(Ebolafieber \226 Wikipedia)

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Ebolafieber – Wikipedia
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Ebolafieber
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ebolafieber ist eine Infektionskrankheit, die durch das Ebolavirus
hervorgerufen wird. Die Bezeichnung geht auf den Fluss Ebola in der
Demokratischen Republik Kongo zurück, in dessen Nähe diese Viren
1976 den ersten allgemein bekannten großen Ausbruch verursacht
hatten.
Klassifikation nach ICD-10
A98.4
Ebola-Viruskrankheit
ICD-10 online (WHO-Version 2013)
(http://www.dimdi.de/static/de/klassi/icd-10Das Ebolafieber verläuft nach bisherigem Wissensstand in 50 bis 90
who/kodesuche/onlinefassungen
Prozent aller Fälle tödlich. Als Therapie stehen bislang lediglich
/htmlamtl2013/)
Maßnahmen zur Bekämpfung oder Linderung einzelner
Krankheitssymptome zur Verfügung. In Deutschland, Österreich, der
Schweiz und vielen anderen Ländern besteht eine Meldepflicht bei Verdacht auf Ebolafieber, direktem und indirektem
Erregernachweis, Ausbruch der Erkrankung, hämorrhagischem Krankheitsverlauf oder Tod.
Inhaltsverzeichnis
1 Ursache
2 Krankheitsentstehung
2.1 Übertragung
2.2 Faktoren der Pathogenese
3 Klinische Erscheinungen
4 Untersuchungsmethoden
4.1 Diagnose
4.2 Differenzialdiagnose
5 Behandlung
5.1 Therapie
5.2 Behandlungseinrichtungen
5.3 Präventionsmaßnahmen während der Behandlung
6 Immunität
7 Impfung
8 Forschung
9 Ausbrüche
9.1 Dokumentiertes Auftreten und Epidemien der Ebola-Viruskrankheit
9.2 Epidemie 2014 in Westafrika
10 Literatur
11 Weblinks
12 Einzelnachweise
Ursache
→ Hauptartikel: Ebolavirus
Es werden fünf Arten in der Gattung Ebolavirus unterschieden: Zaire- (EBOV), Sudan- (SUDV), Reston- (RESTV),
Taï-Forest- (TAFV, früher Elfenbeinküste- bzw. Côte-d’Ivoire-Ebolavirus) und Bundibugyo-Ebolavirus (BDBV). Außer
dem Reston-Ebolavirus lösen alle anderen vier Arten beim Menschen hohes Fieber mit > 38,5 °C in Verbindung mit
Blutungen (hämorrhagisches Fieber) aus. 50 bis 90 % der Erkrankten sterben daran (Letalität), in Einzelfällen, z. B. bei
Infektionen mit der Virusspezies BDBV, ist die Letalitätsrate auch geringer.[1][2] Aufgrund der hohen Letalität und
Infektionsgefahr wird der Erreger in die höchste Risikogruppe 4 nach der Biostoffverordnung eingeordnet (lediglich die
Virusspezies RESTV ist der Risikogruppe 2 zugeordnet).
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Das natürliche Reservoir des Virus – der Reservoirwirt – ist bislang unbekannt.[3]
Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass als Hauptwirt Nilflughunde in Frage
kommen. In jüngster Zeit konnten Forscher aus dem Centre International de
recherches Médicales de Franceville in Gabun entweder Virusbruchstücke oder
Virusantikörper in sechs selbst nicht erkrankten Flughundearten nachweisen. Es
handelte sich dabei um die Flughundearten Epomops franqueti, Hammerkopf
(Hypsignathus monstrosus), Schmalkragen-Flughund (Myonycteris torquata),
Micropteropus pusillus, Mops condylurus und Nilflughund (Rousettus
aegyptiacus) aus einer Gegend, in der zuvor Schimpansen und Gorillas an
Ebolafieber verendet waren.[4] In Teilen West- und Zentralafrikas werden diese
Tiere als „Buschfleisch“ verzehrt. Es wird hinsichtlich dieses rohen Fleisches
daher vom ungeschützten Kontakt und Verzehr abgeraten.[5][6]
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Elektronenmikroskopische Aufnahme
von Ebolaviren
Der Subtyp Reston löst in Makaken (eine Affen-Gattung) die Krankheit aus. Eine
Krankheitsauslösung beim Menschen wurde jedoch bislang nicht festgestellt.[7]
Krankheitsentstehung
Übertragung
Elektronenmikroskop-Aufnahme
eines Ebolavirus
→ Hauptartikel: Übertragung des Ebolavirus
Der Erreger kann von erkrankten Menschen (durch Körperflüssigkeiten), von Tieren (einschließlich des regional
üblichen „Buschfleischs“) und von kontaminierten Gegenständen auf den Menschen übertragen werden. Grundsätzlich
lassen sich diese Infektionswege primär durch Desinfektion von Gegenständen und Verzicht auf „Buschfleisch“,
sekundär durch Isolierung der Erkrankten und Schutzkleidung für pflegende Angehörige und medizinisches Personal
zuverlässig ausschalten. Nicht in allen Gegenden sind allerdings hierfür die nötigen Voraussetzungen erfüllt.
Faktoren der Pathogenese
Im Rahmen der Ebolafieber-Epidemie 2014 in Westafrika wurde auch die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass eine
infizierte Person beispielsweise nach Europa einreist und erst dort erkrankt. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat wichtige
Faktoren genannt, die bei der Pathogenese von Bedeutung sind. Das dazu verwendete Flussschema soll dem
medizinischen Personal als Hilfestellung dienen, einen begründeten Verdacht auf einen importierten Ebolafieber-Fall
schnell zu erkennen.[2][8] Ähnliche Zusammenfassungen wurden ebenso von den Centers for Disease Control and
Prevention (CDC) angewendet.[9]
Demnach handelt es sich um einen begründeten Verdachtsfall, wenn
der Patient Fieber über 38,5 °C hat oder eine erhöhte Temperatur aufweist mit Begleitsymptomen wie Durchfall,
Übelkeit, Erbrechen, Hämorrhagien (vergleiche Symptome)
und in den 21 Tagen vor Erkrankungsbeginn
Kontakt mit einer Person hatte, die an Ebolafieber erkrankt, krankheitsverdächtig oder an der Infektion verstorben
war, wobei der Kontakt zu der Person ein unterschiedliches Expositionsrisiko aufweisen kann
oder
beruflich Kontakt mit Ebolaviren, erregerhaltigem Material oder infizierten Tieren hatte, der Kontakt kann im
Inland oder Ausland erfolgt sein
oder
Kontakt zu bestimmten Tieren, die Ebolaviren übertragen können (Flughunde, Fledermäuse, Primaten) oder
Kontakt zu deren Ausscheidungen in einem von Ebolafieber-Ausbrüchen betroffenen Gebieten in Afrika, oder
Kontakt zu „Bushmeat“ aus diesen Gebieten hatte.
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Klinische Erscheinungen
Hinsichtlich der Inkubationszeit sind verschiedene Angaben veröffentlicht worden.[10][11] Im Allgemeinen wird sie mit
2 bis 21 Tagen angegeben,[1][12] am häufigsten beträgt sie 8–10 Tage.[3] Nach Ablauf der Inkubationszeit treten
Symptome ähnlich wie bei einer beginnenden Grippe auf. Dann folgen hämorrhagisches Fieber (hohes Fieber mit
> 38,5 °C in Verbindung mit Blutungen), Leber- und Nierenfunktionsstörungen mit Ödemen, innere Blutungen,
Blutungen ins Gewebe (blaue Flecken), blutiger Stuhl und Urin, Schockzustände und Kreislaufzusammenbrüche,
Krämpfe und Lähmungserscheinungen, Übelkeit mit Erbrechen, Durchfall sowie Haut- und Schleimhautblutungen. Die
Infektion breitet sich auf den ganzen Organismus aus und zerstört die kapillaren Blutgefäße. Insbesondere führen
Blutungen im Magen-Darm-Kanal, in der Milz und in der Lunge zum Tode.
Untersuchungsmethoden
Klinisch ist eine Ebolainfektion in ihrem Erscheinungsbild nicht eindeutig von einer Infektion mit dem Marburg-Virus
oder anderen Viren, die hämorrhagisches Fieber auslösen, unterscheidbar.
Diagnose
Das Virus kann nur durch Labordiagnostik im Blut, im Urin oder im Speichel zweifelsfrei nachgewiesen werden. Als
Standardverfahren hat sich die Reverse Transkriptase-PCR etabliert, bei der bereits sehr wenige Viruskopien für einen
sicheren Nachweis ausreichen. Auch ein Nachweis der speziellen Antikörper ist möglich, allerdings werden diese häufig
erst im späteren Verlauf der Erkrankung gebildet, ihre Abwesenheit kann daher nicht als Ausschlusskriterium einer
akuten Infektion gelten.[1][2] Der Umgang mit Ebolaviren darf nur in Hochsicherheitslaboren der Schutzstufe 4 erfolgen.
Differenzialdiagnose
In der Differenzialdiagnose sind andere Tropenkrankheiten auszuschließen, die sich auch durch Fieber äußern können.
Dies trifft häufig auf Malaria zu. Weiterhin muss abgeklärt werden, ob es sich nicht um einen Fall von viral
hervorgerufenem hämorrhagischen Fieber jenseits von Ebolafieber handelt. Dies ist beispielsweise Denguefieber
(verursacht durch das Dengue-Virus), Gelbfieber (verursacht durch das Gelbfieber-Virus), Krim-Kongo-Fieber
(verursacht durch das Krim-Kongo-Hämorrhagisches-Fieber-Virus), Lassafieber (verursacht durch das Lassa-Virus),
Marburgfieber (verursacht durch das Marburg-Virus) oder Infektionskrankheiten verursacht durch Hantaviren oder das
Hepatitis-A-Virus. Ebenso müssen bakterielle Erkrankungen ausgeschlossen werden, wie beispielsweise Typhus
abdominalis, Pest, Rickettsiose, Meningokokken-Sepsis oder andere Sepsisformen, Leptospirose, Bakterienruhr oder
hämorrhagische Formen des Rückfallfiebers.[2]
Behandlung
Therapie
Siehe auch: Experimentelle Therapien während der Ebolafieber-Epidemie 2014
Zur Behandlung wird eine symptomatische Therapie durchgeführt. Im Frühstadium gibt es vereinzelt Erfolge mit
Rekonvaleszentenserum. Ein wirksames Virostatikum ist bisher nicht bekannt, Ribavirin zeigt gegen Filoviren keine
Wirkung. Die Isolierung der Patienten ist von großer Bedeutung, um eine Infektion des medizinischen Personals oder
anderer Patienten zu verhindern. Die symptomatische Therapie beinhaltet eine intensivmedizinische Betreuung, bei der
fiebersenkende Maßnahmen, Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes sowie Regulierung des
Glucosehaushalts im Mittelpunkt stehen.[2]
Wird die Erkrankung überlebt, können in der Rekonvaleszenz Komplikationen auftreten – beschrieben wurden
Psychosen, Myelitis, Hepatitis, Uveitis.[13]
Im Zuge der Ebolaepidemie 2014 erfolgte erstmals die Behandlung von zwei US-amerikanischen Infizierten mit einem
experimentellen Antikörper. Der Name des nicht zugelassenen Medikaments der Firma Mapp Biopharmaceutical aus
San Diego lautet ZMapp. Es wurde erfolgreich an einigen Affen getestet und zeigte bei den beiden US-Amerikanern
deutliche Verbesserungen innerhalb weniger Stunden.[14]
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Mit Ebola-Virus infizierte Rhesusaffen und Makaken konnten noch bis zu 5 Tagen nach der Infektion durch den Einsatz
stabiler gegen das L-Protein der RNA-Polymerase, das Virusprotein 24 und das Virusprotein 35 des Ebola-Virus
gerichteter kurzer eingreifender Ribonukleinsäuremoleküle, sogenannter small interfering RNA (siRNA), gerettet
werden. Von den mit siRNA behandelten 3 Rhesusaffen überlebten 2, von den 7 Makaken überlebten alle.[15][16]
Behandlungseinrichtungen
An folgenden deutschen Kliniken werden Sonderisolierstationen für
hochinfektiöse Patienten vorgehalten:[17]
Charité in Berlin
Universitätsklinikum Düsseldorf
Universitätsklinikum Frankfurt am Main
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Klinikum St. Georg Leipzig
Klinikum Schwabing in München
Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart
Missionsärztliches Institut in Würzburg (derzeit allerdings keine
Akutbehandlung möglich)
Isolationsgerät für Ebola-Infizierte
1976 in Zaire
In Österreich verfügt das Kaiser-Franz-Josef-Spital in Wien über eine Sonderisolierstation.[18]
Im Rahmen der Ebolafieber-Epidemie 2014 wurden Infizierte am UKE in Hamburg und am Universitätsklinikum in
Frankfurt am Main behandelt. Nach Angaben des Universitätsklinikums in Hamburg-Eppendorf können dort bis zu
sechs Patienten gleichzeitig auf der Sonderisolierstation behandelt werden. Für die Betreuung des infizierten
Senegalesen wurden 50 Pflegekräfte und 30 Ärzte geschult.[19] Auch das Frankfurter Klinikum gab an, bis zu sechs
Patienten gleichzeitig auf der Sonderisolierstation aufnehmen zu können.[20]
Präventionsmaßnahmen während der Behandlung
Begleitend zur Behandlung infizierter Patienten sind auch Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen anzuwenden, um
die Übertragung durch kontaminierte Gegenstände und Oberflächen zu unterbinden. Dies dient dem Schutz des
medizinischen Personals oder der Angehörigen. Das Robert Koch-Institut empfiehlt für die Desinfektion von
Oberflächen wie auch für die Händedesinfektion Mittel mit dem Wirkungsbereich „begrenzt viruzid“ bzw. „viruzid“.[2]
Listen mit geeigneten Desinfektionsmitteln sind beim RKI[21] oder beim Verbund für Angewandte Hygiene (VAH)[22]
erhältlich. Für den Fall eines möglichen Kontakts mit dem Virus sind zur postexpositionellen Prophylaxe (PEP)
Maßnahmen zur Haut- und Schleimhautdesinfektion nötig. Nach Angaben des RKI sollte analog der DeutschÖsterreichischen Leitlinien zur HIV-PEP vorgegangen werden.[2][23] Ebenso muss das medizinische Personal über eine
persönliche Schutzausrüstung verfügen (siehe Übertragung des Ebolavirus).[2]
Immunität
Eine serologische Untersuchung von 4.349 Menschen in Gabun zeigt eine hohe Prävalenz von Antikörpern gegen die
Virusspezies Zaire Ebolavirus (früher als ZEBOV, aktuell als EBOV abgekürzt). Mit Hilfe des ELISA-Verfahrens
wurden Blutproben untersucht, und bei 15,3 % der Proben wurde ein gegen EBOV gerichtetes Immunglobulin G (IgG)
nachgewiesen. Weitere Untersuchungen zeigen, dass es sich um eine humorale und eine zelluläre Immunantwort
handelt. Die untersuchten Personen leben sowohl in Gebieten, in denen es bereits Ausbrüche von Ebolafieber gab, wie
auch in Gebieten, in denen bisher keine Erkrankungen registriert wurden. Eine Schlussfolgerung der Studie ist, dass sie
durch Kontakt mit dem Virus eine Immunität erlangt haben, ohne dass bei ihnen die Infektionskrankheit Ebolafieber
diagnostizierbar ist. Der Kontakt zu Wildtieren als Wirt ist eine Möglichkeit für einen Kontakt mit dem Ebolavirus,
erklärt jedoch nicht die hohe Prävalenz. Stattdessen wird angenommen, dass die Personen über Früchte, die mit dem
Speichel der entsprechenden Tiere, wie z. B. Fledermäusen kontaminiert waren, mit dem Virus in Berührung gekommen
sind. Die Frage, ob ein Mensch durch eine überstandene Ebolafieber-Erkrankung zumindest gegen die
infektionsauslösende Ebolavirus-Spezies immun ist, wird durch die Studie nicht geklärt.[24]
Impfung
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Spätestens seit 2012 wird an der Entwicklung von Impfstoffen gearbeitet; manche haben sich im Tierversuch sogar bei
der Gabe zwei bis drei Tage nach der Infektion noch bewährt und zu einer Heilung geführt.[25]
Seit September 2014 wird erstmals ein Impfstoff gegen das Ebolavirus vom National Institutes of Health der Vereinigten
Staaten auf seine Verträglichkeit an zwanzig gesunden Probanden geprüft. Der Impfstoff besteht aus einem
Schimpansen-Adenovirus, dem zusätzlich gentechnisch ein Ebola-Virusprotein eingepflanzt wurde, das eine
Immunantwort auslöst. Das Schimpansen-Adenovirus wurde als Vehikel für das Ebola-Virusprotein ausgewählt, da es
normalerweise keine Erkrankung beim Menschen auslöst. Der Impfstoff wurde von der schweizerisch-italienischen
Biotechfirma Okairos entwickelt, die im Jahr 2013 vom Pharmakonzern GlaxoSmithKline übernommen wurde.[26]
Forschung
Wissenschaftlern des USAMRIID gelang es im Jahre 2003, Mäuse durch Injektion von virusähnlichen Partikeln zu
immunisieren. Anfang 2005 entdeckten Forscher um Steven Jones und Heinz Feldmann (University of Manitoba,
Winnipeg, Kanada) eine erfolgreiche Impfung (aktive Immunisierung) bei Javaneraffen (Macaca fascicularis) mit einem
abgeschwächten, lebenden, rekombinanten Vesiculären-Stomatitis-Virus (VSV), das auf seiner Oberfläche ein so
genanntes Glycoprotein des Zaire-Ebolavirus-Stammes „Kikwit“ produziert. Nunmehr erhofft man sich eine baldige
vorbeugende Impfmöglichkeit auch beim Menschen.
Forscher des US-Militärs haben 2010 ein Medikament, das die Virusreplikation hemmt, indem es sich an die RNA des
Virus bindet, erfolgreich an Affen getestet. Dabei überlebten 60 % der Rhesusaffen und 100 % der vorher infizierten
Makaken.[27]
2011 verkündeten Forscher des Scripps Research Institute Erfolge mit einem von ihnen entwickelten Antikörper.
„Forscher haben erstmals einen Antikörper entdeckt, der den tödlichen Sudan-Stamm des Ebolavirus außer Gefecht
setzt." Der Antikörper verhindert, dass das Virus in das Innere der Zellen gelangt. Das eröffne eine Möglichkeit, einen
Impfstoff gegen die Krankheit zu entwickeln, berichten Forscher im Fachmagazin Nature Structural & Molecular
Biology.“[28]
Die Estrogenrezeptormodulatoren Clomifen und Toremifen hemmen die Ebolaerkrankung in infizierten Mäusen.[29]
Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 verhindert das Herzmittel Amiodaron das Eindringen von Ebolaviren in Zellen
zumindest im Reagenzglas.[30] [31]
Ausbrüche
Dokumentiertes Auftreten und Epidemien der Ebola-Viruskrankheit
Seit 1976 kam es wiederholt zu Ausbrüchen des Ebolafiebers. Insbesondere im tropischen Teil Afrikas kosteten diese
Ausbrüche zahlreichen Personen das Leben:[32]
Karte zu den Ebolavirus-Epidemien
in Afrika von 1976 bis 2008
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CDC: Regionale Verteilung der
bestätigten und verdächtigen
Erkrankungsfälle während der
Ebolafieber-Epidemie in Westafrika
2014[33]
Ebolavirus-Epidemie in Westafrika
2014, betroffene Länder und Zahl der
infizierten Personen bzw. Zahl der
Todesfälle (inkl. Verdachtsfälle)
Ebolavirus-Epidemie in Westafrika
2014 (inkl. Verdachtsfälle)
Zahl der infizierten Personen
Zahl der Todesfälle
Jahr
1976
Land
Virus-Typ
Zaire (heute: EBOV
Demokratische
Republik
Kongo)
Fälle
318
Tote
280
Letalität
in %
88 %
Aufgetreten in Yambuku im
Bezirk Mongala im Norden
des Zaire. Der Ausbruch der
Krankheit wurde durch
engen persönlichen Kontakt
und durch die Verwendung
von kontaminierten Nadeln
und Spritzen in
Krankenhäusern und
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Jahr
1976
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Land
Virus-Typ
Sudan (heute: SUDV
Südsudan)
Fälle
284
Tote
151
Letalität
in %
53 %
Krankenhäusern verbreitet.
Verlauf in Guinea 2014 (gestrichelt:
Zahlreiche Personen aus
inkl. Verdachtsfälle)
dem medizinischen
Pflegepersonal
wurden
Bestätigte Erkrankungsfälle
[35]
Bestätigte
Todesfälle
infiziert.
1976
Vereinigtes
Königreich
SUDV
1
0
0%
1977
Zaire (heute: EBOV
Demokratische
Republik
Kongo)
1
1
100 %
1979
Sudan (heute: SUDV
Südsudan)
34
22
65 %
1989
USA
RESTV
Labor-Infektion eines
Angestellten in Birmingham
und Maridi nahe Yambio
0
0
0%
[38]
Verlauf
in Liberia
(gestrichelt:
wie
im Jahr2014
1976.
inkl. Verdachtsfälle)
Virus-Typ wurde bei
importierten
Affen von den
Bestätigte Erkrankungsfälle
Philippinen
in den
Bestätigte Todesfälle
Quarantäneeinrichtungen in
Virginia und Pennsylvania
[39]
1990
USA
RESTV
4
0
(asymptomatisch)
0%
entwickelten Antikörper,
Verlauf in Sierra Leone 2014 [40]
aber erkrankten nicht.
(gestrichelt: inkl. Verdachtsfälle)
1989–1990
Philippinen
RESTV
3
0
(asymptomatisch)
0%
Hohe Sterblichkeit bei
Bestätigte Erkrankungsfälle
Javaneraffen
in einer
Bestätigte
Todesfälle
Primaten-Anlage. Die Tiere
waren für den Export in die
USA vorgesehen. Drei
Tierpfleger entwickelten
Antikörper, aber erkrankten
nicht.[41]
1992
Italien
RESTV
0
0
0%
In der
Quarantäneeinrichtung in
Siena wurden bei
importierten Affen von den
Philippinen der Typ RESTV
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Jahr
Land
Virus-Typ
Fälle
Tote
Letalität
in %
festgestellt.[42]
1994
Gabun
EBOV
52
31
60 %
Aufgetreten in Mékouka und
weiteren Camps von
Goldarbeitern im
Regenwald in der Provinz
Ogooué-Ivindo.
Ursprünglich als Gelbfieber
angesehen wurde dieser
1995 als Ebola-Ausbruch
identifiziert.[43]
1994
Elfenbeinküste TAFV
1
0
0%
Ein Wissenschaftler
erkrankte nach einer
Autopsie an einem wilden
Schimpansen im
Nationalpark Taï. Der
Patient wurde in der
Schweiz behandelt.[44]
1995
Demokratische EBOV
Republik
Kongo
315
254
81 %
Ausgebrochen in Kikwit und
Umgebung in der Provinz
Bandundu. Nach
Recherchen erfolgte der
Ausbruch bei Waldarbeitern
und ein Ausbruch über die
Angehörigen und in
Krankenhäusern.[45]
Januar–April
1996
Gabun
EBOV
37
21
57 %
Ausgebrochen in Mayibout
im Minkébé National Park.
Ein getöteter Schimpanse
wurde im Wald von
Menschen auf der Jagd nach
Nahrung gegessen.
Neunzehn Menschen, die
daran direkt beteiligt waren,
erkrankten. Zudem traten
weitere Fälle bei
Familienangehörigen
auf.[43]
Juli
1996–Januar
1997
Gabun
EBOV
60
45
75 %
Ausgebrochen in Booué und
Umgebung in der Provinz
Ogooué-Ivindo und beim
Patiententransport nach
Libreville. Indexpatient war
ein Jäger, der in einem
Waldlager lebte. Die
Krankheit wurde durch
engen Kontakt mit
infizierten Personen
verbreitet.[43]
November
1996
Südafrika
EBOV
2
1
50 %
Ein Mediziner reiste von
Gabun nach Johannesburg,
Südafrika, nachdem er in
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Jahr
Land
Virus-Typ
Fälle
Tote
Letalität
in %
Gabun einen Ebola-Virusinfizierten Patienten
behandelt hatte und dabei
mit dem Virus in Kontakt
gekommen war. Er wurde
ins Krankenhaus
eingeliefert, wobei sich eine
Krankenschwester infizierte
und verstarb.[46]
1996
USA
RESTV
0
0
0%
Virus-Typ wurde bei
importierten Affen von den
Philippinen in den
Quarantäneeinrichtungen in
Texas nachgewiesen.[47]
1996
Philippinen
RESTV
0
0
0%
Virus-Typ wurde bei Affen
nachgewiesen, die für den
Export in die USA
vorgesehen waren.[48]
2000–2001
Uganda
SUDV
425
224
53 %
Aufgetreten in Gulu,
Masindi und Mbarara.
Grund für die größere
Verbreitung waren
unzureichende
Schutzmaßnahmen bei
Begräbnissen von mit Ebola
infizierten Patienten.[49]
Oktober
2001–März
2002
Gabun
EBOV
65
53
82 %
Ausbruch an der Grenze zur
Demokratischen Republik
Kongo.[50]
Oktober
2001–März
2002
Demokratische EBOV
Republik
Kongo
57
43
75 %
Ausbruch an der Grenze zu
Gabun und erstmals in der
Dezember
2002–April
2003
Demokratische EBOV
Republik
Kongo
143
November–
Demokratische EBOV
Dezember 2003 Republik
Kongo
Republik Kongo.[50]
128
89 %
Ausbruch in Mbomo und
Kéllé im Département
Cuvette-Ouest.[51]
35
29
83 %
Ausbruch in Mbomo und im
Dorf Mbandza im
Département CuvetteOuest.[52]
2004
Sudan (heute: SUDV
Südsudan)
17
7
41 %
Ausbruch in Yambio.[53]
2004
Russland
1
1
100 %
Ein Todesfall nach einer
EBOV
Kontamination im Labor.[54]
2005
Mai 2007
Demokratische EBOV
Republik
Kongo
81
Demokratische EBOV
Republik
Kongo
384
Verdachtsfälle
11
13 %
Laut WHO Ausbruch in
Etoumbi und Mbomo.[55]
167
43 %
Laut WHO Ausbruch in
Kampungu, Demokratische
Republik Kongo.[56][57]
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Ebolafieber – Wikipedia
Jahr
Oktober 2007
Land
Virus-Typ
Fälle
Demokratische EBOV
Republik
Kongo
264
Dezember
2007–Januar
2008
Uganda
149
November
2008
Philippinen
BDBV
Tote
187
Letalität
in %
71 %
Ausbruch in der Provinz
Kasai-Occidental.[58]
37
25 %
Ausbruch im Distrikt
Bundibugyo im Westen
Ugandas.[59][60][61][62]
RESTV
6
0
(asymptomatisch)
0%
Erstes bekanntes
Vorkommen des Ebola-Typs
RESTV bei Schweinen.
Sechs Arbeiter einer
Schweinefarm und zur
Verarbeitung von
Schlachtabfällen bildeten
Antikörper, erkrankten aber
nicht.[63]
Dezember
2008–Februar
2009
Demokratische EBOV
Republik
Kongo
32
15
47 %
Laut WHO Ausbruch in
Mweka und Luebo in der
Provinz Kasai-Occidental
(Westkasai).[64][65][66]
Mai 2011
Uganda
SUDV
1
1
100 %
Ausbruch in Ziroobwe in
Distrikt Luwero,
Uganda.[67] Andere Quellen
geben Bombo, Uganda
(35 km nördl. v. Kampala)
an, 33 Menschen wurden
vorsorglich isoliert.[68][69]
Juni–Oktober
2012
Uganda
SUDV
11
4
36 %
Ausbruch im Distrikt
Kibaale, 11
Erkrankungsfälle und vier
Todesfälle wurden
laborbestätigt.[70] Die WHO
berichtete von 50
Verdachtsfällen.[71][72]
Andere Quellen geben 59
Verdachtsfälle an, 24
Menschen wurden
vorsorglich isoliert.
[73][74][75]
Juni–November Demokratische BDBV
2012
Republik
Kongo
10 von 19
36
13
36 %
Ausbruch im Distrikt
Haut-Uele der Provinz
Orientale, Demokratische
Republik Kongo.[76] 36
Erkrankungsfälle und 13
Todesfälle wurden
laborbestätigt.[70] Die WHO
berichtete von 46
Erkrankungsfällen (davon
14 laborbestätigt) und 19
Todesfällen (davon 6
laborbestätigt).[77]
14.10.2014 11:20
Ebolafieber – Wikipedia
Jahr
November
2012–Januar
2013
http://de.wikipedia.org/wiki/Ebolafieber
Land
Uganda
Virus-Typ
SUDV
Fälle
6
Tote
3
Letalität
in %
50 %
Ausbruch im Distrikt
Luwero, sechs
Erkrankungsfälle und drei
Todesfälle wurden
laborbestätigt.[70]
seit Februar
2014
Guinea,
Liberia,
Sierra Leone,
Nigeria,
Senegal,
Vereinigte
Staaten,
Spanien
(→
EbolafieberEpidemie
2014)
EBOV [78]
bisher 8399
(8. Oktober
2014)
bisher
bisher 48 %
4033
(8.
Oktober
2014)[79]
Ausbruch von
hämorrhagischem Fieber
seit dem 9. Februar 2014 in
der Präfektur Macenta und
Präfektur Guéckédou. Laut
WHO,
Gesundheitsministerium
Guinea und Ärzte ohne
Grenzen Vordringen bis zur
Hauptstadt Conakry, sowie
nach Sierra Leone und
Liberia.[80][81][82][83][84][85]
[86][87]
Ende September
2014 erster Fall in den USA
(eingereist aus Liberia),
verstorben;[88] Anfang
Oktober 2014 erste Infektion
in Spanien.[89]
seit August
2014
Demokratische
Republik
Kongo (→
Ebolafieber in
Zentralafrika)
EBOV,
bisher 70
ähnlich dem (5. Oktober
Virus in
2014)
Kikwit
bisher
bisher 61 %
43
(5.
Oktober
1995[90]
2014)[91]
Ausbruch in Provinz
Équateur.[92][90] Von
Westafrika unabhängiger
Ausbruch der Krankheit laut
Gesundheitsminister Felix
Kabange Numbi[93] und
WHO.[90]
Legende: BDBV: Bundibugyo Virus (Spezies Bundibugyo Ebolavirus), EBOV: Ebola Virus (Spezies Zaire Ebolavirus),
RESTV: Reston Virus (Spezies Reston Ebolavirus), SUDV: Sudan Virus (Spezies Sudan Ebolavirus) und TAFV: Taï
Forest Virus (Spezies Taï Forest Ebolavirus), siehe auch aktualisierte Nomenklatur der Spezies in der Gattung
Ebolavirus.
Epidemie 2014 in Westafrika
→ Hauptartikel: Ebolafieber-Epidemie 2014
Die Ebola-Epidemie in Westafrika brach zunächst in Guinea in der Präfektur Macenta und der Präfektur Guéckédou aus.
Laut WHO und dem Gesundheitsministerium in Guinea war auch die Hauptstadt Conakry betroffen; der Schwerpunkt
der Neuerkrankungen verlagerte sich ab Juli 2014 mit 454 Infizierten zunehmend nach Sierra Leone. Eine
Behandlungsstation in Telimélé im Westen von Guinea konnte bereits wieder geschlossen werden.
In Liberia wurden hingegen Erkrankungen in sieben Bezirken bestätigt, darunter in der Hauptstadt Monrovia, wo bis
Ende Juli ein Ebola-Behandlungszentrum aus Zelten, ergänzend zu den bestehenden Krankenhäusern, aufgebaut wird.
Ein Behandlungszentrum besteht bereits in Foya im Bezirk Lofa im abgelegenen Grenzgebiet zu Guinea, wo auch Ärzte
ohne Grenzen in Voinjama seine Aktivität verstärkt.[94] Liberia will angesichts des Ausbruchs alle Grenzen zu den
Nachbarstaaten schließen. Ausgenommen seien zwei Flughäfen und drei andere Grenzpunkte.[95]
Internationale Hilfemaßnahmen kamen aufgrund politischer und gesellschaftlicher Probleme nur schleppend in Gang.
Ein großer Teil der Bevölkerung ist über die zunächst grippeähnlichen Symptome und den Infektionsweg des Virus
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Ebolafieber – Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Ebolafieber
schlecht oder gar nicht informiert, sodass Infizierte nicht früh genug isoliert werden und gegebenenfalls weitere
Personen anstecken. Auch ist das Misstrauen gegenüber ausländischen Ärzteteams und den inländischen Behörden groß,
denn es gab Gerüchte, dass Helfer das Virus eingeschleppt hätten.[96] So brach das Rote Kreuz eine Hilfsaktion ab,
nachdem Mitarbeiter bedroht worden waren. Ein Krisentreffen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Ghana am 2.
und 3. Juli 2014 sollte die Teilnehmerstaaten dazu bringen, die Epidemie offiziell anzuerkennen, und die Ausbreitung
über die Landesgrenzen hinaus verhindern.[97] Inzwischen droht beispielsweise die Regierung von Sierra Leone mit
Strafen, falls Kranke versteckt würden. Nötig seien laut WHO eine effektive Analyse und eine Rückverfolgung der
Kontakte mit Erkrankten (englisch: contact tracking) sowie eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Die WHO
sprach aber keine generellen Reisebeschränkungen aus.[98] Liberia hingegen plante zunächst wohl nicht einmal eine
Aufklärungskampagne.[99]
Eine hohe Überlebensrate von 63 Prozent im Behandlungszentrum des Donka-Krankenhauses in Conakry, wo seit dem
25. März 59 bestätigte Ebolaerkrankte behandelt wurden, steht im Kontrast zur geringeren Überlebensrate auf dem
Land: Gerade wenn erst spät medizinische Hilfe in Anspruch genommen wurde, wie zu Beginn der Epidemie in
Guéckédou, habe es eine sehr geringe Überlebenschance gegeben. Behandlungseinrichtungen wurden daher vor allem
im Grenzgebiet der drei Staaten abseits der großen Zentren aufgebaut, unter anderem in Kailahun, Koindu und Buedu im
Bezirk Kailahun. 200 lokale Gesundheitshelfer wurden dort ausgebildet.[94]
Zu den am 20. Juli im Labor bestätigten 786 Erkrankungen in Westafrika (1093 insgesamt) mit 660 Toten (davon 442
bestätigt) sind noch weitere inzwischen an Ebola Erkrankte sowie Todesfälle hinzuzuzählen. Die
Weltgesundheitsorganisation berichtet regelmäßig in englischer Sprache darüber (mit klarer Übersichtstabelle).[98]
Am 4. August gab die Weltbank bekannt, den betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leona durch eine Nothilfe
bis zu 200 Mio. US-Dollar (149 Mio. Euro) zur Verfügung zu stellen. Ebenfalls finanzielle Hilfen wurden von der
Afrikanischen Entwicklungsbank (60 Mio. US-Dollar) und der WHO (100 Mio. US-Dollar) zugesagt.[100]
Zwei in Afrika arbeitende US-amerikanische Infizierte sollen laut Medienberichten mit einem experimentellen Serum
behandelt worden sein, das bis dahin nur an Affen getestet wurde.[100]
Nachträgliche Untersuchungen von Blutproben aus Sierra Leone, die bereits zwischen 2006 und 2008 zwecks
Lassafieber-Diagnostik gewonnen worden waren, ergaben serologische Hinweise darauf, dass Ebola-Infektionen bereits
in diesen Jahren auftraten, aber nicht erkannt wurden.[101] Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der
Vereinten Nationen (FAO) warnt inzwischen vor dem Verzehr von Fledermäusen, anderen Wildtieren und Kadavern, da
diese Überträger des Virus sein können.[102]
Das Auswärtige Amt rät seit dem 1. August 2014 von Reisen in die Gebiete ab.[103] Seit dem 5. August 2014 gilt
darüber hinaus auch eine förmliche Reisewarnung für die Länder Liberia, Guinea und Sierra Leone.[104] In der ersten
Augustwoche 2014 wurden erste Infektionsfälle in Nigeria bekannt, darunter ein Arzt. Zwei infizierte US-Amerikaner
wurden in die Vereinigten Staaten ausgeflogen.[105] Die spanische Luftwaffe evakuierte ebenfalls einen Staatsbürger.
[106][107]
Am 8. August 2014 erklärte die WHO die Epidemie zum internationalen Gesundheitsnotfall.[108] Am 14. August 2014
erklärte die WHO, es gebe Hinweise in den betroffenen Ländern, dass das tatsächliche Ausmaß des Ausbruchs weit
größer sei, als die Zahl der Todesopfer und Erkrankungen erkennen lasse.[109][110]
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