Nestlé Deutschland AG

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Nestlé Deutschland AG
Foodwatch trifft Nestlé
Gerhard Berssenbrügge, Nestlé- Deutschland-Chef, hat natürlich sein Versprechen
gehalten und Foodwatch ins Nestlé-Haus nach Frankfurt eingeladen. Angeregt und
konstruktiv diskutierte Gerhard Berssenbrügge vorgestern*) mit Thilo Bode und Anne
Markwardt. Sie stellten dabei auch inhaltliche Schnittmengen fest. Anne Markwardt bat
auf dem Nestlé Zukunftsforum im April um dieses Gespräch.
Schnittmenge I: Ernährungsbildung gehört in die Schule
„Wir
wollen
den
aufgeklärten
und
informierten
Verbraucher“,
sagt
Gerhard
Berssenbrügge, „und der Weg dahin beginnt in der Schule.“ Ideal wäre also,
Ernährungsbildung in den Lehrplan von Schulen aufzunehmen. „Mehr Ernährungsbildung
in der Schule“ ist auch das Ergebnis des Nestlé Zukunftsforums, das 120 Teilnehmer via
TED auf dem Ernährungssymposium in April ausgewählt haben: https://www.nestlezukunftsforum.de/das-symposium-brachte-klare-handlungsansaetze-hervor.
Foodwatch
hatte an der Veranstaltung teilgenommen. Beim Thema „Ernährungsbildung in der
Schule“ sind sich Berssenbrügge und Foodwatch einig. Sie können sich vorstellen, sich
damit unabhängig voneinander an die Politik zu wenden, um hier etwas zu bewegen.
Andererseits kann
Berssenbrügge
nicht
nachvollziehen,
warum
Foodwatch
die
Bildungsaktivitäten rund um Ernährung in Schulen kritisiert, die Nestlé mit unabhängigen
Experten durchgeführt hat. „Sie finden im gesamten Unterrichtsmaterial für Lehrer keinen
Hinweis auf Nestlé oder auf unsere Produkte. Inhaltlich sind die Lehrmaterialien von
hohem pädagogischen Wert“, erklärt Berssenbrügge, „wir würden es begrüßen, wenn
auch Foodwatch ebenso sachgerecht in Schulen engagiert wäre.“ Nestlé nähme seine
Verantwortung gegenüber den Verbrauchern ernst, diese umfassend zu informieren und
mache dies mit weiteren Aktivitäten wie dem Nestlé Ernährungsstudio im Internet.
………………
)
* 11. Juli 2012
LYONER STRASSE 23 „NESTLÉ-HAUS“, FRANKFURT AM MAIN-NIEDERRAD  TELEFON: (0 69) 6671-1  POSTANSCHRIFT: 60523 FRANKFURT AM MAIN
AUFSICHTSRATSVORSITZENDER: PROF. DR. WERNER BAUER
VORSTAND: GERHARD BERSSENBRÜGGE (VORSITZENDER), PETER HADASCH, HUBERT STÜCKE, MICHAEL ULRICH
SITZ: FRANKFURT AM MAIN . REGISTERGERICHT: AMTSGERICHT FRANKFURT AM MAIN, HRB 28 163
Schnittmenge II: Einschränkung von Nestlé bezüglich Werbung an Kinder
Foodwatch respektiert, dass Nestlé strengere Richtlinien von TV- und Online-Werbung
gegenüber 6- bis 12-Jährigen anwendet als vom EU Pledge vorgegeben ist. Der EU
Pledge ist eine freiwillige Selbstbeschränkung von Unternehmen für Werbung gegenüber
Kindern unter 12 Jahren. Auch dass Nestlé prinzipiell keine TV-Werbung bei unter 6Jährigen einsetzt, findet Foodwatch in Ordnung. Kritik übt Foodwatch allerdings, dass es
überhaupt Werbung für Kinder gibt und dass der EU Pledge nicht die Verpackungen
berücksichtigt. Berssenbrügge dazu: „Wir werben bei 6- bis 12-Jährigen nur, wenn wir
unsere Nutrition Foundation einhalten. Basis hierfür sind Empfehlungen von Experten für
das öffentliche Gesundheitswesen, darunter die Weltgesundheitsorganisation WHO und
das US-amerikanische Institute of Medicine, wissenschaftliche Erkenntnisse sowie
regionale rechtliche Vorgaben. Und daran halten wir uns. Bewertet werden Kalorien,
zugesetzter Zucker, gesättigte Fettsäuren, Natrium sowie Vitamine und Mineralstoffe.“
Was die Gestaltung der Verpackungen betrifft, werde Nestlé dies tiefer analysieren und
sich näher damit befassen. Berssenbrügge ist aber nach wie vor der Auffassung, dass
Werbung kindgerecht und unterhaltsam sein darf.
Zucker und ausgewogene Ernährung: Geht das?
Hier scheiden sich die Geister. Foodwatch akzeptiert bei Frühstückscerealien für Kinder
maximal 10 Gramm Zucker für 100 Gramm. Nestlé sieht das anders und bezieht sich bei
der
Bewertung
der
Cerealien
auf
wissenschaftliche
Vorgaben
wie
der
Weltgesundheitsorganisation (WHO): Danach soll zugesetzter Zucker nicht mehr als 10
Prozent der täglichen Energiezufuhr ausmachen. Das entspricht bei Kindern im Alter von
7 bis 9 Jahren 47,5 Gramm (Jungen) bzw. 42, 5 Gramm (Mädchen) pro Tag. 30 Gramm
Cini Minis haben 9,6 Gramm Zucker, also 20,2 bzw. 22,6 Prozent der Menge an
zugesetztem Zucker, den man laut WHO pro Tag zu sich nehmen kann. „Unsere
Frühstücks-Cerealien sind daher keine Süßigkeiten, sondern ein vollwertiger Start in den
Tag,“ betont Berssenbrügge. Der Vergleich zu anderen beliebten Frühstücksalternativen
zeigt, dass Cerealien keinen überhöhten Zucker haben. Beispielsweise haben ein
Weizenbrötchen mit 30 Gramm Erdbeermarmelade (19 g Zucker) oder ein 150 Gramm
fettarmer Erdbeerjogurt (20 g Zucker) mehr Zucker als eine 30 Gramm-Portion Cini Minis
mit 125 ml fettarmer Milch (15,5 g Zucker). Die Angabe in Portionsgrößen hilft, die
verzehrte Menge realistisch einzuschätzen. Portionsgrößen bestehen seit Jahrzehnten.
Zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen, dass in Europa durchschnittlich 30 bis 50
Gramm Cerealien in einer Portion gegessen werden.
„Auch für uns ist Übergewicht und Zucker ein wichtiges Thema“, sagt Berssenbrügge,
„unser Ziel ist es, Produkte anzubieten, die gut schmecken und einen Beitrag zur
ausgewogenen Ernährung leisten. Wir machen hier Jahr für Jahr Fortschritte, da wir
umfassend wissenschaftlich forschen und innovative Technologien einsetzen.“ Nestlé sei
gerade dabei, den Zucker in den Cerealien nach und nach zu reduzieren. Beispielsweise
wurde bei Nesquik Knusper-Frühstück im letzten Jahr der Zuckergehalt um 17 Prozent
auf 30 Gramm pro 100 Gramm reduziert. Bis Ende 2012 wird Nesquik auf 25 Gramm
kommen, das sind weitere 17 Prozent. Auch bei anderen Produkten arbeitet Nestlé an
zum Teil deutlichen Reduktionen des Zuckergehalts. Große Herausforderung dabei ist,
die Geschmackswünsche der Verbraucher weiterhin zu erfüllen.
Foodwatch: So sehen unsere idealen Kinder-Frühstücksflocken aus
„Ich freue mich sehr, dass Sie sich so konstruktive Gedanken gemacht haben und uns
Ihren
Vorschlag
für
kindgerechte
Frühstücksflocken
mitgebracht
haben“,
sagt
Berssenbrügge, als Markwardt ihm die Verpackung überreicht. Die FoodwatchFrühstücksflocken sind so zusammengestellt, wie sie nach Auffassung von Foodwatch für
Kinder nicht nur geeignet sind, sondern ihnen auch gut schmecken. Dazu Berssenbrügge:
„Wir werden uns intensiv damit auseinandersetzen, und ich verspreche schon jetzt eine
spannende Antwort.“
Fortsetzung folgt
Alle sind sich einig, weiterhin im Gespräch zu bleiben.
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