WISSENSWERT Die Bauphysik hat ihren Schwerpunkt in Übertragungsvorgängen der Wärme und Energie, der Feuchte und des Schalls und in den mechanischen Beanspruchungen von Bauteilen infolge von Wärme- und Feuchteeinwirkung. (Quelle: Institut für Bauklimatik Dresden) Die Geschichte der Bauklimatik 04 1. Überblick 2. Einleitung Im Beitrag wird die Entwicklung der beiden Fachgebiete Bauphysik und Bauklimatik von den Anfängen bis zu ihrer heutigen Bedeutung aufgezeigt. Ohne auf alle Einzelheiten einzugehen, werden die wichtigsten Wissenschaftler, die die Entwicklung vorangetrieben haben genannt. Die beiden Fachgebiete, die man heute durchaus synonym betrachten kann, haben sich auf der gleichen Basis aber mit unterschiedlichen Schwerpunkten entwickelt. Dies ist im Wesentlichen der deutschen Teilung nach 1945 geschuldet. Während die Bauphysik ihren Schwerpunkt in den Übertragungsvorgängen der Wärme und Energie, der Feuchte und des Schalls und auch in den mechanischen Beanspruchungen von Bauteilen infolge von Wärme- und Feuchteeinwirkung suchte, fand die Bauklimatik (zunächst als Technische Bauhygiene bezeichnet), von der Hygiene ausgehend, ihr Arbeitsgebiet in allen von der Wechselwirkung zwischen Raum- und Außenklima für das Gebäude und ihre Nutzer entstehenden Prozessen und dem daraus resultierenden Verhalten des Gebäudes. Als jüngere ingenieurwissenschaftliche Disziplinen sind die Fachgebiete Bauphysik und Bauklimatik neben Statik, Baukonstruktion und den andern Fächern aus der Praxis nicht mehr wegzudenken. Nur wenige wissen, da die beiden Fachbegriffe oft synonym gebraucht werden, worin sich die beiden Begriffe unterscheiden und ob sie sich überhaupt unterscheiden. Während sich der Begriff „Bauphysik“ weitgehend durchgesetzt hat und auch der Begriffsinhalt überwiegend festliegt, wird die Bezeichnung „Bauklimatik“ zwar immer öfter gebraucht, aber nicht klar definiert. Insofern ist es interessant, sich mit der Entstehung und Entwicklung der beiden Disziplinen zu beschäftigen. Umso mehr, da ihre teilweise unterschiedliche Ausprägung ein Teil der deutschen Teilungsgeschichte ist. 3. Definition Heute kann man die beiden Begriffe Bauphysik und Bauklimatik durchaus synonym verwenden. Ein WISSENSWERT Unterschied besteht darin, dass mit der Bezeichnung Technische Bauhygiene bzw. Bauklimatik der Begriff Physik vermieden wird, weil dieser sehr weitreichende Arbeitsbereich, der sich mit den Wechselwirkungen zwischen Raum- und Außenklima im und am Gebäude befasst, von vornherein als Ingenieurdisziplin mit der Einbeziehung der Technischen Gebäudeausrüstung, der Hygiene und der Meteorologie behandelt wurde. Während die Bauphysik den Schwerpunk ihrer Arbeit zunächst als Anwendung der Physik auf bauliche Probleme vor allem in der Materialtechnologie gesehen hat. Karl Gertis definierte 1979 den Inhalt folgendermaßen: „Bauphysik befasst sich mit den Übertragungsvorgängen der Wärme und Energie (auch bei höheren Temperaturen im Brandfall), der Feuchte, des Schalls und des Tageslichtes im Innern eines Raumes, in den raum- bzw. gebäudeumschließenden Bauteilen und in der Nahumgebung eines Gebäudes. Zur Bauphysik gehört auch die mechanische Beanspruchung von Bauteilen infolge von Wärme- und Feuchteeinwirkung“. Karl Petzold beschrieb 1988 die Bauklimatik folgendermaßen: „Bauklimatik beschreibt die Gesamtheit jener Erscheinungen, die am Zustandekommen des Klimas im Innern und in der unmittelbaren Umgebung der Gebäude beteiligt sind, sowie die Einwirkung des Klimas auf die Baukonstruktion. Sie umfasst damit alle Prozesse, die das Verhalten eines real genutzten Bauwerkes in Interaktion mit dem und auf den Nutzer beschreiben. Vorrangige Zielstellung ist die Darstellung baulicher Möglichkeiten zur Anpassung (Optimierung) eines Gebäudes an außenklimatische Bedingungen und raumklimatische Erfordernisse. Alternativ kann auch der Erhalt bestehender Gebäude unter sich ändernden raum- und außenklimatischen Bedingungen Gegenstand der Forschung sein. Man kann dabei zwei Hauptarbeitsrichtungen unterscheiden •• diese Klimate so zu beeinflussen, dass die Nutzbarkeit der Gebäude und Freiräume gewährleistet werden kann (Funktionssicherung), •• die Baukonstruktion vor unzulässiger Beanspruchung durch diese Klimate zu schützen (Eigensicherung).“ [1] Mit dieser Formulierung ist das Fachgebiet eines der jüngsten im Bauwesen, obwohl es sicher immer auch vorher Ansätze einzelner Baumeister gab, solche Zielstellungen beim Entwurf von Gebäuden zu berücksichtigen. Von dem römischen Baumeister Vitruv ist bekannt, dass er in seiner „De Architektura“ die damals bekannten hygienischen und klimatischen Bedingungen als Forderungen an das Bauen formuliert hat. Als Fachwissen gingen diese Zielstellungen weitgehend verlo- ren. Doch vor allem in den autochthonen, den „am Ort gewachsenen“ Bauweisen, die die Erfahrungen vieler Generationen auf die Klimabeanspruchung von Gebäuden widerspiegeln, kann man noch heute die Zielstellungen der Bauklimatik (auch als klimagerechtes Bauen bezeichnet) beobachten. 4. Entstehungsgeschichte Inzwischen laufen die Zielrichtungen beider Gebiete weitgehend parallel. Der Unterschied liegt also in der historischen Entstehung. Die erste Bezeichnung des Fachgebietes war vielleicht „Gesundheitstechnik“. Abgeleitet von den Forderungen der Hygieniker und den daraufhin erfolgten Bemühungen, diese Forderungen in die Praxis umzusetzen (Zeitschrift „Der Gesundheitsingenieur“ 1. Auflage: 1889). Der erste Lehrstuhl auf diesem Gebiet wurde 1948 an der Technischen Hochschule Dresden gegründet. Wenn man aber zu den Wurzeln dieser für das Bauwesen relativ neuen Disziplin gelangen will, muss man weit in das 19. Jahrhundert zurückgehen. Auf den neueren Erkenntnissen der Physik, der Chemie, der Biologie usw. aufbauend deckte die physiologische (und damit naturwissenschaftlich begründete) Hygiene etwa ab Mitte des 19. Jahrhunderts neue Zusammenhänge zwischen Umwelt, Lebensweise und Gesundheit auf. Die Hygiene entwickelte sich zu einer exakten Wissenschaft. Einer ihrer führenden Protagonisten war Max von Pettenkofer (1818 – 1901) (siehe Bild 1), ab 1865 o. Professor der Hygiene in München. Er arbeitete streng nach naturwissenschaftlichen Kriterien und führte experimentelle Untersuchungen zu den Auswirkungen von Kleidung. Heizung und Lüftung auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen durch. Er definierte und formulierte neue hygienische Forderungen an Boden, Luft und Wasser. Ganz besonders aber gelang es ihm, die Forderungen, die an Bauwerke zu stellen waren, zu quantifizieren. Seit Pettenkofer und anderen ist bekannt, welche Temperaturen in Wohn- und Arbeitsstätten einzuhalten sind, welche Luftraten benötigt werden, um die Nutzungsfähigkeit eines Gebäudes sicherzustellen, wie groß die Beleuchtungsstärke sein muss, welcher Schallpegel zugelassen werden kann und anderes mehr. Auf diese begründeten und quantifizierten Forderungen der Hygiene musste die Technik mit Erzeugnissen antworten, die diesen Forderungen weitgehend genügen. Und dafür wurden geeignete, physikalisch begründete und mathematisch formulierte Berech05 WISSENSWERT nungs- und Bemessungsverfahren benötigt, denn die Zeit reichte für ein geruhsames, auf Versuch und Irrtum beruhendes „Probieren“ nicht mehr aus. Seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt es in zunehmendem Maße Arbeiten von Physikern, Ingenieuren und Architekten, die sich mit der Umsetzung einzelner hygienischer Forderungen in bauliche Lösungen und mit den Folgen der Einführung von neuen Baukonstruktionen und Baustoffen befassen. Carl von Linde (1842 – 1934) bekam 1868 als ao. Professor (ab 1872 o. Prof.) den Lehrstuhl für Maschinenlehre an der Polytechnischen Schule München (Vorläuferin der TU München). Auf seine Initiative wurde 1902 das Laboratorium für Technische Physik gegründet. Ihr erster Direktor war Prof. Dr.-phil., Dr.-Ing.eh. Otto Knoblauch. Er und seine Schüler wandten die Methoden wissenschaftlicher Forschung erstmals in größerem Umfang auf die Probleme des Wärme und Schallschutzes im Bauwesen an und schufen so eine Bau-Physik. Deshalb kann man wohl davon ausgehen, dass hier der Begriff der „Bauphysik“ seine Wurzeln hat. Vor allem die mit der zunehmenden Industrialisierung wachsenden Bauaufgaben zwangen zu einer Beschäftigung mit den dafür benötigten neuen und alten Baustoffen. Auf Initiative der Dämmstoffindustrie wurde in München in enger Verbindung mit dem Laboratorium für Technische Physik von Prof. Knoblauch das Forschungsheim für Wärmeschutz (heute Institut für Wärmeschutz) gegründet. Hier arbeitete ab 1919 Dr.Ing. habil. Joseph Sebastian Cammerer, der in München Maschinenbau studiert hatte. J.S. Cammerer wurde zu einem der ersten bekannten Bauphysiker, der durch seine Arbeiten (u.a. durch seine Bild 1: Max von Pettenkofer (1818 – 1901) war ab 1865 o. Professor der Hygiene in München. (Foto: Franz Seraph Hanfstaengl) 06 Bild 2: Herrmann Rietschel (1847 – 1914) brachte 1893 mit seinen „Leitfaden zum Berechnen und Entwerfen von Heizungs- u. Lüftungsanlagen“ das erste moderne Lehrbuch der Heizungstechnik heraus. (Foto: TU Berlin) Bücher: „Der Wärme und Kälteschutz in der Industrie“ und „Die konstruktiven Grundlagen des Wärme- und Kälteschutzes im Wohn und Industriebau“) die Entwicklung der Bauphysik voran gebracht hat. [2] Ein anderes Forschungsinstitut, das auch vom Münchener Labor ausging, wurde durch Prof. Dr.-Ing. Hermann Reiher begründet. Reiher war als Assistent von Knoblauch auf die Bedeutung der bauphysikalischen Forschung aufmerksam geworden. Um die in München gewonnenen Erkenntnisse in möglichst großem Umfang in die Praxis einzuführen, gründete er mit Unterstützung der Württembergischen Regierung, der Technischen Hochschule Stuttgart und einiger Firmen im Mai 1929 das Institut für Schall und Wärmeforschung. 1936 wurde Hermann Reiher ordentlicher Professor für Technische Physik an der Technischen Hochschule Stuttgart. Im nunmehrigen Institut für Technische Physik e.V. wurden umfangreiche Forschungen auf den Gebieten Schall- und Wärmeschutz durchgeführt und veröffentlicht. [3] Heute gehört diese Einrichtung als Fraunhofer Institut für Bauphysik immer noch zu den führenden Institutionen auf dem Gebiet. Ein Verdienst Reihers ist es auch, die Forschungen auf dem Gebiet des Wohnungsbaus vorangetrieben zu haben. Es gelang ihm, mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wohnungsbau in Oberbayern, eine Versuchsstelle für experimentelle Bauphysik zu errichten. Dort in Holzkirchen wurden unterschiedlich gebaute Versuchshäuer langen Tests unter wirklichkeitsgetreuen Witterungsbedingungen ausgesetzt. Eine heute immer noch fast einzigartige Anlage. Ebenfalls in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert gab es im Bereich des Bauwesens eine andere Entwicklungslinie, die mit den Erkenntnissen der Physik auf die gewachsenen Anforderungen der Praxis antwortete, das war die industrielle Heizung und Lüftung. Herrmann Rietschel (1847 – 1914) (siehe Bild 2) brachte 1893 mit seinen „Leitfaden zum Berechnen und Entwerfen von Heizungs- u. Lüftungsanlagen“ das erste moderne Lehrbuch der Heizungstechnik heraus und gab damit dieser jungen Fachrichtung eine wissenschaftliche Grundlage. 1885 wurde er in Berlin auf den Lehrstuhl für Ventilations- und Heizungswesen berufen. Er gilt damit, obwohl an die Abteilung Architektur berufen, als Begründer einer neuen Fachrichtung im Maschinenbau, die heute als Heizungs- und Lüftungstechnik überragendes Ansehen genießt. Außerdem hat er viel zur Klärung der Wechselbeziehungen zwischen der Gesundheitstechnik, wie es damals hieß, und der Hygiene beigetragen. [4] Anders als die bauphysikalischen Arbeiten, deren Aktivitäten zunächst auf die Arbeiten in Forschungsinstituten beschränkt blieben, konnte Herrmann Rietschel WISSENSWERT durch seine Arbeit auf dem weltweit ersten Lehrstuhl für „Ventilations- und Heizungswesen“ an der Technischen Hochschule seine Erkenntnisse in der Lehre über seine Studenten verbreiten. Die sich rasch entwickelten Kenntnisse in der Heizungs- und Lüftungstechnik führten dazu, dass solche Lehrstühle an vielen Hochschulen entstanden und auch bald eine große Anzahl von Fachleuten auf dem Gebiet in der Praxis tätig war. Obwohl ihre Tätigkeit für das Betreiben von Wohnungen und Industrieanlagen eine immer größere Bedeutung erlangte, blieb es ein eigenständiger, vom Maschinenbau geprägter Berufszweig neben dem Baugewerbe. Die Entwicklung des Bauwesens im beginnenden zwanzigsten Jahrhundert war einerseits gekennzeichnet durch die infolge von Krieg und Wirtschaftskrise entstandene Not, aber auch durch neue vorwärtsweisende und umwälzende Ideen (Bauhaus, Dessau-Törten, Stuttgart-Weißenhof). Damit entstanden neue und andere Bauweisen mit neuen Baumaterialien, neue funktionelle Anforderungen an Gebäude und neue Möglichkeiten zur Beheizung und Belüftung, als sie im 19. Jahrhundert üblich und möglich waren. Das war zugleich mit einer großen Unsicherheit in der Anwendung verbunden und machte die Arbeit der Bauphysiker zu einer fast unabdingbaren Voraussetzung, um neue Gebäude gut und schadensfrei nutzen zu können. Die Arbeiten von J. S. Cammerer, Leopold Sautter, Hermann Reiher, Otto Krischer, Helmut Glaser und vieler anderer Physiker und Bauphysiker aus dieser Zeit, dokumentieren die immer umfangreichere Beschäftigung mit bauphysikalischen Themen. Gebäude wurden damals wie heute von Architekten geplant, die Arbeiten der Bauphysiker aber waren auf Veröffentlichungen beschränkt, die mehr oder weniger zufällig von Architekten gelesen, aber kaum angewendet werden konnten. Darin lag ein Problem. J.S. Cammerer hatte in seinem oben angegebenen Buch 1936 geschrieben: „Wer die schweren bautechnischen, hygienischen und wärmeschutztechnischen Fehler kennt, mit denen zahlreiche Großsiedlungen der letzten Jahre behaftet sind, wird dann eine genügende Rechtfertigung für die vorliegende Arbeit sehen. Der Stand der wissenschaftlichen Forschung gibt heute alle notwendigen Unterlagen, um die Möglichkeit beliebiger Rohstoffe und Konstruktionen ohne kostspielige Experimente wärmeschutztechnisch beurteilen zu können. Was bisher fehlte, ist eine Sammlung dieser Ergebnisse in einer Form, die dem Architekten eine einfache Anwendung ohne alle Spezialkenntnisse ermöglicht.“ Man könnte hinzufügen: Diese Erkenntnisse sollten auch den Ansprüchen der Zeit folgend genügend Raum in den Lehrplänen der Baufakultäten finden. Auch die Heizungs- und Lüftungsfachleute konnten ihre Kenntnisse kaum in die Entwurfsplanung der Architekten einbringen, sondern mussten sich in der Regel darauf beschränken, ihre Anlagen in die fertig geplanten Gebäude hineinzuarbeiten. Eine komplexe Planung, in der die Kenntnisse beider Fachrichtungen von vornherein Beachtung finden konnten, fand nur in Ausnahmefällen statt. Aber die Zeit war reif für Veränderungen. Die Arbeiten der oben genannten Fachleute fanden sich schon in ersten VDI- Regeln und Normungen wieder, deren Durchsetzung und allgemeine Kenntnis jedoch durch den Krieg behindert wurde. Die erste Normierung des Wärmeschutzes, die DIN 4108, wurde erst 1952 veröffentlicht. Der erste Lehrstuhl für Bauphysik wurde lange nach der Aufbauzeit, 1976 in Essen errichtet. Als ordentlicher Professor für Bauphysik wurde Dr.-Ing. Karl Gertis berufen. Gertis stammte aus dem Fraunhofer Institut IBP in Stuttgart und damit aus der Linie Professor Reihers. Damit setzten sich zunächst die Denkweise und der Arbeitsgegenstand und damit auch der Fachbegriff Bauphysik durch. In der Folge bürgerten sich dieser Fachbegriff und die neue Fachrichtung in fast allen Baufakultäten der Bundesrepublik Deutschland ein. Bild 3: W erner Cords-Parchim gründete 1952 das Institut für Technische Bauhygiene an der TU Dresden. (Foto: TU Dresden) 07 WISSENSWERT Verursacht durch die Teilung Deutschlands von 1945 bis 1990, verlief die Entwicklung in der DDR etwas anders. Als nach den Zerstörungen des zweiten Weltkriegs die Aufbauarbeit langsam wieder begann, wurde an der Technischen Hochschule Dresden in der Fachrichtung Architektur mit dem neuen Lehrpersonal auch ein Professor berufen, der die Einbeziehung der vorhandenen bauphysikalischen und hygienischen Kenntnisse und der Erkenntnisse der Heizungs- und Lüftungstechnik in die Architekturausbildung entscheidend beeinflussen sollte. Dipl.-Ing. Werner Cords-Parchim (1886 – 1954) (siehe Bild 3), ein Landbaumeister aus Mecklenburg hatte durch seine praktische Bautätigkeit viel Erfahrung mit Gebäuden gesammelt, die in hohem Maße großen Belastungen durch ungenügende Heizung und Lüftung und erhöhten Feuchtigkeitseinwirkungen ausgesetzt waren. Er wurde als erfahrener Fachmann 1947 auf den Lehrstuhl für landwirtschaftliches Bau- und Siedlungswesen berufen. Hier gründete er, dessen Tätigkeit weit über den Bau von Stallanlagen hinausging, sehr früh 1948 an der Fachrichtung Architektur eine „Sammlung für Technische Bauhygiene“. Interessant ist, dass auch diese Linie bis auf den „Stammvater“ Pettenkover zurück zu verfolgen ist. In Pettenkovers Institut war ein junger Architekt tätig, Hans Christian Nußbaum (1853 - 1928), der nach seinem Architekturstudium in Hannover ab 1885 am hygienischen Institut in München seine Studien fortsetzte. Zunächst als Dozent, lehrte er ab 1896 als Professor für gewerbliche Gesundheitslehre an der Technischen Hochschule in Hannover bei den Architekten. Seine Berufung verdankte er einer ausdrücklichen Empfehlung durch seinen Mentor Pettenkover. Seine Vorlesungen, unter anderem „Die Grundzüge der Gesundheitslehre in ihrer Beziehung zur Technik“ und „ Bauhygiene für Architekten“, spiegeln die erste Verbindung zwischen diesen beiden Fachrichtungen wider. Wobei der Begriff Bauhygiene bei den Hygienikern als Bezeichnung schon im Gebrauch war [5]. Werner Cords (1886 - 1954) studierte ab 1907 Architektur in Hannover (Diplom 1913) und belegte nachweislich auch die Vorlesungen (Gewerbliche Gesundheitslehre) bei Nußbaum [6]. Offensichtlich angeregt durch diese Vorlesungen und durch seine praktische Tätigkeit überzeugt von der Bedeutung, die die Verbindung zwischen den baulichen Gegebenheiten und den technischen Möglichkeiten der Heizung und Lüftung für das Wohlbefinden der Nutzer (Tiere und Menschen) hat, gründete er 1952, das „Institut für Technische Bauhygiene“. In seinem neuen Lehrbuch „Technische Bauhygiene“ [7], das aus den gleichnamigen Vorlesungen an der Technischen Hochschule Dresden entstand, schreibt er im Vorwort: „Die Hygiene lehrt die Verhütung von Schwäche und Krank08 heit. Sie zeigt Wege zur Erhaltung und zur Steigerung der Leistungen von Körper und Seele. Die Hygiene ist das Arbeitsgebiet des Mediziners. Aufgrund erkannter Schadensursachen stellt er Forderungen für die persönliche und öffentliche Gesundheitspflege. Innerhalb bestimmter Gebiete kann er für die Beachtung und Durchführung seiner Forderungen Anweisungen geben und ihre Befolgung überwachen. Es gibt indessen auch Gebiete der Hygiene, auf denen der Mediziner die Mitarbeit von Fachleuten aus andern Berufen braucht. […] Das gilt in besonderem Maße dort, wo schädigende Einwirkungen durch ungesunde Wohn- und Arbeitsräume bekämpft und vermieden werden sollen, also für die Bauhygiene, die Wohnungs- und Städtehygiene.“ Weiter schreibt er: „Das körperlich und seelische Leben seiner Mitmenschen durch entsprechende Bauten zu schützen, zu erleichtern und zu verschönern, das ist die vornehmste Aufgabe des Architekten wie des Ingenieurs. Hiermit hilft er dem Hygieniker. In diesem Sinne befasst sich die Technische Bauhygiene mit den Möglichkeiten, gesunde Wohn- und Arbeitsstätten zu schaffen und zu erhalten. […] Die technische Bauhygiene behandelt demgemäß die Maßnahmen zur Abwehr und Förderung von Umwelteinflüssen. Das sind: •• der Wärmeschutz •• Lüftung, Klimatisierung und Kühlung •• Feuchtigkeitsschutz •• Besonnung •• Beleuchtung •• Schall- und Erschütterungsschutz“ Damit hat Werner Cords-Parchim ein neues Kapitel in der fachlichen Ausbildung von Architekten aufgeschlagen. Die bisher in einzelnen Fachaufsätzen veröffentlichten Erkenntnisse der genannten sechs Fachgebiete bündelt er mit einer enormen Fleißarbeit zu einem Aufgabengebiet für Architekten oder Bauingenieure, das zum ersten Mal die komplexe Vernetzung dieser Themen als Bauaufgabe darstellt. Als Beispiel seien die Anfangssätze des 1. Kapitels aus dem Buch zitiert: „Der Mensch braucht zum behaglichen und gesunden Leben in den Räumen, die er zu seinem Schutz schafft, eine zweckmäßige Temperatur, einen zuträglichen Wärmestand. Der Raum darf dem Körper nicht im Übermaß Wärme entziehen. Er muss ihm andererseits ermöglichen, die bei der Verbrennung der Nahrung und bei der Arbeit der Muskeln freiwerdende Wärme ohne Stauung abzugeben. Die Räume sollen weiterhin oft, um manche Einrichtungsgegenstände vor Frost zu schützen, auf einem bestimmten Temperaturniveau gehalten werden. Zudem gilt es, die Abkühlung der inneren Wandoberflächen bis zu dem Taupunkt WISSENSWERT der Raumluft, auch wenn die Heizung vorübergehend unterbrochen ist, zu vermeiden, damit sie nicht feucht werden und dadurch Schäden entstehen. Den zweckmäßigen Wärmestand haben wir ohne zusätzliche Beheizung in unseren Räumen nur während weniger Sommermonate. Wenn geheizt wird, gilt es die erzeugte Wärme möglichst am Abfließen zu hindern, den Raum gegen Wärmeverluste zu schützen. Im Sommer kann der umgekehrte Fall eintreten, dass die Sonnenwärme am Eindringen in die Räume gehindert werden muss. Wärmeerzeugung und Wärmeschutz sind Maßnahmen die zusammengehören. Wärmeerzeugung erfordert laufende Aufwendungen, also Bewirtschaftungskosten. Wärmeschutz bedeutet eine einmalige Aufgabe beim Bauen. Beide müssen in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen. Beide haben der Gesundheit der Bewohner zu dienen. Wärmeerzeugung ohne gleichzeitigen Wärmeschutz führt zu starken und damit ungesunden Temperaturgegensätzen im Raum.“ Das wurde 1953 geschrieben. Derartiges stand bis dato noch nie so komplex und klar in einem Architekturlehrbuch. Es beschreibt den Beginn einer neuen Betrachtungsweise zum Architekturentwurf, die sich allerdings zugegebenermaßen nur schwer durchsetzen ließ und auch heute noch nicht voll durchgesetzt ist, obwohl die Kenntnisse ständig vervollkommnet werden. Vor allem auf dem Gebiet der Bauphysik entstanden die wegweisenden Abschnitte der 1952 erstmals veröffentlichten DIN 4108, die den Wärme- und Feuchteschutz normierte und die DIN 4109, die das Gleiche für das Gebiet des Schallschutzes vollbrachte. Auch die Lehre konnte auf dieser Basis für Architekten verständlich weitergeführt werden. Unabhängig von den Veröffentlichungen des Instituts für Technische Bauhygiene wurden die baulichen Forderungen an die konstruktive Ausbildung von Gebäuden und Gebäudeteilen für Architekten und Bauingenieure als gesammelte Erfahrung unter Verwendung des Begriffs „Bauphysik“ 1962 in einem Band „Bauphysikalisches Entwerfen Bauregeln - Baufehler“ von Friedrich Eichler (Verlag für Bauwesen) in Berlin zusammengefasst und in der Folge in mehreren Bänden und weiteren Auflagen fortgesetzt. In der Lehre war das Institut für Technische Bauhygiene seit 1952 der Vorreiter bei der Ausbildung der Architekten, da der erste Lehrstuhl für Bauphysik durch Dr.-Ing. Karl Gertis erst 1976 in Essen errichtet wurde (s. o.). Als Nachfolger von Cords-Parchim am Institut (19571967) vertrat Prof. Dipl.-Ing. Arpad Kußmann (19021996) als Maschinenbauer verstärkt die Aspekte der Heizung und Lüftung in der Technischen Bauhygiene. Er erweiterte die Bezeichnung des Instituts deshalb in „Technische Bauhygiene und Haustechnik“, behielt aber die unter Cords entwickelten Ganzheitsbetrachtungen bei. Seine Nachfolge trat ab 1967, Prof. Dr. sc. techn. Karl Petzold (1927 – 2006) (siehe Bild 4) an. Petzold war Maschinenbauer mit der Spezialausrichtung Verfahrenstechnik. Sein Hauptarbeitsgebiet vor seiner Berufung war die Klima- und Lüftungstechnik. Er gab dem neuen Wissenschaftsgebiet seine voraussichtlich endgültige Formung [8]. Er nannte es „Bauklimatik“ und begründete diesen Namen folgendermaßen: „Die Feststellungen von Cords-Parchim haben auch heute noch nichts von ihrer Gültigkeit und Aktualität eingebüßt. Im Lichte des Grundanliegens, das er der Arbeit des Architekten und Ingenieurs unterstellte, ist es verständlich, dass er für dieses Arbeitsgebiet die Bezeichnung Technische Bauhygiene wählte. […] Veranlasst durch die spätere Entwicklung fassen wir diesen Begriff heute etwas weiter. Es interessiert heute wohl nicht mehr so sehr, wer die Forderungen an das Raumklima stellt, ob es die Hygiene ist oder die Technologie, die für die Produktion optimale Voraussetzungen benötigt, oder ob es einfach ökonomisch und/oder ökologisch begründete Vorgaben sind, die z.B. über die Lebensdauer, über das Maß des benötigten Wärmeschutzes und dergleichen entscheiden. Aus der Vielfalt dieser Forderungen ergibt sich eine Fülle von Problemen, und das Verbindende Bild 4: K arl Petzold prägte das Forschungs- und Lehrgebiet „Bauklimatik“ nachhaltig. (Foto: TU Dresden) 09 WISSENSWERT zwischen diesen sehen wir im Klima, im Außenklima ebenso wie im Raumklima, und nennen dieses Arbeitsgebiet „Bauklimatik“ [1,a.a.O.]. Wesentliche Inhalte des Fachgebietes sind in den beiden Fachbüchern „Wärmelast“ und „Raumlufttemperatur“ [9] niedergelegt. Übernommen wurde diese Bezeichnung bisher von der Bauhausuniversität Weimar und der TU München. Begriffe Als angewandte Wissenschaft wird das Anliegen der Bauklimatik durch die Begriffe klimagerechtes Bauen und bauwerksgerechte Klimatisierung umrissen. Klimagerechten Bauen sichert das geforderte Raumklima durch die Anpassung des Gebäudes samt der Baukonstruktion an das lokale Außenklima (autogene Klimatisierung) und zwar bei weitgehender Vermeidung von klimabedingten Bauschäden. Das klimagerechte Bauen beeinflusst den Gebäudeentwurf ebenso wie die konstruktive Durchbildung der Bauelemente, denn mehr oder weniger sind alle Bauwerksteile am Zustandekommen des Raumklimas beteiligt, und anfällig für klimabedingte Bauschäden sind sie ebenfalls. Deshalb überspannt das klimagerechte Bauen auch die gesamte Breite des Arbeitsgebietes des Architekten und zu einem guten Teil auch das des Bauingenieurs. Bauwerksgerechte Klimatisierung entsteht vor allem durch die funktionelle Verflechtung des Baukörpers mit dem Technischen Ausbau. Die Sicherung der geforderten Raumklimawerte nur durch den Baukörper stößt häufig an Grenzen. Wenn es erforderlich und wirtschaftlich ist, wird das Gebäude dann von Heizungs- Lüftungs- und Klimaanlagen unterstützt (energogene Klimatisierung). Der Technische Ausbau bildet dabei eine Einheit aus Baukonstruktion und Heizung und Lüftung. Um zu einer optimalen Lösung zu gelangen, ist eine enge Abstimmung zwischen beiden Gewerken erforderlich und verlangt ein weitgehendes Eingehen des Entwerfenden auf die Voraussetzungen, unter denen die technischen Anlagen mit optimalem Aufwand errichtet und betrieben werden können. Um die Grundaufgaben der Gebäude mit vertretbarem ökonomischem und ökologischem Aufwand zu erreichen (Mensch, Tier und Lagergut vor den Unbilden der Witterung zu schützen und ein den Bedürfnissen der Nutzer genügendes Raumklima zu schaffen, ohne dabei klimabedingte Schäden zu erleiden), ist die Bauklimatik daher ein wichtiges Bindeglied für die Verständigung zwischen den beteiligten Disziplinen, für die Abstimmung und die Zusammenarbeit zwischen dem Architekten und dem Bauingenieur sowie zwischen dem Architekten und den Fachingenieuren für Heizung, Lüftungs- u. Klimatechnik, 10 Akustik, Beleuchtung, usw. oder den Hygienikern. [8] Als ein breites, interdisziplinär arbeitendes Fachgebiet übernimmt die Bauklimatik dabei oft Arbeitsmethoden, Arbeitsgegenstände und Zielstellungen dieser Fachgebiete, sodass sich häufig eine genaue Abgrenzung nicht ziehen lässt. Verknüpfungen Die Raumklimatik ist verknüpft mit der Medizin (Hygiene), Biologie, Psychologie. Sie untersucht die Auswirkungen der im Gebäude auftretenden Bedingungen auf die Gebäudenutzung. Für die jeweilig betrachtete Hauptnutzung (Menschen, Tiere, Pflanzen, Sammlung, u.s.w.) werden zu- und abträgliche Voraussetzungen formuliert, die durch das Gebäude erreicht werden sollen. Beispiele: •• optimale Bedingungen zur Steigerung der Arbeitsproduktivität (Büros, Werkstätten etc.) und zur Sicherung der Gesundheit (Krankenhäuser, Kinderkrippen, Schulen) •• optimale Produktionsbedingungen (Kühe, Schweine, Gewächshäuser etc.) •• optimale Wachstums und Lebensbedingungen für bestimmte Pilzarten oder Bakterien (Käserei) -- Vermeidung von Schimmel in Gebäuden •• optimale Klimabedingungen zur Präsentation, und Lagerung von wertvollen Gütern und Materialien (Museen ) Die Bauphysik ist verknüpft mit der Physik, Thermodynamik, Mathematik, Informatik, Meteorologie. Sie erforscht alle physikalischen Vorgänge in Materialien, Bauteilen und Räumen. Zu diesem Zweck stellt sie mathematische Modelle der physikalischen Prozesse (Berechnungsmethoden) auf und setzt diese in programmtechnisch ausführbare Algorithmen um. Darüber hinaus formuliert die Bauphysik Mindestanforderungen unter denen Materialien, Bauteile und Räume ihre Funktion wahrnehmen können. (Normung) Beispiele: •• Modellierung von Wärme-, Strahlungs- und Materialtransport durch poröse Baustoffe •• Modellierung von Schallausbreitung, Strahlengängen, Emissionen, etc. •• Ableitung vereinfachter Rechenverfahren, Grenz- und Richtwerte (Worst-Case-Rechnungen, Faustformeln) •• Mindestanforderung an Materialien (Zerstörung der Materialmatrix durch Eis oder Salzsprengung ) •• Mindestanforderung an Konstruktionen (Zerstörung des Bauteils durch Feuchtigkeit, Eis oder Salzsprengung, Verminderung von Energieverlusten, Vermeidung von Überwärmungen) WISSENSWERT In der praktischen Ausübung bauphysikalischer Berechnungen für Gebäude hat sich diese ursprünglich hauptsächlich materialtechnisch definierte Arbeitsrichtung weitgehend der der Bauklimatik angeglichen, sodass man heute beide Begriffe synonym gebrauchen kann. Der Technische Ausbau ist verknüpft mit dem Maschinenbau (Heizungs-, Lüftungs-, Klimatechnik.), Elektrotechnik, Thermodynamik, Sanitärtechnik. Er stellt die Modellierung, die Regelung und die Dimensionierung der Gebäudetechnik in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Er nimmt dafür raumklimatische Anforderungen als Lasten an und liefert als Ergebnis wesentliche Parameter für die bauphysikalischen Berechnungsmodelle des Raumes. Aus dem Blickwinkel der Bauklimatik stellt der technische Ausbau die Rückkopplung im Regelkreislauf Gebäude-Nutzer-Anlage dar. Beispiele: •• Wärmeversorgungsanlagen •• Klimaanlagen •• Raumlufttechnische Anlagen •• Elektrotechnische Anlagen •• Förderanlagen •• Wasser-/Abwasser-/Regenwasseranlagen •• Feuerlöschanlage 5. Ausblick Die Komplexität des Arbeitsgebietes führt seit einigen Jahren dazu, dass bei der Neuberufung an Universitäten und Hochschulen die Lehr- und Forschungsaufgaben der Fächer Bauphysik und Technischer Ausbau in eine Hand gelegt werden und damit, wenn auch die Bezeichnung Bauklimatik nicht oder noch nicht gewählt wird, der notwendigen Entwicklungstendenz des Faches Rechnung getragen wird. Für die Lehre ist dies, zumal wenn sie im Bereich der Architekturausbildung angesiedelt ist, eine durchaus konsequente Schlussfolgerung. In der Forschung allerdings kann diese Maßnahme nur in Ausnahmefällen erfolgreich sein, weil es noch keine eigenständige Nachwuchsausbildung auf dem Gebiet Bauklimatik gibt. Insofern werden die spezifischen Ausbildungsgrundlagen des Lehrenden immer mehr im Technischen Ausbau sprich Maschinenbau oder in der Bauphysik sprich Bauwesen oder Physik angesiedelt sein. Deshalb ist z.B. eine enge Zusammenarbeit zweier Fachleute mit eigenständigem Profil innerhalb eines Instituts im Bereich der Forschung die erfolgreichere Lösung. Langfristig wird man aber über AUTOREN VITA Prof.(em) JÜRGEN ROLOFF Seniorprofessor an der TU Dresden, Fakultät Architektur, Institut für Bauklimatik 1937 in Waren (Müritz) 1957-1963 Architektur an der TH/TU Dresden 1963-1964 Hochbauprojektant (Hochbauprojektierung Rostock) Ab 1964 bis 1991 Assistent, Forschungsmitarbeiter, Oberassistent am Institut für Technische Bauhygiene /Bauklimatik 1971 Promotion zum Dr.-Ing., TU Dresden 1978 Facultas Docendi für das Gebiet Bauklimatik ebd. Ab 1991 rofessor für Klimagerechtes Bauen und TechniP scher Ausbau im Institut für Bauklimatik Institutsleiter und Dekan der Fakultät Architektur 2002 meritiert, seitdem freier Mitarbeiter am Institut, e Wissenschaftlicher Leiter und Dozent im Weiterbildungsprogramm der Architektenkammer Sachsen. eine eigene Nachwuchsausbildung im universitären Bereich mit einem spezifischen Ausbildungsprofil zur Bauklimatik nachdenken müssen, in dem auch Teile der Architektenausbildung Berücksichtigung finden müssen. Literatur [1] Petzold, Karl: Cords-Parchims Beitrag zur Entwicklung der Bauklimatik. Dresdner Bauklimatische Hefte, Heft 1, (1996). TU Dresden, Fakultät Architektur, Eigenverlag TU. [2] Künzel, Helmut: Erinnerungen an Dr.-Ing.habil Joseph Sebastian Cammerer anlässlich dessen 25. Todesjahres Zeitschr. Bauphysik (2008) Heft 5. [3] Gösele, K. u. W. Schüle: Hermann Reiher 60 Jahre alt. Gesundheits-Ingenieur (75.Jahrg. 1954), Heft 11/12. [4] Usemann, Klaus W. “Rietschel, Herrmann Immannuel” in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003) S. 614 – 615. [5] v. Esmarch, E.: Hygienisches Taschenbuch Sechste Auflage 1950 Springer-Verlag Berlin, Göttingen, Heidelberg. [6] Mitteilung von Frau Dr. Rita Seidel (Juli 2013) Universitätsarchiv Hannover, Technische Informationsbibliothek und Universitätsbibliothek Hannover. [7] Cords-Parchim.Werner: Technische Bauhygiene Teubner Verlagsges. Leipzig 1953. [8] Petzold, Karl: Zu den Grundaufgaben der Bauklimatik. /. Bauklimatisches Symposium, AID Schriftenreihe der Sektion Architektur TU Dresden Heft 28 (1988). [9] Petzold, Karl: „Wärmelast“ und „Raumlufttemperatur“, VEB Verlag Technik Berlin, Reihe Luft und Kältetechnik Zweite Auflage Berlin 1975 und 1976. 11