Wir spielen für Dich! 3. CHOR UM 11 Sonntag, 26. April 2015, 11 Uhr Missa solemnis Aga Mikolaj Sopran Christine Rice Alt Jeremy Ovenden Tenor Matthew Rose Bass Tschechischer Philharmonischer Chor Brno Petr Fiala Einstudierung Beethoven Orchester Bonn John Nelson Dirigent PROGRAMM Wir spielen für Dich! Musik macht glücklich! Besuchen Sie uns doch mal bei facebook! Foto: Thilo Beu Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren! www.beethoven-orchester.de Programm Missa solemnis Ludwig van Beethoven (1770-1827) Missa solemnis D-Dur op. 123 (1819-1823) Kyrie Gloria Credo Sanctus – Benedictus Mikhail Ovrutsky Solo-Violine Agnus dei Aga Mikolaj Sopran Christine Rice Alt Jeremy Ovenden Tenor Matthew Rose Bass Tschechischer Philharmonischer Chor Brno Petr Fiala Einstudierung Beethoven Orchester Bonn John Nelson Dirigent auch Programmhefte rer se als Pdf auf un r. ba Homepage verfüg 10.25 Uhr: Konzerteinführung mit Michaela Möller 3 Besetzung Ludwig van Beethoven Missa solemnis D-Dur op. 123 Uraufführung am 7. April 1824 in St. Petersburg 2 Flöten 2 Oboen 2 Klarinetten 3 Fagotte (2 + Kfg) 4 Hörner 2 Trompeten 3 Posaunen Orgel Pauke Streicher Chor Solo-Sopran, Solo-Alt, Solo-Tenor, Solo-Bass 4 Ludwig van Beethoven, Skizze von August von Kloeber (1818) Work in progress „Missa solemnis aus D.“, notierte Beethoven am 10. April 1820 in sein Konversationsheft und antwortete damit dem Mainzer Porträtmaler Joseph Karl Stieler auf dessen Bitte, ihm die Tonart seiner neuen Messe zu verraten. Die Schwerhörigkeit des Komponisten war zu jener Zeit bereits weit fortgeschritten, sodass eine akustische Verständigung trotz speziell angefertigter Hörrohre nahezu unmöglich geworden war. Zum Zeitpunkt jener Malsitzung befand sich Beethoven noch mitten in der Komposition seiner „großen solennen Messe“. Der Anlass, für den er sie vorgesehen hatte, war jedoch verstrichen – und mit ihm die Chance auf die ehrgeizig erhoffte Anstellung als Hofkapellmeister. 5 Knapp ein Jahr zuvor, am 24. April 1819 – nur wenige Monate nach dem Tod des Erzbischofs der mährischen Stadt Olmütz – war als dessen Nachfolger Erzherzog Rudolph (1788–1831), Sohn Kaiser Leopolds II., offiziell vorgestellt worden. Der Gottesdienst zur feierlichen Inthronisation sollte am 9. März 1820 stattfinden. Beethoven fasste damals den Entschluss, für die bevorstehende Bischofsweihe seines Schülers und Mäzens eine feierliche Messe zu komponieren. „Der Tag, wo ein HochJohann Baptist von Lampi: Erzbischof Rudolph (1. Hälfte des 19. Jahrhunderts) amt von mir zu den Feierlichkeiten für I.K.H. soll aufgeführt werden, wird für mich der schönste meines Lebens sein und Gott wird mich erleuchten, dass meine schwachen Kräfte zur Verherrlichung dieses Feierlichen Tages beitragen“, schrieb Beethoven an seinen fürstlichen Gönner. Es sollte anders kommen: Erst drei Jahre nach der feierlichen Bischofsweihe empfing der Erzbischof die fertiggestellte Widmungspartitur, „dieses schön geschriebene MS […] von dem Tondichter dem 19ten März 1823 selbst übergeben“, wie er in seinem Musikalien-Register vermerkte. Was war geschehen? Noch im Frühjahr 1819 legte Beethoven die laufende Arbeit an den „Diabelli-Variationen“ op. 120 sowie andere Großprojekte beiseite und begann mit den ersten Entwürfen zur Messe. Vorbereitet war Beethoven allemal auf ein solches Vorhaben: 6 Im Jahr 1818 hatte er eine wörtliche Übersetzung des gesamten Messetextes notiert, das lateinische Original mit Betonungszeichen versehen, Inhalt und Bedeutung einzelner Wörter mit geradezu philologischer Pietät untersucht sowie ältere Kirchenmusik und Theoretiker ausführlich studiert. Belegt ist vor allem seine intensive Beschäftigung mit den großen geistlichen Werken Händels, Haydns, Mozarts und denen des für ihn „größten lebenden Komponisten“ Cherubini. Jean Auguste Dominique Ingres, Luigi Cherubini und die Muse der lyrischen Poesie (1842) Die einzelnen Sätze zu seiner insgesamt zweiten Messevertonung komponierte Beethoven in der Abfolge des Ordinariums. Während er beim „Kyrie“ noch gut voran kam – erste Skizzen lagen bis Mai 1819 vor – geriet er bei der Arbeit am textlastigen „Gloria“ zeitlich derart in Verzug, dass er bald erste Zweifel an der termingerechten Fertigstellung äußerte. Im August 1819 schrieb er in einem Brief an den Erzbischof: „[Ich] würde in Verzweiflung gerathen, wenn es mir durch meine üblen Gesundheits-Umstände versagt sollte seyn, bis dahin fertig zu seyn“. Seitdem schließlich abzusehen war, dass er den Aufführungstermin tatsächlich nicht würde halten können, unterbrach Beethoven regelmäßig die Arbeit an der „Missa solemnis“, um sich anderen Werken zu widmen – unter anderem den letzten drei Klaviersonaten op. 109–111. Den Schlussteil der Messe, das „Dona nobis pacem“ des „Agnus Dei“, schloss Beethoven erst im August 1822 ab. 7 Sein „größtes Werk“ Die lange Entstehungszeit verweist schon auf die übergroßen Dimensionen, die seine Arbeit an dem fünfteiligen Ordinarium annehmen sollte. Statt der angedachten Dreiviertelstunde Musik betrug die Dauer der „Missa solemnis“ letztendlich das Doppelte verglichen mit funktionaler Kirchenmusik im eigentlichen Sinn und sprengte damit den gottesdienstlichen Rahmen. Zugleich demonstriert das erforderliche Instrumentarium eine superlativische, dem katholischen Hochamt durchaus angemessene Opulenz: Komponiert für Soloquartett, Chor und ein großbesetztes Orchester mit vier Hörnern, drei Posaunen, Kontrafagott und Orgel übertrumpfte die „Missa solemnis“ die übliche Besetzung von Messen bei Weitem. Überdimensional erschienen auch die hohen vokal- und instrumentaltechnischen Ansprüche der Partitur, die nicht nur die Mitwirkenden der ersten Wiener Teilaufführung 1824 in Unruhe versetzten. „[Sie] habe im Leben so was Schweres nicht gesungen“, zitierte Anton Schindler die Sopranistin Henriette Sonntag, die damit sicherlich auf die gefürchtete Sopranpartie im „Benedictus“ anspielte. Auf eine harte Probe gestellt wurde auch der Chor, der lange Strecken in höchsten Lagen bei ungewohnter Melodieführung und teuflisch schweren Intervallen zu bewältigen hat. Schon die Realisierung der Uraufführung am 7. April 1824 durch die Philharmonische Gesellschaft im fernen St. Petersburg – eine Folge Beethovens verworrener Marketingstrategie – verlangte nach überdurchschnittlichem Engagement: Der Aufführungstermin musste mehrmals verschoben werden bis das Werk nach den seinerzeit ungewöhnlichen zehn Proben zur Aufführung gebracht werden konnte. 8 William Blake, Und Elohim schuf Adam (1795) Erst im April 1827, kurz nach Beethovens Tod, erschien die „Missa solemnis“ bei dem Mainzer Verlag Schott im Druck. Vorangegangen waren lange, strategisch fragwürdige Verkaufsverhandlungen, die Beethoven mit mindestens sieben Editoren führte. In diesem Zusammenhang war es Beethoven selbst, der die Messe als sein „größtes Werk“ bezeichnete, was vor dem Hintergrund seiner eigenen finanziell misslichen Lage sicherlich auch merkantile Gründe hatte. Der Superlativ erscheint treffend, betrachtet man den Werkumfang und hohen künstlerischen Anspruch, den der Komponist deutlich über eine termingerechte Lieferung stellte. Beethovens Rechtsanwalt Johann Baptist Bach wusste jene höchste Kennzeichnung noch ins Unermessliche zu steigern, indem er die „Missa solemnis“ als „Werk der Ewigkeit“ ausrief. 9 Himmel und Erde Bei Zeitgenossen und Nachwelt lösten die mächtig erweiterte Tonsprache und die komplexe Werkstruktur Begeisterung, vor allem aber Unverständnis und Ratlosigkeit aus. Man scheute sich vor einer analytischen Betrachtung dieses sperrigen Werkes, dem Beethoven das sehr persönliche Motto „Von Herzen – Möge es wieder – zu Herzen gehen!“ voranstellte. Die Absicht des Komponisten ist dokumentiert: Durch das Moment der Aufführung wollte er Interpreten und Zuhörer in gemeinsamer Andacht zur Gemeinde zusammenschließen, „sowohl bei Singenden als Zuhörern religiöse Gefühle erwecken und dauernd machen“ und „die Strahlen der Gottheit unter das Menschengeschlecht verbreiten.“ Die hohe stimmtechnische Schwierigkeit erscheint hier als Gestaltungsprinzip, als hätte Beethoven menschliche Unzulänglichkeit und den Versuch, Gott zu begreifen, in Musik gefasst. Unter den Szenen, mit denen Beethoven den Messetext kompositorisch illustrierte, finden sich so Bilder, die eben jene Diskrepanz zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und Mensch in oft jähem Wechsel spürbar machen. Das einleitende „Kyrie“ – der noch am konventionellsten anmutende Teil der Messe – schafft durch den dreimaligen „Kyrie“Anruf des Chores, der jeweils von einer Solostimme stellvertretend fortgesetzt wird, die Illusion eines Kirchenraums und seiner demütig bittenden Gemeinde. Wechselhafter im Ausdruck ist das vierteilige „Gloria“, in dem der festliche Jubel himmlischer Sphären immer wieder zurück in die Andacht des irdischen Gottesdienst und somit zu Demut, Anbetung, zerknirschter Klage und flehender Bitte um Erbarmen zurückkehrt. Seinen majestätischen Abschluss findet der zweite Satz 10 Der Beginn des ersten Satzes der Missa solemnis „Kyrie“ in einer großangelegten Schlussfuge auf die Worte „In gloria Dei Patris. Amen“. Das „Credo“ ist der gewaltige Mittelbau, ein tief in sich gegliedertes und nah dem Text folgendes musikalisches Glaubensbekenntnis. Beethoven – der im Zusammenhang mit der „Missa solemnis“ auch von einem „Oratorium“ spricht – fand hier klare, empfindsame Klangbilder, die Geschichte des Gottes11 Matthias Grünewald, Isenheimer Altar: Auferstehung (1512-1516) sohns zu erzählen: Christi Menschwerdung, Leiden, Tod, Auferstehung und Himmelfahrt schmückte er dabei mit theatralen Stilelementen aus, die denen eines Opernlibrettos nahekommen. Das G-Dur-Präludium im „Sanctus“ – die Wandlungsmusik, in der das Orchester klangmalerisch das Orgelzwischenspiel nachahmen lässt und so die andächtige Gemeinde wiederherstellt – leitet den wohl berühmtesten Werkabschnitt der Partitur, das „Benedictus“, ein. Aus ätherischen Höhen schwebt der Klang der Solovioline zu den andächtigen Soli und 12 Chorstimmen herab, um am Satzende in eben dieser himmlischen Sphäre wieder zu verklingen. Vorwiegend düster gestaltet sich der Schluss-Satz, das „Agnus Dei“, mit seinem gewaltig gestreckten Hauptteil, dem „Dona nobis pacem“ – der „Bitte um innern und äußern Frieden“, wie Beethoven im Untertitel dieses gewaltig sich steigernden Hauptteils ergänzt. Der militärische Klang heranrückender Pauken und Trompeten verkündet den kriegerischen Einbruch in das zuvor geschilderte Idyll, auf den die Solo- und Chorrezitative mit fast angstvollem Flehen („Agnus Dei – misere nobis“) zu reagieren scheinen. Das Werk endet mit der beharrlichen, schließlich demütigen Bitte um Frieden. Michaela Möller 13 Ludwig van Beethoven Missa Solemnis D-Dur op. 123 Der Gesangstext KYRIE Kyrie eleison. Christe eleison. Kyrie eleison. GLORIA Gloria in excelsis Deo. Et in terra pax hominibus bonae voluntatis. Laudamus te. Benedicimus te. Adoramus te. Glorificamus te. 14 Herr, erbarme Dich. Christus, erbarme Dich. Herr, erbarme Dich. Ehre sei Gott in der Höhe. Und auf Erden Friede den Menschen, die guten Willens sind. Wir loben Dich, wir preisen Dich. Wir beten Dich an. Wir verherrlichen Dich. Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam. Domine Deus, Rex coelestis, Deus Pater omnipotens. Domine Fili unigenite, Jesu Christe. Domine Deus, Agnus Dei, Filius Patris. Wir sagen Dir Dank ob Deiner großen Herrlichkeit. Herr und Gott, König des Himmels, Gott, allmächtiger Vater! Herr Jesus Christus, eingeborener Sohn! Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters! Qui tollis peccata mundi, miserere nobis. Qui tollis peccata mundi, suscipe deprecationem nostram. Qui sedes ad dexteram Patris, miserere nobis. Quoniam tu solus Sanctus. Tu solus Dominus. Tu solus Altissimus, Jesu Christe. Cum Sancto Spiritu in gloria Dei Patris. Amen. Der Du hinwegnimmst die Sünden der Welt: Erbarme Dich unser. Der Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, nimm unser Flehen gnädig auf. Der Du sitzest zur Rechten des Vaters, erbarme Dich unser. Denn Du allein bist der Heilige. Du allein der Herr. Du allein der Höchste, Jesus Christus. Mit dem Heiligen Geiste in der Herrlichkeit Gottes des Vaters. Amen. CREDO Credo in unum Deum, Patrem omnipotentem, factorem coeli et terrae, visibilium omnium et invisibilium. Credo in unum Dominum Jesum Christum, Filium Dei unigenitum. Et ex Patre natum ante omnia saecula. Deum de Deo, lumen de lumine, Deum verum de Deo vero. Genitum, non factum, consubstantialem Patri: per quem omnia facta sunt. Qui propter nos homines et propter nostram salutem descendit des coelis. Ich glaube an den einen Gott. Den allmächtigen Vater, Schöpfer des Himmels und der Erde, aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. Ich glaube an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn. Er ist aus dem Vater geboren vor aller Zeit. Gott von Gott, Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott. Gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch Ihn ist alles geschaffen. Für uns Menschen und um unsres Heiles willen ist Er vom Himmel herabgestiegen. Et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria Virgine. Et homo factus est. Crucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato passus, et sepultus est. Er hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist aus Maria, der Jungfrau. Und ist Mensch geworden. Gekreuzigt wurde Er sogar für uns; unter Pontius Pilatus hat Er den Tod erlitten und ist begraben worden. Et resurrexit tertia die secundum Scripturas. Et ascendit in coelum: sedet ad dexteram Patris. Et iterum venturus est cum gloria, judicare vivos et mortuos: cujus regni non erit finis. Er ist auferstanden am dritten Tage, gemäß der Schrift. Er ist aufgefahren in den Himmel und sitzet zur Rechten des Vaters. Er wird wiederkommen in Herrlichkeit, Gericht zu halten über Lebende und Tote: und Seines Reiches wird kein Ende sein. Credo in Spiritum Sanctum, Dominum, et vivificantem: qui ex Patre Filioque procedit. Qui Ich glaube an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebensspender, der vom Vater und vom Sohne 15 cum Patre et Filio simul adoratur et conglorificatur: qui locutus est per Prophetas. Credo in unam sanctam catholicam et apostolicam Ecclesiam. Confiteor unum baptisma, in remissionem peccatorum. Et expect resurrectionem mortuorum. ausgeht. Er wird mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und verherrlicht; Er hat gesprochen durch die Propheten. Ich glaube an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Ich erwarte die Auferstehung der Toten. Et vitam venturi saeculi. Amen. Und das Leben der zukünftigen Welt. Amen SANCTUS – BENEDICTUS Sanctus, Sanctus, Sanctus Dominus, Deus Sabaoth. Pleni sunt coeli et terra gloria tua. Osanna in excelsis. Benedictus, qui venit in nomine Domini. Osanna in excelsis. AGNUS DEI Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: miserere nobis. Agnus Dei: Dona nobis pacem. 16 Heilig, Heilig, Heilig, Herr, Gott der Heerscharen. Himmel und Erde sind erfüllt von Deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe! Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe! Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt: erbarme Dich unser. Lamm Gottes: Gib uns den Frieden. MITWIRKENDE Foto: Wernicke AGA MIKOLAJ Aga Mikolay Aga Mikolaj schloss 1996 ihr Studium an der Musikakademie in Posen ab. Die Sopranistin nahm u. a. an Meisterklassen bei Renata Scotto und Elisabeth Schwarzkopf teil und wurde für ihre Interpretation der weiblichen Hauptrollen in Opern von Mozart bekannt. Ihre künstlerische Laufbahn begann sie 1995 am Teatr Wielki Poznan. Von 2002 bis 2007 war Aga Mikolaj Ensemblemitglied der Bayrischen Staatsoper München. Mit ihrem breiten und vielfältigen Repertoire, darunter zahlreiche Hauptpartien in Werken von Richard Strauss, Giuseppe Verdi und Richard Wagner, genießt Aga Mikolaj großen 18 Erfolg an den Opernbühnen in ganz Europa, den USA und in Japan. Zu den Höhepunkten ihrer Karriere gehören Debüts an der Opéra National de Paris und am Teatro alla Scala di Milano, an der Deutschen Oper Berlin, beim Glyndebourne Festival und an der Opéra de Monte-Carlo. Weitere Engagements umfassten Debüts am Bolschoi Theater in Moskau, am Aalto-Musiktheater Essen, am New National Theatre Tokyo und mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra unter Gustavo Dudamel. 2013 trat die Sopranistin u. a. an der Deutschen Oper Berlin und bei den BBC Proms in der Royal Albert Hall in London auf. Aga Mikolaj ist auch als Konzertinterpretin sehr gefragt. Die aktuellen Engagements beinhalten Antonín Dvořáks „Te Deum“ mit dem Orchestre de Paris, Ludwig van Beethovens „Missa solemnis“ mit dem Beethoven Orchester Bonn sowie Giuseppe Verdis „Messa da Requiem“ mit dem Bournemouth Symphony Orchestra. In der Saison 2015/2016 gibt Aga Mikolaj als Donna Elvira („Don Giovanni“) ihr Debüt an der Semperoper Dresden. 19 Foto: Rob Moore CHRISTINE RICE Christine Rice Christine Rice studierte am Royal Northern College of Music bei Robert Alderson. Sie ist eine der bedeutendsten britischen Mezzosopranistinnen ihrer Generation und gastiert regelmäßig an den wichtigsten europäischen Opernhäusern wie dem Royal Opera House Covent Garden, der Bayerischen Staatsoper, der Oper Frankfurt, dem Teatro Real in Madrid und der English National Opera. Am Royal Opera House, Covent Garden, übernahm Rice zahlreiche Rollen, darunter die Titelpartien in „Carmen“ von George Bizet und die Giulietta in „Les Contes D'Hoffmann“. An der English National Opera war die Mezzosopranistin in mehreren Händelrollen zu hören, an der Vlaamse Opera und an der Bayerischen Staatsoper übernahm sie die Titelpartien in „Ariodante“ und „Rinaldo“. 20 Auf der Konzertbühne war Christine Rice u. a. in Claude Debussys „La Damoiselle Elue“ und in Richard Wagners „Rheingold“ mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment unter Sir Simon Rattle zu hören, wie auch in Benjamin Brittens „Spring Symphony“ bei den BBC Proms. Zu ihren zukünftigen Engagements zählen Auftritte in Covent Garden, ihr Debüt an der Metropolitan Opera in New York sowie Konzerte mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, Philadelphia Orchestra und dem Philharmonia Orchestra London. Foto: Pierre-Philippe Hofmann JEREMY OVENDEN Jeremy Ovenden Der britische Tenor Jeremy Ovenden erhielt seine Ausbildung am Royal College of Music in London bei Norman Bailey und Neil Mackie. 1994 gewann er den Preis der Ian21 Fleming-Stiftung, der es ihm ermöglichte, sein Studium bei Nicolai Gedda fortzusetzen. 2004 debütierte Ovenden unter der Leitung von Riccardo Muti an der Mailänder Scala, wo er in der Folge auch unter Gustavo Dudamel und unter Giovanni Antonini gesungen hat. Zu den Konzertauftritten von Jeremy Ovenden, der u. a. am Londoner Royal Opera House sowie der Mailänder Scala aufgetreten ist und mit dem London Philharmonic und Symphony Orchestra sowie dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin zusammenarbeitet, gehören Wolfgang Amadeus Mozarts „c-Moll-Messe“ u. a. unter Ivor Bolton und Christoph Eschenbach, Joseph Haydns „Jahreszeiten“ mit dem London Symphony Orchestra und in Lissabon unter Paul McCreesh, Georg Friedrich Händels „La Resurrezione“ auf einer Europa-Tournee mit René Jacobs, Benjamin Brittens „War Requiem“ mit dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg und dem Danish National Orchestra, Felix Mendelssohn Bartholdys „Die erste Walpurgisnacht“ mit dem Leipziger Gewandhausorchester und Wolfgang Amadeus Mozarts „Requiem“ unter Donald Runnicles bei den BBC Proms. Unter den zahlreichen unter Mitwirkung von Jeremy Ovenden eingespielten Werken finden sich Wolfgang Amadeus Mozarts „Il sogno di Scipione“, „Betulia Liberata“, „La finta semplice“ sowie eine CD mit Mozart-Arien, weiterhin Johann Sebastian Bachs Markus- und Johannes-Passion, Joseph Haydns „Schöpfung“ und „Jahreszeiten“ und das VIII. Madrigalbuch von Claudio Monteverdi. 22 Foto: Clive Barda MATTHEW ROSE Jeremy Ovenden Bevor der britische Bassist Matthew Rose Mitglied des Young Artist Programm des Royal Opera House, Covent Garden wurde, absolvierte er seine Ausbildung am Curtis Institute of Music, Philadelphia/USA. Für seinen Debüt-Auftritt 2006 beim Glyndebourne Festival hat er den John Christie-Preis erhalten und ist seitdem weltweit an Opernhäusern wie der Mailänder Scala, dem Royal Opera House Covent Garden, der Opéra National de Lyon, der English National Opera, der Bayerischen Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin aufgetreten. Opernengagements führen ihn in dieser Saison u. a. in der Rolle des Colline in „La Bohème“ an die Metropolitan Opera 23 in New York und als Callistene in Donizetti's „Poliuto“ zum Glyndebourne Festival. Dass Matthew Rose auch als Konzertsänger ein gefragter Künstler ist, zeigen seine Auftritte beim Edinburgh Festival, den BBC Proms und dem Mostly Mozart Festival in New York. Seine Aufführungen mit dem London Symphony Orchestra unter Sir Colin Davis und Daniel Harding, mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra unter Gustavo Dudamel, mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter Sir Alan Charles Mackerras und die Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Sir Andrew Davis, Marek Minkowski und Sir John Eliot Gardiner hat das Publikum stets zu Begeisterungsstürmen hingerissen. Als Liedsäger ist er u. a. bei Recitalen im Concertgebouw in Amsterdam, in der Wigmore Hall in London und im Kennedy Center in Washington aufgetreten. Zahlreiche CD- und DVD-Produktionen dokumentieren die künstlerische Bandbreite dieses außergewöhnlichen Sängers – von Georg Friedrich Händels „Messias“ über die „Winterreise“ von Franz Schubert bis hin zu Benjamin Brittens Oper „Billy Budd“ unter der Leitung von Daniel Harding – mit der er einen Grammy für die beste Opern-Aufnahme erhalten hat. 24 DER TSCHECHISCHE PHILHARMONISCHE CHOR BRNO Der Tschechische Philharmonische Chor Brno Der Tschechische Philharmonische Chor Brno, 1990 gegründet, gehört zu den meist gefragten professionellen Musikkörpern Europas. Der Chor verwirklichte viele CD-Aufnahmen für bedeutende tschechische und europäische Aufnahmegesellschaften. 2007 erhielt er den ECHO Klassik-Preis für „das beste Vokal Ensemble“ des Jahres. Die Gemeinschaftsproduktion mit dem Beethoven Orchester Bonn von Franz Liszts „Christus“ wurde mit einem weiteren ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Das Repertoire, welches in erster Linie Oratorien und Kantaten umfasst, wurde in letzter Zeit auf Opern aller Musikepochen ausgeweitet. Der Chor bestreitet ca. 90 Konzerte jährlich im In- und Ausland. 2009 hat der Tschechische Philharmonische Chor 25 Brno den Preis der Deutschen Schallplattenkritik erhalten. Der Chor arbeitet mit renommierten internationalen Orchestern zusammen und gastiert regelmäßig bei zahlreichen internationalen Musikfestivals. Partner am Pult waren u. a. Dirigenten wie Tomáš Netopil, Petr Fiala, Hugh Wolff, Dennis Russell Davies, Zubin Mehta, Nikolaus Harnoncourt, Kurt Masur, Walter Weller, Christoph Eschenbach, Simone Young und Stefan Blunier. Begründer, Musikdirektor und Dirigent des Tschechischen Philharmonischen Chores Brno ist Petr Fiala (geb. 1943), Absolvent des Brünner Konservatoriums und der JanáčekAkademie der musischen Künste im Fach Kompositionslehre und Dirigieren. Seit 30 Jahren ist er als Chormeister und Dirigent tätig, widmet sich aber auch der pädagogischen Arbeit als Professor am Konservatorium Brno und der Komposition. 26 Foto: Marco Borggreve JOHN NELSON John Nelson Der in Costa Rica geborene amerikanische Dirigent John Nelson studierte an der Juilliard School in New York, wo er den Irving-Berlin-Preis für Orchesterleitung verliehen bekam. Er fungierte als musikalischer Leiter des Indianapolis Symphony Orchestra (1976-1987) und des Opera Theatre of Saint Louis (1985-1988, von 1988 bis 1999 als Chefdirigent) sowie des Caramoor Music Festival in New York. Außerdem war er Chefgastdirigent des Orchestre National de Lyon und künstlerischer Berater der Orchester in Nashville und Louisville sowie, von 1998 bis 2008, musikalischer Leiter des Ensemble Orchestral de Paris (heute Pariser Kammerorchester). 27 John Nelson dirigiert regelmäßig die bekanntesten Orchester der Welt bei Sinfoniekonzerten und Opern. Sein Operndebüt feierte er 1972 mit „Carmen“ in der New York City Opera. 1974 trat er erstmals in der Metropolitan Opera auf: er sprang kurzfristig für den erkrankten Rafael Kubelik in Berlioz' „Trojanern“ ein. Nelson ist vor allem auf große geistliche Chorwerke spezialisiert. In Europa hat er mit vielen Orchestern in Großbritannien zusammengearbeitet u. a. mit dem London Symphony-, dem Philharmonia-, dem BBC Symphony und dem Hallé Orchestra. Außerdem war er als Gast beim Chamber Orchestra of Europe und der Academy of St. Martin in the Fields, allen größeren Orchestern in Frankreich, einschließlich dem Orchestre de Paris, dem Orchestre Philharmonique de Radio France und den National Orchestern in Lyon, Bordeaux und Toulouse. In Deutschland stand er am Pult des Rundfunk Sinfonie Orchester Berlin, des Bayerischen Rundfunk Orchesters, des Radio-Sinfonieorchester Stuttgart und des Leipziger Gewandhausorchesters. John Nelson unterhält enge Beziehungen zum Orchestre philharmonique de Strasbourg, mit dem er bereits mehrfach zusammenarbeitete. Ferner arbeitete er mit dem Schwedischen RadioSinfonieorchester, der Tonhalle Zürich, der Tschechischen Philharmonie, dem Budapest Festival Orchestra und dem Orquesta del Teatro Real in Madrid zusammen. 28 Foto: Thilo Beu BEETHOVEN ORCHESTER BONN Beethoven Orchester Bonn Den Ruf der Stadt Bonn im Geiste Beethovens bei Konzerten in die Welt zu tragen, ist den Musikerinnen und Musikern des Beethoven Orchester Bonn ein wesentliches Anliegen. Die Präsentation ausgefallener Programme ist dabei ein Hauptgedanke der künstlerischen Arbeit. Exemplarisch hierfür stehen die CD- und SACD-Aufnahmen der „Leonore 1806“ – einer Frühfassung von Beethovens Oper „Fidelio“, die SACDProduktionen des Oratoriums „Christus“ von Franz Liszt und der Oper „Der Golem“ von Eugen D'Albert, beide mit einem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Der „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ sowie ein weiterer ECHO Klassik 2012 für die Einspielung der Oper „Irrelohe“ von Franz Schreker ist eine schöne Bestätigung für dieses Engagement. Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des Orchesters begann, setzten später Max Reger, Sergiu Celibidache, Dennis Russell Davies und Kurt Masur fort: Sie führten das Orchester zur Spitzenklasse in Deutschland. Seit der Saison 29 2008/2009 ist Stefan Blunier Generalmusikdirektor. Mit großer Leidenschaft berührt er das Publikum und begleitet es auf der überwältigenden musikalischen Reise. Neben der Opern- und Konzerttätigkeit (ca. 40 Konzerte und ca. 100 Opernaufführungen pro Saison) bildet die Kinder- und Jugendarbeit unter dem Titel „Bobbys Klassik“ einen wichtigen Schwerpunkt. 2009 und 2011 wurde das erfolgreiche Education-Programm mit dem begehrten ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Als Botschafter trägt der Bonner Klangkörper den guten Ruf der Beethovenstadt in alle Welt. Neben Tourneen durch Europa, Nordamerika und Japan war das Orchester über das Neujahrsfest 2012 mit sechs ausverkauften Konzerten auf seiner ersten China-Tournee unterwegs. Im März 2013 standen auf einer USA-Tournee 11 Konzerte in Städten an der Ostküste und in Florida auf dem Programm. Auch hier konnte das Beethoven Orchester Bonn seinen Ruf als exzellenter Foto: Martina Reinbold Klangkörper bestätigen. Das Beethoven Orchester Bonn in Worcester, Mechanics Hall 30 ORCHESTERFEST So 7. Juni 2015, ab 11 Uhr Beethovenhalle Am 7. Juni öffnet die Beethovenhalle ihre Türen, wenn das Beethoven Orchester Bonn und sein Generalmusikdirektor Stefan Blunier herzlich zum ORCHESTERFEST einladen. Es gibt wieder ein buntes Programm, kreative Aktionen und viel Spaß rund um die Musik: Wir spielen für Dich! Herzlich willkommen! Eintritt frei! Foto: Thilo Beu www.beethoven-orchester.de Info: 0228 - 77 66 11 THEATER- UND KONZERTKASSE Tel. 0228 - 77 8008 Windeckstraße 1, 53111 Bonn Fax: 0228 - 77 5775, [email protected] Öffnungszeiten: Mo - Fr 10.00 - 18.00 Uhr, Sa 10.00 - 16.00 Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 16.00 Uhr, Sa 10.30 - 13.00 Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg Tel. 0228 - 77 8022 Öffnungszeiten: Mo - Fr 10.00 - 18.00 Uhr, Sa 10.00 - 13.00 Uhr print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected] Karten auch in den Zweigstellen des General-Anzeigers und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel. 0228 - 77 6611 Fax 0228 - 77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Lisa Valdivia Text Michaela Möller Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck JF. Carthaus GmbH & Co. KG Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. Preis des Programmheftes: 2,00 € 34 HINWEISE Wir möchten Sie bitten, während des gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Konzertbesucher, die zu spät kommen, nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns darum, den Zugang zum Konzert so bald wie möglich – spätestens zur Pause – zu gewähren. In diesem Fall besteht jedoch kein Anspruch auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. Das Beethoven Orchester Bonn behält sich notwendige Programmund Besetzungsänderungen vor. Beethoven Orchester Bonn Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel: +49 (0) 228-77 6611 Fax: +49 (0) 228-77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Kulturpartner des Beethoven Orchester Bonn