Auffrischimpfungen gegen Pertussis jetzt auch bei

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MEDIZIN FORUM
Nicht nur eine Kinderkrankheit
Auffrischimpfungen gegen Pertussis
tu s jetzt
fohl
auch bei Erwachsenen empfohlen
Pertussis ist eine Infektion der Atemwege, wird hervorgerufen
durch Bordetella pertussis und wird durch direkten Kontakt
übertragen (Tröpfcheninfektion). 40% der Infektionen verlaufen stumm, 20% führen zu den klassischen Symptomen, angefangen mit Halsschmerzen, Fieber und schliesslich zu heftigen Hustenattacken, die bei Säuglingen lebendbedrohlich
sein können und die gelegentlich über Wochen (bis 3 Monate)
persistieren.
ertussis (Keuchhusten) galt als Kinderkrankheit. Neu und geungen aber
häuft sind in den letzten Jahren Pertussis-Erkrankungen
nschlepp
auch bei Erwachsenen beschrieben worden. Bei sich hinschleppenden „Erkältungen“ mit heftigem Husten muss deshalb differ
differenzialdiagnostisch an diese Krankheit gedacht werden. In den letzten
zwei Jahren beobachtete ich zwei Patienten mit serologisch diagnostizierter Pertussis.
Schätzungsweise erkranken (mit einer hohen Mortalität von
9%) jährlich 40 Millionen Menschen an Pertussis, 90% davon in
Entwicklungsländern. Die sichere Diagnose erfolgt durch den Erregernachweis aus dem Rachenabstrich (Kultur, PCR). Ab der 2.
bis 3. Woche können im Blut spezifische Antikörper nachgewiesen
werden. Therapeutisch werden Makrolide in hoherr Dosieru
Dosierung für
chst früh einsetzen
2 Wochen empfohlen, wobei die Therapie möglichst
au 5 Tage,
sollte; sie verkürzt die Ansteckungsgefahr von 3 Wochen auf
der Husten wird symptomatisch therapiert.
rtus
ienten im ErWegen der Zunahme der Anzahl Pertussis-Patienten
fehlunge abgeändert
dert und
wachsenenalter wurden die Impfempfehlungen
er Erkrankungen bei Erwachachangepasst. Das Ziel ist, sowohl weniger
eckung von Kindern durch
d
senen zu haben als auch die Ansteckung
Erern!) zu vermeiden.
wachsene (zum Beispiel Grosseltern!)
fiehlt
Der Impfplan für Kinder empfi
ehlt unverändert total 5 Dosen
r, falls nötig eine Nachhol(DTPa-IPV+Hib) bis zum 7. Lebensjahr,
nsjahr.
impfung bis zum 15. Lebensjahr.
P
Neue Impfempfehlungen
hlungen für Erwachsene
Erwach
Die neuen Impfempfehlungen
ehlungen für Erwachsene laut
lauten (BAG, Bulletin 51, 19.12.2011):
alige Auffrisch-Impfung im Alter zwische
zwischen 25 bis 29
l 1. Eine einmalige
Tpa) und später weitere Impfungen, wenn durch Beruf
Jahren (dTpa)
milie regelmässig Kontakt
Kontak mit Säuglingen unter 6 Monaoder Familie
eht und die letzte Impfung me
ten besteht
mehr als 10 Jahre zurück liegt.
e neu bei Auffrischl 2. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt
mpfungen gegen Diphtherie (d) und Teta
impfungen
Tetanus (T) bei Erwachenen zusätzlich Pertussis (pa) und bei reisefreudigen Personen
senen
einzub
auch Polio mit einzubeziehen
(Boostrix statt Tdpur und Boostrix
Polio statt dT-Virelon ode
oder Revaxis). Der Zusatz des Pertussisöht die Nebenwi
impfstoffes erhöht
Nebenwirkungen nicht.
der informierte arzt _ 3 _ 2012
C
Dr. med. Claudia
Sigg-Farner
Zürich
Erwachsene, sieht für Di-Te zwil 3. Das neue Impfschema für Erwac
d 65 Jahren nur noch alle 20 Jahre ei
schen 25 und
eine Auffrischung
vor. Ist zusätzlich ein Schutz gegen Pertussis n
nötig, muss trotzdem nach 10 Jahren ein Rappel verabreicht w
werden (dTpa oder
dTpa IPV).
Wichtig zu wissen
W
en
Bei Erwachsenen
Er
bringt eine einzige Impfung (pa) einen guten
Schutz (hoh
m
(hoher Antikörpertiter)) für mindestens
10 Jahre.
Diese neuen Impfrichtlinien
nh
haben sich aufgedrängt durch die
he, dass Impfungen in d
Tatsache,
der Kindheit oder auch eine durchrkrankung keinen lebenslänglichen Schutz geben und
gemachte Erkrankung
deshalb immer mehr Erwac
Erwachsene erkranken. Zudem kann die Pertussi
h bei Erwachsenen infolge intensiven Hustens
tussis-Infektion auch
zu Kom
Komplikationen wie Rippenfraktur, Lungenentzündungen und
Pneumoth
Pneumothorax etc. führen.
Persönliche
sönlic Bemerkung
Die neuen Impfrichtlinien bezüglich Pertussis sowie Diphtherieanus sind
sin für den praktizierenden Arzt etwas verwirrend und
Tetanus
komplizie
kompliziert. Einfacher wäre, ab dem 25. Altersjahr alle 10 Jahre eine
Auffrisc
rischimpfung Di-Te-Per-(Polio) zu empfehlen.
Dr. med. Claudia Sigg-Farner
Innere Medizin und Tropenkrankheiten FMH
Dolderstrasse 30, 8032 Zürich
Take-Home Message
◆ Es erkranken immer mehr Erwachsene an Pertussis
◆ Differentialdiagnostisch muss diese Erkrankung bei längerem Husten mit
einbezogen werden
◆ Eine antibiotische Therapie (Makrolide) ist indiziert, auch zum Schutz
der Umgebung
◆ Besteht regelmässiger Kontakt mit Säuglingen unter 6 Monaten (Säuglingspflege, Grosseltern) und liegt die letzte Impfung mehr als 10 Jahre
zurück, wird neu eine einmalige Auffrisch-Impfung empfohlen
◆ Das BAG empfiehlt, bei der regelmässig durchgeführten Diphtherie (d)Tetanus(T)-Auffischimpfungen im Erwachsenenalter die Pertussisimpfung (Pa) beizufügen, evt. auch Polio bei Reiseabsicht. An Präparaten
stehen uns Boostrix und Boostrix-IPV (GSK) zur Verfügung
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