- Klasse M2b

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DER KALTE KRIEG I (1945– 1962)
ZWISCHEN DEN BEIDEN WELTMÄCHTEN
USA
Sowjetunion
marktwirtschaftlich-kapitalistische Wirtschafts- planwirtschaftlich-sozialistische Wirtschaftsordnung
ordnung
parlamentarische Demokratie
Einparteienstaat
pluralistisch-freiheitliche Gesellschaft
sozialistische Gesellschaft
Angst vor kommunistischer Verbreitung
Angst vor kapitalistischer Einkreisung
Geschwächtes Europa als Unsicherheitszone, welche nach
den jeweiligen Vorstellung gesichert werden konnte.
Selbstbestimmungsrecht

sahen darin eine Bedrohung ihres
Sicherheitsbedürfnisses
Glaubte, dass die Sowjetunion das

Sowjetunion beeinflusste die Entwicklung
Selbstbestimmungsrecht generell
in den Ländern, in denen die rote Armee stand
Ausschalten will und nur auf eine
Gelegenheit wartet ihr Machtgebiet
Weiter in den Westen auszudehnen.
Gegenseitige Vorhaltungen und Schulzuweisungen
führten zu ergebnislosen Konfrontationen.
MACHTVERHÄLTNISSE NACH DEM 2. WELTKRIEG
Bündnis zwischen USA, Grossbritannien und der Sowjetunion, um Nationalsozialismus und
Faschismus in der Welt zu vernichten. Ihr Ziel war ausserdem eine brauchbare Friedensordnung.
ZIELE UND PROBLEME NACH DEM 2. WELTKRIEG
USA – „Die Eine Welt“
- Sicherheitspolitisch: Den gesamten amerikanischen Kontinent und die beiden angrenzenden
Ozeane zu kontrollieren.
- Ökonomisch: Einen offenen, freihändlerischen Weltmarkt. (Weil sie im internationalen
Handel den besten Garanten für Wohlstand und damit für den Weltfrieden sahen.)
- Europa wieder aufbauen und alte europäische Kolonialreiche auflösen.
- Europa als Handelspartner
- Grossbritannien und Frankreich sollten Lage im kriegsverwüsteten Europa stabilisieren.
- Sowjetunion sollte in den Kreis der Weltmächte eingebunden werden, aber keinen Einfluss
auf Westeuropa, im Mittelmeer, im Pazifik und in China gewinnen.
Franklin D. Roosevelts Friedenskonzept: die Freiheit der Rede und Meinung, die Freiheit des
Glaubens, die Freiheit von Not und die Freiheit von furcht.
- Er wollte von der alten Politik, Interessensgebiete auszuhandeln, Abschied nehmen.
Sowjetunion – „Reparationen“
- Wiederaufbau ihres Landes, es mussten gewaltige Kriegsschäden beseitigt werden
- Sicherung der Westgrenze, wofür Josef Stalin einen Gürtel von benachbarten Staaten mit
starken kommunistischen Parteien wollte. Über diese Parteien wollte er die Politik dieser
benachbarten Staaten beeinflussen.
- Brauchte Europa für Industriegüter
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Grossbritannien – „Interessensphären“
- Winston Churchill wollte Interessensgebieten mit ihren Abgrenzungen beibehalten
- In Europa müsste das westliche von dem sowjetischen Interessensgebiet klar abgegrenzt
werden.
- Für den Wiederaufbau aber nur mit vollem Einbezug Deutschlands.
- Gegenüber USA hoch verschuldet und schliesslich zahlungsunfähig
- Britische Politik musste sich als Gegenleistung für amerikanische Wirtschaftshilfe immer
mehr den Zielen der USA anpassen.
- Ende des europäischen Imperialismus
- Musste seiner wichtigsten Kolonie Indien Unabhängigkeit versprechen.
Mit der Unabhängigkeit Indiens (1947) wandelten sie das Britische Empire in das „Commonwealth“
um. Dies war ein Verband von unabhängigen, gleichberechtigten Staaten. Die meisten Kolonien die
sich im Laufe der nächsten Jahre die Unabhängigkeit erkämpften wurden seine Mitglieder.
Frankreich
- Das Ansehen hat stark gelitten.
- Konflikte um die Gestaltung der Wirtschafts- und Sozialordnung
- Ende des europäischen Imperialismus
- Versuchte Indochina zurückzuerobern und neu zu errichten, Ergebnis: ein verlustreichen
achtjährigen Kampf mit Verlust des Kolonialreiches
Deutschland – als Machtzentrum ausgeschieden
- Territoriale Verluste
- Hohe wirtschaftliche Reparationen
- 1871 geschaffene staatliche Einheit zerbrach
- Deutschlands wirtschaftliche Macht soll von den Alliierten begrenzt und kotrolliert werden
- Ansehen in der ganzen Welt Zerstört
Italien
- Wirtschaftlich geschwächt
- Gesellschaftlich tief gespalten
- Es musste eine neue Ordnung nach den Prinzipien der Demokratie und des
Selbstbestimmungsrechtes aufgebaut werden, wozu sie aber aus eigener Kraft kaum in der
Lage waren
UNO (ZUSAMMENSETZUNG UND ZIELE)
1945 unternahmen Churchill und Roosevelt einen Versuch sich auf eine Friedensordnung zu einigen.
Dabei wurde die UNO gegründet (Juni 1945 unterzeichneten 50 Staaten). Festgelegt wurde das
Vetorecht für die sogenannten Grossmächte und dass Deutschland nicht vollständig aufgeteilt,
sondern in alliierten Besatzungszonen aufgegliedert werden sollte. Gemeinsam wollten die vier
Mächte eine Kontrollbehörde in Berlin errichten. Diese sollte über die Entmilitarisierung und
Entnazifizierung wachen. Sehr wichtige Probleme wurden jedoch nicht gelöst, z.B. die Frage der
Grenzen Polens, die Abgrenzung der Interessensphären auf dem Balkan, bei den Dardanellen, im Iran
und im Fernen Osten und was mit den Kolonialgebieten zukünftig geschehen sollte. Anders als im
Pariser Friedensvertragswerk wurden jetzt die UNO-Charta (Verfassung) und die noch
auszuhandelnden friedensvertragliche Regelungen voneinander getrennt. Dies sollte verhindern,
dass die Besiegten den Verdacht bekommen, die UNO sei lediglich ein Instrument der Sieger. Aber
die Interessengegensätze der Grossmächte belastete die Handlungsfähigkeit der UNO von Beginn an.
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DIE POTSDAMER KONFERENZ - AM 17. JULI 1945 NACH DER KAPITULATION DEUTSCHLANDS
Nicht zufällig hatten die Amerikaner einen Tag vor Konferenzbeginn den ersten erfolgreichen Test
der Atombombe durchgeführt und noch während der Konferenz verkündet. Um den andauernden
Krieg gegen Japan zu beenden waren die Amerikaner damit nicht mehr auf die Unterstützung der
Sowjetunion angewiesen. Diese Demonstration bewirkte bei der Sowjetunion nicht Nachgiebigkeit,
sondern weiteres Misstrauen. Dies auch da Truman einer Kooperation distanzierter gegenüberstand
und eine konfliktbereitere Politik gegenüber der Sowjetunion vorsah. So stellte die USA nach der
deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 die Lieferungen an die Sowjetunion ein und hielt weitere
Kredite zurück. Im Abkommen vom 2. August 1945 legten die „Grossen Drei“ Grundzüge der
Behandlung Deutschlands, wie auch Leitlinien für eine weltweite allgemeine Friedensordnung fest.
Ein zukünftiger Frieden in der gesamte Welt sollte mit folgenden Zielen erreicht werden:
- Errichtung demokratischer Staaten
- Beseitigung des Faschismus
- Abrüstung
- Verhinderung wirtschaftlicher Machtzusammenballung in den Händen weniger
DIE AMERIKANISCHE EINDÄMMUNGSPOLITIK
USA behauptete, dass die aggressive Sowjetunion weder durch Verständigung noch durch
wirtschaftlichen Druck, sondern nur durch eine Politik der Stärke zu beeindrucken sei. Deshalb
wollten sie der SU die „eiserne Faust“ zeigen. Gemeint war damit, dass die USA zukünftig nicht mehr
gewillt war, eine Ausweitung des sowjetischen Einflusses – egal wo auf der Welt – hinzunehmen. Die
Sowjetunion dagegen deutete dies als deutlicher Rückzug von der Kooperation. Aus Furch ihren
Einflussbereich zu verlieren, beschleunigte die Sowjetunion die wirtschaftliche und gesellschaftliche
Umgestaltung in den Ländern Osteuropas, in welchen sie durch ihre Truppen Macht ausüben konnte.
Gleichzeitig verschärften Sie ihren politischen Druck in den Randzonen der Interessensgebiete, vor
allem in der Türkei und im Iran. Die Eindämmungspolitik markiert den Beginn des Kalten Krieges.
DIE „TRUMAN-DOKTRIN“ (DOKTRIN = THEORIE, LEHRE U.Ä.)
1947 verkündete Präsident Truman, dass die USA Griechenland und allen anderen MittelmeerAnliegerstaaten (z.B. Türkei!) militärische und wirtschaftliche Unterstützung zukommen lassen
wollte. Jedes Volk auf der Welt müsse jetzt zwischen zwei Lebensweisen wählen, einer freien
westlichen und einer unfreien östlichen Lebensweise. Die Sowjetunion nahm diese Truman-Doktrin
gleich zum Anlass, um die in Moskau tagende Konferenz, der alliierten Aussenminister über
grundsätzliche Fragen der Zukunft Deutschlands, scheitern zu lassen. Eine neue Stufe der Eskalation
war erreicht.
DER MARSHALLPLAN
Ein wirtschaftliches Hilfsprogramm für Europa, welches von der Sowjetunion abgelehnt wurde. Die
Sowjetunion war nämlich selber an einer Verhandlung, über einen gemeinsamen Plan zur Verteilung
der Hilfsmittel in Paris, vertreten. Und die Sowjetunion fand, dass der Marshallplan nur ein
wirtschaftliches Instrument, um die politischen Ziele der Truman Doktrin in Europa durchzusetzen,
war. Aufgrund dessen zwang sie auch die osteuropäischen Staaten zur Ablehnung des
Hilfsprogramms. Damit war eine der letzten Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit der beiden
Weltmächte in Europa gestorben.
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VON DER TRUMAN-DOKTRIN BIS ZUR KUBAKRISE
1945
1946/47
1947
1949
1945-50
1948
1950-53
1953
1954
1955
1956
1958
1961
1962
1963
Kriegsende in Europa und Asien
Atombombenabwurf der USA auf Hiroshima und Nagasaki
Gründung der UNO; Konferenz von Potsdam
Amerikanische Eindämmungspolitik gegenüber der Sowjetunion
Sowjetische Politik der Umgestaltung der osteuropäischen Länder: ab 1944/45 besetzt
durch Rote Armee
Trumann-Doktrin
Marshallplan
Gründung der Kominform (Kommunistisches Informationsbüro) als Zusammenschluss
der kommunistischen Parteien Westeuropas/der Welt mit derjenigen der Sowjetunion
Gründung der NATO (Nordatlantischer Verteidigungspakt)
Gründung der Volksrepublik China (kommunistisch)
Gründung von Taiwan (Schutzmacht USA)
Die Sowjetunion verfügt nun auch über Atombomben
Teilung von Deutschland (BRD / DDR) entlang der Elbe
Nach dem Sieg über die Japaner 1945: Errichtung einer Trennlinie zwischen dem
kommunistischen Nordkorea (von China und der Sowjetunion unterstützt) und dem
kapitalistischen Südkorea (von den USA unterstützt)
Kommunistischer Umsturz in der Tschechoslowakei; Berlin-Blockade durch die UdSSR
Nordkoreakrieg – Erste bewaffnete Intervention von Truppen unter UNO-Mandat
(hauptsächlich US-Truppen)
Waffenstillstandsvertrag zwischen Nord- und Südkorea (bis heute)
Arbeiteraufstand in der DDR
1953 der Tod Stalins.
Sturz eines am Kommunismus orientierten gewählten Präsidenten in Guatemala mit
Hilfe de amerikanischen CIA (Eindämmungspolitik)
Gründung des Warschauer Paktes (Verteidigungsbündnis der kommunistischen Länder
Osteuropas und der Sowjetunion, ohne China) als Gegenstück zur NATO
Vermittlungsversuch zwischen Ost und West: Erste Aussenministerkonferenz der USA,
Sowjetunion, Grossbritanniens und Frankreichs über Europa und Deutschland nach dem
Ausbruch des Kalten Krieges. (Ohne Ergebnisse)
Aufstände in Polen und Ungarn gegen die kommunistischen Regierungen
Berlin-Ultimatum der Sowjetunion
Treffen zwischen dem US-Präsidenten Kennedy und dem Sowjetführer Chruschtschow;
Bau der Mauer durch Berlin
Stationierung von sowjetischen Raketenbasen für Atombomben auf Kuba (seit 1959/60
Herrschaft von Fidel Castro als sozialistischem Präsidenten und Diktator)
Es drohte die direkte Konfrontation, da die USA diese Bedrohung unweit Ihres
Territoriums nicht dulden wollten und eine Seeblockade Kubas vornahmen.
Kompromiss zwischen USA und Sowjetunion: Keine Stationierung sowjetischer Raketen
auf Kuba und Abzug der in der Türkei stationierten amerikanischen Raketen.
Einrichtung eines „roten Telefons“ oder heissen Drahtes als direkte Verbindung
zwischen den zwei Präsidenten der Supermächte zur Verhinderung eines Atomkrieges.
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DIE ENTWICKLUNG DER SOWJETUNION ZWISCHEN 1945 UND 1962
Nach dem Weltkrieg war ihre Wirtschaft völlig erschöpft. Hunger und Not beherrschten die ersten
Nachkriegsjahre. Beim Wiederaufbau der zerstörten Dörfer, Städte und betriebe wurde an die
Grundlagen der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung angeknüpft, die Stalin in den 30er-Jahren mit
Gewalt durchgesetzt hatte (Kollektivwirtschaften, hier lebten die Bauern als Landarbeiter mit
höchstens einem halben Hektar Eigenbesitz, alles Andere, wie Maschinen, Gebäude und Arbeitsvieh
wurde mit anderen solchen Bauern geteilt.).
1945 – 1947
Die Verherrlichung Stalins nahm gigantische und gleichzeitig absurde Formen an. Abweichende
Meinungen wurden unterdrückt, Gegner von Stalins Herrschaft wurden erbarmungslos verfolgt. Der
Sieg über das nationalsozialistische Deutschland hatte die Rote Armee 1945 über Polen nach
Deutschland bis an die Elbe, in die Tschechoslowakei, nach Ungarn, Rumänien und Bulgarien geführt.
Nur Jugoslawien und Finnland blieben von direktem Einfluss frei. Nur unter dem Druck des
amerikanischen Präsidenten Roosevelt willigte Stalin ein, dass bürgerliche Politiker an der
kommunistischen Regierung Polens beteiligt wurden. Die Wahlen wurden aber bis Januar 1947
hinausgeschoben und auch dann wurden die Kommunisten durch viel Druck auf die anderen Parteien
und noch mehr Manipulation der Wahlen zur beherrschenden Kraft im Land. Ähnlich wie in Polen
ging die Sowjetunion gegen die nichtkommunistischen Parteien in Ungarn, Rumänien und Bulgarien
vor. Finnland schliesslich vermochte sich durch amerikanische Unterstützung und eine betonte
Berücksichtigung sowjetischer Interessen von direktem sowjetischem Druck freizuhalten.
1948 – 1953
Nachdem die Tschechoslowakei (aufgrund wirtschaftlicher Beziehungen mit Westeuropa) den
Marshallplan angenommen hat wurden Sie nach Moskau berufen. Der sowjetische Druck zwang die
tschechoslowakische Regierung nicht nur zur Unterwerfung, sondern schliesslich auch zu ihrem
Rücktritt. An die Stelle einer Mehrparteienregierung trat eine ausschliesslich von Kommunisten
kontrollierte Regierung. Die nichtkommunistischen Parteien wurden aufgelöst, Staat, Gesellschaft
und Wirtschaft nach sowjetischem Vorbild umgeformt. Diese politische Linie wurde in den folgenden
Jahren auch in den übrigen Staaten Ost- und Südosteuropas durchgesetzt. Damit wurde der
„Ostblock“ unter sowjetischer Führung erschaffen. Die Staaten wurden zu Volksrepubliken
umgewandelt. Zweiseitige Freundschafts- und Beistandsverträge ermöglichten die Stationierung
sowjetischer Truppen in diesen „Satellitenstaaten, noch bevor der Warschauer Pakt 1955 gegründet
wurde.
Nur Jugoslawien schaffte es, sich erfolgreich gegen die sowjetische Machtpolitik zu wehren. Tito
verfolgte eine von der Sowjetunion unabhängigere Politik. Er trat für einen eigenen jugoslawischen
Weg zum Sozialismus, der den besonderen wirtschaftlichen und ethnischen Bedingungen
entsprechen sollte. Für die Verwirklichung dieses Weges suchte er auch wirtschaftliche Beziehungen
zu den westlichen Ländern. Auf diese Bewegung antwortete Stalin mit dem Ausschluss aus dem
„Kommunistischen Informationsbüro“ und dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen aller
Ostblockstaaten zu Jugoslawien im Jahr 1948.
1956 – 1964
„Entstalinisierung“ durch Chruschtschow. Der Innenminister und Chef der Geheimpolizei Berija
wurde abgesetzt und zum Tode verurteilt. Ihm wurden alle Verbrechen und Fehlentwicklungen unter
Stalin zur Last gelegt. Dies schien jedoch für eine Änderung des politischen Kurses nicht zu reichen. Es
wurden also die Opfer der sogenannten „Säuberungen“ der 30er-Jahre rehabilitiert. Viele Opfer
Stalins kehrten nun aus den Lagern zurück. Aber auch dies reichte noch nicht aus. Es galt die
Organisationsstrukturen in Partei, Wirtschaft und Gesellschaft zu verändern.
In der Sowjetunion hatte die KPdSU (Kommunistische Partei der Sowjetunion) eine Schlüsselstellung
(= „Hauptrolle“, „Mittelpunktstellung“) in allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Nach
sowjetischem Verständnis sind in kapitalistischen Ländern mehrere Parteien notwendig, weil es dort
Klassen mit gegensätzlichen Interessen gebe. In der Sowjetunion dagegen gebe es diese
unversöhnlichen Interessengegensätze nicht, weil das Volk selbst die Macht habe und sie durch die
eine Partei, die KPdSU, ausübe.
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Chruschtschows Partei- und Staatsreformen:
- Entscheidungsgewalt dezentralisieren (= die Aufgabe von einer zentralen Stelle auf mehrere
andere übertragen)  den Politikern und Funktionären in den Provinzen, vor allem auf
wirtschaftlichem Gebiet, grössere Befugnisse geben
- Zentralen Industrieministerien wurden abgeschafft.
- Unionsrepubliken und Betriebe selbst erhielten mehr Rechte
- Ablösung der gewählten Parteifunktionäre in regelmässigem Abstand.  Mehr Rotation der
Partei
- Ab 1961 musste bei jeder Neuwahl eines Parteigremiums (Gremium = Rat, Kollegium u.ä.) ein
Drittel der Mitglieder ausgetauscht werden.
Gegen Ende der Stalinzeit war die Wirtschaftsentwicklung der Sowjetunion ins Stocken geraten. Um
ihren Weltmachtanspruch und das kommunistische System zu beweisen mussten 3 Ziele erreicht
werden:
- Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion
- Steigerung des äusserst niedrigen Lebensstandards
Verbesserung der Planung in der Wirtschaft.
Chruschtschows Reformsätze in Wirtschaft und Gesellschaft
Unter Stalin wurde die sowjetische Wirtschaftspolitik völlig vom Aufbau der Schwerindustrie
beherrscht.
- Chruschtschow wollte dazu die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und
Konsumgütern und die Wohnverhältnisse verbessern.
Unter Stalin wurde die wirtschaftliche Entwicklung von Zwang und Kontrolle bestimmt.
- Chruschtschow versuchte die „materielle Interessiertheit“ der Einzelnen anzusprechen.
- Betriebe konnten ihre Produktion stärker beeinflussen
- Arbeiter bekamen wieder das Recht ihren Arbeitsplatz zu wechseln.
- Altersvorsorge wurde erhöht.
All das führte zwar zum Anstieg des Lebensstandards, aber der Traum die USA einzuholen blieb
Fantasie. Immerhin einen spektakulären technischen Erfolg konnten sie mit dem Start des „Sputniks“,
des ersten künstlichen Satelliten, 1957 feiern.
Für die Landwirtschaft
- Preise für Agrarprodukte wurden erhöht
- Steuern für Agrarprodukte gesenkt.
- Kolchosen bekamen mehr Rechte bei der Produktionsplanung
- Getreideversorgung wurde durch ausführlichere Bodenbewirtschaftung und
Neulanderschliessung in Kasachstan und Sibirien verbessert
- Fleischproduktion wurde durch den Anbau von Mais und Futtermitteln erhöht.
Das Ergebnis all dieser Massnahmen blieb jedoch weit hinter den Erwartungen zurück. Als 1963 das
Land von Dürre und Missernten heimgesucht wurde, zeigte sich, dass es Chruschtschow nicht
gelungen war die Versorgung der Bevölkerung durch die Landwirtschaft sicherzustellen. Nur durch
Getreidekäufe im Ausland konnte eine Hungersnot verhindert werden. Mit seinen Reformen schuf
sich Chruschtschow mehr Gegner als Freunde. Nicht nur im Partei- und Staatsapparat, sondern auch
in der Armee wuchsen die Widerstände, weil der die Truppenstärke vermindert hatte und die
Förderung der Konsumgüterproduktion auf Kosten der Rüstungsindustrie ging. 1964 wurde er zum
Rücktritt gezwungen.
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DIE ENTWICKLUNG DER USA ZWISCHEN 1945 UND 1962
Präsident Truman knüpfte innen-, wirtschafts- und sozialpolitisch dort an, wo sein Vorgänger
Roosevelt mit seinem New Deal vor dem Krieg stehen geblieben war: beim Ausbau der
Wohlstandsgesellschaft. Sein sozialpolitisches Programm sah die Erweiterung der
Sozialversicherung und eine gesetzliche Regelung der Arbeitslosenunterstützung vor.
- Wirtschaftsaufschwung in den 50er zur „Überflussgesellschaft“
- Fernsehgeräte und Flugreisen neue Symbole des Wohlstandes
- Immer mehr Bedürfnisse nach immer neuen Produkten
- Wirtschaftsaufschwung veränderte Lebensweise vieler Amerikaner und Wirtschaftsstruktur
- Für den Wettlauf der atomaren Rüstung mit der Sowjetunion: wurden neue Waffensysteme
entwickelt
- Massenproduktion durch Fliessbandarbeit wird durch die Automation und den Einsatz von
Robotern und Computern ersetzt
- Immer mehr Wirtschaftsunternehmen wurden unter dem Dach weniger Grosskonzerne
zusammengefasst
- Massenarmut konnte trotzdem nicht bekämpft werden
- Farmer und Industriearbeiter hatten keinen Anteil am wachsenden Wohlstand
- Durch die Automation verloren ungelernte Industriearbeiter und ganz besonders die
Schwarzen ihren Arbeitsplatz
- 1954 Regierungsbeamte verloren Arbeitsplatz und Einkommen aufgrund einer HysterieWelle, verursacht von McCarthy welcher diese anschuldigte Kommunismus betreiben zu
wollen
- 1957 als die Sowjetunion den Erfolg „Sputnik“ feierten, war Amerika geschockt und sofort
wurden Massnahmen zur Förderung des wissenschaftlich-technischen Nachwuchses, zur
Verbesserung der Ausbildung an Schulen und Universitäten und zur Intensivierung der
Forschung eingeleitet.
1960 John F. Kennedy wird als demokratischer Kandidat zum Präsident gewählt, sein Vorhaben:
- Ausbau des Krankenversicherungssystems
- Höhere Sozialleistungen für Bedürftige
- Sanierung der Grossstädte
- Förderung rückständiger Gebiete mit hoher Arbeitslosigkeit
- Erweiterung des Bildungssystems für die Armen
1963 als er ermordet wir, hat er zwar erst wenige seiner Reformvorhaben verwirklichen können,
aber Amerika hatte neue Zuversicht. Sein Nachfolger Lyndon B. Johnson führte das
Reformprogramm in vielen Punkten weiter und baute es zu einem Konzept der „great society“ aus.
Während seiner Amtszeit stiegen die Sozialleistungen enorm.
BÜRGERRECHTSBEWEGUNG AB 1954
Truman versuchte durch ein soziales Programm die Gleichberechtigung voranzutreiben. Erreicht hat
er aber nur, dass in den Streitkräften und den Bundesbehörden die Rassentrennung aufgehoben
wurde. Nur wenige Bundesstaaten änderten ihre Politik; in Schulen, öffentlichen Verkehrsmitteln
und anderen gesellschaftlichen Einrichtungen durften Schwarze weiterhin nicht zusammen mit
Weissen gleichberechtigt auftreten. Während der Zeit von Martin Luther King brach in den 60erJahren in vielen Städten der gewalttätige Kampf der Schwarzen gegen die Rasendiskriminierung aus.
Das Bürgerrechtsgesetz verbot die ungleiche Behandlung von Schwarzen in öffentlichen
Einrichtungen; das Bundeswahlgesetz untersagte es Schwarze am Wählen zu hindern. In den
Grossstädten im Norden Amerikas setzten sich die Schwarzen durch. Jedoch verlangten diese nicht
Integration, sondern Abtrennung: Sie wollten ein Volk für sich sein und ihre Angelegenheiten selbst
regeln.
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BEGRIFFE
Eine Welt
Politisches Programm der USA unter Präsident Roosevelt. In der einen Welt (UNO), sollte den
Grossmächten USA; Grossbritannien, Frankreich, China und der Sowjetunion eine Sonderrolle zur
Friedenswahrung zukommen. In der Einen Welt sollten Freiheit, Selbstbestimmungsrecht der Völker
und der Wohlstand aller durch einen freien Weltmarkt garantiert sein.
Kalter Krieg
Phase des Ost-West-Konfliktes nach dem Zweiten Weltkrieg bis Anfang der 60er Jahre, jedoch auch
für die gesamte Zeit der Ost-West-Konfrontation bis 1990/91 gebraucht. Gekennzeichnet sind dabei
die Beziehungen der beiden Lager (USA & Frankreich; Sowjetunion & Grossbritannien) durch
machtpolitische und ideologische (Ideologie = Weltanschauung) Auseinandersetzungen, die unter
wirtschaftlichem und militärischem Druck, mit propagandistischen, taktischen und
geheimdienstlichen Mitteln geführt wurden und bis an die Schwelle des „heissen Krieges“, d.h.
offener Gewaltanwendung zwischen den Supermächten, gingen. Höhepunkte des Kalten Krieges
waren die Berlin-Blockade 1948-49, der Koreakrieg 1950-53 und die Kuba-Krise 1962.
Koexistenz
Von der Sowjetunion vertreten Theorie des friedlichen Nebeneinanders von Staaten mit
kommunistischen und kapitalistischen Gesellschaftsordnungen.
Ost-West-Konflikt
Der politische, ideologische, militärische und wirtschaftliche Gegensatz zwischen der westlichen Welt
unter Führung der USA und dem Ostblock unter sowjetischer Führung.
Volksdemokratie
Selbstbezeichnung für die nach dem Zweiten Weltkrieg unter sowjetischen Einfluss entstandene
Staatsform in den Ländern Mittel- und Osteuropas. Anders als in der Sowjetunion gab es in den
Volksdemokratien zwar mehrere Parteien, die bei Wahlen aber nur auf einer Einheitsliste
kandidieren durften und sich dem Führungsanspruch der kommunistischen Partei unterordnen
mussten, sodass faktisch ein Einparteienstaat bestand. Gewaltenteilung und Opposition gab es nicht.
„Die Amerikanische Lebensart“
Ist der Titel eines sowjetischen Propagandaplakats aus dem Jahr 1950, das einen drastischen
Eindruck von der amerikanischen Lebensweise vermitteln will. Im Mittelpunkt steh die Aussage, dass
„in Amerika alle 21 Sekunden ein Kapitalverbrechen begangen wird“.
EG = Europäische Gemeinschaft
Abkürzung Zusammenfassend für die drei Gemeinschaften EGKS, EURATOM und EWG.
EU = Europäische Union
Seit 1993 offizielle Bezeichnung der ehemaligen Europäischen Gemeinschaften.
Europarat
Hüter der gemeinsamen Werte, der Menschenrechte, der Prinzipien von Rechtsstaatlichkeit und
Demokratie. In ihm werden de gemeinsamen Rechtsgrundlagen geschaffen und die Weichen für die
kulturelle Zusammenarbeit gelegen.
Festung Europa
1. Die Stärke der EG
2. Drückt sich darin auch die Sorge aus, dass sich die EG gegenüber Drittländern politisch und
wirtschaftlich abschottet, um sich Vorteile zu verschaffen. Dies streitet sie natürlich ab.
Ghetto
Heute Wohngebiet, in dem mehr oder weniger abgeschlossene Minderheiten leben.
Mehrheitsentscheidung
Abstimmung mit einfacher oder qualifizierter Mehrheit
Minderheiten
Bevölkerungsgruppen in einem Staat, die sich durch bestimmte Merkmale wie Sprache,
Abstammung, Religion, Kultur von der Mehrheit unterscheidet.
Konzern
Zusammenschluss von Unternehmen unter einheitlicher Leitung.
Subsidiaritätsprinzip
Gemeint ist mit diesem begriff das Prinzip des hilfreichen Beistands.
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