KircherPädagogik1

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ARITHMOLOGIA
ARCA STEGANOGRAPHICA
kircher und die magischen quadrate
In der Arithmologia aus dem Jahre 1655 befasst sich Kircher ausführlich mit
magischen Quadraten.
Addiert man bei einem magischen Quadrat die Zahlen in den Zeilen, in den
Spalten oder in den Diagonalen, so ergibt sich immer die gleiche Summe.
Beispiel:
15
4 9 2
15
3 5 7
15
8 1 6
15
15 15 15
15
Es ist das älteste bekannte magische Quadrat und geht auf den Kaiser Loh-Shu
zurück, der ungefähr um 2800 v. Chr. in China gelebt hat.
Aufgaben:
(1) Lege dieses magische Quadrat nach.
(2) Versuche, die Zahlen so umzulegen, dass du wieder ein magisches Quadrat
erhältst, bei dem sich immer 15 ergibt.
(3) Überlege dir, wie du möglichst viele solcher magischen Quadrate erhalten kannst.
Mehr über magische Quadrate:
Kircher gibt auch magische Quadrate mit 16, 25, 36, 49, 64 und 81 Feldern an.
Du findest sie im Ausstellungscomputer.
Mehr über magische Quadrate findest du im Internet, z.B.:
http://www.magic-squares.de/magisch.html
verschlüsseln mit kircher
In der Verschlüsselungsmaschine findest du 5 Sätze mit je 26 verschiedenen
Stäbchen.
Jedes Stäbchen trägt oben einen Buchstaben als „Namen“.
Auf jedem Stäbchen sind den 26 Buchstaben des Alphabets (ohne Ä, Ö, Ü) in bestimmter Anordnung die Zahlen von 1 bis 26 zugeordnet.
Verschlüsseln und Entschlüsseln
1. Schritt:
Sender und Empfänger
vereinbaren ein Codewort,
z. B. SALVE
2. Schritt:
Beide legen das Codewort mit
den Namen der Stäbchen (s. Abb.).
3. Schritt:
Verschlüsseln einer Nachricht.
Beispiel:
Das Wort FULDA soll verschlüsselt werden.
Suche auf dem 1. Stab die Zahl,
die zu F gehört: 24.
Suche auf dem 2. Stab die Zahl,
die zu U gehört: 21.
Suche auf dem 3. Stab die Zahl,
die zu L gehört: 23.
Suche auf dem 4. Stab die Zahl,
die zu D gehört: 25.
Suche auf dem 5. Stab die
Zahl, die zu A gehört: 5.
Die Verschlüsselung von FULDA ergibt:
24-21-23-25-5.
Bei längeren Botschaften beginnt man wieder von vorn.
Beim Entschlüsseln geht man umgekehrt vor.
Probiert das selbst mal!
CAMERA OBSCURA
kircher und seine medienzeit
LATERNA MAGICA
athanasius kircher und die medien
Der Begriff Camera obscura kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "dunkle
Kammer". Die Funktion ist denkbar einfach:
Sie projeziert ein Bild der Aussenwelt durch ein kleines Loch in ein verdunkeltes Zimmer. Dabei werden die Lichtstrahlen so gelenkt, dass die Szene
im Freien auf der gegenüber liegenden Wand des Zimmers seitenverkehrt
auf dem Kopf stehend erscheint.
Bereits Aristoteles (384 bis 322 v.u.Z.) beschrieb in seinem Werk "Problemata" diese Erscheinung und erkannte, dass das Licht von der Sonne zum
Loch und von diesen zur Erde einen Doppelkegel bildet und deshalb die
Sonnensicheln verkehrt herum abgebildet werden. Ohne zu ahnen welche
Bedeutung diese Entdeckung in der Zukunft haben wird, hatte Aristoteles
das Grundprinzip der Camera obscura erkannt und beschrieben.
Viel später nutzte der Venezianer Daniele Barbaro die Camera obscura
als Zeichenhilfe. Er hatte ein Loch in seinen Femsterladen gebohrt, dahinter eine Bikonvexlinse angeordnet und konnte dann im geeigneten
Abstand von der Linse auf einem Bogen Papier das Schauspiel beobachten.
Athanasius Kircher wie auch Johannes Kepler (1571-1630) Mathematiker und
Astronom, verwendete ein drehbar gelagertes Zelt, schob
durch ein Loch der
Wandung eine Röhre
mit einer Sammellinse
und zeichnete das
projizierte Bild nach.
3.42
In Kirchers Ars magna lucis et umbrae (Die Wissenschaft von Licht und Schatten) finden sich zwei Darstellungen einer Laterna Magica. Die Bilder zeigen eine
Lichtquelle, ein Diapositiv und eine Linse. Das sind die drei wesentlichen Bestandteile einer Laterna Magica.
Die dargestellten Motive der Laternenbilder sind typisch für die Zeit. Mit religiösen Themen und Furcht erregenden Abbildungen von Skeletten und Gespenstern
stehen Vorführungen
mit der Laterna Magica
für die Jesuiten im Dienste der Mission.
Perfektioniert wurde
die Wirkung
der "Magischen Laterne" durch die
Projektion
3.42
von Geisterbildern auf Rauchschwaden und Vorhänge. Durch Bewegung der Laterne änderte
sich die Bildgröße; das Flackern des Lichts ließ die Bilder "lebendig" erscheinen.
Vorführungen, die durch unheimliche Geräusche untermalt wurden, konnten das
Publikum in den abgedunkelten Räumen in Angst und Schrecken versetzen.
Im allgemeinen gilt Kircher als Erfinder der Laterna Magica. Allerdings bereitet
seine Darstellung in der Ars magna lucis et umbrae einige Schwierigkeiten und
nährt Zweifel an seiner Urheberschaft.
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