10 ] Der WHO-Fragebogen zum Wohlbefinden Ein kurzer Test der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann Ihnen einen Hinweis geben, ob Sie an einer depressiven Störung leiden. Markieren Sie die Aussagen, die Ihrer Meinung nach Ihr Wohlbefinden in den letzten beiden SO GEHT’S Tragen Sie die Zahl hinter der Aussage, die am ehesten auf Sie zutrifft, im Kästchen rechts ein. Die ganze Zeit .............. 5 Meistens ........................ 4 Etwas mehr als die Hälfte der Zeit.............. 3 Etwas weniger als die Hälfte der Zeit.............. 2 Ab und zu ....................... 1 Zu keinem Zeitpunkt ....................... 0 Wochen am besten beschreiben. Zählen Sie anschließend Ihre Punkte zusammen. Liegt der Wert unter 13 oder haben Sie bei einer oder mehreren Fragen 0 oder 1 angekreuzt, sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden. IN DEN LETZTEN ZWEI WOCHEN… … war ich froh und guter Laune … habe ich mich ruhig und entspannt gefühlt … habe ich mich energisch und aktiv gefühlt … habe ich mich beim Aufwachen frisch und ausgeruht gefühlt … war mein Alltag voller Dinge, die mich interessieren Quelle: Weltgesundheitsorganisation (WHO) ZUERST WOLLTE ICH nicht einsehen, dass ich ärztliche Hilfe brauche. Ich wollte mit meinen Gefühlen alleine klarkommen und dachte, der Arzt lacht mich doch aus. Als ich mich schließlich doch traute, war mein Hausarzt sehr verständnisvoll. Nicole Kunz, 35, Journalistin ] 11 Licht am Horizont Eine Depression ist eine Krankheit – dafür muss man sich nicht schämen, sondern sollte Hilfe in Anspruch nehmen. Denn in der Regel kann sie gut behandelt werden. Der Hausarzt ist oft der erste Ansprechpartner bei gesundheitlichen Beschwerden. Auch bei einer depressiven Erkrankung kann man sich direkt an ihn wenden. Bei leichten bis mittelschweren Depressionen kann er gemeinsam mit dem Patienten entscheiden, ob Fachärzte oder psychologische Therapeuten in den Behandlungsprozess eingebunden werden. Bei schweren Depressionen, akuter Selbst- oder Fremdgefährdung und wenn ein Therapieerfolg ausbleibt, sollte eine Behandlung durch Spezialisten erfolgen. DIE ERSTE UNTERSUCHUNG Die Diagnose Depression zu stellen, ist aufgrund der vielen verschiedenen Symptome nicht leicht. Der Arzt muss abklären, ob organische Ursachen die Beschwerden auslösen. Zudem wird er die Anzeichen einer Depression abfragen. Nicht nur der aktuelle Gemütszustand, sondern auch das Befinden in den vergangenen Wochen wird dabei berücksichtigt. Vielleicht muss der Patient auch einen Fragebogen ausfüllen. Wichtig ist dabei, dass er die Fragen sehr offen und ehrlich beantwortet. Nur so kann der Arzt oder Psychotherapeut feststellen, wie ausgeprägt die Krankheit ist. Danach richtet sich auch die Behandlung. DIE BEHANDLUNG Eine Depression kann erfolgreich behandelt werden, sodass der Patient sein seelisches Gleichgewicht wiederfindet und die Symptome zurückgehen. Außerdem wird mit einer gezielten Therapie die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls verringert. Dafür gibt es unterschiedliche Behandlungsmethoden, die individuell auf den Patienten, den Schweregrad der Erkrankung und den bisherigen Krankheitsverlauf abgestimmt werden. Wichtig ist, dass die Behandlung mit Gesprächen beginnt, in denen eine stabile therapeutische Beziehung zwischen Arzt und Patient aufgebaut wird. 쐍 DER ARZTBESUCH • Nehmen Sie zum ersten Arztbesuch eine vertraute Person mit, die Sie unterstützt. • Sprechen Sie mit dem Arzt offen über • • Ihre seelischen Beschwerden. Wenn Sie vermuten, eine Depression zu haben, äußern Sie Ihren Verdacht deutlich. Informieren Sie den Arzt, falls ein Familienmitglied an Depression erkrankt ist. Stellen Sie sich darauf ein, dass die Behandlung Zeit braucht. Eine Depression kommt nicht und verschwindet auch nicht über Nacht.