfach? Kaum in Sicht. Freiräume wird
das Nebenfachstudium in Kunst nicht haben. Es ist von einem ‚Grundkanon‘ die Rede,
der vermittelt werden soll, eine Einfachst-Ausbildung, die nicht Grundlage einer
sinnvollen ästhetischen Erziehung sein kann.
Die Struktur mit ‚Hauptfach‘ und ‚Nebenfach‘ ist nicht nur altmodisch, sondern dazu
1
geeignet, alles, was einer Erneuerung von Schule, so wie sie die
Erziehungswissenschaft formuliert, dienen kann, wieder zunichte zu machen, Besonders
– und hier befinden wir uns auf einer Zeitreise in die Vergangenheit – werden die
ästhetischen orientierten Fächer Kunst, Musik und Sport die Leidtragenden sein – und
damit die Kinder, die an der Schule einen Anspruch auf eine umfassende und
mehrdimensionale Ausbildung haben. Die Ästhetische Erziehung stellt, wie wir alle
wissen, einen entscheidenden Teil davon dar.
Auch wenn die beschriebene Entwicklung noch nicht eingetreten ist und bisher nur
versuchsweise an einigen Universitäten erprobt wird, müssen wir jetzt etwas dafür tun,
daß es in ein paar Jahren nicht genauso ablaufen wird.
2.
ZUR GESELLSCHAFTLICHEN BEDEUTUNG DER ÄSTHETISCHEN BILDUNG
Spätestens seit der Postmoderne ist die industrielle Massengesellschaft umfassend
ästhetisiert, vielfältig gestaltet gestaltet, inszeniert, so dass sich der normale Bürger dem
kaum entziehen kann. Auf der anderen Seite hat gerade in dieser Zeit die Bedeutung
der Ästhetischen Erziehung stark abgenommen. Sie bewegte sich stark in Richtung
Bedeutungslosigkeit. Das lag zum Teil an den zukzessive weggekürzten Stunden, zum
anderen aber auch an einem teilweisen Zerfall des Unterrichts und an einem
zurückgehenden Engagement der Pädagoginnen und Pädagogen. Der Enthusiasmus
aus den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts über die Veränderbarkeit
der Gesellschaft durch ästhetische Erziehung war weitgehend verflogen und hatte
Nüchternheit und Neigung zum Individualismus Platz gemacht. Das führte letzten
Endes dazu, dass oft immer gleiche Lerninhalte wiederholt wurden, sozusagen die
Steckenpferde der einzelnen Lehrenden. Ein solcher Unterricht wird von den Kindern
und Jugendlichen eher abgelehnt. Sie betrachteten das, was ihnen geboten wurde, als
‚Bastelunterricht’, eine Art Beschäftigungstherapie oder als Ausruhestunde, nicht aber
als wichtiges Element der Persönlichkeitsbildung.
Dabei gibt es allen Grund dafür, sich verstärkt der ästhetischen Erziehung zuzuwenden
und gerade sie als Ansatz für eine umfassende Bildungs- und Erziehungsreform
anzusehen. Es gibt dafür eine ganze Reihe von Argumenten. Ich möchte hier nur einige
nennen.
Kinder und Jugendliche haben die elektronisch-digitale Verwirklichungswelt längst
erobert. Sie können damit besser umgehen als viele Erwachsene. Und sicher lernen Sie
vieles, wenn sie mit Lust und Interesse Spiele spielen, im Internet surfen, Filme und
Musik sammeln und genießen. Wolfgang Zacharias hat viele interessante Beispiele
dafür aufgeführt und auch überzeugend begründet, wieso wir die Herausforderung der
elektronischen Medien annehmen müssen.1
Dieses Annehmen heißt allerdings auch, die Kehrseite einer fortschreitenden
Mediatisierung der Alltagswelt aufmerksam zu beobachten. Sie bringt auch vermehrten
passiven Medienkonsum, Reizüberflutung und eine Zunahme an Erfahrung aus ‘zweiter
Hand’ mit sich, womit sich schwer umgehen lässt. Neil Postman hat in seinem Buch „Die
zweite Aufklärung“2 überzeugend und geistreich darauf hingewiesen. So stellt er
beispielsweise eine Frage, die auch Jugendliche interessant ist, wenn sie mit Medien
umgehen:
„Jedenfalls empfinde ich es als nützlich, bei jeder Technologie, die als nützlich
vermarktet wird, die Frage zu stellen: welches Problem wird dadurch für m i c h
2
gelöst?“3
Für Kinder und Jugendliche sind die wachsende Einflüsse der Medien insofern mit
besonderen Risiken verbunden, als die natürlichen und naturnahen Spiel- und
Lebensräume fortschreitend eingeschränkt werden. Damit gehen ihnen Orte und
Möglichkeiten für originale Begegnungen, authentische Erfahrungen, kreative
Eigentätigkeit und selbstverantwortlichen, handlungsorientierten Umgang mit
Wirklichkeit verloren. Auf diese Tendenz haben Hans Mayrhofer und Wolfgang
Zacharias schon in den 70er Jahren warnend hingewiesen.4 Heue stehen wir vor dem
Problem, dass es sich fast genauso ereignet hat, die die beiden Kunstpädagogen es
voraussahen.
Mediale Erfahrungen, also nichtauthentische Erlebnisse aus ‘zweiter Hand’, können für
fehlende Spielmöglichkeiten kein Ersatz sein. Vielmehr werden sie unter ungünstigen
Bedingungen Vereinsamung, Kommunikationsverlust und schwerwiegende
Entwicklungs-, Lern- und Verhaltensstörungen zur Folge haben.
‚Können Kinder heute wirklich nicht mehr rückwärts laufen?’ heißt die Überschrift eines
Interviews mit dem dem Pädagogen Helmut Zöpf aus München. Er führt unter anderem
aus:
„Der moderne Lebensstil, die Erwartungen der Gesellschaft und der Eltern, die moderne
Pädagogik: Vieles spielt eine Rolle. Aber ganz besonders der Medienkonsum und die
Computerfaszination. Zwar gibt es hervorragende Computer-Ballspiele, und viele Kinder
sind darin total fit – aber mit einem echten Ball können sie mangels Übung immer
weniger anfangen. Sportlehrer beklagen, dass sich die Kinder beim simplen Fangen von
Bällen ungeschickter anstellen als noch vor ein paar Jahren.“5
Spätestens seit Beginn der 80er Jahre gibt es im pädagogischen Bereich eine breite
Auseinandersetzung über dieses Problem und die damit verbundenen Konflikte. Erinnert
sei in diesem Zusammenhang an das Buch ‚Das allmähliche Verschwinden der
Wirklichkeit’ von Hartmut von Hentig und den Folgeband von 2002 mit dem Titel ‚Der
technischen Zivilisation gewachsen bleiben’6
Die Erziehung zur Wahrnehmung hat heute an vielen Kindergärten und Grundschulen
ihren festen Platz, was man an zahlreichen Übungsblättern und Projektvorschlägen
sehen kann. Diesen fehlt es aber oft an Grundlegung und an der Einbindung in einen
Gesamtzusammenhang.
Niemand wird heute in Abrede stellen, dass sich Pädagoginnen und Pädagogen mit
diesem Thema auseinandersetzen müssen und dieses auch vielfach tun. Die Frage ist
nur, vor welchem Hintergrund und von welcher Perspektive aus das geschehen soll.
Hier setzt oft Ratlosigkeit ein. Dass wir es hier mit ästhetischen Grunderfahrungen zu
tun haben, also dass es hier um ä s t h e t i s c h e s Lernen geht, wird nur selten
angesprochen.
Hugo Kükelhaus und Rudolf zur Lippe7 haben bereits vor zwanzig Jahren Überbau und
praktische Übungen für ein Erfahren der Sinne entwickelt. In Kindergärten und
Grundschulen wird auch darauf oft Bezug genommen. Nur – in der allenthalben
diskutierten und als Meßlatte angelegten PISA-Studie kommt ästhetisches Lernen
überhaupt nicht vor. Hören wir noch einmal Helmut Zöpfl:
„Zum Menschen gehört nicht nur die Intelligenz, die wir mit IQ-Tests oder der PISAStudie
abchecken. Es geht auch um etwas, was ich Klugkeit nenne – Lebensklugkeit.
Die bekommt ein Kind durch Erfahrungen mit seinem Körper, mit der Natur, mit anderen
3
Menschen. Ein Kinder muss nicht nur lernen, das Wort Baum richtig zu buchstabieren –
es muss auch auf einen Baum klettern und wieder runterspringen können ... .“8
Das Synästhesie-Erlebnis, also das Vergegenwärtigen einer vollständigen - d.h. unter
Beteilung aller Sinne zustandegekommenden - Wahrnehmung9, das uns Menschen
ganz wesentlich ausmacht, wird unmöglich, wenn wir sie nicht sukzessive
aufbauen.10Vollständige Wahrnehmung führt zum Empfinden von Atmosphärischem, die
Räumen, Orten und Umgebungen innewohnt. Schrumpfen wir unsere Sinneserlebnisse
auf Sehen und Hören wie beim Computerspiel oder beim Fernsehen zusammen, geht
uns das atmosphärische Erleben verloren.
Gernot Böhme stellt diesen Zusammenhang folgendermaßen dar:
„Wenn Goethe davon redet, daß ‚das Blaue uns ein Gefühl von Kälte’ gibt, (§ 782), so ist
unmittelbar deutlich, dass dieses Gefühl von Kälte in einem Raum auch durch ganz
andere Fakten als Blautönung des Raumes erzeugt werden kann. Der Raum kann
beispielsweise eine sehr niedrige Raumtemperatur haben, aber er kann etwa auch weiß
gekachelt sein, er kann aber auch - das ist der Effekt in vielen Klinikräumen – durch
instrumentelle Ausstattung und das sachliche Gebaren des Personals Kälte ausstrahlen.
Bei der Benennung solcher Beispiele ist daran festzuhalten, daß darin ‚Kälte nicht als
spezifische Sinnesqualität genannt wird, sondern als synästhetischer Charakter, oder,
besser gesagt, als Charakter einer bestimmten Atmosphäre.“11
Atmosphärisches Erleben bedeutet, dass die Phänomene mehr sind als die Summe
ihrer Teile, und dass es schon gar nicht angeht, Einzelerscheinungen allein zu
betrachten, ohne den jeweiligen Kontext zu berücksichtigen.
Aber auch wenn wir Gelegenheiten suchen, vollständig wahrzunehmen, ist es nicht
garantiert, dass wir dass Atmosphärische erleben. Über die Beteiligung unserer Sinne
hinaus müssen wir noch weitere Umstände beachten.
Durch die Vielzahl der Konsum- und Freizeitangebote, die verstärkt Kinder und
Jugendliche als Zielgruppe ansprechen, wirken zusätzliche Stress- und
Belastungsfaktoren auf Kinder und Jugendliche ein. Aus dem unreflektierten Umgang
damit erwachsen Frust und Aggression. Die Gemächlichkeit als wichtige Konstituente
kommt kaum vor. Schülerinnen und Schülern ist dieser Begriff oft unbekannt. Sie
kennen seine Bedeutung nicht mehr, weil der Inhalt dieses Wortes in unserer Welt nicht
mehr vorkommt.
Gemächlichkeit heißt nicht Langsamkeit. Die Reduzierung von Geschwindigkeit gehört
zwar dazu, ist aber nicht das einzige Merkmal. Durch Gemächlichkeit nehme ich mir die
Zeit, die ich für die vollständige Wahrnehmung benötige. Diese ist die Voraussetzung für
differenzierte Wahrnehmung überhaupt, für Betrachtung und Beobachtung.
Die Kinder und Jugendlichen werden es nicht lernen, sich selbstorganisierend zu
verhalten, wenn ihnen die dafür notwendigen Voraussetzungen bei der äußeren und
inneren Wahrnehmung nicht offen stehen. Es ist die Aufgabe der Pädagoginnen und
Pädagogen, diese Öffnung herzustellen, auch wenn sie scheinbar ‚unökonomisch’ und
‚überflüssig’ erscheinen mag.
„Bescheidung, Verkleinerung, Verlangsamung, Verselbständigung zur Erhaltung und
Verbesserung unserer Welt fordern eine höhere Leistung, nicht eine geringere.“
(Hartmut von Hentig)12
4
Vor diesem Hintergrund kommt der ästhetischen Bildung in Schulen und
außerschulischen Einrichtungen eine besondere Stellung und Aufgabe zu, da sie, um
mit Wolfgang Klafki zu sprechen, ‘zu einer eigenständigen und eigenen Weise der
Wahrnehmung bzw. Erfahrung und der Gestaltung von Wirklichkeit oder vorstellbarer
alternativer Möglichkeiten’ befähigt.13
Dabei schließt aus heutiger Sicht ästhetische Bildung die gleichberechtigte
Berücksichtigung von Inhalten mit ästhetischer Ausrichtung (Musik, bildhaftes Gestalten
und Kunsterziehung, Bewegung/Spiel) ebenso ein wie die Förderung von ganzheitlichen
integrativen Lernmethoden, die das Lernen mit allen Sinnen entwickeln und stärken.
Demgegenüber ist festzustellen, daß die ästhetische Bildung an den Schulen noch
weitgehend an traditionelle Unterrichtsinhalte und -methoden gebunden ist und
gegenüber den sogenannten ‘harten’ Lernfächern eine unübersehbare Randständigkeit
einnimmt, auch wenn es an etlichen Schulen vielversprechende Ansätze für eine
Veränderung gibt. Besonders diejenigen Projekte, die eine Verzahnung mit den
‘Hauptfächern’ anstreben, sind hier hervorzuheben. Es kann nicht darum gehen, das
kognitive durch das intuitiv-bildhafte Lernen zu verdrängen, beide Formen müssen sich
vielmehr gegenseitig ergänzen und fördern. Wie Rudolf Arnheim in seinem ‚Plädoyer für
anschauliches Denken’14 schreibt, gehören Wahrnehmung und Denken untrennbar
zusammen. Eine Kultivierung der Wahrnehmung dient auch der Intensivierung der
Reflexion. Auch abstraktes Denken ist an Wahrnehmung gebunden oder, besser
gesagt, in einem Zirkel mit dieser untrennbar verbunden. Arnheim zitiert Berkeley, der
behauptet, dass Vorstellungsbilder sich nicht auf allgemeine Begrifflichkeiten beziehen
könnten. Arnheim führt mehrere Beispiele an, welche die Unsinnigkeit dieser
Behauptung vor Augen führen.15 Er macht deutlich, dass Denken meist visuelles
Denken ist. Auf Anschaulichkeit könne nur der Computer verzichten:
„Menschliche Gehirne können sich in ihrer Funktionsweise dieser automatischen
Datenverarbeitung annähern, wenn sie nur lange genug einer geistigen Verelendung
oder erzieherischem Druck ausgesetzt worden sind, obgleich sich ein Gehirn nicht so
leicht davon abbringen lässt, seiner natürlichen Neigung und Fähigkeit zu folgen und
eine Problemlösung auf dem Wege struktureller Organisation zu versuchen.“16
Gert Selle beschreibt das Problem der Trennung zwischen ästhetischem und logischem
Denken und die sich daraus ergebende Unsicherheit über das Wesen der Ästhetischen
Erziehung folgendermaßen:
„Ästhetische Erziehung könnte im allgemeinen Sprachgebrauch nichts weiter als
Erziehung an den Sinnen heißen, wäre man nicht durch die Geschichte der Erziehung in
der Schule voreingenommen, das heißt auf bestimmte Bildungsbereiche und Fächer
verwiesen, in denen solche Erziehung traditionell von der gesamten Sinnlichkeit
abgetrennt stattfindet.(...)Der Einfluß pädagogischer Maßnahmen wird aber vermutlich
umso geringer sein, desto vereinzelter die Sinne angesprochen und je abgetrennter die
ästhetischen Lernprozesse in den Erziehungsinstitutionen von der gesellschaftlichen
Wirklichkeit gehalten werden.“17
Im Gegensatz zur Praxis in der Schule basiert die außerschulische Jugendkulturbildung
meistens auf den Methoden ganzheitlichen Lernens und projektartigen Arbeitens. Das
Prinzip Werkstatt hat sich hier weitgehend durchgesetzt. Allerdings müssen die
Dozentinnen und Dozenten in den betreffenden Einrichtungen sich das entsprechende
5
Wissen autodidaktisch aneignen, weil die Ausbildungsmöglichkeiten nicht einheitlich und
oft nur wenig berufsorientiert sind. Einen Studiengang für Dozentinnen und Dozenten an
PAGE 6
Jugendkultureinrichtungen gibt es bisher in Deutschland im engeren Sinne nicht, anders
als z.B. in Dänemark, wo das Berufsbild des ‚fritidspœdagog’ seit Jahrzehnten etabliert
ist.
3.
DIE SITUATION DER ÄSTHETISCHEN BILDUNG VOR DEM HINTERGRUND
NEUER WISSENSCHAFTLICHER ERKENNTNISSE
Unübersehbare Belege aus der psychologischen, soziologischen und pädagogischen
Forschung verweisen darauf, daß das kognitive Lernen, also auch das Beherrschen der
Grundfertigkeiten des Lesens, Schreibens und Rechnens, stark von der Qualität parallel
dazu ablaufender intuitiv-bildhafter Prozesse abhängig ist. Immer dann, wenn die
ganzheitliche Sicht den Kindern möglich gemacht wird, werden sie auch Teileinheiten
besser lernen und - vor allem - eher dazu bereit sein, sich Kenntnisse, die das Mosaik
des Ganzen vervollständigen, anzueignen.
In einem Schweizer Schulversuch18 wurde der Musikunterricht durch praxisbezogene
und kreative Ergänzungen zeitlich erweitert und die Stundentafel in den sogenannten
Hauptfächern reduziert. Als Folge zeigte sich, daß die Schülerinnen und Schüler mit
diesem erweiterten Musikunterricht im Vergleich zu anderen Kindern ebenso
leistungsfähig waren, zum Teil sogar besser in den Hauptfächern abschnitten. Zu der
höheren Kompetenz im musikalischen Bereich trat dann noch eine Zunahme an
individuellen (Selbst-Bewußtsein) und sozialen Kompetenzen. Zu ähnlichen
Ergebnissen kommt auch Hans Günther Bastian19 in seinem Berliner Schulversuch mit
verstärktem Musikunterricht.
Ausgehend von den Ergebnissen der Grundlagenforschung ist es sinnvoll, die
ästhetischen Aneignung nicht nur über getrennte Fächer und Fachdidaktiken wie Musik,
Sport, Kunst, sondern als Ganzheit zu ermöglichen. Das bedeutet nicht, die
Einzeldisziplinen zu schwächen oder sie in ihrer Intensität zu schmälern. Es geht darum,
andere Inhalte stärker zu gewichten, die bei integrativer ästhetischer Bildung mehr in
den Mittelpunkt des Interesses rücken. Nicht das Trennende, sondern das Verbindende
der ästhetischen Disziplinen wird besonders beachtet. Diese aktuelle Tendenz in der
Didaktik der ästhetischen Bildung verläuft parallel zu Entwicklungen in der aktuellen
Kunstszene, in der z.B. Installationen und Performances eine zunehmende Rolle
spielen.
2002 bestätigt Wolf Singer in seinem Buch ‚Der Beobachter im Gehirn‘20 die Bedeutung
der ästhetischen Erziehung insbesondere für die Entwicklung des kreativen Denkens
und auch der kommunikativen Kompetenz. Insbesondere schreibt er darüber, daß in
Kunst und Musik sich Prozesse ereignen, die eben auf der Ebene der Sprache nicht
abbildbar, aber dennoch äußerst bedeutend sind. Für die Aufeinanderfolge von
Perzeption – Apperzeption – Reflexion - Rekombination – Abstraktion bei der
Entwicklung von Vorstellungen und neuen Ideen sind nach seiner Auffassung
ästhetische Prozesse von entscheidender Bedeutung.
Detlef Linke betont die Bedeutung der Introspektion bei der Verarbeitung von
Information und die Notwendigkeit der Balance zwischen den Aktivitäten der beiden
Gehirnhälften. Man sollte also innere Dialoge darüber führen, wie die
interhemisphärische Kommunikation bei uns abläuft und in welchen Zusammenhängen
welche Kräfte leitend sind. Er schreibt : ‚Es ist keine Frage, dass an dieser Stelle die
6
Gesellschaft erwartet, dass Menschen auf sortierte Weise an das Zusammenspiel der
Hemisphären herangehen‘.21
Da - vereinfacht ausgedrückt - die linke Hemisphäre für die logisch-linearen Prozesse
und die rechte für die zirkulär-ästhetischen ‚begabt‘ ist, lässt sich diese Balance ohne
eine intensive Einbeziehung ästhetischer Aktivitäten und Reflexion nicht herstellen. Es
ist nur vernünftig, den jungen Menschen Wege aufzuzeigen, wie man das
Ausbalancieren dieser entgegen gesetzten Kräfte und die interhemisphärische
Kommunikation zuwege bringt und diese Vorgänge – als Lebenshilfe verstanden –
verinnerlicht.
Dieses Training darf nicht dem Zufall überlassen bleiben, sondern muss gezielt und
sachkundig angeleitet werden.
Detlef Linke wendet sich auch gegen eine zu starke Standardisierung von
Lernprozessen. Vielmehr setzt er sich für eine differenzierten und ausgeklügelte
Ausbildung des Individuums ein, weil nur dieses auf die vielfältigen Möglichkeiten einer
Kommunikation zwischen den beiden unterschiedlich orientierten Hirnhälften
angemessen reagieren kann. Auch hier sind gestalterisch-kreative Prozesse, welche die
Individualität gut herausbilden können, von großer Bedeutung. In diesem
Zusammenhang müssen auch die oft vernachlässigten emotionalen Funktionen unseres
Bewusstseins Berücksichtigung finden:
„Will man also die Rationalität fördern, so sollte man auch etwas in den Bereich der
Emotion hineintun, jedenfalls wenn man will, dass die Rationalität sich in Kreativität
entfaltet.“22
Dieses geschieht am besten durch direkten Kontakt, durch sinnenhafte Erfahrung auch
naturwissenschaftlicher Phänomene – und damit der Verstärkung der ästhetischen
Anteile unserer Erfahrungswelt. Richard L. Gregory geht ebenfalls auf diese
Notwendigkeit ein.23 Er betont auch die neuerdings wieder mehr beachteten
Erkenntnisse der Gestaltpsychologie, die von einer ganzheitlichen Vorstellung von
Anschauung und Denken ausgeht.
Auf den Zusammenhang zwischen logischem und ästhetischem Denken kommt auch
der Kybernetiker Wolfgang Schmid zu sprechen, indem er vorstellt, was man für das
Denken benötigt: „1. Denken braucht klare Vorstellungen. Denken macht innere und
äußere Wahrnehmungen eindeutig. 2. Denken braucht klare Worte. Worte sind klar,
sobald sie für Bilder stehen. 3. Denken braucht Bewegung. Ohne Ausprobieren läuft
gedanklich nichts.“24 Die Einbindung ästhetischer Funktionen in den Zirkel der
Bewusstseinsorganisation wird hier sehr deutlich.
Gerhard Roth setzt sich kritisch mit reduktionistischen Vorstellungen auseinander, die im
Zusammenhang mit ‚Neurodidaktik’ häufig genannt werden. Er gesteht aber auch zu,
dass die neurobiologische Forschung uns Zusammenhänge deutlich macht, die uns den
Menschen als lernendes und fühlendes Wesen besser verstehen lassen. So läßt sich
„...behaupten, dass die neurobiologischen Erkenntnisse den wahrnehmenden,
denkenden, vorstellenden, erinnernden, fühlenden und wollenden Menschen als einen
Gesamtprozess begreifen lassen, der sich innerhalb bekannter, deterministisch
wirkender Naturgesetze vollzieht und innerhalb dieser Grenzen verstehbar und letztlich
auch erklärbar ist. Geist, Bewusstsein, Wille werden dabei als b e s o n d e r e
physikalische Zustände akzeptiert, die das Naturgeschehen nicht transzendieren.“25
7
4.
SCHLUSSFOLGERUNGEN FÜR SCHULEN, HOCHSCHULEN
UND AUSSERSCHULISCHE EINRICHTUNGEN
1.
Der ganzheitliche Lernansatz der Grundschule, der eine Trennung von spielerischem
und kognitivem Lernen nicht kennt, ist auszubauen. Schulen der Sekundarstufe 1, die
jetzt schon einen ästhetischen Schwerpunkt in ihrem Schulprogramm haben, sollten
unterstützt werden. Entsprechende Curricula für einen integrativen ästhetischen
Unterricht, in dem die Fächer Kunst, Musik, Bewegung/Sport zu einem Fach ‘Gestalten’
zusammengefaßt werden, sind zu entwickeln, ebenfalls Unterrichtsmaterialien, die
anderen interessierten Lehrerinnen und Lehrern ein Arbeiten in dieser Richtung
erleichtern.
2.
In der Sekundarstufe 1 ist das integrative Fach ‘Gestalten’ unter Einbeziehung der
Bereiche Bewegung/Sport, Musik, Kunst, Textilgestaltung und Medien (Foto, Film,
Video, Computer) als Unterrichtsfach zu erproben und wissenschaftlich zu begleiten.
Diese Untersuchung sollte vor allem an denjenigen Gesamtschulen stattfinden, an
denen schon Erfahrungen mit dem genannten Fach vorliegen.
Es ist zu überlegen, ob diese Struktur nicht bis in die gymnasiale Oberstufe fortgeführt
wird, da ja die alte Struktur der Leistungsfächer mit hohem Stundenanteil –
bedauerlicherweise - ohnehin nicht mehr besteht.
3.
Die Universitäten und Hochschulen, die im Bereich der ästhetischen Erziehung
ausbilden, müssen sich verstärkt um Fort- und Weiterbildung bemühen, um mit den an
den Schulen beschäftigten Kolleginnen und Kollegen Vorstellungen und Inhalte
austauschen zu können. Seit die Seminare durch die Finanzkrise stark ausgedünnt oder
sogar gänzlich abgeschafft wurden, besteht die Gefahr, dass die Verbindung zwischen
Ausbildungsstätten und Praxisorten zum Erliegen kommt.
4.
Das Herumexperimentieren mit dem Referendariat muss endlich ein Ende haben. Das
nicht ideale, aber immerhin im Prinzip hilfreiche System der Fach- und Seminarleiter als
Vermittlerinstitution zwischen Hochschule und Schule befindet sich in einem rasanten
Abbauprozeß. Man sollte sich nun an die beachtenswerten, leider nicht weiter verfolgten
Versuche mit der einphasigen Lehrerausbildung erinnern, wo der schulpraktische Teil
nicht nachgeschoben wurde, sondern vom ersten Semester an Bestandteil des
Studiums war. Ein Rest-Referendariat, das alle Nachteile des alten Systems aufweist,
aber ohne deren Vorteile ist, schadet der Ausbildung der Lehrerpersönlichkeit in hohem
Maße.
Leider steht die BA/MA-Struktur dem entgegen, da wir hier das Prinzip ‚solide
Fachausbildung erst und dann pädagogischer Qualifizierung’ haben, womit wir wieder
auf der Zeitreise in die 50er Jahre sind.
3.
Die Kooperation zwischen Schule und Einrichtungen der Jugendkultur außerhalb der
Schule ist zu fördern. Sie kann sowohl das Schulleben und den Schulalltag bereichern
als auch sinnvolle Nachmittagsangebote für Kinder und Jugendliche sichern.
PAGE 9
Leider gibt es bisher nur wenige Verbindungen zwischen den beiden Bereichen und
daher auch keinen Austausch von Informationen, Methoden und Verfahren. Treffen von
Pädagoginnen und Pädagogen aus beiden Einrichtungsformen sind ebenso wichtig wie
8
gemeinsame Fortbildungen und das Entwickeln zusammenhängender Bildungskonzepte.
Es sollte auch an eine personelle Verzahnung beider Bereiche gedacht
werden, wie wir sie z.B. von Internaten kennen. Diese Verbindung ist besonders
angesichts der Entwicklung hinzu mehr Ganztagsschulen wichtig.
5.
EIN MODELL FÜR DIE BEWAHRUNG UND WEITERENTWICKLUNG DER
ÄSTHETISCHEN ERZIEHUNG
Der Unterricht in Kunst und Musik sowie auch in Sport wird zwar im Selbstverständnis
vieler Pädagoginnen und Pädagogen unter ‚ästhetischer Erziehung’ zusammengefasst
oder zumindest teilweise damit in Verbindung gebracht. Trotz einer alle Sinne
ansprechenden Superstruktur erscheint der Begriff in der Literatur meist einseitig auf
das Fach Kunst bezogen.26 Renate Zimmer vermeidet das Wort auch in ihrem wichtigen
Buch ‚Handbuch der Sinneswahrnehmung. Grundlagen einer ganzheitlichen
Erziehung’27 Heute ist eine Neufassung des Begriffes notwendig. Entweder muss ein
völlig neuer Begriff kreiert werden, oder der alte ist so zu erweitern, dass der
vernetzende Charakter der Fachinhalte deutlich wird. ‚Vernetzen’ heißt hier nicht
‚verwässern’ in Hinblick auf die traditionellen Fachinhalte von Kunst, Musik und Sport,
sondern eher ‚akzentuieren’ in Hinblick auf eine zeitgemäße Ausbildung der Kinder und
Jugendlichen für eine vielgestaltige und differenzierte Welt. Ich möchte hier
weiterführend von integrativer ästhetischer Erziehung sprechen.
An der Universität Bielefeld wurde 1993 der Studiengang Kunst & Musik eingerichtet,
zunächst als Schwerpunktfach für die Grundschule, später auch für die Sekundarstufe 1.
Pate dafür standen wesentlich die Vorstellungen von Hartmut von Hentig über
ästhetische Erziehung, die er u.a. in seinem Werk ‚Ergötzen, Belehren, Befreien’28
formuliert hatte sowie die Arbeiten von Klaus Matthies und Adelheid Staudte29 . Dieses
Integrationsfach richtet sich an Studierende, die gleichermaßen künstlerische und
musikalische Neigungen und Begabungen haben. Natürlich sind dies Ausnahmefälle,
insofern wäre dieser Studiengang nicht generell für alle Kunst- und Musikinteressierten
geeignet. Er bildet aber eine wesentliche Ergänzung des Ausbildungsspektrums. Die
Absolventen, die dann in beiden Fächern unterrichten, werden sich für ein Profil für
ästhetische Erziehung an ihren Schulen einsetzen, und ihre Position ist deswegen stark,
weil sie beide ästhetisch orientierten Fächer vertreten. Bisherige Erfahrungen von
Lehrerinnen und Lehrern, die dieses Studium absolviert haben, bestätigen diese
Annahme.
Dass dadurch der ästhetische Bereich im Schulleben generell aufgewertet wird, ist eine
weitere Beobachtung, die wir im Kontakt mit ehemaligen Absolventen gemacht haben.
Das wiederum stärkt die Position des Studienganges an der Universität.
Das Studium gestaltet sich kurz gefasst wie folgt30:
5.1 Allgemeine Voraussetzungen
Für den berufsqualifizierenden Abschluss Bachelor ist eine Regelstudienzeit von sechs
Semestern vorgesehen. Das gesamte Baschelor-/Masterstudium dauert acht Semester
Min. Das Bachelorstudium ist in Module gegliedert, die über einen Zeitraum von ein bis
zwei Semestern thematisch zusammenhängende und auf ein Teilstudienziel bezogene
Lehrveranstaltungen zusammenfassen. Den jeweiligen Modulen sind Leistungspunkte
zugeordnet, die den Arbeitsaufwand (workload) für das Studium des Moduls (Präsenz
und Selbststudium) widerspiegeln. Sie stellen ein quantitatives System der Erfassung
9
und Akkumulation von Studienleistungen dar.
Für den erfolgreichen Abschluss des Bachelor werden 180 Leistungspunkte benötigt.
120 davon fallen auf das Kernfach und den individuellen Ergänzungsbereich. Das
bedeutet für das Kernfach Kunst & Musik das Erreichen von insgesamt 120 LP.
5.2 Der Studiengang Kunst & Musik
Im Rahmen des Modellversuchs zur konsekutiven Lehrerausbildung bietet die
Universität Bielefeld Kunst & Musik seit Wintersemester 2003/2003 als Nebenfach im
Bacherlorstudium an. Es ist vorgesehen, dass Nebenfach zum Wintersemester 04/05
aufzugeben und nur noch das Kernfach anzubieten, denn es zeigte sich, dass der
Stundenanteil für die Ausbildung in beiden Disziplinen einfach zu gering ist. Beim
Kernfachstudium hingegen ergibt sich für die unerlässlich freie künstlerische und
musikalische Arbeit genügend Spielraum.
Mit dem Bachelorstudium Kunst & Musik als Nebenfach sind Lehramtsoptionen
verbunden. Für die Grundschule, Hauptschule und Realschule muss das Kernfach
entweder Deutsch oder Mathematik sein.
Wenn Kunst und Musik Kernfach ist, sind die Fächer Deutsch und/oder Mathematik (für
Grundschullehrer gelten beide Fächer als verbindlich, mindestens absolviert als
‚didaktische Grundlagenstudien‘) als Nebenfach obligatorisch.
Zusätzlich muss Erziehungswissenschaft studiert werden, was zumeist in der
Masterphase geschieht.
Mit seinem konsequent durchgeführten fächerübergreifenden Ansatz stellt der
Studiengang bundesweit eine Besonderheit dar. Das Bachelorstudium Kunst und Musik
vermittelt praktische Fertigkeiten der ästhetischen Arbeit sowie deren theoretische
Grundlagen. Es sollen Fähigkeiten im vokalen bzw. instrumentalen Bereich,
Gestaltungslehren der darstellenden Kunst, Techniken und Methoden des Umgangs mit
neuen Medien sowie Kenntnisse einer fächerübergreifenden Erziehung erworben
werden. Damit ist das Bachelorstudium Kunst und Musik ein anwendungsorientierter
Studiengang. Die Veranstaltungen besitzen ein hohes Maß an Interdisziplinarität,
sowohl im praktischen als auch im theoretischen Bereich; was sich u.a. in der
gemeinsamen Durchführung zentraler fachübergreifender Lehrveranstaltungen
widerspiegelt. Durch die Ausbildung in zwei Disziplinen verlangt der Studiengang von
den Studierenden ein erhebliches Maß an Selbstständigkeit. Die Ausbildung von
künstlerisch gestaltenden und musikalischen Fähigkeiten reicht über den Seminar- und
Werkstattbetrieb hinaus und stellt Projektarbeit in der Profilphase in den Mittelpunkt.
Voraussetzung für ein sinnvolles und erfolgreiches Studium ist nicht nur ein Interesse
an den Fächern selbst, sondern ebenso an deren fächerübergreifendem Potential in der
Schnittmenge der Ästhetischen Erziehung. Ein Eignungsgespräch dient der Verortung
individueller Stärken und Schwächen. Es soll Aufschluss darüber geben, ob das, was
bisher an Kenntnissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten etc. mitgebracht wird, eine geeignete
Grundlage für die Aufnahme des Studiums ist.
Beschreibung der Profile
Der Studiengang ermöglicht in der Profilphase die spezifische Vertiefung von
Grundqualifikationen für die dort angebotenen Berufsfelder. Im Nebenfach Kunst und
Musik werden zwei Profile angeboten:
• Ästhetische Erziehung,
• Medienästhetik.
10
Eine Besonderheit ist die Binnenstruktur des beiden Profils „Ästhetische Erziehung“, da
es auf zwei Berufsfelder hin ausgerichtet ist, zum einen das Berufsfeld Schule (GHR),
zum anderen außerschulische Bildung. Inhaltlich unterscheiden sie sich in der
speziellen Didaktik. Es werden Didaktikveranstaltungen angeboten, die sowohl auf den
Bereich Lehramt (GHR) als auch auf außerschulische Bildungsbereiche ausgerichtet
sind. Im Berufsfeld „Schule“ werden entsprechende Praxisstudien vor dem Hintergrund
einer fächerübergreifenden ästhetischen Erziehung angeboten. Die Praxisstudien der
außerschulischen Bildung sind auf Aspekte der Freizeitpädagogik und
Erwachsenenbildung etc. bezogen. Die Profilphase zeichnet sich in der Lehre durch
eine hohe Verknüpfungsstruktur mit relevanten Fakultäten (z.B. Pädagogik,
Mediengestaltung u.a.) sowie mit außeruniversitären Bildungseinrichtungen aus, was
den Studierenden eine breitere Ausbildung garantiert. Die in allen Profilen vorhandene
Schwerpunktsetzung auf Projektarbeit kommt nicht nur dem fächerübergreifenden
Aspekt in beiden Profilen entgegen, sondern initiiert und fördert ein hohes Maß an
Eigenverantwortlichkeit und Selbständigkeit.
Berufsfelder
Je nach Kombination des Faches Kunst und Musik mit einem anderen Fach und/oder
weiterer fachwissenschaftlicher Qualifizierung eröffnen sich die folgenden Berufsfelder:
* Lehrer/-in in der Grund-, Haupt- oder Realschule (MA);
* Tätigkeit als Lehrende an Institutionen der Erwachsenenbildung im Bereich der
Ästhetischen Erziehung;
* Tätigkeit bei Institutionen im Bereich Kulturarbeit;
* Tätigkeit in Bereichen ästhetischer Medienpraxis (Studios, Theater etc.);
* Tätigkeit bei Verlagen, Entwicklung von Lehrmaterial zur ästhetischen
Erziehung.
5.3 Modulübersichten
5.3.1 Basismodule
Jedes Modul besteht aus drei bis sieben Komponenten und wird aus Seminaren,
instrumentalem und vokalem Einzelunterricht, Werkstätten und Exkursionen
zusammengesetzt. Angelehnt an die spezifischen Fachdidaktiken und
Schlüsselqualifikationen der Disziplinen Kunst und Musik sind die Lehrveranstaltungen
mit Bezeichnungen versehen, die jeweilige Themenkomplexe inhaltlich fokussieren.
BGK Modul Gestaltung Kunst
BG.1 Punkt und Linie zu Fläche
Gestaltungslehre 1: zweidimensionaler Bereich
BG.2 Aspekte des Körperhaften
Gestaltungslehre 2: dreidimensionaler Bereich
BG.3 Prozesse, Situationen, Abläufe
Gestaltungslehre 3: von der Statik zur Dynamik
11
Dieses Modul wird üblicherweise in den ersten beiden Semestern studiert. In den
Veranstaltungen werden die theoretischen und praktischen Voraussetzungen für die
weitere Arbeit verankert. Der Anteil der Eigenarbeit ist hoch. Die Reihenfolge kann
variiert werden.
BGM Modul Gestaltung Musik
BG.4 Musik ist die Mitte I
Instrumentaler (Klavier, Gitarre) und vokaler Einzelunterricht
BG.5 Vom Klang zum Klanggefüge
Musikalische Praxis
BG.6 Musik und Bewegung
Performativer Tanz
Auch dieses Modul wird üblicherweise in den ersten zwei Semestern studiert. In BG.4
werden vor allem praktische Grundlagen erworben, die für die anschließende
musikalische Arbeit von Bedeutung sind, wie z.B. der Gebrauch der Stimme hinsichtlich
korrektem Singen und Sprechen sowie instrumental technischer Fertigkeiten.
BT Modul theoretische u. praktische Grundlagen und Methoden
BT.1 Das Bild der Welt in der Bilder- und Klangwelt
Geschichte und Theorie der Künste in Epochen und systematischen Einheiten
BT.2 Kunst und Musik im analytischen Prozess
Methoden der Kunst- und Musikbetrachtung, Musik und Kunstanalyse
BT.3 Musik ist die Mitte II
Vertiefung des Instrumental- und Gesangunterrichts
Die Teilbereiche unterliegen keiner Reihenfolge, sind also austauschbar. Gearbeitet
wird sowohl praktisch als auch theoretisch, wobei Vortrag, Informationserarbeitung,
Anwendung und Übung sich abwechseln. Klein- und Großgruppenarbeit geschehen
ebenfalls im Wechsel.
BW Modul Werkstatt: Spezialisierung in der Gestaltung
BW.1 Malerei
BW.2 Grafik und Drucken
BW.3 Plastik und Skulptur
BW.4 Fotografie
BW.5 Computerbilder – Computertöne
BW.6 Komposition in Bild und Ton
BW.7 Arrangement
Die Teilnahme an mindestens zwei Werkstätten (Kernfach vier) ist Pflicht. Eine davon
muss musikalische Anteile enthalten (BW.5-7).
12
Verpflichtend sind 4 Exkursionstage zu kunst-, musik- und kulturgeschichtlichen
Studien.
5.3.2 Profile
Die beiden Profilmodule bestehen aus drei bis sieben Komponenten. Im Mittelpunkt
steht die Projektarbeit, in der der integrative Charakter beider Disziplinen unter
Anleitung praktisch umgesetzt werden soll. Dementsprechend werden im Modul
Didaktik die Fachdidaktiken unter fächerübergreifenden Aspekten erarbeitet und in
berufsfeldbezogenen Praxisstudien erprobt. Über den Erwerb von fachlichen
Qualifikationen hinaus sollen die Studierenden ihre Kommunikations- und
Kooperationsfähigkeiten sowie ihre Fähigkeiten zu selbständiger Arbeit durch
Zusammenarbeit in Gruppen und in der Durchführung von Projekten erweitern
Profil A: Ästhetische Erziehung
BD Modul Didaktik
BD.1 Das System der inneren Bilder
Zur Entwicklung des bildnerischen Verhaltens bei Kindern Jugendlichen
BD.2 Klänge und Spuren
Zur Entwicklung des musikalischen Verhaltens bei Kindern und Jugendlichen
BD.3 Kunst und Musik als pädagogischer Prozess
Bedingungen und Entscheidungen bildnerischer und musikalischer Re- zeption
und Produktion in Verbindung mit Praxisstudien.
In diesem Modul wird an verschiedene Formen der Unterrichts- und
Vermittlungstätigkeit theoretisch und praktisch herangeführt. BD.3 umfasst folgende
Inhalte:
• Planung und Nachbereitung von Unterricht bzw. anderer didaktischen
Maßnahmen;
• Entwicklung didaktischer Modelle,
• Unterrichtsbeobachtung und –reflexion.
Studierende, die sich für das Berufsfeld Schule qualifizieren wollen, absolvieren in
diesem Zusammenhang Praxisstudien für dieses Berufsfeld. Studierende, die sich für
das Berufsfeld Außerschulische Bildung qualifizieren wollen, absolvieren Praxisstudien
in außerschulischen Bildungseinrichtungen.
BP Projektarbeit (BP)
BP.1 Ohr und Auge
Musik und Kunst im biographischen Kontext.
BP.2 Zeitströme
Musikalische und künstlerische Theorie und Praxis in Vergangenheit, Gegen
13
wart und Zukunft.
BP.3 Räume und Wege
Musik, Bewegung und Bild in räumlichen Beziehungen.
BP.4 MixTour
Neue und alte Medien in mediengestalterischen Dialogen.
BP.5 Innen und Außen
Ästhetische Antworten in transkulturellen Zusammenhängen.
Die Teilnahme an zwei Projekten bzw. vier (Kernfach) mit je 4 LP ist Pflicht. Es wird
empfohlen bei weiteren mit zu arbeiten. Die Projekte bilden den Kern des Studiums. Sie
verlangen sehr viel Engagement, gruppenorientiertes Arbeiten und
selbstorganisierendes Vorgehen. Die Betreuung der Projektgruppe erfolgt in Gruppen
und individuell. Eine sinnvolle Ergänzung finden die Projektmodule in ähnlichen,
zusätzlichen Veranstaltungen, die im Fachbereich angeboten werden. Die Projekte
beinhalten die Möglichkeit einer Spezialisierung und somit Vorbereitung auf das
Kaleidoskop.
BK Kaleidoskop
Vorbereitung und Gestaltung der Bachelorarbeit
BK.1 Integration ist A und O
BK.2 Musik ist die Mitte III
‚Kaleidoskop‘ stellt den künstlerischen und wissenschaftlichen Abschluss des
Bachelorstudiums dar. In vorbereitenden Veranstaltungen werden entsprechende
theoretisch-praktischen Aspekte der einzelnen Disziplinen Kunst und Musik und ihre
integrativen Qualitäten behandelt. Nach Absprache mit den Lehrenden sind
musikalische und künstlerisch-praktische Anteile Bestandteil der dann folgenden 2045minütigen Präsentation, zu der auch ein schriftlicher Bericht vorgelegt wird.
Die Masterarbeit, die als Abschluß des Lehramtsstudiums oder des Profils
‚Medienästhetik’ verfasst wird, kann in Kunst und/oder Musik abgefasst werden und
wahlweise einen wissenschaftlichen oder künstlerischen Schwerpunkt aufweisen.
Profil B: Medienästhetik
BPr Medienpraxis
BPr.1 Digitale Bild- und Klangproduktion
BPr.2 Praxisstudien
BPr.3 Analoge Bild- und Klangproduktion
Dieses Modul dient der Vertiefung in einem praktischen Bereich. Die Auswahl hängt in
erster Linie vom persönlichen Interesse ab. Die Teilnahme an zwei Veranstaltungen ist
Pflicht. Sie schließen mit einer Präsentation von theoretischen und praktischen Arbeiten
sowie einem Bericht ab. Es stehen Erfahrungen in Produktion, Distribution sowie
Praxisstudien in Institutionen wie Radio oder Theater im Mittelpunkt.
14
BP Projektarbeit (BP)
BP.1 Digitale Bild- und Klangproduktion
Musik und Kunst im biographischen Kontext.
BP.2 Zeitströme
Musikalische und künstlerische Theorie und Praxis in Vergangenheit, Gegen
wart und Zukunft.
BP.3 Räume und Wege
Musik, Bewegung und Bild in räumlichen Beziehungen.
BP.4 MixTour
Neue und alte Medien in mediengestalterischen Dialogen.
BP.5 Innen und Außen
Ästhetische Antworten in transkulturellen Zusammenhängen.
Die übrigen Punkte entsprechen weitgehend der Struktur des Profils Ästhetische
Erziehung.
5.4 Schlußbemerkung
Sicher hat auch das BA/MA-System Nachteile und Strukturen, die einer sinnvollen und
umfassenden ästhetischen Erziehung eher entgegenlaufen. Wir werden uns aber gegen
eine europaweite Einführung nicht sträuben können, sondern müssen versuchen, die
für uns bestmögliche ‚Nische’ zu finden, die vor allem einer kompletten Abschaffung der
ästhetischen Erziehung an unseren Schulen entgegenwirkt.
Das hier vorgestellte Modell konzentriert sich dabei auf folgende Punkte:
• Die durchgehende Verbindung von Theorie und Praxis,
• die Betonung des kunst- und musikpädagogischen Profils der Ausbildung, was
nicht die Aufgabe künstlerischer und musikalischer Qualitätsstandards bedeutet;
• die Vermittlung einer Ausbildung die in den verschiedenen Vereichen, also auch
an der Schule, zu einer qualifizierten und nachhaltigen ästhetischen Erziehung
führt;
• das möglichst umfassende Anwenden des Prinzips Werkstatt,
• die Verzahnung mit Studiengängen anderer Fakultäten und Abteilungen,
• eine klare Verortung im pädagogischen Prozess, also ein guter Kontakt zur
Fakultät für Pädagogik.
LITERATUR UND ANMERKUNGEN
1
Wolfgang Zacharias: Kulturpädagogik; Leske & Budrich: Opladen 2001; es empfiehlt sich besonders des
Lesen des Kapitels 12.3 ‚Multimedia und Kulturpädagogik – eine ‚liaison dangereuse?’;
„Es führt kein Weg daran vorbei: Kindheiten sind heute Medien-Kindheiten, Jugendzeit ist Medienzeit:“
(S. 213);
vgl. auch: Johannes Kirschenmann/Georg Peez: Chancen und Grenzen der Neuen Medien im
15
Kunstunterricht; BdK-Verlag in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Landesinstitut für Pädagogik 1998.
„Es führt kein Weg daran vorbei: Kindheiten sind heute Medien-Kindheiten, Jugendzeit ist Medienzeit:“
(S. 213)
2
3
Neil Postman: Die zweite Aufklärung; Berlin-Verlag; Berlin 1999
ebenda, S. 70
4
Hans Mayrhofer/Wolfgang Zacharias: Ästhetische Erziehung. Lernorte für aktive Wahrnehmung und
soziale Kreativität, rororo: Reinbek 1976; S. 273 ff.
5
In: P.M. direkt, 3/2004, S. 76-78
6
Hartmut von Hentig: Das allmähliche Verschwinden der Wirklichkeit. Ein Pädagoge ermutigt zum
Nachdenken über die Neuen Medien; 3. erw. neubearb. Auflage; München 1987;
Hartmut von Hentig: Der technischen Zivilisation gewachsen bleiben. Nachdenken über die neuen Medien
und das gar nicht mehr alltägliche Verschwinden der Wirklichkeit; Beltz: Weinheim 2002
vgl. auch: Hartmut von Hentig, Die Schule neu denken, Beltz: Weinheim 2003, S. 73:
„Die Tatsache, daß immer mehr Gegenstände und Apparate unsere Aufmerksamkeit beanspruchen – also
die Akkumulation - trägt ihrerseits zur Verdichtung des Lebens bei, also zur Beschleunigung der
einzelnen Akte.“
7
Hugo Kükelhaus: Hören und Sehen in Tätigkeit; Zug 1978
Hugo Kükelhaus/Rudolf zur Lippe: Entfaltung der Sinne. Ein Erfahrungsfeld zur Bewegung und
Besinnung; Frankfurt/Main 1982
8
P.M. direkt, a.a.O., S. 78
9
Christian Rittelmeyer macht darauf aufmerksam, dass Rudolf Steiner schon auf den integrativen
Charakter der Wahrnehmung hingewiesen hat, und er vermerkt, dass nach heutigen
sinnesphysiologischen Erkenntnissen tatsächlich alles dafür spricht, dass alle Wahrnehmung
synästhetisch erfolgt.
10
Christian Rittelmeyer: Synästhesien. Entwurf zu einer empirischen Phänomenologie der
Sinneswahrnehmung; in: Aisthesis / Ästhetik. Zwischen Wahrnehmung und Bewußtsein, hrsgg. Von Klaus
Moldenhauer und Christoph Wulf; Deutscher Studien Verlag: Weinheim 1996; S. 143;
Verweis im Lit.Verz. auf Rudolf Steiner: Zur Sinneslehre; hrsgg. Von Ch. Lindenberg; Stuttgart 1981
11
vgl.: Synästhesie. Interferenz – Transfer – Synthese der Sinne, hrg. Von Hans Adler und Ulrike Zeuch;
Königshausen & Neumann: Würzburg 2002
12
13
Hartmut von Hentig: Die Schule neu denken, Beltz: Weinheim 2003, S. 74
Wolfgang Klafki: Ästhetische Bildung ist unverzichtbar; in: Deutsche Lehrerzeitung 1992/17, S. 1
14
Rudolf Arnheim: Ein Plädoyer für anschauliches Denken; in: Rudolf Arnheim, Neue Beiträge; DuMont:
Köln 1991; S. 181-203
15
16
ebenda, S. 189 f.
ebenda, S. 191
17
Gert Selle (unter Mitarbeit von Jutta Boehe): Kultur der Sinne und ästhetische Erziehung. Alltag,
Sozialisation, Kunstunterricht in Deutschland vom Kaiserreich zur Bundesrepublik; DuMont: Köln 1981, S. 13
16
18
Ernst W. Weber, Maria Spychinger, Jean L. Patry: Musik macht Schule. Biografie und Erlebnisse eines
Schulversuchs mit erweitertem Musikunterricht; Essen 1991
19
20
21
22
23
Hans Günther Bastian: Musik(erziehung) und ihre Wirkung; Schott: Mainz u.a. 2000
Wolf Singer: Der Beobachter im Gehirn. Psychologie des Sehens; Reinbek 2001, S. 304
Detlef Linke: Das Gehirn; München 2002; 3. Aufl., S. 19 ff.
ebenda, S. 34
Richard L. Gregory: Auge und Gehirn. Psychologie des Sehens, Reinbek 2001, S. 304
24
Wolfgang F. Schmid: Spielregeln des Erfolgs. Dreiplusneun – wie das Gehirn auf Touren kommt;
Flensburg 2001, S. 38
25
Gerhard Roth: Fühlen, Denken, Handeln. Wie das Gehirn unser Verhalten steuert; Suhrkamp:
Frankfurt/Main 2003, S. 562
26
Mayrhofer/Zacharias, a.a.O., insbesondere Kp. 1.2; Ausnahmen sind z.B.: E. Bannmüller, Ästhetische
Erziehung in der gegenwärtigen Unterrichtspraxis des Schulsports in der Grundschule; in: M. Polzin
(Hrsg.): Bewegung, Spiel und Sport in der Grundschule; Frankfurt 1992, S. 98-103 und Meike AissenCrewett: Zu Sinnen kommen. Musisch-ästhetische Erziehung in der Grundschule; in: Grundschule 1990.
S. 60-62
27
Renate Zimmer: Handbuch der Sinneswahrnehmung. Grundlagen einer ganzheitlichen Erziehung,
Herder: 7. Auflage, Basel/Wien 1995
28
Hartmut von Hentig: Ergötzen, Belehren, Befreien. Schriften zur ästhetischen Erziehung, Hanser:
München/Wien 1985
29
Heinz Matthies: Schönheit, Nachahmung, Läuterung. 3 Grundkategorien für ästhetische Erziehung;
Lang: Frankfurt/Main 1988
Adelheid Staudte (Hrsg.): Ästhetisches Lernen auf neuen Wegen; Beltz: Weinheim u.a. 1993
30
Hier ist in gekürzter Form die in der Abteilung Kunst & Musik entstandene Studiengangsbeschreibung
wiedergegeben.
In gekürzer Form veröffentlicht in:
Johannes Kirschenmann/Rainer Wenrich/Wolfgang Zacharias:
Kunstpädagogisches Generationengespräch. Kunst braucht Herkunft; kopaed München, 2004,
S. 217-225.
17
Herunterladen