Social Media und die Protestbewegung in Brasilien - IFZ

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Vortragsreihe „Neue Formen des Politischen“
ifz Salzburg – 15.01.14
Marina Pinheiro Teixeira
Social Media und die
Protestbewegung in
Brasilien
1. Kurze Einführung
Vorfall: Porto Alegre, Natal und
die Fahrkartenpreise
Erster Protest im Juni 2013 in São
Paulo
Erhöhung der Fahrkartenpreise und
die „Freifahrbewegung“
Und dann kam die Polizei ins
Spiel…
1. Kurze Einführung
Brutale Reaktion trotz kleiner
Anzahl der Protestierenden;
Videos landeten im Internet,
wurden weitergeleitet
http://www.youtube.com/watch?v=kxPNQDFcR0U
und alles wurde anders.
1. Kurze Einführung
Immer mehr Menschen
Immer mehr Themen
Immer mehr Diskussionen, auch
außerhalb
Lokale Themen
Bilder aus Rio de Janeiro
2. Nichts Normales
„Es wird keine Rückkehr zur
Normalität geben“
2. Nichts Normales
Keine „politische Bewegung“,
keine Revolution
Die Proteste können nicht auf
einen gemeinsamen Nenner
reduziert und deshalb auch nicht
„besiegt“ werden.
2. Nichts Normales
Keine Anführer
Höchst heterogene Gruppierungen
Parteien sind kaum oder gar
nicht dabei
Benutzung neuer Kanäle und
Kommunikationsformen
3. Internet und soziale
Medien
„Wir sind das soziale Netwerk“
3. Internet und soziale
Medien
Vorfall: Marcelo Freixo und die
Wahl 2012
Internet nicht als Ursache,
sondern als Ressource
3. Internet und soziale
Medien
Häufigkeit der Aktivität im
Internet/in sozialen Netzwerken
zum Thema Proteste am 20.06.13
Der 20. Juni 2013 war
einer der dramatischsten
Tage, was Proteste
betrifft. In Rio
protestierten 300.000
Menschen, in São Paulo
100.0001, und in Brasília
versuchten
Protestierende den Sitz
des Auslandsministerium
zu stürmen
1: http://g1.globo.com/brasil/protestos-2013/infografico/platb/
3. Internet und soziale
Medien
Einige Zahlen (20.06):
Twitter verbreitete am meisten
Beiträge über die Proteste
(49,3%)2
Facebook erscheint an zweiter
Stelle(47,1%)2
Quelle: Grupo Máquina
3. Internet und soziale
Medien
Einige Zahlen (20.06):
Circa 80,1 Millionen Twitterbenutzer
verwendeten zum Thema das
hashtag #vemprarua (“komm zur Straße”),
das häufigste insgesamt. An zweiter
Stelle kam #ogiganteacordou (“der Gigant
ist aufgewacht”), erwähnt von 60
Millionen Benutzern2
In São Paulo, Rio und Brasília waren die
Benutzer am aktivsten (der Anzahl der
Beiträge zum Thema nach)2
2: Quelle: Grupo Máquina
3. Internet und soziale
Medien
Einige Zahlen:
Zwischen 13. und 21. Juni wurde das
Thema über 2 Millionen Mal erwähnt,
während der Confederations Cup der FIFA
214.000 Mal erwähnt wurde3
Eine Live-Übertragung des Protests am
18.06 im Internet wurde 180.000
abgerufen3
3: Quelle: Estadão
3. Internet und soziale
Medien
Einige Zahlen (13.06-21.06)4:
Auf Twitter, Facebook, YouTube, Google News
und Google Blogs wurden die Ereignisse 2
Millionen Mal erwähnt; 941.295
Einzelbenutzer diskutierten das Thema
In dieser Zeit erreichte die Abrufung der
Beiträge zum Thema “Proteste” einen
täglichen Durchschnitt von 132.000.000
Benutzern (einschl. wiederholter Benutzer
und nicht-vollständig gelesener Beiträge)
4: Quelle: Scup
3. Internet und soziale
Medien
Kombination Handy/Internet
zentral – Videos und Fotos gehen
sofort ins Netz
Bloßstellen polizeilicher Gewalt
Ergänzung/Widerspruch/Kontrastfolie
zu dem, was im Fernsehen berichtet
wird
„E wie Essig“
4. Was können die sozialen
Medien? Und was nicht?
Sie sind nicht von Verzerrungen
gefeit
Die traditionellen Medien und der
persönliche Kontakt bleiben von
enormem Gewicht
Kein Polizist wurde je angeklagt
Facebook u.a. sind Privatfirmen
5. Was erreicht wurde
Politische Maßnahmen:
Erhöhung der Fahrkartenpreise
rückgängig gemacht
Korruption als „abscheuliches Delikt“
Abstimmung zum PEC 37 verschoben, PEC
abgelehnt
5. Was erreicht wurde
Politische Maßnahmen:
Geheime Stimmabgabe zu
Kassationsfällen verboten
„Schwulenheilungs“-Projekt abgelehnt
5. Was erreicht wurde
Erziehung in das Politische
Irritation: Das Neue fordert
das Alte heraus
„ Es wird für immer im Internet
und in der Erinnerung der
Bevölkerung bleiben. […]
[Das Volk] wird nicht müde
werden. Es wird höchstens in
einer anderen Art und Weise
protestieren.“
Manuel Castells, Soziologe
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