Hilfsprediger Karlheinz Meier Die Begeisterung der Pfarrer, Hilfsprediger und Diakone der rheinischen Kirche zu Beginn des 2. Weltkriegs war - anders als 1914 - verhalten. Die Euphorie, die nach den Feldzügen gegen Frankreich und Norwegen aufblitzte, verflog spätestens Ende 1941, als für die meisten ersichtlich wurde, dass der Krieg keineswegs ein rasches Ende finden würde. Die alliierten Luftangriffe auf die rheinischen Städte trafen auch die Soldaten an der Front. Zu Beginn des Kriegs wurden zwanzig Prozent der ca. 1100 rheinischen Geistlichen eingezogen, am Ende war es über die Hälfte. Jeder Fünfte leistete Sanitätsdienst. Bis Ende 1944 fielen 54 Pfarrer und ca. 110 Hilfsprediger, Diakone, Vikare und Theologiestudenten – überwiegend „im Osten“. Helmut Rößler für das Ev. Konsistorium der Rheinprovinz wie auch Johannes Schlingensiepen für die rheinische Bekennende Kirche stellten Rundbriefe zusammen. Vor allem die Beilagen sollten sowohl der „geistlichen Vertiefung“ als auch der „Zurüstung für einen plötzlichen Einsatz in der Verkündigung oder Seelsorge“ dienen. Die als persönliche Schreiben deklarierten Rundbriefe sollten monatlich verschickt werden. Auf Grund kriegsbedingter Einschränkungen wie etwa der Rationierung von Papier, aber auch der Zerstörung des Konsistoriums ließ sich dies nicht verwirklichen. Von 1940 bis 1945 verschickte das Konsistorium lediglich 30, die Bekennende Kirche 35 Rundbriefe. Die Antwortschreiben geben preis, was die Soldaten bewegte: Dienst, Auszeichnungen, Fronterlebnisse, die Nöte als Seelsorger, alliierte Luftangriffe auf die Heimatorte und Wohlergehen der Familie, Verwundungen und Erkrankungen, aber auch Ausbildungsfragen und die Besetzung der Pfarrstellen. Hilfsprediger A. Nicolaus †1941