r r r AUSST E LLU N GSK A LE N D E R Antikenmuseum und Sammlung Ludwig St. Alban-Graben 5 CH-4052 Basel Eigentlich wollte die ägyptische Regierung nach der legendären Wanderausstellung von 1982 nie mehr Stücke aus dem Grabschatz des Tutanchamun entleihen. Doch in Gedenken an die Schweizer Touristen, die 1998 vor dem Hatschepsut-Tempel Opfer eines Attentats wurden, macht sie nun eine Ausnahme. Aus dem Ägyptischen Museum in Kairo sind Stücke Tutanchamuns und viele andere Kunstschätze aus dem Tal der Könige zu sehen. Die Terrakotta-Armee des Qin Shi, erster Kaiser von China Palast der Republik Am Schloßplatz D-10178 Berlin TERRA PRÄSENTA / SCHIMA & SCOTT Einer von über 7000 Terrakotta-Kriegern 1962 wurde innerhalb der Mauern des Kastells von Kaiseraugst ein Silberschatz entdeckt. Er war dort vor rund 1650 Jahren von römischen Offizieren vergraben worden. Völlig überraschend wurden 1995 weitere, bislang unbekannte Objekte des Fundes den zuständigen Behörden übergeben. In der Sonderausstellung ist der bedeutsamste Fund der Spätantike – allein das Silber wiegt rund 58 Kilogramm – erstmals wieder vollständig zu sehen. bis 31. Januar 2005 / Mo 13 – 17 Uhr, Di – So 10 – 17 Uhr Tel. 0041 61 8162222 / www.augusta-raurica.ch Die Werkstatt des Phidias in Olympia Olympia war nicht nur Austragungsort der bedeutendsten sportlichen Wettkämpfe der Antike, sondern beherbergte im Zeustempel auch eines der sieben Weltwunder: die um 435 v. Chr. durch Phidias geschaffene, über zwölf Meter hohe Zeusstatue. Sie wurde später bei einem Brand zerstört. Phidias hatte für ihre Fertigung eine Werkstatt errichtet, in der deutsche Archäologen zwischen 1954 und 1968 zahlreiche Funde machten. BERLIN Römermuseum Augusta Raurica Giebenacherstr. 17 CH-4302 Augst BERLIN Pergamonmuseum Museumsinsel, Bodestr. 1–3 (Eingang Kupfergraben) D-10178 Berlin bis 3. Oktober 2004 Di – So 10 – 17 Uhr Tel. 0041 61 2712202 www.antikenmuseumbasel.ch www.tutanchamun.ch 86 bis 27. Juni 2004 Mo – So 10 – 20 Uhr Tel. 030 20914680 www.terrakottaarmee.de Das römische Silber aus Kaiseraugst bis Oktober 2004 Di/Mi & Fr – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 22 Uhr Tel. 030 20905201 www.pergamonmuseum.de RÖMERSTADT AUGUSTA RAURICA, DIETER WIDMER, BASEL Grabschätze aus dem Tal der Könige AUGST RÖMERSTADT AUGUSTA RAURICA, H. WEBER, LENZBURG Tutanchamun – Das goldene Jenseits 1974 stießen Bauern in der chinesischen Provinz Shaanxi auf den Grabkomplex von Qin Shi und fanden die Terrakotta-Armee des ersten Kaisers von China (246 – 210 v. Chr.). In der Sonderausstellung werden detailgetreue Kopien von 122 Kriegern der 7300 lebensgroßen Figuren sowie von acht Pferden in Originalgröße gezeigt. Zudem gibt es Modelle von Soldaten in Schlachtordnung. Alle Figuren wurden aus dem gleichen Lehm und in originalgetreuen Nachbauten der alten Öfen gebrannt. Medaillons auf Meerstadtplatte (links) und Achillesplatte (rechts) DRESDEN ren zwischen 1845 und 1851 ausgegraben und dann an die Themse gebracht. Die Reliefs wurden in Dresden frei im Könige am Tigris – Assyrische Palastreliefs in Dresden Vogelköpfiger Dämon aus Nimrud Staatliche Kunstsammlungen, Skulpturensammlung Albertinum, Brühlsche Terrasse Georg-Treu-Platz 2 D-01067 Dresden Im Jahr 1862 erwarb der Dresdner Hof in London vier Reliefplatten, die aus dem Palast des assyrischen Königs Assurnasirpal (883 – 859 v. Chr.) in Nimrud, unweit von Mossul im heutigen Irak, stammten. Henry Austin Layard hatte sie dort in den Jah- ESTEL / KLUT, STAAATLICHE SKULPTURENSAMMLUNG DRESDEN BASEL ABENTEUER ARCHÄOLOGIE 2/2004 RÖMERSTADT AUGUSTA RAURICA, FOTO: JÜRG ZBINDEN, BERN HE IE VO GT ,R RT & BE M HU OT O: A, F IC AR RU ST A UG U ER ST AD TA Achillesplatte (Gesamtansicht) bis 29. Sept. 2004 Mo – Mi & Fr – So 10 – 18 Uhr Tel. 0351 4914714 www.staatl-kunstsammlungendresden.de SÜDTIROLER ARCHÄOLOGIEMUSEUM BOZEN Raum stehend aufgebaut. Neben dieser Präsentation sind weitere Kunstschätze und Keilschrifttafeln aus dem mesopotamischen Reich der Assyrer zu sehen. RÖ M Constansplatte (oben), Venusstatuette (unten) N RÖMERSTADT AUGUSTA RAURICA, H. WEBER, LENZBURG Der Gott Assur auf einem geflügelten Stier HANNOVER So ähnlich hat Ötzi vermutlich einst ausgesehen. Geheimnisse preisgegeben. So wurde erst kürzlich in der Schulter des jungsteinzeitlichen Leichnams eine Pfeilspitze gefunden, die wahrscheinlich die Todesursache des Mannes war. Die Wanderausstellung des Südtiroler Archäologiemuseums Bozen präsentiert unter anderem die vielfältigen naturwissenschaftlichen Methoden, die bei der Untersuchung der Gletscherleiche angewandt wurden. Die im Volksmund als »Ötzi« bekannte Mumie aus den Ötztaler Alpen hat auch ein Jahrzehnt nach ihrer Entdeckung noch immer nicht alle bis 27. Juni 2004 Di/Mi & Fr – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr Tel. 0511 9807683 www.nlmh.de Ötzi cultour Forum des Landesmuseums Am Markte 8 D-30159 Hannover ABENTEUER ARCHÄOLOGIE 2/2004 ICHENHAUSEN Hieroglyphen – Heilige Zeichen Schrift und Sprache im Alten Ägypten Schulmuseum Ichenhausen Schlossplatz 5 D-89335 Ichenhausen Erstmals stehen die ägyptischen Hieroglyphentexte im Mittelpunkt einer Ausstellung. Das Spektrum reicht von Jenseitsliteratur über Märchen bis hin zu alltäglichen Briefen, Verträgen und Gerichtsurteilen. Der Besucher wird über den Beruf des Schreibers ebenso informiert wie über r 87 Alabasterbecher Pepsis II. r den langen Weg zur Entschlüs- selung der Hieroglyphen, die schließlich dem Franzosen Jean-François Champollion gelang. bis 30. Sept. 2004 Di – So 10 – 17 Uhr Tel. 08223 6189 www.aegyptisches-museummuenchen.de Pharaonenzeit und gefährden mit Schweiß und Atemluft die alten Wandmalereien. Manches ist bereits für immer zerstört. Schon seit langem wird deshalb darüber nachgedacht, einige der Gräber für die Öffentlichkeit zu schließen und stattdessen maßstabgetreue Kopien zu errichten. Eine der ersten altägyptischen Grabkammern, die in Originalgröße nachgebaut wurde, stammt von dem Künstler Sennedjem aus Deir el-Medine. Sie steht im Mittelpunkt dieser Ausstellung. bis 13. Juni 2004 Di – So 10 – 17 Uhr Tel. 08549 973112 www.museum-quintana.de MAINZ Die Kreuzzüge – KÜNZING Im Schatten der Pharaonen HAMM Pharao siegt immer — Krieg und Frieden im Alten Ägypten Gustav-Lübcke-Museum Neue Bahnhofstr. 9 D-59065 Hamm Gemäß der pharaonischen Königsideologie war der Herrscher Garant der Weltordnung, der »Maat«, und bekämpfte das Chaos, »Isefet«, zu dem auch das nichtägyptische Ausland gezählt wurde. Dies findet seinen bildlichen Ausdruck am anschaulichsten in zahlreichen Tempelreliefs, auf denen der König bei der Unterwerfung der Asiaten und Libyer im Norden und der Nubier im Süden wiedergegeben ist. Dennoch standen die Ägypter ihren Nachbarn nicht zwingend feindselig gegenüber. So entwickelten sich für beide Seiten überaus profitable Handelsbeziehungen, in deren Verlauf viele innerafrikanische und mediterrane Güter ins Niltal gelangten. Ausländer gingen in Ägypten verschiedenen Berufen nach, dienten als Söldner und machten gelegentlich sogar am Hof Karriere. Selbst fremdländische Göt- Kein Krieg ist heilig Dommuseum Mainz Domstr. 3 D-55116 Mainz OLDENBURG Jaguar auf Rädern aus Mexiko Rad und Wagen Der Ursprung einer Innovation Museum Quintana Osterhofener Str. 2 D-94550 Künzing WOLFGANG WETTENGEL Täglich wälzen sich in Ägypten viele Tausend Touristen durch die Grabkammern der Motiv des Künstlers Sennedjem 88 Nachdem die Seldschuken im Jahr 1095 Byzanz bedrohten und die Belagerten die abendländische Christenheit um Hilfe ersuchten, rief Papst Urban II. zum Heiligen Krieg gegen die »Ungläubigen« auf. In der Folge kam es zum ersten Kreuzzug, in dessen Verlauf schließlich auch Jerusalem eingenommen wurde. Später sollten noch sechs weitere Kreuzzüge stattfinden, die trotz ihres politischen Scheiterns und unzähliger Toten entscheidend zur kulturellen und wirtschaftlichen Weiterentwicklung Europas beitrugen. bis 30. Juli 2004 Di – So 10 – 19 Uhr Tel. 06131 253378 www.bistum-mainz.de Landesmuseum für Natur und Mensch Damm 38–44 D-26135 Oldenburg Lange gingen die Forscher davon aus, dass das Rad einst im Nahen Osten erfunden wurde. So zählt die »Mosaikstandarte« zu den ältesten bildlichen Belegen der neuen Art der Fortbewegung. Sie zeigt einen von Rindern gezogenen Wagen mit Scheibenrädern. Doch mittlerweile belegen archäologische Funde, dass die Menschen Alteuropas und Asiens der technologischen Entwicklung keineswegs hinterherhinkten. Die Ausstellung zeigt, wo in der Jungstein- und Bronzezeit die Räder rollten. bis 11. Juli 2004 Di – Do 9 – 17 Uhr, Fr 9 – 15 Uhr, Sa/So 10 – 17 Uhr Tel. 0441 9244300 www.naturundmensch.de SEEFELD Im Schatten der Pyramiden Museum Schloß Seefeld D-82229 Seefeld Um auch im Jenseits ihrem Gottkönig möglichst nahe zu sein, ließen sich die höchsten Staatsbeamten im Alten Ägyp- ABENTEUER ARCHÄOLOGIE 2/2004 LANDESMUSEUM FÜR NATUR UND MENSCH OLDENBURG JOACHIM WILLEITNER AUSST E LLU N GSK A LE N D E R ten einst im Schatten der Pyramiden bestatten. In einer solchen Mastaba-Grabstätte des Alten Reichs bei Giza fand Georg Steindorff vor hundert Jahren zahlreiche Statuen. Weltweit einzigartig sind neun Figuren aus einem einzigen Grab, der Mastaba des Djascha. Außerdem wird dokumentiert, wie Forscher mit Hilfe kleinster Statuentrümmer Hinweise auf die einstige Bilderpracht in den pharaonischen Totentempeln bekommen. Zudem sind zahlreiche alte Fotos, Dokumente und Tagebücher der Ausgräber zu sehen. Den Auftakt bildet die Inszenierung eines Grabungscamps vom Anfang des 20. Jahrhunderts. bis Mitte November 2004 Di – So 10 – 17 Uhr Tel. 08152 70652 oder 79394 www.aegyptisches-museummuenchen.de ABENTEUER ARCHÄOLOGIE 2/2004 schrifttafel aus dem verschollenen Staatsarchiv. In der Ausstellung ist eine Kopie zu bewundern. Über 250 Originale von mehr als 30 Leihgebern aus aller Welt zeigen Anspruch und Wirklichkeit der Pharaonenherrschaft. Zudem illustrieren sie die wirtschaftlichen und politischen Kontakte Ägyptens mit seinen Nachbarn. TÜBINGEN bis 27. Juni 2004 Mi – So 10 – 18 Uhr Tel. 07071 2977384 www.uni-tuebingen.de/museumschloss/ Der Tod des Gaius Caesar Familientradition und Politik zwischen Republik und Prinzipat Museum Schloß Hohentübingen Burgsteige 11 D-72070 Tübingen Für seine Nachfolge hatte der römische Imperator Augustus eigentlich seinen leiblichen Enkel und adoptierten Sohn Gaius Caesar vorgesehen. Doch nachdem dieser vor genau 2000 Jahren im Kampf gefallen war, zerschlug sich die Hoffnung, die Macht in der eigenen Familie zu halten. Schließlich trat 14 n. Chr. Tiberius die Nachfolge an. Dennoch existieren – wie die Ausstellung zeigt – aus der Phase, in welcher Gaius Caesar als neuer Regent aufgebaut wurde, viele Zeugnisse. V.L.N.R.: BRITISH MUSEUM LONDON; STAATL. MUSEEN ZU BERLIN, ÄGYPTISCHES MUSEUM U. PAPYRUSSAMMLUNG; STAATL. MUSEEN, ANTIKENSAMMLUNG, KASSEL; STAATL. MUSEEN ZU BERLIN, ÄGYPTISCHES MUSEUM U. PAPYRUSSAMMLUNG ter fanden schließlich Eingang in das pharaonenzeitliche Pantheon – ebenso wie umgekehrt ägyptische Gottheiten im Ausland Verehrung genossen. Auch innenpolitisch stimmte die Darstellung des Herrschers als ordnende Kraft des Reichs nicht immer mit der Realität überein. Es gab Gegenregenten, Königsmord und militärische Niederlagen. Ihren Status als Götter auf Erden konnten die Pharaonen deswegen ihren Untertanen nicht immer glaubhaft vermitteln. Dennoch hinterließ vor allem Ramses II. (1279 – 1213 v. Chr.) während seiner 66jährigen Regierungszeit zahlreiche Denkmäler, die ihn als vergöttlichten König zeigen. Vielfach stammen solche Zeugnisse aus seiner Residenzstadt Piramesse im östlichen Nildelta. Dort konnten in den letzten Jahren zahlreiche spektakuläre Funde gemacht werden, allen voran das erste Fragment einer Keil- bis 31. Oktober 2004 Di – So 10 – 18 Uhr Tel. 02381 175714 www.hamm.de/gustav-luebckemuseum/ WIEN legen, dass selbst im Jenseits großer Wert auf gutes Aussehen gelegt wurde. bis 30. Juli 2004 Mo & Mi – Fr 10 – 17 Uhr Tel. 0043 1 53410323 www.onb.ac.at/sammlungen/ papyrus ... und will schön sein Schmuck und Kosmetik im spätantiken Ägypten Papyrusmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek Heldenplatz, Neue Burg (Eingang Mitteltor) A-1010 Wien Im pharaonenzeitlichen Ägypten hatte die Körperpflege Hochkultur. Zahlreiche Duftpflanzen und Mineralien wurden zu Parfümen, Salben und Schminken verarbeitet. Kosmetikutensilien als Beigaben in den Gräbern des Niltals be- PAPYRUSMUSEUM DER ÖSTERREICHISCHEN NATIONALBIBLIOTHEK WIEN Von links nach rechts: Goldanhänger in Form eines Falken, Plastik des Amenophis II., Gefäß in Gestalt eines Fisches, Figur des Mentechenu Ägyptischer Ohrring (6. Jh. n. Chr.) 89