Der Karpfen

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Der Karpfen
Die Wildform des Karpfen (Schuppenkarpfen) war ursprünglich nur in den Flußsystemen des
Schwarzen und Kaspischen Meeres beheimatet. Der Karpfen wurde schon im Altertum vom
Menschen weiter verbreitet und ist heute in ganz Europa - mit Ausnahme Skandinaviens zu
finden.
Der Karpfen bevorzugt warme, stehende oder langsam fließende Gewässer mit
Pflanzenbewuchs und weichem Bodengrund. Karpfen ist relativ unempfindlich gegenüber
Schwankungen des pH-Wertes und des Sauerstoffgehaltes. Tagsüber ist er scheu und hält sich
meist in tieferen Gewässerbereichen oder in Verstecken auf, um erst bei Einbruch der
Dämmerung aktiv zu werden. Als Nahrung dienen dem Karpfen vorwiegend Bodentiere (Würmer,
Schnecken, Muscheln, Kleinkrebse, Insektenlarven), die durch Vorstülpen des Maules
aufgenommen werden. Karpfen können Maximalgrößen von ca. 1,2 m Länge und 25 - 30 kg
Gewicht erreichen.
Die Laichzeit des Karpfen fällt in die Zeit von Mai - Juli bei Temperaturen von 18-20 Grad.Die ca.
1 mm großen Eier (100.000 - 200.000/kg Körpergewicht) werden in flachen Uferbereichen unter
heftigen Laichspielen an Wasserpflanzen angeklebt.
Karpfenlaichzeit
Die männlichen Karpfen (Milchner) sind früher Geschlechtsreif als die weiblichen Karpfen
(Rogner). Bereits einjährige Milchner sind zur Fortpflanzung bereit. Die Milchner zeigen dann, auf
den Kiemendeckeln, Laichausschlag. Die Laichreife ist nicht Zeit sondern
Wassertemperaturabhängig. In der eigentlichen Heimat Ostasien, ist durch das günstigere Klima
die Laichreife schon mit einhalb Jahren erreicht. In unseren Breiten ist dies nicht möglich. Die
Laichzeit unserer Karpfen liegt in den Monaten Mai, Juni und Juli, nach sehr kühlen Wintern
sogar noch später. Temperaturrückschläge schädigen sowohl Eier als auch bereits geschlüpfte
Brut.
Die Karpfen laichen am besten in kleinen und flachen Gewässern ab. Sie sollten sonnig und
windgeschützt liegen, damit sich die Wassertemperatur schnell erhöht. Abgelaicht wird bei
Wassertemperaturen zwischen 16 und 18 Grad C.
Beim ständig intensiver werdendem Laichspiel zieht der Rogner, gefolgt von den Milchnern
mehrmals durch das Gewässer, man nennt es "Treiben. Wenn das Treiben auf seinem
Höhepunkt ist, stößt der Rogner über Wasserpflanzen unter kräftigem Schlagen des Schwanzes
die Eier aus. Die Hektik ist notwendig, weil die Lebensdauer der Geschlechtszellen nur auf 1 bis
1,5 Minuten beschränkt ist. Gleichzeitig geben die Milchner die Milch ab. Dies wiederholt sich so
lange, bis alle Eier ausgestoßen sind. Man rechnet mit ca. 200 000 Eiern pro kg Körpergewicht.
Das Karpfenei weißt eine leicht gelblich und durchsichtig Färbung auf. Es klebrig und haftet
dadurch gut an den Wasserpflanzen, was eine gut Sauerstoffversorgung der Eier gewährleistet.
Unbefruchtete und beschädigte Eier sterben innerhalb kürzester zeit ab. Auch die kleinen
Spermazellen der Milchner, überleben nur kurze Zeit im Wasser. Die Entwicklung des
Karpfeneies ist temperaturabhängig. Je höher die Wassertemperatur ist, desto schneller läuft sie
ab.
Wenige Tage vor dem Schlüpfen sin d schon mit bloßem Auge, schwarze Augenpunkte zu
erkennen, man spricht vom "Augenpunktstadium". Kurz vor dem Schlupf fallen die Eier auf den
Boden. Die Bewegungen der Embryonen verstärken sich, die Eihülle geht auf, und die
Embryonen verlassen die Hülle mit dem Schwanz zuerst. Die Larven liegen anschließend
mehrere Stunden bewegungslos am Gewässergrund. Danach saugen sie sich an
Wasserpflanzen fest. Frisch geschlüpfte Larven haben eine Länge von ca.5 mm. Aus ihrem
anfangs einheitlichen Flossensaum bilden sich schon nach wenigen Tagen die typischen
Flossen. Die Bauchflossen fehlen noch, an ihrer Stelle hängt der Dottersack, der den Larven zur
Ernährung dient.
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