begründung12-3223

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Begründung zur Vorlage Nr. 12/3223:
1. Einführung
Wie bereits im Gutachten zur Zukunftssicherung der Rheinischen Kliniken und in zahlreichen
Vorlagen der Verwaltung zum gleichen Thema wiederholt dargestellt wurde, sind die
Rheinischen Kliniken einem hohen Änderungs- und Anpassungsdruck ausgesetzt. Die immer
schwierigeren Rahmenbedingungen innerhalb des deutschen Krankenhauswesens fordern
eine deutliche Beschleunigung der Innovationsgeschwindigkeit in allen relevanten
Dimensionen der Krankenhausbetriebe.
Bereits mit der Vorlage 12/738 hat die Verwaltung dem Gesundheitsausschuss in seiner
Sitzung am 18.11.2005 eine „Rahmenkonzeption zur Zukunftssicherung der Rheinischen
Kliniken“ zur Beschlussfassung vorgelegt. In dieser wurde ein differenziertes
Handlungsprogramm beschrieben, das sowohl Maßnahmen zur Leistungsentwicklung und
Sicherung der Behandlungsqualität, als auch zur Ausschöpfung von ökonomischen
Potentialen umfasste. Dieses Maßnahmenbündel wurde durch die Ergebnisse des BDOGutachtens zur Zukunftssicherung bestätigt und ergänzt.
Um eine verbundbezogene Umsetzung der beschlossenen Maßnahmenbündel zu
gewährleisten, wurde mit den Betriebsleitungen der Rheinischen Kliniken im Jahr 2006 im
Rahmen einer „Zukunftswerkstatt“ die Implementation eines Change-Management-Projektes
mit dem Titel „Klinik 2012“ beschlossen.
In der Sitzung des Gesundheitsausschuss am 27.04.2007 hat die Verwaltung mündlich den
Aufbau
und
die
Themenschwerpunkte
dieses
Projektes
dargestellt.
Der
Gesundheitsausschuss hat die Verwaltung beauftragt, in einer späteren Sitzung zum
Fortgang des Projektes zu berichten.
2. Projektziele
Zentrale Zielsetzung des Projektes ist die Implementation eines systematischen
Innovationsprozesses unter Ausschöpfung der im Verbund der Rheinischen Kliniken
vorhandenen Expertise, Kompetenzen und synergetischen Potentiale. Hieraus ergeben sich
folgende Einzelziele:

Forcierung und Verstetigung von Innovationsprozessen

Stärkung der Zusammenarbeit im Verbund

Erschließung von Synergien bei der Bearbeitung von Innovationsprojekten,

Nutzbarmachung der unterschiedlichen personellen Kompetenzen und Expertise,

Transfer guter Praxis.
3. Projektstruktur
Die Struktur des Projektes besteht aus einem Projektlenkungsausschuss sowie aus einer
variierenden Zahl von Teilprojekten. Der Vorsitz des Projektlenkungsausschusses sowie die
Leitung der Teilprojekte wird jeweils aus einer Doppelspitze, bestehend aus einem Vertreter
bzw. einer Vertreterin der Rheinischen Kliniken sowie der Trägerverwaltung wahrgenommen.
-2-
Im Projektlenkungsausschuss sind die zehn Rheinischen Kliniken mit jeweils einem Vertreter
bzw. einer Vertreterin aus dem Kreis der Betriebsleitungen, die Spitze des Trägerdezernates
(Dezernentin und Amtsleitungen 81, 82, 84) sowie ein Vertreter bzw. eine Vertreterin des
Gesamtpersonalrates und des Gleichstellungsamtes vertreten. An den Sitzungen des
Projektlenkungsausschusses nehmen ferner ein Vertreter des Eigenbetriebes InfoKom sowie
die Leitungen der Teilprojekte teil, sofern sie nicht ohnehin schon zu den Mitgliedern des
PLA gehören.
Die Projektkoordination obliegt dem Amt 84.
Dezernat 8
LVR
Gesundheit/
Heilpädagogische
Netzwerke
Amt 84
(Projektkoordination)
Projektlenkungsausschuss Klinik 2012
Vorsitz
Frau Lubek, Prof. Dr. Gaebel
Rheinische Klinik
Rheinische Klinik
Rheinische Klinik
Rheinische Klinik
Rheinische Klinik
Amt 81
Rheinische Klinik
Amt 82
Rheinische Klinik
Teilprojekte
Rheinische Klinik
Rheinische Klinik
Rheinische Klinik
Behandlungsprozesse und
-strukturen
Zielplanung: Bau und
räumliche Entwicklung
Mehr Wirtschaftlichkeit
durch Kooperation
Trägerverwaltung (Zentral)
und Klinik (Dezentral)
Personalkosten;
Produktivitätssteigerung
Finanzierung: Neue
Finanzierungsmodelle
Horizontale Zusammenarbeit in fachlicher Hinsicht
Auf der Grundlage der Empfehlungen des BDO-Gutachtens sowie der Rahmenkonzeption
zur Zukunftssicherung der Rheinischen Kliniken werden aktuell folgende Innovationsfelder in
Teilprojekten bearbeitet:







Weiterentwicklung der Behandlungsprozesse und -strukturen
Entwicklung neuer Bau- und Investitionskonzepte
Optimierung der Zusammenarbeit zwischen Träger und Kliniken
Neue Finanzierungsmodelle
Horizontale Vernetzung im Bereich Wirtschaft und Verwaltung
Horizontale Vernetzung im Bereich fachlicher Entwicklungen
Personalkosten, Personalproduktivität
Nachfolgend werden die Teilprojekte (TP) mit ihrer Zielsetzung sowie mit dem jeweiligen
Bearbeitungsstand skizziert. Eine vollständige Präsentation der differenziert und häufig sehr
spezialisierten Einzelergebnisse der Projektgruppenarbeit würde den Rahmen dieser
Vorlage sprengen, die sich insofern auf eine Benennung der wesentlichen Felder und der
Bearbeitungsstände beschränkt. Teilergebnisse aus den Teilprojekten sind bereits in
verschiedene andere Arbeitsprozesse - etwa in die Vorlagenerstellung zur Zukunftssicherung
der Rheinischen Kliniken eingegangen. Der aktuelle Arbeitsstand der einzelnen Teilprojekte
sowie die Arbeitsergebnisse werden den Beteiligten unmittelbar über ein entsprechendes
Internetportal zugänglich gemacht.
-3-
3. Schwerpunkte und Stand der einzelnen Teilprojekte
3.1
TP Behandlungsprozesse, Behandlungsstrukturen
TP-Leitung: Prof. Dr. Senf (RK Essen) / Herr van Brederode (Amt 84)
Projektinhalt
Die zunehmend verschärfte wirtschaftliche Situation der Rheinischen Kliniken erzwingt eine
grundlegende
Revision
der
historisch
überkommenen
Strukturierung
des
Behandlungsgeschehens und Organisation der Behandlungsprozesse.
Dieses schließt u. a. ein:
 Maßnahmen zur Weiterentwicklung der stationsbasierten Grundstruktur der Kliniken
durch neue, flexiblere Organisationskonzepte
 Maßnahmen zur Optimierung der Arbeitsteilung der am Behandlungsprozess
beteiligten Berufsgruppen
 Maßnahmen zur Diversifizierung der Angebotsstrukturen (tagesklinischer Anteil,
ambulante Hilfen etc.)
 Maßnahmen zur Verbesserung der Behandlungskontinuität
Aufgaben des Projektes sind:
(1) Recherche und Bewertung von Modellen veränderter Behandlungspraxis: Vor
dem Hintergrund der bundesweit zu beobachtenden Entwicklungsdynamik im Bereich
der psychiatrischen Krankenhäuser und der mannigfaltigen Entwicklung erscheint
eine systematische und genaue Marktbeobachtung geboten. Neue, aussichtsreiche
Ansätze zur Reorganisation psychiatrischer (und somatischer) Krankenhäuser sollen
analysiert und hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit in die Rheinischen Kliniken überprüft
werden.
(2) Erarbeitung und Implementation eines Konzeptes zur Wirkungsanalyse von
Modellen veränderter Praxis in den Rheinischen Kliniken: Maßnahmen zur
Reorganisation von Behandlungsprozessen und -strukturen sollen einer
differenzierten Wirkungsanalyse unter Berücksichtigung ihrer Auswirkung auf die
Behandlungsqualität und ökonomischer Folgen unterzogen werden. Um den
Erfahrungstransfer zwischen den Rheinischen Kliniken zu unterstützen, soll ein
schlankes, alltagstaugliches Evaluationskonzept erarbeitet und vereinbart werden.
(3) Erarbeitung eines Konzeptes zur Optimierung der Arbeitsteilung und des
Einsatzes der am Behandlungsprozess beteiligten Berufsgruppen: Die historisch
überkommenen Formen der Arbeitsteilung und Arbeitsorganisation zwischen den am
Behandlungsprozess beteiligten Berufsgruppen wird vielfach den Anforderungen an
eine ökonomische, flexible und patientengerechte Organisation nur unzureichend
gerecht. Optimierungspotentiale sollen identifiziert und erschlossen werden.
Besondere Aufmerksamkeit soll auf folgende Aspekte gelegt werden:



Entlastung der patientennahen Berufsgruppen von Tätigkeiten außerhalb der
Kernkompetenz sowie von vermeidbaren patientenfernen Tätigkeiten
Optimierung der Tagesstruktur für Patienten und Mitarbeiter (Verringerung von
zeitlichen Belastungsspitzen etc.)
Optimierung des Personalmixes
In den im TP gebildeten Themenschwerpunkten liegen folgende Bearbeitungsstände vor:
-4-
(1) Recherche und Bewertung von Modellen veränderter Behandlungspraxis
Eine bundesweite Recherche von Modellen veränderter Praxis wurde durchgeführt
und in einer Datenbank verfügbar gemacht. Eine ständige Aktualisierung ist geplant.
Eine differenzierte Bewertung und Überprüfung der Übertragbarkeit auf die
Rheinischen Kliniken steht noch aus.
(2) Erarbeitung und Implementation eines Konzeptes zur Wirkungsanalyse von
Modellen veränderter Praxis in den Rheinischen Kliniken: Anhand eines
differenzierten Kriterienkatalogs werden die Anforderungen an Modelle veränderter
Praxis mehrdimensional beschrieben. Ein Evaluationskonzept unter Rückgriff auf
Routinedaten wurde erarbeitet und wird in Bezug auf einzelne Modellen veränderter
Praxis (7-Tage-Tagesklinik, integrierte Behandlungseinheit) erprobt.
(3) Erarbeitung eines Konzeptes zur Optimierung der Arbeitsteilung und des
Einsatzes der am Behandlungsprozess beteiligten Berufsgruppen: In einer
Piloteinheit wird zur Zeit eine differenzierte Tätigkeitsanalyse vorbereitet. Bei
Bewährung des Ansatzes ist eine Ausweitung geplant. Die Ergebnisse sollen eine
Grundlage für die empiriegestützte Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen bilden.
Das Untersuchungsdesign wird zur Zeit vorbereitet.
3.2
TP Bau und räumliche Entwicklung
TP-Leitung: Herr Hauser (RK Köln), Frau Frenzel (Amt 84)
Projektinhalt
Maßnahmen zur Neuorganisation von Behandlungsprozessen stoßen vielfach auf
Normierungen durch gegebene räumliche Bedingungen: So setzt etwa die Integration von
stationären und teilstationären Behandlungsangeboten in einer Behandlungseinheit ein
entsprechend dimensioniertes Raumangebot voraus, das im Regelfall mit der vorhandenen
Bausubstanz nicht darstellbar ist. Zukünftige Neubau- und Sanierungsmaßnahmen sollen vor
diesem
Hintergrund
verstärkt
der
Realisierung
neuer
architektonischer
Krankenhauskonzepte nutzbar gemacht werden.
Aufgabe der Arbeitsgruppe ist Entwicklung von differenzierten Anforderungen an
zeitgemäße architektonische Konzepte.
Es ergibt sich folgender Bearbeitungsstand:
Ein Katalog mit Leitlinien und Rahmenvorgaben für Bauvorhaben wurde erstellt.
Der Anforderungskatalog beinhaltet u. a. folgende Aspekte:
 Beschreibung der räumlichen Anforderungen aus den relevanten Prozessen: Aufnahme,
Entlassung, Diagnostik, Behandlung, Logistik sowie Unterbringung (Wohnen und
Freizeit)
 Synergetisches Nutzungskonzept für Therapieräume und -angebote (gemeinsame
Nutzungen durch verschiedene Bereiche)
 Beschreibung der räumlichen Anforderungen aus der Umsetzung integrierter Konzepte
(Integration von stationären und teilstationären Angeboten etc.)
Der Katalog wurde modellhaft der Sanierungsplanung für das Standardbettenhaus der
Rheinischen Kliniken Bedburg Hau zugänglich gemacht. Ein entsprechender Rahmenplan
für die Sanierung oder den Neubau des Standardbettenhauses liegt vor und befindet sich
derzeit in der baulichen Prüfung und Abschätzung der Kostenfolgen.
-5-
3.3
TP Finanzierung: Neue Finanzierungsmodelle
TP-Leitung: Herr Heinlein (RK Düsseldorf), Frau Wenzel-Jankowski (Amt 81)
Projektinhalt



Verbesserung der Erlössituation der Rheinischen Kliniken durch optimierte
Ausnutzung der gegebenen Finanzierungsrahmen
Erschließung zusätzlicher Leistungsangebote und Einnahmen (u. a. Medizinische
Versorgungszentren)
Kostenoptimierung unter den Aspekten:
o Interne Budgetierung
o Voraussetzungen, Grundlagen und Konzeption für einen Leistungs- und
Kostenvergleich im Weg eines RK-übergreifenden Ist-Kosten-Benchmarking
Bearbeitungsstand
Es wurden zunächst vier Arbeitsschwerpunkte priorisiert und bearbeitet:





Medizinische Versorgungszentren,
Interne Budgetierung,
ambulante medizinische Rehabilitation
Vereinheitlichung der Kontierungsgrundlagen
Systematische Kostenvergleiche
Erste konkrete Verbesserungsmaßnahmen konnten bereits abgeleitet werden.
Mit Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) eröffnet sich für die Rheinischen Kliniken
ein zusätzlicher Zugang für die Erbringung ambulanter Leistungen. In Kombinationen mit
anderen medizinischen Disziplinen besteht mit der angebotenen Komplexleistung in einem
MVZ eine Möglichkeit zur Verbesserung des Angebots für psychisch Kranke in den
Regionen.
Die Einrichtung eines MVZ stellt allerdings hohe logistische und auch rechtliche
Anforderungen. Es wurde eine differenzierte Arbeitshilfe erstellt, die die Bewältigung des
umfassenden Gründungs- und Zulassungsverfahrens unterstützen soll.
Die Interne Budgetierung dient als klinikinternes Steuerungsinstrument und wirkt
Transparenz erhöhend. Dieses Instrument kommt innerhalb der RK bereits zu weiten Teilen,
aber nicht durchgängig in der gleichen Art und Weise zur Anwendung. Aus diesem Grund
sind im TP verbindliche Vorgaben zum Verfahren erstellt worden. Die einheitliche
Anwendung dieses Verfahrens für alle Rheinischen Kliniken soll im nächsten Schritt
eingeleitet werden.
Angebote der ambulanten medizinischen Rehabilitation stellen eine wichtige Ergänzung
der Behandlungsangebote nach SGB V dar. Die Bearbeitung dieses Themas im Rahmen
eines Teilprojektes soll die Voraussetzungen für ein Engagement der Rheinischen Kliniken in
diesem Sektor prüfen und Arbeitshilfen für das Zulassungsverfahren geben.
Als Ergebnis steht allen Rheinischen Kliniken ein systematisierter Katalog mit Richtlinien,
Umsetzungsempfehlungen, Musterberechnungen und Checklisten zur Verfügung.
Eine wesentliche Grundlage für ein verbessertes Kostenmanagement bildet die Erstellung
eines Konzeptes für Leistungs- und Kostenvergleiche zwischen den Rheinischen Kliniken.
-6-
Das dazu entwickelte Konzept beschreibt differenziert



das Verfahren der Verpreislichung von bestimmten Infrastrukturkosten,
die Einführung der Profitcenterrechnung und
die patientenbezogene innerbetriebliche Abrechnung.
Die verbesserte Nutzung der Verbundstrukturen für die systematische Überprüfung der
hausspezifischen Kostensituation soll die Transparenz unter den Rheinische Kliniken
steigern und dazu beitragen, die Leistungserstellung zu optimieren.
Ebenfalls dem Ziel der Transparenzerhöhung dienend wird die Vereinheitlichung der
Kontierung konzeptionell im Teilprojekt vorangebracht. Neben der Reduzierung der
„gewachsenen“ Kontoauffächerung ist die verbundweite Erstellung eines einheitlichen
Kontierungs-handbuchs vereinbart worden.
3.4
TP Verbesserungspotentiale in der Zusammenarbeit zwischen
Zentrale und dezentralen Einrichtungen
TP-Leitung Herr Höhmann (RK Langenfeld), Herr Heister (Amt 81)
Projektinhalt
Aufgabe des Teilprojektes ist es, Optimierungspotentiale in der Zusammenarbeit
zwischen Trägerverwaltung und den Rheinische Kliniken identifizieren und Vorschläge für
die Umsetzung von Verbesserungen zu erarbeiten. Die Arbeit der Projektgruppe steht
insofern in einem unmittelbaren Arbeitszusammenhang mit der Umsetzung des
Gutachtens zur Zukunftssicherung der Rheinischen Kliniken. Anders als das - zum Teil bis auf die Ebene von Teilprozessen - noch sehr allgemeine Gutachten - hat die
Projektgruppe den Auftrag, die Steuerungs- und Serviceprozesse zwischen Verwaltung
und Einrichtungen sehr viel differenzierter - bis auf die Ebene der Dienstanweisungen und
Verfahrensordnungen - und umfassender zu untersuchen.
Bearbeitungsstand
Beginnend mit einer systematischen Erfassung der verschiedenen Schnittstellenprozesse
sind die relevanten Steuerungs- und Serviceprozesse differenziert analysiert worden.
Die im TP entwickelten vielfältigen Verbesserungsvorschläge werden in der Umsetzung
der Maßnahmen zur Zukunftssicherung der Rheinischen Kliniken (Gutachtenprozess)
weiter konkretisiert und in die laufende Vorlagenerstellung für die Kommission Zukunft
integriert.
3.5
TP Horizontale Reorganisation: Wirtschaftlichkeit durch
Kooperation
TP-Leitung: Herr Höhmann (RK Langenfeld), Frau Wenzel-Jankowski (Amt 81)
Projektinhalt
Aufgabe des Projektes ist die Identifikation von Optimierungspotentialen in der
Zusammenfassung und Bündelung gleichartiger Leistungen in den Bereichen:



Speisenversorgung
Laborversorgung
Beschaffungswesen
-7-



Submissions- und Vergabewesen
Unterhaltsreinigung
Wäschereileistung
sowie in anderen relevanten Unterstützungsprozessen.
Bearbeitungsstand:
Neben ersten Empfehlungen des Teilprojektes im Bereich der Arzneimittelbeschaffung und
im Submissions- und Vergabewesen sind zu den Themenfeldern Speisenverteilung,
Laborversorgung und Wäschereileistung Gutachten in Auftrag gegeben worden.
Nach Auswertung der Gutachten sollen weitere Empfehlungen abgeleitet werden.
Die im TP entwickelten vielfältigen Verbesserungsvorschläge werden in der Umsetzung der
Maßnahmen zur Zukunftssicherung der Rheinischen Kliniken (Gutachtenprozess) weiter
konkretisiert und in die laufende Vorlagenerstellung für die Kommission Zukunft integriert.
3.6
TP Personalkostensenkung / Produktivitätssteigerung
TP-Leitung: Herr Allisat (RK Köln) / N.N.
Projektinhalt
Nach
den
Feststellungen
des BDO-Gutachtens verweisen
die
Kennziffern
Personalaufwandsquote, Personalproduktivität, Ausfallquote und die durchschnittlichen
Personalkosten je Vollkraft in den Rheinischen Kliniken auf Wettbewerbsnachteile
gegenüber anderen Anbietern.
Aufgabe des Teilprojektes ist es, die Ursachen der Abweichungen differenziert zu
analysieren und Vorschläge für Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln.
Bearbeitungsstand:
Die im Teilprojekt durchgeführte vertiefende Analyse der BDO-Kennziffern verweist darauf,
dass die im Gutachten dargestellten Vergleiche nur begrenzt belastbar sind. Es besteht ein
weitergehender Klärungsbedarf (etwa in Bezug auf eine vergleichbare Ermittlung von
Ausfallzeiten sowie die Fachkraftquote).
Die Entwicklung eines einheitlichen Berechnungsschemas für Personalkosten, Ausfallzeiten
und Psych-PV-Ausstattung unter Federführung der jeweiligen Personalleiter wurde
eingeleitet.
3.7
TP Horizontale fachliche Vernetzung
TP-Leitung: Prof. Dr. Gaebel (RK Düsseldorf), Herr van Brederode (Amt 84)
Projektinhalt
Aufgabe des Teilprojektes ist die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Rheinischen
Kliniken in Fragen der Qualitätssicherung, der fachlichen Entwicklung und der ärztlichen
Weiterbildung.
-8-
Es werden aktuell drei Schwerpunkte bearbeitet:
(1) Vereinbarung von klinikübergreifenden Behandlungspfaden
Ziel der Erarbeitung und Vereinbarung von Behandlungspfaden ist die Herstellung eines
berufsgruppen- und klinikübergreifenden Konsens bezüglich der Behandlung diagnostisch
definierter psychischer Störungen.
Mit der Einführung von Behandlungspfaden sind folgende Zielsetzungen verbunden:




Sicherung der leitliniengerechten Behandlung,
Verbesserung der Steuerung von Behandlungsprozessen zur Optimierung der
Prozess- und Ergebnisqualität,
Optimierung des Ressourceneinsatzes,
Verbesserung von Dokumentation und Evaluation.
Zur Gewährleistung einer ausreichenden Praktikabilität der Behandlungspfade wird eine
Integration in das Krankenhausinformationssystem (KIS) angestrebt.
(2) Benchmarking von Prozess- und Ergebnisindikatoren
Aufbauend auf den Erfahrungen des durch das Bundesministerium für Gesundheit
geförderten Modellprojektes „Benchmarking in der psychiatrischen Akutbehandlung“ soll im
Verbund der Rheinischen Kliniken ein konstantes Benchmarking von Prozess- und
Ergebnisindikatoren etabliert werden. Die Ergebnisse des Modellversuchs verweisen darauf,
dass von einem solchen Verfahren wichtige Impulse für die Qualitätsentwicklung und sicherung ausgehen. Das Benchmarking relevanter Prozess- und Ergebnisindikatoren soll
vor diesem Hintergrund eine wesentliche Säule der Qualitätspolitik des LVR werden.
Aufgabe des Teilprojektes ist die Entwicklung eines routinefähigen, validen Verfahrens.
(3) Ärztliche Weiterbildung
Vor dem Hintergrund der aktuellen Arbeitsmarktsituation in den ärztlichen Berufsgruppen ist
die Gewinnung und Bindung qualifizierten ärztlichen Personals ein zunehmend relevanter
Faktor innerhalb einer Gesamtstrategie zur Zukunftssicherung der Rheinischen Kliniken. In
diesem Zusammenhang kommt der ärztlichen Weiterbildung ein hoher Stellenwert zu.
Aufgabe des Teilprojektes ist die Weiterentwicklung der ärztlichen Weiterbildungsangebote
in den Rheinischen Kliniken.
Bearbeitungsstand
In Bezug auf die einzelnen Themen ergibt sich folgender aktueller Bearbeitungsstand:
(1) Vereinbarung von klinikübergreifenden Behandlungspfaden
Zur Abstimmung und Festlegung des Vorgehens wurde am 10.12.2007 mit verantwortlichen
Vertretern/-innen der Rheinischen Kliniken, des Dezernates und InfoKom ein gemeinsamer
Workshop durchgeführt. Es wurde vereinbart, das geplante Vorgehen zunächst anhand
eines Behandlungspfades für die Diagnose Depression zu konkretisieren. Aktuell wird
auftragsgemäß ein klinikübergreifender Behandlungspfad erarbeitet, dessen IT-technische
Abbildung im KIS in einem nächsten Schritt untersucht werden soll.
-9-
Im weiteren Fortgang ist zu prüfen, ob und unter welchen Bedingungen die Einführung ITgestützter Behandlungspfade den Rheinischen Kliniken eine wirksame Unterstützung zur
Qualitätsverbesserung und Effizienzsteigerung bieten kann.
Losgelöst von den Aktivitäten der Arbeitsgruppe wurden in einigen Kliniken bereits
Behandlungspfade eingeführt. Das angestrebte Konzept eines klinikübergreifend
konsensfähigen Behandlungspfads „Depression“ wird die Entwicklungsstände in den
Rheinischen Kliniken berücksichtigen und integrieren
(2) Benchmarking von Prozess- und Ergebnisindikatoren
Die Erarbeitung und Implementation eines routinefähigen, validen Benchmarking-Verfahrens
ist eine methodisch sehr anspruchsvolle Aufgabe, die mit den vorhandenen
Personalressourcen nicht geleistet werden kann. Vor diesem Hintergrund haben sich die
Rheinischen Kliniken zur gemeinsamen zeitlichen befristeten Finanzierung von zwei halben
wissenschaftlichen Mitarbeiterstellen verpflichtet. Die Stellen werden zur Zeit
ausgeschrieben. Unmittelbar nach Besetzung der Stellen sollen die Arbeiten fortgesetzt
werden.
(3) Ärztliche Weiterbildung
Gemeinsam mit den Weiterbildungsermächtigten und -beauftragten der RK wurden nach
einer
Ist-Aufnahme folgende Schritte zur Weiterentwicklung
der
ärztlichen
Weiterbildungsangebote vereinbart:



Entwicklung eines Block-Seminar-Programms als Angebot für alle RK zur
übergreifenden Nutzung in Zusammenarbeit mit dem RIPs in Solingen
(Ressourcenschonung)
Öffnung lokaler Weiterbildungsangebote für Teilnehmer/-innen aus allen anderen
LVR-Kliniken zum Zweck der Synergienutzung
Vorbereitung einer DGPPN-Zertifizierung für das Weiterbildungskonzept der
einzelnen Rheinischen Kliniken unter Federführung der RK Düsseldorf zur
Aufrechterhaltung der Weiterbildungsbefugnis der Einrichtungen
4. Zusammenfassende Bewertung der bisherigen Erfahrungen des
Projektes „Klinik 2012“
Mit der Einführung der Projektes „Klinik 2012“ konnte eine deutliche Intensivierung und
Verstetigung der Zusammenarbeit der Rheinischen Kliniken erreicht werden. Das Projekt
knüpft hier insofern nahtlos an den bereits im Einführungsprojekt zum Qualitätsmanagement
gewonnen positiven Erfahrungen an.
Die gleichzeitige Bearbeitung der o. g. vielfältigen Entwicklungsthemen bildet einen wichtigen
Bestandteil eines systematischen Change-Managements zur Zukunftssicherung der
Rheinischen Kliniken, wie er im BDO-Gutachten als unverzichtbar formuliert wurde.
Mit der unmittelbaren Einbindung der Mitglieder der Betriebsleitung der Rheinischen Kliniken
in die Bearbeitung zentraler Zukunftsthemen konnte eine hohes Maß an Expertise
erschlossen werden. Verbesserungspotentiale werden vor allem mit Blick auf eine
verbesserte operative Unterstützung der Projektarbeit gesehen.
In Vertretung
- 10 -
Lubek
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