unser Boden

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Maulwurf
Größe: 10 - 17 cm
Nahrung: Ein Maulwurf braucht ausschließlich tierische
Nahrung (z.B.: Regenwürmer oder Insekten).
Besonderheit: Die Grabgeschwindigkeit kann - je nach
Bodenbeschaffenheit - bis zu 7 Meter pro Stunde betragen!
Rote Samtmilbe
Mistkäfer
Größe: 0,5 – 5 mm
Größe: 16 – 25 mm
Nahrung: Die Samtmilbe
ist ein Räuber. Das heißt
Nahrung: Mistkäfer fressen
Kot, totes Pflanzenmaterial
sie isst lebende Tiere (z.B.:
Schadmilben und Läuse),
Insekteneier, aber auch Aas
und Pilze.
(d.h. tote Tiere).
Besonderheit: Sie ist dicht
behaart wie ein Plüschtier!
Besonderheit: Sie graben zur
Eiablage ein Gangsystem: in
jede Eikammer kommt ein Ei
und Kot als Nahrungsquelle!
Saftkugler
Größe: 4 – 18 mm
Nahrung: Der Saftkugler
verzehrt vorzugsweise totes
Assel Steinläufer
Größe: 3 – 12 mm
Pflanzenmaterial, Aas und
kleine Bodentiere.
Größe: bis 40 mm
Nahrung: Sie mag weiche,
saftige Pflanzenteile.
Besonderheit: Er rollt sich
bei Bedrohung ein und gibt
Nahrung: Steinläufer sind Räuber. Sie fressen am liebsten Insekten,
Spinnen, Asseln, Tausendfüßer und Regenwürmer.
Besonderheit: Die Assel ist
Besonderheit: Sie können sehr schnell laufen und betäuben ihre
ein Land-Krebs. Sie atmet
durch Kiemen an den Hinterbeinen und ist ein aktiver
ein giftiges Sekret ab!
Beute mir einer Giftklaue!
Boden-Durchmischer, das
heißt sie gräbt die Erde um!
Regenwurm
Größe: 2 – 35 cm
Nahrung: Regenwürmer sind reine Pflanzenfresser.
Besonderheit: Regenwurm-Kot ist wertvolle Nahrung
für Pflanzen, da er wichtige Nährstoffe enthält!
Schnurfüßer
Größe: bis 60 mm
Springschwanz
Nahrung: Der Schnurfüßer
verspeist verrottetes Pflanzenmaterial, Wurzeln und Aas.
Größe: 0,2 – 4 mm
Ameise
Nahrung: Springschwänze genießen
Größe: 4 – 18 mm
verrottetes pflanzliches und tierisches
Material, Bakterien, Algen und
Nahrung: Ameisen essen lebende und tote
Tiere, Pflanzen und Honigtau.
Besonderheit: Sie fressen Unmengen an
Schädlingen und lockern den Boden damit sich
junge Pflanzen leichter ansiedeln können!
Außerdem bewohnen sie unterirdische Bauten.
Pilzgeflechte.
Besonderheit: Mit einer Sprunggabel
am Hinterleib kann er bis zu 10 cm weit
springen!
Bodentiere unter der Lupe
Pseudoskorpion
Besonderheit: Er hat bis zu
110 Beinpaare, rollt sich bei
Größe: bis 4 mm
Nahrung: Er isst gerne Insektenlarven,
Spring-schwänze und Milben…
Gefahr zusammen und
scheidet Gift aus!
Besonderheit: Der Pseudoskorpion
ergreift seine Beute mit Scherentastern,
injiziert Verdauungssaft, wodurch die
Beute vorverdaut wird, und saugt sie
dann aus.
unser Boden
wir stehen drauf!
Eine Initiative von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll
und Landesrat Josef Plank
Fotos: Springschwanz, Assel, Pseudoskorpion, Schnurfüßer, Saftkugler, Steinläufer und Regenwurm: Dr. Christian Erhard, Universität für Bodenkultur in Wien. Ameise: Dieter Manhart. Mistkäfer: aboutpixel.de © Jörg Kleinschmidt. Maulwurf: dieter haugk/ PIXELIO. Samtmilbe: www.sechsbeine.de. Hintergrundbild: © wpa Beratende Ingenieure.
Bodentier
unter der
Das Plakat für junge Bo
und Bodenforscherinnen
Die Kampagne „unser Boden – wir stehen drauf“ von LH Dr. Erwin Pröll und
LR Josef Plank macht auf die vielfältigen Bodenfunktionen aufmerksam und
zeigt, wie wichtig Bodenschutz für eine nachhaltige Entwicklung ist:
Impressum
Herausgeberin: „die umweltberatung“ NÖ, Rechtsträger: Umweltschutzverein Bürger und Umwelt, 2822 Bad Erlach.
Redaktion: Birgit Gegenbauer, Bernhard Haidler, Astrid Huber, Martina Luger – alle „die umweltberatung“ NÖ
Grafische Gestaltung: dinografik, Bernhard Dinhopl, 2700 Wiener Neustadt. Druck: sandler print&more, Marbach a.d. Donau. 1. Auflage, Dezember 2008
Das Bodenbündnis (European Land and Soil Alliance) ist ein Zusammenschluss von
Städten und Gemeinden in ganz Europa mit dem Ziel, aktiv für einen nachhaltigen
Umgang mit Böden einzutreten. Das Land Niederösterreich ist 2003 dem Bodenbündnis
als assoziiertes Mitglied beigetreten.
Das Bodenbündnis
Weitere Informationen zur Kampagne „unser Boden“ unter www.unserboden.at. Infos zu künstlerischen Aktivitäten
zum Thema Boden unter www.soilart.at.
Der Boden kann seine ökologische Regelungsfunktion nur erfüllen, wenn wir ihn pfleglich bewirtschaften, ihn nicht
verdichten oder unnötig versiegeln. Eine nachhaltige Landbewirtschaftung garantiert die langfristige Bodenfruchtbarkeit.
Dazu muss der Lebensraum der Bodenlebewesen (die oberste Schicht der Erdkruste) gesichert werden. Dass die Produktionsfähigkeit der Böden bewahrt bleibt, ist auch aus wirtschaftlicher Sicht enorm wichtig. Doch nicht nur die
Bodenpflege sondern auch ein sparsamer Umgang mit dieser wertvollen Ressource ist das Ziel der Kampagne – der
Zersiedelung der Landschaft soll entgegengewirkt werden.
Eine Initiative von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll
und Landesrat Josef Plank
wir stehen drauf!
unser Boden
Unser Boden – wir stehen drauf
Anmeldung und/oder weitere Information, z.B. Kosten, unter der Telefonnummer 02742 - 71829
oder im Internet unter: www.umweltberatung.at
Vortrag für GartenbesitzerInnen und Bodeninteressierte
Bei diesem Vortrag werden Bodenentstehung, Bodenfunktionen und die Beziehung Mensch-Boden erklärt sowie
Wege zur nachhaltigen Bodenbewirtschaftung aufgezeigt.
„Boden gut – alles gut“
Praxisseminar für GartenbesitzerInnen und Bodeninteressierte
In diesem Seminar gibt’s Tipps und Tricks zum richtigen Aufsetzen von
Komposthaufen.
„Gesunder Boden mit eigenem Kompost/ Bodenparty“
für die 5. bis 9. Schulstufe
In vier Erlebnisstationen lernen SchülerInnen, was im Boden lebt, woran
man verschiedene Bodenarten erkennt und wie das Ökosystem Boden
funktioniert.
„Leben in der Unterwelt, der Bodenworkshop“
Ökopädagogisches Projekt für die 3. Schulstufe
Von der Blüte über die Frucht zum Kompost und zurück zum Boden –
SchülerInnen erforschen Naturkreisläufe!
„Der Kreislauf der Natur“
Workshop für Kindergarten und die 1. und 2. Schulstufe
Der Kompostwurm Augustin erzählt den Kindern von der Erde und
dem Boden und nimmt seine Freunde die Bodentiere mit.
„Wurm Augustin erzählt von der Erde“
Fotos: Doris Seebacher und Dr. Christian Erhard
Foto: Doris Seebacher
unser Boden
wir stehen drauf!
Eine Initiative von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll
und Landesrat Josef Plank
Workshopangebot von
"die umweltberatung" zum Thema Boden
[Quelle: Slaby, Peter: Wir erforschen den Boden, AOL Verlag, Blickpunkt Boden,
OÖ Akademie für Umwelt und Natur, Christine Heidemann Geo Nov. 2005]
• Fadenwürmer werden zwischen 1 - 3 mm lang, fressen
alles was sie im Boden finden und verarbeiten so
große Mengen organischer Reste!
• Algen leben hauptsächlich in der obersten Bodenschicht,
da sie Sonnenlicht zum Leben benötigen.
• Pilze sind auch als „Totengräber“ aktiv: Sie zersetzen das
Holz abgestorbener Bäume.
• Pilze durchziehen als silberweiße Fäden den Boden. Viele Pilzarten erleichtern
den Wurzeln der Bäume die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen.
• Einige Bakterienarten leben mit bestimmten Pflanzen in einer Gemeinschaft und können für die
Pflanzen Stickstoff aus der Luft verfügbar machen.
Foto: Dr. Christian Erhard
Foto: Brigitte Baldrian,
"die umweltberatung"
• Sie fühlen sich, so wie die anderen Bodenorganismen auch, im Natur belassenen Boden wohler als
in stark bearbeiteter Erde.
Ungefähr 80% aller Bodenlebewesen sind Pilze, Algen oder Bakterien.
Diese Mikroorganismen sind gemeinsam mit den Fadenwürmern zu einem Großteil an der Umwandlung von organischem „Abfall“ (z.B.: Laub, Äste und Nadeln) in wertvollen Humus beteiligt.
Trotz ihrer Bedeutung werden sie oft „übersehen“.
Hier kannst du so Einiges über Bakterien, Pilze, Algen und Fadenwürmer erfahren:
Bakterien, Pilze, Algen und Fadenwürmer
We proudly present: Die Bodenmüllabfuhr
… jedes Jahr bis zu 20 Tonnen Biomasse (d.h.: Laub, Äste, Nadeln,…) auf eine fußballfeldgroße Fläche
Waldboden fällt? Das alles wird von den Bodenlebewesen verarbeitet!
… die Böden der Erde doppelt soviel Kohlenstoff (C) binden, wie im gesamten CO2 der Atmosphäre
vorkommt? Sie entziehen ihr damit CO2, speichern es im Humus und schonen unser Klima.
… auf einem Hektar Land (Info: ein Hektar = 100 m x 100 m) jedes Jahr ca. 250 Tonnen Boden
durch Wurmdärme geschleust werden? Das ist die doppelte Ladung einer Boing 747!
… Regenwürmer sich bis zu 3 m tief in den Boden bohren und bis zu 400 m lange Gangsysteme
anlegen? Dabei bewegen sie Erdreich bis zum 60-fachen ihres eigenen Körpergewichtes.
… in einem einzigen m2 Boden (30 cm hoch) 100 Regenwürmer, 50.000 Springschwänze, 700.000
Milben, 1 Million Fadenwürmer, 100 Milliarden Pilze und 100 Billionen Bakterien leben?
… eine Hand voll gutem Humusboden mehr Lebewesen enthält, als es Menschen auf der Erde gibt
und mehr als die Hälfte aller Lebewesen nicht auf der Erde sondern (knapp) darunter leben?
Wusstest du, dass…
Unglaubliche Bodenfakten
Der Wohlfühlfaktor für Bodentiere –
gesunder Boden
Alles was wir essen, hat seinen Ursprung im Boden. Damit der Boden gesund bleibt,
braucht er Bodentiere. Bodenorganismen schaffen durch ihre Tätigkeit eine Vielzahl an
Gängen. Wasser und Luft können dadurch besser in den Boden eindringen. Die Tiere
sorgen außerdem dafür, dass organische Abfälle abgebaut werden und Humus (d.h. besonders nährstoffreicher Boden) entsteht. Pflanzen können auf so einem Boden besonders
gut gedeihen.
Wie kann man den Boden und seine Bewohner
bei ihren nützlichen Tätigkeiten unterstützen?
„Der Boden sollte den Himmel nie sehen“ – so lautet eine alte GärtnerInnenweisheit. Das heißt, der Boden sollte das ganze Jahr mit Mulch
(z.B.: Laub, Gras- oder Strauchschnitt...) oder mit lebenden Pflanzen
bedeckt sein. Ist er dem Wetter ungeschützt ausgesetzt, prallt Regen ungebremst auf die Oberfläche. Es entsteht rissiger, harter Boden. Die Arbeit der Bodenorganismen
wird dadurch eingeschränkt! Wenn der Boden aber bedeckt ist, wird die Verdunstung gebremst und
die Erde bleibt länger feucht. Unter diesen Bedingungen können die Bodenorganismen ungestört
ihrer Arbeit, nämlich das organische Material in Humus zu verwandeln, nachgehen.
Düngen, aber grün!
Unter Gründüngung versteht man Pflanzen, die man zur Bodenverbesserung anbaut. Diese Pflanzen
schützen den Boden und liefern durch ihre Blätter und Wurzeln auch lebensnotwendige Nahrung
für das Bodenleben.
Kompost, der braune Recyclingschatz
Wer einen Komposthaufen schon einmal näher untersucht hat,
weiß, dass es darin vor Bodenlebewesen nur so wimmelt. Mit
ihren Ausscheidungen verbessern die Tiere die Bodenstruktur. Im
Darm von Asseln, Regenwürmern & Co entstehen „Ton-HumusKomplexe“. Diese binden Pflanzennährstoffe besonders gut und
geben sie bei Bedarf wieder an die Pflanzenwurzeln ab. Die Ausscheidungen der Bodentiere sind also der beste Pflanzendünger,
den man sich vorstellen kann. Einen Komposthaufen kann man in
jedem Garten anlegen. Man führt dadurch die Nährstoffe im Kreislauf – Pflanzenreste und Reste
von Lebensmitteln werden am Komposthaufen zu wertvoller Erde aus der wieder Pflanzen wachsen können!
Der eigene Kompost schont obendrein Klima und Geldbörsel, denn wer eigenen Kompost verwendet,
muss weder Pflanzenerde noch Rindenmulch einkaufen.
Fotos: Magdalena Uedl-Kerschbaumer, "die umweltberatung"
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