NGO geförderte Projekte im Zanskartal Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen Lehr- und Forschungsgebiet Studienarbeit Technischer Ausbau und Entwerfen Wintersemester 2007/2008, Sommersemester 2008 Universitätsprofessor i. V. Dipl. Ing. Jo Ruoff Dipl. Ing. Till Heuter 2 Katrin Broll Matr.- Nr.: 251329 Ich versichere durch meine Unterschrift, dass ich die Arbeit selbstständig angefertigt und keine anderen als die genannten Quellen verwendet habe. Katrin Broll Pontwall 10 52062 Aachen Mobil: 0160-97935101 Aachen, im Juli 2008 [email protected] 3 Inhalt 4 1. Einleitung ..........................................................7 2. Hintergrundinformationen Geographische Einordnung Wirtschaftliche und soziale Entwicklung Religion – Klöster als Zentren des religiösen Lebens Gesellschaft Klima, Bauphysik, Bauphysiologie ..........................................................9 ........................................................10 ........................................................10 ........................................................11 ........................................................12 3. Bauweisen - Baustrukturen Traditionell - Heute Traditionelle Bauweisen Wie wird HEUTE gebaut – Probleme - Eindrücke Traditionelle Baustrukturen Moderne Baustrukturen ........................................................15 ........................................................16 ........................................................17 ........................................................18 4. Energiesysteme im Zanskartal Nutzung von Generatoren Nutzung von Solarthermie Trombewand Photovoltaikanlagen - Greenhouse - Solarkocher Solare Warmwasseraufbereitung Nutzung von Windkraft Nutzung von Wasserkraft ........................................................21 ........................................................21 ........................................................22 ........................................................23 ........................................................24 ........................................................24 ........................................................25 5. Aus dem Ausland geförderte Projekte im Zanskartal Übersichtskarte der Standorte Auflistung der Projekte Steckbrief des Projekts Finanzierung - Hilfsorganisationen Projektbeschreibung - Baustruktur Nachhaltigkeit - Kontakt ........................................................27 ........................................................27 6. Fazit ........................................................56 7. Literaturverzeichnis ........................................................58 8. Abbildungsverzeichnis ........................................................60 9. Anhang ........................................................62 5 1. Einleitung 6 2006 trat der Förderverein Sani Zanskar e.V. mit dem Lehrstuhl für technischen Ausbau und Entwicklung der RWTH Aachen in Kontakt, mit der Bitte ihn bei dem Vorhaben zu beraten, im nordindischen Ladakh ein Hospital und Winterschulgebäude zu realisieren. Im Wintersemester 06/07 fand ein Entwurfsseminar „Hospital Projekt Sani Zanskar“ statt, um ein Konzept für dieses Gebäude zu entwickeln. Geplant wurde der Entwurf eines sich durch Solarenergie selbst erwärmenden Gebäudes, unter Nutzung der lokalen Ressourcen. Ziel war ein multifunktionales Haus, welches der medizinischen Versorgung und der Bildung der Kinder im Winter dient. Durch die Klimatischen Bedingungen kann der Unterricht hier zu diesem Zeitpunkt nicht stattfinden. Sani ist ein Dorf im Zanskartal im Be- zirk Ladakh, welches dem nordöstlichen Teil des Bundesstaates Jammu & Kashmir, mit der Hauptstadt Leh, angehört. beschäftigen. von ausländischen Hilfsorganisationen (hauptsächlich NGOs – Non-Governmental Organization) oder auch einzelnen Personen unterstützt wurden oder noch werden. Diese NGOs sind nichtstaatliche Organisationen, die nicht auf Gewinn gerichtet sind und von staatlichen Stellen weder organisiert werden, noch abhängig sind. Unterstützte Projekte dieser Organisationen stehen kaum miteinander in Kontakt und wurden alle unabhängig voneinander errichtet und durchgeführt. Es handelt sich nicht ausschließlich um Gebäude, auch die Unterstützung von einzelnen Gruppen wie Frauen, Nonnen und Mönche durch Verbesserung der Schulbildung und der Lebensbedingungen, wird von ausländischen Organisationen getragen. Es gibt eine Vielzahl von Projekten, die in Zanskar realisiert wurden und Ziel dieser Arbeit ist es, die vielen unabhängigen Projekte im Zanskartal zu Im Juli 2007 wurde uns Studenten die Möglichkeit geboten, mit dem Förderverein Sani Zanskar e.V. nach Indien zu reisen, um selber am Bau des Zentrums teilzunehmen. Nach der Teilnahme an dieser Reise, dem Kennenlernen des Landes und der Menschen die unter besonderen Umständen im Himalaya leben, möchte ich mich im Rahmen einer Studienarbeit mit dem Thema NGO geförderte Projekte im Zanskartal katalogisieren und somit einen Überblick und eine Vernetzung der einzelnen Hilfsorganisationen zu schaffen. Durch die Erläuterung der Baustrukturen sollen alternative Möglichkeiten zum Umgang mit den besonderen geografischen, klimatischen und gesellschaftlichen Bedingungen aufgezeigt werden. Es soll die Möglichkeit geschaffen werden, Kontakte zu anderen Organisationen aufbauen zu können und Probleme und Vorteile der unterschiedlichen Baustrukturen einander gegenüberzustellen. Aufbau und Methode Im Ersten Teil der Arbeit wird den Hintergrundinformationen und den besonderen Bedingungen vor Ort, durch eine Literaturrecherche nachgegangen. Im mittleren Teil werden die traditionellen und modernen Baustrukturen aufgelistet und es wird versucht die Vor- und Nachteile der einzelnen Maßnahmen dar zu legen. Eine Dokumentation der NGO-Projekte erfolgte vor Ort. Sie werden im abschließenden Teil der Studienarbeit katalogisiert und vorgestellt. Abb. 1 - Zanskartal 7 2. Hintergrundinformationen 8 Geographische Einordnung Ladakh, „das Land der hohen Pässe“ gehört zum indischen Bundesstaat Jammu und Kaschmir. Es ist ca. 97 000m² groß und umfasst ca. 200 000 Einwohner, Angabe nach SECMOL (Student’s Educational and Cultural Movement of Ladakh). Es grenzt im Osten an das von der VR China annektierte Tibet, im Norden an die Grenze zu Pakistan, im Westen an Kaschmir und im Süden an Himachal Pradesh. Das Land wird geprägt von seiner Lage zwischen 5000m bis über 7000 m hohen Gebirgsketten, dem westlichen Himalaya und dem KarakorumGebirge. Sie verlaufen parallel, von südost nach nordwest, und sorgen als Wetterscheiden mit Stauregen und Schneefällen an den Gebirgsflanken für das aride Klima. Abb. 2 Ladakh ist Indiens höchstes Plateau. Ein großer Teil davon liegt über 3000 m. Es ist eines der höchst gelegenen bewohnten Gebiete der Erde. Die Gebirgsstrecken in dieser Region wurden über eine Zeitdauer von 45 Millionen Jahren durch die Faltung der indischen Platte in die stationärere eurasische Platte gebildet. Dieser Prozess findet immer noch statt und verursacht häufige Erdbeben in der Himalayaregion. Ladakh lässt sich in folgende Territorien gliedern: das Industal, das Zanskar Tal, das Suru Tal, das Nubra Tal, das Do-Hannu Gebiet, das Chang Than Plateau und die dazwischenliegenden Bergketten. Der größte Teil des Landes wird von den parallel zueinander von Südosten nach Nordwesten verlaufenden Bergketten der Ladakhund Zanskar Range eingenommen. Zahlreiche Bäche und Flüsse bahnen sich ihren Weg durch die Bergwelt. Größter Fluss ist der Indus, er durchquert das Kernland Ladakhs und fließt nach Pakistan. Seine bedeutendsten Nebenflüsse sind der Shayok und der Zanskar. Die Flüsse sind ca. 6 Monate im Jahr zugefroren. Viele Dörfer im Zanskartal sind im Winter nur über diesen Fluss zu erreichen. Er ist ein wichtiger Handels- und Verkehrsweg und dient im Winter als Trekkingweg. [1, 2, 11] Die heutige politische Situation Indien ist heute eine parlamentarischdemokratische Republik mit bundesstaatlicher Ordnung. Administrativ gehören Ladakh und Zanskar zum Bundesstaat Jammu -Kashmir. Dieser Bundesstaat ist in 14 Distrikte unterteilt, von denen Ladakh der größte ist. Die buddhistische Bevölkerung stellt allerdings nur 1% der Gesamtbevölkerung Kashmirs dar. Nachdem Ladakh 1979 in zwei Distrikte geteilt wurde, verschwindet der Name Ladakh von den Landkarten: Offiziell gibt es den Distrikt Leh (80% der Bevölkerung sind hier Buddhisten) und Kargil (überwiegend muslimisch, allerdings mit der buddhistischen Region Zanskar). Während der Distrikt Leh gute Fortschritte im Kampf um den Status eines Unionsterritoriums erzielt, ist die Situation für Zanskar sehr viel schwerer. Der Status eines Unionsterritoriums bedeutet, das Leh nicht mehr Jammu-Kashmir, sondern direkt der indischen Regierung unterstellt wäre. Um die Ziele Ladakhs zu fördern, wurde 1995 die LAHDC gegründet, der Ladakh Autonomous Hill Development Council, mit 30 Mitgliedern, davon 26 von der Bevölkerung gewählt. Das Ziel der LAHDC ist es, die wirtschaftliche Entwicklung aus eigener Kraft zu fördern und die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern unter der Berücksich- Abb. 3 9 tigung der traditionellen Lebensweise und Kultur. Mit der LAHDC wird Leh nun als buddhistische Region auch offiziell repräsentiert. Zanskar hat weder diese offizielle buddhistische Repräsentation noch eine Teilautonomie. Die vernachlässigte Region ist über 8 Monate im Jahr nicht zu erreichen. Für Indien ist sie strategisches Rückzugsgebiet falls Kargil an Pakistan verloren geht, für die Moslems ist es eine Kolonie zum Unterjochen und für die Ladakhis eine Durchgangsroute für Handel und Tourismus. Geplante Straßen zur besseren Erreichbarkeit werden diese Situation noch verstärken. Zanskar braucht deshalb ebenso wie Ladakh einen Hill Council, um im muslimischen Kargil eine Stimme zu haben. Die politischen und religiösen Spannungen in der Region erschweren dies leider immer wieder. [1, 2, 10, 11] Wirtschaftliche und soziale Entwicklung Wegen der großen Höhen, der äußerst geringen Niederschläge und extremen klimatischen Bedingungen ist nur ein sehr kleiner Teil Ladakhs (10-15% der Gesamtfläche) landwirtschaftlich nutzbar. Aus diesen Gründen ist das Land äußerst dünn besiedelt, in den beiden einzigen Städten, Leh und Kargil leben 10.000 bzw. 5.000 Einwohner. 95% der Bevölkerung lebt in 10 Dörfern auf dem Land, welche häufig viele Kilometer voneinander entfernt liegen. Der Ackerbau ist auf einige wenige Täler begrenzt. Die Felder werden durch das Wasser von Gletscherbächen bewässert. Kanalsysteme wurden angelegt, welche unter Rechte und Regeln der Dorfgemeinschaft genutzt werden. Ein Bewässerungsaufseher sorgt für die Funktionstüchtigkeit des Systems und die Einhaltung der Nutzrechte. Auf den lehmhaltigen Sandböden werden Weizen, Gerste, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Blumenkohl und Zwiebeln angebaut. In den Tälern mit den nicht ganz so extremen klimatischen Bedingungen, gedeihen Aprikosen und Äpfel. Das Agrarjahr dauert lediglich 4 Monate. In der von der Religion geprägten Dorfwelt entscheidet ein Astrologe über die Aussaat und Beginn der Feldarbeit. Es werden einfache Arbeitstechniken und keine Maschinen benutzt, die ganze Familie beteiligt sich an den Erntearbeiten. Es ist ein großes Miteinander und zur Mittagspause sitzt man in einem großen Kreis in einer fröhlichen Runde zusammen. Bevor das Getreide in Säcke abgefüllt wird, legen die Bauern eine glückbringende Heiligenfigur auf die Getreidehaufen. Neben dem Ackerbau ist die Viehwirtschaft die zweite und annähernd gleichbedeutende Quelle für den Lebensunterhalt. Die Bauern halten Schaf- und Ziegenherden, für die Lieferung von Milch, Yoghurt, Käse, Fleisch und Wolle. All dies erhält man auch vom Yak, der außerdem noch als Arbeits- und Zugtier verwendbar ist. Für die Bestellung der Felder und zum Transport werden außerdem Pferde, Esel und Dzos eingesetzt. Seit ein paar Jahren betreibt die Regierung auch Hühnerfarmen. Ein wachsender moderner Sektor: Bürokratie, Militär und Tourismus gewinnt immer mehr an Bedeutung. Er besteht vorwiegend aus der Verwaltung, der Entwicklungsbürokratie übergeordneter staatlicher Einheiten (Landes und Bundesbehörden), dem Bildungs- und Gesundheitswesen, dem Tourismussektor und dem seit 1962 aufgebauten umfangreichen Militärapparat. Jeder junge Ladakhi, der aus der Beschränktheit der Dorfökonomie heraus möchte, ist bestrebt, eine Beschäftigung in diesem Sektor zu finden. Diese Beschäftigungsmöglichleiten kommen fast nur den Männern zugute und nur wer hier arbeitet, erhält ein stabiles Einkommen, das es gestattet, die begehrten Konsumgüter der modernen Industrie zu kaufen. Das hat dazu geführt, dass die Tätigkeit der Frau in der geldlosen Wirtschaft von Haus- und Feldarbeit, zusehends als minderwertig und wertlos gilt. Das Ansehen der Frauen sinkt immer mehr. In Ladakhs Gesellschaft ist die Religion ein wesentlicher Bestandteil des Lebens. Naturvorgänge werden metaphysisch gedeutet und die Normen des Alltags sind religiösen Ursprungs. Der sich langsam ausbreitende Fortschritt, Ausbau der Bildungseinrichtungen und der starke Tourismus, könnten den Einfluss der Religionen auf die Gestaltung des Lebens, sowie die Erklärung von Naturphänomenen und den Umgang mit der Natur deutlich vermindern. Der Hauptteil der Bevölkerung, ca. 52% gehört dem lamaistischen Buddhismus an, 48% sind Anhänger des Islams, darüber hinaus gibt es einige wenige Hindus und Christen. Die Regionen Leh und Zanskar sind lamaistisch, wobei es auch Orte mit einer sunnistisch-moslemischen Bevölkerungsmehrheit gibt – Padum, Shushot. Im Raum um Kargil leben mehrheitlich schiitische Moslems. [1, 2, 10, 11] Religion - Klöster als Zentren des religiösen Lebens Die Lehre Buddhas waren in Nordindien und Kaschmir seit langem bekannt. Im 7. Jh. nach Chr. kamen buddhistische Ideen nach Ladakh. Im 11. Jh. gründete Ringchen Brangpo 108 Klöster in West-Tibet und Ladakh. Klöster wie Alchi, Lamayuru, Wanlah und Sani entstanden unter seinem Wirken. Die meisten Klöster in Zanskar gehören dem Gelbmützen-Orden an und unterstehen dem Dalai Lama. Sie bilden den Mittelpunkt des religiösen Lebens in Zanskar. Ihre Lage und Anlage wird von der Topographie bestimmt. Man findet sie auf Inselbergen im Tal, auf Felsausläufen am Rande der Täler, sowie am oberen Ende terrassierter Felder. In jedem Fall immer hoch über den Dörfern und Feldern. Eine Ausnahme bildet das Kloster in Sani, es liegt mitten im Dorf und wurde auf dem Grundriss eines Mandalas erbaut. (Gompa) besitzen 1/3 der Agrarfläche des Landes. Die Klöster verpachten Land und Tier an die umliegenden Häuser. Der Ertrag wird zur Hälfe mit dem Kloster geteilt. Im Gegenzug bilden die Klöster, die früher einzigen Bildungseinrichtungen, einen Sohn in jeder Familie aus. Auch heute noch wird der jüngste Sohn ins Kloster geschickt. Ein Eintritt erfolgt im Alter von 6 Jahren. Bis zur Schließung der tibetischen Grenze 1959 war Lhasa/Tibet der wichtigste Studienort ladakhischer Mönche. [1, 2, 10, 11] Um den Entwicklungsprozess von Ladakh und Zanskar verstehen zu können, muss man die Rolle der Klöster mit berücksichtigen. Die Klöster Die Menschen in Zanskar haben somit eine enge Bindung an die Klöster, sie glauben an den Einfluss der Götter auf die materielle Welt. Lamas sind die Vermittler zwischen der Mensch- und der Geisteswelten, sie nehmen auch die Rolle von Astrologen und Orakeln ein. Ihre Mönche halten alle wichtige Lebensabschnitte, durch Zeremonien und Rituale an die Götter, Dämonen Abb. 4 -Mönche/Reisegruppe, Klosterhof Sani Abb. 5 - Gebetsfahne und andere überirdische Kräfte im Gleichgewicht. Der Astrologe bestimmt unteranderem den Zeitpunkt der Saat und der Ernte. Besonders bei Bauvorhaben weihen Lamas das Grundstück, bestimmen einen günstigen Zeitpunkt zum Baubeginn und Nivelieren einen geeigneten Ort für den Mast mit der Gebetsfahne aus (Abb. 5). Sie verfolgen den Bau und führen Gebete und Zermonien aus, um die Störung durch den Eingriff in die Natur zu entschuldigen (Abb. 6 Gebetsfahnen an den Fensterrahmen - Hospiltal Projekt, Sani). Gesellschaft Jahrhunderte hat Ladakh äußeren Einflüssen standgehalten, Änderungen wurden nur vorgenommen, wenn alte Werte nicht an Bedeutung verloren. Durch die Abgeschiedenheit die- ser Region und die außerordentlichen Lebensbedingungen blieb Ladakh vor der Kolonialisierung und vor der westlichen „Entwicklung“ bewahrt. Doch 1962 wurde die indische Armee in Ladakh stationiert, um die Region vor dem Eindringen der Pakistani und Chinesen zu schützen. 1974 wurde Ladakh von der indischen Regierung für den Tourismus geöffnet. Gleichzeitig wurde vorgenommen, den Distrikt, nach westlichen Vorstellungen zu „entwickeln“. Diese Maßnahmen beeinflussten die traditionelle Lebensweisen der Ladakhis und führten zu Veränderungen. [10] Das größte Problem bei den Veränderungen war die Schnelligkeit. Es prallen zwei Welten aufeinander. Besonders in Zanskar merkt man die großen Unterschiede und die daraus resultierenden Probleme. Eines ist zum Beispiel die Müllentsorgung und das Verständnis der Menschen dafür. Abb. 6 - Gebetsfahne 11 Batterien, Plastik, Glasflaschen werden einfach unachtsam weggeworfen. Die Bewohner haben kein Gefühl für diesen Müll und denken auch nicht an die Auswirkungen für die Pflanzenund Tierwelt. Es werden Versuche unternommen dem entgegen zu wirken. Abb. 7 zeigt ein Beispiel für die Auseinandersetzung mit der Problematik. Einfache Maßnahmen zur Mülltrennung werden von lokalen und ausländischen Organisationen vorgenommen, sie versuchen die Bevölkerung für den Umgang mit Müll zu sensibilisieren und Ihnen die Konsequenzen der Verschmutzung für ihre Umwelt ins Gedächtnis zu rufen. Eine der größten Organisationen vor Ort ist LEDeG – Ladakh Ecological Development Group, ein Zentrum für ökologische Entwicklung in Leh. Es existiert seit 1983 und führt eine men- Abb. 7 - Mülltrennungsvorrichtung - LEDeG 12 ge Projekte in Ladakh und in Zanskar durch. Klima in Zanskar und die Auswirkung auf die Bauphysik Von den Ausländischen Hilfsorganisationen, NGOs, gibt es eine Menge in Ladakh und im Zanskartal (recherchierte Liste im Anhang). Das Klima im Himalaya bezeichnet man als kontinentale Hochgebirgswüste. Die Monsunwinde, von Süden her kommend, werden durch die hohen Gebirgsketten abgehalten und regnen schon vorher ab. Übrigbleiben die in Ladakh vorherrschenden trockenen Winde. Diese sind sehr stark und in ihrer Richtung wechselnd. Somit gibt es kaum Niederschlag, jährlich etwa 100mm/m². Das ist annähernd soviel wie in der Sahara. Aufgrund der globalen Erderwärmung allerdings, sind zunehmend Regengüsse festzustellen, zumeist im Juli. Trotz einer Menge Einfluss aus dem Ausland, legen die Projekte dieser NGOs einen großen Wert auf den Erhalt der Kultur und der Traditionen. Besonders in den Schulen wird den Kindern beigebracht wie wichtig ihre eigene Identität ist. Eine große Begeisterung ist zu spüren, die Kinder aber auch Erwachsene einem „Westler“ entgegenbringen. Sie haben den Eindruck, dass diese immer sauber sind, gut riechen und eine Menge Geld haben, für das sie nicht arbeiten müssen. Es stellt sich die Frage, ob die Anwesenheit nicht mehr zerstört als hilft. Wie es in einer Wüste der Fall ist, sind die Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter, wie auch zwischen Tag und Nacht enorm. Der Sommer reicht von Juni – September, tagsüber ist es recht heiß, die Tempe- raturen können bis zu + 30°C ansteigen. Nachts hingegen kühlt es stark ab. Die Wintermonate, November bis März sind eisig kalt. Die Temperaturen können bis auf -40°C abfallen und tagsüber bei Sonne bis zu 0° ansteigen. Die Bauphysik wird besonders beeinflusst durch die enorme Temperaturspanne, starke Winde und die UVStrahlung. Die vorherrschende Kälte bedeutet besonders für die Baumaterialien eine hohe Belastung. Als Beispiel ist Wasser in den Baustrukturen zu nennen, das durch seine Eigenschaften diese stark beeinflussen kann. Durch den Anspruch der Bewohner auf einen behaglichen Innenraum, resultiert ein großer Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen. Die beiden Temperaturbereiche sollten gut voneinander getrennt werden. Es ist also auf eine gute Dämmung zu achten. Weiter führen die Temperaturunterschiede zwischen Innen und Außen zu einer erhöhten Tauwasserbildung. Im Bauteil selbst, entscheidet die Wahl des Materials, der Materialabfolge und der Dicke, ob es zu Tauwasserbildung kommt oder nicht. Es sollte auf eine ausreichende Lüftung der Räume geachtet werden um einer Schimmelbildung an den Bauteilen vorzubeugen. Dieses Problem trat im Hospital Projekt in Sani auf. Die Decke weiste eine geringere Dämmung auf als die Wände. Durch die Restfeuchte der Lehmziegel entwickelte sich ein Schimmel an der Holzkonstruktion. Dieser wurde entfernt und durch eine gezielte Lüftung konnte das Problem behoben werden. Auch das Material selbst wird beeinflusst. Steigende Temperaturen führen dem Material Energie zu, die Dimension in Länge und Breite kann sich ändern. Um Zwängungen und Spannungen zu vermeiden, ist auf das Zusammenspiel der Materialien zu achten, gegebenenfalls sind Toleranzen einzuplanen. So verursachte wahrscheinlich das Einbringen von PE-Folie als Fensterabdeckung, in dem Projekt in Lingshed, einen plastikgenährten Geruch und den Kindern Kopfschmerzen. [1, 2, 10, 11] Durch die starken Winde als Vertikalkräfte werden besonders die Außenbauteile stark beansprucht. Auf eine stabile Konstruktion und auf robustes Fassadenmaterial ist zu achten. Ein weiterer besonderer Faktor in dieser Höhe ist die UV-Strahlung. Durch die Abnahme des Luftdrucks wird die schützende Luftschicht dünner, somit die UV-Strahlung stärker. Es gibt Baumaterialien, die darauf sehr empfindlich reagieren. Besonders bei Kunststoffen kann sich die UV-Strahlung auf ihre Eigenschaften auswirken und es kann von Verfärbung bis zum Zerfall alles eintreten. 13 3. Bauweisen - Baustrukturen Traditionell - Heute 14 Traditionelle Bauweisen Die äußeren Einwirkungen, wie Klima und geographische Lage, haben die Architektur in Ladakh und im Zanskartal sehr stark beeinflusst. Baumeister und Architekten sind selten bekannt. Das Bauen wird sowhl von Mönchen als auch von Familien selbst übernommen, in seltenen Fällen auch von Handwerkern, die von Baustelle zu Baustelle wandern. Siedlungen entstanden meist am Bergfuß. Standortfaktoren wurden beeinflusst durch die Knappheit an brauchbarem Weideland, es entstanden Terrassenkulturen. Klöster und Tempel wurden meist auf Bergspitzen, bzw. Bergrücken gebaut. Eine Ausnahme im Zanskartal ist das Kloster in Sani. Es wurde ebenerdig auf dem Grundriss eines Mandalas erbaut. Die kleinen Siedlungen in den Berg- Abb. 8 - Kloster Phuktal hängen werden über Gänge, Treppen und Leitern erschlossen. Dies ist sehr beschwerlich, jedoch auch sehr reizvoll (Abb. 8). Die typischen Wohnhäuser in Zanskar werden unterschieden in ein- bis zweigeschossige Wohnhäuser. sich die Küche, Schlaf und Gemeinschaftsräume, die im Sommer genutzt werden. Im Winter zieht die Familie in das Erdgeschoss, weil kleinere Räume und die angrenzenden Stallungen die Winterlichen Temperaturen erträglicher machen (Abb. 9). Im zweigeschossigen Wohnhaus sind die Räume im EG Vorratsräume sowie Lagerräume oder auch Stallungen. Im Obergeschoss befindet Beide Wohnhaustypen werden aus Materialien vor Ort gebaut. Da Glas und Holz Mangelware sind, werden gängige Materialien wie Lehmziegel und Stampflehm genutzt. Das Dach wird aus Rundholzbalken hergestellt, darüber bilden mehrere Schichten aus Weidenholz und Lehm die Deckenkonstruktion. Es wird als begehbares Flachdach gebaut, um es als Lagerfläche für Brennmaterialien und Viehfutter nutzen zu können (Abb. 10). Eine Entwässerung ist nicht vorhanden, da im Normalfall der Lehm die geringen Niederschläge aufnehmen kann, die dann nach und nach verdunsten. Abb. 9 - Wohnhaus in Sani Abb. 10 - Dachausstieg, Wohnhaus in Sani Das eingeschossige Wohnhaus hat nach Außen eine geschlossene Fassade mit Glaslosen Fensteröffnungen nach innen. Der Hauptraum, die Küche, wird im Sommer als Wohnraum genutzt, die umliegenden Räume sind Viehställe und Lagerräume. Sie dienen unter anderem als Windschutz und als Pufferzone gegen die Kälte, sie werden im Winter als Wohnraum genutzt. Durch die globale Erwärmung und den immer steigenden Niederschlägen wird diese Konstruktion allmählich zum Problem. Der Lehm kann die anfallenden Regenfälle nicht mehr aufnehmen, durch den fehlenden Abfluss kann das Wasser nicht entweichen und bildet eine stärkere Belastung für die Decke. Es gibt Fälle in Zanskar, bei denen die Dachkonstruktion dem Druck nicht mehr standhalten konnte und eingestürzt ist. Familien vor Ort denken derzeit über Möglichkeiten der Nachrüstung nach. Bei einigen NGO-Projekten ist dieses schon bedacht worden und das Dach wird mit einer Dachneigung versehen um eine Entwässerung zu gewährleisten. Traditionelle Bauten die überall in der Landschaft zu finden sind, sind so genannte Tschörten – Mandala (Abb. 11). Sie fügen sich in die Landschaft ein und prägen diese. Es sind Reliquienschreine des Buddhismus und Abb. 11 - Tschörten in Sani 15 beherbergen oft die sterblichen Überreste von Helden und Königen und variieren in Größe und Form. Sie sind häufig Weg begleitend und führen zu großen Klosteranlagen. Der Grundriss der Tschörten basiert auf einem Mandala. Das Wort Mandala bedeutet magischer Kreis, es ist die schematische Darstellung des Universums, sowie Meditationsstütze auf dem Weg zur Erlösung. [1, 2, 10, 11] Wie wird HEUTE gebaut – Probleme - Eindrücke Die NGO Projekte orientieren sich an den traditionellen Bauweisen, besonders in der Verwendung der Baumaterialien und an den Baustrukturen erkennt man ebenfalls die Anlehnung an Traditionen. len Betonbauten in den etwas größeren Dörfern und Städten. Beton und Metall als modernes und günstiges Baumaterial wird gerne eingesetzt und prägt das Stadtbild. Probleme entstehen durch die Geschwindigkeit des Modernisierungsprozesses und der zunehmenden Verstädterung durch die Landflucht. Neue öffentliche Bauaufgaben stehen an und müssen gelöst werden. Allerdings geschieht dies nicht mit Rücksichtnahme auf die gegebenen Standortfaktoren vor Ort. An den Stadträndern entstehen Siedlungen, die die Menschenmassen abfangen müssen. Diese weisen erhebliche Mängel in Sachen Infrastruktur, Strom-, Wärme- und Wasserversorgung auf. aus den indischen Großstädten werden „importiert“. Die Verwendung dieser Materialien vermittelt nicht nur optisch geringe Wohnqualität, darüber hinaus erweist sie sich als nicht zweckmäßig und unpassend. Beton heizt sich in der Sonne nicht so schnell auf und hält die Räume eher kühl. Dafür überhitzt sich die Dacheindeckung aus Wellblech, die Wärme kann allerdings nicht gespeichert werden und geht ungenutzt verloren. [12] Das einbringen des Betons wird nicht fachgerecht gemacht. Die Bewehrungsstähle schauen aus den Bauteilen aufgrund nicht ausreichender Betondeckung heraus. Dies führt zu Bauschäden und schnellem Zerfall der Gebäude. Eine Wärmedämmung ist nicht vorhanden (Abb. 14). übernehmen, zum Beispiel werden ursprünglich handgeschnitzte Fensterverzierungen in Beton gegossen um das Bild zu erhalten (Abb. 12, 13). Diese Haustypen tragen zum Verlust der Identität der Bevölkerung bei und die Lebensqualität wird in keinster Weise verbessert. Es sollte eine Auseinandersetzung mit der akuten Problematik der Stadterweiterung erfolgen, sowie die Fragen zur Energie, Umwelt und den damit verbundenen Veränderungsprozessen in der Bevölkerung geklärt werden. Anders verhält es sich bei den öffentlichen Bauten. Auffallend sind die vie- Gebäude werden nach westlichem Vorbild erbaut, karge Standard Beton Haustypen (kolonie-artig organisiert) Es wird versucht traditionelle Elemente in die neuen Baustrukturen zu Die Organisationen LEDeG führt unterschiedliche Programme zur Nutzung von erneuerbaren Energien durch und unterstützt die Bewohner der isolierten Dörfer mit Hilfe zur Selbsthilfe. Sie setzen sich für die Umstellung der Nutzung der Dieselgeneratoren auf Stromgewinnung durch Photovoltaik- Abb. 12 - Hotel in Padum Abb. 13 - Fensterdetail - Hotel Abb. 14 - Geschäft in Padum Abb. 15 - Haus in Pipiting 16 anlagen ein und bemühen sich um die Anwendung von Baustrukturen zur passiven Nutzung der Solarenergie und solare Warmwassergewinnung. Eine der ersten Trombewände wurde hier in diesem Center eingebaut. Böden Stützen In allen Häusern wird Lehm als Boden eingebaut, da Holz zu selten und zu teuer ist und Steine zu kalt sind. Sie sind ein wichtiges Trag- und Gestaltungselement. Sie unterstützen die Deckenbalken bei großen Spannweiten und tragen Querbalken großer Fensteröffnungen. Sie bestehen aus Holz und werden besonders kunstvoll bearbeitet. Der obere Teil der Stütze, Kajung dient zur Lastverteilung (Abb. 18,19). Wände Durch unterschiedliche Kooperationen mit Organisationen aus dem Ausland wird Entwicklungshilfe betrieben, die viele Anforderungen des Wohnens und Lebens an diesem besonderen Ort erfüllt. Traditionelle Baustrukturen Fundamente Die Fundamente und Grundmauern bestehen aus Steinschichten. Die Häuser besitzen einen Sockel um sie vor dem Schnee im Winter zu schützen (Abb. 16). Abb. 16 - Wohnhaus in Zanskar Die Wände bestehen aus luftgetrockneten Lehmziegeln, die kurz vor Baubeginn hergestellt werden. Der Lehm wird gesiebt und mit Wasser gemischt. Nachdem er durch eine Form gepresst wird entsteht der Ziegel (Abb. 17). Er benötigt ca. 1 Woche als Trockenzeit. Die Wände werden mit einem Lehmputz verkleidet, abschließend weiß getüncht. Der Außenputz besteht aus einem Kuhdung-Lehmgemisch. Die feinen Strukturen im Kuhdung bewirken eine verbesserte Verkittung mit dem Lehm, der Putz erhält eine härtere Oberfläche. Er ist damit Witterungsbeständiger als der reine Lehmputz. Abb. 17 - Helfer - Hospital Projekt, Sani Fenster / Türen Die Fenster fallen besonders auf. Verschiedene Holzbalkenlagen ragen im oberen Bereich heraus. Sie sind meistens rot oder schwarz angestrichen. In Klöstern oder bei besonderen Bauten sind sie bunt verziert. [12] so genannte Duma, die sonst nicht weiter bearbeitet sind. Sie bilden die Hauptträgerlage, immer in einer ungeraden Zahl eingebracht, in einem Abstand von ca. 60cm. Die nächste Schicht besteht aus geschälten Weidenhölzern, so genannte Talu, welche eine schöne Untersicht bilden. Danach werden abwechselnd Schichten aus Lehm und speziellem Gras eingebracht. Zuletzt kommt noch eine dicke Schicht aus Stampflehm. Die Dächer werden als Lagerfläche benutzt und die Eigenschaft des Lehms Wasser aufzunehmen machten bisher eine Entwässerung überflüssig. Dies änderte sich aber durch den Klimawandel. Dächer sind durch immer zunehmende Regenfälle bereits eingestürzt oder undicht. So ist eine Dachentwässerung sehr wichtig. Dach Die Geschossdecken und Dächer bestehen aus geschälten Rundhölzern, Abb. 18 - Stütze - Hospital Projekt, Sani Abb. 19 - Kloster, Stongday 17 Moderne Baustrukturen Stahlbeton (Abb. 21). In den Projekten der NGOs wurde darauf geachtet die Traditionen in Zanskar zu respektieren. Die Gebäude wurden in Anlehnung an diese Bauweisen errichtet, allerdings mit modernen Einflüssen und know how aus dem Ausland. Verbesserungen für das Raumklima und die Lebensqualität konnte dadurch erzeugt werden. Böden Fundamente Fundamente werden in den neuen Gebäuden komplett oder teilweise aus Beton oder Stahlbeton gefertigt. Der Beton wird direkt auf der Baustelle gemischt und von den Arbeitern mit Hand eingebracht (Abb. 20). In vielen Projekten wird an die Anlehnung an die traditionellen Baustrukturen das Fundament mit Natursteinen errichtet und aus Gründen der Stabilität besteht nur der Ringanker aus Abb. 20 - Fundament - Hospital Projekt, Sani 18 Die Böden bestehen aus Stampflehm oder aber auch aus Estrich. Durch Fachmännische Kenntnisse kann ein guter Estrich hergestellt werden. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass dieser nur in Erschließungsbereichen verbaut wird, da das leben der Zanskaris auf dem Boden statt findet. Durch die finanziellen Möglichkeiten der NGOs wurden oft Holzböden in den Innenräumen verlegt, sie schaffen ein warmes und angenehmes Raumgefühl. einer Dämmung aus Stroh und Holzspänen (Abb. 22). Aus Gründen der Stabilität wurden in den Projekten Stongday, Pititing und in dem Hostel in Karsha die Ecken mit Stahlbetonpfeilern versehen. Die Ausfachung der Wände besteht aus Lehmziegeln. Zur passiven Solargewinnung wurden Trombewände eingebaut (Energiesysteme im Zanskartal – Trombewand). Der Innenputz besteht aus Lehm. Der Außenputz besteht aus Witterungsgründen aus Zement (Projekt Stongday) oder aus einem Lehm-Kuhdunggemisch (Projekt Sani). Fenster / Türen Aufgrund des schwierigen Transportweges ist es nicht möglich und auch nicht sinnvoll die Glasscheiben in großen Formaten zu beschaffen. In Zusammenarbeit mit den lokalen Schreinern wurden Fenster mit einer Doppelverglasung ausgeführt. (Sani, Stongday) Dach Die reine Lehmwand besteht nur aus luftgetrockneten Lehmziegeln. Sie wird in dem Projekt in Sani als doppelschalige Wand ausgeführt, die Schicht dazwischen wird gefüllt mit In den Projekten wurden Stahlbetonstützen und/oder Holzstützen eingebaut. Dabei wurde darauf geachtet den Oberen Abschluss, Kajung mit traditionellen Verzierungen zu gestalten, auch in Beton (Abb. 23). In den meisten Bauprojekten wurde das traditionelle Flachdach eingebaut, wobei auf eine Entwässerung geachtet wurde. Diese wurde erreicht durch ein Gefälle und entsprechenden Abläufen. Die Attika hat in allen Projekten den traditionellen Aufbau. In Stongday wurde ein Oberlicht eingebaut, das man so in Zanskar nicht kennt. Es besteht aus Holzbalken und einer Dacheindeckung aus transluzenten Polycarbonat Wellplatten. Abb. 21 - Fundament - Hospital Projekt, Sani Abb. 22 - Aussenwand Hospital Projekt, Sani Abb. 23 - Nunnery, Sani Stützen Wände Durch den diffusen Lichteinfall erhält man eine besondere Raumatmosphäre. Abb. 24 - Dach der Schule in Stongday 19 4. Energiesysteme im Zanskartal 20 Nutzung von Generatoren Im ganzen Zanskartal werden Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung genutzt. In größeren Dörfern besitzen einzelne Läden einen eigenen Generator. Negativ sind die Rauchentwicklung und die Lautstärke der Generatoren. Noch 2003 gab es drei Generatoren a 60 kW in ganz Zanskar, die angeblich von 19-23 Uhr Strom liefern. Diese Generatoren sind aber oft kaputt, dann muss eben eine Petroleumlampe herhalten, Kerzen oder auch die traditionellen Butterlämpchen, bis ein Fachmann den Schaden repariert - der aber aus Kargil geholt werden muss. [11] Nutzung von Solarthermie Es gibt unterschiedliche Arten die Einstrahlung der Sonne zu Nutzen. Man unterscheidet zwischen aktiver und passiver Solarnutzung. Bei der passiven Nutzung wird die Wärme der Sonne direkt durch das Bauwerk gewonnen. Das Haus sollte sich nach der Sonne richten, das heißt, große Öffnungen der Fassade nach Süden ausgerichtet, dementsprechend sollten hier Aufenthaltsund Wohnräume angegliedert werden. Richtung Norden sollten eher geringe Öffnungen in die Fassade geplant werden. Lagerräume und die Erschließung könnten hier einen optimalen Puffer zu den Aufenthaltsräumen bilden. Es muss dafür gesorgt werden, dass so wenig Wärme wie möglich entweichen kann. Dies wird durch eine gute Wärmedämmung der Außenbauteile erreicht. Verwendet wurden in einigen Projekten doppelschaliges Lehmmauerwerk mit einer Kerndämmung aus Stroh und Holzspänen und/oder die durch die Verwendung von Lehmstrohziegeln. Ebenfalls wirksam ist das teilweise Eingraben des Hauses und/oder eine Schutzbepflanzung vor Wind auf der Nordseite. Auf der nach Süden hin gerichteten Seite besteht das Problem der sommerlichen Überhitzung, das durch den Einsatz entsprechender Verschattung gelöst werden kann oder durch flexibel öffenbare Elemente der Fassade um eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten. Es bietet sich die Verwendung von Bepflanzung an, die im Sommer mit Laub für Schatten sorgt und dann im Winter ohne Laub die Sonne hereinlässt. Um eine Nachtauskühlung des Gebäudes zu verhindern, muss für eine Speicherung der Energie gesorgt werden. Diese erfolgt in den Bauteilen mit viel Masse, also in speicherfähigen Wänden und im Fußboden. Im Laufe des Tages wird die Sonnenenergie in diesen Bauteilen gespeichert und in der Nacht wird dann die gespeicherte Wärme an die Räume abgegeben. Um auch in nicht verglasten Fassadenbereichen Wärme gewinnen und speichern zu können, werden vor Ort so genannte Trombewände eingebaut. Diese befinden sich u.a. in den Projekten in Lingshed und Sani. Bei der aktiven Nutzung von Solarthermie wird die Sonnenenergie über eigens dafür installierte Zusatzvorrichtungen gesammelt und in Wärme umgewandelt. Der Sonnenkollektor ist hierbei das gängigste Gerät (Abb.25). Er würde sich für eine Anwendung im Zanskartal eignen, wird aber derzeit in keiner der NGO-Projekte verwendet. Der Kollektor ist mit einer Glasabdeckung ausgestattet. Hier gelangt die Sonneneinstrahlung in das Innere des Kollektors, es gibt einen so genannten Absorber, der die Strahlung in Wärme Abb. 25 - Sonnenkollektor 21 den Wärmeverlust nochmals. Um den Raum zu belichten und zu belüften, wird ein kleines öffenbares Fenster in die Wand eingebracht. Das Öffnungselement sollte sich in der Verglasung der äußeren Schale wieder finden. Ein großer Nachteil dieses Systems ist die Außenansicht der Fassade. Sie zeigt große geschlossene schwarze Flächen auf. Die Trombe Wand wird in der Region häufig in öffentlichen Bauten angewandt sowie in den Projekten der NGOs. Eine der ersten Trombewände wurde in der Bibliothek des Zentrums für ökologische Entwicklung in Leh eingebaut (Abb. 27). Hier findet man unter anderem Baubeschreibungen und Auswertungen des Trombewand Systems (Abb. 29). LEDeG hat in unzähligen Projekten in ganz Ladakh die Trombewand eingebaut. Vor eine massive Wand wird mit einem Abstand eine Glasscheibe eingebaut. Der Luftraum zwischen der beiden Bauteile wird von der Sonne erhitzt und die Wand dahinter aufgewärmt. Die warme Luft zirkuliert über Klappen, die sich oben und unten in der Wand befinden, in den Raum dahinter (Abb. 26, 28). Die Klappen sollten unbedingt Nachts geschlossen sein um eine Auskühlung des Raumes zu verhindern. Um eine effektive Erhitzung des Zwischenraumes zu ermöglichen wird die Außenseite der Wand schwarz gestrichen. Der Raum kühlt in der Nacht nicht so schnell aus, da die Wärme der Wand nach und nach abgegeben wird. Er sollte nicht allzu groß sein, da er sich sonst nicht aufheizen kann. Das System sollte nach Süden hin ausgerichtet sein, um eine größtmögliche Sonneneinstrahlung zu gewährleisten. Optimierungen des Systems stellen eine Doppelverglasung der äußeren Schale dar, eine gutmöglichste Dämmung des Raumes in DeckenBoden und Wandebene minimiert Abb. 26 - Schnitt - Trombewand Abb. 27 - Trombewand, Bibliothek LEDeG Abb. 28 - Öffnung Trombewand, Sani umwandelt und das Glas verhindert, das diese wieder entweichen kann. Vom Prinzip her funktioniert der Kollektor wie die passive Wärmegewinnung durch ein Haus. Der Absorber besteht aus einem Blech, das mit Solarlack beschichtet ist. Dieser Lack ist schwarz um eine hohe Absorption zu ermöglichen und ist sehr Hitzebeständig. Der Wärmeträger, in der Regel Wasser oder ein Wasser- PropylenglykolGemisch (frostsicher im Gegensatz zu Wasser), transportiert die gewonnene Wärme ab und speichert sie. Die Energie wird entweder zur Warmwasserbereitung oder als teilsolare Raumheizung genutzt. [11] Trombe Wand (Trombewall) 22 Abb. 29 - Diagramm - Trombewand, LEDeG Photovoltaik Anlage Seit 1990 werden Photovoltaik Anlagen in Indien hergestellt und verwendet, selbst in den entlegensten Dörfern findet man diese auf den Dächern der Häuser. Ein Photovoltaiksystem besteht aus einem Solarpaneel, einem Laderegler, einer Batterie und einer Energiesparlampe. Ein Paneel in der Größe von 50cm x 110cm besitzt 75 Watt und kostet ca. 18 000 Rupien. Je größer die Fläche der Paneele, desto mehr Strom wird bezogen. Die Lebensdauer der Paneele beträgt ca. 20 bis 25 Jahre (Abb. 30). In der Lamdon Model High School wurden 6 Paneele dieser Größe eingebaut. Diese werden zum Beispiel genutzt um für 5 Computer Strom zu erzeugen. qualität erreicht, besonders in den Dörfern, in denen es immer wieder dazu kommt, dass der Dorfgenerator für die Stromerzeugung ausfällt, ist durch dieses System eine Beleuchtung der Räume gewährleistet. Der bezogene Strom wird außerdem für Radios oder TV-Geräte verwendet und in Schulen werden dadurch sogar Computer betrieben. Die Batterien sollten im wärmsten Raum des Gebäudes aufgestellt sein. Meistens werden sie in Holzkisten, die dem Schutz dienen aufbewahrt. [11, 35] Greenhouse Durch die Verwendung von Photovoltaikanlagen wird eine höhere Lebens- Gewächshäuser sogenannte Greenhouses findet man mittlerweile im ganzen Land. Durch einfachste Mittel wird die Sonnernenergie genutzt und die Wärme der Sonne eingefangen (Abb. 31). Abb. 30 - Photovoltaik Anlage, Sani Abb. 31 - Greenhouse, Sani Diese Häuser stehen separat auf dem Grundstück oder sind einem Haus vorgeschaltet. Die Konstruktion ist eine einfache massive Grundstruktur aus Lehm und einer Verglasung oder Folienabdeckung mit Südausrichtung. Mit Folie abgedeckt und autark errichtet werden sie verwendet um Gemüse und Kräuter anzubauen. Einem Gebäude vorgeschaltet werden sie als Veranda und Aufenthaltsraum genutzt. Die massiven Wände des Gebäudes dienen als Wärmespeicher. Durch die ganztägige Sonneneinstrahlung und die großflächige Verglasung wird das Greenhouse schnell erwärmt und bietet besonders im Winter eine angenehme Aufenthaltsqualität. Die Räume können tagsüber ideal genutzt werden, abends kühlen sie rasch ab. Durch den hohen Lichteinfall eignen sie sich besonders für die Nutzung als Klassenraum und Aufenthaltsraum. Öffnungen in der Glasfassade verhin- dern die Überhitzung und Fensteröffnungen in der massiven Fassade des Grundhauses nutzen die angestaute Wärme des vorgeschalteten Gewächshauses. Solarkocher Parabolspiegel Ein Solarkocher ist eine Vorrichtung, die Sonnenstrahlen nutzt um Wärmeenergie zu erzeugen. Es gibt 2 Systeme der Solarkocher Der Parabolspiegel konzentriert Sonnenstrahlen auf einen mattschwarzen Behälter im Brennpunktbereich. Dieser Behälter absorbiert die Strahlung wodurch sein Inhalt stark erhitzt wird. Der Spiegel kann aus poliertem Aluminiumblech (Abb.32), verspiegelter Folie oder zum Beispiel auch metallkaschierten Karton hergestellt wer- Abb. 32 - Parabolspiegel, LEDeG 23 den. Um der Sonne zu folgen, sollte er beweglich gelagert sein. Verfügung zu haben. Der DoppelglasFenster-Deckel der Kochkiste lässt die Sonne hinein, aber die Hitze nicht wieder heraus. [21] Solarkochkiste Hierbei handelt es sich um eine Holzkiste die von innen mit Blech verkleidet ist. Der Deckel besteht aus einem Doppelglasfenster und einem darübermontierten Sonnenspiegel. Dieser ist ein auf der Unterseite mit Alufolie bespannter Holzdeckel zum Umleiten der Sonnenstrahlen ins Innere der Kiste. Er wird mit Scharnieren an der längeren Seite befestigt, ist damit schwenkbar und kann dem jeweiligen Sonnenstand angepasst werden (Abb. 33). Das Blech, mit dem die Kiste ausgeschlagen ist, muss noch mit einer ungiftigen, geschmacksneutralen Farbe schwarz eingefärbt werden, um eine Reflexion der Sonnenstrahlen zu verhindern und damit einen möglichst hohen Grad an Hitze zum Kochen zur Abb. 33 - Solarkochkiste 24 Beide Arten der Solarkocher könnten im Zanskartal verwedet werden. Der Parabolspiegel wird im LEDeGZentrum in Leh ausgestellt, beschrieben und kann dort käuflich erworben werden. Allerding werden Solarkocher in keinem der NGO-Projekte angewendet. Auch in den Wohnhäusern wird traditionell auf einer Feuerstelle mit Kuhdung gekocht. Solare Warmwasseraufbereitung Zur Warmwasseraufbereitung werden ebenfalls einfache solare Systeme verwendet. Auch diese findet man in dem Zentrum für ökologische Entwicklung in Leh (Abb. 34). Allerdings können diese Systeme nur im Sommer Abb. 34 - Solarer Warmwassertank, LEDeG verwendet werden, da das Wasser in den Tanks den Winter über gefriert. Es werden Gebäude um diese Tanks gebaut und die Erwärmug verläuft hinter einer Glasscheibe (Abb. 35). Nutzung von Windkraft Durch das Klima und das große Windaufkommen zwischen den hohen Gebirgsketten des Himalaya bietet es sich an, die Windkraft zu nutzen und dadurch Energie zu gewinnen. Allerdings sind die Winde im Zanskartal wechselnd, stark und unberechenbar. Üblich Windräder, wie wir sie hier bei uns kennen, könnten dort nicht zum Einsatz kommen. Dazu kommen die Schwierigkeiten der Materialbeschaffung und der Transport in die Dörfer. Um den starken Wind vor Ort einfangen zu können, müssen die Turbinen in alle Richtungen drehbar sein. Ein Team aus Auroville, das bereits in vielen NGO-Projekten die Installation der Solarpaneelen vorgenommen hat, möchte einige der nachfolgend genannten Windturbinen beschaffen und vorher auf die Kompatibilität mit den bereits installierten Batterien testen. Es wäre sehr Vorteilhaft wenn die Solar- und die Windenergie in die gleiche Batterie einspeisen würden. Kleinere Turbinen müssten aus Deutschland oder anderen Länder mit nach Indien eingeführt werden. Die Windturbine Rutland Furlmatic FM910-3 Windcharger ist geeignet für dieses Vorhaben. Sie kann in fast jeder Position verwendet werden und ist einfach zu installieren. Die Turbine steht horizontal rechtwinklig zum vorherrschenden Wind und kann Windgeschwindigkeiten bis zu 35 Meilen pro Stunde vertragen (Abb. 36). Geht die Geschwindigkeit Abb. 35 - Wasserhaus, Karsha Abb. 36 - Abbildung Windrad über diese Grenze, kippt das Gerät und schützt somit die Turbine. Die Materialien sind aus rostfreiem Stahl. Ein Thermostatischer Wechselstromgenerator schützt die Turbine bei einem lang anhaltenden starken Wind und verlangt keine Wartung. Der Windcharger ist weltweit verwendet worden, um eine ganzjährige Energieerzeugung zur Verfügung zu stellen. Er verbindet robustes mechanisches Design mit einer 3 PhasenGenerator-Technologie, um bessere Leistungen und größere Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Moderne, haltbare Materialien, die Zuverlässigkeit und Produktlanglebigkeit, ermöglichen eine Haltbarkeit von normalerweise mehr als 10 Jahren. [22] Zanskartal. Neben dem Zanskarriver gibt es nach der Schneeschmelze etliche kleinere Gebirgsläufe, die starke Wasserströme aufweisen. Diese Gebirgsbäche sammeln sich im Tal und fließen im Zanskarriver zusammen. Auf ihrem Weg dorthin dienen sie den Einheimischen zur Felderbewässerung. In jedem Dorf gibt es einen Wasserwart, der die Wasserströme den einzelnen Familien zuteilt. Es gibt kleine Mühlen, in denen die Wasserkraft zum Mahlen von Korn genutzt wird (Abb. 37, 38). Wasser ist ein wichtiges Element im In dem Dorf Sani befindet sich ein Wasserkraftwerk, das von der Regierung errichtet wurde, um die umliegenden Dörfer mit Strom zu versorgen. Allerdings verzögerte sich die Inbetriebnahme immer wieder durch Reparaturen die vorgenommen werden mussten. Seit 1992 wird dieses Kraftwerk nicht fertig. Abb. 37 - Wasserführung Abb. 38 - Mühle Nutzung von Wasserkraft Seit 2007 wird in Raru der Strom durch ein Mini-Wasserwerk gewonnen. Es reicht aus, um die Häuser mit schwachem Licht zu versorgen. Die Anlage ist ein Projekt der indischen ökologischen Gesellschaft und wird nur im Sommer betrieben, da der Fluss im Winter einfriert. [17] 25 5. NGO geförderte Projekte im Zanskartal 26 Eine Dokumentation der NGO-Projekte erfolgte weitestgehend vor Ort. Sie wurde durch Interviews mit Bewohnern und durch Ihre Berichterstattung realisiert. Aus Mangel an Informationsmaterial können nicht alle Bauvorhaben ausführlich beschrieben werden. Eine Liste mit allen angetroffenen Projekten befindet sich im Anhang. Pipiting - Lamdon Model High School Nach einer Kurzvorstellung der Projekte wird auf die Finanzierung und die Hilfsorganisationen eingegangen. Die Konzepte werden erläutert und die Baustruktur mit besonderem Augenmerk auf die Materialien beschrieben. Nachfolgend wird die Nachhaltigkeit analysiert, dabei kommt es darauf an wie die Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität der Nutzer beitragen und die Beziehungen zwischen „Ost und West“ gelöst wurden. Interessant sind die Akzeptanz der Projekte in der Bevölkerung und die finale Nutzung der Gebäude durch die Bewohner. Weitere (s.Anhang): Raru - Jamyangling Model School Sani - Hospital Projekt Stongday - Marpa Ling Lamdon Model School Char - Nunnery Karsha - Medical – Astro Center Karsha - Monastery Karsha - Nunnery Lingshed - Nunnery Muney - Guesthouse – School Pipiting - Amchi Astro School Phuktal - School Liste der nachfolgend beschriebenen NGO - Projekte Rangdum - School Sani - Nunnery – Gompa Kargyak - Sun School Tangso - Amchi School Karsha - SECPAD School / Hostel Lingshed - Sonnenschule 27 Kargyak - SURYA - Sun School Abb. 39 - Logo 28 Ort Kargyak - 4100m Höhe Projekt Sunschool for Kargyak Nutzung Grundschule und Gemeindezentrum Bauzeit Sommer 2006 – noch nicht abgeschlossen Bauträger People in need — eine Organisation des Tschechischen TV Baumaterialien Holz, Lehm, Schiefer, Stein, Stroh, Bambus, Glas Bauart traditionelle Bauweise – mit modernen Baustrukturen Bauplanung Jan Honza Tilinger, M.Eng. - *1977, chairmam of Civic Association Surya Bauleitung Jaroslav Pechacek - project coordinator, Jitka Akrmanová, project accountant, Tenzin Namgyal - Tennam Alternative Energien Nutzung der Solarenergie Beheizung Nutzung von passiver Solarenergie Strom keine Angabe Abb. 40 Abb. 41 29 Finanzierung Projektbeschreibung In Ladakh ist jedermann Architekt, Ingenieur und Arbeiter zugleich und fast die gesamten Tischlerarbeiten werden von Einheimischen ausgeführt. Die Kosten richten sich nach den gängigen Marktpreisen für Materialien und Arbeit und werden durch Spenden an die Hilsorganisation finanziert. Kargyak ist das höchst gelegene Dorf in Zanskar (4100 m), geografisch isoliert und nur über einen Fußweg erreichbar. Im Dorf leben ca. 200 Menschen, von denen 40 Kinder im Schulalter sind. Es gibt keine Schule. Die nächstgelegene ist die Jamyangling Model School in Raru, eine 3-Tages-Reise entfernt. Hilfsorganisationen People in need — eine Organisation des Tschechischen TV Obcanske sdruzeni SURYA – Czech NGO „We are building a school and want to give children an education in order to keep up with the growing demands of our changing world.“ Abb. 42 Ansichten / Schnitt A-A 30 Ziel des Projektes ist es, ein Gebäude für die Schüler zu errichten, in dem ganzjährig Unterricht gehalten werden kann. Das Projekt hat eine Gesamtkapazität für 80 Kinder, so können ebenfalls Schüler aus den Nachbardörfen aufgenommen werden. Durch die Bauweise des Gebäudes wird die Solarenergie als Wärmespender genutzt. Es soll eine Mindesttemperatur von 15°C in den Klassenräu- men während des gesamten Jahres erreicht werden, diese ermöglicht einen Schulbesuch auch während der Wintermonate. Der Entwurf legt besonderen Wert auf die lokalen architektonischen Traditionen, den Gebrauch natürlicher Materialien sowie das Potential von Solarenergie. Im Frühjahr 2006 leisteten die Mitglieder der tschechischen Hilfsorganisation die Vorbereitenden Arbeiten. Verhandlungen mir der Regierung wurden geführt und das Gebiet für die Schule erschlossen. Vorkehrungen für den Bau der Schule wurden im Frühling und Sommer 2007 getroffen. Die Fundamente wurden ausgehoben, Steine zum Bauplatz transportiert und die Lehmziegel wurden hergestellt. Die Fertigstellung des Projekts soll im Herbst 2008 erfolgen. Baustruktur Die Grundfläche des Gebäudes hat die Form eines Viereckes, das teilweise in das Gelände eingebettet ist. Die Front ist zu 86% verglast, der Eingang liegt in der Mitte der Frontseite. Das Gebäude wird auf einem Boden aus zusammengesetzten / ummauerten Platten errichtet. Der vertikale Anteil des Objektes besteht aus massiven gemauerten Trägern und Pfeilern aus Holz. Lehmziegel mit einem hohen Strohanteil fachen das Grundgerüst aus, um eine bessere Dämmung des Hauses zu erreichen. Das Dach wird von Balken aus Pappelholz (Deckenbalken/Querbalken) getragen, die im Berghang verankert werden und mit Stroh, Schiefer und Erde bedeckt. Die Wärmeisolierung in den horizontalen Anteilen erfolgt durch das einbringen von Stroh. Der hangwärtige Teil des Gebäudes wird durch massive tragen- de Steinwände gesichert und bietet ebenfalls eine gute Isolierung gegen die Kälte. Die Energiegewinnung des Gebäudes erfolgt über die passive Nutzung der Sonnenenergie. Die gesamte Wärme großzügig verglaste Südfassade in das Gebäude. Während des gesamten Jahres wird eine konstante Wärmemenge absorbiert. Dieses „Trombe“-Wandsystem ermöglicht eine Luftumwälzung, die Wärme zirkuliert im gesamten Gebäude. Nachhaltigkeit ganzjähriger und intensiver Unterricht gewährleistet. Durch die Beteiligung an dem Bau der Menschen vor Ort und die Kooperation mit einem lokalen Verein erhoffen sich die Initiatoren eine hohe Akzeptanz des Gebäudes. Die Verwaltung erfolgt mit der Förderung des Bildungsministeriums Jammu Kaschmir und in Zusammenarbeit mit lokalen Bildungseinrichtungen. Das Bauland ist Eigentum des Co-Investors und dem Dorf Kargyak. [16, 32] Kontakt NGO SURYA Jan Honza Tilinger Jecna 9, 120 00 Prague Czech Republic Gabriela Lagnerova Borivojova 118 Prague 3, 130 00 Czech Republic www.surya.cz www.suryaschool.org Mail: [email protected] [email protected] Es soll eine langfristige Bildung in dem entlegenen Gebiet geschaffen werden. Schüler müssen nicht mehr den beschwerlichen Weg in die weit entfernte Schule auf sich nehmen. Ein Winterunterricht soll durch die Beheizung der Räume durch Solarenergie ermöglicht werden. Damit wird ein Abb. 43 Schnitt B-B / Schnitt C-C / Grundriss 31 Karsha - SecPad School / Hostel Abb. 44 32 Ort Karsha - 4000m Höhe Projekt SECPAD School Nutzung Schule und Hostel Bauzeit Schule: Eröffnung 1999, Fertigstellung 2003. Hostel: Baubeginn 2001, Fertigstellung 2004. Bauträger Athenstaedt Stiftung Baumaterialien Lehm, Stein, Zement, Holz, Fundament mit Eisenarmierung Bauart traditionelle Bauweise Bauplanung Ehrenamtlich, der Architekt Ing. Sonam Punchok aus Rantaksha Bauleitung SECPAD-Mitglied Mr. Stanzin Kanchok Alternative Energien keine Beheizung Gasflaschen für alle Klassen-und Lehrerräume. Von Dezember bis März ist die Schule geschlossen. Strom Dieselgenerator, Solar-Laternen Abb. 45 Schulgebäude Abb. 46 Klassenraum Abb. 47 Hostel Abb. 48 Schlafraum 33 Finanzierung Die Finanzierung erfolgt weiterhin durch Spenden, Patenschaften und Erträgen, auf die die Budgets jeweils abgestimmt werden. Die stetig wachsende Zahl treuer Freunde ist die solide Basis für die Kontinuität im Schulbetrieb und den weiteren Ausbau des Projekts entsprechend dem Vermächtnis der Stifterin und der Stiftungssatzung. reits 1997 wurde das Projekt durch eine von Sonam Namgyal gegründete Gesellschaft, die SECPAD SOCIETY (Social Education Cultural Preservation And Development) offiziell zur SECPADS-SCHOOL YULSUM, KARSHA. Secpad ist eine lokale Organisation, die sich für den Erhalt der Kultur im Zanskartal einsetzt. Das Wohnheim wurde 2004 fertiggestellt. Eine finanzielle Unterstützung der Lehrer und Patenschaften für Schüler sollen einen kulturellen Unterricht fördern und eine gute Schulausbildung gewährleisten. R.+M. Athenstedtstiftung wurde am 15.Juli 2000 von Marianne Athenstedt gegründet und finanziert nun ausschließlich über die SECPAD, die als Bauträger fungiert, das Projekt. Den Grundstein für das Hostel legte Marianne Athenstaedt im Jahre 1999, Baubeginn war 2001, die Eröffnung des Hostels fand im Sommer 2002 durch Marianne Athenstaedt statt. Be- In ca. 4.000 m Höhe, 15 km von Padum, dem Hauptort Zanskars, entfernt, wurde 1999 eine Schule für Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren eingeweiht. Die Reinhard und Marianne Athenstaedt-Stiftung hat durch ihre finanzielle Unterstützung massgeblich zur Realisierung dieser Einrichtung beigetragen. Da es für Schüler aus entfernten Dörfern in dieser Region sehr schwierig ist den täglichen Schulweg zu bestreiten, wurde 1999 der Grundstein für ein Internat gelegt. Frau Marianne Athenstaedt, lernte Anfang der 90er-Jahre auf einer Reise durch Zanskar Sonam Namgyal kennen, einen Nachkommen der Namgyal-Dynastie. Es wurde eine innige Freundschaft daraus, die schließlich bei Marianne Athenstaedt zu dem Entschluß führte, sich für die Zanskaris zu engagieren - auf der Basis „Hilfe zur Selbsthilfe“. Sonam Namgyal hatte einen kleinen Schulbetrieb unter freiem Himmel eingerichtet, jedoch fehlten die Mittel für einen Bau und so unterstützte Marianne Athenstaedt das Vorhaben mit privaten Mitteln. Im Jahre 2000 konnten 4 Klassen bezogen werden und schließlich war der Bau 2003 für Abb. 49 Ansicht Schulgebäude Abb. 50 Erschließungsgang Abb. 51 Treppenaufgang Hilfsorganisationen 34 Projektbeschreibung 9 Klassen fertig. (Eine Vorschulklasse und 8 Klassen.) Zur Zeit haben befinden sich ca. 130 Kinder und 11 Lehrer in der Schule und im Hostel ist Platz für ca. 60 Kinder aus der weiteren Umgebung (2 Köchinen, 1 Warden), 32 wohnen derzeit dort. Der Unterricht wird in den Wintermonaten Dezember bis März unterbrochen. Das Gelände ist in dieser Zeit wegen des Schnees nicht zugänglich. Diese Zeit wird von den Lehrern zur Fortbildung genutzt. Baustruktur Das Schulgebäude ist 2-geschossig und hat eine L-Form mit einer nach Innen orientierten Erschließung auf davor gelagerten Balkonen (Abb. 49 53). Es wurde in traditioneller Bauweise errichtet und gleicht dem Aussehen nach den örtlichen Wohnhäusern. Es wurden die landesüblichen Materi- Abb. 52 Grundrissskizze Schulgebäude alien verwendet, Lehm, Stein, Zement und Holz. Die Außenfassade ist weiß getüncht und Fenster und Flachdach wurden ebenfalls nach den traditionellen Bauregeln errichtet. Somit gibt es keine Doppelverglasung und keine externe Entwässerung. An den Außenseiten des Gebäudes befinden sich abgeschrägte Wände, die von ihrer Anordnung nach für Greenhäuser verwendet werden könnten, allerdings haben diese zur Zeit keine Nutzung. Das Hostel liegt auf einer Anhöhe in kleiner Entfernung zu dem Schulgebäude und liegt von der Orientierung der Hauptfassade her, diesem gegenüber. Es hat eine U-Form und ist in Teilbereichen 2-geschossig realisiert worden. Auch in den anderen Bereichen ist es möglich das Gebäude um ein 2. Geschoss zu erweitern. befindet sich hinter dem Hauptgebäude. Ein Lehrerhaus und ein Greenhaus ergänzen das Schulgelände. Die verwendeten Materialien gleichen denen des Schulgebäudes. Die Außenfassade weist großzügige Fensteröffnungen auf und ist gelb verputzt. Durch die U-Form wird ein begrünter „Innenhof“ begrenzt, hier liegt auch der Haupteingang (Abb. 54). Ein großzügiger Flur trennt Fassade und Wohnräume. Er funktioniert wie eine Trombewand. Die Luft wird über die verglaste Front erwärmt und kann durch das Öffnen der Räume, diesen hinzugeführt werden (Abb. 55). Für die Stromversorgung des Hostels und der Schule wird ein Dieselgenerator verwendet. Nachhaltigkeit Der WC-Bereich ist ausgelagert und SECPAD wurde gegründet mit der Hoffnung und dem Ziel, nach und nach der Jugend eine gute Ausbildung im Abb. 53 Schnitt Schulgebäude Abb. 54 Hostel eigenen Land bieten zu können. Vorgesehen ist eine Schule, zunächst bis zur 10. Klasse, ein Hostel (ein Internat für Kinder aus fernsten Tälern und für Lehrer), ein Handwerks- und ein medizinisches Zentrum und ein Heim für Waisen, Behinderte und Alte, sofern Grossfamilien zu deren Betreuung nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Neuanmeldungen der Schüler zeugt von der hohen Akzeptanz der Einrichtung in dem Dorf Karsha und dem Umland. Immer wieder kehren Freunde der Athenstedtstiftung aus Deutschland nach Karsha zurück um hier zu unterrichten. Es werden Lehrmittel und Bücher mitgebracht und es herrscht ein reger Wissenstransfer zwischen den unterschiedlichen Kulturen. Die Finanzierung wird weitestgehend von der Athenstedtstiftung getragen aber auch Patenschaften der Schüler ermöglichen eine gute Ausbildung. [17, 23, 24] Kontakt Mr. Sonam Namgyal, P. Kongma Yulsum Karsha - P.O. Padum,PIN No. 194302, Zanskar Distr.Kargil Mail: [email protected] Reinhard und Marianne Athenstaedt-Stiftung, Franz Nitsch - Vorsitzender der Stiftung Emmentaler Str. 17 D - 28325 Bremen Tel. 04 21 - 42 45 05 Fax 04 21 - 4 09 59 35 kontakt@athenstaedt-stiftung. de Beratung: Prof. Dr. Susanne Elsen, München Leiter der Schule: Prinzipal Namang Thardot, Karsha Abb. 55 Flurbereich Hostel 35 Lingshed - Sonnenschule von Lingshed Abb. 56 Logo 36 Ort Lingshed – 4000m Höhe Projekt Sonnenschule von Lingshed Nutzung Schulraum, Lehrerunterkünfte, Begegnungszentrum Bauzeit 1999 Vorarbeiten, Fertigstellung der Schule 2000, 2001 Außenanlage, Evaluierung der Temperaturmessungen, 2002 zusätzliche Dämmarbeiten, Holzböden Bauträger Friends of Lingshed Baumaterialien Holz, Lehmziegel, Beton, Stroh Bauart traditionelle Bauweise, Trombewände Bauplanung Peter Hlade Bauleitung Peter Hlade Alternative Energien Solarinstallationen, 1 Gewächshaus für Gemüseanbau, 3 solarbetriebene Kocher Beheizung passive Solarnutzung – Trombewandsystem Strom Photovoltaikanlage, Solarkocher Abb. 57 Solarschule 37 Finanzierung Die Finanzierung des Projekts erfolgte durch der Großzügigkeit von ca. 400 Spender/innen. Der erhöhte Aufwand für den Bau der Solarschule wurde durch Sponsoring von Firmen, sowie durch Förderungen der öffentlichen Hand abdeckt. Der erste Bauabschnitt wurde mit 50 000,- ermessen. Hilfsorganisationen Der Name des Vereines „Friends of Lingshed - Verein zur Förderung der kulturellen Identität im Himalaya“ soll schon die Grundphilosophie der Beteiligten in der Beziehung zu diesem Dorf und seinen Bewohnern ausdrücken. Die Mitglieder sehen sich als Freunde und Partner des Dorfes Lingshed. Der Gründer des Schulprojekts ist DI Christian Hlade. Er entdeckte das Dorf Lingshed bei einer Trekkingtour im Jahr 1992. Im Rahmen seiner Diplomarbeit über Solares Bauen in Ladakh, als Abschluss seines Studiums der Architektur, beschloss er eine Solarschule in Lingshed zu errichten. Projektbeschreibung 1994 erstellte Peter Hlade die Pläne für die Dorfschule. Sein Motto war von Anfang an „Hilfe zur Selbstthilfe“. Zu jeder Phase des Projektes wurde ein Modell gebaut und er besprach, diskutierte und entwickelte das Projekt gemeinsam mit den Bewohnern (Abb. 59). Aufgrund der besonderen Begebenheiten vor Ort, gingen dem eigentlichen Entwurf eine Menge Recherchen über traditionelle Baumaterialien und Strukturen voraus. Es stellte sich heraus, dass besonders der Transport der benötigten Materialien ein großes Problem darstellt. Die geographische Lage setzte eine entsprechende Lo- gistik voraus. Als Transportmittel über Berge mit einer Höhe von 5000m üNN standen Esel, Pferde und die Helfer zur Verfügung (Abb. 60). 1999 wurden die Vorbereitungen für den Bau getroffen. Der eigentliche Beginn war im Sommer 2000 und nach 4 Monaten Bauzeit wurde das Schulgebäude fertig gestellt. Schuleinweihung fand am 22. August 2000 statt. Das gesamte Gebäude wurde ohne Maschinen und nur mit der Muskelkraft der Helfer errichtet, die Beteiligung lag ca. bei 50 Personen. Durch das einbeziehen der Dorfbewohner in der Konstruktionsphase und die Mitarbeit auf der Baustelle ist eine Identifikation mit dem Bauwerk gelungen. Baustruktur Das Schulgebäude hat fünf Klassenräume und drei Lehrerlnnenwohnräu- me. Sechs nebeneinanderliegende Räume werden jeweils von der Südseite mit einer Tür und einem Fenster durch vorgelagerte Wintergärten erschlossen und auch erwärmt. Diese dienen besonders im Winter als Klassenräume, da sie sich durch die direkte Sonneneinstrahlung schnell aufheizen. Ein zentraler Eingangsbau mit Vorraum verleiht dem Gebäude Ausdruck und dient als Vor- und Verteilraum. Ursprünglich war die Schule mit zwei Geschossen geplant, was sich kurzfristig änderte als das Konstruktionsholz erhebliche Mängel aufzeigte (Abb. 61, 62). Das Gebäude wurde aus traditionellen Materialien errichtet. Die Wände haben eine Abmessung von 50 cm und bestehen aus luftgetrockneten Lehmziegeln. Der Aufbau der Dächer erfolgte in der traditionellen tibetischen Bauweise (Abb.63), eine Entwässerung wurde durch eine 5° Nei- ANSICHT - WESTEN SCHNITT ANSICHT - SÜDEN Verglaster Solarteil Abb. 59 Model Entwurfsphase 38 Model Entwurfsphase Abb. 60 Helfer beim Materialtransport Solarteil mit PE-Folie Abb. 61 Ansicht / Schnitt / Lageplan gung nach hinten berücksichtigt. Um eine bessere Dämmung der Räume zu erzielen wurde die Decke mittels gespannter Textilien und Hobelspänen bzw. Stroh zusätzlich gedämmt. Zur Erprobung unterschiedlicher Materialien wurde der westliche Wintergarten verglast und der östliche mit einer UV-beständigen PE-Folie abgedeckt. Es sollte die Haltbarkeit im Schuleinsatz getestet werden, zudem ist der tagelange Transport von Glasscheiben über die Pässe sehr aufwendig. Der PE-Folien Teil machte allerdings Probleme. Es roch komisch und die Kinder bekamen Kopfschmerzen. Der westliche Wintergarten wurde innen schwarz, der östliche Teil mit heller Farbe gestrichen (Abb. 64). Hinter den schwarzgestrichenen Mauern liegen die Wohnräume des Lehrpersonals. Diese sollen sich durch die Schwarze Farbe zusätzlich besser aufheizen. Zur Überprüfung der Wirkungsweise der einzelnen Maßnamen wurden viele der Räume mit Max/Min-Thermometern ausgestattet. Im Sommer 2001 wurden die Messwerte ausgewertet und ergaben eine sehr gute Funktion des Bauwerks. Bei Außentemperaturen von minus 20°C konnten tagsüber in den Klassenräumen +18° C erreicht werden und das ohne jede zusätzliche Heizung. Die Temperaturen der dahinterliegenden Lehrerwohnräume fallen in der Nacht bis auf +7° C ab, hier ist eine Verbesserung der Wärmedämmung der Decke mit einer dicken Schicht Schafwolle und Stroh geplant. Nachhaltigkeit „…In dieser Schule kann den ganzen Winter über unterrichtet werden. Dieses Projekt ist für uns ein Modell zum Nachmachen. … Mit solchen Projekten ist auch ein großer Schritt getan, der Landflucht entgegenzutreten. Die Kinder von Lingshed müssen nun nicht mehr weit weg von zu Hause, wenn Sie in die Schule gehen wollen.“ Interview mit dem Zonal Education Officer Mr. Rigzing Spalbar am im Aug. 2002. [12] Aussagen wie diese, die gemeinsame Erarbeitung und die Einbindung der Bevölkerung in der Entwurfs- und Ausführungsphase, lassen nicht nur die hohe Akzeptanz des Gebäudes erkennen, sondern auch den Stolz der Menschen auf die Sonnenschule. Jedes Jahr kommen Mitglieder von Friends of Linshed in das Dorf um Verbesserungen an dem Gebäude vorzunehmen, Unterricht abzuhalten und den engen Kontakt zu den Bewohnern zu pflegen. In den Räumen der Schule findet ein ständiger Austausch zwischen den Menschen statt. Die Dorfbewohner nutzen die Einrich- tung nicht nur für den Unterricht. Im Winter wird das Gebäude auch für die Erwachsenenbildung und als Versammlungsstätte gebraucht. [12,20] Kontakt FRIENDS OF LINGSHED Schulprojekt in Ladakh / Himalaya c/o Greta Kostka, Liebmannweg 16, 8301 Lassnitzhöhe, AUSTRIA Tel.: ++43 / 3133 / 81 52 www.solarschule.org Mail: [email protected] LEGENDE GRUNDRISS 1 2 3 7 Abb. 62 Grundriss Schulgebäude 4 9 5 1-3 Lehrerwohnräume 4-6 Klassenräume 7, 8 Große Klassenräume und Solarflächen 9 Windfang und Verteiler 6 8 Abb.63 Anschluß Wintergarten - Attika Abb. 64 Wintergarten 39 Pipiting - Lamdon Model High School Abb. 65 Logo 40 Ort Pipiting Projekt LAMDON MODEL HIGH SCHOOL Nutzung Schule, Hostel Bauzeit Insgesamt wurden 5 Jahre an der Schule gebaut Bauträger AAZ Baumaterialien Betonfundamente, Holz, Beton, Naturstein, Zement Bauart Massivbauweise, Erdbebensicher Bauplanung Marc Damiens in Kooperation mit einem lokalen Amchi „Tsetan Dorjee“ Bauleitung Marc mit nepalesischen Arbeitern Alternative Energien Solarinstallation Beheizung Gas-Heizstrahler beheizen die Räume. Dies reicht allerdings nicht für den den Schulbetrieb im Winter aus. Strom 6 Solarpaneele mit einer Größe von 50cm x 110cm und jeweils 75 Watt pro Paneel. Abb. 66 Lageplan Abb. 67 Eingang Abb. 68 Schulgebäude 41 Finanzierung Spenden, Patenschaften Hilfsorganisationen Die A.A.Z Organisation wurde 1988 gegründet. Sie fällt unter das französische Gesetz von 1901 und ist Regierungs- und Religionsunabhängig. Alle ihre Mitglieder sind Volunteere. Die A.A.Z hat Mitglieder in Frankreich, in der Schweiz, Italien, Belgien, den Niederlanden und in Indien. Der Hauptsitz liegt in Frankreich. Projektbeschreibung 1988 kam Marc Damiens das erste Mal ins Zanskartal. Er wurde ein treuer Freund und der Architekt des neuen Schulbaus. Im selben Jahr wurde die Schule erstmals im Kloster von Abb. 69 Schulgebäude Rohbau 42 Pipiting eröffent. 1991 zog sie aufgrund des schnellen Wachstums in ein neues Gebäude um und im Jahr 2000 wurde der neue Schulkomplex in Ufthi-Pipiting gegründet. Der alte Schulbau wird als Materiallager der Lehrer genutzt. Zum Gelände gehört ein weiteres Gebäude indem die Klausuren stattfinden. Lamdon Model High School war die erste private Schule im Zanskartal. Zur Zeit besuchen 360 Schüler die Schule. Die Verteilung Mädchen und Jungen besteht zu 50%. Das Schuljahr fängt am 15. März an und endet am 15. November. Lamdon bedeutet grob übersetzt „show the way“ – das ist das Ziel der Schule, ein Wegführer für die Schüler zu sein. In der genauen Übersetzung liegt in dem Wort Lamdon „Weg“ und „Licht“. Baustruktur Die alte Schule wurde in traditioneller Bauweise errichtet. Wände bestehen aus Lehmziegeln und das Dach aus den traditionellen runden Dachbalken (Duma) und dem üblichen Dachaufbau (s. Kapitel traditionelle Bauweisen). Direkt neben dem alten Gebäude befindet sich auf einem separat erschlossenem Grundstück die neue Schule (Abb. 66). Der Eingang zum Gelände erfolgt über ein großes Tor, das direkt auf einen Tschörten führt. Dahinter befindet sich die zweigeschossige, in einer U-Form errichtete Schule. Die Planung beruht auf den Grundrissen Marrc Damiens. Er legte die Erschließung der Klassen ins innere der U-Form. Sie ist nicht umseitig geschlossen, eher ein davor gelagerter Laubengang, von dem aus die Klassen aneinander gereit sind (Abb. 70, 71). Abb. 70 Schnitt Schulgebäude Die Arbeiten vor Ort wurden hauptsächlich von Nepalis verrichtet, die sich gut mit der Beton und Zementherstellung auskannten. Fundamente, sowie Stützen und Pfeiler des Gebäudes bestehen aus Beton. Die Wände wurden aus Naturstein und Zement errichtet. (Abb. 69) Das Dach ist eine Holzkonstruktion. Die Hauptträger haben einen quadratischen Querschnitt und die Dacheindeckung erfolgte über eine Holzschalung. Das verwendete Holz wurde ein Jahr zuvor gelagert um es genügend zu trocknen. Der Boden der Erschließungsgänge wurde aus Zement gefertigt, die Klassenzimmer sind mit Holzfußböden ausgestattet und die Wände mit Lehm verputzt, was für ein angenehmes Klima in den Räumen sorgt. Toiletten befinden sich ausgelagert auf der Rückseite des Gebäudes. Der umrahmte Hof dient im Sommer als Abb. 71 Grundrissskizze Schulgebäude Prüfungsplatz, Klausuren werden hier sitzend auf dem Boden geschrieben. Ein Baumgarten trennt das Gelände optisch von dem ehemaligem Schulgelände. Qualität der Baustruktur geprüft. Die Eltern der Schüler unterstützen die Schule bei anfallenden Arbeiten an der Bausubstanz. Die Schule besitzt eine Handwasserpumpe, die aus 80m Tiefe die Grundwasserversorgung für die Schule liefert. Diese Pumpen werden zum Teil von der indischen Regierung finanziert. Nachhaltigkeit Die 6 Solarpaneele auf dem Dach der Schule (Abb. 72) betreiben 5 Computer für 3 Stunden am Tag (Abb.75). Abends wird der Strom für die Beleuchtung der Lehrerzimmer, TV und Radio genutzt. Die Anlage wurde von Jos van den Akker installiert, mit dem Hinweis die Batterie und Stromverteilung in einem möglichst Staubfreien Raum zu lagern (Abb. 73, 74). selbst, die Schüler und deren Erfolge lassen sich hierraus entnehmen. Gehälter der Lehrer, Schulmaterial und die Unterhaltung der Klassen wird von AAZ getragen. [18, 25, 35] Die Entwicklung der Schule und der Zuwachs an Schülern lassen die Akzeptanz in der Umgebung nachvollziehen. Jedes Jahr wird das Gebäude auf die Abb. 72 Solarpaneele Abb. 73 Stromverteiler www.association.aaz.free.fr/ [email protected] Informations France: Armand BRETON Rhone-Alpes: Edith et Bernard GENAND Midi-Pyrenees: Robert DONNATel.: 05 61 83 15 01 Champagne - Ardennes - Belgique: Anne-Marie LIQUIER Tel.: 03 24 33 02 04 Informations Italie: Luisa CHELOTTI Information Suisse: Corinne MEYLAN Information USA: Marc PASTUREL Die Lamdon Model High School wurde von der Organisation AAZ gegründet mit dem Ziel den Kindern im Zanskartal die Möglichkeit zu geben, ein qualitatives Schulwesen in ihrer traditionellen Umwelt zu genießen. Stolz stellt sich die Schule in einer eigenen Schülerzeitung „Annual School Magazine“ dar, die im Vorwort eine Nachricht des Dalai Lama beinhaltet. Eine Beschreibung über das Gebäude Kontakt Abb. 74 Batterie Abb. 75 Computerraum 43 Raru - Jamyang Ling School Abb. 76 Logo 44 Ort Raru - 3800m Höhe Projekt Jamyang Ling – Eine Schule im Himalaya Nutzung Schule, Hostel, Greenhaus Bauzeit Baubeginn 1994, Fertigstellung 2006 Bauträger Shambhala e.V. Baumaterialien Holz, Lehmziegel, Stroh, Beton Bauart traditionelle Bauweise Bauplanung Idee Bernd Balaschus Bauleitung Bernd Balaschus Alternative Energien Solarinstallation Beheizung die Räume werden über die Sonneneinstrahlung durch die großen Fenster auf der Südseite beheitzt. Eine externe Beheizung gibt es nicht. Der Schulbetrieb ist über den Winter eingestellt Strom Die Stromgewinnung erfolgt über Solarpaneele auf dem Dach und wird für die Beleuchtung benutzt, TV-Geräte und drei Computer, ein Generator steht zur Verfügung wird aber kaum genutzt. Abb. 77 Hostel Abb. 78 Lehrerzimmer Abb. 79 Schulgebäude 45 Finanzierung Hilfsorganisationen Der größte Teil der Einnahmen kommt aus einmaligen Spenden, dazu zählen auch die Mitgliedsbeiträge von Shambhala. Viele Schüler werden über Paten finanziert. 1994 wurde von Shambala 20€ pro Monat pro Schulkind geschätzt, was übrig bleibt kommt der Klasse zu Gute. Springt ein Sponsor ab, so übernimmt die Klasse die Kosten bis zum Schulende. Shambhala legt großen Wert auf den persönlichen Kontakt zwischen Sponsoren und den einheimischen Familien. Weitere Einnahmen kommen von unterschiedlichen Aktionstagen, Schulfeste, Bazare und durch den Verkauf von Postkarten, Bildern sowie von Ausstellungen und Konzerte. Shambala e.V. , Zanskar Connection Shambhala e.V. wurde mit dem Protokoll vom 09.05.1993 von einer Gruppe von Kulturschaffenden, Therapeuten/ Innen, Reiseleitern/Innen und anderen in München gegründet. Bernd Balaschus ist der Initiator von Shambhala e.V. und dem Schulprojekt Jamyang Ling in Zanskar; Gründer und Leiter von Shambhala tours & meditation. Evelyn Stierle ist Mitbegründerin von Shambhala tours & meditation, Leitung spiritueller Reise- und Selbsterfahrungsgruppen im indischen und tibetischen Raum. Abb. 80 Lageplan 46 der offensichtlich fehlenden Bildung im Tal, kam von Bernd Balaschus die Idee eine Schule im entlegenen Raru zu errichten. Projektbeschreibung Im Sommer 1994 wurde die Grundsteinlegung nach buddhistischer Tradition von dem Abt und den Mönchen des Klosters Mune festlich begangen. Das gestellte Land wurde geweiht und ein großer Flaggenmast errichtet. Das Konzept der Schule basiert auf dem „Tibetan Buddhist School”-System, hier werden neben den üblichen Unterrichtsfächern auch buddhistische Philosophie und das kulturelle Erbe der Zanskaris gelehrt. Lungnak Youth Association erreichte in Zusammenarbeit mit Shambhala e.V. die staatliche Anerkennung und hat die Trägerschaft übernommen. Nach mehreren Reisen in das Zanskartal, der immer enger werdenden Freundschaft zu den Bewohnern und Das Schulgelände umfasst das Schulgebäude mit Klassenzimmern, ein Hostel, ein Lehrerhaus mit Materialla- ger und Gästehaus. Auf dem Grundstück befinden sich angelegte Freiflächen, mit einem Bolzplatz, einem Volleyballfeld und einem Garten. Ein Greenhaus versorgt die Schule mit Gemüse. Das Projekt begann 1994 mit 26 Schülern und weitete sich bis zum heutigen Tag auf ca. 193 Schüler aus. Die Schule umfasst die Jahrgangsstufen 1-8, um weiter studieren zu können müssten die Schüler nach Jammu. Dort wurde bereits von Shambhala Land gekauft und ein weiterführendes Projekt, ein Hostel, zu realisieren. In dem Hostel in Raru leben ca. 128 Schüler 8 Monate lang im Jahr. In den Winterferien von Anfang November bis Anfang März ist die Schule geschlossen, da die Wege unpassierbar sind. Abb. 81 Greenhouse Baustruktur Baubeginn des Schulgeländes in Raru war vor 12 Jahren. Es existierte noch keine Straße und die Materialien mussten zu Fuß zum Bauplatz gebracht werden. Es wurden traditionelle Materialien verwendet, Stein, Lehm und Holz. Nur im Bereich der Türen und Fenster wurde Beton eingebaut. Einheimische haben beim Bau geholfen. Jahr für Jahr wurden Restaurierungen und Verbesserungen an den Gebäuden vorgenommen. 2002 hat das erste Haus, in dem früher die Klassen untergebracht waren, ein Stockwerk dazu bekommen. Das Hostel wurde ebenfalls renoviert und um ein Geschoss erweitert und ein Duschhaus wurde gebaut. Es gibt Toiletten und vier Duschen für Lehrer und Kinder. Zwei grosse Tanks auf Abb. 82 Zugang Schulgebäude dem Dach versorgen die Duschen mit Wasser. Klassenräume wurden mit einem Holzfußboden ausgestattet. Die Gebäude sind nach Süden ausgerichtet und öffnen sich zum Tal hin. Von der Konstruktion und dem Aufbau wurden sie wie einheimische Wohnhäuser errichtet. Großzügige Fenster sorgen für ein angenehmes Licht in den Räumen. Die erste Solaranlage wurde 2001 installiert und versorgt die Räume mit Licht. Eine Zweite wurde unter Anleitung von Jos van der Ackker in Auroville zusammengestellt und von ihm im Sommer 2003 in Raru angebracht. Sie versorgt 3 Computer ,TV Geräte und ein Radio mit Strom. Bei der Anschaffung von PC’s sollte darauf geachtet werden, dass diese in einem „wind- und staubdichten” Raum untergebracht werden. Nachhaltigkeit Kontakt Das Renommee der Schule ist sehr gut. Es gibt Anmeldungen und Anfragen sogar von Schülern aus Leh. Das Internat ist ein beispielloser Erfolg. An- und Erweiterungsbauten der Einrichtung zeugen von der hohen Akzeptanz und dem Erfolg der Schule. Die Initiatoren erhalten und erweitern die Ausstattung der Schule, welche dem Wissenstransfer zwischen „Ost und West“ zu Gute kommt (Abb. 83). Die Schule wurde vom Dalai Lama gesegnet. Durch die Abgeschiedenheit des Dorfes stellt die mangelnde Kommunikation zwischen Raru und dem Rest der Welt einen großen Nachteil dar. [15, 30] Shambhala tours & meditation Shambhala gemeinnütziger e.V. Nibelungenstr. 40 72768 Reutlingen Tel.: 0049-7121-678505 Fax: 0049-7121-678507 www.shambhala.de Mail: [email protected] Head Master der Schule Pempa [email protected] [email protected] Abb. 83 Innenraum - Ausstattung 47 Sani - Hospital Project Abb. 84 Logo 48 Ort Sani - 3800m Höhe Projekt Hospital Project Nutzung Krankenstation für die medizinische Versorgung, Schule im Winter Bauzeit Baubeginn: Juni 2007, Richtfest: Oktober 2007, Innenausbau Sommer 2008 Bauträger Förderverein Sani Zanskar e.v. Baumaterialien Holz, Lehmziegel, Beton, Stroh Bauart traditionelle Bauweise, Trombewände Bauplanung in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl TA+E der RWTH Aachen Bauleitung Martin Stehr Alternative Energien Solarpaneelen, Windenergie (geplant) Beheizung Beheizt wird das Gebäude mit der Nutzung der passiven Solarenergie und dem Einbau der Trombewände Strom Die Stromgewinnung erfolgt über Solarpaneele auf dem Dach. Ein Einbau von Windturbinen ist dür eine erweiterte Stromgewinnung geplant. Abb. 85 Krankenstation Abb. 86 Eingangsbereich Abb. 87 Südansicht 49 Finanzierung Die Finanzierung erfolgt derzeit durch Spenden und Patenschaften des Fördervereins Sani Zanskar. Ziel ist es aber, dass sich das Haus selbst finanziert. Dies soll über eine Entlohnung der einheimischen Mediziner für ihre Behandlungen erreicht werden. Dienstleistungen wie zum Beispiel Thermalbäder sollen die Finanzierung unterstützen. Hilfsorganisationen Dr. Rainer Lezius hat seit seinen ersten Reisen in diese Region vor rund zehn Jahren, einen engen Kontakt zu den Einwohnern und dem Kloster in Sani entwickelt. Der Wunsch entstand, die medizinische Versorgung der Bevölkerung in Sani und Zanskar zu unterstützen. Aus diesem Grund sind zwei Vereine gegründet worden. Abb. 88 Südansicht, Bauphase 50 Einer in Deutschland, Förderverein Sani Zanskar e. V. und einer vor Ort in Sani, Nima Odser Sorig Foundation. Die Gemeinnützigkeit beider sorgt für die nötige Transparenz des Geldwegs. Projektbeschreibung Bei dem Hospital Project handelt sich um ein Gebäude welches der medizinischen Versorgung des Dorfes und dem des Umlands dient. Es wurden unterschiedliche Räume geschaffen, die eine Plattform für den Austausch zwischen der westlichen und der östlichen Medizin darstellen und die schulische Bildung der Kinder im Winter ermöglichen. Das Haus ist ein multifunktionales Haus, welches das ganze Jahr genutzt wird. Es gibt einen großen offenen Raum für Sprechstunden, hier fin- Abb. 89 Aufenthaltsraum, Bauphase det auch der Winterunterricht im statt. Angrenzend befinden sich Räume für die Patientenversorgung mit Impfungen und kleinen operativen Eingriffen und der Praxis für tibetische Medizin. Abgeschlossene Lagerräume für die Aufbewahrung von Impfstoffen und Kräutern befinden sich im dem nach Norden orientierten Teil des Gebäudes. Das Haus liegt im hinteren Bereich des Grundstücks und ist nach Süden ausgerichtet. Ein Greenhaus für den Anbau von Pflanzen und Kräutern befindet sich ebenfalls auf dem Grundstück . Ein Brunnen, der mit einer Wasserpumpe ergänzt werden soll, ermöglicht die örtliche Wasserversorgung. traditionellen Bauweisen im Zanskartal geplant und gebaut worden. Es ist eingeschossig und nach Süden ausgerichtet, um die Sonne als Wärmequelle bestmöglich nutzen zu können. Für den Innenraum heißt das, stark frequentierte Räume sind nach Süden und Lagerräume und die WC-Anlage als Pufferzone sind nach Norden orientiert angeordnet. Der Eingang befindet sich auf der südlichen Längsseite des Gebäudes. Ein seperates WC kann von hinten erschlossen werden. Das Gebäude ist in Anlehnung an die Gestalterisch sind die Räume an einer Achse angeordnet, die durch eine Natursteinmauer realisiert wurde. 3 Räume sind mit Trombewänden versehen. Da die dahinter liegenden massiven Wände in unterschiedlichen Dicken ausgeführt wurden, hängt in jedem Raum ein Thermometer. Temperaturaufzeichnungen sollen Aufschluss darüber geben welche Wanddicke Abb. 90 Außenwand Abb. 91 Greenhouse Baustruktur sich im Bezug auf eine Wärmespeicherung und Wärmeabgabe bewährt. Der große Aufenthaltsraum ist mit einer doppelt verglasten Fensterfassade ausgestattet, damit er sich im Winter schnell aufheizt. Alle anderen Wände sind aus luftgetrockneten Lehmziegeln gemauert. Das Haus besitzt einen Sockel aus Naturstein, Beton wurde nur für die obere Schicht der Fundamente und die Auflagerfläche der Fenster und Türstürze verwendet. Das Dach wurde in traditioneller Bauweise errichtet. Runde Holzbalken (Duma) bilden die Dachtragstruktur. Die Dacheindeckung besteht aus Holzzweigen (Talu) und mehreren Schichten Lehm und Stroh. Ein Gefälle nach Norden, in Richtung Rückwärtiger Bereich des Gebäudes, gewährleistet die Entwässerung. Eine Attika wurde nur im vorderen Teil aufgebaut. Um einer schnellen Auskühlung des Gebäudes entgegenzuwirken, wur- Abb. 92 Schnitt den alle Fenster als Zweifachverglasung ausgebildet und die Außenwände als Zweischaliges Mauerwerk mit einer Kerndämmung aus Stroh und Holzspänen errichtet. Unterstützt wird diese Wirkung durch eine Abhängung der Decke, die ebenfalls mit Stroh gefüllt ist, einem Vorhang für die Glasfassade und einem Lehmboden mit Holzeindeckung. Innen und Außenputz bestehen aus Lehm, wobei letzterem Kuhdung untergemischt wurde um ein höheren Härtegrad für die Witterungsbeständigkeit zu erreichen. Nach traditionellem Erscheinungsbild besitzt das Haus einen weißen Anstrich. Bewohner und der westlichen Besucher ermöglicht und fördert. Durch die Baustruktur soll eine ganzjährige Nutzung gewährleistet werden. Westliche Ärzte, die in dieser Gegend Urlaub machen, sollen dazu angehalten werden ihr Können und Wissen den Bewohnern zugute kommen zu lassen. Bereits jetzt gibt es Kontakte zu jungen Ärzten, die einen Abenteuerurlaub mit ärztlicher Hilfe kombinieren und Erfahrungen mit örtlichen Medizinern austauschen wollen. Kontakt Förderverein Sani Zanskar e.V. Rainer Lezius Goethestraße 29 52064 Aachen Tel.: 02411-899880 www.sani-zanskar.de Mail: [email protected] Das Ziel der Einrichtung ist eine finanzielle Unabhängigkeit in der Zukunft. [13, 19, 33] Nachhaltigkeit Das Gebäude wurde für das Dorf Sani und seine Bewohner gebaut. Es ist ein Ziel der Initiatoren einen Ort zu schaffen, der die Kommunikation der Abb. 93 Grundriss EG 51 Stongday – Marpa Ling Lamdon Model School Abb. 94 Logo 52 Ort Stongday – 3600m Höhe Projekt Marpa Ling Lamdon Model School Nutzung Schule, Lehrerunterkünfte, Ausbildungsstätte Bauzeit 2002 bis 2005 Bauträger Association Rigzen Zanskar Baumaterialien Holz, Lehmziegel, Beton, Stroh Bauart Traditionelle Bauweise, mit modernen Baustrukturen Bauplanung Pascal Beuret, Association Rigzen Zanskar Bauleitung Fachleute in Zusammenarbeit mit den Dorfbewohnern Alternative Energien Greenhouse, Photovoltaikanlage Beheizung kein Heizsystem, die Schule ist über den Winter geschlossen Strom Photovoltaikanlage Abb. 95 Lageplan Abb. 96 Altes Schulgebäude 53 Finanzierung Die erste Etappe des Projekts ist mit privaten Mitteln finanziert worden. Das erste Gebäude mit 3 Klassen, einem Büro, einer Küche und einem Lehrerzimmer konnte gebaut werden. Durch diese erste Verwirklichung sind die Spenden und die Schirmherrschaften für Schüler breiter geworden und das zweite Gebäude konnte realisiert werden. Der Verein passt die Planung seiner Ziele seinen finanziellen Untertützungen entsprechend an. Ideen werden entwickelt um das Ziel der Finanzautonomie der Schule zu verwirklichen. Hilfsorganisationen Der Verein Rigzen-Zanskar (ARZ) ist in seinen Wahlen, seinen Handlungen und seiner Zusammenarbeit unabhängig. Er ist ein Entwicklungsverein mit dem Ziel Projekte zur Verbesserung Abb. 97 Neues Schulgebäude 54 der Lebensbedingungen zu schaffen. Dabei sollen die Traditionen respektiert und gewahrt werden. Der Name Rigzen ist gewählt worden um die Freundschaft und Dankbarkeit zwischen dem Presidenten des Vereins und Rigzen Samphil aufzuzeigen. Ein weiteres Projekt des Vereins ist das Medical Camp. Ärzte aus der Schweiz, aus Frankreich und aus Leh kommen ins Zanskartal um die Menschen zu behandeln. Das 1. Camp fand 2004 statt, das zweite 2006 und das dritte ist für 2008 geplant. Projektbeschreibung Marpaling ist der Name des in Stongday liegenden Klosters und eines Tibetischen Großmeisters. Marpa (1012-1097) ist ein berühmter Jogi und spielt in der Überlieferung des buddhistischen Schulwesens eine bedeutende Rolle. Die Initiatoren möch- ten mit dieser Namensgebung ihren Respekt für die traditionelle Kultur der Zanskari zeigen. Das Ziel dieser Schule besteht in der Integration der jungen Zanskaris in einer Welt von Veränderungen. Die Tradition und die buddhistische Kultur stehen dabei im Vordergrund. Realisiert werden konnte das Projekt nur durch die lokalen freiwilligen Helfer und die finanzielle Unterstützung von Spenden an den Verein. mehr aus und so wurde 2002 mit dem Bau der neuen Schule begonnen, welche 2005 fertig gestellt und eröffnet wurde (Abb. 97). 2003 wurde die Ausbildungsstätte gegründet und ein kleines Wäldchen angelegt. Auf dem Schulgelände befinden sich 3 Gebäude, ein Greenhouse und ausgelagerte WC Anlagen (Abb. 95). Zwischen 1999 und 2005 wurden die unterschiedlichen Gebäude errichtet. 1998 wurde das erste Schulgebäude von der Association Rigzen Zanskar und dem Schweizer Presidenten der Organisation Pascal Beuret, geplant (Abb. 96). 2000 fand die Einweihung statt und die ersten 2 Klassen wurden eröffnet. Der Platz reichte bald nicht Die Durchführung der Bauarbeiten erfolgte von Fachleuten in Zusammenarbeit mit den Dorfbewohnern. Tsetan Dorje, der Verwalter des Projektes in Stonday, beteiligte sich elf Jahre lang als freiwilliger Helfer an der Verwirklichung der Lamdon Model School in Pipiting. Die enge Zusammenarbeit zwischen ihm und der der ARZ, seine allgemeine Bekanntheit in Zanskar sowie das Vertrauen und die Unterstützung, die ihm die Dorfbewohner entgegenbringen, versichert die Akzeptanz der Schule. Rigzen Samphil ist der Arbeitschef des Projekts der Marpaling School. Er kümmert sich seit mehreren Jahren um das Funktionieren der Schule. Abb. 98 Schnitt Schulgebäude Abb. 99 Grundrissskizze Schulgebäude Baustruktur Nachhaltigkeit Die Architektur und Möbel sind nach modernen Strukturen erbaut worden, respektieren aber die traditionellen Methoden und die Ästhetik. Aus diesem Grund wurde der Grundriss der neuen Schule nach einem Mandala entworfen. Das Gebäude ist eingeschossig mit einem überdachten Innenhof. Vorderund Hintereingang sind gleichwertig und werden über ein Podest erschlossen. Der Innenhof bildet den zentralen Punkt der Schule. (Abb. 98, 99) Durch ein Oberlicht ist eine natürliche Beleuchtung gegeben und in seiner Mitte befindet sich eine Grasfläche. Das Oberlicht ist als Sheddach ausgeführt und die Holzbalkenkonstruktion trägt die transluzente Dachdekung (Abb. 100). Das übrige Dach wurde als traditionelles Flachdach ausgebildet. Fundamente bestehen aus Naturstein und Zement. Die Wände sind aus Lehmziegeln hergestellt und um eine bessere Stabilität zu erzielen befinden sich in den Ecken des Gebäudes Betonstützen. Doppelverglaste Fenster und isolierte Türen sind vor Ort in Zusammenarbeit mit schweizerischen Tischlern und Zanskaris hergestellt worden. Holzwerkstoffe und Möbel werden in der angrenzenden Ausbildungsstätte hergestellt. Auch hier funktioniert die Ausleuchtung des Raumes über ein Oberlicht (Abb. 101,102). Der Boden im Erschließungsbereichbesteht aus Estrich und in den Klassenräumen wurde ein Holzboden eingebracht (Abb. 103). Der Innenraum ist mit Lehmputz versehen und Außen aufgrund der Witterungsbeständigkeit mit Zementputz. Die Wände sind in den traditionellen Farben gestrichen. Solarpaneelen und ein Generator dienen der Stromgewinnung. Sie liefern Strom für Licht, 2 Computer in den Büros und 4 Laptops für die Schüler. Abb. 100 Innenhof Abb. 101 Ausbildungsstätte Abb. 102 Oberlicht Von der Regierung gebaute Schulen können die Kapazitäten der Schüler nicht aufnehmen und werden den kulturellen Anforderungen nicht gerecht. Die Zanskaris selber haben um die Verwirklichung eines Projekts in Stongday ersucht. Der Verein konnte dies mit der engen Zusammenarbeit der Lamas des Klosters, den Einwohnern von Stongday und den umliegenden Dörfern verwirklichen. Verbesserung der Lebensbedingungen und die Chance auf Änderungen durch die moderne Welt zu antworten, aber auch die gleichzeitige Wahrung der traditionellen Werte. [14, 28] Kontakt Die Schule Marpaling ermöglicht den Kindern die Vermittlung von akademischen Grundkenntnissen in einer modernen Schule, mit Rücksichtnahme und besonderem Augenmerk auf die Traditionen. Kulturelle Fortschritte sollen durch die Entwicklung der Kritikfähigkeit der Schüler und den damit verbundenen Auswirkungen gewährleistet werden. Ziele sind unter anderem autonomer gestaltete Wahlen, die Association Rigzen-Zanskar Case postale 30 2900 Porrentruy 2 Suisse Tel.: 41 (0) 32 466 15 73 www.rigzen-zanskar.org Mail: [email protected] Abb. 103 Klassenraum 55 6. Fazit 56 Durch die Zusammenfassung und Erarbeitung der NGO geförderten Projekte im Zanskartal, stellt sich die Frage, ob der Einfluss von Außen wirklich hilfreich ist oder ob er die Menschen verunsichert und ihre Kultur zerstört. Diese Frage taucht immer wieder auf, denn prinzipiell trägt jeder Tourist seinen Teil zu der Entwicklung vor Ort bei. Die gänzliche Abgeschiedenheit der Dörfer ist allerdings nicht mehr gegeben und der Entwicklungsprozess ist allerorts zu spüren. Die Menschen der Region zieht es immer mehr in die Städte, sie sehen dort eine bessere Zukunft für sich. Hilfsorganisationen tragen durch ihre Projekte dazu bei, den Anwohnern eine bessere Bildung, Lebensqualität und medizinische Versorgung zu bieten. Besonders für die Jugend entstehen neue Möglichkeiten der Entwicklung und Ausbildung, die der Landflucht entgegenwirken. Zu beachten ist dabei die Tragweite und die Auswirkung der initiierten NGO Projekte. Es sollte nicht vergessen werden, dass man mit der Idee und der Ausführung auch Verantwortung übernehmen muss. Ein Haus zu errichten ist einfach, es sollte aber darauf geachtet werden, dass dieses von der Bevölkerung angenommen wird, sich in der Zukunft selbst trägt und früher oder später frei von einer Abhängigkeit aus dem Ausland ist. Besonders wichtig sind die Integration des Vorhabens und die Zusammenarbeit mit den Bewohnern vor Ort. Das Anliegen aller Organisationen ist die Einhaltung und Wertschätzung der Traditionen, sie stellen die eigene Kultur des Landes in den Vordergrund. Aus diesem Grund ist es den Initiatoren wichtig mit der Bevölkerung zusammenzuarbeiten. In einem Land, indem die Modernisierung einen so schnellen Einzug genommen hat, sollte darauf besonders geachtet werden. Eine zweite wichtige Frage ist die der Bauweise und der Baustruktur. Seit Jahren haben sich die traditionellen Materialien in der Bauweise der Zanskaris bewährt, so ist nur richtig ausgehend von diesen Materialen zu agieren. Die modernen Werkstoffe und ihre Eigenschaften, wie Stahlbeton und Wellblech wirken nicht nur Fehl am Platz, sondern sind für dieses besondere Gebiet nicht geeignet. „…das ideale Haus in einem idealen Dorf wird aus Materialen errichtet, welche im Umkreis von 5 Meilen zu finden sind.“ Mahatma Ghandi Die NGOs sind von der traditionellen Baustruktur ausgegangen, haben Bauweisen übernommen und ihre Gebäude der Umgebung angepasst. Durch die Ergänzung dieser Struktu- ren mit innovativen neuen Ideen und alternativen Energiekonzepten, ist es den NGOs gelungen auf die Gegebenheiten vor Ort zu reagieren und den Bewohnern Alternativen mit positiven Konsequenzen aufzuzeigen. Ein weiteres Problem im Zanskartal ist die mangelnde Kommunikation. Dieser Umstand führt nicht nur zu einem erschwertem Bauablauf und einer komplizierten Koordination auf der Baustelle, sondern auch zu unterschiedlichen Meinungen der Anwohner über die NGO Projekte. Durch schlechte Informationsübermittlung verursacht, erschweren Misstrauensbekundungen, Korruptionsvorwürfe und soziale Missgunst untereinander und gegenüber den NGOs die Etablierung einer notwendigen Vertrauensbasis. Trotzdem bilden langfristig nur persönliche Beziehungen und Freundschaften zu Einheimischen das Fundament für eine effektive Zusammenarbeit. Dabei fungieren Anwohner zumeist als lokal erfahrene Koordinatoren, z.B. bzgl. der Materialbeschaffung. Hier wird großartige emotionale und funktionale Arbeit geleistet und die geschaffenen Bauwerke erzielen eine erhöhte Lebensqualität für die Menschen aus Zanskar, die diese – trotz anfänglicher Skepsis – deutlich zu schätzen wissen. Die große Anzahl freiwilliger Helfer vor Ort auf der Baustelle bestätigt das. Mit einer ausrei- chenden Aufklärung und einem regen Informationsfluss der Initiatoren kann den Misstrauensbekundungen entgegengewirkt werden. Ein ebenso wichtiger Aspekt ist eine Vernetzung der Projekte und eine besser Zusammenarbeit der NGOs untereinander. Dadurch würden entscheidende Vorteile erzielt werden. Der Erfahrungsaustausch könnte Schwierigkeiten und Fehler von Beginn an aus dem Weg räumen oder erst gar nicht entstehen lassen. Ansätze der Zusammenarbeit sind bei den Schulen aus Zanskar zu erkennen. So teilen sich die Schulen in Stongday, Pipiting und Raru das Einzugsgebiet der Schüler untereinander auf. Der Standort Stongday wurde dadurch beeinflusst. Erfahrungen mit neuen in Zanskar erprobten Baustrukturen sollten zwischen den NGOs rege ausgetauscht werden, langwierige Entwicklungsprozesse, Rechenvorgänge und Simulationen werden dadurch erleichtert oder gar überflüssig. Die gute Funktionalität der Bauwerke dient den Anwohnern als Beispiel und Anregung zur Nachahmung, Hilfe zur Selbsthilfe. „Jede Art von Hilfe ist HILFE und willkommen“. Rigzin Dorgee, Lehrer aus Sani. 57 7. Literaturverzeichnis 58 [1] Eberhard Schmitt, „Nordindischer Himalaya“ Kaschmir, Ladakh, Himachal Pradesh, Uttarakhand; Mundo Verlag [2] DuMont Kunst-Reiseführer, „Ladakh und Zanskar“ Lamaistische Klosterkulturen im Land zwischen Indien und Tibet, [3] Kleinert Christian, „Siedlung und Umwelt im zentralen Himalaya“ [4] Kleinert Christian, „Haus und Siedlungsformen im Nepal Himalaya unter der Berücksichtigung klimatischer Faktoren“, Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft für vergleichende Hochgebirgsforschung. [5] Klaus Fischer, „Dächer, Decken und Gewölbe indischer Kultstätten und Nutzbauten“. Franz Steiner Verlag GmbH Wiesbaden / Germany 1974 [6] Klaus Fischer, Michael Jansen, Jan Pieper, „Architektur des Indischen Subkontinents“, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 1987 [7] Manfred Gerner, „ Architekturen im Himalaya“, Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart, 1987 Wien – Köln – Graz, 1983 - Internetquellen [9] Orbis Pictus / Weltkunst-Bücherei, Herausgegeben von Paul Westheim, „Indische Baukunst“, Verlag Ernst Wasmuth A.G. Berlin 1955 [14] www.rigzen-zanskar.org [15] www.shambhala.de [16] www.suryaschool.org [17] www.athenstaed-stiftung.de [18] www.aazanskar.org [19] www.sani-Zanskar.de [20] www.solarschule.org [21] http://de.wikipedia.org/wiki/Solarkocher [22]http://www.marlec.co.uk/rutland9103.htm. [10] Helena Norberg – Hodge, „Faszination Ladakh“, Herder Freiburg – Basel– Wien, 1991 [11] Himalaya Reader Referate, Entwurfsseminar TA+E, WS 06/07 [12] Die Sonnenschule von Lingshed/ Ladakh Nachhaltiges Bauen im Himalaya Teil 1 - Einführung Teil 2 - Bauaufnahmen Teil 3 - Die Solarschule DI Christian Hlade September 2002 [13] Projektbeschreibung Karankenstation Sani Planung und Realisierung eines Hospital- und Winterschulgebäudes im Indischen Himalaya Förderverein Sani Zanskar e. V. Lehrstuhl für technischen Ausbau und Entwerfen Fakultät für Architektur RWTH Aachen - Recherchen vor Ort [23] Interview mit Ehepaar Kaminski [24] Interview mit Franz Nietsch [25] Interview mit Marc Damien [26] Interview mit Pierre Odier [27] Interview mit Lama Sonam Wangschuk [28] Interview mit Rigzin Samphil [29] Interview mit Lama Geshe Thupten [30] Interview mit Headmaster Pempa [31] Interview mit Veit Utz Boss [32] Interview mit Gabriela Lagnerova [33] Interview mit Rainer Lezius [35] Interview mit Jos van den Akker [36] Interview mit Khandola und Australischer Architekt Sam [8] Herbert und Ingeborg Plaeschke, „Indische Felsentempel und Höhlenklöster“, Hermann Böhlaus Nachf. 59 8. Abbildungsverzeichnis 60 Abb. 1 – Zanskartal – Eigenes Foto Abb. 2 – Himalaya Reader Referate, Entwurfsseminar TA+E, WS 06/07 Abb. 3 – Himalaya Reader Referate, Entwurfsseminar TA+E, WS 06/07 Abb. 4 – Mönche/Reisegruppe, Klosterhof Sani – Eigenes Foto Abb. 5 – Gebetsfahne – Eigenes Foto Abb. 6 – Gebetsfahne – Eigenes Foto Abb. 7 - Mülltrennungsvorrichtung – LEDeG – Eigenes Foto Abb. 8 - Kloster Phuktal – Eigenes Foto Abb. 9 - Wohnhaus in Sani – Eigenes Foto Abb. 10 - Dachausstieg, Wohnhaus in Sani – Eigenes Foto Abb. 11 - Tschörten in Sani – Eigenes Foto Abb. 12 - Hotel in Padum – Eigenes Foto Abb. 13 - Fensterdetail – Hotel – Eigenes Foto Abb. 14 - Geschäft in Padum – Eigenes Foto Abb. 15 - Haus in Pipiting – Eigenes Foto Abb. 16 - Wohnhaus in Zanskar – Foto Mitreisende Abb. 17 - Helfer - Hospital Projekt, Sani – Eigenes Foto Abb. 18 - Stütze - Hospital Projekt, Sani – Foto Mitreisende Abb. 19 - Kloster, Stongday – Foto Mitreisende Abb. 20 - Fundament - Hospital Projekt, Sani – Foto Mitreisende Abb. 21 - Fundament - Hospital Projekt, Sani – Foto Mitreisende Abb. 22 - Aussenwand Hospital Projekt, Sani – Eigenes Foto Abb. 23 - Nunnery, Sani – Foto Mitreisende Abb. 24 - Dach der Schule in Stongday – Eigenes Foto Abb. 25 – Sonnenkollektor - Himalaya Reader Referate, Entwurfsseminar TA+E, WS 06/07 Abb. 26 - Schnitt – Trombewand Abb. 27 - Trombewand, Bibliothek LEDeG – Foto Mitreisende Abb. 28 - Öffnung Trombewand, Sani – Eigenes Foto Abb. 29 - Diagramm - Trombewand, LEDeG – Foto Mitreisende Abb. 30 - Photovoltaik Anlage, Sani – Tensin Tondup Abb. 31 - Greenhouse, Sani – Tensin Tondup Abb. 32 - Parabolspiegel, LEDeG – Eigenes Foto Abb. 33 – Solarkochkiste - Wikipedia Abb. 34 - Solarer Warmwassertank, LEDeG – Eigenes Foto Abb. 35 - Wasserhaus, Karsha – Foto Mitreisende Abb. 36 - Abbildung Windrad - http:// www.marlec.co.uk/rutland9103.htm. Abb. 37 – Wasserführung – Foto Mitreisende Abb. 38 – Mühle – Foto Mitreisende Abb. 38 – 43 - www.suryaschool.org Abb. 44 – 51 Aufnahmen Schule und Hostel in Karsha – Eigene Fotos Abb. 52, 53 Eigene Skizzen Abb. 54, 55 Aufnahmen Hostel in Karsha – Eigene Fotos Abb. 56 – 64 Die Sonnenschule von Lingshed/Ladakh, Nachhaltiges Bauen im Himalaya, Teil 1 – Einführung, Teil 2 – Bauaufnahmen, Teil 3 - Die Solarschule, DI Christian Hlade September 2002 Abb. 65 – 68 Aufnahmen Schule in Pipiting – Eigene Fotos Abb. 69 Baustellenfotos – Marc Damiens Abb. 70 - 71 Eigene Skizzen Abb. 72 – 75 Photovoltaikanlage in Pipiting – Eigene Fotos Abb. 76 – 83 Aufnahmen Schule in Raru – Eigene Fotos Abb. 84 – 90 Aufnahmen Hospital in Sani – Eigene Fotos, Fotos Mitreisende Abb. 91 Tensin Tondup Abb. 92 – 93 Grundriss, Schnitt – Konzept - RWTH Aachen, Lehrstuhl für Technischen Ausbau und Entwerfen, Dipl. Ing. Jo Ruoff, Dipl. Ing. Till Heuter, Cand. Ing. Susanne Weitzel Abb. 94 – 102 Aufnahmen Schulgelände Stongday – Eigene Fotos Abb. 98 - 99 Eigene Skizzen. 61 9. Anhang 62 Seite 1 NGO geförderte Projekte im Zanskartal Ort Projekt- Beschreibung Kontakt Char Lungnak Dolma Nunnery Karma Lekshey Tsomo Kargyak Sun School Gabriela Lagnerova Organisation Surya civi association Internetauftritt E-Mail http://home.sandiego.edu/-ktsomo/ www.jamyang.org [email protected] www.suryaschool.org [email protected] [email protected] [email protected] Adresse Borivojova 118 Prague 3, 130 00 Czech Republic skype: gabiji Karsha SecPed School / Hostel Franz Nietsch Ehepaar Zschunke - Vorstand Ehepaar Kaminski - Freunde der Stiftung Sonam Namgyal - Präsident R.+M. Athenstaedt-Stiftung www.athenstaed-stiftung.de [email protected] [email protected] SECPAD [email protected] Medical – Astro Center Chuchik Jal Lha Khang Mr. Rob Linrothe Lama Sonam Wangschuk Skidmore Collage New York Monastery Jean-Philippe Doyon Angélique Vincent Robert Chevrier Mathieu Lhermet Solidarijeune www.solidarijeune.org [email protected] www.gadenrelief.org [email protected] Geshe Lobsang Tseten Lingshed Muney Mr. Sonam Namgyal P. Kongma Yulsum Karsha- P.O. Padum PIN No. 194302 Zanskar Distr.Kargil Chuchikzhal Nunnery Kim Gutschow Gaden Relief Project - Zanskar Project Solar Schule Christian Hlade Friends of Lingshed Nunnery - Novizenschule Dieter Glogowski Monastery Guest House – School Lama Geshe Thupten Dhamehos Hilde Igel?? Seite 2 NGO geförderte Projekte im Zanskartal Ort Projekt- Beschreibung Kontakt Organisation Internetauftritt E-Mail Adresse Pipiting Lamdon Model High School Marc Damien Chantale Association AAZ www.aazanskar.org [email protected] Maison des Associations Batiment Aquilon 59, rue du Docteur Debat 92380 GARCHES France Amchi Astro School – Center Noel Poiriel AMZ - Aide Médicale au Zanskar http://f6hei.free.fr/ Pierre Odier Association pour l'aide aux medicines traditionelles indo - himalayennes [email protected] M. Pierre Odier Rue du Nord 25 CH - 1248 Hermance Phuktal School Children of Himalaya www.childrenofHimalaya.de Monastery Veit Utz Boss Rangdum School Steffen Willing Raru Jamyangling Model School Bernd Balaschus Evelyn Stierle Headmaster Pempa Shambhala Hospital Projekt Rainer Lezius Förderverein Sani Zanskar e. V. www.sani-Zanskar.de Nunnery – Gompa Khandola Assitentin Jane "Architekt" Sam Projects of Khandro Thrinlay Chodon Sani Stongday Tangso www.veit-utz-bross.de [email protected] www.shambhala.de [email protected] [email protected] [email protected] Khachodling - Visions and Marpa Ling Lamdon Model School Rigzin Samphil Pascal Beuret Association Rigzen - Zanskar Medical Camp Rigzin Samphil Association Rigzen - Zanskar Amchi School Catherine Hamburger www.khachodling.org [email protected] [email protected] www.rigzen-zanskar.org [email protected] [email protected] [email protected] www.djuledjule.free.fr [email protected] Association Rigzen - Zanskar CP 30 2900 Porrentury 2 Suisse