Asymmetrische Subduktion durch Wasser

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Asymmetrische Subduktion durch Wasser
20.02.11 12:54
Plattentektonik
Asymmetrische Subduktion durch Wasser
Unter geeigneten Voraussetzungen kommt es an tektonischen
Plattengrenzen zur einseitigen asymmetrischen Subduktion.
Dabei schiebt sich eine der beiden Plattenränder unter die
andere. Eine Studie eines schweizerisch-amerikanischen
Forscherteams hat nun gezeigt, dass bei der asymmetrischen
Subduktion Wasser die entscheidende Rolle spielt.
An den Mittelozeanischen Rücken
wird durch aufsteigendes Magma
permanent neue ozeanische Kruste
gebildet. Bewegt man sich von dort
weg in Richtung äusserster Rand
des Ozeanbodens, wird die Kruste
Eine Computer-Simulation einer
immer älter. Ist sie maximal rund
einseitigen Subduktion. Dabei
200 Millionen Jahre alt, hat sich die
schiebt sich eine ozeanische
Kruste in der Regel derart
Lithosphärenplatte unter die
abgekühlt, dass sie schwer genug
angrenzende Platte. (Graphik:
ist, um allmählich in den Erdmantel
Taras Gerya/Inst. für Geophysik)
abzusinken. Dabei schiebt sie sich
dann unter eine angrenzende jüngere Krustenplatte. Es entwickelt
sich eine Subduktionszone.
Entgegen den Konvektionsströmen
In den gängigen Modellen werden die Krusten- oder
Lithosphärenplatten, die aus der Kruste und oberen Teilen des
Erdmantels bestehen, von Konvektionsströmen im Erdmantel
angetrieben. An der Stelle, an der zwei Lithosphärenplatten
aufeinander treffen, treffen auch zwei Konvektionsströme
aufeinander. Taras Gerya, Oberassistent am Instituit für Geophysik
und James Connoly, Professor am Institut für Mineralogie und
Petrographie vom Departement für Erdwissenschaften der ETH
Zürich, und David Yuen, Professor an der University of Minnesota,
gingen nun der Frage nach, warum an solchen Plattengrenzen nicht
beide Plattenränder nach unten abtauchen, sondern nur eine der
beiden Lithosphärenplatten, die dann von der anderen überfahren
wird. Dieses Bild geben zumindest seismische Tomographien und die
gemessenen Geschwindigkeiten der Platten, an den verschiedenen
Subduktionszonen der Erde, wieder.
Anhand numerischer Modelle simulierten die Forscher die Prozesse,
die an einer Subduktionszone ablaufen. Dazu führten sie mit zwei
hypothetischen ozeanischen Krustenplatten unterschiedlichen Alters
71 Experimente mit einem Computer durch. Bei den ComputerSimulationen veränderten sie systematisch die Parameter wie
fehlendes oder vorhandenes Wasser, die Rate, mit der sich das
Wasser unter gegebenen Druck- und Temperaturbedingungen aus
den Mineralien und Porenräumen bewegt, das Alter der Platten, die
plastische Festigkeit der Krusten- und Mantelgesteine und die
Ausdehnung der wasserhaltigen Schwächezone, an der die
Subduktion einsetzt.
http://www.ethlife.ethz.ch/archive_articles/080123_Subduktion/index
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Asymmetrische Subduktion durch Wasser
20.02.11 12:54
Wasser als Gleitmittel
Wird eine alte ozeanische Lithosphärenplatte unter eine jüngere
geschoben und subduziert, werden in der Tiefe das wasserhaltige
Mantelgestein und die subduzierte Kruste teilweise aufgeschmolzen.
Das geschmolzene Material steigt zur Oberfläche hin auf und
sammelt sich unter der überfahrenden Platte. Es verdickt sie und
führt zu Vulkanismus an der Oberfläche. Es entsteht ein sogenannter
Inselbogen. Ein typisches Beispiel hierfür ist Japan.
Gleichzeitig wird die überfahrende Platte jedoch gedehnt. An der
Dehnungsstelle entsteht allmählich ein neuer Mittelozeanischer
Rücken, an dem neue Kruste gebildet wird. Die Forscher konnten nun
zeigen, dass sich diese Prozesse und eine anhaltende einseitige
Subduktion nur dann entwickelt, wenn die Plattenfestigkeit sehr hoch
ist. Entscheidend ist zudem eine dauerhafte wasserhaltige
Schwächezone in der Oberfläche des abtauchenden Krustenstücks,
über die das Wasser aus den Gesteinen und Mineralien freisetzt
werden kann. „Das Wasser ist eine Art Gleitmittel und entkoppelt die
überfahrende und abtauchende Platte voneinander“ betont Taras
Gerya. Wasser ermögliche die asymmetrische einseitige Subduktion
wie sie auf der Erde beobachtet werden könne. Deshalb könne es
eine derartige Subduktion nur auf Planeten geben, auf denen es auch
Wasser gebe. Überall sonst müssten plattentektonische Prozesse
symmetrisch ablaufen, sagt Gerya.
Literaturhinweis
Gerya, T., Connolly, J.&Yuen,D.: Why is terrestrial subduction onesided?, Geology 36/2008. DOI: 10.1130/G24060A.
Leserkommentare:
Autor: Simone Ulmer | Veröffentlicht: 25.01.08
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