50er-Jahre-Wohnhaus wird energieaktives Gebäude

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Innovationen für die Umwelt
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Ausgabe: 28538-07|13
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DBU – Wir fördern Innovationen
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist eine der
größten Stiftungen in Europa. Sie fördert innovative beispielhafte Projekte zum Umweltschutz. Die DBU unterstützt
Projekte aus den Bereichen Umwelt­technik, Umweltforschung und Naturschutz, Umwelt­kommunikation sowie
Umwelt und Kulturgüter.
Allgemeine Voraussetzungen
für eine Förderung sind die
folgenden drei Kriterien:
Innovation
Modellcharakter
Umweltentlastung
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt setzt bei ihrer Fördertätigkeit insbesondere auf den produkt- und produktionsintegrierten Umweltschutz. Im Mittelpunkt der Förderung
stehen kleine und mittlere Unternehmen.
Herausgeber
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon 0541|9633-0
[email protected]
www.dbu.de
Fachreferat
Architektur und Bauwesen
Sabine Djahanschah
Verantwortlich
Dr. Markus Große Ophoff
Zentrum für
Umweltkommunikation
der DBU gGmbH (ZUK)
Text und Redaktion
Verena Menz (ZUK)
Englische
Zusammenfassung
ABZ Sprachendienst,
Osnabrück
Gestaltung
Helga Kuhn (ZUK)
Druck
STEINBACHER DRUCK
GmbH, Osnabrück
Gedruckt mit ÖkoPLUS-Druckfarben ohne
Mineralöle auf einem Papier, das zu 100 %
aus Altpapier hergestellt wurde und mit
dem »Blauen Engel« zertifiziert ist.
Ausgabe
28538-07|13
Dwelling from the 1950s becomes
»energy-active« building
In postwar construction from the mid-20th century in
Germany, one often sees the same problems: in their
structure, their building materials, or in the dimensioning of
their building components. An exemplary renovation project
is now demonstrating solutions for a five-story apartment
house built in 1958 in Mannheim – solutions which may be
applicable to numerous multiple-story residential buildings
from the postwar era. The renovation is based on an energy
concept which involves integral planning. In the initial
stage of the work, the original apartment layouts were
redesigned in order to raise the solar energy yield and to
create a comfortable dwelling ambience.
The energy concept’s centerpiece is a double facade
with an air-cooled collector made of a polycarbonate plate
(insulation value or: 0.83 W/[m2K]). In the cooler part of the
year, sun-warmed air is distributed throughout the building
by means of this collector facade. In summer, the natural
cooling effect of the ground is used in this same way for air
conditioning. A pebble-bed storage unit in the basement
serves as a buffer. The energy concept is complemented by
a ventilation system using heat recovery.
50er-Jahre-Wohnhaus wird
energieaktives Gebäude
Ecological, architectonic and economically convincing
Using these measures, the annual heating requirement
of 273 kWh/m2a was reduced to some 10 to 14 kWh/m2a.
Moreover, the air-collector facade makes it possible to
accommodate architectonic characteristics of the era of
the building’s construction, and thus to preserve typical
elements. The facade’s building cost corresponds to the
cost of classic multi-layer insulation. The realized concept
represents an ecological, architectonic and economically
convincing alternative to standard renovation practices in
residential structures.
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Ausgabe: 28538-07|13
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Ganzheitliches Konzept und
innovative Fassade
Die Neugestaltung des ursprünglichen Grundrisses schafft
großzügige, helle Räume.
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Die Luftkollektorfassade ermöglicht es, bautypische
Elemente zu bewahren und nicht durch ein Wärmeverbundsystem zu verdecken.
als klimaaktive Gebäudehülle, über die in der
kälteren Jahreszeit von der Sonne erwärmte
Luft um das Gebäude herum verteilt wird.
Im Sommer wird auf diese Weise die Kühle
des Erdreiches zur Klimatisierung genutzt.
Ein Steinspeicher im Untergeschoss dient
als Puffer. Ergänzt wird das Energiekonzept
durch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Sanierungsprojekt für
Mehrgeschosswohnhaus
Nachkriegsbauten aus der Mitte des
20. Jahrhunderts weisen in Deutschland
oft gleichartige Defizite in ihrer Statik, ihrer
Bausubstanz oder in der Dimensionierung
ihrer Bauteile auf. Ein exemplarisches
Sanierungsprojekt zeigt nun Lösungen
für ein 1958 erbautes fünfgeschossiges
Wohnhaus in Mannheim auf, die sich auf
eine Vielzahl von Mehrgeschosswohngebäuden aus der Nachkriegszeit übertragen lassen. Im Ergebnis entstand ein
barrierearmes und energieaktives Gebäude,
das gleichzeitig seinen typischen Charakter
und seine architektonischen Besonderheiten
bewahrte.
Foto: Claudius Pfeifer, Berlin
Grundlage der Sanierung bildete ein auf
integraler Planung beruhendes Energiekonzept. In einem ersten Arbeitsschritt
erfolgte eine Umgestaltung und Neuorganisation der ursprünglichen Wohnungsgrundrisse. Dabei wurden Pufferzonen
ausgebildet und die natürliche Belichtung
des Gebäudes optimiert, um die solarenergetischen Gewinne zu erhöhen und ein
behagliches Wohnklima zu schaffen.
Kernstück des Energiekonzeptes ist
eine Kollektorfassade, die erstmalig in dieser
Form bei einem fünfgeschossigen Gebäude
realisiert wurde: Die zweischalige Fassade
mit einem Luftkollektor aus einer Polycarbonatplatte (U-Wert: 0,83 W/[m2K]) fungiert
Elemente zu bewahren. Die Baukosten der
Fassade entsprechen denen eines klassischen
Vollwärmeschutzes. Damit stellt das hier
verwirklichte Konzept eine ökologisch, architektonisch und ökonomisch überzeugende
Alternative zu Standardsanierungen im
Wohnungsbau dar.
Ökologisch, architektonisch
und ökonomisch überzeugend
Schema der klimaaktiven Luftkollektorfassade: Der Luftstrom sorgt im Sommer (links) für Kühle und im Winter
(rechts) für Wärme.
Durch diese Maßnahmen gelang es,
den jährlichen Heizwärmebedarf von
273 kWh/m2a auf etwa 10 bis 14 kWh/m2a zu
reduzieren. Überdies erlaubt es die Luftkollektorfassade, architektonische Charakteristika
der Bauzeit aufzunehmen und so typische
Projektthema
Typologische und energetische Sanierung
eines Mehrfamilienwohnhauses aus den
50er-Jahren – Punkthaus
Projektdurchführung
Technische Universität Darmstadt
Fachbereich Architektur
El-Lissitzky-Straße 1
64287 Darmstadt
Telefon 06151 16-75924
[email protected]
www.architektur.tu-darmstadt.de
Kooperationspartner
GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, Mannheim
[email protected]
www.gbg-mannheim.de
AZ 28538
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