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SWR2 MANUSKRIPT
ESSAYS FEATURES KOMMENTARE VORTRÄGE
SWR2 Musikstunde
„Burlesk! - Ungewöhnliche Musiktitel
und Spielanweisungen“ (2)
Von Sabine Weber
Sendung:
Dienstag 20. Dezember 2016
Redaktion:
Ulla Zierau
9.05 – 10.00 Uhr
Bitte beachten Sie:
Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere
Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR.
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SWR2 Musikstunde mit Sabine Weber
„Burlesk! - Ungewöhnliche Musiktitel und Spielanweisungen“ (2)
SWR 2, 19. Dezember – 23. Dezember 2016, 9h05 – 10h00
2. BlaBla!
Signet
Ich bin Sabine Weber. Herzlich Willkommen zu ungewöhnlichen Musiktiteln und
merkwürdigen Spielanweisungen. Heute liegt unser Schwerpunkt auf den kleinen
Überraschungen mit Wortwitz!
Titelmusik
Über andere tratschen ist unsozial. Das ist doch eine gängige Meinung. Dennoch
gehört Klatsch und Tratsch zum Zusammenleben. Und hat auch eine positive
Rolle. Der Mensch muss kooperieren, die richtigen Partner finden, sich verlassen
können. Da sind informelle Erfahrungen Dritter durchaus mal angesagt. Und wer
zuverlässige Hinweise auf vertrauenswürdige Partner gibt, gewinnt selbst an
Renommee. Klatsch sorgt auch dafür, dass unredliche Mitspieler in Verruf
kommen. Gerüchte sind also eine Art Frühwarnsystem. Und man sollte ihnen
nachgehen, statt sie zu bekämpfen, behauptet die Psychologin Kathryn
Waddington im Journal of Helthcare Organization & Management. Also gehen
wir dem nicht nur nach. Wir eröffnen heute mit prächtigem Tratsch aus Wien!
2.1
LC10894 ZIGZAGTERRITOIRES ZZT 2020601 Länge: 2’46
Johann Strauss Sohn, Tritsch-Tratsch-Polka op 214, Anima Eterna, Jos van
Immerseel LTG
Gut getratscht ist fast gewonnen. Möchten wir mit dieser quirlig witzigen Musik
doch ganz sicher behaupten dürfen. Anima Eterna hat unter Jos van Immerseel
auch eine schmissige Interpretation geliefert. Von der Tritsch-Tratsch-Polka von
Johann Strauss Sohn, gemünzt auf den Wiener Schmäh. Möglicherweise aber
auch eine Anspielung auf den burlesken Einakter Tritsch-Tratsch vom
österreichischen Dramatiker Johann Nestroy. Dieser in den 1830ern premierte
Einakter muss immer noch auf den Wiener Bühnen angesagt gewesen sein, als
Strauss Sohn seine Tritsch-Tratsch-Polka fast 25 später komponiert hat. Oder hat
Strauss Sohn etwa auf seine Frau angespielt? Auf dem Titelbild einer Ausgabe für
Klavier steigen nämlich aus dem umwölkten Schriftzug „Tritsch-Tratsch“
karikaturenhafte Frauen heraus, mit Häubchen, Schürzen und Händen in die
Hüften gestemmt, die heftig miteinander, … ja was wohl, tratschen!
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Alles Schall und Rauch, heißt es jetzt! Denn in dem berühmten Codex Chantilly
findet sich eine dreistimmige nebulöse Angelegenheit, die es schon allein von
den Worten her in sich hat. Rauche Rauch! - Fumeux fume. Heutzutage ja keine
politisch korrekte Aufforderung.
Das Leben des Komponisten Solage ist ein völlig unbeschriebenes Blatt. Noch
nicht einmal sein Vorname ist bekannt! Überliefert von ihm sind nur 12 Chansons
in eben jenem Codex aus dem 14. Jahrhundert. Darunter dieses unerhört
qualmende Rondeau:
Fumeux fume par Fumée
Fumeuse speculation.
Qu'antre fummet sa pensée
Fumeux... (Pünktchen, Pünktchen, Pünktchen)
Übersetzt in etwa so:
Verschwommen raucht es durch Rauch
Rauchige Spekulation.
Beim Rauchen bleibt der Gedanke rauchig, Rauch …
wobei fume par fumée in der ersten Zeile gleich ein Wortspiel mit „parfümiert
„ergibt. Hier wird – keine Frage - heftig halluziniert. Nur in welchem Dunstkreis?
Gibt sich Komponist Solage etwa den Weihrauchwolken hin, die die
Kirchbesucher in den Messen einnebeln? Oder denkt da wohl eher einer an
Zigarren...! Paul van Nevel, Gründer und Leiter vom Huelgas Ensemble, das gleich
den Rauch versingt, ist nämlich ein leidenschaftlicher Zigarrenraucher. Natürlich
weiß der Belgier, dass Tabakblätter im 14. Jahrhundert in Europa noch unbekannt
waren. Allenfalls wurden sie von lateinamerikanischen Häuptlingen
geschmaucht. Dennoch, dieses Fumeux fume bezieht sich auf die halluzinogene
Wirkung eines Krauts beim Inhalieren.
Weit vor der Entdeckung der Tabakpflanze sind Drogen geraucht worden.
Geraucht haben ja wohl schon die alten Griechen.
Also jetzt eine Rauch-Halluzination in Wort und Ton mit starker Wirkung - wie sie
den Rauchern von was auch immer – abgefühlt ist. Und die Sänger des Huelgas
Ensembles fallen auch hörbar in Trance. Unter der Anleitung von Paul van Nevel.
Rauchen die etwa?
2.2.
LC00761 DEUTSCHE HARMONIA MUNDI DHM 88697771422 Länge: 7'40
Solage, Fumeux fume par Fumée, Huelgas Ensemble, Paul van Nevel LTG
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Fumeux fume par Fumée... ein dreistimmiges Rondeau von Solage. Wer hätte
gedacht, dass es im 14. Jahrhundert schon Sucht-Berichte über das Rauchen
gibt. Mit geradezu tranceartigen Klängen. Überliefert im Codex Chantilly aus
dem 14. Jahrhundert. Gesungen hat das Huelgas Ensemble unter Paul van Nevel.
Um ungewöhnliche Musiktitel geht es diese Woche. Und jetzt heißt es, mit einem
ungewöhnlichen Titel aus der Trance wieder aufwachen. Ein Titel, der gleichzeitig
eine Spielanweisung ist: „Tickle me quickly“ - Muss doch nicht übersetzt werden...
2.3.
LC00690 GLOSSA 920402 Länge: 0'38
Tobias Hume, Tickle me quickly, Paolo Pandolfo, Viola da gamba
„Kitzel mich mal schnell!“ Tickle me quickly gespielt von Paolo Pandolfo. Und vom
Soldaten, Komponisten und Gambisten Tobias Hume komponiert. Der hatte
Humor und hat viele witzige Titel für die Lyra viol erfunden. Also für eine
akkordisch gespielte Viola da gamba, wie sie in England damals in Mode
gewesen ist. Tickle me quickly stammt aus der Sammlung First Part of Ayres. Oder:
Captain Humes Musicall Humors von 1602. Wobei „Humors“ nicht nur mit Humor,
sondern auch mit Stimmungen übersetzt werden muss. Es gibt auch einige
nachdenkliche und tieftraurige Stücke.
Den Kitzel haben die Engländer dieser Zeit jedenfalls geliebt. Tickle my toe heißt
ein anderes Stück aus dieser Zeit für Konsort. Wer hier welchen Zeh kitzeln will,
muss offen bleiben. Auch der Urheber ist unbekannt. Vielleicht hat er oder sie sich
nicht getraut, für ein solches Vorhaben gerade zu stehen....
2.4.
LC07045 HARMONIA MUNDI FRANCE HMU907180 Länge: 0'43
anonymos, Tickle my toe, King's Noise, David Douglass LTG
The King's Noyse mit Tickle my toe. Eine ursprüngliche Balladenmelodie, die im 17.
Jahrhundert wie gehört fünfstimmig arrangiert wurde. Der Komponist dieser
Zehenkitzel-Bearbeitung hält sich bedeckt. Ein frühbarocker Anonymos versteckt
sich hinter diesem Scherz.
Womit wir zu einem der rätselhaftesten Titel der Barockzeit überhaupt kommen.
Was ist nicht alles über das Cembalostück Les Baricades Mistérieuses von François
Couperin gerätselt worden. Geht es bei den mysteriösen Barrikaden etwa um
den Keuschheitsgürtel? Oder Hindernisse in der Kommunikation. Die conversation
galante kommt nicht in Gang, weil sich immer wieder Barrieren in den Weg
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stellen. Ein Pianist zieht sogar eine Verbindung zum Augenlid der Dame. Das kann
während der beliebten Maskenspiele am französischen Hofe hinter der Larve
versteckt Signale geben. Also die Barrikaden sind die Larven und das
Geheimnisvolle das Lidzucken dahinter ... Ein précieuses ridicules – wie Molière
das damenhafte Wimpernzucken genannt hat.
Keuschheitsgürtel, Kommunikationshindernisse oder minimal-mimische AugenlidKommunikation … Vielleicht bezieht sich Francois Couperin aber doch ganz
einfach nur auf die rätselhaften Vorhalte in dem Rondeau-Teil, deren Auflösung
in die Harmonie bis zuletzt verhindert werden...
2.5.
LC00200 ERATO 4509-96364-2 Länge: 2’36
François Couperin, Les Baricades Mistérieuses, Olivier Baumont, Cembalo
Les Baricades Mistérieuses. Was für ein Titel! So hat der große Tastenmaître
François Couperin ein Rondeau aus dem Second livre de pièces de clavecin Sixième ordre überschrieben.
Olivier Baumont hat gespielt.
BlaBla!! Sie kennen alle die Sprechblasen in Comic-Zeichnungen und die
Geräuschlaute in dick schwarz dazu: Quietsch, Kloing, Blomp, Peng! Lautworte,
die Aktionen von Mickey Maus, Tarzan, Luckey Luke oder Superman
lautmalerisch begleiten.
Mitte der 1960er Jahre poppt die Sprechblase auch in der US amerikanischen
Kunst auf. Roy Lichtenstein gestaltet seine Bilder in der Art von Comic-Strips. Andy
Warhol repetiert Bananen oder Blumen in grell-leuchtenden Comicfarben in
Serie. Sie ahnen, warum ich das erzähle. Mithilfe der graphischen Comiclaute
entsteht natürlich auch eine „klassische“ Partitur. Auf die Idee ist die US
amerikanische Sopranistin Cathy Berberian gekommen. Mit ihrem Mann Luciano
Berio ist sie auf dem Experimentierfeld Musik und Sprache viele Jahre aktiv
gewesen. Er als Komponist, sie als Expertin für seine Stimmversuche. Auch nach
der Trennung haben beide an stimmlichen Experimenten jenseits des üblichen
Gesangs weiter gearbeitet. 1966 greift dann Berberian zu dem klangmalerisch
graphischen Material von Comics. Von einem Graphiker lässt sie sich aus
Klangsprechblasen eine graphische Partitur erstellen. Sprechblasen verteilen sich
auf drei Linien. Tiefe- mittlere-hohe Lage. Alles natürlich relativ. Auf diesen Linien
reihen sich kleine Szenen mittels der einzelnen Graphiken nacheinander auf. Und
bei der gut 4 minütigen Performance dieser Vokalise ist Komik angesagt. Mit
einem Tarzan-Schrei geht es nämlich los, zu dem - wir erinnern uns - der
Affenmensch sich auf die Brust trommelt. Ein Gangster kommt schweren Schrittes
daher und bricht eine quietschende Tür auf. Schusswechsel, na klar, gehören
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auch ins Klangbild dieser Erzählung. Stripsody nennt Cathy Berberian diese vokale
Comic-Inszenierung. Zusammengesetzt aus Comic-STRIP und RhapSODY. Fertig ist
der Titel einer verrückten Laut-Geschichte. Hier kommt sie:
Natürlich mit der Berberian:
2.6.
LC00846 WERGO 60054-50 Länge: 4'20
Cathy Berberian, Stripsody, Cathy Berberian, Stimme
Stripsody – eine Vocalise für Solosopran von und mit Cathy Berberian. Sie hatte ja
ein unglaubliches Talent für schräge Töne. Und diese graphische-Sprechblasen
Komposition mit lautmalerischer Comicsprache wie Tiergeräuschen und
Kraftausdrücken und viel Raum für szenisch-gestische Improvisation, geht auf ihr
Konto. Beim Vortrag steht sie natürlich nicht still. Selbst bei dieser Tonaufnahme ist
zu spüren, dass Cathy Berberian mit ihrer ewigen wasserstoffblonden
Lockenwicklerfrisur eine unglaubliche Bühnenpräsenz hatte. Viele Werke ihres
Mannes Luciano Berio hat sie aus der Taufe gehoben. Die Mezzosopranistin ist
eine leidenschaftliche Spezialistin für neue Gesangstechniken gewesen. Am
Konservatorium in Mailand haben Berio und Berberian sich kennen gelernt. 1983
ist sie in Rom verstorben.
Wo die eben gehörte Aufnahme – vor Publikum - entstanden ist verrät die CD mit
dem Titel magnifiCathy – die vielen Stimmen der Cathy Berberian - leider nicht.
Beim Label WERGO ist die CD erschienen. Es würde sich auch lohnen, mal auf
Youtube nach einer Live-Performance zu forschen und sich dieses verrückte
Stück unter dem Titel Stripsody mit ihr in Szene zu gönnen.
Eine Sängerin mit Bühnendrang und herrlich schiefen Tönen hat ja gerade die
Kinoleinwand erobert. Die legendäre Millionärin Florence Foster Jenkins.
SWR2 Musikstunde mit ungewöhnlichen Musiktiteln und Spielanweisungen. Haben
Sie schon einmal einen bestialischen Kontrapunkt gehört? Hier kommt er: Der
Contrapunto bestiale von Adriano Banchieri. Dieses frühbarocke Madrigal hat
ebenfalls etwas von lautmalerischem Comic. Auch wenn es weit über 300 Jahre
früher und ohne Sprechblasen in der Partitur komponiert wurde.
2.7.
LC00270-METRONOME 69040 Länge: 0'59
Adriano Banchieri, Contrapunto bestiale alla mente, The King's Singers.
„Un cane, un cucco, un gatto e un chiù per spasso fan contrapunto a mente
sopra basso“ - ein Hund, ein Kuckuck, eine Katze und ein Kauz improvisieren aus
Spass einen Kontrapunkt über einen Bass. Der bestialische Kontrapunkt -
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Contrapunto bestiale – müsste natürlich richtig mit Tierischer Kontrapunkt
übersetzt werden. 1608 hat sich Adriano Bachieri diesen Spaß für 5 Sänger erlaubt
und die Zeilen, die ich Ihnen eben vorgelesen habe, dazu geschrieben. Banchieri
war übrigens ein Benediktinermönch (aus Bologna). Neben seinen geistlichen
Pflichten hat er sich des öfteren Späße beim Komponieren erlaubt. Und einige
famose „Madrigalkomödien“ hinterlassen und lustige Lieder. Den bestialischen
Kontrapunkt hat er übrigens für Weiberfastnacht komponiert. Für das Festino nella
sera del giovedì grasso... Vielleicht ist er dann von Bologna aus nach Venedig
ausgebückst. Als Katze oder Hund verkleidet.
Ob der britische Komponist William Walton den Contrapunto bestiale im Chor
seines Vaters gesungen hat, kann ich Ihnen nicht sagen. Die Briten haben aber
schon immer die italienische Madrigalkunst bewundert. Und in der Christ Church
Cathedral in Oxford ist William Walton bereits mit 10 Jahren Chorknabe gewesen.
Musik ist zunächst nicht seine absolute Leidenschaft. Doch als der Kunstkenner
und Musikkritiker Sir Sitwell, sechster Baronet von Renishaw Hall den allenthalben
Musikbeflissenen großzügig freihält, lebt William Walton als freischaffender
Komponist und greift als erstes zu den 21 experimentellen Gedichten von Sitwells
exzentrischer Schwester 'ihdith Edith. Exzentrisch bezieht sich einmal auf ihr
Aussehen: sie war sehr groß und dünn. Kleidete sich gern in Brokat und auch mal
mit Turban auf dem Kopf. Exzentrisch sind auch ihre Verse. Denn sie spielen mit
einer sprachlichen Klanglichkeit der absurden Art. Sie werden beim Hören sofort
verstehen, was ich meine. Walton hat die zu rezitierenden Worte mit einer
orchestralen Begleitung unterlegt. 1923 werden die Stücke unter dem Titel
Façade erstmals öffentlich aufgeführt und sind gleich berühmt berüchtigt. Hier
der die Poeme, Waltz, en famille und Jodelling Song. Es rezitiert Susana Walton,
die Tochter des Komponisten, und Richard Baker. Begleitet werden Sie von der
City of London Sinfonia unter Richard Hickox
2.8.
LC07038-CHANDOS 9426(23) Länge: 3'37; 3'10; 2'29
William Walton, Waltz, En famille, Suisse Jodelling Song aus Façade, Susana
Walton, Richard Baker, Rezitation, The City of London Sinfonia, Richard Hickox LTG
Von William Walton ein Walzer, eine Familienszene und das Schweizer Jodellied
aus Façade nach Gedichten von Edith Sitwell. Mit der City of London Sinfonia.
Susana Walton – der Tochter von William Waltons und Richard Baker, Rezitation.
Die Leitung hatte Richard Hickox.
Der Jodelgesang ist die Kultivierung von stimmtechnisch gesprochen: dem
Überschlagen der Stimme. Keiner hat das Jodeln mit Sprachwitz so auf die
Schippe genommen wie Loriot mit seinem Sketch über das Jodeldiplom 1978.
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„Da hat man was fürs Leben!“ so Jodelschülerin Evelyn Hamann. Mit dem zweiten
Futur bei Sonnenuntergang! „Holleri du dödl di, diri diri dudl dö“ ...
Auch in der Klassischen Musik ist der Jodler aufs Korn genommen worden. Ein
Schüler Mozarts, Johann Nepomuk Hummel, spickt eine Arie nach Tiroler Art – mit
Jodelelemente aber vor allem Koloraturen. Und die präsentiert jetzt eine Diva,
die ihr Jodeldiplom mit Bravour und Auszeichnung besteht. Und wie ich finde, hat
sie das charmanteste Knödeltimbre dieser Welt: Cecilia Bartoli!
2.9.
LC00171-DECCA 475 9077 Länge: 7'21
Johann Nepomuk Hummel, Air à la tirolienne avec varifications, Cecilia Bartoli,
Orchestra la scintilla, Adam Fischer LTG
Knödelkoloraturen unverwechselbar präsentiert von Cecilia Bartoli. Das war die
Air à la tirolienne avec varifications von Johann Nepomuk Hummel. Das
Orchestra la Scintilla wurde geleitet von Adam Fischer. Und die beiden
alpenländisch aufspielenden Musiker zu Anfang muss ich doch auch nennen.
Maria Goldschmidt blies die Flöte, Robert Pickup die Klarinette.
Wir sind auf der Zielgeraden in der SWR2 Musikstunde heute.
Morgen: gibt es weitere Fundstücke aus unserem Kuriositätenkabinett: ein
Augenglasduett, wir schauen außerdem durch die Lupe auf Liliputaner-Noten
und betreiben Hygiene...
Jetzt servieren wir – nach herrlichen Knödelkoloraturen – noch Fiddle Faddle. Sie
wissen nicht, was das ist? Ich wusste es auch nicht, bis ich das Stück Fiddle Faddle
in dieser bemerkenswerten Aufnahme für Klarinettenquartett und Drehleier
entdeckt habe. Mit Sabine und Wolfgang Meyer, Reiner Wehle und Michael
Riessler, Klarinetten, und Pierre Charial, Drehorgel. Fiddle Faddle hat viele
Kalorien: So wird Buttercreme bezeichnet, die mit Erdnüssen gemischt ist oder
Popcorn mit Karamellüberzug. Und ist eigentlich leichte Kost! Denn Komponist
Leroy Anderson richtet an!
2.10.
LC14158-MARSYAS MAR-1801 Länge: 2'52
Leroy Anderson, Fiddle Faddle für Klarinettenquartett und Orgel, Sabine und
Wolfgang Meyer, Reiner Wehle, Michael Riessler, Klarinetten, Pierre Charial
Drehorgel
Fiddle Faddle von Leroy Anderson für Klarinettenquartett und Orgel. Sabine und
Wolfgang Meyer, Reiner Wehle, Michael Riessler, Klarinetten, und Pierre Charial
Drehorgel, haben für das weitere Morgengeschehen genügend Schwung
erzeugt.
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Gleich hier SWR2 Tandem nach den 10 Uhr Nachrichten.
Ich wünsche Ihnen noch einen unterhaltsamen Morgen
Mein Name ist Sabine Weber
Wir hören uns hoffentlich wieder, morgen um die gleiche Zeit!
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