Lebensraum Wullenstettener Natursee - biologische Vielfalt in unserer Heimat Flachwasser ist die Kinderstube für Karpfen & Co. Naturnahe Flachwasserzonen sind die Kinderstube für den Karpfennachwuchs Karpfen (Cyprinus carpio) Viele Menschen kennen Karpfen als schmackhaften Speisefisch. Die stammen meist aus Fischteich-Zuchten. Es gibt aber auch „wilde“ Karpfen, die ohne menschliches Zutun leben. Regelmäßig auch in Baggerseen, wenn zum Beispiel Enten Laich bzw. Eier in ihrem Gefieder mitbringen. Um überhaupt auf unserem Teller zu landen, ist dieser Fisch selber auf ein reichhaltiges Nahrungsangebot und naturnahe Flachwasserzonen angewiesen. Diese dienen einerseits als Kinderstube, andererseits wärmen sich die ausgewachsenen Exemplare gerne im Flachwasser auf. Ihre Nahrung finden die Tiere in tieferen und kälteren Regionen. Mittels ihrer Bartfäden - längliche Auswüchse am Maul der Fische, welche als Tast- und Geschmacksorgane dienen - stöbern Karpfen am Grund lebende Würmer, Insektenlarven und kleine Krebse auf, die sie dann mit ihrem vorstülpbaren Maul aufsaugen. In der Jugend hingegen ernähren sie sich vornehmlich von Zooplankton; das sind winzige Lebewesen wie Krebstierchen oder Einzeller. Zwischen Mai und Juli, wenn die Wassertemperatur 15-20°C erreicht hat, kommen Karpfen in Laichstimmung. Dazu legt das Weibchen im pflanzenreichen Flachwasser bis zu 1,5 Millionen Eier ab. Das Männchen schwimmt anschließend über die Eier und besamt sie. Die Eltern kümmern sich danach nicht weiter um ihren Nachwuchs. Fußwege nicht verlassen Keinen Müll hinterlassen Schuppenkarpfen (links): Mit seinen Bartfäden sucht der Schuppenkarpfen am Grunde des Gewässers nach fressbarem Kleingetier. Spiegelkarpfen (rechts): Im Gegensatz zum vollständig beschuppten Schuppenkarpfen stellt der Spiegelkarpfen eine Zuchtform mit wenigen unregelmäßig angeordneten Schuppen dar. Die klebrigen Eier heften sich zunächst an Wasserpflanzen. Wenn sie nicht von einem ihrer zahlreichen Feinde – anfangs Wasserkäfer- und Libellenlarven, später Raubfische – gefressen werden, können sie nach vier Jahren selbst zum Fortbestand der Art beitragen. Auch der Fischereiverein Senden/Illertal engagiert sich bei der naturnahen Gestaltung des Sees. Denn Lebensraumvielfalt und Naturnähe ist auch für Fische gut. Was wiederum die Angler freut … Karpfen Körpergröße: 30-50 cm und 3-4 kg, in Ausnahmefällen bis 140 cm und 50 kg Färbung: Rücken olivgrün bis bräunlich, Bauch gelblich-weiß Alter: unter guten Bedingungen bis zu 50 Jahre Nahrung: Insekten, Würmer, kleine Krebse Paarungszeit: = Laichzeit Laichzeit: Mai bis Juli, bis zu 1,5 Mio. Eier werden im Flachwasser abgelegt Verbreitung: ganz Europa außer Skandinavien Lebensraum: stehende bis leicht fließende, warme Gewässer mit ausreichendem Pflanzenbestand und weichem Grund Verbreitungsraum Kein offenes Feuer Standort-Übersicht Kein Wassersport oder Modelbootfahren LBV-Kreisgruppe Neu-Ulm Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Washingtonallee 33 89231 Neu-Ulm Tel. 0731 / 72 90 649 mobil 0163 / 71 69 073 http://neu-ulm.lbv.de Text zum Herausgeber und zu den Förderern vom LBV