Dankesrede von PUNKT Gewinnerin Susanne Donner

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acatech − Konvent für Technikwissenschaften
der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften e. V.
DANKESWORTE ZUR PREISVERLEIHUNG
SUSANNE DONNER
PUNKT 2011 – PREIS FÜR TECHNIKJOURNALISMUS UND TECHNIKFOTOGRAFIE
KONZERTHAUS, BERLIN 18. OKTOBER 2011
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Dankesworte zur Preisverleihung PUNKT 2011
Es gilt das gesprochene Wort
Sehr geehrte Frau Bundesministerin, sehr geehrte Herren Präsidenten, meine
sehr geehrten Damen und Herren,
ich freue mich ganz außerordentlich über diesen Preis und danke allen, die Ihren Anteil daran hatten: der Jury, die meinen Beitrag preiswürdig fand, aber auch allen, die
zur Entstehung des Textes beigetragen haben.
Das sind zum einen jene Forscher, die den Mut hatten, offen mit mir zu sprechen. Nur
so ist es möglich, Sachverhalte zu erklären und zu hinterfragen, die tatsächlich neu
sind, wie im Fall dieses Artikels über Biomining, also, über den Einsatz von Bakterien
im Bergbau. Ich betone die Freimütigkeit der Forscher, weil ich es als Bedingung wissenschaftsjournalistischer Arbeit erlebe, dass es Experten gibt, die mit ihrer Meinung
nicht hinter dem Berg halten und uns einen ungeschönten Einblick geben. Ich sage
das auch, weil ich auch Anderen begegne.
Die Beziehung zwischen Wissenschaftler, Firmen- und Branchenvertretern auf der
einen Seite und Reportern auf der anderen Seite ist keine leichte: Offenheit kann nur
im Vertrauen entstehen. Und doch bedeutet Offenheit nicht Kritiklosigkeit und gerade
nicht den Verlust des Bezugs zur eigenen Wahrnehmung und Auffassung. Das ist ein
Wagnis, eine Begegnung auf einem schmalen Grat, für beide Seiten. Wofür? - Warum
sollte ich mit Ihnen sprechen, Frau Donner? Diese Frage höre ich manchmal. Meine
Antwort hat wohl einige enttäuscht. Gerade nicht für einen Interessensausgleich, nicht
für eine Win-win-Situation, nur für etwas so Unbezahlbares wie Wahrhaftigkeit und
Nahrung für das kritische Denken der Leser. Und noch etwas sage ich dann: Sie müssen nicht mir sprechen! Ich bin dankbar, dass die meisten nicht auflegen.
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Es ist aber nicht so, dass nur einige offenherzige Interviewpartner den Text zu dem
gemacht haben, wie er gedruckt steht. Seine Qualität rührt auch daher, dass die Redaktion Wissen und Technik der WirtschaftsWoche, allen voran Ihr Ressortleiter Sebastian Matthes keine Mühen scheut, meine Artikel auf Verständlichkeit zu prüfen und
auch sprachlich einzugreifen. Ich würde das nicht erwähnen, wenn ich es nicht als
besonderen Prozess der Zusammenarbeit erleben würde, der manchmal auch
schmerzt. Ja, ja, als Journalistin klebe auch ich schon mal an einer Formulierung, an
der ich eine Viertelstunde gerungen habe. Am Ende hat aber die Redaktion, und das
ist nicht selbstverständlich, zur Güte des Textes beigetragen. In diesem Sinn: Schade,
lieber Herr Matthes, dass Sie heute nicht hier sind. Er weiß nicht einmal, dass ich hier
so viele Worte um ihn mache. Aber es gibt letztlich Schlimmeres als Lob, das einem
hinterrücks zugetragen wird. Darum: Danke für das Vertrauen in mich und Ihre strenge Feder.
Ihnen liebe Zuhörer wünsche ich nun einen anregenden Festabend.
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