Infoblatt über den Umgang mit Patienten bei Verdacht auf eine EbolaInfektion Das CTIF (Internationales technisches Komitee für vorbeugenden Brandschutz und Feuerlöschwesen) hat eine Richtlinie über den Umgang mit Patienten mit Verdacht auf eine Ebola-Infektion erstellt. Das Infoblatt enthält Anleitungen und Hintergrundinformationen für die Einsatzkräfte der Feuerwehr im Umgang mit Patienten bei Verdacht auf eine Ebola-Infektion. Was ist Ebola? Das aus Westafrika stammende Ebola-Virus verursacht eine seltene, aber sehr schwere Infektionskrankheit. Die Symptome sind hohes Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Erbrechen, Durchfall und Blutungen im Körper. Die Symptome treten nach der Infektion mit dem Ebola-Virus zwischen 2 und 21 Tagen (durchschnittlich nach sieben Tagen) auf. Solange die Menschen diese Symptome nicht aufweisen, sind sie nicht infektiös. Wie ist eine Infektion möglich? Eine Übertragung der Krankheit ist nur durch direkten physischen Kontakt mit dem Infizierten oder durch die Körperflüssigkeiten des Infizierten (Blut, Speichel, Urin, Schweiß und dergleichen) möglich. Eine weitere Möglichkeit der Übertragung besteht durch den Verzehr oder bei der Schlachtung kranker Wildtiere (genannt Buschfleisch). Der Virus wird nicht durch die Luft übertragen. Ebola ist nur ansteckend, wenn jemand durch den Virus erkrankt oder verstorben ist. Bei einer Infektion liegt die Todesrate bei 40 bis 90 %. Gibt es eine Behandlung? Derzeit gibt es keinen Impfstoff zur Heilung von Ebola. Die Behandlung besteht hauptsächlich aus der Steuerung der Komplikationen. Die Patienten müssen ständig medizinisch versorgt werden. In diesem Zeitraum ist die Ansteckungsgefahr extrem hoch. Sicherheitsmaßnahmen Bei auftretenden Symptomen ist der Patient rasch zu isolieren, so dass Neuinfektionen hintangehalten werden. Personen, die ohne Schutz Kontakt mit dem Patienten hatten, werden drei Wochen lang hinsichtlich ev. auftretender Krankheitssymptome überwacht. In diesem Fall werden auch diese Personen sofort ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie getrennt von anderen Patienten behandelt werden. Sanitäter, behandelnde Ärzte und Personal müssen Schutzkleidung tragen und strenge Regeln befolgen, um eine Infektion und Ausbreitung von Ebola zu vermeiden. ‐ 2 ‐ Schutz der Ersthelfer Für die Rettungsdienste gibt es nationale Richtlinien für den Transport von hochinfektiösen Patienten. Diese enthalten detaillierte Informationen wie z.B. auch über die persönliche Schutzausrüstung des Sanitätspersonals. Diese Informationen können auch von den Feuerwehren genutzt werden. Jeder direkte Kontakt mit dem Patienten ist zu vermeiden, sofern nicht eine entsprechende Schutzausrüstung getragen wird, da die Krankheit bereits durch den direkten Kontakt mit dem Patienten übertragen werden kann. Ist ein Kontakt mit Patienten unbedingt erforderlich, so haben die Einsatzkräfte der Feuerwehr zumindest Einweganzüge mit Atemschutz, Gummistiefel und Handschuhe zu tragen. Es können auch die Schutzanzüge der Schutzstufe 2 und Schutzstufe 3 verwendet werden. Besteht die Möglichkeit, dass Feuerwehrmitglieder in Kontakt mit einem potenziellen Ebola-infizierten Patienten kommen? Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Feuerwehreinsatzkräfte in Kontakt mit Personen mit Verdacht auf eine Ebola-Infektion kommen (z.B. bei der Unterstützung des medizinischen Personals, Erstversorgung an der Unfallstelle usw.). In diesem Fall ist das Feuerwehrmitglied sofort zu dekontaminieren und mit dem medizinischen Personal Kontakt aufnehmen. Während der folgenden drei Wochen wird das Feuerwehrmitglied medizinisch überwacht. Desinfektion Kleine Flächen sind mit mind. 70% Alkohol zu desinfizieren. Große Flächen sind mit einer Chlorlösung mit 0,5% aktivem Chlor zu behandeln. Die Chlorlösung sollte kurz vor der Anwendung hergestellt werden. Bei der Chlor-Lösung ist für eine ausreichende Einwirkzeit zu sorgen. Sie sollte mindestens zehn Minuten betragen. Danach sind die Flächen mit Wasser abzuspülen und zu trocknen. Wie sind die kontaminierten Materialien zu entsorgen? Kontaminierte Abfälle müssen gemäß den nationalen Standards entsorgt werden. ‐ 3 ‐ Schnellrisikobewertung Hatten Sie Fieber vor dem Vorfall? Haben Sie Westafrika in den letzten 3 Wochen besucht? Hatten Sie Kontakt mit Ebola Verdachtspersonen oder haben Sie ein Krankenhaus oder eine Klinik auf Ihrer Reise besucht? kein Risiko kein Risiko kein Risiko medizinisches Personal kontaktieren Desinfektion von Mehrwegmaterial und Ausrüstung Link zur WHO: http://www.who.int/csr/disease/ebola/en/