Technische Universität Ilmenau Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik Fachgebiet Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik „Audio- und Videoschaltungstechnik“ Übungsaufgaben: 1. Frequenzverhalten von Kleinsignal-Verstärkerschaltungen 1.1 Zweistufiger direktgekoppelter Vorverstärker Zeichnen Sie das lineare Kleinsignal-Wechselstromersatzschaltbild folgender Schaltungen: 9 Vb R3 1.6k {rsigqu} 82 k R1 Ri 3 2 Q2N2222 Vtran 8 Q2N2907A 200u 10 Q2 6 C2 R4 12 *1 10 4 R2 1 C3 10mF Q1 C1 10u Vin 7 100 5 PARAMETERS: rsigqu 50 R7 R5 C4 11 rsigqu = 5, 50, 500 Ohm 5k, 50kOhm 10k RI 120k 5.1k {rsigqu} R100 220u C5 5pF 680 R6 C6 5pF Zur Vereinfachung sollen die Kondensatoren C1, C2, C3 und C4 im betrachteten Frequenzbereich Wechselstromkurzschlüsse darstellen, während die Querbelastung durch die Kondensatoren C5 und C6 vernachlässigt werden soll. Untersuchen Sie die Verstärkungseigenschaften der Schaltung bei einer Betriebsspannung von Vb = +12V und gegebenem Kollektorstrom von Q2:Ic2 = 10mA! Vergleichen Sie Ihre Resultate mit denen einer PSpice-Analyse! Bestimmen Sie den Frequenzgang der Rauschzahl F! 1.1 Zeichnen Sie eine funktionsfähige zweistufige Verstärkerschaltung mit Bipolartransistoren bei der ein Übertrager als Koppelvierpol verwendet wird. Berechnen Sie die Spannungsverstärkung Vu der Anordnung, indem Sie die lineare Wechselstromersatzschaltung analysieren. Vereinfachen Sie das Ersatzschaltbild für niedrige und hohe Frequenzen und untersuchen Sie das Verstärkungsverhalten an der unteren und oberen Bandgrenze! Welche Bandbreite ist erzielbar, wenn der Streufaktor des Übertragers σ = Lr/Lh ≈ 1% beträgt? Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit denen einer PSpice-Analyse. 2. Mikrophonverstärker FET galvanisch gekoppelt mit BPT Ziel: Handhabung von Kleinsignal-Ersatzschaltbildern verstehen und üben. Gegebene Schaltung: + UB 12 kS 56 MS 180 kS 2 nF T2 pnp-Transistor T1 M 33 M 15 k 56 k 100 nF Ua 15 k 3. Rauscharme Transistor-Vorstufe für Tauchspulmikrophon Ziel: Kennenlernen der Rauscheigenschaften von Bipolartransistoren Aufgabe: Gegeben: Forderung: Zu berechnen ist die maximal zulässige Rauschzahl F eines VorstufenTransistors, der als Mikrophonverstärker arbeiten soll. Tauchspul-Mikrophon als Signalquelle mit ff. Daten: NF-Ausgangsspannung UNF = 300 µVeff Innenwiderstand Ri = 200 Ω Bandbreite B = 15 kHz (HiFi-Norm, UKW, CD, ADR, DAB) S/N = 60 dB, d.h. Rauschen, Störungen unhörbar. 4. Operationsverstärker 2; Leistungsendverstärker aus eigenkompensiertem Operationsverstärker und quasikomplementärem Emitterfolger Gegeben ist ein intern frequenzkompensierter Operationsverstärker mit den Daten vo = 100 dB ≈ 105, f1 = 10 Hz. Er soll mit einem quasikomplementären Emitterfolger (vLo = + 1 ≈ 0 dB, fL1 = 4 kHz, fL2 = 40 kHz) zu einem NF-Leistungsverstärker zusammengeschaltet werden; es soll vo´= 20 dB betragen. Aufgaben: 4.1 4.3 Geben Sie die grundsätzlichen schaltungstechnischen Möglichkeiten an a) invertierender OV, vor dem Endverstärker gegengekoppelt, b) invertierender OV, Gegenkopplung am Ausgang des Leistungsverstärkers, c) wie b), jedoch als nichtinvertierender Verstärker geschaltet. Zeichnen Sie die Bodediagramme für die Fälle b) und c)! Warum ist Fall a) ungeeignet? Schlagen Sie eine zweckmäßige äußere Frequenzkompensation vor! 5. Eintakt-A-Leistungsverstärker 5.1 Ein Eintakt-A-Verstärker mit Ausgangsübertrager soll eine maximale Wechselleistung P~max = 1W an RL = 10 Ω abgeben. Der Übertrager soll als verlustlos angesehen werden. Folgende Daten sind gegeben: 4.2 UB = 10V, UCERest = 0,5V, ICEO = 0A, Icmax = 0,45A. Berechnen Sie ü und ηmax! 5.2 An eine Endstufe in Emitterschaltung soll über einen Kondensator gleichstromfrei der Lastwiderstand RL angeschlossen werden. Gegeben sind: UB und RC (UCERest ≈ 0) Berechnen Sie für maximale Leistung am RL a) den Arbeitspunkt (Ausgangskennlinienfeld) b) den optimalen Lastwiderstand RLo c) den zugehörigen Wirkungsgrad ηo. d) Gibt es einen günstigeren Wirkungsgrad? Wie groß wird dann die Leistung im Lastwiderstand? Schaltung: +UB RC C RL 6. Leistungsendstufe für Vertikalablenkung Ziel: Dimensionierung eines A-Endverstärkers bei nichtsinusförmigem Signalverlauf. Ein Endstufentransistor arbeitet als gesteuerte Stromquelle auf einem komplexen Lastwiderstand, der aus der Reihenschaltung einer Spule L mit einem ohmschen Widerstand R besteht. Da die Ablenkeinheit über einen Koppelkondensator angeschlossen wird, enthält der sägezahnförmige Strom keinen Gleichanteil. Schaltung: 5 + UB Dr RB 2 i(t) 1 ic(t) 3 R = 15S C1 U(t) 4 Iq L = 40m H Zeitlicher Verlauf des Ablenkstromes: i(t) + T t1 t - 2 Imax = 1A, Imax = 0,5A, t1 = 1ms, T = 20ms Aufgaben : 6.1 6.2 Berechnen und zeichnen Sie u(t), die an den Anschlussklemmen des Ablenksystems liegende Spannung ! Wie sieht der zeitliche Verlauf der Kollektorspannung aus? Zeichnen Sie die Arbeitskennlinie in das Ausgangskennlinienfeld des Transistors ein! 6.3 6.4 6.5 Bestimmen Sie die benötigte Betriebsspannung UB und UCEmax. Welche Forderungen bestimmen die Wahl des Transistors? Wie groß sind der Effektivwert des Ablenkstromes und die Ablenkwirkleistung? Wie groß ist der Wirkungsgrad? Vergleichen Sie die Rechenergebnisse mit den Resultaten einer Design-CenterAnalyse!