Prom. Nr. 3078 Ein instationäres Verfahren Messung der Wärmeleitfähigkeit von zur Flüssigkeiten und Gasen Von der EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE IN ZÜRICH zur Erlangung der Würde eines Doktors der technischen Wissenschaften genehmigte PROMOTIONSARBEIT Vorgelegt von WALTER STRAUMANN dipl. Masch.-Ing. von Bretzwil ETH (Baselland) Referent: Herr Prof. Dr. P. Grassmann Korreferent : Herr Prof. Dr. G. Eichelberg I960, Solothurn, Vogt-Schild AG Meinen Eltern gewidmet Vorwort Die vorliegende Arbeit entstand auf Prof. Dr. P. Grassmann und wurde Apparate und Kältetechnik der ETH An dieser Stelle möchte ich ehrten am Lehrer, Herrn Prof. Dr. P. stützung und sein Interesse, das gegengebracht hat, vor Anregung Herrn ausgeführt. allem meinem hochver¬ Grassmann, für er von Institut für kalorische seine Unter¬ meiner Arbeit stets ent¬ herzlich danken. Ebenfalls danke ich Herrn Prof. Dr. G. Eichelberg für die Mühe, die nommen er mit der Durchsicht dieser Arbeit auf sich ge¬ hat. Dipl.-Phys. M. Engeli hat die numerischen Berech¬ durchgeführt, und Herr Dipl.-Ing. R. Mauch hat mit der Apparatur die Messung von Wärmeleitfähigkeiten vor¬ genommen. Der endgültige Aufbau der Apparatur wurde von den Herren A. Sailer und H.Maag besorgt. Ihnen allen sei für ihre wertvolle Mitarbeit bestens gedankt. Schliesslich ist es mir eine angenehme Pflicht, der «Eid¬ genössischen Stiftung zur Förderung schweizerischer Volks¬ wirtschaft durch wissenschaftliche Forschung» für die Bereit¬ stellung der finanziellen Mittel Zu danken, durch welche die Entwicklung des Verfahrens ermöglicht wurde. Herr nungen Leer - Vide - Empty Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 9 2. Theoretische 2.1 Prinzip Grundlagen 9 der instationären Hitzdrahtverfahren 2.2 Das zeitlich veränderliche Temperaturfeld . 9 ... 10 . 2.3 Relativmethode 11 2.4 Die verschiedenen Schaltungen 12 2.5 Absolutmethode 13 Temperaturleitfähigkeit 2.6 Bestimmung 3. Aufbau der 15 3.1 Elektrische 15 3.2 der Messapparatur Schaltung Brückenschaltungen 3.3 Galvanometer 3.4 .... . . 15 16 16 . 17 Registriergerät 3.5 Winkelmessinstrument 17 3.6 Mess-Sonden 17 3.7 18 3.9 Messgefässe Log-Schaltelement Apparatekonstanten 4. Fehlereinflüsse 19 4.1 19 4.2 Brückenunsymmetrie Änderung der Heizleistung 4.3 Änderung 19 3.8 19 der thermischen Grössen 4.4 Einfluss der endlichen 4.5 Endliche 18 Begrenzung Länge des Mediums 4.6 Freie Konvektion 5.3 Durchführung der Messungen Gang der Messungen Messungen an Flüssigkeiten Messungen über das Einsetzen der freien Konvektion 6. Zusammenfassung 5. 5.1 5.2 Verzeichnis der Symbole Literaturverzeichnis 19 19 20 20 21 21 22 23 24 7 25 Leer - Vide - Empty i Verzeichnis der Symbol A b Dimension Bezeichnung Apparatekonstante Temperaturleitfähigkeit a Symbole — = X\cq m2/s Wärmeeindringzahl y Xcq allgemeine Konstante spezifische Wärme Spannungsempfindlichkeit des Registriergeräts absolute Empfindlichkeit der x-Achse des Registriergeräts nach Gl. (22) absolute Empfindlichkeit der y-Achse des Registriergeräts nach Gl. (24) Fallbeschleunigung Länge, kennzeichnende Abmessung natürlicher Logarithmus Wärmemenge J/(mV/* grd) = C c e ex* ey & L In Q à pro Zeiteinheit Längeneinheit Wärmequelle einer 4 Wärmemenge Wärmemenge — J/(kg grd) cm/mV cm/(mV-W/m) cm/(mV-grd) m/s2 m — J W pro Zeiteinheit und pro zylindrischen W/m elektrischer Widerstand R Q AR Änderung des Rv Brücken-Vorschaltwiderstand Q r Radius m elektrischen Widerstand es T °C, Temperatur AT Temperaturanstieg T-T0 To Bezugstemperatur der Messung Zeit ta Anlaufzeit U elektrische ü Brücken-Übersetzungsverhältnis RJRi °C sek = sek Spannung V = R^Ri — Volumen V m3 w Quellstärke X Strecke auf der Abszissenachse des der Wärmequelle W/m3 Regi striergeräts X Y cm Abszisse des Registriergeräts Strecke auf der Ordinatenachse des — Reg i- striergeräts y ß cm Ordinate des räumlicher = Registriergeräts Ausdehnungskoeffizient -(—) Eulersche Konstante A Differenz A Wärmeleitfähigkeit Temperaturkoeffizient W7-J 0,5772 W/(mgrd) = — —— Ol kinematische Viskosität n = 3,14159 kg/m3 1 Wärmequelle (Heizdraht) 2 j 3 > 4 J 5 Brückeninstrument a Anfangszustand co Endzustand y Brückenzweige Vergleichsmedium (log-Schaltelement) unbekanntes Medium 1/grd m2/s .— Dichte Indices X — des elektrischen 18Ä j XL Q = — Widerstandes V — 1/grd V\dT)v y t1 °K grd = t Ü Leer - Vide - Empty Ein instationäres Verfahren von W. 1. zur Messung der Wärmeleitfähigkeit und Gasen Flüssigkeiten Straumann, dipl. Ing. ETH, J. R. Geigy AG, Basel Wärmeübergangswiderstand. Die Wärmeleitfähigkeit Xx und die Wärmequelle Xjc^, und das umgebende Temperaturleitzahl at Medium die Wärmeleitfähigkeit X und die Temperaturleitzahlrf. Zu allen Zeiten t<0 sei die Temperatur 7\ und T Medium bestehe kein Einleitung habe die Zur Messung der Wärmeleitfähigkeit von Flüssigkeiten und Gasen besteht heute eine grosse Zahl verschieden¬ artiger Verfahren. Diese kann man hauptsächlich in statio¬ näre und instationäre Verfahren unterteilen. Einen Überblick der bekanntesten Verfahren findet Riedel = guten man bei [79]. Medium Vergleicht man die nach verschiedenen Verfahren ge¬ messene Wärmeleitfähigkeit eines bestimmten Stoffes {Abbildung 18, 19 und 20), so erkennt man an der grossen Streuung, dass die genaue Messung der Wärmeleitfähig¬ keit offenbar äusserst schwierig ist. Die Messung wird nämlich leicht durch unerwünschte Wärmeableitung und freie Konvektion im Medium gefälscht. Stationäre Ver¬ den Vorteil grosser Genauigkeit, doch geeigneten Apparate umständlich zu hand¬ haben, und sie benötigen eine Einstellzeit bis zu mehreren fahren haben entstehende Wärmemenge dQ =wdVdt zwar sind die hiefür Stunden. Bei den instationären Verfahren ist die Messzeit meist sehr kurz, doch schliesst sich der Messung Auswertung an. vorliegenden Untersuchung ist nun die Entwicklung eines Messverfahrens, welches nach einer möglichst kurzen Messzeit unmittelbar die Wärmeleit¬ fähigkeit anzeigt. Dazu eignet sich am besten das Prinzip der instationären Verfahren. 2. Theoretische 2.1 Prinzip Anhand Grundlagen Hit^drahtverfahren («Probe methods») der instationären Abbildung 1 sei das Prinzip der instationären dargestellt: Eine unendlich lange, zylindrische Wärmequelle der Quellstärke w^) und dem Radius rx ist von einem unendlich ausgedehnten Medium umgeben, dessen Wärmeleitfähigkeit gemessen werden von Messverfahren kurz soll. An der Grenzfläche zwischen Wärmequelle Prinzip der instationären Hitzdrahtverfahren eine mühsame mathematische oder graphische Zweck der Abb. 1. und von Wärmequelle Zeitpunkt / einem eine pro und Medium überall = 0 an gleich 0. Von Wärmequelle entwickelt die Zeit- und Volumeneinheit konstante Wärme¬ QfV wv Diese Wärmemenge wird durch ins Wärmeleitung umgebende Medium abgeführt. Da¬ durch beginnt an jeder Stelle r die Temperatur mit der Zeit anzusteigen. Der zeitliche Temperaturanstieg ist dabei ein Mass für die Wärmeleitfähigkeit des Mediums : Bei einem guten Wärmeleiter wird die Temperatur an einer bestimmten Stelle r nur langsam ansteigen, während bei einem schlechten Wärmeleiter die Temperatur rascher ansteigt. Als erste haben Stâlhane und Pyk [l]2) experimentell gefunden, dass der Temperaturanstieg in der Wärmemenge = Verzeichnis der Symbole. 2) siehe Literaturverzeichnis am Ende *) vgl. der Arbeit. 9 folgt. ungefähr gleichzeitig von Pfriem [2] sowie Eucken und Englert [3] unter gewissen vereinfachenden Grenzbedingungen erstmals angegeben. Seither sind nach diesem Prinzip viele weitere Verfahren zur Messung von Festkörpern, Flüssigkeiten und Gasen entwickelt worden, z. B. [4] bis einem bestimmten mathematischen Gesetz quelle Die theoretischen Grundlagen dazu wurden [25]. 2.2 Das zeitlich T(r, t) in der Jaeger [26, § 13.8 II] durch Lösen Differentialgleichung der Wärmeleitung mit Hilfe der Laplace-Transformation unter den in §2.1 angegebenen Grenzbedingungen. Die spezielle Behand¬ lung des Problems zur Berechnung auf der elektroni¬ schen Rechenmaschine wurde von M.Engeli [27] vor¬ genommen. Eine numerische Auswertung ist in Abbil¬ dung 2 und Abbildung 3 dargestellt. Wärmeleitfähigkeitsmessung wurde die Fouriersche Differentialgleichung unter vereinfachenden Grenz¬ bedingungen gelöst; dadurch konnten einfach auszuwer¬ tende Beziehungen sowie Näherungslösungen angegeben werden ([3], [4], [5], [11], [12], [26, § 13.7 II, § 13.5 III], [28] bis [33]). Ein Vergleich der verschiedenen Berech¬ nungsmethoden findet sich in [34]. Es lässt sich nun zeigen (z.B. [3], [26, § 13.6, § 13.7 IV]), dass alle die verschiedenen Gleichungen für den Temperaturanstieg an der Stelle r rx für grosse Werte 4 at/r-f, das heisst für grosse Zeiten oder kleine Radien, in die Form übergehen: der Temperaturverteilung Tx(r, t) Wärmequelle und im Medium erhält Die zeitlich veränderliche und nach Carslaw und der Fourierschen In den früheren Arbeiten über instationäre Verfahren Temperaturfeld veränderliche man — (1) oder dimensionslos geschrieben ±^ln/i££\ Dabei bezeichnet qx Längeneinheit der w-gi = Abb. 2. Ausbreitung des zeitlich veränderlichen feldes in dimensionsloser Darstellung Für Aat —j- In Temperatur¬ die pro Zeiteinheit und pro entwickelte Wärmequelle menge, und die Grösse stante r^ (2) 0,5772. Wärme¬ 0,5772 ist die Eulersche Kon¬ y. Abbildung 3 ptote dar, an Gleichung somit die Asym¬ übrigen Kurven annähern. Dies stellt diese die sich alle logarithmische Gesetz, welches schon Stälhane Pyk [1] experimentell gefunden haben. Für jedes Medium mit den thermischen Grössen a, £> und für jeden Durchmesser 2r1 der Wärmequelle gibt ist das Sä 200 000 '"i sigkeiten praktisch ergeben sich für Gase und Flüs- und dieselben Kurven. c, es eine solche Zeit ta, genannt Zeiten / > Gesetz kleiner als z.B. Bei /1 10 / 0,5% vom dass für alle logarithmischen sind. den bisher bekannten instationären Verfahren wird der / Anlaufzeit, Abweichungen ta die Temperaturanstieg der Wärmequelle in den ver¬ schiedenen Medien als Funktion der Zeit gemessen und i ItïïXl logarithmischen Zeitmasstab um¬ ergeben sich für den Gültigkeitsbereich gezeichnet. der Näherungsgleichung (1) die in Abbildung 4 darge¬ stellten Geraden. Schreibt man Gleichung (1) in der Form anschliessend in einen q. 1 1 Dann 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Ç£=2 <x - r=Ain(4^') +Ain/-°.5772A. 1 An A 1 ê o.lr\ %r// ^S Vtt so é'' 10! erkennt man, dass die d_T_ 10* 10s AnX ^r^cQl dint 10' 471A der Geraden Steigung Tm— Ta ?i _ 4 n X (3) In tm — In A, (4) 4at % und qx ist, während die Wärme¬ mit X und r1 als additive Konstante kapazität cq Die Wärmeleitfähigkeit errechnet sich nach eingeht. nur Abb. 3. tion des r = 10 r. Anstieg der dimensionslosen Temperatur Logarithmus der dimensionslosen Zeit an in Funk¬ der Stelle eine Funktion von zusammen aus ln/m —lnA, ?i A r„, 4ji — T„ 1 T{t). (5)- = 3/ a12 (8) Wm -m CQ den zu zwei verschiedenen Zeiten /„, und ta gemessenen Temperaturen Tm und sowie der entwickelten Wär¬ Ta der memenge qv Der Radius rl ganz aus der Rechnung. 2.3 Relativmethoâe fällt dabei Wärmequelle Das Umzeichnen eines in Funktion der Zeit gemessenen mieden werden, / log-Zeitmasstab kann ver¬ Temperaturanstieg un¬ Logarithmus der Zeit regi¬ in einen Temperaturverlaufs wenn man mittelbar in Funktion des den Vorschlag von P. Grassmann [38] wird dabei die logarithmische Zeitskala durch die Erwär¬ die sich in mung einer zweiten Wärmequelle erzeugt, Wärmeleit¬ bekannter von einem Vergleichsmedium im sei Diese folgenden befindet. Vorrichtung fähigkeit Wahl Durch entsprechende \og-Schaltelement genannt. des Radius rx der Wärmequelle sowie durch Wahl eines von günstigen Verhältnisses cxq^\cq der Wärmekapazität striert. Nach einem und Vergleichsmedium kann die Anlauf¬ 0,5% Genauigkeit der log-Zeitskala ganz im unbe¬ beliebig vorgegeben werden. Als Wärmequelle ein dient kannten Medium und im log-Schaltelement Wärmequelle 1 zeit für z.B. L / / T dünner [grd] Draht, in welchem durch Anlegen einer elektri¬ Spannung Joulesche schen i Wärme erzeugt wird. 1 1 ! • 1 1 I / 1 •00 <$0^ 1 1 i '2 l 10 10"' 10"* 10 Wgsse 10"2 10 10 10 1 . 10 t [sek] Abb. 5. Vereinfachtes elektrisches Schaltschema Temperaturanstieg der Wärmequelle in Funktion des 15 -10-6 Logarithmus der Zeit bei verschiedenen Medien. rt Abb. 4. = m.J! =0,1 W/m Abbildung 5 zeigt ein vereinfachtes elektrisches Schalt¬ Apparatur. Der Draht Dx im log-Schalt¬ schema der element der Diese einfache Abhängigkeit Eigenheit, die Problem der Zylinder¬ ist eine zufällig beim zweidimensionalen anordnung auftritt. Darauf haben schon Eucken Englert [3] hingewiesen. Es wird nämlich beim dimensionalen Wärmestrom (vgl. dazu Carslaw Jaeger [26, § 2.9], Clarke und Kingston [35], Hsu Eiser [36], Krischer und Esdorn [37]) und ein¬ und und in je a1' -m c y/hQ g r«-^/«=->> Carslaw und Wärmestrom Jaeger [26, § 13.9]) der beiden Wheatstoneschen Brücken = Tempera¬ Wärme entwickelt. Dadurch ändern sich die und damit die elektrischen Widerstände Rlx und der beiden Drähte nach der Anlaufzeit linear mit dem Brückendiagonalen ent¬ Logarithmus der Zeit linear veränderlichen Ausgleichspannungen Logarithmus der Zeit. In den stehen die ebenfalls mit dem beim zweidimensionalen Wärmestrom und beim dreidimensionalen Zweig Dy sind geschaltet. Durch Schliessen des Schalters S Bx 0 werden an den Brücken die Spannun¬ im Zeitpunkt / und in den Drähten Joulesche gen Ux und Uy angelegt turen (6) -/M. einen und der Draht Wärmeleitfähigkeit Xy und B R] v 7X0' Wärmeleitfähigkeit \x im unbekannten Medium der ~U ^X-U, £/„-[/, U, U (7) 1v C,) (9) Cr). (9a) A7V~lV?*-(ln/ + und (vgl. dazu A7;,~f/,^(ln/ I 11 K werden diese Koordinaten-Registriergerät Spannungen in der Form Durch ein Un vom Zeitpunkt stellt für nun / = 0 an Zeiten = /(U.X) (10) aufgezeichnet. grösser als registrierten der Geraden und die Berücksichtigung einer Anzahl Faktoren. Diese Faktoren sind wegen Äi (13) /CO selber eine Funktion der (13a) =f{T) li Diese Funktion die Anlaufzeit eine = und Bezugstemperatur T0 der Mes¬ sung, jedoch für bestimmte Messtemperaturen Tox und Toy sowie für eine bestimmte Bauart der Messapparatur Gerade U, ATU« 5» (11) + c und das verwendete Paar geben. dar mit der Steigung Steigung AXjXy {Abbildung 6). der registrierten das Verhältnis der beiden Somit ist die Geraden direkt ein Mass für Messung Heizdrähten fest vorge¬ Rechnung ermittelt, teils bestimmt werden, und in ihrer Gesamt¬ heit bilden sie die apparative Konstante A. Apparatur immer mit demselben log-Schaltelement betrieben, so lässt sich das Produkt Alx als Apparatekonstante einführen. Zum Zwecke einer einfachen praktischen Anwendung Wird die Wärmeleitfähigkeiten. AT,~AR,,~Us, durch von Sie können teils durch ATx~ARi»~U5* wird man mit Vorteil eine Messapparatur aufbauen, bei von Gl. (12) zu 1 werden. Möglichkeit bestehen, sämtliche der einzelne der Faktoren Ausserdem soll die Wärmeleitfähigkeiten bis von den schlecht leitenden Gasen den gut leitenden Flüssigkeiten bei verschiedenen Temperaturen Toy mit nur einem log-Schaltelement zu zu Tox, mt **%. welches immer auf derselben Bezugstemperatur Raumtemperatur, gehalten wird. Dann muss nämlich die Wärmeleitfähigkeit Xx im log-Schaltelement nur bei dieser einen Temperatur genau bekannt sein. Ferner sollte in allen Fällen die Steigung der registrierten messen, t, ATj~ AR,,-U5/ z.B. Geraden tg q> m 1 sein, da sie dann am genauesten ausge¬ messen werden kann und auch die Schreibflächen der Registriergeräte ausgenützt werden. Im Hinblick voll auf das Einsetzen der freien Konvektion peraturunterschieden die Änderung der ATx~ARlx~U5), gegen O-Punkt auf 0,5% genauer konvergierend log-Zeitmasstab Abb. 6. Registrieren der Ausgleichspannungen Oben: Prinzipieller Verlauf der Ausgleichspannungen und Uhx als Funktion des Logarithmus der Zeit Unten: Prinzipieller Verlauf der Kurve U5V f{Ubx) thermischen Konstanten mit der kleine nur 2.4 Die verschiedenen Uhy Tem¬ Temperatur Temperaturerhöhungen der Grössenordnung 2 grd am Draht zugelassen werden. Alle diese Forderungen können durch Anwendung der folgenden Schaltungen eingehalten werden. dürfen t=0 zufolge im Medium sowie im Hinblick auf Schaltung A: Beide Drähte von gleichen Abmessungen gleichem Material, Gleiche Spannung an beiden Brücken, -Verschiedene Empfindlichkeit auf den Achsen des Registriergeräts. - und = Schaltungen aus - Für den allgemeinen Fall, dass die Drähte und die Brückenwiderstände gegenseitig verschieden seien, die Rechnung [34] folgende Gleichung der Wärmeleitfähigkeit zur ergibt Bestimmung Damit die Steigung tg <p tsa 1 wird, muss man die Emp¬ und ex auf den Achsen des Registrier¬ ey wählen, dass (vgl. [34]) findlichkeiten /.,, — \* Ry ey R-lx^x Pvl (12) t%<pexRivLi ßx^Ry + Rvv' VRi+Ri+RayR^ geräts so Dabei bedeutet tg cp die Steigung der registrierten Gera¬ den, e die Spannungsempfindlichkeit des Registrier¬ geräts, z.B. in L die [cm/mV], Länge des Drahtes, [x den des elektrischen Widerstandes Temperaturkoeffizienten des Drahtes [grd-1], und Ry den Gesamtwiderstand der Brücke By. Vorausgesetzt ist ein Brückenübersetzungs¬ verhältnis ä = Rx/R2 = 1 12 Kenntnis (14) Tn Temperaturerhöhung am Draht des unbekannten Vergleich zur Temperaturerhö¬ hung des log-Schaltelements (vgl. [34]) Die Mediums wird dann im • atx der Wärmeleitfähigkeit kx im logSchaltelement erhält man die Wärmeleitfähigkeit Xy eines unbekannten Mediums durch Messen der Steigung Bei Arir Die A% * Ol Ay 1 (15) 0] Abschätzungen (14) und (15) gelten im Temperatur¬ wo näherungsweise R proportional T [°K] ge- bereich, setzt Proportionalität werden darf. Diese ist beispiels¬ 10% weise für Platin zwischen -150 und + 700 °C auf genau erfüllt. Wegen man in verschiedener Hinsicht nach oben und Man erkennt das etwa, geschränkt. (1) und (9) in wenn man unten ein¬ Gleichung der Form schreibt des Einsetzens der freien Konvektion müssen /\TX vergleichsweise klein sein. Während man /\Ty log-Schaltelement ein zähes Medium einbringen kann, hat man dagegen oft wenig zähe Medien zu messen. Dem¬ entsprechend sollte /\Ty < ATX sein. Schaltung A und im eignet sich somit nur zur Messung von Medien bei sol¬ chen Temperaturen, wo XyToy grösser wird als XXT0X des log-Schaltelements. SchaltungB: - von gleichen Abmessungen gleichem Material, Verschiedene Spannungen an den Brük- Beide Drähte und - aus ken, - Empfindlichkeit Registriergeräts. Gleiche des auf den Achsen Für tg cp ** 1 müssen die Spannungen U und Ux den Brücken so eingestellt werden, dass (vgl. [34]) an und AÄi u*~u-rt~ U* ,Jat\ _JP_,J*t\ U"n^lnwri77zla[7r*}-(21) ttAT Grosse Temperaturerhöhungen geben zwar grosse Aus¬ gleichspannungen nach Gleichung (21), haben jedoch ein rasches Einsetzen der freien Konvektion zur Folge. Dicke Drähte ergeben grosse Anlaufzeiten nach Gleichung (1); dies bedingt aber lange Messzeiten, was selbst bei kleinen Temperaturerhöhungen zum Einsetzen der freien Kon¬ vektion führt. Damit für kleine Temperaturerhöhungen und Messzeiten vor Konvektionsbeginn auch genügend grosse Ausgleichspannungen entstehen, die mit Geräten üblicher Empfindlichkeit registriert werden können, muss man zu dünnen und langen Drähten greifen, das heisst zu hohen Widerständen Rt und dementsprechend hohen Spannungen U. Bei dünnen Drähten sind dann auch die Anlaufzeiten wiederum sehr klein. Hier ist Dann werden die Temperaturerhöhungen (vgl. [34]) einzig Herstellmöglichkeit eingeschränkt. durch Drähte und Festigkeit man der Gleichung (20) und (21) gegebenen Ver¬ Abbildung 7 als Nomogramm der Grössen A T, T0, U, U5, X, 2rl3 L und tm dargestellt. Sind einzelne dieser Grössen vorgegeben, so können andere noch frei gewählt und die übrigen danach bestimmt werden. Auf Grund obiger Überlegungen gelangt man grössenordnungsmässig zu den in Tabelle 1 angeführten Daten für Die durch Schaltung C: - Drähte dener - - na Durchmesser, Spannung an beiden Brücken, Empfindlichkeit auf den Achsen Registriergeräts. Gleiche Gleiche des Für tg <p gleicher Länge, jedoch verschie¬ 1 muss man die Drähte so wählen, dass hältnisse sind in Drähte aus Platin. (vgl. [34]) riv 1 _ rlx Dann werden die * ov ox 1 v (18) : Flüssigkeit Temperaturerhöhungen (vgl. [34]) AT ii 1 T x 1 ' K ' ox spezielle Anwendungen sind noch weitere Ver¬ einfachungen denkbar. Benützt man das Messverfahren in einem Temperaturbereich, in welchem ein bestimmtes log-Schaltelement seinen Aggregatzustand nicht ändert, so kann man das log-Schaltelement jeweils auf derselben Temperatur halten wie das zu messende Medium. Das kann etwa so verwirklicht werden, dass log-Schaltelement und Draht Dy zusammen einen Messkopf bilden, der in das zu messende Medium getaucht wird. Damit wird der apparative Aufwand sowie die Handhabung einfacher. Jedoch muss dann die Wärmeleitfähigkeit des logSchaltelements im ganzen gewünschten Temperatur¬ bereich als Funktion der Temperatur bekannt sein. In der Wahl der verschiedenen Grössen, wie Draht¬ widerstand, Brückenspannung, Messzeit, Empfindlich¬ Registriergeräts und Temperaturerhöhung Drahtdurchmesser 20 bis 50 p Messzeit tm Für keit des Tabelle 1 V f-x ist AT für tM Brückenspannung Ausgleichspannung Registriergerät Gas 10/u lOsek 1 sek 2grd 2grd 2,5 V 5 mV 2,5 V 5 mV elektronischer Kathodenstrahl- Schreiber Oszillograph 2.5 Absolutmethode Auch ohne die Kenntnis der Wärmeleitfähigkeit im log- Schaltelement kann ein unbekanntes Medium nach der Absolutmethode gemessen werden. Die elektrische bleibt dabei gleich wie bei der Relativmethode. Schaltung Jedoch müssen nun durch Eichung und Rechnung Grös¬ sen gefunden werden, um die Empfindlichkeit der Achsen des Registriergeräts in andern Dimensionen anzugeben. Für die Eichung beziehungsweise Rechnung wählt man 13 zweckmässigerweise Drähte gleicher Abmesssungen und gleichem Material, gleiche Bezugstemperatur T0 und gleiche Spannungsempfindlichkeit des Registriergeräts. Auf der x-Achse sind diejenigen Positionen X und Xm zu bestimmen, an denen sich der Schreibstift des Registriergeräts zu den Zeiten ta und tm befindet, wenn am Draht Dx des log-Schaltelements die Spannung Ulx liegt und dadurch die Wärmemenge qx entwickelt wird. Als absolute Empfindlichkeit definiert man den Ausdruck aus X,„ Uix<jx (In tm Xn — In ta) ' z.B. mV W (22) Xa und Xm über elektrische Kontakte gestoppt werden. Auch mit Hilfe eines elektronischen kann der Ausdruck X — X /(In / et' 0} n at Zeitmarkengebers — In / ) auf dem a> Registriergerät bestimmt werden. Auf der y-Achse muss die Strecke Abgefunden wer¬ den, die einer bestimmten Temperaturerhöhung A^ entspricht, wenn die Spannung Uly am Draht Dy liegt. Man schaltet zu diesem Zwecke anstelle des Drahtes in die Brücke By einen Präzisionswiderstand R'ly derselben Grösse wie Rly und bestimmt den Schreiberausschlag /\Y, der einer bestimmten Widerstandsänderung /\R\y entspricht, wenn die Spannung Uy an der Brücke und damit die Spannung Uly Uyß am Draht liegt. Bei be¬ kanntem Temperaturkosffizienten des Drahtwider¬ fiy standes für die Bezugstemperatur Toy findet man durch Rechnung die zugehörige Temperaturerhöhung = Die Zeiten / und t können beispielsweise mit zwei elektronischen Uhren gemessen werden, welche Zur Zeit 0 ausgelöst und durch den Schreibstift an den Stellen t = t.= 1t) WO sek Abb. 7. Nomogramm zur Abschätzung der Grössen /\T, U, Uh, 2rl und L nach den Näherungsgleichungen (20) und (21). Gilt innerhalb der angegebenen Bereiche auf 10% genau, für Drähte aus Platin mit /i 0,00392 grd"1 bei 0 °C und ein = 1 Brücken-Übersetzungsverhältnis ü 0,03 kcal/m h grd) soll nach 1 sek die Temperaturerhöhung Ablesebeispiel: Bei der Messung von Luft bei 200 °C (X höchstens 1,5 grd betragen. Zum Registrieren benötigt man 2 mV Ausgleichspannung. Man findet die Brückenspannung U 2,3 Vund die Abmessungen des Drahtes, z.B. 15/( Durchmesser bei 15 cm Länge = m = 14 AÄ\ Ar, Die absolute Löst man und (T R ßy Empfindlichkeit wird AY Ym-Yi Uly(Ta-Ta) Gleichung (22) T ) auf und somit 3.1 Elektrische die Wärmeleitfähig¬ anstelle der Drahtwiderstände die Präzisionswiderstände (In nach / der (24) • — die Ausdrücke Gleichung zur Absolutbestimmung keit (5) ein, so erhält man In in t R\x und R'ly in tet 1 4ji Ulxqxex* Ym 1 ev 4n Ya — UJ (25) ex* tgç> Ux Auch nach der Absolutmethode erhält man die Wärme¬ tg <p der führt einfach durch Messen der Geraden werden, so und die betreffenden Brückenzweige werden. Diese Widerstände dienen Messungen der Steigung Berücksichtigung einiger Faktoren. Die Konstante ey*/4 n ex* ist nichts anderes als die Wärmeleitfähigkeit des log-Schaltelements, die durch die Eichung einmal absolut bestimmt wurde. Sollen Messungen bei anderen Temperaturen Toy oder mit ver¬ schiedenen Drähten oder bei verschiedener Spannungs¬ empfindlichkeit der Achsen des Registriergeräts ausge¬ leitfähigkeit registrierten Temperaturleitzahl. zu (2-R5 (2Ä. + -fii + Rt)x R-5V + Rt + gegenüber den Absolutmessung (vgl. [3] bis [25]) liegt darin, dass nur einmal bei der Eichung elek¬ trische Grössen zu messen sind. Bei der eigentlichen Messung muss dann weder Spannung noch Strom ge¬ Der Vorteil dieser Absolutmethode messen und Uv werden. Rv Ry Dieses + (27) Ryv Verhältnis geht mit der dritten Potenz in die Bestimmungsgleichung der Wärme¬ berücksichtigen. früheren Verfahren x- Koordinaten-Registriergeräts K geschaltet werden. Die Speisung der Brücken erfolgt von der Strom¬ quelle A über die Schalter S und SA sowie über die Regu¬ lierwiderstände RA, RH und Ryy- Als Gleichspan¬ nungsquelle dient eine 6-Volt-Batterie. Durch den Widerstand RVy kann ein gewünschtes Verhältnis der beiden Brückenspannungen des eingestellt Rt)y ħi Messung Ausgleichspannungen der doppelpoligen Umschalter S5 wahlweise auf das Galvanometer G oder auf die ^-Achse Ux ßy geschal¬ Eichen bei Die Brücken können über die sind wie bei der Relativmethode zusätz¬ Rix Lx zum nach der Absolutmethode und bei lich noch die Faktoren (y Schaltung Abbildung 8 zeigt das vollständige elektrische Schema der Apparatur. Bx und By sind die beiden Wheatstoneschen Brücken, bestehend aus den Widerständen Rx, R2, R3 und Rt. Durch die doppelpoligen Umschalter St können [mV -grd J z.B. , (24) und setzt Messapparatur iv Ulv AT — 3. Aufbau der (23) = leitfähigkeit (12) ein. Daher wird als Vorschaltwiderstand ein gleicher Präzisions-Dekadenwiderstand wie die Brückenwiderstände gewählt. zur werden. Dies ist bei Medien mit rasch einsetzen¬ der Konvektion und den damit verbundenen kurzen Messzeiten vorteilhaft. 2.6 Die Gl. Bestimmung der Temperaturkitfähigkeit Temperaturleitfähigkeit (2) ]n \nXT a -In ?i wenn kann durch Auflösen a von berechnet werden nach —, + 1, r^ sowie die Temperatur T 0,5772, Tat (26) Zeit / bei einer erzeugten Wärmemenge qx bekannt sind. Dies setzt vor¬ aus, dass X nach der Absolutmethode Gl. (25) bestimmt wurde und der Durchmesser messen 2r, des Drahtes genau ge¬ werden kann. Möglichkeit der Temperaturleitfähigkeits¬ bestimmung wurde schon verschiedentlich aufgezeigt, z. B. von Weishaupt [4], Skeib [7], de Vries und Peck [23], Clarke und Kingston [35]. Es ist aber zu beachten, dass die zu bestimmende Grösse a als Argument eines natür¬ lichen Logarithmus auftritt; daher können kleine Ungenauigkeiten bei der Bestimmung des Ausdrucks rechts Gl. ergeben. (26) schon Vollständiges elektrisches Schaltschema der Appa¬ ratur Diese von Abb. 8. ganz beträchtliche Fehler für a Durch die einfachen Drehwiderstände RH und RA geschlossenem Schal¬ Spannung ter SA liegt nur der niedere Widerstand RH in Serie zur Stromquelle. Damit wird die Heizspannung in der Grösse von einigen Volt eingestellt. Bei geöffnetem Schalter SA befindet sich der hohe Widerstand RA zusätzlich in Serie und gestattet, eine rund dreissigmal kleinere Spannung zum Abgleichen der Brücken einzustellen. Durch diese Anordnung kann Abgleichen und anschliessendes Heizen wird die U reguliert. Bei 15 Abb. 9. Ansicht der Versuchsapparatur keit von 2 bis 10 //V/mm je nach dem Widerstand der Brücke, die als äusserer Widerstand im Stromkreis des Abgleichen der Brücken unter dreissigmal Spannung als der Heizspannung die Temperaturerhöhung beziehungsweise die beträgt Widerstandsänderung des Drahtes nur ein Tausendstel der entsprechenden Werte bei der Messung und kann ver¬ nachlässigt werden. Die Empfindlichkeit des GalvanoGalvanometers liegt. Beim kleinerer Flussigkeiten Gase Abb. 10. Zur praktischen Verwendung vereinfachtes Mess¬ gerat nur Umlegen durch den, von Schaltern vorgenommen die Widerstände wenn RA und vorher RH wer¬ ent¬ sprechend eingestellt worden sind. Abbildung 9 gibt eine Ansicht der Versuchsapparatur wahrend der Entwicklung des Messverfahrens und Abbildung 10 zeigt das für die praktische Verwendung vereinfachte Messgerät. 3.2 Die Wheatstoneschen sind Brücken aufgebaut. niederohmigen genau abgeglichen 16 auf 0,001 Ohm einer Stromemp¬ werden. Galvanometer Lichtmarken-Galvanometer mit 0,0876 /iA|mm und einem Innenwider¬ 23 Ohm besitzt eine Spannungsempfindlich¬ findlichkeit von Präzisions- können sym¬ gebildet und selbst Brücken noch bis 3.3 stand aus Damit metrische Brücken von 1 bis 1000 Ohm bei Kath<jdenstraht-Osz| Brückenschaltung Dekadenwiderständen Das Koordinaten-Registriergerät von t Abb. 11. Registrieren [sekl ohne und mit Nullpunktverschiebung meters genügt, mit der kleinen um widerstand auf weniger als ± 0,01 3.4 Als Registriergerät Spannung den Draht¬ % genau abzugleichen. Registriergerät für kleine Gleichspannungen wird ein elektronischer Koordinatenschreiber verwendet. Das geraden Stück der registrierten Kurve liegen. An den Grundplatte wird auf der TangensSkala die Steigung abgelesen. Für eine vorgegebene Apparatekonstante A und Wär¬ meleitfähigkeit Xx im log-Schaltelement kann an der Skala des Winkelmessgeräts auch die Wärmeleitfähigkeit Xy angeschrieben und somit unmittelbar abgelesenwerden. festen Marken der Gerät arbeitet auf beiden Achsen nach dem Prinzip der abgleichenden Kompensation und besitzt eine höchste Spannungsempfindlichkeit von 5 cm/mV. Der Eingangswiderstand beträgt für diesen Bereich 725 Ohm. Der mechanisch angetriebene Schreibstift benötigt automatisch etwa eine Achsen halbe Sekunde, um die ganze Länge der durchlaufen. Die Schreibgenauigkeit beträgt Registrierbreite. 11 (oben) sieht man, dass zufolge des logarithmischen Gesetzes die Temperatur und damit die Spannungen bei kleinen Zeiten sehr rasch ansteigen.Dabei ± zu 0,25%, bezogen Nach Abbildung auf die ganze vermag der Schreibstift erst ab etwa 0,5 sek nach dem Einschalten dem Spannungsanstieg stetig zu folgen, wenn dieser dem Abb. 12. Winkelmessgerät, aufgesetzt Logarithmus entsprechend langsamer erfolgt. Für kleinere Zeiten schreibt das Gerät einen Kurvenzug, 3.6 Mess-Sonden der den Einschwingvorgang darstellt. Zum Ausmessen der Steigung tg cp verbleibt dann nur noch das Geraden¬ stück von / 10 sek. Bei Medien, 0,5 bis ungefähr / = = Konvektion schon wo vor Ablauf von 10 sek einsetzt und damit die Gerade abbiegt (vgl. § 4.6), ist das Geraden¬ genauen Ausmessen der Steigung meist zu kurz. Es besteht nun die Möglichkeit, die Spannungsnull¬ punkte der Achsen neben der Schreibfläche zu wählen (Abbildung 11 unten) und eine etwas grössere Heiz¬ leistung aufzubringen. Dadurch wird das Geradenstück verlängert und die langen Einschwingkurven sind teil¬ stück auf dem Koordinaten¬ schreiber zum weise unterdrückt. Der Aufbau der Mess-Sonden ist aus Abbildung 13 er¬ Kopf-ST aus elektrisch nichtleitendem Material ist ein metallener Bügel B von Haarnadelform mit einem kurzen Stift SB am untern Ende verschiebbar eingeführt. In eine Vertiefung des Kopfes ist eine Tor¬ sionsfeder F eingelassen, die am Ende ebenfalls einen geraden Stift SF trägt. Zwischen den Spitzen der beiden Stifte ist der dünne Draht D eingelötet. Auf dem einen Schenkel des Bügels ist ein feines Gewinde geschnitten, sichtlich. In einem auf welchem die kleine Mutter M läuft. Diese wird in der Nut des Medien Kopfes geführt. Durch Drehen der Mutter kann Bügel relativ zum Kopf längs verschoben werden und geringer Viskosität, insbesondere Gase, zei¬ gen schon nach Zeiten der Grössenordnung 1 sek stark einsetzende Konvektion. Hier muss ein hochempfind¬ licher Kathodenstrahloszillograph verwendet werden, der damit im Zeitintervall zwischen Anlaufzeit und Konvek- dem oberen Federende und der andere mit dem durch¬ tionsbeginn eine genügend lange Gerade auf dem Bild¬ schirm erscheint. Vorteilhaft ist ein Nachleuchtschirm mit etwa 10 sek Nachleuchtzeit, damit das Winkelmessgerät der nachleuchtenden Geraden § 3.5) entsprechend (vgl. eingestellt werden kann. Die Steigung wird dann an¬ schliessend abgelesen, und man vermeidet somit das um¬ ständliche Photographieren. Anstelle des für Koordinaten-Registriergeräts kann Flüssigkeiten ein Kathodenstrahloszillograph auch ver¬ wendet werden. Dies hat den Vorteil ganz kurzer Mess¬ zeiten, jedoch den Nachteil der geringeren Genauigkeit, da sie bei einem guten Gerät 3.5 nur etwa 2% beträgt. Winkelmessgerät Das Winkelmessgerät nach Abbildung 12 besteht aus einer durchsichtigen runden Scheibe, die auf einer durchsich¬ tigen Rechteckplatte drehbar gelagert ist. Quer über die runde Scheibe sind eine Anzahl paralleler Linien und am Tangens-Skala graviert. Man dreht nach Abbildung 12 die Scheibe, bis die Striche parallel zum Rande eine dadurch der dünne Draht leicht angespannt werden. Die Stromzuführung erfolgt durch Kabel über zwei kleine Kontaktstecker St oben am Kopf, von denen einer mit ragenden Schenkel des Metallbügels verbunden ist. Bei der Handhabung der Sonde könnte die weiche Torsions¬ feder zufolge der relativ schweren Masse des Stifts SF leicht in Schwingungen geraten und dadurch den dünnen Draht zerreissen. Zur Dämpfung solcher Schwingungen wird der Stift durch die Bohrung eines im Kopf einge¬ lassenen Halters H geführt. Der leichten Herstellbarkeit wegen ist der Kopf mit den verschiedenen Bohrungen aus Plexiglas gefertigt. Der Bügel und die beiden Stifte sind aus reinem Eisen hergestellt und mit Glasflussemail überzogen. An den Spitzen der Stifte ist das Email weggeschliffen und der Heizdraht mit reinem Zinn an die Eisenflächen ange¬ lötet. Ausser dem dünnen Draht stehen somit keine elektrisch leitenden Teile in Kontakt mit einer den zu messen¬ Flüssigkeit. Die Torsionsfeder muss sehr weich sein und trotzdem einen genügend grossen elektrischen Leitungsquerschnitt aufweisen. Durch Verdrillen von dünnen Kupferlitzen können Federn mit Federkonstanten gewunden von 1 bis 4 g/mm werden. 17 Als Heizdrähte werden Drähte messer und 15 cm Länge aus von 10 bis 50 (i Durch¬ physikalisch verwendet. Der elektrische Widerstand der Stromleiter innerhalb der in jedem 3.7 Messgefässe reinem Platin Sonde, das sind Bügel, Feder und Stift, ist Fall mehr als lOOOmal kleiner als der Wider¬ stand des Platindrahtes. Messgefässe G (Abb. 13) für die zu messenden Flüs¬ sigkeiten sind einfache Reagensgläser von 16 mm inne¬ Die rem Durchmesser und 30 dem Einfüllen der eingetaucht. Höhe. In diese wird nach cm Flüssigkeit die Mess-Sonde sorgfältig Die Gefässe werden tief in das Bad eines Thermostaten ± von 0,02 grd Temperaturkonstanz ge¬ hängt. 3.8 luOg-Schaltelement log-Schaltelement eignet sich am besten ein Medium Wärmeleitfähigkeit, z. B. Wasser. Dies ist durch die Gleichungen (20) und (21) bedingt, was man am besten im Nomogramm erkennt. Wenn z. B. zufolge vor¬ gegebener Empfindlichkeit des Registriergeräts eine Aus¬ gleichspannung von 7 mV nach 10 sek erforderlich ist, so erreicht man diese Spannung für einen Draht von 30 /u und 15 cm Länge in Wasser bei nur 1,7 grd Erwärmung (Brückenspannung 4,6 V), während derselbe Draht in Ol sich um 2,6 grd erwärmt (Brückenspannung 2,9 V). Nachteilig ist jedoch, dass bei Wasser die Konvektion schon bedeutend früher einsetzt als bei den Flüssigkeiten grösserer Viskosität (vgl. Abb. 22). Die Konvektion im log-Schaltelement würde das Gesetz des logarithmischen Temperaturanstiegs ändern und damit die log-Zeitskala verfälschen (vgl. § 4.6). Bei Verwendung eines festen Körpers, z. B. vergiessAls mit hoher bares Kunstharz, ist die Konvektion sicher vermieden. Leider gelang es bisher noch nicht, ein solches in jeder Hinsicht befriedigendes log-Schaltelement herzustellen. Für die vorliegenden Messungen wurde im logSchaltelement ein sehr viskoses Araldit-Harz ohne Zugabe von Härter verwendet. In einem Reagensglas von 16 mm innerem Durchmesser war das Harz eingefüllt und eine gleiche Mess-Sonde, wie in § 3.6 beschrieben, darin ein¬ getaucht. Innerhalb einer Versuchszeit von 2 Monaten konnte keine Änderung seiner Eigenschaften festgestellt werden. Die weiteren Daten sind in Tabelle 2 angeführt. Abb. 13. Aufbau der Mess-Sonden Mit dieser Ausführung sind Messungen ausser bei Raumtemperatur auch bei tiefen Temperaturen möglich, C. bei hohen Temperaturen jedoch nur etwa bis 100 Um Messungen bis zu 1000 C ausführen zu können, müsste etwa der Kopf aus hochtemperaturbeständiger Keramik angefertigt werden. Für Heizdraht, Bügel, Feder und Zuleitungen käme nur noch Platin oder Wolfram in Frage, wobei dann der Heizdraht an den Stiften zu ver- Tabelle 2 Araldit-log-Schaltelement ° ° schweissen ist. Für die Widerstandes Temperaturabhängigkeit von Platin findet man des elektrischen in der Literatur Berechnung der Apparate¬ konstanten benützen kann. Im vorliegenden Verfahren wird jedoch bei den fertigen Sonden der Drähtwiderstand in Funktion der Temperatur gemessen, und zwar unter Verwendung derselben Brückenschaltung und Abgleichspannung wie für die Wärmeleitfähigkeitsmessung. Daraus lässt sich der Temperaturkoeffizient jjl in Funktion der Temperatur berechnen. genaue 18 Werte, die man zur Heizdraht aus Platin : Durchmesser 30 n 150,4 Länge elektrischer Widerstand bei 20 ° C 21,78 Temperaturkoeffizient bei 20° C Wärmeleitfähigkeit (vgl. § 5.2) Anlaufzeit für 0,5% Genauigkeit Temperaturerhöhung am Draht 0,135 W/m grd 0,02 sek 2,6 grd Konvektionsbeginn Die Anlaufzeit Einstellzeit des von 0,02 sek > der logarithmische 10 sek ist bedeutend kleiner als die Registriergeräts von 0,5 sek. Damit gilt im ganzen Bereich der Schreibfläche nach (unten) Ohm 0,003565 grd"1 für 7 mV nach 10 sek Zeit bis mm 20±0,02°C Bezugstemperatur T0 Abbildung 11 0,5%. Masstab genauer als Apparatekonstanten 3.9 Spannung L^, wenn wie Brückenspannung U konstant (vgl. z.B. Pflier [39]). Beispielsweise ergibt eine + 1 % eme Spannungs¬ Widerstandsänderung A-^i änderung At/j= +0,5012% bis +0,5025% je nach 0 bis oo. Die Joulesche Grösse des Widerstandes Rj^ bleibt Messung der Drahtwiderstände in Temperatur und nach weiteren elektrischen Daten der Apparatur können die Apparatekonstanten nach Gl. (12) für alle verwendeten Sondenpaare und Schaltungen in Tabellenform berechnet werden [34]. Soweit die Apparatekonstanten bei den vorliegenden Messungen gebraucht werden, sind sie in Abbildung 14, 75 und 16 in Funktion der Temperatur dargestellt. Auf Grund einer Funktion der = = Wärme TT 4iL ändert somit Ableitung stant Brückenunsymmetrie 4.1 Bei der In Gl. Gl. von verhältnis der Brücken ü (12) = wird ein 1 vorausgesetzt Sind die beiden Widerstände R3 und i?4 (vgl. [34]). auf denselben eingestellt, so kann im ungünstigsten Fall 1 ± 0,002 effektive Übersetzungsverhältnis üeff Zahlenwert das = 2,6 (29) Änderung der thermischen sind die thermischen Grössen X und (1) jedoch A, c abhängigkeit. Solange 2.2 a als kon¬ element und dem gleichem Masse zu und q zufolge ihrer Temperatur¬ diese Grössen beim log-Schalt- messenden Medium sich etwa Geraden nicht merkbar beeinflusst. Es kann ten in ändern, wird die Steigung der registrier¬ der Fall eintreten, dass die Wärmeleitfähigkeit 1.0 1,0 0,9 09 A A 08 0,8 07 0,7 jedoch des einen \ ?4 A Grössen vorausgesetzt. Bei der Erwärmung des Mediums ändern sich Übersetzungs¬ 2 ^ 0,0025%. nur um 4.3 4. Fehlereinflüsse = \ 2,0 1.8 10 20 30 «0 50 70 60 10 Apparatekonstante A in Funktion der Temperatur Toy. Pt-Sonden 30>/50> (Sonden Nr. 20 °C. Schaltung C: Riy 725 Ü,eylex 1, RVy log-Schaltelements Tox Rhx Pt Apparatekonstante A in Funktion der Temperatur Toy. Pt-Sonden 30/nl30/a (Sonden Nr. 20 °C. Schaltung C: Riv 725 Q, eyjex 1, R Vv log-Schaltelements Tox Rsx Pt = temperatur des temperatur des betragen, mente ± = = Apparatekonstante A in Funktion 20 log-Schaltelements Tox Abb. 16. = der °C. <p a = i± = ü = 1 ± 0,004 der idealen Steigung 4.2 (28) i,: wird, das heisst die registrierte Steigung kann um von = Elementes = = ± 0,4% abweichen. ansteigt, von 300/Pt 501). Bezugs¬ 0. 300/Pt 301). Bezugs¬ 0 = = = während die des andern Mediums während Beispielsweise nimmt die Wärmeleitfähig¬ Aethylalkohol bei 20 °C um 0,15%/grd ab, die Wärmeleitfähigkeit von Wasser um 0,25 % / grd zunimmt. Hier muss man dafür sorgen, dass die Temperaturerhöhung an beiden Drähten ein bestimmtes Mass nicht übersteigt, damit der Fehler in der registrierten Steigung noch vernachlässigt werden kann. Änderung der Heizleistung 4.4 Gleichung (1) -170 kleiner wird. keit ) = = ungünstigsten Fall (tg <p) -180 Temperatur Toy. Pt-Sonden 30/ill5fi (Sonden Nr. Pt 300/Pt 151). Bezugs¬ 725 ü eyjex 15 Û Rhx 1, RVy Schaltung B und C kombiniert: R5y 0,1 % beträgt. Die (tg = = Eichgenauigkeit der Widerstandsele¬ Rechnung zeigt, dass im da die -190 Abb. 16 Abb. 15 temperatur des Abb. 15. -200 -210 U°C1 Abb. 14 Abb. 14. 60 50 40 30 20 V°C] eine konstante Wärmeentwicklung im Draht voraus. Der Draht ändert nun zufolge Erwär¬ mung seinen elektrischen Widerstand Rlt doch ändert in setzt der Brückenschaltung dadurch auch die am Draht liegende Einfluss der endlichen Länge Die theoretischen Grundlagen für die instationäre Wärme¬ leitfähigkeits-Messung verlangen einen vom Draht aus¬ gehenden rein radialen Wärmefluss. Dies setzt jedoch 19 einen Draht von unendlicher Medium gedehnten breitet sich Medium nicht mehr rein freien Konvektion im instationären Fall ist noch recht aus¬ Im die langen Drahtes Beim Ende eines endlich die Wärme im vorliegenden instationären Verfahren ist jedoch massgebende Temperaturdifferenz /\Te'me Funktion der Zeit. Der Anlaufvorgang für das Entstehen der im unendlich Länge voraus. umgebenden radial aus, sondern sie wird für zunehmenden Abstand r immer stärker auch achsial gegen die nicht beheizten Teile des Mediums hin abgeleitet. Im vorliegenden Ver¬ fahren wird dadurch der Temperaturanstieg an beiden gleichzeitig und etwa in gleichem Masse beein¬ flusst, so dass die Steigung der registrierten Geraden nicht wenig bekannt. Für die vertikale Platte gibt Siegel [49] Überlegungen von Siegel sinngemäss auf den vertikalen Zylinder an, so kann man den Temperaturverlauf nach Abbildung 17, wie er z. B. eine Theorie. Wendet man die Drähten AT, merkbar ändert. Im Draht selber wird auch Wärme gegen die Enden abgeleitet. Denn es darf angenommen werden, dass Stromzuführungen zufolge ihres viel höheren elektrischen Leitungsquerschnitts nicht erwärmen. Der Temperaturverlauf längs eines endlichen Drahtes, dessen Enden auf konstanter Temperatur T0 gehalten sind und hin sich die in dem eine konstante Wärme g erzeugt wird, ist schon Lösungen dazu verschiedenen Grenzbedingungen geben z.B. unter Prins [45], Fischer [41], [44], Carslaw und Jaeger [26, §4.10], Clark und Neuber [42], Jain und Krishnan [46], Kannuluik [40] und Wintergerst [43]. Weishaupt [4] findet als Abschätzung einen mittleren Temperaturmess¬ fehler von 0,3%, und zwar für Golddrähte von 20/* Durchmesser und 30 cm Länge in Wasser. Im vorliegen¬ den Verfahren treten Fehler dieser Grössenordnung an beiden Drähten gleichzeitig und etwa in gleichem Masse auf, so dass auch hier die Steigung der registrierten Ge¬ verschiedentlich worden. untersucht raden nicht messbar beeinflusst wird. 1 1 1 t(j t Abb. 17. Charakteristischer wenig an viskosen Temperaturanstieg Flüssigkeiten Alkohol und Benzol folgendermassen Vom registriert wurde (vgl. Abb. 22), der Beginn Wärmeentwicklung bis zu einer Geschwindigkeitsprofil Zeit tm wächst das entstehende radial an. Der untern vom Ende des Drahtes her ein¬ setzende radiale Zustrom ist noch unmerklich klein, so Geschwindigkeitsprofil praktisch unabhängig bleibt. Damit bleibt auch das radiale Tem¬ peraturprofil über der ganzen Höhe praktisch konstant, Mediums Begrenzung des Draht in am deuten : dass das 4.5 Endliche I-Mnt tco Begrenzung des Mediums in Richtung durch die Gefässwand ist von Weis¬ haupt [4] untersucht worden. Man entnimmt dieser von der Höhe Der Einfluss der endlichen und die Wärme wird eindimensional radialer Richtung fortgeleitet. Mit dem weiteren Anwachsen des radialen Geschwindigkeitsprofils für grössere Zeiten Arbeit, kleine r = dass für Heizzeiten bis 10 sek noch unmessbar Wärmemengen 8 durchtreten; somit mm anstieg am durch eine Wand im Abstand Draht noch nicht Temperatur¬ Wand her zufolge kann der von der ihrer anderen thermischen Konstanten beeinflusst sein. Da auch dieser Einfluss sich beide Drähte ten etwa in gleichem Geraden noch bis zu verändert, wie Versuche Masse auf registrier¬ längeren Zeiten un¬ Flüssigkeiten zeigen. auswirkt, bleibt die Steigung der bedeutend an wird der radiale Zustrom vom untern nur in radialer Ende her merklich Geschwindig¬ keitsprofils auch mit der Höhe. Durch die heranbewegte kältere Flüssigkeit wird nun zusätzlich Wärme abgeführt und die Temperatur am Draht steigt langsamer an, als dem logarithmischen Gesetz der reinen Wärmeleitung ent¬ spricht. In Abbildung 17 geht die ursprüngliche Gerade in eine flache Kurve über. Das Geschwindigkeitsprofil wächst in radialer Richtung und längs der Höhe des der stationäre Drahtes so lange weiter, bis zur Zeit t Zustand erreicht ist, wo die heranbewegte Flüssigkeit gerade die gesamte erzeugte Wärmemenge abführt, und die Temperatur nicht mehr weiter steigt. Wenn das Ge¬ schwindigkeitsprofil sich in radialer Richtung sehr rasch entwickelt, so kann es eine Ausdehnung erreichen, die zunächst grösser ist als das Geschwindigkeitsprofil, wel¬ stärker und führt zu einem Anwachsen des oo 4.6 Freie Konvektion Die in einem fluiden Medium zufolge Temperaturunter¬ schieden sich ausbildende freie Konvektion wird durch die bekannte Grashofsche Kennzahl Gr-*' A2TL3 (30) v2 ches im stationären erklärt sich der charakterisiert. Diese ist kannte mann Geschwindigkeit [47, Kap. 9]). so 20 dass in ihr die unbe¬ nicht auftritt (vgl. z. B. P. Grass¬ Im stationären Fall sind die der Konvektion für viele schon lange gull [48]). gebildet, bekannt (vgl. Vorgänge geometrische Anordnungen z.B. Gröber, Erk und Gri- wo zur Zustand erhalten bleibt. Damit Zeit /' zwischen tm und /M, Temperaturverlauf viel Wärme abgeführt wird, so Draht zunächst dass die sinkt, bis sich dann das Temperatur Gleichgewicht des stationären Zustandes einstellt. Dieser Vorgang lässt sich mit dem Überschwingen über die Gleichgewichtslage bei Einschwingvorgängen verglei¬ am chen. Tabelle 3 Wärmeleitfähigkeit von Wasser (Sondenkombination 30/1/50fi) 20,0 30,2 40,4 50,2 60,1 70,2 gemessene 0,607 0,552 0,502 0,463 0,425 0,391 X 0,135 2,680 2,498 2,330 2,184 2,050 1,922 0,596 0,611 0,626 0,638 0,650 0,664 c Temperatur C Steigung tg q> W/m grd log-Schaltelement Appatatekons tante W/m grd Wärmeleitfähigkeit sek Zeit bis Konvektionsbeginn Draht am Temperaturerhöhung grd Tabelle 4 Wärmeleitfähigkeit von SS 10 9 SS RS 1,6 9 SS 1,6 8 SS 1,5 8 1,5 20,1 30,1 40,3 50,6 gemessene 0,472 0,432 0,402 0,371 X 0,135 0,9970 0,285 0,9282 0,289 0,8680 >10 1,2 >10 1,2 >10 1,1 >10 1,1 40,05 50,2 0,782 0,743 0,9970 0,8693 0,8115 0,154 0,150 0,1475 ° C Steigung tg tp W/m grd log-Schaltelement Apparatekonstante W/m grd Wärmeleitfähigkeit sek Zeit bis Konvektionsbeginn Temperaturerhöhung am Draht grd Wärmeleitfähigkeit von 0,292 0,8100 ' 0,294 Aethylalkohol (Sondenkombination 30///30//) ° Temperatur C 20,1 • Steigung tg <p W/m grd log-Schaltelement Apparatekonstante W/m grd Wärmeleitfähigkeit sek Zeit bis Konvektionsbeginn Draht am grd Temperaturerhöhung Tabelle 6 10 1,7 Glycerin (Sondenkombination 30/ißO/n) Temperatur Tabelle 5 ss 1,7 gemessene 0,872 X 0,135 30,1 — 5 ss SS 2,5 5. Durchführung 5.1 ° C ss4 2,1 2,2 Wärmeleitfähigkeit von flüssigem Sauerstoff (Sondenkombination 30^/15/«) Temperatur 4 -196 Gang der der Messungen Messungen Soll Steigung eines Temperaturverlaufs nur dasjenige Stück benützt wer¬ den, welches innerhalb der Schreibgenauigkeit des Registriergerätes als Gerade erscheint. Denn nur bis zu solchen Zeiten tm besteht praktisch reine eindimensionale Wärmeleitung, und man misst eine Wärmeleitfähigkeit, die nicht schon durch Konvektionsströmungen scheinbar beispielsweise mit dem log-Schaltelement nach Flüssigkeit mit einer Wärmeleitfähigkeit von rund 0,5 W/m grd gemessen werden, so benützt man nach § 2.4 am zweckmässigsten eine 50 ^a-Sonde. Die Apparate¬ konstante entnimmt man für die Kombination 30ft/50fi Abbildung 14. Nach dem Eintauchen der Sonde in die vor¬ her gut entlüftete Flüssigkeit gleicht man beide Brücken unter kleiner Spannung ab. Hierauf wird die Heizspan¬ nung eingeschaltet und nach etwa 10 sek wieder abge¬ schaltet. Der Schreiber hat dabei den Temperaturverlauf über einer log-Zeitachse registriert. Am Winkelmessgerät wird die Steigung des Geradenstücks abgelesen; Appa¬ ratekonstante multipliziert mit der Wärmeleitfähigkeit des log-Schaltelementes und dividiert durch die gemes¬ sene Steigung ergibt die gesuchte Wärmeleitfähigkeit. Eine weitere Messung in derselben Flüssigkeit kann erhöht ist. Die Zeit ta beschränkt somit die Messdauer erst Steigung tg <p log-Schaltelement W/m grd Apparatekonstante Wärmeleitfähigkeit W/m grd Zeit bis Konvektionsbeginn sek Temperaturerhöhung am Draht grd gemessene 0,835 X 0,135 Tabelle 2 eine 0,9634 0,156 ss2 0,9 Zum Messen der nach Abbildung 17 darf des Verfahrens. Der weitere Temperaturverlauf gibt wohl Hinweise auf den die Konvektionsvorgang, Wärmeleitfähigkeitsmessung ist jedoch unbrauchbar. für vorgenommen werden, wenn das durch die Wärme¬ entwicklung aufgebrachte Temperaturfeld in der Flüssig¬ keit vollständig abgeklungen ist. Je nach Wärmeleit¬ fähigkeit und Wärmekapazität des Mediums dauert das 21 etwa 1 bis 3 Minuten. Schaltet Heizperiode Die Werte sind in den Tabälen die gestellt. nach der man Brücken, Abgleichspannung festgestellt werden, wann der Draht und damit das ganze Flüssigkeitsvolumen wieder auf Ausgangstemperatur ist. wieder die reduzierte so kann am an Messungen Goldschmidt 1911 0 <$> Jakob 1920 Bridgman 1923 Kaye und Higgins o Smith 1930 X Shiba 1931 4> Daniloff 1932 Schmidt und Bates 1936 e Erk und Keller 1936 <2> Bates, Hazzard und Palmer 1938 * Eucken und A Riedel 1940 (D Weishaupt m Hutchinson 1945 n V Read und Englert 1938 1940 Lloyd zu 1948 Riedel 1948 ° genauesten bekannte Wert für Wasser am Van der Held und V Riedel 1949 • Woolf 1951 A Riedel 1951 A Riedel 1951 B Van der Held, Hardebol und Kalsho ven 1953 van Drunen 1949 Baxter, Vodden und Davis 1953 Mason 1954 B Dick und McCready 1954 <î> Gillam und Lamm 1955 0 Sakiadis und Coates 1955 © Schmidt und Leidenfrost 1953 1954 1955 Challoner und Powell 1956 H m Hill 1957 O Mauch 1959 0,68 0 • _^ y y y ^f< y^^Z^Z- 0,66 &7jr 0%dZr ^ OfiU * #7 - i 1 ' 1 -^ 0,62 ^ \n mgrd 0.60 &r y y -^^ vryo ' y y yyfy 0,58 /, yyy '/y À /A. ' s * y Y*/ ff y « / 0,5/, 10 20 30 40 60 50 V°C] Abb. 18. 22 daraus H 0.70 W Ver¬ von die errechnet. Abb. 18, 19 und 20 [511 [521 [531 [541 [551 [561 [57] [58] [59] 1601 [611 [ 31 [62] r 41 [63| [64] [65] 1932 Sellschopp o zusammen¬ vorbehalten. ([74] bis [76]) wurde übernommen und Wärmeleitfähigkeit des log-Schaltelements [50] ausgeführt. 1928 4> 6 späteren 0,596 Watt/m grd nach E.Schmidt und W.Leidenfrost Bezeichnungen + 3, 4, 5 und bleiben einer Wärmeleitfähigkeit von Wasser bei 20 C wurde nicht mit Hilfe der Wärmeleitfähigkeit des logSchaltelements bestimmt, sondern umgekehrt: Der ver¬ mutlich Arbeit hat R.Mauch nach der Relativmethode einige Messungen Messungen Die eine Flüssigkeiten an vorliegenden Im Rahmen der D öffentlichung Galvanometer 5.2 Weitere Wärmeleitfähigkeit von Wasser 70 80 90 I 6] [66] [67] [68] [69] [70] [11] [71] [72] [15] [73] [74] [751 [76] [77] [21] [50] Damit freie Konvektion schon sehr rasch ein. Es ist durchaus der möglich, verfügt man über den notwendigen genauen Wert Wärmeleitfähigkeit im log-Schaltelement bei 20 °C. Alle weiteren Messwerte sind somit nur relativ genau und tion zu dass der Wert nach Ziebland zufolge Konvek¬ hoch gemessen wurde. auf diesen einen Wert von Wasser bezogen. Abbildungen 18, 19 und 20 sind die Wärmeleit¬ fähigkeiten in Funktion der Temperatur dargestellt. Zum Vergleich sind darin auch Messungen anderer Forscher [77]). Die Streuung der miteingetragen (Vgl. [50] etwa Einzelmessung beträgt 0,5%. Berücksichtigt man die in Kapitel 4 diskutierten Fehlereinflüsse, so kann eine relative Genauigkeit von ± 1 % angegeben werden. Es fällt auf, dass die Wärmeleitfähigkeit von Aethylalkohol niedriger gemessen wurde als die Werte der ange¬ In den — führten Forscher, die meist nach stationären Methoden gemessen haben. Es ist sehr wohl möglich, dass stationäre Messungen wenig viskoser Flüssigkeiten trotz kleiner Spaltweiten nicht ganz frei von Konvektion sind und eine scheinbar erhöhte Wärmeleitfähigkeit ergeben. Vergleicht man die Wärmeleitfähigkeit von flüssigem Sauerstoff bei -196 °C mit dem Wert 0,165 W/m grd nach Ziebland und Burton [78], so sieht man, dass die vorliegende Messung um rund 6% niedriger aus¬ fällt. Ziebland weist Messung daraufhin, dass bei seiner stationären die freie Konvektion die keiten bereitete. Der Viskosität, und wie flüssige grössten Schwierig¬ Sauerstoff hat sehr in Tabelle 6 10 angegeben, 20 geringe setzt 30 die 5.3 Messungen über das Einsetzen der freien Konvektion wurde der Temperaturanstieg verfolgt. Dabei konnte an Aethylalkohol und Benzol ein Temperatur¬ verlauf nach Abbildung 17 registriert und dadurch die Überlegungen von Siegel [49] bestätigt werden (vgl. §4.6). Bei Aethylalkohol wurde auch der Temperaturver¬ lauf eines um 45 geneigten Drahtes im Vergleich zum senkrechten Draht untersucht (Abb. 21). Beim geneigten Draht biegt die Gerade früher und viel stärker ab, das heisst, die Konvektion setzt früher und heftiger ein. Dies ist nach den Überlegungen in § 4.6 nun auch verständlich, da durch die Auftriebsbewegung der geneigte Draht Bei einigen Messungen auch im Gebiet der Konvektion weiter ° unter einem Winkel quer angeströmt wird. Auch Gillam [15] machten dieselbe Beobachtung, dass am und Lamm geneigten Draht die Konvektion früher einsetzt. Abbildung 22 zeigt deutlich das unterschiedliche Ver¬ halten einiger Flüssigkeiten bezüglich Konvektion. Zu Vergleichszwecken wurde hier nach Schaltung ohne Nullpunktsverschiebung registriert. 40 50 60 70 80 A und 90 y°ci Abb. 19. Wärmeleitfähigkeit von Glycerin 23 >aht senkrecht # 2 ^^ £/ 3 >tfit 45°geneigt AT 1.5 ^ %s^ [grdj / 1 2 f «r^ 0,5 0.1 100 t y [grd [sekj \^~ Abb. 21. Temperaturanstieg am senkrechten und am geneig¬ Draht in Aethylalkohol von 20 °C. Nach Schaltung A registriert auf elektronischem Koordinatenschreiber ten 6. Zusammenfassung vjtegL Als Weiterentwicklung der bekannten instationären Hitz¬ drahtverfahren («probe methods») wird ein neues Ver¬ fahren zur Messung der Wärmeleitfähigkeit von Flüssig¬ n keiten und Gasen beschrieben. Der Temperaturanstieg eines ai konstant beheizten dün¬ nen Drahtes im unbekannten Medium wird als Funktion des Logarithmus der Zeit registriert. 10 Nach der Theorie 20 30 24 0,5 10 20 50 t[sek] Abb. 22. Einsetzen der freien Konvektion bei verschiedenen Flüssigkeiten. Nach Schaltung A registriert Koordinatenschreiber 40 50 60 von Aethylalkohol y°ci Abb. 20. «2 Wärmeleitfähigkeit 70 80 90 auf elektronischem ergibt dies eine Gerade, deren Steigung umgekehrt pro¬ portional zur Wärmeleitfähigkeit ist. Die logarithmische Zeitachse wird dabei von einem log-Schaltelement er¬ zeugt. Nach einer Heizzeit von etwa 10 sek für Flüssig¬ keiten bzw. 1 sek für Gase kann auf einem Koordinaten¬ schreiber bzw. Kathodenstrahl-Oszillograph die Steigung der registrierten Geraden als tg (p abgelesen werden ; eine Apparatekonstante, dividiert durch die Steigung tg cp, liefert unmittelbar die Wärmeleitfähigkeit. Die so ge¬ messene Wärmeleitfähigkeit vektion verfälscht sein, da [12] J.H.Blackwell: J. Appl.Phys. [13] auf dem Registriergerät braucht Messungen 2 Minuten es nur eine Ruhezeit rate Abkühlung log-Schaltelements. Verfahren eignet sich somit besonders für Reihenunter¬ suchungen, z. B. von Flüssigkeitsgemischen ; es ist jedoch auf die Messung elektrisch nichtleitender Flüssigkeiten Das beschränkt. Es kann nach der Relativ- oder nach der Absolut¬ methode gemessen werden, d.h. mit oder ohne die Wärmeleitfähigkeit eines Vergleichsmedi¬ ums im log-Schaltelement. Die Genauigkeit beträgt für Flüssigkeiten ± 1 %. Nach der Relativmethode wurde die Wärmeleitfähigkeit von Wasser (20 bis 70 °C), Glycerin (20 bis 50 °C), Aethylalkohol (20 bis 50 °C) und flüssigem Sauerstoff (-196 °C) gemessen und mit den Messungen verschiedener Forscher verglichen. Kenntnis der Literaturverzeichnis S.Pyk: Ny metod för bestamning av värmeledungskoefficienter, Tekn.Tidskr. 61 (1931) 389. [2] H.Pfriem: Nichtstationäres Verfahren zur Messung der [1] [15] D.G.Gillam coefficients Bâtim. 86 [6] E.F.M. conductibilité de (1949) tivity phys. [7] Ann. Inst. van Drunen: A method conductivity of liquids, Physica (1949) 865. G. Skeib : Ein Mess verfahren zur Bestimmung der Wärme¬ konstant beheizter Test¬ und R.E.Schreiner: A study of a transient measuring thermal conductivity, Heat. Pip. Air Condit. 24 (June 1952) 113. [9] D.A.de Vries: A nonstationary method for determining thermal conductivity of soil in situ, Soil Science 73 (1952) 83. heat method for . [10] V. 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Kon¬ struktionstätigkeit im Hochdruck-Kompres¬ sorenbau. 1958-1959 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für kalorische Apparate und Kältetechnik derETH. Durchführung der vorliegenden Arbeit bei Prof. Dr. P. Grassmann. 1960 Seit 1.10.1960 Leitung ad interim des Instituts für kalorische Apparate und Kältetechnik der ETH. In Firma J.R.Geigy AG, Basel, Ingenieurabteilung Verfahrenstechnik. 27