Humboldt-Universität zu Berlin Institut für Mathematik Prof. A. Mielke, Dr. A. Fauck, A. Stephan S. Hensel, M. Radons, C. Sirotenko Analysis I* WiSe 2016/17 Übungsblatt 3 Schriftliche Abgabe: Dienstag 15. November 2016 def Aufgabe 3.1 (4 Punkte) Laut Vorlesung gibt es auf R eine Ordnungsrelation a ≤ b ⇐⇒ b − a ∈ R+ 0 , sodass Folgendes gilt: (O1) ∀ a, b ∈ R+ 0 : 0≤a+b (O2) ∀ a, b ∈ R+ 0 : 0 ≤ ab. Leiten Sie daraus und aus den Körperaxiomen ohne Ihre Schulkenntnisse folgende Eigenschaften her: a) Für alle a, b, c ∈ R gilt a ≤ b ⇔ a + c ≤ b + c. b) Für alle a, b, c ∈ R mit 0 ≤ c ∧ c 6= 0 gilt a ≤ b ⇔ ac ≤ bc. c) Für alle a ∈ R gilt 0 · a = 0. (Hinweis: 0 = 0 + 0) d) Aus ab = 0 folgt a = 0 ∨ b = 0. Geben Sie in jeder (Un-)Gleichung die verwendeten Axiome oder bereits bewiesenen Aussagen an. Aufgabe 3.2 (6 Punkte) Beweisen Sie: Zwischen 2 verschiedenen reellen Zahlen x < y liegen unendlich viele rationale und irrationale Zahlen. Dazu können Sie wie folgt vorgehen: a) Begründen Sie die Existenz eines m ∈ N sodass k ein k ∈ Z gibt, sodass 2m ∈ ]x, y[. b) Zeigen Sie, dass k 2m √ + 2 4m oder k 2m − √ 2 4m 1 m < y − x und zeigen Sie, dass es in ]x, y[ liegt und irrational ist. c) Zeigen Sie per Induktion, dass unendlich viele rationale und irrationale Zahlen in ]x, y[ liegen. Aufgabe 3.3 (6 Punkte) a) Berechnen Sie den Real- und Imaginärteil, den Betrag und das Inverse von 1− i 2+ i . b) Verwenden Sie wie im Reellen die Mitternachtsformel (auch p-q-Formel genannt) um die Nullstellen des Polynoms p(z) = z 2 + (2+2 i )z + 1+2 i zu bestimmen. c) Bestimmen Sie alle 4 Nullstellen des Polynoms q(z) = z 4 + (8−3 i )z 3 + (20−13 i )z 2 + (16−19 i )z + 3−21 i . Hinweis: i und −1− i sind Nullstelle von q und nutzen Sie Polynomdivision. Aufgabe 3.4 (4 Punkte) Skizzieren Sie die folgenden Teilmengen der komplexen Zahlenebene C. Begründen Sie Ihre Ergebnisse mit kurzen Rechnungen. Hinweis: Es kann hilfreich sein zunächst “<” durch “=” zu ersetzen. a) M1 := z ∈ C Re (1+ i )z < 2 b) M2 := z ∈ C 1 < |z− i | ≤ 2 c) M3 := z ∈ C |z + 1+ i | = |z − 3−3 i | d) M4 := z ∈ C Re ( i +z)2 < 1 . p Dabei ist der Betrag von z durch |z| = |x+ i y| = x2 + y 2 definiert. (bitte wenden) 1 Übungsblatt 3 Zusatzaufgabe 3.Z (3 Punkte) Für x ∈ R ist die größte ganze Zahl kleiner gleich x definiert durch den Ausdruck bxc := max{z ∈ Z | z≤ x}. Zeigen Sie: Ist x > 0 irrational, so gilt : bnxc + n | n ∈ N ∪ b nx c + n | n ∈ N = N. Die folgenden Aufgaben werden in den Übungen besprochen. Aufgabe (komplexe Zahlen) a) Bestimmen Sie die Polarform der komplexen Zahlen z = 5 und w = (1+ i )7 . 3− i b) Skizzieren Sie die folgenden Mengen in der Gaußschen Zahlenebene C: M1 := z ∈ C |z − 1| = |z − 2| , M2 := z ∈ C |z − 3 + i | < 2 . c) Bestimmen Sie alle Lösungen der Gleichung z 2 = 1 + 2 i . Aufgabe (Polynomdivision) Spalten Sie mit Hilfe der Polynomdivision den Linearfaktor x + 3 von folgendem Polynom ab: p(x) = x4 − 2x3 − 13x2 + 14x + 24. 2