brenne und sei dankbar

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Vita
Gesche Piening
Regie, Schauspiel, Training
geschepiening.de 2015
Gesche Piening, Jahrgang 1978, studierte nach dem Abitur und einem
anschließenden einjährigen Praktikum am Thalia Theater Hamburg Schauspiel
an der Otto-Falckenberg-Schule in München, Abschluss 2003.
—2015 „Besser ist nicht gut genug. Leben in der atemlosen Gesellschaft“
Ein Radiofeature von Gesche Piening
Produktion: Bayerischer Rundfunk
Seither lebt und arbeitet sie freischaffend in München als Schauspielerin,
Regisseurin, Dozentin und Trainerin.
—2015 „Künftig ohne Quadratmeter – Eine Nischenretrospektive“
(Uraufführung)
Zwischennutzung in der Pariser Straße, München
künftig-ohne-quadratmeter.de
Special Guest: Matthias Lilienthal
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, den Bezirk
Oberbayern und den Bezirksausschuss Au-Haidhausen
—2014 „kreativ aber günstig – Der Künstler als ideales Arbeitsmodell
westlicher Ökonomien?“
Ein Radiofeature von Gesche Piening
Produktion: Bayerischer Rundfunk / Deutschlandradio 2014
—2013 „Vom Zauber der Nachfrage“ – Uraufführung
Konzept, Regie und Textfassung: Gesche Piening
Gründung von MARKTANTEIL / marktanteil.org
Produktion: Künstlerglück-GbR
Aufführungsorte: i-camp | Marstall München/Rodeo Festival 2014
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, das i-camp,
hausmusik und die DGB Jugend München
—2012 „brenne und sei dankbar“
Eine bundesweite Wanderausstellung für Theater- und Tanzschaffende und ihr
Publikum.
Produktion: TESTSET / testset.org
Ausstellungsorte (Auswahl): Akademie der Künste Berlin | Schauspielhaus
Hamburg | Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt | Theaterhaus Stuttgart
| Kampnagel Hamburg | LOFFT Leipzig | Dance-Festival 2012 München |
Schwankhalle Bremen | Tafelhalle Nürnberg | Nationaltheater Mannheim |
Gängeviertel Hamburg
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, den
ver.di-Bundesvorstand – Fachgruppe Theater und Bühnen und den Fonds
Darstellende Künste; mit freundlicher Unterstützung durch die Akademie
der Künste, Berlin und den Bundesverband Freier Theater (BuFT)
Projekte
—2015 „WER WOLLT IHR WERDEN? Ein professioneller Optimierungsguide“
(Uraufführung)
Konzept, Text & Regie: Gesche Piening
wer-wollt-ihr-werden.de
Special Guest: Christoph Süß
Aufführungsort und Veranstalter: Museum Villa Stuck
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Bayern 2 und
das Museum Villa Stuck
—2012 „Schön! Studie am eigenen Leib“– Uraufführung
Konzept, Regie und Textfassung: Gesche Piening
Produktion: TheaterRaum München / „theater ... und so fort” München
—2012 „hinter mir stehe nur ich“
Lesung und Filmvorführung zum 75. Geburtstag / 20. Todestag von Gisela Elsner
Konzept: Gesche Piening und Peter Punckhaus
Aufführungsorte: Metropol Kino München | Filmhaus Nürnberg
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und das
Kulturreferat der Stadt Nürnberg
—2011 „ich könnte heulen, daß ich frei bin“
Eine Lesung zum 20. Todestag von Ronald M. Schernikau
Konzept: Gesche Piening und Peter Punckhaus
Aufführungsorte: Rationaltheater München | Politbüro Hamburg
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München,
Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen der
Landeshauptstadt München, Sub – Schwules Kommunikations- und
Kulturzentrum München e.V., diversity – Dachverband der LesBiSchwulen
Jugendgruppen Münchens, Gleichstellungsreferat der Studierendenvertretung
der LMU München, forum homosexualität münchen e.v., Buchladen Max und
Milians
—2010 „Lebenszeichen“ von Jane Martin
Regie und Bühnenfassung: Gesche Piening
Produktion: TheaterRaum München / „theater ... und so fort” München
—2009 „Lohn und Brot“
Regie: Gesche Piening, Konzept: Gesche Piening und Peter Punckhaus
Produktion: work.life.balance-GbR
Aufführunsgorte: TamS Theater München 2009 | Technoseum Mannheim 2010 |
Hamburger Sprechwerk 2011 | Kritische Akademie Inzell 2011
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, den Fonds
Darstellende Künste e.V., die Kulturstiftung der Stadtsparkasse München,
die Initiative Arbeit und Leben, die DGB Jugend München sowie das DGB
Bildungswerk Bayern.
—2009 „Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot“
Regie und Textfassung: Gesche Piening
Produktion: TheaterRaum München / „theater ... und so fort” München
—2008 „wozu wir taugen – Sieben Figuren von Robert Walser“
mit Gesche Piening und Gertrud Wittkowsky (Zither), Bühne: Peter Eff
Konzept und Regie: Gesche Piening und Peter Punkhaus
Premiere: November 2008, „theater ... und so fort”, München
Gastspiele: Kampnagel Hamburg Festival 150 Prozent 2009, Hamburger
Kammerspiele 2009, Zimmertheater Tübingen 2009, Landeskulturzentrum
Salzau 2009, Marstall im Schloß Ahrensburg 2009
—2006 „suche unsterbliche seele“ – Ein Ernst Jandl-Abend
Idee, Konzept und Regie: Gesche Piening
Aufführungsorte: Kunsthalle Bayreuth 2005 | Literaturhaus Wien 2005 |
Hamburger Kammerspiele 2006 | Junges Theater Göttingen 2006 | „theater
... und so fort” München 2005 und 2006 | Nordart Festival 2006 | Schloss
Fussberg Gauting 2006 | Schloss Elmau 2007
—2006 „Charakterköpfe. Ein Elias Canetti-Abend“
Regie und Konzept: Gesche Piening
Produktion: TheaterRaum München / „theater ... und so fort” München
—2005 „Fachgespräche – Vom Leben Betroffene berichten“
Regie: Gesche Piening
Produktion: TheaterRaum München / „theater ... und so fort” München
—2004 „Gedanken-Gang-Tanztexte“
Regie: Gesche Piening und Anna Holter
Produktion: TheaterRaum München / „theater ... und so fort” München
—2003 „Lenz“ von Georg Büchner, musikalische Lesung
mit Gesche Piening, Werner Hofmeister und Michael Finkenzeller, wechselnde
Spielorte
Training und Lehraufträge
—seit 2015 Lehrbeauftragte am Mozarteum in Salzburg, Department
Schauspiel, Sprecherziehung
—2004 bis 2015 Lehrauftrag für Künstlerische Sprecherziehung und
Rollentraining am TheaterRaum München
—seit 2004 Lehrauftrag für Künstlerische Sprecherziehung und Rollentraining
am TheaterRaum München, Berufsfachschule für Schauspiel
—Schauspieler-Rollencoaching für verschiedene Produktionen der Bavaria
München
—2008 „so machens alle – Wenn Mozarts Helden das Singen vergeht …“
Regie und Konzept: Gesche Piening
Produktion: TheaterRaum München / „theater ... und so fort” München
—diverse Lehraufträge und Seminare an der Ludwig-Maximilians-Universität
München (LMU) und an der Technischen Universität München (TU) im Rahmen
von PROLEHRE
—2007 „In süßer Trunkenheit – Ein literarischer Rausch in 49 Dosen“
Regie und Konzept: Gesche Piening
Produktion: TheaterRaum München / „theater ... und so fort” München
—Profitraining für Schauspieler im espace – Forum für Atem, Stimme, Ton und
Sprache
—Managertraining: Seminare und Einzelcoaching für Klienten aus Wirtschaft,
Industrie und Handel (Siemens, BMW, EDEKA, Telekom, Telefonica, namhafte
Unternehmensberatungen und Anwaltskanzleien)
Ausgewählte Projekte
kreativ aber günstig
Der Künstler als ideales Arbeitsmodell
westlicher Ökonomien
Ein Radiofeature von Gesche Piening
»Offensichtlich scheinen Unternehmen entdeckt zu haben, dass diese Form
von – nennen wir es mal Flexibilität – die gepaart ist mit einer hohen
Eigenmotivation, nämlich sich auch außerhalb der Arbeitszeiten oder am
Wochenende aus Leidenschaft an Dinge zu setzen, etwas ist, was man sich
auch in klassischen Unternehmen wünscht und man versucht, die Antriebe
und Arbeitsweisen, die man mit Künstlern assoziiert, in die Unternehmen
hineinzukopieren.«
Ulf Schmidt, Theaterautor, Blogger, Digitalberater, Theaternachdenker
»Da gibt es ganz, ganz viele banale Beispiele im Alltag, wo Mitarbeiter sich zu
wenig trauen, einen Prozess oder eine Aufgabe auch mal selbst zu gestalten,
obwohl sie die Vorstellung dazu hätten, wie es sein sollte, aber sie trauen es
sich nicht. Und der Künstler ist die Figur, die sich das traut.« Agostino Cisco, Personalberater eines global agierenden Unternehmens
Bayerischer Rundfunk und Deutschlandradio 2014
»So entwickelt die Autorin einen spannenden Diskurs
aus Interviewstimmen und dramatischem Text.”
(Haidhauser Nachrichten, 2014)
Ausgewählte Projekte
Vom Zauber der Nachfrage
Ein Theaterprojekt von Gesche Piening – Uraufführung
L ÜC K L I C H E
ÜN S T L E R
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Marktanteil
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Mit Stephan Benson, Sarah Dorsel, Sabrina
Frank, Kenneth Huber, Tinka Kleffner, Thomas
Meinhardt, Hussam Nimr, Wolfgang Petters,
Gesche Piening, Judith Toth.
Und mit Willy Astor, Joseph Hannesschläger,
Schorsch Kamerun, Luise Kinseher und
Christoph Süß.
Fotografie und Design: Gérard Pleynet
Musik und Komposition: Wolfgang Petters
Dramaturgie: Jan Deck. Licht: Wolfgang Wiefarn
Ton: Gregor Kuschel, Taru Pleynet. Medien: Zeno Legner
Öffentlichkeitsarbeit: Kathrin Schäfer Kultur PR
Seien Sie dabei beim theatralen Festakt und feiern Sie mit uns den Aufbruch
unserer kreativen Garagenfirma zum profitablen Kulturunternehmen! – Eine
Vollverausgabung für den Markt!
»Eineinhalb Stunden wird im I-Camp ironisch die
Anbiederung an die Gesetze der Marktwirtschaft
geprobt. Es wird gelächelt, gerappt und der Beamer
angeworfen. Das ist hübsch anzuschauen und trifft nicht
zuletzt viele Kernpunkte der Debatte.«
(Süddeutsche Zeitung 2013)
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, das i-camp, hausmusik
und die DGB Jugend München
»Und das Wohltuende an den Arbeiten der 35-Jährigen
ist, dass sie Verantwortung nicht an ‘die Anderen‘
delegieren (…) die letzte Frage ist immer: Was lasst ihr
eigentlich mit euch machen, Leute?«
(Nachtkritik 2013)
»Freie Kunst trifft auf Freie Marktwirtschaft. Das geht
selten gut aus für die Künstler. Die Regisseurin und
Schauspielerin Gesche Piening dreht mit ihrem Stück den
neoliberalen Spieß in einer ironischen Wendung um.«
(Bayerischer Rundfunk, B5 Radio 2013)
»Was sich vordergründig als harmlose Persiflage tarnt,
die auf simple Weise gängiges Vermarktungsvokabular
verulkt, entpuppt sich bei intensiver Betrachtung
giftiger als jede Satire es sein könnte.«
(Freitag 2013)
Foto: Gérard Pleynet
Ausgewählte Projekte
--------------------------------------Schön! Studie am eigenen Leib
--------------------------------------Konzept, Regie und Textfassung: Gesche Piening
Assistenz: Sarah Dorsel, Ralph Drechsel
mit Paulina Alpen, Sophie Hechler, Daniel Holzberg,
Mira Huber, Linda Hummrich, Pia Kolb und
Stefan Voglhuber
Schönheit kann so hässlich sein. Bodymanagement als Lebensaufgabe,
Operationen zur Selbstbefreiung, Attraktivitätsforschung als
Herzensangelegenheit … Unsere Körper sind Orte öffentlicher
Auseinandersetzung. Wir bringen sie zum Sprechen.
„theater … und so fort” München 2012
»Seit jeher braucht Gesche Piening nicht viel, um Wirkung
zu erzielen. Was ihre Stücke stets lohnenswert macht,
sind die Texte und Textbearbeitungen. Sie treffen den
Nerv der Zeit.«
(Süddeutsche Zeitung, Dezember 2012)
Foto „Schön! Studie am eigenen Leib”: © Carlos Malvar
Ausgewählte Projekte
--------------------------------------brenne und sei dankbar
--------------------------------------Eine bundesweite Wanderausstellung für Theater- und
Tanzschaffende und ihr Publikum
Konzept und Realisierung: TESTSET – Gesche Piening und
Ralph Drechsel
Die Ausstellung »brenne und sei dankbar« beleuchtet interessante
Einzelaspekte der kulturpolitischen und finanziellen Grundsituation sowie
der Arbeits- und Lebensbedingungen von Freien Theater- und
Tanzschaffenden in Deutschland.
Seit der Premiere in der Akademie der Künste, Berlin, wird die Ausstellung
in weiteren Bundesländern in Theaterhäusern, auf Festivals, Kongressen,
in politischen Institutionen und Ausbildungsstätten gezeigt.
»Brenne und sei dankbar. Treffender kann ein Titel nicht umreißen,
was von einem Künstler erwartet wird – beides gleichzeitig.«
(Berliner Zeitung, Juni 2012)
»Eine kleine, aber dafür umso pointiertere Bildserie, die Kulturbudgets,
künstlerische Arbeitsbedingungen und private Lebensumstände von
Kulturschaffenden visualisiert und dabei zuweilen auch bei Kennern der
Szene für Überraschung sorgt.«
(Haidhauser Nachrichten, November 2012)
»Die Ausstellung brenne und sei dankbar zeigt die Wahrheit hinter der
jungen, coolen, unabhängigen kreativen Klasse.«
(taz, Juli 2012)
Das Projekt wurde gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, den ver.diBundesvorstand – Fachgruppe Theater und Bühnen und den Fonds Darstellende Künste.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Akademie der Künste, Berlin und den Bundesverband Freier
Theater (BuFT).
»Grundlage der visuell originellen Darstellung ist eine wissenschaftliche
Untersuchung aus dem Jahr 2010, der Report Darstellende Künste. Das
Gesamtbild ist eindrucksvoll, es entspricht auch der gefühlten Realität.«
(Westdeutsche Zeitung, Januar 2013)
Ausgewählte Projekte
--------------------------------------hinter mir stehe nur ich
--------------------------------------Lesung und Filmvorführung
zum 75. Geburtstag / 20. Todestag von Gisela Elsner
Mit Gesche Piening und Judith Toth
Konzept: Gesche Piening, Peter Punckhaus
Mit ihrem Debüt »Die Riesenzwerge« avancierte Gisela Elsner in den 1960er
Jahren zu einem preisgekrönten Literaturstar. In den beiden
darauffolgenden Jahrzehnten wurde die Autorin jedoch mehr und mehr
in der öffentlichen Wahrnehmung marginalisiert. Erst vor gut zehn Jahren
verschaffte schließlich der von ihrem Sohn Oskar Roehler gedrehte Film
»Die Unberührbare« der Person Gisela Elsner einige Aufmerksamkeit,
welche sich gegenwärtig durch die nach und nach erscheinende
Werkausgabe auch wieder auf ihre Texte ausweitet.
In den Mai 2012 fielen zwei Gisela-Elsner-Jubiläumstage – der 75. Geburtstag
am 2. Mai in Nürnberg sowie der 20. Todestag am 13. Mai in München. Aus
diesem Anlass fand in beiden Städten eine von Gesche Piening und Peter
Punckhaus konzipierte Veranstaltung statt, die öffentlich an die Autorin
erinnerte. An eine etwa einstündige Lesung aus Elsners literarischen und
kritischen Texten, schloß eine Vorführung des Films „Die Unberührbare“
an.
Filmhaus Nürnberg (Künstlerhaus) und Monopol München 2012
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und das Kulturreferat Nürnberg
Ausgewählte Projekte
--------------------------------------ich könnte heulen, daß ich frei bin
--------------------------------------Eine Lesung zum 20. Todestag von Ronald M. Schernikau
Mit Gesche Piening und Oliver Mallison (München)
Mit Gesche Piening und Stephan Benson (Hamburg)
Konzept: Gesche Piening, Peter Punckhaus
In der BRD fühlte sich der Kommunist Ronald M. Schernikau nicht zuhause.
So ging er Ende der 80er Jahre in die DDR, um dort das zu studieren, worum
sich bereits seit seinem frühen Erfolg „Kleinstadtnovelle“ – heute ein
Klassiker der schwulen Literatur – sein Leben drehte: das Schreiben. Aber
nur kurze Zeit später fiel die Mauer und Schernikau fand sich wieder in
einer nun noch größeren BRD, in der er am 20. Oktober 1991 mit nur 31
Jahren an den Folgen von AIDS verstarb. Ein kurzes Leben also und ein
schmales Werk, das aber rasch Kultstatus erwarb, bietet es doch sehr viel
von dem, was der Literatur in beiden deutschen Staaten so oft abging:
provokanten Witz, intellektuelle Waghalsigkeit und eine lustvolle
Selbststilisierung, die sich bis ins Exzentrische zu steigern wusste.
Premiere: Münchner Rationaltheater 2011
Gastspiel: Polittbüro Hamburg 2012
In München gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München,
Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen der
Landeshauptstadt München, Sub – Schwules Kommunikations- und
Kulturzentrum München e.V., diversity – Dachverband der LesBiSchwulen
Jugendgruppen Münchens, Gleichstellungsreferat der
Studierendenvertretung der LMU München, forum homosexualität
münchen e.v., Buchladen Max und Milians
In Hamburg in Kooperation mit dem Konkret Literatur Verlag, der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg,
der AG Queer Studies der Universität Hamburg und dem Buchladen Männerschwarm
»Piening und Mallison verleihen den literarischen Texten Schernikaus
einen Ausdruck, der die Zuhörer vom ersten Moment an fesselt. Sie
beherrschen die Kunst der Zwischentöne, verzichten dabei auf eine allzu
theatralische Interpretation des Geschriebenen. – Ein bemerkenswerter
literarischer Abend.«
(Münchner Wochenanzeiger, November 2011)
Ausgewählte Projekte
--------------------------------------Lohn und Brot
--------------------------------------Eine Theaterproduktion von Gesche Piening und
Peter Punckhaus
Text: Erika Runge Bottroper Protokolle /
Kathrin Röggla wir schlafen nicht
mit Ursula Berlinghof, Michael Krone, Benjamin Mährlein
und Gesche Piening
Regie: Gesche Piening
Konzept: Gesche Piening und Peter Punckhaus
Dramaturgie: Peter Punckhaus
Videomaterial: Gregor Kuschel
Licht und Technik: Wolfgang Wiefarn
Die Bühne als Arbeitsplatz. Und als Ort für unwahrscheinliche
Begegnungen: Der Bergarbeiter trifft auf den Unternehmensberater, die
Putzfrau trifft auf die Key Account Managerin, die Hausfrau trifft auf die
Praktikantin. Und alle sprechen über ihre Arbeit – über sich und ihre
Arbeit. Über Ausbeutung und Leistungsbewusstsein, über Kündigungen
und Konkurrenzdruck, über Absturzängste und Aufstiegsträume.
Die auftretenden Figuren entstammen zwei Texten, die beide auf Interviews
basieren: Erika Runges Bottroper Protokollen von 1968 und Kathrin Rögglas
Roman wir schlafen nicht von 2003. Sie vermitteln die unterschiedlichen
Biografien und das sich wandelnde Selbstverständnis von Arbeitenden in
Deutschland. Ihr Aufeinandertreffen auf der Bühne macht erfahrbar,
in welcher Weise die Identität der Arbeitenden an ihre jeweilige Arbeit
gekoppelt war und ist und in welchem Maße Arbeit offensichtlich immer
auch Arbeit an der eigenen Identität bedeutet.
Lohn und Brot: Ein Stück über working identities gestern und heute.
Premiere: TamS Theater München 2009
Gastspiele: Technoseum Mannheim 2010, Hamburger Sprechwerk 2011,
Kritische Akademie Inzell (Bildungseinrichtung der IG Metall) 2011
Gefördert durch:
»Die ganze Wahrheit über die Arbeitswelt«
(Bayern 2 Radio)
»Die vier hoch intensiven Schauspieler spielen sogar Arbeitsverlust und
Konkurrenzdruck ohne psychologische Aufwallung, aber mit deutschen
Volksliedern und Videoeinspielungen erhält die Inszenierung eine hochfein dosierte Ironie, die so trocken und unerbittlich ist wie ein
Kündigungsschreiben.«
(Abendzeitung, Dezember 2009)
»Ein wunderbar gespielter Abend über Lebenswerte, der nachwirkt.«
(Münchner Merkur, Dezember 2009)
»Gesche Piening denkt auf eine kluge Art und Weise nach über die schöne
neue Arbeitswelt, wie sie seit gut hundert Jahren unser Leben bestimmt.«
(Süddeutsche Zeitung, Dezember 2009)
Fotos „Lohn und Brot”: © Ralph Drechsel
17. März 2011, HAMBURGER FEUILLETON (www.hamburger-feuilleton.de)
Ich arbeite, also bin ich!?
Was bedeutet Arbeit für uns? Liebt der Deutsche seinen Beruf zu sehr? Und darf man auch manchmal gar nichts
tun? An einem der ersten Frühlingstage in einem Münchner Straßencafé. Müßiggang oder Arbeit? Hier ist die
Grenze fließend. Denn ein Interview mit Regisseurin Gesche Piening ist ein Vergnügen. Deren Produktion
»Lohn und Brot“ gastiert am 25. und 26. 3. in Hamburg. Ein Gespräch über Arbeit und unsere Liebe dazu.
Da sitzt sie bei ihrem Pilz-Risotto und erzählt. Gesche
Piening ist bei der Arbeit und in ihrem Element. Ihr
Element heißt Theater, ihre Arbeit Regie. Was liegt da
näher als ein Stück zum Thema Arbeit zu machen?
Ach, Blödsinn, eins! Piening macht keine halben
Sachen. Sie nimmt gleich zwei Gesprächsprotokolle
zum Thema, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und bringt diese mit vier Schauspielern auf die
Bühne: Die Produktion »Lohn und Brot« vermengt
Erika Runges klassenkämpferische »Bottroper Protokolle« von 1968 und Kathrin Rögglas »wir schlafen
nicht« aus dem Jahr 2004, das aus Gesprächen mit
Chefs und Arbeitnehmern der New Economy zusammengestellt ist.
Zu Beginn der Probenzeit hat sie ihren Schauspielern
vom Luxus erzählt, jetzt sechs Wochen an diesen Stoffen probieren zu können. Und das sogar bezahlt! Das
sind Stadttheater-Bedingungen, und dafür hat sie
gekämpft. Ein ganzes Jahr lang. »Ich konnte doch kein
Stück über Arbeitsbedingungen in Deutschland
machen und dann meine Schauspieler schlecht bezahlen!« sagt sie, Empörung im Blick. Zahlreiche Förderungen hat sie für die Produktion erhalten. Die freie
Szene ist ein hartes Brot, in der der Lohn erkämpft
sein will. Gesche Piening weiß, wovon sie spricht –
und lacht darüber: »Du hast eine Idee, beißt dich
daran fest, schreibst ein Konzept, stellst einen Antrag.
Dann wirst du gefördert – und kriegst erstmal die
Panik. Und dann beginnst du eben zu arbeiten.“
Wenn sie gewusst hätte, was ihr Beruf bedeutet, ob
sie dann trotzdem Schauspiel studiert hätte? Kurze
Denkpause. Dann heftiges Nicken. Sie hätte sich
allerdings besser darauf vorbereiten wollen im
Rahmen ihres Studiums: »Als Regisseur in der
freien Szene bist du alles auf einmal: Arbeitnehmer, Manager, du schreibst Förderanträge,
machst Akquise. Für Kunst bleibt da wenig Zeit.«
Sie blättert in ihren Unterlagen und liest vor aus dem
»Report Darstellende Künste«, aus dem sie für ihre
Schauspiel-Studierenden Passagen abgetippt hat: »Die
durchschnittliche Arbeitswochenzeit der freien Theater– und Tanzschaffenden beträgt 45 Stunden. Davon
fließen 35 Prozent in künstlerische und nichtkünstlerische Nebentätigkeiten, um den Lebensunterhalt zu
sichern; 32 Prozent fließen in die Organisation und
Akquise der künstlerischen Haupttätigkeit. Für die
eigentliche künstlerische Arbeit verbleiben nur knapp
33 Prozent.“
In einem Festengagement sähe das anders aus. Dort
wird man zwar nicht reich, aber immerhin regelmäßig bezahlt. Warum sie das nicht macht? Nach ihrer
Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule kam das
für sie nicht in Frage. Denn diese staatliche SchauspielAusbildung, das ist so eine Sache:
das Konzept zusammen erarbeitet. Aber eigentlich
hat das Thema von »Lohn und Brot« sie ja bereits seit
Jahren begleitet. Was macht unsere Arbeit mit uns?
Wie gehen wir mit ihr um? Können wir überhaupt
ohne? Und inwieweit bestimmt der Beruf unsere Identität? Wenn sich eine wie Gesche Piening so realitätsnah und reflektiert damit auseinandersetzt, möchte
man sich definitiv ansehen, was sie auf der Bühne daraus macht.
Die Popo Martin hat sie vorgesprochen aus »Fette
Männer im Rock« von Nicky Silver in der Aufnahmeprüfung an der Falckenberg-Schule. Eine Verrückte
also. Und Goethes Stella. Eine, die verrückt genug ist,
im Dreieck zu lieben. Das passt irgendwie. Ein bisschen verrückt muss man schließlich auch sein, um die
Arbeit zu machen, die sie macht. Und ein bisschen
verliebt womöglich auch.
»Man geht im ersten Jahr in eine Art Tunnel hinein
und kümmert sich um nichts. Und dann kommt man
nach vier Jahren wieder raus und hat sich nur mit sich
selbst beschäftigt.« Für die Absolventin Piening stellt
sich eine entscheidende Frage: Wie soll man als Schauspieler eine Welt darstellen, von der man keine
Ahnung hat, ohne in Klischees zu verfallen?
Die junge Schauspielerin entscheidet sich für die Arbeit
mit Managern, Mittelstand, Industrie, Pfarrern, kurz:
Menschen in Sprechberufen. Diese lernen von ihr.
Und sie lernt von ihnen. Währenddessen unterrichtet sie Schauspiel. Und macht sich Gedanken darüber,
wie eine Ausbildung aussehen müsste, die Schauspieler darauf vorbereitet, auch in der freien Szene zu
arbeiten. Denn das lernt man nicht. Und dann sitzt
man da und hat keine Ahnung, wie man das am besten angeht.
Die Idee zu der Textcollage? »Hat mein Dramaturg mir
geschenkt.« sagt sie. Peter Punckhaus und sie haben
Gesche Piening inszeniert regelmäßig in München. Ihre Inszenierungen und Schauspielprojekte wurden zu
diversen Gastspielen eingeladen, u. a. zum Festival 150 Prozent auf Kampnagel, an die Hamburger Kammerspiele, das Junge Theater Göttingen, Literaturhaus Wien, Technoeum Mannheim, Zimmertheater Tübingen sowie
in die Kunsthalle Bayreuth. »Lohn und Brot« ist am 25. und 26. März um jeweils 20 Uhr im Hamburger Sprechwerk zu sehen.
N. Fingerhut
Ausgewählte Projekte
--------------------------------------Ein paar Leute suchen das Glück
und lachen sich tot
--------------------------------------von Sibylle Berg, Regie: Gesche Piening
mit Ursula Breitenhuber, Noëlle Cartier van Dissel,
Michael Dietrich, Sarah Dorsel und Silke Franz
Schonungslos, nüchtern und sarkastisch schildern uns die ProtagonistInnen
des Stücks ihr Scheitern beim Versuch, das persönliche Glück zu finden.
Sie stolpern von einer missglückten Beziehung in die andere, verrennen
sich in Ideen, die der Realität nicht standhalten, und machen nur immer
wieder die eine Erfahrung: dass sie alleine sind und alleine bleiben werden.
Verstörend direkt und entlarvend komisch verfolgt Sibylle Berg die
Glücksritter unserer Zeit und lässt ihre Figuren mitsamt dem Zuschauer
in die Abgründe moderner Biografien blicken.
„theater … und so fort” München 2009
»Piening vermeidet den aufgesetzten Katastrophenfuror Sibylle Bergs,
bietet stattdessen Schrecken ohne Ende und bleibt so näher am realen Leben.
Das ist die Stärke der Inszenierung und der Schauspieler: Aus den blutleeren Figuren Nora, Vera, Bettina und Pit, zu denen sich beim Lesen kaum
Bilder einstellen wollen, werden Menschen wie du und ich.«
(Süddeutsche Zeitung, Juli 2009)
»Ein unerbittlich lebendiger Realismus, der mitunter gespenstischer
geraten kann als kunstvolle Morbidität.«
(Abendzeitung, Juli 2009)
Fotos „Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot”: © Volker Derlath
Ausgewählte Projekte
--------------------------------------wozu wir taugen – Sieben Figuren
von Robert Walser
--------------------------------------mit Gesche Piening und Gertrud Wittkowsky
Konzept und Regie: Peter Punckhaus und Gesche Piening
Musik: Gertrud Wittkowsky
Bühne: Peter Eff
Premiere: „theater … und so fort” München 2008
Gastspiele: Kampnagel Hamburg Festival „150 Prozent” 2009,
Hamburger Kammerspiele 2009, Zimmertheater Tübingen 2009,
Landeskulturzentrum Salzau 2009, Marstall Schloss Ahrensburg 2009
Fotos „wozu wir taugen”: © Thomas Schwarz, Peter Punckhaus
Robert Walsers Figuren sind rätselhafte, tiefgründige Gestalten, die sich
im ersten Augenblick offenbaren, um
sich im nächsten Augenblick wieder zu
entziehen und zu verbergen.
Sie führen wissentlich auf falsche
Fährten, sie erzählen Geschichten,
deren Motive nie ganz eindeutig
werden, und lassen Sehnsucht und
Spott in unmittelbare Nähe zueinander
rücken. Sie geben sich ironisch distanziert, untergründig, melancholisch,
humorig, aggressiv und umständlich
heiter. Sie sind voll passiven Widerstands, gedankenloser Tiefe und
bissiger Zahmheit.
Im Laufe des Abends begegnen uns
sieben dieser Figuren von Robert
Walser, die uns fern von plattem
Exhibitionismus an ihren melancholisch komischen Gedanken und
Geschichten teilhaben lassen und
sich dabei zwischen Entzücken und
Wehmut, Euphorie und Niedergeschlagenheit, poetischer Imagination
und ironischer Durchtriebenheit
bewegen.
»Piening gelingt es, die Stimmen Walsers zum Klingen zu
bringen: die zarte, die komische, die heiter-verzweifelte
und die todtraurige.«
(Süddeutsche Zeitung, November 2008)
»Peter Punckhaus und Gesche Piening erforschen
mit den Mitteln des Theaters die verschleierten Tiefen
der Figuren des Schweizer Autors Robert Walser.«
(Hamburger Abendblatt März 2009)
Ausgewählte Projekte
--------------------------------------suche unsterbliche seele
--------------------------------------Ein Ernst-Jandl-Abend mit Gesche Piening, Peter Bockius
und Raum-und Klanginstallationen von Peter Eff
Konzept und Regie: Gesche Piening
Im Mittelpunkt des Ernst Jandl-Abends »suche unsterbliche seele« stehen
die späten, noch unbekannteren Texte Ernst Jandls, die Emotionen
zulassen, direkt und unkaschiert, indem sie Zustände und ganz alltägliche
Vorgänge mit den dazu gehörigen inneren und äußeren Umständen
beschreiben.
Einsamkeiten, Ängste, Verzweiflungen, Freuden, Enttäuschungen,
Sehnsüchte, Liebenswertes, Dürftiges, Ruhelosigkeiten, Zerrissenheiten,
Zumutungen, Erinnerungen, Ratlosigkeiten, .... die Diskrepanz zwischen
der Wichtigkeit des eigenen persönlichen Lebens und dem offensichtlich
unscheinbaren Dasein des Einzelnen in der Masse.
Die Struktur der Gedichte und die ihnen zugrunde liegenden
Sprachrhythmen sowie die inhaltlichen Aspekte rufen Klangassoziationen
hervor, die durch Kontrabass und Klanginstallationen Gestalt gewinnen
und so den Lyrikabend zu einem geschlossenen Klanggebilde formen.
Premiere: Kunsthalle Bayreuth 2005
Gastspiele: Literaturhaus Wien 2005, Hamburger Kammerspiele 2006,
Junges Theater Göttingen 2006, „theater … und so fort” München 2005
und 2006, Nordart Festival 2006, Schloss Fussberg Gauting 2006, Schloss
Elmau 2007
Fotos „suche unsterbliche seele”:
© Rainer Köfferlein, Thomas Schwarz, Schorsch Puppe
»Atemlos lauscht das Publikum, gebannt von der Sprachkraft Jandls und
der Sprechkunst Gesche Pienings.«
(Göttinger Tageblatt, April 2006)
»Und plötzlich ist Ernst Jandl wieder da, ein sehr verletztlicher, durchsichtiger,
leiser, anrührender Ernst Jandl. Gesche Piening als zarte Anima des dicken
Jandl gebiert mit Stimme, Gesicht, Körper Jandls Texte ganz von neuem
wieder … .«
(Bayerische Staatszeitung, April 2006)
»An Jandls raren Liebesgedichten zeigte Piening die atemberaubende
Zärtlichkeit, die in der Verknappung liegen kann …«
(Süddeutsche Zeitung, Januar 2006)
Kontakt
Gesche Piening
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