Programmheft - Theater und Philharmonisches Orchester der Stadt

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2. Traum von der Ferne
„Schlösser, die im Monde liegen,
bringen Kummer, lieber Schatz.“
(Marie)
Theater und Philharmonisches Orchester
der Stadt Heidelberg
Paul Lincke
Frau Luna
Uraufführung im Apollotheater Berlin,
am 1. Mai 1899
Paul Lincke
Frau Luna
* 17.02.07
Fantastisch-burleske Operette
in zwei Akten
Libretto von Heinz Bolten-Baeckers
Neue Textfassung von
Andreas Bisowski
Apollo-Verlag Paul Lincke, Berlin,
vertreten durch Schott Mainz
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Besetzung
Frau Luna
Marie
Larissa Krokhina / Maraile Lichdi
Silke Schwarz
Prinz Sternschnuppe
Fritz Steppke
Aaron Judisch
Florian Hertweck
Stella
Lämmermeier
Ulrike Machill
Hagen von der Lith
Theophil
Pannecke
Klaus Cofalka-Adami
Jens Koch
Frau Pusebach
Venus
Barbara Wurster
Carolyn Frank
5
Mars
Tänzerinnen
Winfrid Mikus / Christian Schulz
Stefanie Baranski, Jasmin Diehm,
Christina Drobe, Cristine Formato,
Lottomann
Wiebke Haas, Simona Habich, Pia
A.-P. Zahner
Hauselka, Evelyn Leischwitz, Sabine
Mädler-Gavadji, Maria Shavinskaya,
Stewardess
Nora Struve, Isabelle Szott
Grazyna Polinska
Erste Mondelfe
Beate Heimann
Zweite Mondelfe
Barbara Link
6
Inszenierungsteam
Musikalische Leitung
Lichtdesign
Noam Zur
Steff Flächsenhaar
Regie
Chor
Bernd Mottl
Tarmo Vaask
Bühnenbild
Dramaturgie
Klaus Teepe
Kurt-Martin Friedrich & Katrin Spira
Kostüme
Musikalische Einstudierung
Frank Bloching
Sebastian Kennerknecht,
Michael Klubertanz,
Choreographie
Joana Mallwitz,
Sabrina Stein
Timothy Schwarz
7
Regieassistenz, Abendspielleitung
Chor und Philharmonisches
Solvejg Franke
Orchester der Stadt Heidelberg
Regieassistenz
Die Kostüme und Kulissen wurden
Michael Deeg
in den theatereigenen Werkstätten
angefertigt
Ausstattungsassistenz
Bettina Ernst
Technik & Werkstätten
Souffleuse
Technische Leitung
Delia Tedeschi
Ivica Fulir
Inspizienz & Leitung Statisterie
Technische Einrichtung
Uwe Stöckler
Martin Fuchs
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Leiter der Beleuchtung
Leiterin der Requisite
Steff Flächsenhaar
Esther Hilkert
Ton
Leiter des Malsaals
Magali Deschamps,
Dietmar Lechner
Wolfgang Freymüller,
Andreas Legnar
Dekorationswerkstatt
Markus Rothmund
Leiterin der Kostümabteilung
Viola Schütze
Leiter der Schlosserei
Karl-Heinz Weis
Leiterin der Maske
Kerstin Geiger
Leiter der Schreinerei
Klaus Volpp
9
Inhalt
H
Handlung
Die drei Berliner Steppke, Lämmermeier und Pannecke basteln an einer Rakete. Ihr
großer Traum ist ein Flug zum Mond. Doch weder Steppkes Verlobte Marie noch ihre
Vermieterin und Panneckes Lebensgefährtin Frau Pusebach haben Verständnis für die
lunaren Sehnsüchte der drei.
Marie versucht ihren Steppke für die Probleme auf der Erde zu sensibilisieren, und Frau
Pusebach träumt von ihrem ehemaligen Verehrer Theophil, der sie nach einer romantischen Liebesnacht im Berliner Tiergarten sitzen gelassen hat.
Ein unverhoffter Lottogewinn sorgt für Aufregung: Während die praktisch veranlagte Marie an den Abschluss eines Bausparvertrags denkt, sieht Steppke plötzlich seinen Traum
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von einer Reise zum Mond wahr werden: Zusammen mit Lämmermeier und Pannecke
investiert er den Gewinn kurzerhand in Flugtickets und nimmt die nächste Rakete zum
Mond. Frau Pusebach ist ihnen heimlich gefolgt und fliegt kurz entschlossen mit, um auf
die drei aufzupassen.
Auf dem Mond angekommen, treffen die Berliner auf Theophil, Angestellter der Mondregierung. In ihm erkennt Frau Pusebach ihren einstigen Verführer aus dem Tiergarten. Vom
Eindringen der Berliner beunruhigt, lässt Theophil sie vorläufig in polizeilichen Gewahrsam nehmen.
Steppke und seine beiden Freunde wollen dem Mann im Mond vorgestellt werden und
staunen nicht schlecht, als sich dieser als verführerische und lebenslustige Frau Luna
entpuppt. Die Herrscherin des Mondes ist sofort von Steppke fasziniert und inszeniert für
die Neuankömmlinge von der Erde eine ihrer großen Mondrevuen.
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Nach und nach müssen die Berliner jedoch feststellen, dass die Welt auf dem Mond lediglich ein Spiegelbild der Zustände ist, wie sie sie bereits von der Erde her kennen: Da oben
gibt es die gleichen Sehnsüchte, Liebesaffären und Eifersüchteleien wie im heimischen
Berlin. Der Mondcasanova Prinz Sternschnuppe macht Frau Luna den Hof, Theophil turtelt mit Stella, der Büroleiterin der Mondchefin.
Und als Steppke endlich mit Frau Luna alleine ist, versucht sie kurzerhand, den nur wenig
Widerstand Leistenden zu verführen.
Die amourösen Verstrickungen zwischen Erd- und Mondbewohnern nehmen ihren Lauf
und kulminieren in einer großen Mondparty. Doch auf dem Höhepunkt der Feier überkommt Steppke die Erinnerung an seine auf der Erde auf ihn wartende Marie.
Während sich die Mondleute für die nächste Party auf der Venus verabreden und Frau
Luna endlich dem Werben von Prinz Sternschnuppe nachgibt, verabschieden sich die Berliner und kehren zurück in ihre Heimatstadt, wo Steppke seine Marie in die Arme schließt.
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Ankunft der Erdbewohner auf dem Mond
(Uraufführung 1899)
Zum Komponisten
Paul Lincke
Stationen eines Lebens
1866 Am 7. November wird Paul Lincke als Sohn des Malers, Aushilfsmusikers und späteren
Magistratsdieners August Lincke und der Näherin Emilie Schubbei in Berlin geboren.
1875 Erster Geigenunterricht.
1880 Ausbildung in der Wittenberger Stadtkapelle bei Rudolf Kleinow zum Fagottisten mit den
Nebeninstrumenten Tenorhorn, Oboe, Bratsche und Schlagzeug.
1884 Rückkehr nach Berlin. Bewerbungen bei zahlreichen Militärkapellen. Wegen seines zu
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geringen Brustumfangs bleibt ihm der Dienst in der preußischen Armee trotz glänzend
be standener Aufnahmeprüfungen verwehrt. Daraufhin Aushilfs- und Tanzmusiker (Geige,
Klavier). Erste Anstellung als Fagottist im Berliner Central -Theater.
1885 Korrepetitor am Ostend-Theater.
1886 Korrepetitor am Stadttheater in der Wallnerstraße.
1887 Ordentlicher Kapellmeister am Königstädtischen Theater am Alexanderplatz, hier dirigiert
er Gesangspossen und komponiert Zwischenmusiken und Liedeinlagen für diverse
Varietéprogramme. Ab 1889 Freundschaft mit dem Schauspieler Heinz Bolten-Baeckers,
Linckes späterem Hauptlibrettisten.
1890 Kapellmeister am Parodie-Theater am Moritzplatz, wenig später Wechsel zum
Belle-Alliance-Theater.
1893 Ab 1. September als erster Kapellmeister und Hauskomponist am Apollo-Theater
verpflichtet. Lincke komponiert Couplets, Begleitmusik für artistische Vorführungen und
parodistische Einakter.
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1896 Lincke heiratet die Soubrette Anna Müller. Die Ehe wird 1900 geschieden.
1897 Der Einakter Venus auf Erden wird ein großer Erfolg. Direktor Marchand vom Theater
Folies-Bergère ist beeindruckt und holt Lincke nach Paris.
1899 Im Februar Rückkehr nach Berlin an das Apollo-Theater. Am 1. Mai grandioser
Erfolg der Ausstattungsoperette Frau Luna. Am 18. Dezember gefeierte Premiere des
Einakters Im Reiche des Indra.
1901 Lincke gründet den Apollo-Verlag und komponiert Fräulein Loreley.
1902 Es entstehen die Operetten Lysistrata und Nakiris Hochzeit.
1903 Kleine Bühnenwerke: Liebesinsel und Am Hochzeitsabend.
1904 Komposition der Ausstattungsrevue Berliner Luft. In den nächsten Jahren komponiert
Lincke fast ein Dutzend an Operetten und Gesangspossen. Er dirigiert im Berliner
Wintergarten, Theater des Westens sowie bei Konzertreisen durch das europäische
Ausland. Lincke befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere.
1908 Wechsel vom Apollo- zum Metropol-Theater. Lincke schreibt Revuen wie Donnerwetter,
tadellos und Hallo, die große Revue.
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1910 Zweimonatige Tournee durch die USA: New York, Boston, Chicago u. a.
1911 Lincke komponiert die Operette Grigri.
1913 Lincke beschließt vorläufig sein Operettenoeuvre mit dem Dreiakter Casanova.
1918 Nach Ende des Ersten Weltkriegs verblasst der Ruf des Erfolgskomponisten.
Lincke widmet sich vor allem seiner Verlegertätigkeit.
1936 Lincke wird Ehrenpräsident des Berufsstandes der Deutschen Komponisten. Wärend der
Nazizeit entwickelt sich eine Lincke-Renaissance.
1937 Lincke verkauft den Apollo-Verlag an den Leipziger Musikverleger Oskar Seiffert.
1940 Linckes letzte Operette Ein Liebestraum entsteht.
1941 Am 7. November wird Lincke zum Ehrenbürger Berlins (Nr. 63) ernannt.
1945 Nach der deutschen Kapitulation gelingt Lincke mit Hilfe eines US-Generals die Flucht
nach Arzberg in Bayern. Haus und Besitz sind verloren. Lincke muss Konzerte
veranstalten, um den Lebensunterhalt für sich und seine Haushälterin zu bestreiten.
1946 Fast 80-jährig stirbt Lincke an einer Gallenblasenentzündung in Clausthal-Zellerfeld.
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Das Mondballett
(Uraufführung 1899)
Entstehungsgeschichte
v
Rettung in letzter Minute
nach Simon Moser
Lincke und Bolten-Baeckers schrieben Frau Luna unter einem enormen Zeitund Erfolgsdruck. Kaum mehr als zwei Monate hatten sie zur Verfügung, um ein
kleines Wunder zu vollbringen. Was war geschehen?
Die Berliner Theaterlandschaft war um 1900 sehr dicht und die Rivalität der
einzelnen Bühnen entsprechend groß. Im Bereich der Operette konkurrierten
vor allem zwei Theater miteinander: Das frühere Theater Unter den Linden, das
am 3. September 1898 unter dem neuen Namen Metropol-Theater wiedereröffnet wurde, und das Apollo-Theater in der Friedrichstraße. Die Verantwortlichen
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des Metropol versuchten dem bereits etablierten Apollo-Theater die Position
als erstes Haus der heiteren Muse mit allen Mitteln streitig zu machen. Große
finanzielle Mittel, aufwendige Revuen und eine rege Werbung verschafften ihnen
dafür beste Voraussetzungen. Für den 1. Juni 1899 kündigten sie die Premiere des
Einakters Berlin lacht an, der zu einem Kassenmagneten werden sollte.
Die Direktion des Apollo-Theaters verstand dies als klare Kampfansage und
musste dem Vorhaben unbedingt Paroli bieten, wollte sie sich nicht den Rang
ablaufen lassen. In dieser Bedrängnis konnte nur einer helfen: Der Publikumsliebling Paul Lincke, der unglücklicherweise gerade in Paris längerfristig verpflichtet
war. Doch Lincke verließ das Varieté-Theater Folies-Bergère noch vor der vereinbarten Spielzeit und traf im Februar 1899 in Berlin ein. Wollte man das Metropol
ausstechen, musste man dem Premierentermin der Konkurrenz mit einem echten
Knüller zuvorkommen und ihr sowohl das Publikum als auch die Einnahmen
abjagen. Der Wettlauf mit der Zeit begann, denn eine Probenzeit von drei Wo-
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chen musste noch mit einkalkuliert werden. Lincke arbeitete mit seinem Freund
Bolten-Baeckers auf Hochtouren. Gerade aus Paris eingetroffen, brachte er von
der Seine neueste Eindrücke mit an die Spree. Der junge Kapellmeister lernte dort
nicht nur diverse Operetten von Jacques Offenbach kennen, sondern auch die in
der Seinemetropole außerordentlich beliebten Féerien, Zauberstücke mit einer
phantastischen Handlung und einer optisch eindrucksvollen Ausstattung. Beides
sollte in das neue Stück gezielt mit einfließen. Dabei sollten sich Linckes gute
Beziehungen zu Pariser Theaterdirektoren, Dekorateuren und Modesalons für die
Berliner Produktion als sehr hilfreich erweisen: Ein Teil der Kostüme für das Sternenballett wurde in Paris angefertigt und das als „höchst-originelle Spezialität“
international gerühmte Luftballett Preciosa Grigolatis wurde auf Linckes Vermittlung hin für das Apollo-Theater verpflichtet.
Da Lincke und Bolten-Baeckers der Termin dicht im Nacken saß, mussten die
beiden „mogeln“: Zwei Jahre zuvor hatten sie mit dem Einakter Venus auf Erden
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(1897) schon einmal am Apollo einen großen Erfolg gelandet. Das Stück stand
etwa ein gutes halbes Jahr auf dem Spielplan, war aber im schnelllebigen Berlin, in dem eine Sensation die andere jagte, rasch vergessen. Bolten-Baeckers
nahm daher ungeniert Anleihen bei sich selbst: Im Sujet sowie bei der Anlage der
Figuren und der Handlung sind, bis in einige Details hinein, deutliche Parallelen
zu beobachten. Auch Lincke klaute bei seiner Venus auf Erden und übernahm für
die große Luna-Szene im zweiten Akt das Lied „Von Sternen
umgeben“, wobei er den Text „Bin Göttin der Liebe / werd' Venus genannt“ entsprechend zu „Bin Göttin des Mondes / Frau Luna genannt“ umwandelte. Nur mit
solchen und ähnlichen Kunstgriffen gelang den beiden Freunden der Coup, das
neue Opus in letzter Minute fertig zustellen und damit dem Metropol den Wind
aus den Segeln zu nehmen.
Am l. Mai 1899 eröffnete das Apollo seine Sommersaison mit der Uraufführung
der burlesk-phantastischen Ausstattungsoperette in einem Akt und vier Bildern,
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die den Titel Frau Luna erhielt. Es war ein grandioser Erfolg, der alle Erwartungen übertraf. Lincke erinnert sich: „Eine Premiere im Apollo-Theater war das
zu jener Zeit größte gesellschaftliche Ereignis der Hauptstadt. Es flimmerte in den
Logen und im Parkett nur so von Dekolletés, Brillanten, weißen Hemdbrüsten,
Uniformen. Es war eine tolle Stimmung im Theater, noch bevor der Vorhang aufging.“ Auch in der Presse wurde die neue Operette sehr wohlwollend besprochen,
auch wenn die wenig schlüssige Handlung bekrittelt wurde: „Dass Musik in dem
Stück liegt, ist bei dem Vater so vieler Tanzweisen selbstverständlich; Berlin kann
ziemlich sicher darauf rechnen, dass Frau Luna bald von jedem Leierkasten tönt
und damit den Gipfel volkstümlicher Berühmtheit erreicht. Dass das dramatische
Gewand der Dame so gut steht wie das musikalische, wollen wir gerade nicht behaupten.“ Zu einem ähnlichen Urteil kam auch am gleichen Tag die National-Zeitung, die die „feenhafte Pracht der Ausstattung und Lichteffekte sowie die flotte,
melodienreiche Musik“ hervorhob. Es dauerte nicht lang und ganz Berlin spielte,
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sang, pfiff und summte die beschwingten Melodien des Showdirigenten Lincke,
der allabendlich mit weißen Glacéhandschuhen und nachtblauem Frack ausstaffiert die Herzen der Damenwelt im Sturm eroberte. Es war nicht nur eine neuartige Operette mit Berliner Einschlag geboren, sondern auch der Schlager. Frau
Luna erwies sich in den folgenden Jahren als ungebrochener Publikumsrenner:
Das mit ca. 1200 Plätzen ausgestattete Apollo-Theater war Abend für Abend
ausverkauft. Die Direktoren Waldmann und Ziegra waren mit den Einnahmen von
etwa 5000 Goldmark pro Vorstellung alle finanziellen Sorgen los. In den kommenden Jahren wurde Frau Luna allein im Apollo-Theater über 600 Mal aufgeführt.
Es lag also für die Theaterdirektion und für den cleveren Lincke nahe, den
Einakter zu einem abendfüllenden Werk auszubauen. Schon ein Jahr nach der
Uraufführung wurde nach dem Luftballett Grigolatis (4. Bild) ein fünftes Bild als
„Apotheose mit glanzvollen Effekten“ angefügt. Lincke komponierte im Laufe
der Zeit Stück für Stück dazu und übernahm auch einige Erfolgsnummern aus
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anderen Operetten und Revuen: Von Anfang an dabei waren Maries Walzer-Lied
„Schlösser, die im Monde liegen“, Frau Pusebachs possenhaftes Lied „O Theophil“ und Frau Lunas flotter 6/8-Marsch „Lasst den Kopf nicht hängen“. Noch
fehlten viele Nummern, die uns heute bei einer Aufführung als selbstverständlich
erscheinen: Aus seiner 1904 uraufgeführten Ausstattungsburleske Berliner Luft
übernahm er das Duett „Schenk mir doch ein kleines bisschen Liebe“ und den
Marsch „Das macht die Berliner Luft“, der wenig später zur Nationalhymne der
Berliner avancierte. Das Sextett „Ist die Welt auch noch so schön“ komponierte
Lincke erst 1910! Es dauerte weitere zwölf Jahre, bis Frau Luna 1922 erstmals
als abendfüllender Zweiakter in Berlin aufgeführt wurde.
Wie die über zwanzigjährige Entstehungsgeschichte Frau Lunas verdeutlicht,
ist die Aufführungspraxis dieser Operette von Anfang an ausgesprochen flexibel
gehandhabt worden. Im Laufe der Zeit ist aus dem Einakter von 1899 ein Potpourri der bekanntesten Lincke-Schlager geworden. Das sehr lockere musikalische
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Gefüge und die locker-lose Handlungsführung erlauben nicht nur viele szenische
Freiheiten, sondern gaben immer wieder Anlass zu diversen Bearbeitungen.
Die klassischste aller Bearbeitungen ist die 1957 von dem Dramaturgen und Operettenexperten Otto Schneidereit eingerichtete Fassung, welche die Geschehnisse
auf dem Mond nur als einen Traum Steppkes ablaufen lässt.
Für das Heidelberger Theater hat Andreas Bisowski eine neue Textfassung unter
Einbeziehung der originalen Liedtexte von Heinz Bolten-Baeckers geschrieben.
Bisowski ist Berliner mit Leib und Seele und hat allein deswegen eine besondere
Beziehung zur Berliner Operette. So hat er bereits sehr erfolgreiche Neufassungen
der Operetten Herz über Bord und Glückliche Reise von Eduard Künneke an der
Neukölner Oper und am Maxim Gorki Theater in Berlin herausgebracht. Außerdem hat er auch die Libretti zu den Opern Friendly Fire von Klaus Arp und
Wischen / No Vision von Gerd Noack geschrieben.
Darüber hinaus ist Bisowski ein gefragter Schauspieler, der u. a. in den Fernsehse-
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Andreas Bisowski
rien Für alle Fälle Stefanie, Küstenwache und
SK Kölsch, den Kinofilmen Atome und Brinkmanns Zorn sowie den Hörspielen Wallanders
erster Fall nach Henning Mankell und Edgar
Allan Poe mitgewirkt hat. Er spielte u. a. am
Theater am Kurfürstendamm, am Deutschen
Theater Berlin, am Staatsschauspiel Dresden
und war Ensemblemitglied bei den Wormser
Nibelungenfestspielen. Dabei hat er mit Regisseuren wie Robert Wilson, Hans Neuenfels
und Peter Zadek zusammengearbeitet. Mit
dem Heidelberger Luna-Regisseur Bernd Mottl
verbindet ihn eine lange künstlerische Freundschaft und Zusammenarbeit.
Der Mond
v
BITTE, WO GEHT'S DENN HIER ZUM MOND?
Mondphantasien und ihre Tradition
Seitdem Galileo Galilei im Jahre 1610 den Mond mit seinen Bergen und Tälern durch
das Fernrohr erspähte und ihn als einen um die Erde kreisenden Himmelskörper beschrieb, war der Erdtrabant in Romanen und Bühnenstücken immer wieder Schauplatz grotesker Geschichten. Wagemutige Mondreisen, eine fremde, zauberhafte
Welt und phantastische Abenteuer regten die Phantasien der Leser und Theaterbesucher an und eröffneten den Schriftstellern und Librettisten die Möglichkeit, das
irdische Dasein im Vergleich mit dem fiktiven Mondleben auf heitere, spannende
und dennoch kritische Weise zu reflektieren. Als einer der ersten hat der englische
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Bischof Godwin in seinem utopischen Roman The Man in the Moon (1638) eine
Reise zum Mond geschildert: Sein spanischer Abenteurer wird von Schwänen zum
Mond getragen. Die dann weiter beschriebenen Abenteuer unter den Mondbewohnern wirkten sich stark auf Cyrano de Bergerac aus, der in seinem berühmten Roman Mondstaaten (1657) sogar von einer Begegnung mit Godwins Helden erzählt.
Cyrano erfindet darin einen besonderen Mechanismus, der ihn zum Mond bringt: An
einem Gürtel befestigt er viele kleine Fläschchen, die mit Tau gefüllt sind. Diesen
Tau zieht die Sonne an und ihn damit in die Höhe. Auf dem Mond angekommen trifft
er auf Adelige, deren Sprache der irdischen Musik ähnlich ist, und er beobachtet,
dass sich die Mondbewohner von Düften ernähren.
Im 18. Jahrhundert sind mehrere Opern mit dem Titel Il mondo della luna (Die
Welt auf dem Mond) entstanden. Baldassare Galuppi, Gennuaro Astarita, Florian
Gassmann, Giovanni Paisello und Niccolo Piccinni sind einige der Komponisten, die
sich der damals gefragten Mondoper annahmen. Neben einer amüsanten Handlung
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waren es vor allem die optischen Reize, die das Publikum entzückten. Mit Hilfe von
phantasievollen Kostümen, exotischen Bühnenbildern und technischen Effekten
ließ sich die reale Welt verfremden und die Phantasie beflügeln. Eine der bekanntesten Il mondo della luna-Opern ist Joseph Haydns dreiaktiges Drama giocoso
nach einem Libretto von Carlo Goldoni, das 1777 auf Schloß Esterhazy uraufgeführt
wurde.
Im 19. Jahrhundert regte der Mond die Phantasie von Jules Verne (1828-1905) an: Ab
1863 begann er eine Reihe halbwissenschaftlicher, utopischer Abenteuerromane zu
schreiben, mit denen er das Publikum der sechziger Jahre faszinierte und gleichzeitig technische Erfindungen des 20. Jahrhunderts vorwegnahm. Vor allem mit dem
Roman Von der Erde zum Mond (1865) erstaunte er seine Zeitgenossen. Dieser
Science-fiction beschäftigt sich mehr mit dem Raumflug selbst und seine Wirkungen
auf die Reisenden, als mit der Frage, wer den Mond bewohnen könnte. Der Ausgang
der Geschichte wird in einem anderen Band Reise um den Mond (1869) geschildert.
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Jacques Offenbach ließ sich von Vernes phantastischem Sujet inspirieren, als er im
Jahre 1875 seine Opéra-féerie Le vojage dans la lune komponierte. Darin werden
König V’lan, Prinz Caprice und der Hofberater Microscope in einer überdimensionalen Tabaksdose mittels einer riesigen Kanone auf den Mond befördert. Hier
kommt es mit den Mondbewohnern zu zahlreichen amourösen Verwechslungen
und Verwirrspielen, die König V’lan und seine Begleiter in den vulkanischen Kerker
bringen. Als dieser explodiert, fliegen sie alle in die Luft und begrüßen glücklich die
Erde, die am Mondhorizont auftaucht.
Lincke knüpft mit seiner Frau Luna an die lange Tradition der Mondphantasien
an. Vor allem die Einflüsse Jacques Offenbachs sind spürbar. Durch das Berliner
Flair und die schlichte Erkenntnis, dass das Leben auf dem Mond auch nicht anders
aussieht als auf der Erde, verleiht er seiner Operette nicht nur Witz und Charme, sondern auch eine einfache, optimistische Lebensphilosophie, die er in Ohrwürmern wie
"Schlösser, die im Monde liegen" und "Lass den Kopf nicht hängen" zusammenfasst.
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Dirigent
Noam Zur
Noam Zur ist Erster Kapellmeister und Stellvertretender Generalmusikdirektor des
Theaters und Philharmonischen Orchesters der Stadt Heidelberg. Geboren in Israel, gilt
er als einer der vielversprechendsten Nachwuchsdirigenten seines Landes. 2005 debütierte er beim Israel Philharmonic Orchestra, bei den Bochumer Symphonikern und dem
Orchester des Staatstheaters Kassel.
Im September 2003 dirigierte Noam Zur eine Konzertreise mit dem Schweizer Festival
Orchester I Sinfonietti 01 durch Österreich, Deutschland und die Schweiz. Aufgrund
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dieser Tournee und des überaus positiven Echos der Presse ernannte ihn das Orchester
zum Principal Guest Conductor (2003-2005). Nach der erfolgreichen Teilnahme am
Wettbewerb in Besançon (September 2001) wurde er Assistant Conductor beim Young
Israel Philharmonic Orchestra. Das Jerusalem Symphony Orchestra (RSO) lud ihn ein,
im März 2002 die Uraufführung von Menachem Zurs Concerto for Orchestra zu dirigieren. Seither arbeitet er regelmäßig mit diesem Orchester zusammen und leitete mehrere Konzertserien. Teilgenommen hat er an Meisterkursen u. a. bei Zubin Metha, Prof.
Jorma Panula, Prof. Ilya Musin, Neeme Järvi, Roberto Paternostro, Stephan Tetzlaff und
Georg Fritzsch. Im Januar 2003 wurde Noam Zur in das Dirigentenforum des Deutschen
Musikrates aufgenommen. Seit September 2006 ist er künstlerischer Berater, Dirigent
und Assistent von Pierre Boulez bei der Luzern-Festival-Akademie. 2007_08 wird er drei
Konzertreihen mit dem Johannesburg Philharmonic Orchestra mit Solisten wie Ruth
Ziesak und Reinhold Friedrich dirigieren. Außerdem wird er 2007_08 an der Finnländischen Oper in Vaasa Giuseppe Verdis Aida dirigieren.
33
Regie
Bernd Mottl
Bernd Mottl ist ein gefragter Regisseur in den Sparten Schauspiel, Oper und
Musical. Unter den vielen Inszenierungen, die er in den vergangenen Jahren
an zahlreichen Häusern des gesamten deutschsprachigen Raums ablegte,
waren am Staatstheater Cottbus Giacomo Puccinis Madama Butterfly und
Tosca und Othmar Schoecks Oper Penthesilea, am Maxim-Gorki-Theater
Berlin Sieben Türen von Botho Strauß, Michael Cooneys Farce Cash und die
Uraufführung Karussell von Klaus Chatten sowie weitere Regiearbeiten, u. a.
34
an den Staatstheatern in Kassel, Braunschweig und Schwerin. Am Dresdener
Staatsschauspiel führte er bei Alan Ayckbourns Halbe Wahrheiten Regie, am
Opernhaus Kiel bei Verdis La Traviata. In Berlin arbeitete er außerdem am
Renaissance-Theater (Oliver Bukowski Nichts Schöneres mit Désirée Nick)
und entwickelte neue Musicals an der Neuköllner Oper (u. a. Das Wunder
von Neukölln, Elternabend und zuletzt die Uraufführung von Held Müller).
Am Maxim Gorki Theater führte er bei der selten gespielten Eduard-KünnekeOperette Glückliche Reise Regie. Am Potsdamer Hans Otto Theater war in der
Spielzeit 2004/2005 seine Inszenierung des Schauspiels Der Besuch der alten
Dame von Friedrich Dürrenmatt mit Christine Schorn in der Titelrolle, zu
sehen. Dort folgt nun auch unter seiner Regie mit Der Gott des Gemetzels das
neueste Stück von Yasmina Reza.
Mit Paul Linckes Berliner Operette Frau Luna gibt er sein Regie-Debüt am
Theater und Philharmonischen Orchester Heidelberg.
35
Bühne
Klaus Teepe
Bühnen Freiburg, wo er als Assistent
der Ausstattungsleitung und ab 1969 als
Bühnen- und Kostümbildner tätig war.
Nach einem 2-jährigen Engagement an den
Bühnen der Landeshauptstadt Kiel kehrte
er als Ausstattungsleiter nach Freiburg
zurück. 1976 holte ihn Peter Stolzenberg
in gleicher Position an das Theater der
Klaus Teepe wurde 1943 in Bromberg ge-
freien Hansestadt Bremen und später auch
boren. Aufgewachsen in Oberhausen, hat
nach Heidelberg. Seit 1976 ist Klaus Teepe,
er dort an den Städtischen Bühnen eine
mit wenigen Ausnahmen, überwiegend im
Theatermalerausbildung absolviert. Von
Musiktheater und als gern gesehener Gast
dort führte der Weg an die Städtischen
an zahlreichen Opernhäusern tätig.
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Kostüme
Frank Bloching
stümbilder für Tosca und Eugen Onegin.
Außerdem war er an den Schlossfestspielen Wernigerode, in Annaberg-Buchholz
und bei Musikakzente 21. Jahrhundert
(Die Reise, Wozzeck, Zukunftsmusik
Beethoven) als Kostümbildner engagiert.
In der Spielzeit 2005_06 leitete Frank
Bloching die Kostümabteilung des Thea-
Frank Bloching wurde 1969 in Ulm
ters und Orchesters der Stadt Heidelberg
geboren, seit 1998 lebt und arbeitet er in
und entwarf unter anderem Kostümbilder
Heidelberg. Zunächst war er Kostümassi-
für Planet Porno 1 & 2, Gewerbe, Calling
stent und Gewandmeister am Theater der
Patty Hearst, Warten auf Godot und Des
Stadt Heidelberg und entwarf eigene Ko-
Knaben Wunderhorn.
37
Choreographie
Sabrina Stein
und schloss ihre Ausbildung beim Alvin
Ailey Dance Theater in New York ab. Sie war
Dancecaptain auf der MS Astoria und tanzte
in verschiedenen Musicalproduktionen, u. a.
in Cole Porters Anything goes und George
Gershwins Crazy for you am Nationaltheater
Mannheim, im Bal au Moulin Rouge nach
dem Film von Baz Luhrmann am Mannheimer
Sabrina Stein begann ihre Tanzausbildung
Capitoltheater und in der Heidelberger Insze-
in der Margit Leitz Ballett-Schule und
nierung von Richard O'Briens Rocky Horror
der Akademie des Tanzes in Mannheim.
Show. Im WDR tanzte sie für Yvonne Catter-
Sie studierte Tanz und Musical am Bird
feld und sie ist Choreographin und Tänzerin
College of Theatre Arts & Dance in London
der Robbie Williams Coverband Escapology.
38
Theophil
Klaus Cofalka-Adami
lich in der Dortmunder Rocktheaterszene
tätig. 1984 wechselte er an das Kinder- und
Jugendtheater am Landestheater Württemberg-Hohenzollern Tübingen Reutlingen
(LTT). Von 1990 bis 1992 war er am Kinderund Jugendtheater des Nationaltheaters
Mannheim engagiert.1992 wechselte er
zurück an das LTT und war dort bis 2005 im
Klaus Cofalka-Adami (*1953 in Dortmund), Festengagement. Seit der Spielzeit 05_06 ist
absolvierte zunächst eine Ausbildung zum
er festes Ensemblemitglied in Heidelberg
Bankkaufmann. Von 1980 bis 1984 war
und u. a. als Kreon in König Oedipus und
er als Schauspieler an den Städtischen
in Oedipus auf Kolonos sowie in verschie-
Bühnen Dortmund engagiert und freiberuf- denen Rollen in Amerika zu sehen.
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Venus
Carolyn Frank
of Music in Philadelphia fort. Von 1979 bis
1983 war Carolyn Frank als Mezzo-sopranistin am Staatstheater Saarbrücken engagiert. Seit 1986 ist sie Solistin in Heidelberg. Außerdem tritt sie als Konzert- und
Oratoriensängerin auf. Am Heidelberger
Theater ist sie in dieser Spielzeit noch als
Suzuki in Giacomo Puccinis Oper Mada-
Carolyn Frank wurde in Georgia/USA ge-
ma Butterfly und Marcellina in Wolfgang
boren. Nachdem sie am Converse College
Amadeus Mozarts Le nozze di Figaro zu
in South Carolina ihr Bachelor of Music-
erleben.
Diplom mit Auszeichnung erworben hatte,
setzte sie ihre Studien am Curtis Institute
40
Fritz Steppke
Florian Hertweck
in Potsdam. Während seines Studiums
wirkte er in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit und spielte unter
anderem am Grenzlandtheater in Aachen
den Ferdinand in Friedrich Schillers
Kabale und Liebe. Seit der Spielzeit
06_07 ist er fest am Theater und Philharmonischen Orchester engagiert und ist
Florian Hertweck (*1979 in Karlsruhe)
dort u. a. als Karl Roßmann in Amerika
studierte von 2000 bis 2002 Medieninfor-
nach dem Roman von Franz Kafka und
matik an der FHTW Berlin und von 2002
als Asia in Argo zu sehen.
bis 2006 Schauspiel an der Hochschule
für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“
41
Prinz Sternschnuppe
Aaron Judisch
Competition und belegte den jeweils
zweiten Platz bei den Wettbewerben der
Palm Beach Opera und der Bel Canto
Foundation. Von 2001 bis 2003 war er am
Houston Opera Studio und sang verschiedene Rollen an der Houston Grand Opera
und bei der Wolf Trap Opera. Der Bariton
Aaron Judisch wurde in Iowa/USA
ist seit der Spielzeit 2004_05 Mitglied des
geboren und absolvierte seine Gesangs-
Opernensembles in Heidelberg. In dieser
ausbildung am Luther College und an der
Saison singt er u. a. den Fürsten Yamado-
Northwestern University. 2001 gewann er
ri in Madama Butterfly und die Titelrolle
den ersten Preis in der Union League Arts
in Rossinis Il barbiere di Siviglia bei den
Foundation
Heidelberger Schlossfestspielen.
42
Pannecke
Jens Koch
gehört er zum Heidelberger Schauspielensemble. Hier spielt er u. a. Franz
Mohr in Friedrich Schillers Die Räuber,
Benedikt in William Shakespeares Viel
Lärm um Nichts bei den Heidelberger
Schlossfestspielen 2006 und verschiedene
Rollen in Maxi Singles.
Jens Koch wurde 1978 in Herne / Westfalen geboren und studierte von 1999
bis 2003 Schauspiel am am „theater der
keller“ in Köln. Von 2003 bis 2005 war er
in Neuss, Köln, Singen, Trier und Aachen
engagiert. Seit Beginn der Spielzeit 05_06
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Frau Luna
Larissa Krokhina
für Musik und am Institut für Musiktheater
in Karlsruhe. Anschließende Engagements
führten die junge Sopranistin nach Colmar,
Bruchsal, Dortmund, Bremen, Hamburg
und nach Japan. Ab 2001 war sie Stipendiatin des Internationalen Opernstudios des
Badischen Staatstheaters Karlsruhe. Seit
der Spielzeit 05_06 ist sie Ensemblemit-
Geboren 1974 in Kurgan in Russland,
glied am Theater und Philharmonischen
studierte sie von 1994 bis 2000 Gesang an
Orchester der Stadt Heidelberg, wo sie zur
der Chorkunstakademie in Moskau. Ein
Zeit auch als Donna Elvira in Mozarts Don
DAAD Stipendium ermöglichte ihr weitere
Giovanni und ab März 07 auch als Gräfin in
Studien an der Staatlichen Hochschule
Le nozze di Figaro zu erleben ist.
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Frau Luna
Maraile Lichdi
machte sie ihren Diplomabschluss in
Würzburg. Ihr Operndebüt gab sie 1998
am Staatstheater Stuttgart als Solistin in
Al gran sole carico d’amore von Luigi
Nono unter Lothar Zagrosek. Des Weiteren sang sie unter Kwamé Ryan, Roland
Kluttig, Alexander Rumpf, Roland Böer
und Paolo Carignani. Seit Februar 2000
Aus Schwaigern bei Heilbronn stammend,
ist Maraile Lichdi als Ensemblemitglied
studierte Maraile Lichdi Gesang bei Maria
am Heidelberger Theater engagiert, wo
Venuti, Charlotte Lehmann, Hilde Zadek
sie zur Zeit auch als Donna Anna im Don
und Carmen Duran sowie Musik-Kinäs-
Giovanni und ab April 07 auch als Gräfin
thesie bei Dr. Ernst Huber-Contwig. 1999
in Le nozze di Figaro zu sehen ist.
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Lämmermeier
Hagen von der Lieth
Felix Mendelssohn-Bartholdy, Leipzig.
Von 2000 bis 2002 spielte er u. a. am
Schauspielhaus Leipzig, von 2002 bis
2005 war er am Landestheater Württemberg-Hohenzollern Tübingen/Reutlingen
fest engagiert. Seit der Spielzeit 05_06 ist
er festes Ensemblemitglied des Theaters und Philharmonischen Orchesters
Hagen von der Lieth (*1975) studierte
Heidelberg, wo er u. a. als Spiegelberg
zunächst von 1997 bis 1998 Musik an der
in Friedrich Schillers Die Räuber und in
Hochschule für Musik Carl Maria von
verschiedenen Rollen in Amerika nach
Weber in Dresden, danach Schauspiel an
dem Roman von Franz Kafka zu sehen ist.
der Hochschule für Musik und Theater
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Stella
Ulrike Machill
führten Sie nach Hamburg und Lübeck
und sie wirkte bei verschiedenen Musiksendungen des ZDF mit, so auch bei
den populären Sonntagskonzerten. Seit
1989 ist sie im Chor des Theaters und
Philharmonischen Orchesters Heidelberg,
wo sie auch immer wieder Solopartien
übernahm, u. a. Papagena in Mozarts
In Ludwigshafen aufgewachsen, erhielt
Zauberflöte, Marie in Lortzings Zar und
Ulrike Machill ihre Gesangsausbildung
Zimmermann und die Zofe in Künnekes
an der Musikschule ihrer Heimatstadt.
Liselotte von der Pfalz. An der Pädago-
Sie nahm 1995 am Wiener Belvedere-
gischen Hochschule Heidelberg trat sie als
Gesangswettbewerb teil, Konzertreisen
Königin der Nacht in der Zauberflöte auf.
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Mars
Pöld. Seit 2002 lernte er bei Ute Hornung
Winfrid Mikus
in Heidelberg. Ab 1991 war er am Theater
der Stadt Heidelberg als Spieltenor, ab
2002 als Charaktertenor und jugendlicher
Heldentenor engagiert. Gastspiele führten
ihn an Opernhäuser u. a. in Hamburg, Berlin (Komische Oper), Stuttgart, Frankfurt,
Köln, Zürich. Er wirkte mit bei Festspielen, Konzertreisen ins europäische Aus-
Geboren in Paderborn, erhielt er seine
land sowie nach Israel, USA und Japan.
erste musikalische Ausbildung im
In dieser Saison ist er u. a. als Basilio in
Knabenchor Hannover bei Prof. Heinz
Le nozze di Figaro, Goro in Puccinis Ma-
Hennig. Ersten Gesangsunterricht erhielt
dama Butterfly und Versucher in Brittens
er von Peter Sefcik und von Prof. Naan
Der verlorene Sohn zu erleben.
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Mars
er festes Ensemblemitglied am Theater
Christian Schulz
Lübeck und von 2000 bis 2005 am Theater
Aachen. Seit 2006 gehört er fest zum
Schauspielensemble in Heidelberg und
spielt hier u. a. Oedipus in den Euripides-Inszenierungen König Oedipus und
Oedipus auf Kolonos.
Christian Schulz (*1963) studierte Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in
München. Von 1989 bis 1993 war er an den
Vereinigten Bühnen Krefeld-Mönchengladbach fest engagiert; von 1993 bis 200 war
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Marie
päischen Kulturförderpreises. Beim Paula-
Silke Schwarz
Salomon-Lindberg-Wettbewerb und beim
Würzburger Mozartfestwettbewerb 2002 erhielt sie den 1. Platz. Gastspiele führten sie
nach Halle, Baden-Baden, Freiburg, Bern,
das Mozartfest Würzburg, das SchleswigHolstein-Festival sowie in die Türkei, Polen,
Russland, Frankreich und Spanien. Seit
2005_06 ist sie Ensemblemitglied am Heidel-
Ab 1999 studierte sie Gesang an der
berger Theater. In dieser Spielzeit ist sie u.
Hochschule für Musik in Freiburg. Die
a. als Sophie in Massenets Werther, Susanna
Sopranistin ist u. a. Preisträgerin des
in Mozarts Le Nozze di Figaro, Zerlina in
Bruno-Frey-Preises, des Förderpreises
Mozarts Don Giovanni und Rosina in Rossi-
beim 53. ARD-Wettbewerb und des Euro-
nis Il Barbiere di Siviglia zu erleben.
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Frau Pusebach
am Schauspielhaus Zürich, am Thalia
Barbara Wurster
Theater Hamburg, am Theater Aachen,
den sophiensaelen Berlin, am TIF Dresden am Theaterhaus Jena und nahm an
zahlreichen Festivals teil. Von 2003 bis
2005 war sie festes Ensemblemitglied am
Deutschen Nationaltheater Weimar und
ist seit der Spielzeit 05_06 am Theater
und Philharmonischen Orchester Heidel-
Barbara Wurster (*1970) erhielt ihre
berg fest engagiert. Hier ist sie derzeit u.
Schauspielausbildung in Ulm. Nach
a. in 4.48 Psychose und in Der Kick zu
zwei Jahren im Festengagement an den
sehen.
Städtischen Bühnen Kiel war sie ab
1999 freiberuflich tätig und spielte u. a.
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Lottomann
A.-P. Zahner wurde in Stuttgart ausgebildet und war parallel in
der freien Theaterszene tätig. Seit 1986 ist er im Chor des Heidelberger Theaters. Daneben entwickelte er eigene Produktionen und
wirkte bei Festspielen, Filmprojekten und experimentellen Musiktagen mit. Er gestaltet auch eigene Projekte am Heidelberger Theater.
Stewardess
Grazyna Polinska stammt aus Polen und machte ihre Gesangsausbildung an der Warschauer-Chopin Akademie. Nach einem Solovertrag an der Warschauer Kammeroper wirkte sie u. a. bei Opernproduktionen und Festspielen in Bregenz, Ludwigsburg und Rimini
mit. Seit 1986 singt sie im Opernchor des Heidelberger Theaters.
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1. Mondelfe
Beate Heimann war nach ihrem Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und bildende Kunst Berlin (heute: UdK) Mitglied
des Kammerchors Ernst Senff und trat u. a. mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Leonard Bernstein auf. Seit
1978 singt sie im Chor des Theaters Heidelberg.
2. Mondelfe
Barbara Link studierte Gesang an der Staatlichen Hochschule
für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Anschließend wirkte
sie an der Jungen Oper Stuttgart u. a. in Schostakowitschs Moskau,
Moskau mit und sang in Humperdincks Hänsel und Gretel in der
Philharmonie Essen. Sie ist Mitglied des Heidelberger Opernchores.
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Impressum
Herausgeber: Theater und Philharmonisches
v. Simon Moser, Staatsoperette Dresden. Alle an-
Orchester der Stadt Heidelberg
deren Texte sind Originalbeiträge für dieses Heft.
Intendant: Peter Spuhler
Verwaltungsleiterin: Andrea Bopp
Wenn wir trotz unserer Bemühungen Rechtein-
Redaktion: Kurt-Martin Friedrich
haber übersehen haben sollten, bitten wir um
Gestaltung: atelier september
Nachricht.
Herstellung: abc druck GmbH, Heidelberg
Anzeigen: Greilich / Neutard
Nachweise
Internet: www.theaterheidelberg.de
Die Texte Rettung in Letzter Minute und Bitte,
Theater und Philharmonisches Orchester der
Wo geht's denn hier zum Mond? stammen aus
Stadt Heidelberg
der Jubiläumsschrift 100 Jahre Frau Luna, Hg.
2006_07, Programmheft Nr. ??
RECHTSANW Ä LT E
Dr. Klaus Zimmermann
Wirtschafts- u. Technologierecht
Gesellschaftsrecht
Eberhard Gretz
Vertragsrecht, Technologierecht
Bau-, Immobilien- u. Mietrecht
Gerda Trautmann-Dadnia
Fachanwältin für Familienrecht
a. Erb-, Miet- u. Int. Privatrecht
Tim Bäuerle, LL. M.
Int. u. Nat. Vertragsrecht
Produkthaftungs- u. Gesellschaftsrecht
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